grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung
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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />
Projekt 3 2001/02<br />
Abb. 3-61: Erhöhung des Sicherheitsgefühls durch Beleuchtungskörper<br />
Quelle: Wiener Linien, 2000.<br />
Lei<strong>der</strong> ist in manchen Bereichen jedoch genau das Gegenteil <strong>der</strong> Fall: Die U-<br />
Bahn-Anlagen sind auch ein Anziehungspunkt für gewisse Randgruppen <strong>der</strong><br />
Gesellschaft. Vor allem im Bereich <strong>der</strong> U6 (Gürtel-Schöpfwerk/Alterlaa), aber<br />
auch etwa r<strong>und</strong> um die U3 West (Westbahnhof-Ottakring) o<strong>der</strong> die U1 Süd<br />
(Karlsplatz-Reumannplatz) kann von einer erhöhten Sicherheit keineswegs<br />
die Rede sein – eher im Gegenteil.<br />
3.3.4. Zusammenfassen<strong>der</strong> Vergleich <strong>der</strong> kleinräumigen externen<br />
Effekte<br />
Zunächst sollen die externen Effekte aller drei untersuchten Großprojekte<br />
Gasometer, Museumsquartier <strong>und</strong> U-Bahn analog zu jenen Kategorien<br />
zusammengefasst werden, die auch bei <strong>der</strong> detaillierten Beschreibung <strong>der</strong><br />
externen Effekte angewendet wurden. In weiterer Folge werden die Effekte<br />
nach ihrer räumlichen Wirkung verglichen, schließlich nach <strong>der</strong> zeitlichen<br />
Ausdehnung ihres Auftretens.<br />
WIRTSCHAFT<br />
Bei allen drei Projekten vorhanden sind den Arbeitsmarkt betreffende<br />
externe Effekte: Während bei den Gasometern <strong>und</strong> beim Museumsquartier<br />
Arbeitsplätze im Zuge <strong>der</strong> Projektrealisierung geschaffen werden <strong>und</strong><br />
zusätzlich neue Arbeitsplätze im Umfeld entstehen (durch neue<br />
Betriebsansiedlung o<strong>der</strong> durch K<strong>und</strong>enzuwachs in bestehenden Betrieben),<br />
enthält das Projekt U-Bahn im engeren Sinne keine neuen Arbeitsplätze im<br />
kleinräumigen Bereich. Lediglich in den Stationsbauwerken integrierte<br />
Nahversorgerfilialen o<strong>der</strong> mittlere bis große Geschäftszentren, die in <strong>der</strong><br />
Nähe von U-Bahn-Stationen errichtet werden, sorgen für einen Zuwachs an<br />
Arbeitsplätzen; jedoch hat <strong>als</strong> einziges behandeltes Projekt die U-Bahn auch<br />
mit einer Abnahme an Arbeitsplätzen zu tun. Davon betroffen sind jene<br />
Bereiche, aus denen Betriebe in solche Geschäftszentren abwan<strong>der</strong>n, <strong>und</strong><br />
(vor allem Klein-)Betriebe, die auf Gr<strong>und</strong> mangeln<strong>der</strong> K<strong>und</strong>enfrequenz<br />
schließen müssen, da die K<strong>und</strong>enströme durch die Inbetriebnahme <strong>der</strong> U-<br />
Bahn von <strong>der</strong> Straße unter die Erde verlegt werden. Bei den Gasometern<br />
sind auf Gr<strong>und</strong> <strong>der</strong> zu hohen Entfernung zur Simmeringer Hauptstraße auf<br />
dieser Geschäftsstraße keine Arbeitsplatz-Einbußen feststellbar.<br />
Eine Untersuchung <strong>der</strong> Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Immobilienpreise in den<br />
Projektgebieten <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Umfeld ergab zwar, dass während <strong>der</strong> Projekt-<br />
Realisierungsphase <strong>und</strong> teilweise auch schon in <strong>der</strong> Planungsphase die<br />
Immobilienpreise etwas stärker anstiegen <strong>als</strong> <strong>der</strong> Wiener Durchschnitt.<br />
Inwiefern bzw. in welchem Ausmaß diese Steigerungen jedoch tatsächlich<br />
auf die Großprojekte zurückzuführen sind, kann jedoch aus dieser<br />
Untersuchung nicht abgeleitet werden, da für eine generalisierende Aussage<br />
zu wenige Preisbeobachtungen vorlagen. Eine Gemeinsamkeit aller drei<br />
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