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Rundbrief Juni - Juli 2012 - Humanistischer Verband Deutschlands ...

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<strong>Rundbrief</strong>Für Mitglieder des Humanistischen <strong>Verband</strong>es <strong>Deutschlands</strong>, Berlin und Brandenburg<strong>Juni</strong> – <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong><strong>Humanistischer</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschlands</strong> |Berlin-BrandenburgFeelin’ Free – Auf zum Sommerfest anlässlichdes WelthumanistentagesWie schon im letzten <strong>Rundbrief</strong> durch beigelegtenFlyer angekündigt, laden wir alleMitglieder, Familien und Freunde herzlichin unser Kinder- und Jugendgästehaus Heiligenseeein, um bei Spiel und Spaß, Musikund Tanz, Geselligkeit und Austausch einenentspannten Nachmittag bzw. Abend imGrünen zu verbringen.Nach einem ausgiebigen Picknick mit Kaffeeund Kuchen besteht die Möglichkeit,an diversen Aktivitäten teilzunehmen. Obim Niedrigseil- oder Sinnesparcours, ander Kinderseilbahn, beim Floßbau, Kistenstapelnoder Kubb (auch bekannt alsWikingerschach) – Spielspaß und Freudesind vorprogrammiert. Wissenswertesüber Wald und Flur wird bei einer etwaeinstündigen Wanderung die WaldschuleSpandau vermitteln. Nebenbei kann mansich über unsere vielfältigen Angebote undDienstleistungen, wie Humanistische Kitas,JugendFEIERn, Lebenskunde, Pflegedienstleistungenoder unseren Jugendverband informieren.Um 18.30 Uhr wird gegrillt undStockbrot gebacken, ab 19 Uhr spielt dieSynkretis-Big-Band unter der Leitung vonEgbert Nass Original-Arrangements vonKlassikern des Big-Band-Jazz.Sonnabend, 16. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, 15 - 22 UhrKinder- und Jugendgästehaus Heiligensee,Sandhauser Str. 76 / Ecke Rallenweg 213505 Berlin – ReinickendorfVerkehrsverbindung: U6 bis U-Bhf. Alt-Tegelund weiter mit Bus 222 bis FalkenplatzVon dort können Sie das HVD-Busshuttleoder den Bus 324 nutzen.Der Eintritt zum Festgelände ist frei. Wirfreuen uns, wenn Sie Zeit und Lust haben,uns bei der Vorbereitung und Durchführungzu unterstützen. Ob Kuchen, Süßspeisenoder andere Leckereien für den nachmittäglichenKuchentisch, ob Aufstriche,Dips oder ein Pesto für das Abendbüfett,oder aber eine Spende in die bereitgestelltenBoxen – Ihr Engagement ist sehrwillkommen. Für was Sie sich auch immerentscheiden, bitte geben Sie Ihren etwaigenBeitrag bei der Anmeldung mit an. Ansprechpartnerinnensind Carmen Malling(Tel. 030 61390415; c.malling@hvd-bb.de)und Regina Malskies (Tel. 030 61390423;r.malskies@hvd-bb.de).Wenn Sie einen Übernachtungswunsch haben,wenden Sie sich bitte direkt an dasKinder- und Jugendgästehaus Heiligenseeunter der Tel. 030 4312639 oder per E-Mailan info@juhu-heiligensee.de.Alle Informationen finden Sie unter www.hvd-bb.de/sommerfestHumanisten fordern Sitz im RBB-RundfunkratDer Vorstand des HVD Berlin-Brandenburg,Manfred Isemeyer, hat Anfang Mai einenSitz für Humanisten und Konfessionsfreieim rbb-Rundfunkrat gefordert. „Es ist nichtlänger hinnehmbar, dass einzelne religiöseOrganisationen überproportionalim Rundfunkrat vertreten sind, währendHumanisten und Konfessionsfreie keineentsprechende Interessensvertretung imRundfunkrat besitzen. Dies ist nicht nurgesellschaftspolitisch ein falsches Zeichen,sondern widerspricht auch der von derVerfassung geforderten Gleichbehandlungvon Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften“,sagte Isemeyer.Von den anerkannten Religions- und Weltanschauungsgemeinschaftenin Berlin undBrandenburg sind im aktuellen Rundfunkratdie Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg,die Katholische Kirche und die Jüdische Gemeindevertreten. Weltanschauungsgemeinschaftenwie der Humanistische <strong>Verband</strong>wurden bei der Besetzung des Gremiumsbislang nicht berücksichtigt, obwohl die gesellschaftlicheZusammensetzung in Berlinund Brandenburg und die verfassungsrechtlichenVorgaben zur Gleichbehandlung derReligions- und Weltanschauungsgemeinschafteneinen Sitz für die Konfessionsfreienund Humanisten nahelegen. Bereits in seinemBrief zur Eröffnung des 17. Abgeordnetenhauseshatte der HVD alle Abgeordnetenan eine weltanschaulich ausgeglichene Besetzungdes Rundfunkrates erinnert.Die SPD-Fraktion hatte Ende April die Diskussioneröffnet, als sie in einem Antragjeweils einen Sitz für Menschen mit Behinderungensowie Seniorinnen und Seniorenforderte. Die Fraktion von Bündnis 90/DieGrünen hatte eine erweiterte Besetzungdes Rundfunkrats begrüßt. Der rbb-Rundfunkratsetzt sich aus 30 Repräsentantendes öffentlichen Lebens sowie der Politikaus Berlin und Brandenburg zusammen.Zu den Aufgaben des Rundfunkrates gehörtes unter anderem, über die Intendanzdes Senders zu entscheiden und diese inallgemeinen Programmangelegenheiten zuberaten. Das Gremium überwacht auch dieEinhaltung der Programmgrundsätze. Nebendem HVD fordert auch der Lesben- undSchwulenverband Berlin-Brandenburg einenSitz in dem Beratungsgremium.Regionalisierung mit neuemSchwung Mehr auf Seite 8


4Veranstaltungen & Kultur<strong>Rundbrief</strong> <strong>Juni</strong> – <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>Zum 125. Geburtstag von Max SieversAm 11. <strong>Juli</strong> jährt sich der 125. Geburtstagvon Max Sievers. Seit 1922 Geschäftsführerdes Vereins der Freidenker für Feuerbestattung,ab 1927 dessen Vorsitzender, gelangihm mit großem Engagement, den Vereinnach und nach vom reinen Bestattungsvereinzur politisch-weltanschaulichenKultur- und Weltanschauungsorganisationzu entwickeln und die Fusion mit der GemeinschaftProletarischer Freidenker herbeizuführen.Es war im Wesentlichen seinVerdienst, das die Freidenkerbewegung inder Weimarer Republik zu einer Massenbewegungwurde, die gleichzeitig finanziellauf sehr soliden Beinen stand.Nach dem Reichstagsbrand in „Schutzhaft“genommen, emigriert Sievers sofort nachseiner Freilassung. Von Saarbrücken aus,nach dem