128Utricularia, herleiten. Nach der "Biogenetischen Grundgesetz" (heute meistnur noch als "Regel" bezeichnet) könnte man ein mehr oder wenigerflächige Anfangs- (oder geringfügig spätere) Stadien in der Entwicklung derFallen der beiden abgeleiteten Gattungen erwarten. Das ist jedoch nicht derFall.Ein Pinguicula-ähnliches Stadium fehlt völlig in der Ontogenese(Individualentwicklung) der Fangapparate von Genlisea und Utricularia.Es wäre auch ziemlich widersinnig, erst ein Klebfallenstadium (oder auchnur eine rudimentäre Klebfalle) in der Entwicklung der Fangapparate dieserGattungen aufzubauen, um dann dieses (bzw. diese) in die völlig anderen(ihnen typisch eigenen) Fangvorrichtungen umzubauen. Aber, so wendetvielleicht mancher Leser ein, gibt es da nicht doch starke Ähnlichkeiten inder Ontogenese von Genlisea und Utricularia? Sehen wir uns also ein paarwesentliche Daten aus der Entwicklung der Fangapparate dieser beidenGattungen zur Verdeutlichung des oben Gesagten etwas näher an.Juniper, Robins and Joel schreiben 1989, pp. 66/67 zum Start derIndividualentwickung des Utricularia-Fangapparates :"The opening of the trap arises in the very young plants as a slit caused by the invagination of therounded primordium."Bei Genlisea hingegen sehen bereits die ersten Entwicklungsstadiendeutlich anders aus (Juniper et al. p. 72):"Marginal growth leads to the formation of an invagination in the tip of the cylindrical primordium of thetrap. In contrast to the spherical invagination in the primordial trap of Utricularia (see page 66), theinvagination in Genlisea is tubular, arising from an extended marginal growth.Auffällig ist zunächst, dass nicht einmal eines der postulierten vielenÜbergangsstadien vom normalen zum ascidiaten Blatt in derIndividualentwicklung wiederholt wird. <strong>Die</strong> Ontogenese der Fangapparatebeginnt statt dessen direkt – wie oben zitiert – mit "a slit caused by theinvagination of the rounded primordium" (Utricularia), bzw. "the formationof an invagination in the tip of the cylindrical primordium of the trap"(Genlisea).<strong>Die</strong> Ontogenese Utricularias verläuft weiter wie folgt (Juniper et al. p. 67):"The lips of the slit turn inwards, the upper becoming the trap door while the lower lip becomes thethreshold (Meierhofer, 1902). The sides of the entrance then extend, moving the lips apart to produce afunnel-shaped vestibule around the opening."Folgendes ist dagegen bei Genlisea zu beobachten (p. 72) (wobei dieevolutionären Homologiedeutungen der Autoren denkbar fragwürdig sind undselbst unter der Voraussetzung des Darwinschen Weltbilds ebenso gut alsKonvergenzen interpretiert werden könnten):"While the basal portion of the invagination develops into the sub-spherical hollow utricle, its neckforms a long tube which gradually widens towards the mouth [long tube is totally missing in Utricularia]
129where it forms a transverse slit with two lips (see Fig. 4.17C), a shorter ventral inner lip (homologous to thetrap door in Utricularia) and a dorsal lip which is arched over the opening (homologous to the threshold inUtricularia traps).<strong>Die</strong> evolutionären Homologiedeutungen 23 der Lippen setzen einengemeinsamen Vorfahren nicht nur mit einem Mund voraus, sondern auch miteiner annähernd "shorter vertral inner lip", einer Lippe, die im Sinne derAbstammungslehre mit der Tür der Utricularia-Falle homolog sein soll, undwomöglich auch mit "a dorsal lip which is arched over the opening", die alshomolog mit dem Widerlager (threshold) der Saugfalle gedeutet wird. Einegenauere Untersuchung dieser Frage scheint mir nicht unangebracht zu sein.Wie auch immer, von solchen gemeinsamen Vorfahren ist nichts bekannt.Überdies sieht auch der Rest der von Juniper et al. beschriebenenEntwicklung des Fangapparates bei Genlisea völlig anders aus als beiUtricularia. <strong>Die</strong> Autoren schreiben weiter auf p. 72:"In the last phase of the trap development [in Genlisea], cell divisions are restricted to the two sides ofthe mouth only, where the lips are connected. These cell divisions lead to the elongation of the twoparallel lips. Two arms thus develop on top of the tube, circinate when young and fully expanded whenmature. The two parallel lips form spirals along the arms. The helical arms, with their spirals turning inopposite directions (Fig. 4.17) are interconnected on top of the tube. In this manner the slit, whichextends in both arms, forms an extremely long and narrow mouth through which small animals can enterthe trap (Fig. 4.17A, B).Da der extrem lange und schmale Mund in regelmäßigen Abständen durchschmale Seitenstege unterbrochen wird (vgl. die Abbildung in Lönnig 2010,p. 42), handelt es sich in Wirklichkeit um zahlreiche kleinere Münder.Für Utricularia hingegen weisen die Autoren dagegen auf folgende Punkteder auch wieder völlig unterschiedlichen weiteren Ontogenese hin (p. 67) 24 :"Although contiguous at their lateral extremities, the door and the threshold [which are not formed inGenlisea at all] differ in their anatomical characters (Figs. 4.125 and 4.14). The threshold becomes semicircularand forms a massive thickening, which preserves the shape of the opening and resists any crumplingwhen the trap is set. The side walls of the trap are thinner where they articulate with the threshold so thatno distortion is exerted on the surrounding tissue when the side walls bend as the trap sets (Fig. 4.10,5).In transverse section, the threshold is roughly triangular and continuous with the lower trap wall. Theupper, free surface of the threshold shows at least three distinct regions: the inner zone, made ofepidermal cells, forming a shelf projecting into the interior of the trap; the outer zone, doorstep,continuous with the lateral walls of the entrance; and between them is the middle zone, which is the'pavement epithelium' on which the door lies when the trap is closed. The pavement epithelium fitsprecisely the shape of the lower door edge and is provided with special devices which prevent leakageof water into the trap when the trap is set."Angesichts dieser grundlegenden, systematischen Unterschiede in derOntogenese (Individualentwicklung) der beiden Gattungen mit entsprechendso unterschiedlichen Endergebnissen (vgl. Tabelle, Lönnig 2010, p. 43)erscheint mir der einleitende Satz der Autoren zur Entwicklung der Genlisea-Falle ("The development of the Genlisea trap closely resembles that of23 Der Homologiebegriff ist stark umstritten; ich überlege z. Zt. ob er hier vielleicht in seinem ursprünglichen idealistischen Sinne verwendetwerden könnte.24 Leider führen die Autoren keinen genauen Punkt-für-Punkt-Vergleich für die Ontogenese der beiden Gattungen durch.
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