24.11.2012 Aufrufe

grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

Neue Planungs<strong>instrument</strong>e zu schaffen gilt jedoch <strong>als</strong> schwierig <strong>und</strong> ist<br />

zumeist auch nicht notwendig, da die bestehenden Instrumente in <strong>der</strong> Regel<br />

auf den Planungsfall „Großprojekt“ adaptiert werden können. Ausgewählte<br />

Möglichkeiten werden im folgenden Text erläutert. Dabei ist zu beachten,<br />

dass diese teilweise in konträre Richtungen zielen, eine gleichzeitige<br />

Anwendung mehrer Lösungsansätze ist daher nicht immer sinnvoll.<br />

Des weiteren sei an dieser Stelle erwähnt, dass die nun vorgeschlagenen<br />

Möglichkeiten hinsichtlich neuer o<strong>der</strong> verän<strong>der</strong>ter Instrumente <strong>und</strong><br />

Verfahren in <strong>der</strong> Raum<strong>planung</strong> bei <strong>der</strong> Lenkung sogenannter immaterieller<br />

Großprojekte bzw. Events nur eine bescheidene Rolle spielen können. Als<br />

einzige Ausnahme bisher kann in diesem Zusammenhang <strong>der</strong> Strategieplan<br />

gesehen werden, <strong>der</strong> auch Aussagen zu strategischen Projekten ohne<br />

konkreten Standortbezug macht.<br />

Wie bereits in Kapitel 4.1.5. erwähnt, kommt sogenannten Entwicklungs-<br />

<strong>und</strong> Betreibergesellschaften in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Verwaltung (PPP) eine immer bedeuten<strong>der</strong>e Rolle bei <strong>der</strong> Planung <strong>und</strong><br />

Durchführung von Events zu. Diese neuen Organisationsformen können <strong>als</strong><br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Lenkung von immateriellen Großprojekten bzw. Events<br />

gesehen werden (siehe Kapitel 4.1.5.).<br />

1. Möglichkeit: Kompensation<br />

Kompensation über privatrechtliche Verträge<br />

Im jetzigen Planungssystem existiert bereits die Idee <strong>der</strong>artiger Verträge.<br />

Dabei wird <strong>der</strong> Bauwerber dazu verpflichtet, einen bestimmten Anteil seines<br />

Kapit<strong>als</strong> – im Gegenzug zu einer gewünschten Widmung – in<br />

Infrastrukturbauten zu investieren. Aus Sicht <strong>der</strong> Planung sind <strong>der</strong>artige<br />

Kompensationsgeschäfte gewünscht, jedoch gibt es <strong>planung</strong>srechtliche<br />

Probleme bei <strong>der</strong>en Umsetzung, da diese Kompensationen bislang rechtlich<br />

nicht erwünscht bzw. gedeckt sind. Hier stößt nämlich öffentliches Recht<br />

(Planungsrecht) auf privates Recht (Vertragsrecht) – <strong>und</strong> diese Gegensätze<br />

sind nicht kombinierbar bzw. rechtlich nur mangelhaft abgesichert, da eine<br />

Koppelung von Privat- <strong>und</strong> öffentlichem Recht Voraussetzung wäre, jedoch<br />

öffentlichrechtliche Regelungen nicht von privaten Vereinbarungen abhängig<br />

sein dürfen (z. B. bestimmte Widmung, dafür max. 5 Geschoße). Es ist<br />

unzulässig, öffentlichrechtliche Vorschriften durch privatrechtliche Vereinbarungen<br />

zu binden.<br />

So bestehen für die Verflechtung von hoheitlichen <strong>und</strong> privatwirtschaftlichen<br />

Maßnahmen enge juristische Gesetze, jedoch gibt es Beispiele, die für<br />

mögliche Lösungsansätze sprechen (Widmung erfolgt nur, wenn<br />

Gr<strong>und</strong>eigentümer eine vertragliche Verpflichtung eingeht, das gewidmete<br />

Bauland innerhalb einer festgelegten Frist zu bebauen – Baulandhortung –<br />

Vertragsraumordnung).<br />

195

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!