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grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

Beschäftigung<br />

Das Projekt geht davon aus, dass im Jahr 2009 insgesamt 18.000 Jobs an<br />

den Einrichtungen auf dem Ausstellungsgelände geschaffen werden, die zum<br />

großen Teil im tertiären Sektor entstehen.<br />

Zunächst aber wurden in <strong>der</strong> Vorbereitungs- <strong>und</strong> Betriebsphase <strong>der</strong><br />

Ausstellung neue Beschäftigungsmöglichkeiten geschaffen. In diesem<br />

Zusammenhang wurden -direkt, indirekt <strong>und</strong> induziert- zwischen 1994 <strong>und</strong><br />

1996 18.000, 1997 19.000 <strong>und</strong> 1998 23.000 bis 29.000 neue Arbeitsplätze<br />

generiert. Im Detail wurden zu Beginn (1995) am Ausstellungsgelände 1443<br />

Arbeiter beschäftigt. Diese Zahl stieg Anfang 1998 auf 11.114, wobei fast<br />

70% dieser Arbeitskräfte Immigranten waren. Während <strong>der</strong> Ausstellung<br />

arbeiteten r<strong>und</strong> 12.500 Personen (7400 davon im Dienstleistungsbereich,<br />

5000 im Tourismussektor). Am Ende <strong>der</strong> Weltausstellung verloren 80% von<br />

ihnen ihren Job. Die meisten waren jung <strong>und</strong> hatten einen Hochschul- bzw.<br />

Universitätsabschluss. Die Betreiber richteten für diese Personen ein<br />

Zentrum ein, wo sie bei <strong>der</strong> Jobsuche beraten werden. Es wurde erwartet,<br />

dass ein Großteil von ihnen relativ reibungslos vom lokalen Arbeitsmarkt<br />

absorbiert werden, während einige weiterstudieren wollten. R<strong>und</strong> 20% des<br />

Person<strong>als</strong> arbeitete weiterhin für Parque EXPO 98 SA. Für die Bauarbeiter,<br />

die vor <strong>der</strong> Ausstellung am Gelände gearbeitet haben, boten sich auch neue<br />

Möglichkeiten, die sich aber über das ganze Land verteilen (Eine neue U-<br />

Bahn-Linie in Porto, ein Staudamm im Süden, <strong>der</strong> neue Flughafen von<br />

Lissabon). Im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Situation um das Ausstellungsgelände<br />

könnten r<strong>und</strong> 3000 weiter an neuen städtebaulichen Projekten in diesem<br />

Gebiet einen Job finden. 63<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1994-<br />

1998<br />

Industrie <strong>und</strong> Energie 0,4 0,6 2 3,3 4,6 2,2<br />

Bau 1,3 2 6,4 9,4 9 5,6<br />

Shops, Restaurants, Hotels 0,3 0,5 1,7 2,9 5 2,1<br />

An<strong>der</strong>e Dienstleistungen 0,4 0,9 1,9 3 7,4 2,7<br />

Gesamt 2,4 4 12 18,6 26 12,6<br />

Tabelle 3–18: Geschätzte geschaffene Arbeitsplätze durch EXPO 98 nach Sektoren<br />

(Zentrale Hypothese, tausende Arbeitstellen)<br />

Quelle: Cabral, Rato, Reis (Case Study 1)<br />

Auf <strong>der</strong> heutigen EXPO-Fläche befanden sich vor Beginn <strong>der</strong> Intervention<br />

r<strong>und</strong> 3200 Arbeitsplätze, die nur teilweise an an<strong>der</strong>e Standorte verlagert<br />

wurden. Die Hauptbeschäftigungsfel<strong>der</strong> waren in <strong>der</strong> Industrie <strong>und</strong> im<br />

Bereich des Handels. Diese vorherrschende Struktur befand sich jedoch seit<br />

dem Ende <strong>der</strong> 80er in einem Wandel: <strong>der</strong> Umzug größerer Firmen in<br />

Randlagen, wo die Gr<strong>und</strong>stückspreise niedriger sind, <strong>und</strong> die durch<br />

Marktmechanismen steigenden Preise in diesem Stadtteil begünstigten die<br />

Nutzung <strong>der</strong> Flächen fürs Wohnen <strong>und</strong> tertiäre Aktivitäten.<br />

Das EXPO-Projekt beschleunigte diesen Prozess durch die Schließung <strong>der</strong> am<br />

Ausstellungsareal stehenden Industrieanlagen sowie indirekt durch die<br />

63 Cabral, Rato, Reis (Case Study 1, 2)<br />

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