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grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

Faktoren wie Lebensqualität <strong>und</strong> soziales Milieu an oberster Stelle. Für die<br />

Verantwortlichen in <strong>der</strong> Stadtregierung sollte auch die Erhöhung des<br />

Lebensstandards bzw. <strong>der</strong> Lebensqualität für alle Bevölkerungsschichten<br />

hohe Priorität haben. Großprojekte können dabei <strong>als</strong> wichtiges Instrument<br />

zur Verbesserung <strong>der</strong> Lebensqualität, zur Gewährleistung <strong>der</strong> Effektivität des<br />

städtischen Verkehrs sowie zur Verhin<strong>der</strong>ung von Abwan<strong>der</strong>ung <strong>und</strong><br />

Schaffung von Anreizen für Zuwan<strong>der</strong>ung aus dem Um- <strong>und</strong> Ausland führen.<br />

Hypothese 4: Großprojekt stellen neue Planungsanfor<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>und</strong> setzen neue Chancen für die Stadtentwicklungspolitik<br />

Die Wirksamkeit verschiedener klassischer Planungs<strong>instrument</strong>e bei <strong>der</strong><br />

Steuerung <strong>der</strong> Siedlungsentwicklung ist in letzter Zeit stark in öffentlicher<br />

Kritik geraten. So wurde etwa <strong>der</strong> Flächenwidmungsplan <strong>als</strong> wenig<br />

erfolgreich im Sinne <strong>der</strong> planmäßigen <strong>und</strong> vorrausschauenden Gestaltung<br />

des Lebensraumes eingestuft <strong>und</strong> teilweise auf die unzureichende<br />

Regelungssystematik hingewiesen, die mit Festlegungen verbindlicher<br />

Widmungs- <strong>und</strong> Nutzungszuweisungen, insbeson<strong>der</strong>e im Umgang mit<br />

Großprojekten, verb<strong>und</strong>en sind.<br />

Die Entwicklungen <strong>der</strong> letzten Jahre haben gezeigt, dass die zunehmend<br />

dynamische <strong>und</strong> von heterogenen Interessen beeinflusste<br />

Siedlungsentwicklung flexiblere, verstärkt auf Partizipation beruhende <strong>und</strong> in<br />

<strong>der</strong> Wirkung punktgenauere Maßnahmen for<strong>der</strong>t. Langfristige<br />

parzellenscharfe Nutzungsbeschränkungen, wie es <strong>der</strong> Flächenwidmungsplan<br />

vorsieht, wurden <strong>als</strong> vielfach für die Realisierung kurzfristiger (Groß-)<br />

Vorhaben hin<strong>der</strong>lich angesehen.<br />

So kam es oft bei <strong>der</strong> Verwirklichung von Großprojekten zu schwierigen<br />

Entscheidungen zwischen <strong>der</strong> Einhaltung gültiger Flächenwidmungspläne<br />

o<strong>der</strong> einer anlassbezogenen Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>selben zur Umsetzung von zumeist<br />

wirtschaftlich <strong>und</strong> auch politisch attraktiven Großprojekten. Umwidmungen<br />

zur Umsetzung von Großprojekten sind somit oft das Ergebnis<br />

projektbezogener Planungsprozesse, die sich wenig an den bestehenden<br />

Flächenwidmungsplänen orientieren – son<strong>der</strong>n umgekehrt: Die<br />

Flächenwidmungspläne werden aktuellen Projekten angepasst. Daraus ist<br />

klar erkennbar, dass traditionelle Planungs<strong>instrument</strong>e, wie etwa <strong>der</strong><br />

Flächenwidmungsplan, den rasch verän<strong>der</strong>ten Wertvorstellungen <strong>der</strong><br />

Gesellschaft <strong>und</strong> Politik nicht mehr nachkommen. Es braucht daher in<br />

Zukunft ein neues Planungsverständnis gerade im Bezug auf die Umsetzung<br />

von Großprojekten (vgl. Kanonier, 2002).<br />

2.2.4. Hallmark Events<br />

Großprojekte haben oft den Charakter eines großen Events, <strong>der</strong> zeitlich<br />

begrenzt ist. Auf <strong>der</strong> ganzen Welt versuchen urbane Gebiete solche Events<br />

zu nutzen, um bestimmte Teilgebiete zu regenerieren <strong>und</strong> um für sie zu<br />

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