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grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

Seiten <strong>der</strong> Veranstalter steht. Daher beschloss <strong>der</strong> Senat am 15. 5. 2001, die<br />

Love Parade künftig <strong>als</strong> kommerzielle Veranstaltung einzustufen. Dies<br />

bedeutet, dass <strong>der</strong> Veranstalter Planetcom eine „Son<strong>der</strong>nutzung öffentliches<br />

Straßenland“ beim Wirtschaftssenat beantragen müsste um die Love Parade<br />

abzuhalten. Die Veranstalter <strong>der</strong> Love Parade lehnten dieses „Angebot“ ab<br />

<strong>und</strong> konterten mit einer möglichen Verlegung <strong>der</strong> Love Parade von Berlin<br />

nach Paris. Die Stadt Berlin kam damit stark unter Druck <strong>und</strong> musste sich<br />

den For<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Veranstalter beugen. Bei gemeinsamen Gesprächen<br />

<strong>der</strong> beiden Streitparteien einigte man sich dann auf eine Aufteilung <strong>der</strong><br />

Kosten für Sicherheit, Müllbeseitigung <strong>und</strong> sonstige Schäden; es kann jedoch<br />

davon ausgegangen werden, dass die Kosten überwiegend von <strong>der</strong> Stadt<br />

Berlin getragen werden. Durch eine Abstimmung im Berliner Senat ist die<br />

nächste Loveparade für das Jahr 2002 bereits gesichert.<br />

Private Veranstalter<br />

Als die Love Parade im Jahre 1989 das erste Mal abgehalten wurde, war ihr<br />

Teilnehmerkreis sehr klein <strong>und</strong> fußte auf eine Einzelinitiative von DJ Motte.<br />

Zu diesem Zeitpunkt wurde <strong>der</strong> Demonstration von Seiten <strong>der</strong> Politik ,<br />

Wirtschaft o<strong>der</strong> auch des Tourismus kaum Aufmerksamkeit geschenkt. Erst<br />

in den Jahren danach entwickelte sich die Love Parade immer mehr zu<br />

einem Großevent <strong>und</strong> im Jahre 1996 begannen die Veranstalter schließlich<br />

die Love Parade groß zu vermarkten.<br />

Die Organisation <strong>der</strong> Love Parade hat sich zu einem<br />

Unternehmensnetzwerkes entwickelt, das weitgehend unbekannt ist.<br />

Bekannt sind die Unternehmer <strong>und</strong> Gewinner <strong>der</strong> Love Parade nur <strong>als</strong> ihre<br />

„Macher“. An erster Stelle steht DJ Dr. Motte (Mathias Roeingh), <strong>der</strong> jährlich<br />

seine, bereits legendäre Ansprache an die Partyteilnehmer an <strong>der</strong><br />

Siegessäule hält. Unmittelbar hinter ihm folgt Ralf Regitz, <strong>der</strong> Technokrat<br />

<strong>und</strong> „Kopf“ <strong>der</strong> Veranstaltung, <strong>der</strong> <strong>als</strong> Geschäftsführer <strong>der</strong> „Planetcom“, dem<br />

offiziellen Veranstalter <strong>der</strong> Parade, die geschäftliche Außenvertretung<br />

übernimmt. Regitz verfügte über einen Beratervertrag bei Camel, ist<br />

Betreiber des populären <strong>und</strong> jüngst wie<strong>der</strong> eröffneten Berliner Klubs „E-<br />

Werk“ <strong>und</strong> Teilhaber an <strong>der</strong> „Love Parade GmbH“ <strong>und</strong> <strong>der</strong> „Mayday GmbH“.<br />

Letztere ist ein Berliner Techno-Event-Veranstalter, <strong>der</strong> eng mit <strong>der</strong> Love<br />

Parade verknüpft ist <strong>und</strong> Bekanntheit durch die Organisation von Raves in<br />

verschiedensten kleineren <strong>und</strong> größeren Städten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland erlangte. Die Mayday GmbH hat alle Rechte am Namen <strong>der</strong><br />

Veranstaltung <strong>und</strong> verdient an je<strong>der</strong> CD, die im Zusammenhang mit diesen<br />

Raves erscheint. Die Love Parade GmbH wie<strong>der</strong>um hat sich bereits 1996 das<br />

Label „Love Parade“ weltweit schützen lassen <strong>und</strong> „verdient seitdem an<br />

je<strong>der</strong> Mütze“. Dritter im B<strong>und</strong>e ist Jürgen Laarmann, Macher des ehemaligen<br />

Techno-Magazins „Frontpage“, ebenfalls Teilhaber an <strong>der</strong> Love Parade<br />

GmbH sowie <strong>der</strong> Mayday GmbH <strong>und</strong> auch bei Camel, wenn auch nicht mehr<br />

lohnabhängig, beschäftigt. Nach taz-Angaben gehören letztlich noch die<br />

Leute von Techno-Label „Low Spirit“ <strong>als</strong> Gesellschafter <strong>der</strong> Love Parade<br />

GmbH dazu. Roeingh, Regitz, Laarmann sitzen gemeinsam im Vorstand des<br />

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