grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklungspolitik Projekt 3 2001/02 • „Immaterielle“ Projekte • Kultur- und Freizeitprojekte (Veranstaltungen) • Sportveranstaltungen (Olympische Spiele, ...) Institutionelle und Organisatorische Ebene: Träger von Großprojekten • privat: Einzelperson, Gruppe, Verein, Firma • öffentlich: Stadt, Land, Bund, EU • gemischt • PPP – Public-Private Partnership, ... • BOT – Build, Operate, Transfer (privater Bauträger, privater Betrieb auf bestimmte Zeit, danach Abgabe an Staat – z. B. Flughäfen) Zeitliche Ebene und Dimension von Großprojekten • Für die nächsten Jahre/Jahrzehnte • Bauprojekte • Verkehrsprojekte • Sicherheitsprojekte • Sportanlagen • Anlagen für Großveranstaltungen, Messehallen etc. • Für ein einmaliges Ereignis: auf bestimmte Zeitperiode beschränkt (oder regelmäßig wiederkehrendes Ereignis) • Hallmark-Events (vgl. 2.2.4.) • Sportveranstaltungen: Olympiade • Kulturveranstaltungen Räumliche Ebene: Standortbezug von Großprojekten • Monozentrisch: Nutzung erfolgt auf ausschließlich einem Projektstandort • Polyzentrisch: Nutzung ist auf verschiedene Projektstandorte verteilt • zentrale/periphere Lage (City bzw. Randlage) Städtebauliche Strukturen von Großprojekten • Flächenverbrauch • Baualter • Revitalisierung von Stadtviertel 2.2.3. Hypothesen zur Wirkung von Großprojekten Es wurden vier Haupthypothesen aufgestellt, die die Rolle und Bedeutung von Großprojekten für die Wirtschaft, das Image, den kulturellen bzw. sozialen Aspekt sowie die planerischen Möglichkeiten einer Stadt betrachten. 14
Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklungspolitik Projekt 3 2001/02 Diese vier Hypothesen wurden aus der Planungspraxis und -theorie abgeleitet. Hypothese 1: Großprojekte setzen bedeutende Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung einer Stadt Auf Grund der Mobilität von Arbeit und Kapital sind Unternehmen nicht mehr so stark an einen bestimmten Standort gebunden (Standortunabhängigkeit). Der Standort selbst ist nicht mehr so bedeutend, entscheidender sind Netzwerke von Informationen, Kontakten und Kooperationen. Somit haben Großstädte ihren Standortvorteil gegenüber dem Umland bzw. anderen konkurrierenden Städten verloren. Durch die globale Vernetzung und Internationalisierung der Wirtschaft entsteht eine immer größer werdende Konkurrenz und Budgetknappheit in den Städten. Dies führt zu einer Konzentration auf innovative Großprojekte, um im internationalen Wettbewerb „mithalten zu können“ und in der Folge dazu, dass die Stadt (vgl. 2.1.2.) ihre Planungspolitik mehr in Richtung Exklusivitätsstrategie verschiebt und Investitionen in die Standortqualität tätigt, um sich entsprechend positionieren zu können. Großprojekte setzen somit wichtige Impulse für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt, indem sie zum Beispiel den städtischen Arbeitsmarkt beleben, aber auch Einnahmen für die Standortgemeinde in Form von Steuern hervorrufen. Hypothese 2: Großprojekte stärken das Ansehen und Image einer Stadt, womit die Position im internationalen Städtewettbewerb verbessert werden kann Der Städtewettbewerb bekommt für eine Großstadt eine immer größere Bedeutung. Nicht nur „harte“ Faktoren wie Wirtschaftskraft oder Beschäftigung sind entscheidend, sondern auch sogenannte „weiche“ Faktoren wie Image und Lebensqualität. Denn eine Stadt kann sehr schnell auf Grund von Vorurteilen, Verallgemeinerungen bzw. unzureichenden Informationen mit einem negativen Image in Verbindung gebracht werden. Da Großprojekte eine hohe mediale Wirksamkeit haben, kann damit die breite Bevölkerung sehr leicht beeinflusst bzw. manipuliert werden – im positiven wie auch im negativen Sinne. Wien wird zum Beispiel gerne dargestellt als Weltstadt der Musik und Kunst, Stadt des Genusses, sicherer Wirtschaftsstandort und Ost-West-Drehscheibe. Hypothese 3: Großprojekte prägen das sozial-räumliche Milieu sowie die städtebauliche Entwicklung einer Stadt und verändern damit die Lebensqualität der Bevölkerung In den ersten beiden Hypothesen wurde das Erscheinungsbild einer Großstadt vor allem nach außen hin betrachtet. Bei der dritten Hypothese wurde versucht, die Wirkungen von Großprojekten auf die Stadt selbst und ihre Einwohner zu analysieren. Bei dieser Betrachtungsweise stehen 15
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