grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklungspolitik
Projekt 3 2001/02
Einkaufszentrum und den Gasometern und weist trotz dieser Konkurrenz ein
starkes eigenständiges Angebot auf.
Auf Grund der Lage, des Images und des unattraktiven Branchenmixes in
den Gasometern lässt sich kaum ein Kaufkraftabfluss in der Simmeringer
Hauptstraße verzeichnen. Die Gasometer werden auf Grund ihrer Lage und
Umgebung derzeit als isoliertes Einzelprojekt gesehen. In einer Studie von
„RegioPlan“ zum Einzugsgebiet der Gasometer erkannte man, dass sich als
einzige Einzelhandelsagglomeration das Park und Ride Erdberg (Ecke
Franzosengraben/Erdbergstraße) in der Nähe befindet. Andere Einkaufsstraßen
wie eben die Simmeringer Hauptstraße sind bereits viel zu weit
entfernt.
Aus den Interviews mit einigen Betreibern von Geschäftslokalen in den
Gasometern war deutlich zu erkennen, dass sie mit ihren Umsätzen
überhaupt nicht zufrieden sind. Der erste „Run“ von Neugierigen ist nun
vorbei und die Besucherzahlen hinken weit hinter den Erwartungen nach. Es
gibt leider noch keine offiziellen Umsatzzahlen oder Besucherfrequenzen für
die Gasometer, was exakte Prognosen unmöglich macht. Die hier geführten
Aussagen beruhen nur auf den geführten Interviews mit den Betreibern von
Geschäftslokalen in den Gasometern.
Die Geschäfte in den Gasometern sprechen eher junges Publikum zwischen
15 und 30 Jahren an. Da auch das Warenangebot in den Geschäften der
Gasometer dem der Simmeringer Hauptstraße nicht gleicht, stellen die
Gasometer für die bestehenden Geschäfte in der Simmeringer Hauptstraße
keine Konkurrenz dar. Die Geschäftslokale an den großen Einkaufsstraßen,
die an der U3 liegen, zum Beispiel die Mariahilfer Straße oder Kärntner
Straße, haben durch die Geschäfte in den Gasometern keine Umsatzeinbußen
zu verzeichnen. 137
Kaufkraftabfluss – Entertainment/Kino
Prognostizierte Besucherzahlen für das Gasometerkino belaufen sich laut der
Betreibergesellschaft, dem US-Kinogigant Loews-Cineplex auf 450.000 bis
500.000 jährlich. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die Erwartungen des
Betreibers auf Grund des vielfältigen Angebotes und des Kinosterbens, vgl.
Innere Stadt, erzielt werden können. Wegen des fehlenden Angebotes an
Kinos im Osten Wiens rechnet man sich jedoch gute Chancen aus. Es wird
sicher noch mehr Abfluss von Kaufkraft aus den inneren Bezirken hin zu den
großen Entertainmentkomplexen geben, da sich diese riesigen Multiplexe
einer immer größeren Beliebtheit erfreuen und mit ihrem Unterhaltungsprogramm
die „breite Masse“ ansprechen. 138
137 www.einkaufsstrassen.at, mündliche Auskunft von Frau Loreth(Wifi), Einkaufsverhalten der Wiener, Wiener Kaufströme;
http://www.derstandard.at; Interview Dipl.Ing.Weber (Gebietsbetreuung Simmering), Jahresbericht GB11, S16
138 www.diepresse.at/services/archiv , 06.02.2002; Wiener Zeitung,“Gasometer in der Zielgeraden“ 25.06.2001
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