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Bürgerinfo Sprockhövel

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Dietrich Grönemeyer: Hier entspannt<br />

der „große Medicus“ von Günter Hiege<br />

(Westdeutsche Zeitung)<br />

Seit 15 Jahren lebt der bekannte Mediziner<br />

in <strong>Sprockhövel</strong>. Die Gegend kennt<br />

er schon seit seiner Kindheit, verrät er<br />

im Interview.<br />

Prof. Dietrich Grönemeyer kommt aus<br />

Bochum und genießt das Leben in<br />

<strong>Sprockhövel</strong>.<br />

Seit 15 Jahren lebt Professor Dietrich<br />

Grönemeyer in <strong>Sprockhövel</strong>. An die<br />

große Glocke gehängt hat das der wohl<br />

prominenteste Bürger der Stadt nie.<br />

In seinem Buch „Lebe mit Herz und Seele“<br />

beschreibt er zwar die erste Nacht in<br />

seiner neuen Heimat als unvergesslich,<br />

weil just da die Erde bebte, bleibt aber<br />

mit „mitten im Ruhrgebiet“ unkonkret.<br />

Klar, bei seiner Formulierung „Wiege<br />

des Ruhrgebiets“ kann der Ortskundige<br />

leicht auf <strong>Sprockhövel</strong> kommen.<br />

Als Verfechter der sanften Medizin ist<br />

Professor Dietrich Grönemeyer bekannt<br />

geworden, gilt heute als einer der populärsten<br />

Ärzte Deutschlands.<br />

„So viel wie nötig, so wenig wie möglich“<br />

ist das Motto der Mikrotherapie,<br />

die er mit begründet hat. Mit Hilfe von<br />

Laserstrahlen operiert er seit Ende der<br />

80er Jahre am Computertomografen,<br />

um möglichst wenig Gewebe zu zer-<br />

Interview mit Prof. Dietrich Grönemeyer Teil I<br />

stören, wendet das bei Bandscheibenvorfällen<br />

ebenso an wie bei Tumoren.<br />

Zur sanften Medizin gehört für Grönemeyer<br />

aber auch Menschlichkeit und<br />

Zuwendung dem Patienten gegenüber.<br />

In seinem privaten Institut für Mikrotherapie,<br />

das er seit 1997 in Bochum leitet,<br />

arbeiten Fachärzte verschiedener<br />

Disziplinen Hand in Hand. Mit seiner Vision<br />

vom „Medical Valley“ an der Ruhr<br />

begeistert er Politiker. Dazu veröffentlicht<br />

er zahlreiche populärmedizinische<br />

Schriften, wie „Der Kleine Medicus“,<br />

der Jugendliche miniaturisiert mit auf<br />

eine Reise durch den Körper nimmt.<br />

Grönemeyer wurde am 12.11.1952<br />

in Clausthal-Zellerfeld geboren und<br />

wuchs in Bochum auf. Dort machte<br />

er am Gymnasium am Ostring Abitur,<br />

studierte von 1976 bis 1982 in Kiel Humanmedizin.<br />

Er war als Assistenzarzt<br />

im Fach Radiologie in Kiel und Witten<br />

tätig, ehe er sich 1990 an der privaten<br />

Universität Witten/Herdecke habilitierte.<br />

Dort ist er seit 1996 Lehrstuhlinhaber.<br />

Doch wie ist der bekannte Mediziner<br />

und Bruder von Sänger Herbert Grönemeyer<br />

eigentlich selbst darauf gekommen,<br />

nach <strong>Sprockhövel</strong> zu ziehen?<br />

Sein Lebensmittelpunkt lag in Bochum,<br />

wo er auch das Institut für Mikrotherapie<br />

leitet. Der WZ stand der 57 Jährige<br />

Rede und Antwort.<br />

Frage: Herr Grönemeyer, was hat Sie<br />

damals darauf gebracht, nach <strong>Sprockhövel</strong><br />

zu ziehen?<br />

Grönemeyer: Ich habe <strong>Sprockhövel</strong><br />

schon in meiner Kindheit als Ausflugsziel<br />

am Wochenende geliebt. Bis dahin<br />

war alles, was südlich der Ruhr liegt ,<br />

für mich Ausland, aber mein Vater hat<br />

mich und meine Brüder bei Wanderungen<br />

am Wochenende für die Region<br />

begeistert.<br />

Frage: Inwieweit verfolgen Sie das politische<br />

und gesellschaftliche Leben in<br />

der Stadt?<br />

Grönemeyer: Ich lese täglich die Lokalseiten.<br />

Frage: Inwieweit nehmen Sie auch teil?<br />

In Erinnerung ist noch Ihr Auftritt beim<br />

Neujahrsempfang des Stadtsportverbandes.<br />

Grönemeyer: Sofern es mein Terminkalender<br />

zulässt, bringe ich mich gern ein.<br />

Frage: Was schätzen Sie und Ihre Familie<br />

besonders an der Stadt?<br />

Grönemeyer: Ich konnte hier eine Offenheit<br />

für verschiedene kulturelle<br />

Einflüsse feststellen, was gewiss daran<br />

liegt, dass <strong>Sprockhövel</strong> immer eine<br />

Grenzstadt zwischen den Regionen<br />

war. Hier berühren sich das Ruhrgebiet<br />

und das Bergische. <strong>Sprockhövel</strong> ist<br />

lebendig und vielfältig. Und hat viele<br />

interessante und nette Menschen. Die<br />

sind einfach unverstellt. Und es gibt<br />

hier eine hervorragende Gastronomie.<br />

Ich gehe gerne mal zu Eggers, Tante<br />

Anna, Habbels oder Sukhothai.<br />

Frage: Ihre drei Kinder sind inzwischen<br />

aus dem Haus, aber in <strong>Sprockhövel</strong><br />

groß geworden. Ein guter Ort dafür?<br />

Grönemeyer: Auf jeden Fall. Eine Tochter<br />

ist hier auch auf die Grundschule<br />

Börgersbruch gegangen. Mein Sohn<br />

wohnt jetzt wieder am Ort.<br />

Frage: Auch einige Mitarbeiter ihres<br />

Bochumer Instituts wohnen inzwischen<br />

in <strong>Sprockhövel</strong>. Hat da der Chef ein<br />

bisschen geschwärmt?<br />

Grönemeyer: (lacht) Das kann schon<br />

sein.<br />

Frage: Gibt es für Sie einen Lieblingsplatz<br />

in <strong>Sprockhövel</strong>?<br />

Grönemeyer: Das wunderschöne Waldgelände<br />

hinter dem IG-Metall-Bildungszentrum,<br />

aber auch der Sirrenberg ist<br />

landschaftlich unheimlich reizvoll.<br />

Frage: Werden hier auch mal Familientreffen<br />

abgehalten?<br />

Grönemeyer: Ja sicher. Auch mein Bru-<br />

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