Beitritt des Saarlands zum Reichdann aus Belgien, organisiert er Widerstandgegen das NS-Regime. Dabei hilfreich ist dieTatsache, dass er Teile des <strong>Verband</strong>svermögensin weiser Voraussicht bereits vor demMachtantritt der Nazis ins Ausland geschaffthatte. Sievers gehört zu jenen ersten 33 NS-Gegnern, denen im August 1933 das Regimedie deutsche Staatsbürgerschaft entzog.Mit der Besetzung Westeuropas durchdie Wehrmacht fällt er im <strong>Juni</strong> 1943 – nacheiner Zeit in der Illegalität – den Nationalsozialistenin die Hände. Der Volksgerichtshofunter Roland Freisler verurteilt Sieverswegen „Vorbereitung zum Hochverrat mitFeindbegünstigung“ zum Tode.Gedenktafel, Max Sievers,Gneisenaustraße 41, Berlin-Kreuzberg |© OTFW via wikimedia commonsObwohl sich Max Sievers durch seine Lebensleistungein Andenken verdient hat,ist sein Name heute in der Öffentlichkeitweitgehend unbekannt. Das hat vor allempolitische Gründe. Im restaurativen Klimader Ära Adenauer hatten es Antifaschisten,zumal sozialistische, schwer, die ihnen zustehendeAnerkennung zu finden.Zu dieser Geschichte des Vergessens undVerdrängens gehört auch, dass das Unrechtsurteilgegen Sievers erst 1996 vomLandgericht Berlin auf Antrag des HVD förmlichaufgehoben wurde. Dagegen konnteder Anklagevertreter gegen Sievers beimVolksgerichtshof, Amtsgerichtrat EdmundStark, ungeachtet der über fünfzig von ihmbeantragten Todesurteile, nach 1945 biszum Posten eines Landgerichtsdirektors inRavensburg aufsteigen und anschließend bisin die 1980er Jahre als Vorsitzender einesPrüfungsausschusses für Kriegsdienstverweigereramtieren. Und bundesdeutscheGerichte sprachen das von den Nazis enteigneteVermögen des Deutschen Freidenkerverbandesnicht dem wiedergegründeten<strong>Verband</strong>, sondern jener Versicherung zu,die von der Enteignung profitiert hatte.In der DDR grenzte man den antistalinistischenSozialisten, der schon 1921 mit derKPD gebrochen hatte, ebenfalls aus politischenGründen aus. Sievers der Herausgebervon wichtigen deutschen Exilzeitschriftenwar, fand nicht einmal Aufnahme in das1970 in der DDR erschienene zweibändigeLexikon „Deutsche Widerstandskämpfer1933-1945. Biographien und Briefe.“Um Max Sievers vor dem Vergessen zu bewahren,plant der HVD anlässlich seines125. Geburtstages am erst kürzlich vomLand Berlin restaurierten Gedenkstein, eineEhrung durchzuführen.Treffpunkt: 11. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>, 14.00 Uhr,Max-Sievers-Gedenkstein vor der neuenFeierhalle auf dem Urnenfriedhof Gericht-/Ecke Ruheplatzstraße, 13347 Berlin-Wedding.Namenssteine auf dem Humanistischen BestattungshainVon unserem Humanistischen Bestattungshaingibt es einiges Neue zu berichten, wassicher für den einen oder anderen von Ihnen,liebe Leserinnen und Leser, von Interesseist. Nachdem wir in den vergangenenMonaten einige Birken aus Sicherheitsgründenfällen mussten, haben wir im Frühjahrmit der freundlichen Unterstützung derSpäth’schen Baumschule zehn Birken nachpflanzenkönnen.Zudem können nun auf Wunsch auch Namenssteineals kleine Grabmale gesetztwerden. Die ersten drei Steine wurdenAnfang Mai von der Künstlerin Franka Silberstein,die das Konzept entwickelt unddie Herstellung für uns übernommen hat,im Beisein der Angehörigen verlegt. TrauerrednerinDr. Andrea Richau stellte dieserersten Grabsteinsetzung ein paar Gedankenvoran und sprach über die Bedeutungvon Steinen, „die wir als Grabstein setzenund die eine feste, unlösbare Verbindungzu demjenigen dokumentieren, den wir indie Friedhofserde gebettet haben“.Der Namensstein besteht aus frostsichererKeramik und wird in der ManufakturGlindow im Klosterformat hergestellt. DieHerstellung des Formats, die Prägung derSchrift und das Glasieren sind Handarbeit.Der Brand findet im Kohlebrandverfahrenstatt. Daher können während der HerstellungUnterschiede in der Farbe und Abweichungenin den Maßen entstehen. Dasmacht im Zusammenspiel mit der Glasurund Prägung die Einzigartigkeit jedes einzelnenSteins aus. Das Prägen des Vor- undZunamens sowie des Geburts- und Sterbejahrsin den noch weichen Ton erfordertviel Feinabstimmung und bringt eine überraschendeLebendigkeit in den Stein – eineLebendigkeit, die nun innehält.Die Anonymität der einzelnen Grabstellenwird durch die Namenssteine aber nichtaufgehoben, da diese nicht direkt am Ortder Beisetzung, sondern in Reihe entlangder Einfassung des gesamten Grabfeldesverlegt werden.Machen Sie doch mal einen Spaziergangüber den Waldfriedhof Zehlendorf, umdie Ruhe und Schönheit dort zu genießenund sich dabei den Humanistischen Bestattungshainanzuschauen. Oder sie schließensich am diesjährigen Tag des Friedhofs (16.September) der Berliner Journalistin RosemarieKöhler an, die darüber hinaus zu denGräbern bemerkenswerter Persönlichkeitenaus Politik, Kultur und Wissenschaft führenwird.Interessenten für die Reservierung einerGrabstelle wenden sich bitte an KulturreferentinRegina Malskies, Tel. 030 613904-23, E-Mail: r.malskies@hvd-bb.de


5Vieles wird anders,wenn man Fantasie zulässtWas wäre wenn … einmal alles anders wäre?Wenn Eltern sich um ihre Kinder kümmerten,wenn Freundinnen Freundinnen blieben,Jungs Mädchen und Mädchen Jungswären? Was, wenn ausgegrenzte und gemobbteSchüler ernst genommen würden,wenn eine Woche alles anders wäre, wennalle reich, schön und nett wären? Wäre dieWelt dann besser oder nur anders? Ist eineandere Welt überhaupt möglich?Sie ist es. Zumindest ist das der gemeinsameNenner der Filme, die in dem gut gefülltenKinosaal Hackesche Höfe uraufgeführt wurden.Zwar stand diesmal das Thema Mobbingim Vordergrund, wie der FestivalleiterBernard Stolz in seiner Begrüßung der Filmschaffendenund des Publikums feststellte.Doch die Filme der jungen FilmschaffendenVor über 120 Zuschauern zeigte das 9. Lebenskundefilmfestunter dem Motto „Alles anders“ acht Kurzfilme von Lebenskundegruppenim Kino Hackesche Höfe.taten vor allem eines: Sie mobilisierten dieMacht der Fantasie, um die