grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung
grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung
grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />
Projekt 3 2001/02<br />
die ihm nachgestellten Planungen <strong>und</strong> Festlegungen einen gewissen<br />
Handlungsspielraum frei. Ziel des Stadtentwicklungsplanes ist es somit<br />
einerseits nicht zu starre Vorgaben für nachgestellte Planungen zu gaben,<br />
an<strong>der</strong>erseits jedoch ein grobes Leitbild für die zukünftige Entwicklung Wiens<br />
zu formulieren.<br />
Der erste Stadtentwicklungsplan <strong>der</strong> Stadt Wien wurde 1984 erstellt <strong>und</strong><br />
enthielt folgende Zielsetzungen:<br />
• Erhaltung <strong>und</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> polyzentrischen Struktur Wiens<br />
• Stadterneuerung in <strong>der</strong> Innenstadt<br />
• Kleinräumige Mischung <strong>der</strong> städtischen Funktionen <strong>und</strong> Nutzungen<br />
• Differenzierung des Arbeitsplatzangebotes<br />
• Stadterweiterung vor allem auf Achsen des öffentlichen Verkehrs<br />
Auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> politischen Entwicklung Ende <strong>der</strong> 80er-Jahre in Europa (Fall<br />
des eisernen Vorhangs <strong>und</strong> Idee <strong>der</strong> Erweiterung <strong>der</strong> Europäischen Union)<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> dadurch verän<strong>der</strong>ten Rolle Wiens in Europa wurde am 15. April<br />
1994 vom Wiener Gemein<strong>der</strong>at ein neuer Stadtentwicklungsplan 1994<br />
beschlossen. Der STEP 94 bezieht den Schwerpunkt seiner Aussagen vor<br />
allem auf die zukünftige Rolle Wiens im europäischen Wettstreit <strong>der</strong> Städte<br />
<strong>und</strong> auf die Frage, wo <strong>und</strong> wie <strong>der</strong> Bedarf an Wohnungen <strong>und</strong> Arbeitsplätzen<br />
in den nächsten 20 Jahren abgedeckt werden kann <strong>und</strong> durch welche<br />
Verkehrssysteme diese Stadtentwicklungsgebiete erschlossen werden sollen.<br />
Dabei versucht er auch die einzelnen Entwicklungsmöglichkeiten <strong>der</strong> Stadt<br />
Wien im neu formierten Europa mit Hilfe sogenannter Szenarien abzubilden.<br />
Es wurden vier Szenarien entwickelt, die einerseits die Entwicklung in Europa<br />
erfassen, an<strong>der</strong>erseits die Entwicklung <strong>der</strong> Stadt Wien im europäischen<br />
Städtenetzwerk wie<strong>der</strong>geben.<br />
Szenario 1 - „Internationale Dynamik“:<br />
• deutliche positive politische, wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Entwicklung in<br />
den Oststaaten;<br />
• die Stadt Wien kann sich <strong>als</strong> überregionales Zentrum in Mitteleuropa<br />
zu etablieren.<br />
Szenario 2 - „Ost-West-Metropole“:<br />
• positive politische, wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Entwicklung in den<br />
Oststaaten wird durch eine defensiv-abwartende Haltung <strong>der</strong><br />
westlichen Industriestaaten verlangsamt;<br />
• Aufwertung <strong>der</strong> Stadt Wien zur internationalen Wirtschaftsmetropole.<br />
Szenario 3 - „EU-Randstadt“:<br />
• positive politische, wirtschaftliche <strong>und</strong> soziale Entwicklung in den<br />
Oststaaten wird durch eine defensiv-abwartende Haltung <strong>der</strong><br />
westlichen Industriestaaten verlangsamt;<br />
• die Stadt Wien muss einen Bedeutungsverlust im europäischen<br />
Stadtesystem hinnehmen – bedingt durch die vorwiegend defensiv-<br />
184