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der Herbert ist immer mal wieder zu<br />
Besuch. Vor vielen Jahren hat er sogar<br />
ernsthaft überlegt, hierher zu ziehen.<br />
Er hat sich schon auf dem Sirrenberg<br />
nach einem passenden Grundstück umgeschaut,<br />
ist aber dann doch nach Berlin<br />
gezogen.<br />
Frage: Können Sie zu Hause so richtig<br />
entspannen und sich der Familie widmen,<br />
oder schreiben Sie dort auch an<br />
Ihren zahlreichen Büchern?<br />
Grönemeyer: Natürlich ist das schwer<br />
zu trennen. Das Zuhause ist immer ein<br />
Rückzugspunkt, ein Ort, um im Kreis<br />
der Familie Energie zu tanken, aber<br />
ebenso finde ich häufig nur hier ausreichend<br />
Ruhe, um an Buchprojekten zu<br />
arbeiten. Auch große Teile meines Buches<br />
„Die neuen Abenteuer des kleinen<br />
Medicus“ sind hier entstanden.<br />
Frage: Gibt es gerade ein neues Projekt?<br />
Grönemeyer: Ich möchte gerne helfen,<br />
den Gesundheitsunterricht in Schulen<br />
einzuführen, und das Bewusstsein dafür<br />
schärfen, wie wichtig regelmäßiger<br />
Sport an Schulen ist: Täglich eine Stunde<br />
Sport für jedes Schulkind!<br />
Frage: Was nimmt Ihre Zeit aktuell am<br />
meisten in Anspruch?<br />
Grönemeyer: Mehrere Projekte in der<br />
Medizin, der Prävention und Publizistik<br />
wiegen eigentlich gleich schwer.<br />
So arbeiten wir an der Weiterentwicklung<br />
mikrotherapeutischer Verfahren,<br />
einem sehenden Skalpell etwa oder<br />
der Verwendung eines feinen Wasserstrahls<br />
bei Bandscheiben-Operationen.<br />
Außerdem habe ich gerade die Arbeit<br />
an einem neuen Buch abgeschlossen,<br />
das im Herbst unter dem Titel „Dein<br />
Herz – eine andere Organgeschichte“<br />
erscheinen wird. Es ist eine ganzheitliche<br />
Betrachtung des Herzens. Dabei<br />
spreche ich aber nicht als Kardiologe,<br />
der ich ja nicht bin, sondern als Arzt,<br />
besonders aber als ehemals betroffener<br />
Herzpatient. Und vor allem interessiert<br />
Interview mit Prof. Dietrich Grönemeyer Teil II<br />
mich auch die Kulturgeschichte des Herzens,<br />
von ersten Höhlenmalereien, über<br />
das Herzwiegen der Alten Ägypter, das<br />
Herzopfer der Azteken bis hin zu Fragen<br />
rund um die Herz-Transplantation.<br />
Frage: Daneben sind Sie noch Lehrstuhlinhaber<br />
an der Uni Witten/Herdecke.<br />
Praktizieren Sie bei diesen vielen Beschäftigungen<br />
überhaupt noch?<br />
Grönemeyer: Aber natürlich. Ich bin<br />
mit Leib und Seele Arzt, alles andere<br />
kommt danach. Gerade komme ich von<br />
der Behandlung eines Patienten.<br />
Frage: Wie viele Tage im Jahr sind Sie<br />
unterwegs und nicht zu Hause?<br />
Grönemeyer: Das variiert. Eines lässt<br />
sich mit Sicherheit sagen: Es sind zu viele<br />
Tage. Obwohl ich auch sagen muss,<br />
dass die Menschen, die ich auf jeder<br />
Reise kennen lerne, eine große Bereicherung<br />
sind, ohne die ich mir mein Leben<br />
nur schwer vorstellen könnte.<br />
Frage: Wann und wohin steht die nächste<br />
Reise an?<br />
Grönemeyer: Nach Bochum, morgen!<br />
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