grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklungspolitik Projekt 3 2001/02 Zusammenfassung nach Typologie von Großprojekten: Art des Großprojekts „Materielles“ Projekt / Bauprojekt / Immobilienprojekt • Wohn- und Büroobjekt • Verkehrsinfrastruktur (U-Bahn-Bau) • Kultur und Freizeit • Mischnutzungsprojekt der oben erwähnten Projekte „Immaterielles“ Projekt • Kultur- und Freizeitprojekt (Veranstaltungen) Institutionelle und Organisatorische Ebene: Träger des Großprojekts • von öffentlicher Hand wurde eine private GmbH gegründet Zeitliche Ebene und Dimension des Großprojekts • Einmalige kulturelle Großveranstaltung • Infrastruktur- und Bauprojekte für die nächsten Jahrzehnte, jedoch auf einen kleinen Stadtteil beschränkt Räumliche Ebene: Standortbezug des Großprojekts • Monozentrisch: Nutzung erfolgt auf ausschließlich einem Projektstandort • Zentrale Lage: Hafenbereich Städtebauliche Struktur des Großprojekts • Revitalisierung eines von alten Industrieanlagen geprägten Stadtteils durch Errichtung hochwertiger Wohn-, Freizeit-, Büro- und Einzelhandelsflächen Warum wurde gerade dieses Projekt für die Stadt umgesetzt? • geeignetes Mittel zur Verwirklichung tief greifende Maßnahmen zur Transformation eines benachteiligten Stadtteils Welches politische und planerische Ziel hatte das Großprojekt? • Neupositionierung Portugals auf der internationalen Ebene, insbesondere auf der wirtschaftlichen Landkarte Europas durch ein Großprojekt mit massiven Auswirkungen auf Portugals Wirtschaft • Transformation und Revitalisierung eines degradierten Stadtviertels mit großen strukturellen und sozialen Problemen 112
Großprojekte als Instrument der Stadtentwicklungspolitik Projekt 3 2001/02 3.1.8. Berlin – Love Parade Einleitung und Geschichte Im Jahre 1989, vier Monate vor dem Fall der Berliner Mauer, wurde auf eine Initiative von DJ Motte in Berlin die erste Loveparade abgehalten. Etwa 150 Menschen aus der Berliner Musikszene trafen sich auf dem Westberliner Kurfürstendamm zu einer „House-Musik-Demonstration“ unter dem Motto „Toleranz, Respekt und Verständigung zwischen den Nationen“. Zu diesem Zeitpunkt war die Love Parade eine private Demonstration, der von politischer Seite wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. 66 In den folgenden Jahren wuchs die Teilnehmerzahl kontinuierlich an (1994: 110.000 Raver und 40 Trucks, 1995: 280.000 Raver, 1997: 1 Mio. Raver und 1999: 1,5 Mio. Raver und 50 Trucks 67 ) und der für die politische Demonstration zur Verfügung stehende öffentliche Raum wurde vergrößert. So wurde 1997 die Demonstration nicht nur auf dem Kurfürstendamm, sondern auch auf der Straße des 17. Juni abgehalten. Seit 1999 starten jedes Jahr 2 Züge von Trucks zeitgleich am Ernst-Reuter-Platz und am Brandenburger Tor und ziehen entlang der Straße des 17.Juni auf die Siegessäule zu, wo alljährlich die Abschlusskundgebung stattfindet. Abb. 3-22: Love Parade in Berlin, Quelle: http://www.loveparade.net/portal01/start.html (Stand 04.2002). Mittlerweile hat sich diese Demonstration zu einer Veranstaltung mit großer sozialer, wirtschaftlichen und touristischer Bedeutung für die Stadt Berlin entwickelt, die nicht mehr aus dieser Stadt wegzudenken ist. Seit 2000 findet die Love Parade nun auch in anderen Ländern wie Österreich, England, Israel und Südafrika statt. 66 http://www.berlin.de/home/KuF/Loveparade/index.html (Stand 02.2002) 67 Die auf der Love Parade verwendeten Trucks sind quasi Clubs auf Rädern: eine Zugmaschine, ein Aufleger, zwei Turntables, Dancefloor und viele Raver. Sie müssen jedoch auch technischen Auflagen entsprechen wie etwa Fahrzeugabmessungen, Unterfahrschutz, Aufbauten, Stromversorgung etc. 113
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