grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklungspolitik
Projekt 3 2001/02
denn das bestehende Verkehrsnetz kann den Mehrverkehr einigermaßen
problemlos aufnehmen.
Beim Bau der U-Bahn wird durch die U-Bahn selbst ein weiterer hochwertiger
Verkehrsanschluss produziert. Die übrigen öffentlichen Verkehrsmittel
werden hierbei an die neue Situation angepasst, was eine bessere
Integration der verschiedenen Verkehrsmittel bewirkt. Bei den Gasometern
(z.B. Verlängerung der Nachtautobuslinie N75) und beim Museumsquartier
(Umbau U2-Station) wurde gleichfalls entsprechend „nachjustiert“.
Während Effekte wie Zeitersparnis und Veränderung des Modal Splits bei
Großprojekten grundsätzlich eher sekundär sind, werden sie bei
Verkehrsprojekten zu den zentralen Elementen. Bei Benützern der U-Bahn ist
durch die hohe Fahrgeschwindigkeit und die dichten Intervalle eine
Zeitersparnis gegeben. Die U-Bahn gilt somit als schnelles städtisches
Verkehrsmittel, das geeignet ist, den Modal Split zu Gunsten der öffentlichen
Verkehrsmittel zu verschieben und die Verkehrsleistung im öffentlichen
Nahverkehr zu steigern. Dies ist in der Vergangenheit auch geschehen.
ORTSBILD UND GESTALTQUALITÄT
In allen drei Projekten findet eine gravierende Neugestaltung des Ortsbilds
statt. Beim Museumsquartier (MQ) wird der Museumsplatz neu gestaltet, mit
besonderem Augenmerk auf die Grünraumgestaltung (70% Grünflächen),
bei der U-Bahn werden viele Straßenräume, die bei der Errichtung betroffen
sind, neu gestaltet und die Gasometer wurden von Grund auf saniert. Die U-
Bahn hat im Zuge der Umbauarbeiten teilweise für komplett neue
Straßenbilder gesorgt. Die Umsetzung dieser Neugestaltungen erfolgte,
indem versucht wurde, mit einfacher Straßenmöblierung den Straßenraum
attraktiver zu machen. Auch die neu gestalteten U-Bahn-Stationen sind als
Aufwertung für Plätze und Straßenräume zu sehen.
Die Funktion als visueller Merkpunkt, wie der geplante und schlussendlich
doch nicht realisierte Leseturm beim MQ, haben im Erdberger Mais und im
11. Bezirk die Gasometer. Die größte Veränderung im Bereich Ortsbild und
Gestaltungsqualität hat es bei den Gasometern gegeben. Sie sind auf Grund
ihrer Neunutzung und der Errichtung neuer Wohn- und Gewerbeprojekte
rund um die Gasometer das Initialprojekt für das ganze Gebiet geworden. Es
werden in den nächsten Jahren sehr viele Veränderungen im Orts- und
Landschaftsbild des Erdberger Mais stattfinden. Beim MQ hat es im Umkreis
fast keine gestalterischen Veränderungen gegeben, bis auf wenige
Renovierungsmaßnahmen, bei denen man aber nicht eindeutig feststellen
kann, in welchem Ausmaß das MQ der Initiator für die Renovierung war.
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