Wirklichkeit zuverändern, gleich welchen Themas sie sichannahmen.Den Anfang machte der Film „Abrakadabra“der Hermann Gmeiner Grundschule ausLichtenberg. Ein gelangweilter Zaubererverwandelt zu seinem eigenen VergnügenMädchen in Jungen und Jungen in Mädchen,was zu komischen und lehrreichenSzenen führt; Gendertheorie vom Feinsten.Im Beitrag „Freundinnen“ der Grundschulean den Buchen geht es um die Belastungeneiner Mädchenfreundschaft durch Lehrer,die eine Art Klassenfeindschaft anzetteln.Der Film „Verzaubert“ der Otto-Wels-Grundschule in Kreuzberg geht der Fragenach, was sich Kinder wünschen, wenn füreine Woche alles anders wäre? Dabei werdentrickreich O-Töne und Zaubertricks derLebenskundeschüler mit einer Zauberstorykombiniert. Zu Risiken und Nebenwirkungendurch misslungene Zauberei fragen Sieihren Lebenskundelehrer!Nicht für eine Woche, nur für einen Tag ändertsich das Leben des Mädchens namens„Schnettchen“. Aus einem vernachlässigtenKind, das in der Schule ausgegrenztwird, wird plötzlich ein beliebtes und umhegtesMädchen. Doch leider nur für einenTag. „Jeder hat es verdient, respektiert zuwerden“, benannte einer der Filmschaffendenin der anschließenden Fragerunde dieIntention des Films.Dass keine übernatürlichen Kräfte die Weltändern werden, bestätigt auch der Film„Niemand“ der Grundschule am Fuchsberg.„Niemand wird tun, was wir nichttun“, zitiert der Film eine Textzeile der SängerinJoy Delanane. Wer, wenn nicht wir,sollte etwas ändern können, so die zutiefsthumanistische Aussage des Films, die zweiVarianten einer Mobbinggeschichteumsetzt, wobei einezum schlechten und einezum guten Ende führt.Besonders gruselig ging esin dem Beitrag „das dunkleGeheimnis“ der Franz-Carl-Achard Grundschule zu: Ausgehendvon Goethes Zauberlehrlingübernehmen dunkleGestalten die Macht an einerSchule. Ob sie die Geister, diesie riefen, tatsächlich loswurden,wissen wir nicht, denndas Ende bleibt rätselhaftoffen. Den Abschluss bildeteein gewagtes und gelungenesFormexperiment, eineMischung aus Spielfilm undDokutainment mit dem programmatischenTitel „Sklave“. Er erzählt die Geschichte einesJungen, der sich zum Erfüllungsgehilfeneiner Schulgang macht.Alle Filme verbindet ein Motto, welchesder zweite Beitrag des Vormittags, der Film„Vieles wird anders, wenn …“ der Aziz-Nesin-Grundschule in großen Lettern vorgab.„Vieles wird anders, wenn man Fantasiezulässt.“Das Filmfest soll „die teilweise sehr langeund intensive Arbeit der Schüler würdigen“,so der Festivalleiter Bernard Stolz, und dieMöglichkeit bieten, „relevante Themenaus der Sicht der Kinder zu beleuchten“.Das ist auf bemerkenswerte Weise gelungen.Und mehr noch: Beugt sich die Weltder Erwachsenen allzu schnell der Machtdes Faktischen, so sind in den Filmen derLebenskundegruppen kleine Utopien eineranderen und manchmal auch besserenWelt Wirklichkeit geworden. Mehr kannman vom Medium Film nicht verlangen.Töns WiethüchterRollenspiel bei der ZertifikatsübergabePionierarbeit inMärkisch-OderlandAn der Fred-Vogel-Grundschule in Fredersdorf-Vogelsdorfwurden am 15. März <strong>2012</strong>zwölf Schülerinnen und Schülern in einerFeierstunde offiziell zu Streitschlichtern ernannt.„Kinder können ihre Konflikte unterder Anleitung von Gleichaltrigen am bestenlösen“, beschreibt die Lebenskundelehrerinund Initiatorin des Projekts Kirsten Rother-Döhring die Grundidee der Schulmediations-Ausbildung.Die Schülerinnen undSchüler würden „langfristig mit gewaltfreienVerhaltensmöglichkeiten bei Konfliktenvertraut gemacht.“ Ziel der Streitschlichtungsei es nicht, „dass wir vorgeben, wiesich diejenigen, die sich streiten, wiedervertragen sollen, sondern wir suchen gemeinsamnach einer Lösung. Und zwar so,dass es eine Win-Win-Situation gibt“, erklärtder dreizehnjährige Ben.Um am Ende die begehrten Streitschlichter-Zertifikate verliehen zu bekommen, musstendie Schüler/-innen sich in einer insgesamtachttägigen Ausbildung mit Konfliktlösungsmodellenvertraut machen. Ermöglichtwurde diese Ausbildung durch denHumanistischen Regionalverband MärkischOderland e.V. in Kooperation mit der Fred-Vogel-Grundschule. Das Streitschlichter-Projektwurde von der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf und dem Landkreis Märkisch-Oderland finanziell unterstützt. Entstandenist eine Initiative mit Seltenheitswert. DennStreitschlichter sind an den hiesigen Grundschulennur sehr selten anzutreffen.Von der Initiative werden am Ende alle profitieren.Die Streitschlichter/-innen, weilsie als Experten gefragt sind und Selbstbewusstseingetankt haben. Die Schüler/-innen, weil ihnen Gleichaltrige in ausweglosenSituationen eine Möglichkeit zeigenkönnen, wie sie erhobenen Hauptes einenKonflikt lösen können. Die Schule, weil sichdas Lernklima verbessern wird. Und vielleichtauch die Eltern der Streitschlichter,die sich bei ihren Kindern Rat holen können,wenn es mit dem Nachbarn mal wiederschlecht läuft.Töns Wiethüchter & Kirsten Rother-DöhringPraktischer Humanismus<strong>Rundbrief</strong> <strong>Juni</strong> – <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>


6Praktischer HumanismusStille Gesellschafter gesucht<strong>Rundbrief</strong> <strong>Juni</strong> – <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>Vor über zehn Jahren hat der HVD Berlin-Brandenburg eine GmbH gegründet, umein Jugendhotel zu betreiben, das jugendlichenBerlin-Besucherinnen und -Besuchernein preisgünstiges Übernachtungsangebotbietet und wo regelmäßig internationaleBegegnungen stattfinden können. Das Hotel4 Youth befindet sich auf dem ehemaligenGrenzstreifen in der Bernauer Straße inBerlin-Mitte. Der Neubau verfügt über allenmodernen Komfort eines Neubaus (Näheresunter www.hotel4youth.de) Die GmbHschreibt schwarze Zahlen. Der <strong>Verband</strong> istMehrheitsgesellschafter der GmbH, ist aberdaran interessiert, <strong>Verband</strong>smitglieder alsStille Gesellschafter zu gewinnen.Der große Vorteil einer Stillen Gesellschaftist, dass sie nach außen