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grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

Durchsetzung des Quartiers mit Läden, Buchhandlung, Erholungszonen im<br />

Inneren <strong>der</strong> Gesamtanlage, mit Cafés <strong>und</strong> Restaurants, die zum Teil auch<br />

außerhalb <strong>der</strong> Öffnungszeiten <strong>der</strong> Museen zugänglich sind, schafft einen<br />

neuen Anziehungspunkt <strong>der</strong> Stadt Wien.<br />

Vorgeschichte<br />

Das heutige Museumsquartier ist Schauplatz einer bewegten Geschichte.<br />

Zwischen dem Bau <strong>der</strong> kaiserlichen Hofstallungen zu Beginn des 18.<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts, <strong>der</strong> späteren Nutzung <strong>als</strong> Messe- <strong>und</strong> Ausstellungsgelände<br />

<strong>und</strong> <strong>der</strong> offiziellen Eröffnung des Museumsquartiers im Jahr 2001 liegen<br />

immerhin fast 300 Jahre. Die dam<strong>als</strong> gebauten Hofstallungen wurden vor<br />

ungefähr 100 Jahren unnötig <strong>und</strong> wurden 1921 von den Wiener<br />

Messebetrieben übernommen. Als auch diese zu Beginn <strong>der</strong> 70er-Jahre die<br />

denkmalgeschützten zentral gelegenen Gebäude nicht mehr brauchten,<br />

entschied man sich für die Nutzung <strong>als</strong> Standort des heutigen<br />

Museumsquartiers. 15 Allein die Entwicklungs- <strong>und</strong> Projektgeschichte des MQ<br />

umfasst 13 Jahre. Von den verschiedenen Politiker, die innerhalb des<br />

Planungszeitraumes für das Museumsquartier verantwortlich waren, wurde<br />

es <strong>als</strong> "Zentrum für zeitgenössische bildende Kunst", "Österreichisches<br />

Centre Pompidou", "Museum <strong>der</strong> Völker <strong>und</strong> Kulturen" <strong>und</strong> "Kulturelle<br />

Manifestation <strong>der</strong> Zweiten Republik" definiert. Daneben wurden auch<br />

gänzlich an<strong>der</strong>e Nutzungsmöglichkeiten in die Diskussion eingebracht, etwa<br />

ein Einkaufszentrum, ein Hotel o<strong>der</strong> eine Rückwidmung <strong>der</strong> Gebäude zu<br />

ihrem ursprünglichen Zweck durch die Nutzung <strong>der</strong> Stallungen für die<br />

Zugpferde <strong>der</strong> traditionellen Wiener Pferdekutschen, die heute noch zu<br />

touristischen Zwecken in <strong>der</strong> Stadt verkehren (Fiaker).<br />

Die historische Bausubstanz geht insgesamt auf das barocke Konzept <strong>der</strong><br />

von Kaiser VI in Auftrag gegebenen Hofstallungen zurück. Es wurde jedoch<br />

im 18. Jahrhun<strong>der</strong>t nur <strong>der</strong> langgestreckte Trakt entlang <strong>der</strong><br />

Museumsstraße, genannt „Fischer-von-Erlach-Trakt“, realisiert. Die an<strong>der</strong>en<br />

Bauten entstanden erst Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts nach Plänen des<br />

Baumeisters Leopold Mayer. Dabei wurden jedoch nicht nur das<br />

städtebauliche Konzept von Fischer von Erlach übernommen, son<strong>der</strong>n auch<br />

die barocken Fassadenstrukturen weitergeführt. Dagegen weist die Fassade<br />

<strong>der</strong> im Zentrum <strong>der</strong> Anlage gelegenen Winterreithalle auf die beginnende<br />

Grün<strong>der</strong>zeit hin.<br />

Der damalige Messepalast wurde erstm<strong>als</strong> am 15. November 1977 durch die<br />

Wissenschaftsministerin Herta Firnberg in Beantwortung einer<br />

parlamentarischen Anfrage bezüglich eines Zentrums für zeitgenössische<br />

bildende Kunst <strong>als</strong> ein möglicher Ort für eine Kapazitätserweiterung genannt.<br />

1981 wurde von einer Sachverständigenriege in ministeriellem Auftrag ein<br />

Bericht erstellt, <strong>der</strong> die Einbeziehung des Messepalastes in den<br />

Museumskomplex empfahl. Ein Jahr später musste <strong>der</strong> neue<br />

15 vgl. Mokre, Roodhouse 2001<br />

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