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grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

Privatverhandlung (trattativa privata) erfolgen, die ansonsten nur in Fällen<br />

von „außergewöhnlicher Dringlichkeit auf Gr<strong>und</strong> unvorhergesehener<br />

Ereignisse“ vorgesehen ist. Im Falle von Genua galten diese Bestimmungen<br />

auch gleichzeitig für die Weltaustellung 1992. 164<br />

In Rom wurde 1995 die „Agenzia romana per la preparazione del Giubileo<br />

S.p.A.“ gegründet, um Rom auf das Heilige Jahr 2000 mit den zu<br />

erwartenden Pilgermassen vorzubereiten. Diese Entwicklungsgesellschaft<br />

wurde <strong>als</strong> Aktiengesellschaft (somit privatrechtlich) konzipiert. Man kann<br />

jedoch nicht von einer Public-Private-Partnership sprechen, denn die<br />

Aktienanteile waren ausschließlich zwischen Institutionen <strong>der</strong> öffentlichen<br />

Hand aufgeteilt.<br />

Das organisatorische Herzstück <strong>der</strong> Agentur war <strong>der</strong> <strong>der</strong> so genannte<br />

Empfangsplan. An Hand dieses Masterplans wurden die Aktivitäten <strong>und</strong><br />

Projekte <strong>der</strong> Agentur entwickelt <strong>und</strong> ihr Fortschritt kontrolliert. Hierbei<br />

standen stadtplanerische Ziele einer generellen Verbesserung <strong>und</strong><br />

Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> städtischen Infrastruktur im Mittelpunkt. Nahezu alle<br />

Tätigkeiten wurden in Zusammenhang mit außenstehenden Ämtern <strong>und</strong><br />

Institutionen konzipiert. Die Agentur übernahm eine <strong>planung</strong>s- <strong>und</strong><br />

verwaltungstechnische Koordiniations- <strong>und</strong> Vermittlerrolle, während die<br />

Partner für die Realisierung <strong>der</strong> Projekte verantwortlich waren. Die Agentur<br />

wurde nach dem Heiligen Jahr aufgelöst. Neben viel Know-How ging dabei<br />

auch das Konzept <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wille zur interdisziplinären Zusammenarbeit<br />

zwischen Ämtern <strong>und</strong> Institutionen verloren. 165<br />

Die Expo 2000 in Hannover<br />

Zur Vorbereitung <strong>und</strong> Durchführung <strong>der</strong> Weltausstellung in Hannover wurde<br />

1994 ein eigenständiges Managementunternehmen, die EXPO 2000<br />

Hannover GmbH, gegründet. Daran beteiligt sind die B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland, das Land Nie<strong>der</strong>sachsen, die Landeshauptstadt Hannover, <strong>der</strong><br />

Landkreis Hannover, <strong>der</strong> Kommunalverband Großraum Hannover <strong>und</strong> die<br />

EXPO Beteiligungsgesellschaft <strong>der</strong> Deutschen Wirtschaft mbH & Co.<br />

Verwaltungs KG.<br />

Die Aufgaben umfassen sowohl das Management des Ausstellungsbetriebes,<br />

die Planung <strong>der</strong> Nutzung des für die Weltausstellung anzumietenden<br />

Geländes, die Planung <strong>und</strong> Errichtung <strong>der</strong> Bebauung des<br />

Weltausstellungsgeländes selbst <strong>und</strong> externer Bauvorhaben, die im Rahmen<br />

<strong>der</strong> EXPO zu erstellen sind, sowie die Mitwirkung bei externen Projekten. Mit<br />

dieser Aufgabenbeschreibung war die Expo GmbH praktisch für alles<br />

zuständig, was mit <strong>der</strong> Ausstellung in Verbindung steht. Die gesamte<br />

Planung <strong>und</strong> Durchführung <strong>der</strong> EXPO war somit rein rechtlich privatisiert.<br />

164 Christine Obermair, ITALIA’90 – eine verpaßte Chance <strong>der</strong> Stadtentwicklung?, S.214f, in: Häußermann/Siebel,<br />

Festivalisierung <strong>der</strong> Stadtpolitik. Stadtentwicklung durch große Projekte, Westdeutscher Verlag, Opladen, 1993<br />

165 Manuel Reimann, Planungen für Pilger, S.246ff, in: RaumPlanung 98, Dortm<strong>und</strong>, Oktober 2001<br />

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