grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklungspolitik
Projekt 3 2001/02
da der Bahnhof Wien im Bereich Südtiroler Platz möglicherweise irgendwann
doch gebaut wird und dann diese U2-Verlängerung keinen Sinn mehr hätte.
Auch der Wunsch nach einer U3 zum Flughafen Schwechat tauchte früher
immer wieder auf. Durch die Neutrassierung der Flughafenschnellbahn (S7)
ist aber keinesfalls damit zu rechnen, dass eine solche Verlängerung jemals
stattfindet.
Die Linie U4 soll nach dem Wunsch mancher Politiker westlich um eine
Station bis Auhof verlängert werden. Ob sich eine U-Bahn-Verlängerung nur
zum Zweck der Errichtung einer Park+Ride-Anlage auszahlt, ist zumindest
fragwürdig. Im Norden wird immer wieder eine Verlängerung nach
Klosterneuburg gefordert. Da in diesem Bereich jedoch die Franz-Josefs-
Bahn verkehrt, die in Heiligenstadt und Spittelau gute
Umsteigemöglichkeiten zur U4 bietet, scheint auch hier keine Realisierung
wahrscheinlich.
In letzter Zeit tauchten zum Teil sehr abstruse Pläne zur Errichtung einer
Linie U5 auf. Im Grundtenor aller Planungen steht eine Verbindung von
Hernals (vgl. ursprüngliche U5-Pläne!) mit der Wienerberg-City – manchmal
über Einbindung in die U2, manchmal über Pilgramgasse. Der Abschnitt zum
Wienerberg würde die Straßenbahnlinie 65 ersetzen; durch die bereits
bestehenden Ustrab-Bauwerke am Gürtel, die noch viele andere Linien
beherbergen, entstünden beim Bau einer U5 jedenfalls nicht unerhebliche
Probleme.
Die Verlängerungswünsche der Linie U6 führen allesamt über die
Straßenbahnlinie 31 nach Stammersdorf. Dadurch würden die
Wohnsiedlungen entlang der Brünner Straße durch die U-Bahn erschlossen.
Nach Süden wünscht man sich immer wieder eine Verlängerung zur SCS,
dies wird von der Stadt Wien jedoch nicht gewünscht und erscheint auch
wegen des drohenden Kaufkraftabflusses nicht sinnvoll.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die U1 nach Süden und die U6
nach Norden vermutlich die größten Chancen auf Realisierung haben – diese
Varianten sind auch schon am längsten im Gespräch. Die anderen Varianten
sind mehrheitlich bloß Wünsche und Überlegungen diverser Bezirkspolitiker,
Unternehmen oder politischer Parteien, die sich damit mehr Sympathie
erhoffen, da sich das positive Image der U-Bahn gut ausschlachten lässt.
Zusammenfassung nach Typologie von Großprojekten:
Art des Großprojekts
„Materielles“ Projekt/Bauprojekt
• Verkehrsinfrastruktur
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