im Geschäftsverkehrnicht bekannt ist, da sie weder im Handelsregistereingetragen, noch über die Firmagenannt werden muss. Da der Vertragüber die Stille Gesellschaft sich sehr einfachan individuelle Bedürfnisse anpassen lässt,kann sich die GmbH, die Finanzbedarf hatund ihn nicht über eine Bank befriedigenwill, gegen lukrative Verzinsung einen „Stillen“suchen.Die Rechte und Pflichten des Stillen Gesellschaftersbeschränken sich ausschließlichauf das Innenverhältnis mit der Gesellschaft,an der er sich beteiligt. Der Stille Gesellschafterüberlässt dem Unternehmen, andem er sich beteiligt, eine Einlage, die indas Vermögen des Unternehmens eingeht,nach außen also auch nicht erkennbar z.B.in der Bilanz ausgewiesen werden muss. ImWesentlichen beschränken sich die Rechtedes „Stillen“ also auf eine Finanzierungsfunktion.Für Investitionen im Geschäftsbetrieb desHotels werden ca. 100.000,- Euro benötigt.Einen Teil davon möchten wir gerneüber die Stille Beteiligung finanzieren. Wirdenken dabei an eine Einlage von etwa5.000,- Euro. Die Einlage wird mit jährlich3% verzinst – ein Zinssatz, der weit überden üblichen Zinsen der Banken liegt.Wir würden uns freuen, wenn sich möglichstviele <strong>Verband</strong>smitglieder beteiligen.Bei Interesse bitten wir um Rückmeldungper Post an HVD Berlin-Brandenburg, z.Hd. Manfred Isemeyer, Wallstraße 61-65,10179 Berlin, per E-Mail an m.isemeyer@hvd-bb.de oder Tel. 030 613904-28. Wirinformieren Sie dann ausführlich über dasVorhaben und die konkreten Bedingungender Stillen Gesellschaft.Manfred Isemeyer (Vorstandsvorsitzender)3 Jahre Hospiz LudwigParkDas Hospiz LudwigPark in Berlin-Buch wurdeim <strong>Juli</strong> 2009 eröffnet. Viele schwerkranke,sterbende Menschen und deren Angehörigesind seitdem von unserem engagiertenTeam begleitet worden. Zudem tragen dieÄrzte der AG für die Spezialisierte AmbulantePalliativVersorgung zu einer hohen Verlässlichkeitund Sicherheit in der Versorgungbei. Die vielen Ehrenamtlichen komplementierendie umfassende Begleitung.Vieles ist in den drei Jahren entstanden,über die regelmäßig stattfindende MusikoderKunsttherapie bis hin zur Erinnerungsfeier,die jährlich zweimal im Weißen Saalauf dem LudwigPark-Gelände stattfindet.Hier wird gemeinsam mit den Angehörigenund dem Team der Verstorbenen gedacht.Auch ist vor kurzem ein Trauercafe hinzugekommen,ein offenes Gesprächsangebotfür trauernde Angehörige, das monatlichim Hospiz stattfindet.Unsere Gäste und deren Angehörige stehenim Mittelpunkt jeglichen Handelns. Immerwieder gilt es aufs Neue, ihre Wünsche zufinden und zu erfüllen, soweit es möglichist, sowie eine Atmosphäre der Warmherzigkeitund Geborgenheit zu schaffen.Es wurde uns seitens der Gäste und Angehörigenviel Vertrauen und Dankbarkeit indiesen drei Jahren entgegengebracht, wassicherlich auch bei der Bewältigung extremerSituationen und Herausforderungen inder Begleitung und Pflege stützend wirktund hilft.Die Arbeit im Hospiz erfolgt täglich in derVergegenwärtigung und im Angesicht derEndlichkeit. Dieses bewusst zu erleben undzu durchleben, ohne daran zu verzweifeln,sondern daran zu wachsen, ist sicherlichimmer wieder die Herausforderung undgleichzeitig die Chance in dieser Arbeit.Christine Seiler


7© RaNo via wikimedia commonsKabelDeutschland spendet für MENSCHENKINDMitarbeiter des KabelDeutschland-StandortesBerlin/Brandenburg haben drei BerlinerOrganisationen jeweils 5.000 Euro zugunstenihrer karitativen Arbeit gespendet. Zuden geförderten Einrichtungen gehörtauch unsere Koordinierungsstelle für Familienmit schwerkranken und betreuungsintensivenKindern MENSCHENKIND. NebenMenschenkind haben auch die Lumia Stiftungund die Björn Schulz Stiftung 5.000Euro erhalten. Der Betriebsrats-Vorsitzendevon KabelDeutschland Berlin/BrandenburgFrank Richter sagte: „Ich freue mich, dasswir in diesem Jahr gleich drei Organisationenunterstützen können, die sich für dieBelange chronisch oder unheilbar krankerKinder und deren Familien einsetzen. Sowissen wir, dass das Geld dort ankommt,wo es auch wirklich gebraucht wird – nämlichbei den Schwächsten der Gesellschaft.“Bildungsfahrt: Krakauer TageFrank Richter, Betriebsrats-VorsitzenderBerlin/Brandenburg, und Angelika Nordt,Personalverantwortliche am Standort Berlin/Brandenburg, übergeben HVD-VorstandManfred Isemeyer den SpendenscheckDer Vorstand des HVD Berlin-Brandenburg,Manfred Isemeyer, freute sich riesig überÜber das Wochenende zum 1. Mai fuhren17 JuHus nach Krakau. Nach einer dochsehr langen und anstrengenden Zugfahrtkamen wir bei 30 Grad Celsius und wunderbaremSonnenschein in der schönen StadtKrakau an. Unsere Unterkunft lag sehr zentral,hatte schöne Zimmer und Räumlichkeiten.Den ersten Tag nutzten wir zunächstzum Einkaufen der Lebensmittel und ersteStadterkundungen, so dass wir am Abendmüde ins Bett fielen.Am Sonntag ging es dann mit dem Bus indie Gedenkstätte Auschwitz, die etwa 70Kilometer von Krakau entfernt liegt. Dorthaben wir eine siebenstündige begleiteteTour durch das frühere Konzentrationslagergemacht, welche in Auschwitz I, dem ehemaligenStammlager begann. In den Barackendes Lagers sind die verschiedenenNS-Verbrechen dokumentiert: Unterlagen,Fotos, aber auch persönliche Gegenständeder Häftlinge, wie Brillen, Schuhe, die Reisekofferoder ihre Haare. Im Stammlager istauch das einzige noch stehende Krematoriummit Gaskammer zu sehen. Dieser Anblickversetzte einigevon uns in Schreckenund ließ manchemdie Tränen in die Augensteigen.Anschließend fuhrenwir in das dreiKilometer entfernteLager Auschwitz-Birkenau,wo man vomehemaligen Überwachungsturmdasgesamte Areal überblickenkann. Dieunglaubliche Größeerst macht deutlich, was für ein Ausmaßder industrialisierte Massenmord der Nationalsozialistenhatte. In Birkenau habenwir die wichtigsten Gebäude gesehen, alleKrematorien, die „Rampe“, an welcher dieDeportierten ankamen und sofort selektiertwurden, sowie die Baracken, in welchendie Gefangenen zu unmenschlichenBedingungen leben