grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung
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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />
Projekt 3 2001/02<br />
ihrem privaten Charakter bereits über genug Erfahrung bei <strong>der</strong><br />
Projektentwicklung bzw. bei Public-Private Partnerships verfügt, die<br />
beson<strong>der</strong>s beim Betreiben eines aktiven Standortmanagements, das<br />
Standort<strong>planung</strong> <strong>und</strong> Standortmarketing vereint, im Sinne <strong>der</strong><br />
Spieltheorie Vorteile bringen könnte. Die Spieltheorie besagt nämlich:<br />
„Spielen Partner länger miteinan<strong>der</strong>, so kennen sie die Strategie des<br />
jeweils an<strong>der</strong>en Partners <strong>und</strong> es kommt zu einer gewissen Stabilität <strong>der</strong><br />
Beziehungen zwischen den Transaktionspartnern <strong>und</strong> mehreren<br />
Transaktionen“, die für Unternehmen bzw. Investoren gesteigerte<br />
Umsätze bedeuten. Dieser Prozess schließt auch die Minimierung von<br />
Transaktionskosten zur Internalisierung negativer Effekte ein (siehe<br />
Punkt 2).<br />
6. Denkbar <strong>und</strong> empfehlenswert ist die Etablierung einer zweiten Plattform<br />
außerhalb <strong>der</strong> vorgeschlagenen öffentlichen Institution, die diese in<br />
Entscheidungsprozessen intensiv zu beraten <strong>und</strong> zu unterstützen hat.<br />
Diese Organisation könnte <strong>als</strong> eine gesamtstädtische Institution<br />
bezeichnet werden, durch die Vertreter wichtiger Interessensgruppen<br />
wie Wirtschaftskammer, angrenzende Regionen, akademische<br />
Institutionen sowie Arbeitnehmer <strong>und</strong> Konsumenten in die Prozesse<br />
eingeb<strong>und</strong>en werden können. Die Aufgaben <strong>der</strong> im Punkt 4<br />
vorgeschlagenen Institution könnten zwar auf <strong>der</strong> Basis einer engen<br />
Zusammenarbeit zwischen <strong>der</strong> öffentlichen Hand <strong>und</strong> dieser städtischen<br />
Plattform dieser neuen Organisation übertragen werden, sobald es<br />
aber um die Ausübung <strong>der</strong> Bewilligungsfunktion geht, muss die<br />
öffentliche Hand eingreifen. Aus Effizienzgründen sollte in diesem Fall<br />
eine Aufsplitterung <strong>der</strong> Zuständigkeiten möglichst vermieden werden.<br />
7. Nicht nur auf den verschiedenen Ebenen <strong>der</strong> Organisationsstrukturen<br />
bei <strong>der</strong> Verwirklichung von Großprojekten sind Neuerungen<br />
unabdingbar, auch die <strong>der</strong>zeitigen Instrumente <strong>der</strong> Raum<strong>planung</strong><br />
sollten besser auf den Umgang mit Großprojekten abgestimmt werden.<br />
Eine Möglichkeit hierzu wäre, bereits bei <strong>der</strong> Erstellung von<br />
Flächenwidmungsplänen, die Lenkung von Großbauvorhaben ins Auge<br />
zu fassen. Denkbar wäre es etwa eine eigene Widmungskategorie<br />
„Eignungszonen für Großvorhaben“ im Flächenwidmungsplan zu<br />
verankern, die nach den Vorschlägen <strong>der</strong> oben vorgeschlagenen<br />
öffentlichen Institution zu vergeben ist, o<strong>der</strong> aber komplett im<br />
Kompetenzbereich dieser Institution liegt. So könnten für Großvorhaben<br />
geeignete Standorte auf lange Sicht gesichert <strong>und</strong> ungeeignete<br />
Standorte von vorn herein ausgeschlossen werden.<br />
8. Zuletzt wird die Auseinan<strong>der</strong>setzung mit weiteren neuen rechtlichen<br />
Ansätzen empfohlen, durch die negative sowie positive externe Effekte<br />
von Großprojekten jeweils durch angemessene <strong>und</strong> politisch vertretbare<br />
Entgelte <strong>der</strong> Nutznießer internalisiert werden.<br />
Großprojekte bringen vor dem Hintergr<strong>und</strong> <strong>der</strong> Möglichkeiten <strong>der</strong> heutigen<br />
globalisierten Welt eine Reihe von Chancen für eine Stadt mit sich. Bei ihrer<br />
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