grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung
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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />
Projekt 3 2001/02<br />
dem Ziel- <strong>und</strong> Quellverkehr <strong>der</strong> Gasometer steigt damit die Lärmbelastung<br />
eklatant (die Schadstoff-Immissionsbelastung bleibt hingegen weit unter den<br />
Grenzwerten). Beim Museumsquartier sind durch den Besucherverkehr keine<br />
erkennbaren Auswirkungen auf die Umwelt festzustellen, was auch mit <strong>der</strong><br />
zentralen Lage des Are<strong>als</strong> zusammenhängt.<br />
VERKEHR<br />
Bei allen drei betrachteten Projekten (Museumsquartier, Gasometer, U-Bahn)<br />
traten während <strong>der</strong> (Um)Bauphase kleinräumige externe Auswirkungen auf<br />
die verkehrliche Situation auf. Während bei den monozentralen Projekten<br />
wie Museumsquartier <strong>und</strong> Gasometer diese Behin<strong>der</strong>ungen aber auf ein<br />
Areal beschränkt sind, ist beim Bau <strong>der</strong> U-Bahn praktisch auf <strong>der</strong> gesamten<br />
Länge <strong>der</strong> geplanten Strecke immer wie<strong>der</strong> mit Absperrungen des<br />
Straßenraums zu rechnen, was (zumeist) negative Folgen auf sämtliche<br />
Verkehrsteilnehmer zu Folge hat, Fußgänger gleichermaßen wie Autos <strong>und</strong><br />
öffentliche Verkehrsmittel.<br />
Im Zuge <strong>der</strong> Bauarbeiten von Großprojekten werden oftm<strong>als</strong> große Kfz-<br />
Stellplatz-Anlagen errichtet, die auch von nicht Projekt-involvierten Personen<br />
benützt werden können. Je nach Lage <strong>und</strong> Art des Projekts variiert die<br />
Verwendung: Während die Garage am Museumsquartier auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />
innerstädtischen Lage zusätzliche Stellplätze für ein dicht verbautes Gebiet<br />
(Spittelberg) bringt, dienen Stellplätze in peripherer Lage <strong>als</strong> Park+Ride-<br />
Anlagen, sofern sie Anschluss an ein hochwertiges öffentliches Verkehrsmittel<br />
besitzen. Im Falle <strong>der</strong> Gasometer wäre diese Voraussetzung gegeben,<br />
bei <strong>der</strong> U-Bahn wurden <strong>und</strong> werden Stellplätze in Stationsnähe genau aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> angelegt.<br />
Ein Charakteristikum von Großprojekten kann die Revitalisierung von<br />
Brachen sein. 157 Diese Eigenschaft tritt logischerweise nur bei monozentralen<br />
Projekten auf, bringt aber in <strong>der</strong> Regel mit sich, dass ein vorm<strong>als</strong> schwer<br />
erreichbarer Standort kleinräumig erschlossen wird (Gasometer) bzw.<br />
dadurch sogar eine längst erwünschte <strong>und</strong> gleichzeitig attraktive<br />
Fußwegverbindung entsteht (Museumsquartier bzw. dessen West-Ost-<br />
Durchlässigkeit).<br />
Ist ein Großprojekt in einer städtischen Randlage positioniert, wird zumeist<br />
umfangreiche Verkehrsinfrastruktur mitgeplant, die weit über den Bedarf des<br />
Großprojekts hinausgeht. Bestes Beispiel ist hierfür die Expo ’98 in Lissabon<br />
mit <strong>der</strong> neuen Brücke über den Tejo <strong>und</strong> dem Ostbahnhof (vgl. Kapitel<br />
3.1.6.). Aber auch bei den Gasometern werden Verkehrsprojekte umgesetzt,<br />
die in erster Linie <strong>der</strong> Erschließung des Erdberger Mais dienen. Durch die<br />
Gasometer selbst wird zwar auch Mehrverkehr induziert, dieser allein würde<br />
die Verbeserung <strong>der</strong> Verkehrsinfrastruktur aber noch nicht rechtfertigen,<br />
157 vgl. Häußermann 1993, S.9.<br />
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