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grossprojekte als instrument der stadtentwicklungspolitik und -planung

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Großprojekte <strong>als</strong> Instrument <strong>der</strong> Stadtentwicklungspolitik<br />

Projekt 3 2001/02<br />

Als Immobilienprojekt stellt EXPO Urbe eine massive Erhöhung des Angebots<br />

auf dem regionalen Büroflächen- <strong>und</strong> Wohnungsmarkt dar. Die Planungen<br />

gehen von zwischen 400.000 m² <strong>und</strong> 450.000m² neuer Bürofläche <strong>und</strong> ca.<br />

1,2 Millionen m² neuem Wohnraum aus, wo in Zukunft mindestens 25.000<br />

Menschen ihr Zuhause haben werden. Die Preise, die die Developer zahlen<br />

mussten, die komfortablen Größen <strong>der</strong> Wohnungen, die Qualität <strong>der</strong><br />

Konstruktion <strong>und</strong> <strong>der</strong> Infrastruktur machten die urbane Zone <strong>der</strong> EXPO für<br />

mittlere <strong>und</strong> obere Einkommensgruppen leistbar. Es gab keinen Spielraum<br />

für sozialen bzw. jede Form von geför<strong>der</strong>tem Wohnbau, durch den die<br />

ursprüngliche Struktur des Gebiets definiert wurde. Somit kam eine soziale<br />

<strong>und</strong> städtische Integration des Gebiets durch wohnbaubezogene<br />

Maßnahmen nicht in Frage. Zu dieser Situation trug auch die Tatsache bei,<br />

dass die Parque EXPO 98 SA durch das „Zero-Cost“-Ziel unter starkem<br />

finanziellem Druck stand, <strong>der</strong> konsequenterweise dazu führte, dass<br />

Gr<strong>und</strong>stücksverkäufe allein unter dem Ziel <strong>der</strong> Gewinnmaximierung getätigt<br />

werden mussten. Zusätzlich wurden während <strong>der</strong> Vorbereitungen 278 in<br />

dem Gebiet ansässige Familien in an<strong>der</strong>en Stadtteilen untergebracht.<br />

Im Bereich des Wohnens übersteigen Bau <strong>und</strong> Verkauf bisher sogar die<br />

Erwartungen. Dies ist vor allem durch günstige Bedingungen auf den<br />

Kapitalmärkten verursacht <strong>und</strong> speist sich offensichtlich weniger aus <strong>der</strong><br />

Absorptionsfähigkeit des regionalen Wohnungsmarktes. Die EU-Integration<br />

Portug<strong>als</strong> drückte nationale Zinsen von 7% auf 4%, <strong>der</strong> Trend <strong>der</strong><br />

Immobilieninvestition basiert daher auf <strong>der</strong> Krise in den Kapitalmärkten. Bei<br />

den meisten Wohnungskäufen handelt es sich somit bisher um reine<br />

Spekulationsobjekte. 53 Die Einnahmen aus dem Verkauf von Objekten<br />

erreichten im September 1998 278 Millionen Euro. Letzten Schätzungen<br />

zufolge wird dieser Betrag im Jahre 2009 850 Millionen Euro erreicht haben.<br />

Nutzung 1995-1998 1995-2007<br />

Wohnen 716738 1175068<br />

Büros/Dienstl. 149460 680460<br />

Kommerz 109486 170145<br />

Industrie 5323 5323<br />

Tourismus 41442 41442<br />

Öffentl.Anlagen 46285 62685<br />

Private Anlagen 34754 37754<br />

Expo-Gebäude 125389 130037<br />

Gesamt 1228877 2302914<br />

Tabelle 3-17: Errichtete Fläche im EXPO-Gebiet in m² (bereits verkauft, bzw. Prognose<br />

bis 2007); Quelle: Cabral, Rato, Reis, (Case Study 2)<br />

53 Thiel in Raum<strong>planung</strong>92, 2000<br />

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