grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung
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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />
Projekt 3 2001/02<br />
Auch auf dem regionalen Büromarkt ist unklar, ob die geplante Menge an<br />
neuer Bürofläche überhaupt mittelfristig absorbiert werden kann.<br />
Berechnungen, die die Absorptionskapazität <strong>der</strong> Region vor <strong>der</strong> EXPO<br />
(70.000 m² jährlich in <strong>der</strong> Gesamtregion integrierbare neugebaute<br />
Bürofläche) zugr<strong>und</strong>e legen, kommen bei einem geschätzten Anteil <strong>der</strong> EXPO<br />
von 20 Prozent am gesamten regionalen Büroflächenangebot auf 28 Jahre,<br />
die es dauern würde, um den neu angebotenen Büroraum abzusetzen. Auch<br />
hier scheint sich <strong>der</strong> Verkauf auf <strong>der</strong> Fläche günstiger zu entwickeln, was zu<br />
einem nicht unwesentlichen Teil an Arbeitsplatzverlagerungen innerhalb <strong>der</strong><br />
Region <strong>und</strong> an einem Bedeutungsgewinn <strong>der</strong> Hauptstadt gegenüber dem<br />
sonstigen Land liegen dürfte. 54<br />
Jedenfalls ist im metropolitanen Gebiet eine beträchtliche Dynamik gegeben,<br />
bei <strong>der</strong> auch die Preise ständig steigen. 1998 wurden am lokalen<br />
Immobilienmarkt insgesamt 146.000 m² kommerzielle Flächen gehandelt,<br />
was eine Steigerung von 20% gegenüber dem Vorjahr bedeutete 55 , 1999<br />
stieg dieser Wert wie<strong>der</strong>um auf 160.000 m², wobei die Mieten auch um 10%<br />
zunahmen <strong>und</strong> r<strong>und</strong> 25 Euro/m² betrugen. 56 Dieser Wert bedeutet ein 5-<br />
Jahres-Hoch, ist aber noch immer 30% unter dem Spitzenwert von 1991.<br />
Die Leerstandsrate bei Büroflächen beträgt r<strong>und</strong> 2% 57 . Analysten gehen<br />
jedoch davon aus, dass sich die Preise durch die 450.000 m² neu<br />
entstandene Fläche am EXPO-Gelände in nächster Zukunft beruhigen<br />
werden.<br />
Tourismus<br />
Der Tourismussektor zählt in <strong>der</strong> Regel zu den Hauptgewinnern bei<br />
Projekten mit Großveranstaltungscharakter. Lissabon hat es auch gut<br />
verstanden die EXPO <strong>und</strong> im Zusammenhang damit die Stadt touristisch gut<br />
zu vermarkten.<br />
Die EXPO wurde von r<strong>und</strong> 10 Millionen Personen besucht ( wobei hier diese<br />
Ziffer für die Anzahl <strong>der</strong> Besuche, aber nicht für die Anzahl <strong>der</strong> Individuen<br />
steht), mehr <strong>als</strong> die Hälfte von ihnen stammten aus dem Ausland.<br />
1998 stieg die Zahl <strong>der</strong> Portugal-Besucher um 10%, die Wachstumsrate bei<br />
den Einnahmen lag bei 13%. Prognosen gingen von einem Beitrag <strong>der</strong><br />
Weltausstellung zu Tourismuseinnahmen von über 1400 Millionen Euro aus.<br />
Der Trend hielt in den darauffolgenden Jahren an. In den drei Jahren<br />
zwischen 1998 <strong>und</strong> 2000 vermehrten sich die Einnahmen des Landes vom<br />
Tourismus um 36%, die Zahl <strong>der</strong> Gäste stieg dabei um 20%. 58 Zwischen Juli<br />
1998 <strong>und</strong> Juli 2000 stieg die Zahl <strong>der</strong> jährlichen Touristen <strong>der</strong> Stadt Lissabon<br />
54 Thiel in Raum<strong>planung</strong>92, 2000<br />
55 www.conway.com/sshighlites/0999/p734/, Januar 2002<br />
56 speci<strong>als</strong>.ft.com/ln/ftsurveys/industry/sc22e6e.htm, Januar 2002<br />
57 www.rheinhyp.de/www/ausland.nsf/Markets?OpenAgent&Country=P, Januar 2002<br />
58 www.global-review.com/on-line/Portugal/BodySector07.shtml, Januar 2002<br />
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