mussten. Der Besuchder Gedenkstätte hat unserer Gruppe zumNachdenken gebracht, wie am Abend beider Auswertung deutlich wurde.Am Montag beendeten wir die Reise miteiner Stadtführung durch Krakau, welcheuns auch in das alte Viertel Kazimierz, derehemalige jüdische Stadtteil Krakaus, führte.Am Abend gab es ein großes Abschiedsessenmit leckerer polnischer Küche. Mitvielen neuen Erfahrungen, prägenden undnachdenklich machenden Eindrücken undeinem positiven Gruppengefühl kamenwir wieder in Berlin an und freuen uns alleschon auf ein Wiedersehen!Die Teilnehmendender Krakau Gedenkstättenfahrt© KabelDeutschlanddie Geldspende für Menschenkind und verrietauch schon, wie das Projekt das Geldeinsetzen will: „Mit dem gespendeten Geldwird es der Koordinierungsstelle Menschen-Kind des HVD in Berlin möglich, Familienmit schwerkranken Kindern individuell undintensiv zu begleiten. Insbesondere Familienmit Migrationsgeschichte, denen es schwerfällt, im Dschungel der Angebote und Gesundheitsdienstleistungenden Überblickzu behalten, wollen wir mithilfe des Geldesunterstützen“, erläuterte Manfred Isemeyer.„So können wir ihnen eine Begleitungzu Arzt- und anderen Beratungsgesprächenermöglichen und bei Bedarf einen Dolmetscherstellen. Langfristig wollen wir eineSelbsthilfegruppe für Familien mit schwerkrankenKindern und türkischer Herkunftsgeschichteim Bezirk Berlin-Mitte aufbauenund begleiten.“Restplätze fürFerienfahrtenWie in jedem Jahr gehen in den Sommerferienviele Kinder und Jugendliche mit unseremJugendverband auf Reisen. Insgesamtfünf Sommerreisen gibt es in diesem Jahr.Dabei geht es unter anderem zum Wandernnach Schweden, zum Relaxen an diefranzösische Küste oder zum Aktivsein anden brandenburgischen Heidesee.Für die Trekkingtour nach Schwedenvom 16. – 30. <strong>Juli</strong> gibt es noch freie Plätze.In Kleingruppen wird das NaturreservatGlaskogen erkundet. Wer abenteuerlustigist und die Natur liebt, ist hier genau richtig!(Alter: 13-17 Jahre)Ebenfalls freie Plätze gibt es noch für dieKinderfahrt ins Kinder- und JugendgästehausHeiligensee am Rande Berlinsvom 23. <strong>Juli</strong> – 3. August <strong>2012</strong>, bei derin diesem Jahr das Thema Feen, Koboldeund Zauberer im Mittelpunkt steht (Alter:8-12 Jahre). Bei ihren waghalsigen Unternehmungenin Wald und auf dem Wasser,lernen die Kids, wie ein Floß gebaut wird,finden Fährten im Wald und erklimmendie Wipfel der Bäume. Weitere Informationenfinden Sie unter www.juhu-berlin.de/sommerreisen-<strong>2012</strong>. Hier können Sie auchgleich Ihre Kinder anmelden.HerbstreisenAuch in den Herbstferien bietet derJugendverband des HVD zwei KinderundJugendreisen an. 13- bis 18-Jährigekönnen entweder ins Aktivcamp nachMecklenburg-Vorpommern fahren oderTeil der deutsch-polnischen Jugendbegegnungan der Ostsee werden.Praktischer Humanismus<strong>Rundbrief</strong> <strong>Juni</strong> – <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>


8Regionalisierung<strong>Rundbrief</strong> <strong>Juni</strong> – <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>Regionalisierung mit neuem SchwungFür den 25. Februar bzw. den 3. März wurdenalle Berliner Mitglieder unseres <strong>Verband</strong>esschriftlich zu einer Zusammenkunft imbezirklichen Rahmen eingeladen. Hintergrundwar die Fusion des Berliner mit denBrandenburger <strong>Verband</strong> und die damit inder Satzung festgelegte Aufgabe auch inBerlin bezirkliche Strukturen aufzubauen.Von den insgesamt 1.394 Eingeladenenerschienen lediglich 93 Mitglieder auf insgesamt12 Veranstaltungen. Ein Anfang istalso gemacht, aber wir wünschen uns, dasssich noch mehr Mitglieder in ihrem Kiezoder Bezirk für den HVD engagieren. Knappsieben Prozent Beteiligung an den Regionalkonferenzendürfen uns nicht genügen.Haben unsere Mitglieder kein Interesse anpersönlichen Kontakten, an Gedankenaustausch,am „Farbe bekennen“ oder am Einsatzfür die Belange der Konfessionsfreien?Wir glauben das nicht, schon weil die regionaleArbeit in Brandenburg in den einzelnenRegionalverbänden seit Jahren gutfunktioniert.In diesen Brandenburger Regionen könnenSie sich bei den jeweiligen Regionalverbändeneinbringen.Zumal von allen bei diesen Regionalzusammenkünftenanwesenden Mitgliedern wurdeInteresse an einem regionalen Wirkenbestätigt. So können wir uns vor Ort intensiverfür humanistische Werte und Positioneneinsetzen und die Mitglieder könnensich untereinander und unsere Einrichtungenbesser kennenlernen. Denkbar ist, dasswir durch die Regionalisierung die Kompetenzenund Erfahrungspotenziale unsererMitglieder besser kennenlernen, um siebesser in die <strong>Verband</strong>sarbeit zu integrieren.Es wäre schön, wenn uns <strong>Verband</strong>sfreundemitteilen würden, wie sie unsere Arbeit unterstützenkönnten – sei es durch interessanteVorträge, ausgefallene Hobbys oderorganisierte Aktivitäten.Die ersten Ergebnisse dieser Zusammenkünftewaren u.a. die Nominierung von jezwei Vertretern für den Landesausschussdes <strong>Verband</strong>es sowie erste Folgetreffen ineinigen Bezirken. In anderen Berliner Regionenmüssen wir einen zweiten Anlaufunternehmen.So kann es also sein, dass Sie demnächstnoch einmal eine Einladung zu einem Regionaltreffenerhalten werden. Wir bitte Sie:Seien Sie offen und nehmen Sie, wenn möglich,an einer solchen Regionalkonferenz teil.Hören Sie sich an, was es zu sagen gibt undgeben Sie selbst ihre Meinung kund – vielleichtbekommen auch Sie Lust, sich stärkerals bislang einzubringen. Je stärker unsereRegionalverbände sind, desto nachhaltigerkönnen die Interessen von Konfessionsfreienund Humanisten in den bezirklichen Gremieneingebunden werden.Im <strong>Juni</strong> finden folgendeRegionalzusammenkünfte statt:Treptow/KöpenickMontag, 18. <strong>Juni</strong>, ab 15.00 Uhr Besuchdes stationären Hospizes Ludwig Park, ZepernickerStraße 2, 13125 Berlin-Buch.Die Leiterin Christine Seiler wird uns dieseserste humanistische Hospiz vorstellen. Mitgliederanderer Regionalgruppen sind herzlicheingeladen. Wir bitten um Anmeldungbei Frank Spade bis 14. <strong>Juni</strong> unter Tel. 030613904-12 oder f.spade@hvd-bb.de.