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grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

erscheinen lassen. Doch stieß dieser Vorschlag auf den Wi<strong>der</strong>stand <strong>der</strong><br />

Institutionen im Museumsquartier, da sie sich dadurch in ihrer Autonomie<br />

beschränkt fühlten. Ein gemeinsames Kartenverkaufssystem würde <strong>der</strong><br />

Betreibergesellschaft Informationen über Besucherprofile <strong>und</strong> Einkünfte <strong>der</strong><br />

Museen verschaffen, die sonst nur den einzelnen Institutionen selbst<br />

zugänglich sind. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde ein solches System von den<br />

Museen <strong>als</strong> eine Kontrollmethode verstanden.<br />

• Infrastruktur, Buchläden, Restaurants<br />

Bisher gibt es im Museumsquartier sechs gastronomische Betriebe;<br />

vermutlich werden es noch um ein bis zwei mehr werden; in <strong>der</strong> Zeit von 9<br />

Uhr bis 2 Uhr, bzw. am Wochenende bis 4 Uhr, sind ein o<strong>der</strong> mehrere dieser<br />

Lokale geöffnet. Des weiteren gibt es Buchgeschäfte im Leopold Museum, im<br />

Museum mo<strong>der</strong>ner Kunst, in <strong>der</strong> Kunsthalle <strong>und</strong> ein großes Buch- <strong>und</strong><br />

Kunstgeschäft mit einem angeschlossenen Kaffeehaus in <strong>der</strong><br />

Haupteingangshalle. Dieser Geschäftsstandort wird von <strong>der</strong><br />

Betriebsgesellschaft direkt verpachtet. Alle Geschäftsstandorte werden an<br />

private Pächter verpachtet <strong>und</strong> es wird erwartet, dass die Lokale <strong>und</strong><br />

Geschäfte sowohl untereinan<strong>der</strong> <strong>als</strong> auch mit den kommerziellen Aktivitäten<br />

<strong>der</strong> Kunstinstitutionen konkurrieren.<br />

Offensichtlich gab es kaum Bemühungen, Überschneidungen <strong>und</strong><br />

Vervielfachungen <strong>der</strong> gleichen Geschäftsaktivitäten zu vermeiden, um den<br />

Besucher ein vielfältiges Angebot offerieren zu können <strong>und</strong> die Gewinne <strong>der</strong><br />

privaten Betreiber zu erhöhen. In jedem Falle sind die Pachterträge eine<br />

wesentliche Einkommensquelle für die Betriebsgesellschaft wie auch für die<br />

Museen.<br />

Die Finanzierung des Museumsquartiers<br />

Die Baukosten für den Umbau <strong>der</strong> ehemaligen Stallungen <strong>und</strong> den Bau <strong>der</strong><br />

zwei neuen Museen kostet – wie eingangs erwähnt - mehr <strong>als</strong> 145,330.000<br />

Euro, die von <strong>der</strong> Republik Österreich <strong>und</strong> <strong>der</strong> Stadt Wien, in <strong>der</strong> Form von<br />

Zuschüssen wie auch von Garantien für diejenigen Banken, die <strong>der</strong><br />

Betriebsgesellschaft Geld vorgeschossen haben, bereitgestellt wurden. 75%<br />

dieser Summe wurden von <strong>der</strong> Republik Österreich aufgebracht, für die<br />

restlichen 25% war die Stadt Wien zuständig. Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> österreichischen<br />

Tradition einer rein staatlichen Kulturfinanzierung wurde nie in Betracht<br />

gezogen, ein Public-private Partnership-Modell für Entwicklung <strong>und</strong><br />

Management des Museumsquartiers zu entwickeln, das die Invesitionskosten<br />

<strong>der</strong> öffentlichen Hand reduziert hätte. 20<br />

Beide Financiers, aber insbeson<strong>der</strong>e die Stadt Wien, vertreten die Meinung,<br />

dass die MQ-Betriebsgesellschaft den effizientesten Mechanismus zur<br />

20 vgl. Mokre, Roodhouse, 2001<br />

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