Öffentliche Verkehrsmittel: Mit der S-BahnLinie S2 Richtung Bernau, vom S-BahnhofBuch mit dem Bus 251 Richtung ZepernickerStraße (Haltestelle Sudauer Str. aussteigen).Anfahrt mit dem PKW: A114, Abfahrt Buch,Wiltbergstraße bis zur Kreuzung ZepernickerStraße.SpandauDonnerstag, 7. <strong>Juni</strong>, 19-21 Uhr, KulturhausSpandau, Mauerstr. 6 (Bistro), 13597Berlin.Klau-Dieter Kugler spricht über Naturalismusund gibt dabei eine kurze Einführungin das Buch Der große Entwurf von StephenHawking und Leonard Mlodinow.NeuköllnSamstag, 2. <strong>Juni</strong>, 11 Uhr, NachbarschaftsheimNeukölln, Schierker Str. 53,12051 Berlin (Körnerpark).Es wird über die verbandlichen Zusammenkünfteinformiert und die nächsten Veranstaltungengemeinsam geplant. Am 28.<strong>Juli</strong> findet das nächste Treffen ebenfalls imNachbarschaftsheim statt.Marzahn/HellersdorfDienstag, 12. <strong>Juni</strong>, 14 Uhr, Stadtteilzentrumder Volkssolidarität, Marzahner Promenade38, 12679 BerlinWenn Sie sich im Bezirk engagierenund mit anderen Interessierten treffenwollen, dann stehen Ihnen dieseHVD-Einrichtungen zur Verfügung.Bei uns ist der Fraktionsvorsitzende derLinken in der BVV Marzahn, Klaus-JürgenDahler, zu Gast. Er spricht über die Entwicklungdes Stadtbezirks und darüber, wie esihm gelingt, seinen persönlichen Anspruch„Gestalten und Opponieren“ täglich umzusetzen.Lichtenberg/HohenschönhausenMittwoch, 6. <strong>Juni</strong>, 18 Uhr, NachbarschaftshausKiezspinne, Schulze-Boysen-Str. 38, 13065 Berlin (U-Bhf. FrankfurterAllee oder Magdalenenstr., S-Bhf. Nöldnerplatz).Es wird ein zweiter Schritt zur Gründungeiner Regionalgruppe unternommen. Dazuwird unser Präsidiumsmitglied EberhardLöhnert von der Entwicklung des <strong>Verband</strong>esnach der Fusion berichten und gemeinsamwollen wir überlegen, wie wir eine arbeitsfähigeGruppe ins Leben rufen.Tempelhof/SchönebergDiese Gruppe hat sich bisher zweimal getroffen.Verschiedene Ideen wurden entwickelt,bspw. gemeinsame Aktivitäten zuKiezgeschichte, Kunst, Literatur oder eineDiskussionsrunde zum Thema Spiritualität.Um die Interessen und den „optimalen Termin“für weitere Treffen nach der Sommerpausezu ermitteln, werden wir erst einmalmit einer Umfrage bei den Mitgliedern imBezirk starten, an der wir Sie bitten, sichaktiv einzubringen.Selbstverständlich können alle Mitgliederaber auch Interessenten diese Veranstaltungen,egal in welchem Stadtbezirk siewohnen, besuchen. Anmeldungen undNachfragen sind, wenn nicht bereits konkretbenannt, über Carmen Malling möglich(Tel. 030 613904-15 oder per E-Mailan c.malling@hvd-bb.de)


9Filmcafé im CinemaxXam Potsdamer PlatzAn jedem ersten Mittwoch im Monat istKinozeit, vorrangig für Senior/-innen. Nebendem Kinofilm, der jeweils um 15 Uhrstartet, warten auf Sie ab 14 Uhr Kaffee undKuchen. Mit der Vorfreude auf den Kinofilmlässt es sich in geselliger Runde leicht insGespräch kommen. Karten für Film, Kaffeeund Kuchen gibt es für 8 Euro.Am Mittwoch, den 6. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong> präsentiertdas CinemaxX am Potsdamer Platzden Gästen des Filmcafés den Eröffnungsfilmder diesjährigen Berliner FilmfestspieleLeb wohl, meine Königin! Aus Sicht derVorleserin zeigt die Verfilmung der preisgekröntenBuchvorlage die Monarchin Antoinettein einer Zeit, die von Liebe und Politikund Aufbruch geprägt ist. Marie Antoinettebelastet neben der fortschreitenden Revolutionauch die Trennung von ihrer FreundinGabrielle de Polignac.Am Mittwoch,den 4. <strong>Juli</strong><strong>2012</strong> begleitendie Gäste desFilmcafés MartinSheen alsTom Avery aufdem berühmtenJakobsweg.Die TragikomödieDein Wegzeigt einenVater auf denSpuren seines Sohnes, dessen Wanderunger stellvertretend für ihn beendet. Einespäte Geste der Vaterliebe nachdem seineinziges Kind Daniel auf dem Pilgerwegnach Santiago de Compostela tödlich verunglückte.Aufgrund eines begrenzten Kartenkontingentswird dringend um eine vorherigeReservierung beim CinemaxX PotsdamerPlatz gebeten. Bitte geben Sie bei der ReservierungFilmcafé an. Reservierungensind telefonisch möglich unter 01805-24636299, im Internet unter www.cinemaxx.deoder bei Carmen Malling, Tel. 030613904-15.LiteraturzirkelDer Literaturzirkelbeschäftigt sich am27. <strong>Juni</strong> mit demösterreichischenHumanisten StefanZweig. Am25. <strong>Juli</strong> steht derspät zum Glaubenkonvertierte russischeNationalschriftstellerLeo Tolstoi im Mittelpunktunserer literarischen Ausflüge.Der HVD-Literaturzirkel ist ein offener Kreisfür alle literarisch Interessierten und trifftsich immer am letzten Mittwoch einesMonats um 15 Uhr in der GeschäftsstelleBerlin, Wallstraße 61-65, 10179 Berlin (U2Märkisches Museum, U8 Heinrich-Heine-Straße, S Jannowitzbrücke).diesseits-ForumDie neue diesseitsbringt Themenzur Sprache,wo auchHumanist/-innensich nichteinig sein müssen.Darum ladenwir ein, sichzu Wort zu meldenund dieseund andereThemen mit uns zu diskutieren. Beginnenwerden wir mit dem Thema Fleischeslastder diesseits Nr. 97 (4/2011).Am 26. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, 17 bis max. 19 Uhrin der Wallstraße 61-65 (Raum S1), 10179NeumitgliederempfangRegelmäßig heißt das Präsidium des<strong>Verband</strong>es seine neuen Mitgliederim Rahmen eines kleinen Empfangsherzlich willkommen.Unser nächster Empfang findet amDienstag, dem 5. <strong>Juni</strong>, um 19Uhr in der Landesgeschäftsstelle des<strong>Verband</strong>es, Wallstraße 65, 1. Etage(Bereich Lebenskunde) statt. Nichtganz neue Mitglieder, die bishernoch nicht an einem Neumitgliederempfangteilnehmen konnten,sich aber mehr Information und Austauschüber den <strong>Verband</strong> wünschen,sind ebenfalls herzlich eingeladen.Anmeldungen erbeten bei der Koordinatorinfür Mitglieder- und Freiwilligenarbeit,Carmen Malling, Tel.030 613904-15 oder per E-Mail anc.malling@hvd-bb.de.Berlin (U2 Märkisches Museum, U8 Heinrich-Heine-Straße,S Jannowitzbrücke).Organisiert wird das diesseits-Forum vonden Mitgliedern Dr. Johannes Pernkopf undFrank Spade. Anmeldungen können Sie anFrank Spade (Tel. Tel. 030 613904-12; E-Mail: f.spade@hvd-bb.de) richten.Diese Art Veranstaltung soll zweimonatlichangeboten werden.Neues Angebot:Nette-Leute-Treff 50 +Ich heiße BirgitKlugert, bin 54Jahre alt undMutter von dreiKindern. MeineGrundeinstellungist vonO p t i m i s m u s ,Lebensfreude,Kreativität undSelbstbestimmunggeprägt.Meine persönlichen Interessen reichenvon Philosophie und Psychologie über Yogaund Wellness bis hin zu Tanz, Malereiund Gestalten. Seit Jahren leite ich auf derGrundlage einer entsprechenden Ausbildungerfolgreich Freizeit- und Selbsthilfegruppen.Nun habe ich Lust, im HVD einenNette-Leute-Treff für Menschen ab 50 Jahreaufzubauen.Wenn auch Sie Lust auf nette Menschen,Natur und Kreativität haben, dann kommenSie zu uns. Und wenn Sie mögen,dann bringen Sie eigene Ideen mit!Zum Kennenlernen, Austausch und einemnetten Miteinander in gemütlicher Atmosphäretreffen wir uns jeden Freitag um16.30 Uhr in der Kita Friedenauer Strolche,die optimale Räumlichkeiten und eine tolleTerrasse bietet (Sponholzstr. 16, 12159 Berlin,S1 Friedenau, U4 Innsbrucker Platz, U9Friedrich Wilhelm Platz). Zum ersten Maltreffen wir uns am Freitag, den 15. <strong>Juni</strong>.Ich freue mich auf Sie!Anmeldung und Information für den Nette-Leute-Treff 50 + mit Birgit Klugert über CarmenMalling, Tel. 030 613904-15 oder perE-Mail an c.malling@hvd-bb.de.BerichtigungIm letzten <strong>Rundbrief</strong> sind uns im Artikelüber die JugendFEIERn zwei Fehlerunterlaufen. Nicht Günter sondern PeterDanckert hielt eine Festrede beimRegionalverband Brandenburg-Belzigund Sozialminister Günter Baaske istPolitiker der SPD. Wir bitten diese Fehlerzu entschuldigen.Mitglieder- und Freiwilligenarbeit<strong>Rundbrief</strong> <strong>Juni</strong> – <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>


10Veranstaltungen/Seniorenpanorama<strong>Rundbrief</strong> <strong>Juni</strong> – <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>AusflügeMit dem Kleinbus des HVDAbfahrt in der Regel um 9 Uhr, Treffpunkt8.45 Uhr, Landesverband Wallstr.65, 10179 Berlin. Die Kosten richtensich nach der gefahrenen Strecke undwerden umgelegt (ca. 15,- bis 20,- Euro).Verzehr, Eintrittsgelder und andere Beförderungvor Ort sind darin nicht enthalten.n Nach SprembergPerle der Lausitz imbrandenburgischenLandkreis Spree/Neißemit Besichtigung deshistorischen Stadtkernsund evtl. auch des Heidemuseumsim Schloss,des Lapidariums undder Erwin Strittmatter-AusstellungDonnerstag, 14. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, Abfahrt(bereits 8 Uhr!)Wir bitten um Anmeldung bis 10. <strong>Juni</strong> beiHannelore Krause.© SPBer via wikimedia commons© Ralf Roletschek via wikimedia commonsn Zur Rosenstadt Forst in der LausitzEin Anblick, der uns immer wieder mit Freudeerfüllt.Mittwoch, 20. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, Abfahrtnach AbspracheWir bitten um Anmeldung bis 16. <strong>Juni</strong> beiGisela Brederlow.n Zum Daberbachsee bei Wittstock/Dosse... wollen wir die Waldidylle genießen.Mittwoch, 18. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>Wir bitten um Anmeldung bis 14. <strong>Juli</strong> beiGisela Brederlow.n Nach Eberswalde mit ZoobesuchInformationen indem Museum derAdler-Apotheke,evtl. Besuch des Familiengartens,demGelände der ehemaligenLandesgartenschau (Eintritt in denZoo: 9,- Euro).Mittwoch, 25. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>Wir bitten um Anmeldung bis 21. <strong>Juli</strong> beiHannelore Krause.© Prohibit Onions via wikimedia commonsMit öffentlichen Verkehrsmittelnn Stettin - PolenR u n d g a n gmit Schlossder pommerschenHerzögeund KönigstorDonnerstag, 21. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>Regionalexpress (RE 5800) - es gilt das VBBAbo 65plus. Achtung: VBB-ErgänzungskarteTantow-Stettin erforderlich. Hin und zu-© Betye Saar © Uwe Barghaan via wikimedia commonsrück 5,- Euro (im DB Reisezentrum oder imZug lösbar). Abfahrt am Hauptbahnhof um7.48 Uhr, Alexanderplatz 7.54 Uhr (weitereBerlin-Halte lt. Fahrplan). Ankunft in Stettinum 9.49 Uhr.Wir bitten um Anmeldung bis 19. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>bei Siegfried Krause.n Lübbenau / SpreewaldAltstadtrundgang,Spreewaldmuseum(Eintritt: 5,- Euro)Donnerstag, 26. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>Regionalexpress (RE 2) Richtung Cottbus- es gilt das VBB Abo 65plus. Abfahrt amHauptbahnhof um 9.34 Uhr, Alexanderplatz9.39 Uhr (weitere Berlin-Halte lt. Fahrplan).Ankunft in Lübbenau um 10.37 Uhr.Wir bitten um Anmeldung bis 24. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>bei Siegfried Krause.Ausstellungsbesuchefinden in der Regel ohne Führung statt. EineAnmeldung wird bis spätestens 1 Tagvor dem angegebenen Termin erbeten. Dadie meisten Verkehrsverbindungen bekanntsind, werden sie nur für besondere bzw.neue Ausstellungsorte angegeben.n Pacific Standard Time/Kunst inLos Angeles 1950-1980Martin-Gropius Bau,Niederkirchnerstr. 7,10963 BerlinMittwoch, 6. <strong>Juni</strong><strong>2012</strong>, 14 UhrEintritt: 9,- Euro (Ermäßigung nach Auskunft).n Indianische Moderne/Kunst ausNordamerikaEthnologisches Museum, Lansstr. 8, 14195Berlin-Dahlem.Donnerstag, 28. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, 14 UhrEintritt: 6,- Euro, erm. 3,- Euro.n Friedrich, der Große – verehrt,verklärt, verdammtDeutsches HistorischesMuseum, Ausstellungshallevon I. M. Pei, Hinter demGießhaus, 10117 Berlin.Mittwoch, 11. <strong>Juli</strong><strong>2012</strong>, 14 UhrEintritt: 8,- Euro, erm. 4,-Euro.n Max Liebermann und Emil Nolde -GartenbilderLiebermann-Villa am Wannsee, Colomierstr.3, 14109 Berlin.Montag, 23. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>, 14 UhrEintritt: 6,- Euro.JOUR FIXE mitSeniorenfrühstückin Zusammenarbeit mit dem Stadtteilzentrum„Pfefferwerk“, Fehrbelliner Str. 92,10119 Berlin (Prenzlauer Berg).n Vorführung des Videos„Holzgeister“Eine Dokumentation des HVD-MitgliedesHubert Pannwitz.Dienstag, 19. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, 10 UhrWir bitten um Anmeldung bis 15. <strong>Juni</strong> beiHannelore Krause oder Carmen Malling.n „Gehört Gewalt zur menschlichenNatur?“Kurzvortrag von unseremMitglied Dr. Lydia Lange.Aus Sicht der Evolutionspsychologiemuss mandas bejahen. Unsere Referentinhat sich mit dieserTheorie des EvolutionspsychologenSteven Pinkerbefasst und will über diese Aussagen mituns diskutieren.Dienstag, 17. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>, 10 UhrWir bitten um Anmeldung bis 13. <strong>Juli</strong> beiHannelore Krause oder Carmen Malling.Offener Gesprächskreisder SeniorenFindet einmal im Monat, immer an einemFreitag, in der Wallstraße 61-65, voraussichtlichim Besprechungsraum im V. Stock,statt. Bei einer Änderung wird ein Hinweisschildim Eingangsbereich angebracht.n Wie wichtig ist der Rechtsstaat füreinen Unrechtsstaat?Freitag, 22. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>, 15 Uhrn Ist jeder seines Glückes Schmied?Eine Diskussion über individuelle Sinnfragen.Freitag, 20. <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>, 15 UhrSprechzeitender Seniorenkoordinatorin Hannelore Krausein der Wallstraße am Freitag, den 8.<strong>Juni</strong> und 13. <strong>Juli</strong> sowie Montag, den 18.<strong>Juni</strong> und 30. <strong>Juli</strong>.Telefon:Hannelore Krause 030 7523307zu den Sprechzeiten 030 613904-82Carmen Malling 030 613904-15Gisela Brederlow 030 68818103Siegfried Krause 030 2815282bzw. E-Mail: SKrause.berlin@web.deu


11Bundesjustizministerium fordert Stellungnahme des HVDzu einem neuen „Suizidhilfe-Gesetz“ anIm April war Dr. Spittler, der bei Sterbehilfe-Deutschland e.V. eng mit dessen VorsitzendenRoger Kusch zusammenarbeitet, Gastbeim HVD Berlin-Brandenburg. Bei deninsgesamt drei Veranstaltungen mit demArzt war von unseren (Förder-)Mitgliederngroßes Interesse bekundet worden, solcheInformationsmöglichkeiten fortzuführen.Wie alle Umfragen bestätigen, gibt es auchbei einer großen Bevölkerungsmehrheitden Wunsch, in Extremsituationen die Möglichkeitvon Suizid-Hilfe zu erhalten. Für diepsychiatrischen Gutachten von Dr. Spittlerist, wie er uns gegenüber ausführte, Geld inHöhe von etwa 1.500 Euro zu zahlen. Die inihnen bescheinigte freie Willensfähigkeit istVoraussetzung dafür, dass der Verein SterbehilfeDeutschlandanschließend Suizidhilfeleistet. Bis 2009 mussten gar insgesamtca. 7.000 Euro für ein solches Gutachtengeleistet werden. Heute geschieht dies aufSpendenbasis.Nun könnte es eng werden für den früherenHamburger Justizsenator Kusch undseinen Verein, denn das Bundesministeriumder Justiz (BMJ) legte einigermaßen überraschendeinen Gesetzentwurf für das Verbotvon Sterbehilfe-Vereinen vor, die Menschen„gewerbsmäßig“ gegen Geld beim Suizidunterstützen. Laut dem Referentenentwurf,der dem HVD mit der Bitte um Stellungnahmebis Ende Mai vom BMJ zugesandtwurde, soll im Paragrafen 217 des Strafgesetzbuchsfolgende Passage neu aufgenommenwerden: „Wer in der Absicht, dieSelbsttötung eines Menschen zu fördern,diesem hierzu gewerbsmäßig die Gelegenheitgewährt, verschafft oder vermittelt,wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahrenoder mit Geldstrafe bestraft.“Wen nimmt der BMJ-Entwurf insVisierEntscheidend ist dabei das Wort „gewerbsmäßig“.Darunter versteht der Entwurf einHandeln in der Absicht, „sich durch wiederholteTatbegehung eine fortlaufende Einnahmequellevon einiger Dauer und einigemUmfang zu verschaffen“. Zwar würdees einem Gericht am Ende der Nachweisschwerfallen, dass Kuschs Verein unter denneuen Straftatbestand fällt. Doch „wiederholteTatbegehung“ mit nach eigenen Angaben27 Mitgliedern, denen 2011 durchdie Bereitstellung tödlicher Mittel Gelegenheitzum Suizid gewährt wurde sowie „einefortlaufende Einnahmequelle“ gibt es dorttatsächlich.Der ausführlichen Begründung des BMJ-Entwurfs ist zu entnehmen, dass die Passageeindeutig auf Kuschs Verein sowie diedeutsche Dependance von DIGNITAS inDr. Michael de Ridder bei einer Veranstaltung des HVD zum ärztlichassistierten SuizidHannover zielt. In Deutschland, so heißt esdort, träten vermehrt Personen auf, „derenAnliegen es ist, einer Vielzahl von Menschenin Form einer entgeltlichen Dienstleistungeine schnelle und effiziente Möglichkeitfür einen Suizid zu ermöglichen“.Der BMJ-Entwurf berücksichtigt auch jeneFälle, „in denen von Deutschland aus dieGelegenheit vermittelt wird, im Ausland diefür eine Selbsttötung notwendigen Mittelzu erhalten“. Das geschehe unter anderemdurchs Anbieten von Gift „eventuell unterZuhilfenahme einer speziell hierfür erstelltenApparatur“. Dabei denkt man an denSterbehilfe-Automaten, der von Kusch voreinigen Jahren öffentlich vor HamburgerSenior/-innen präsentiert wurde oder auchan eine von DIGNITAS-Chef Ludwig Minellifür schluckunfähige Suizidwillige konstruierteVorrichtung.Wen oder was der BMJ-Entwurfnicht betrifftSolche eher abstoßenden Beispiele sindin einem Aufruf des Kuratoriums des HVDvom Mai vorigen Jahres, welches maßgeblichvon Dr. Michael de Ridder verfasstworden war, scharf kritisiert worden. Dr. deRidder betonte das medizinische Ethos: EinemSchwerstkranken ggf. auch zum Suizidzu verhelfen sei eine zutiefst menschlicheAufgabe des behandelnden Arztes. Bedauerlicherweisehat der Deutsche Ärztetag, anden sich der Aufruf des HVD-Kuratoriumsrichtete, den entgegengesetzten Weg eingeschlagen:Die ärztliche Suizidbeihilfe solldanach standesrechtlich (nicht: strafrechtlich)mit Sanktionen bis zum Berufsverbotgeahndet werden können.Dem jetzt vorliegenden BMJ-Entwurf (unddabei vor allem der FDP) ist zu danken, dasser in seiner Begründung deutlich macht:Vom strafrechtlichen Verbot ausdrücklichausgenommen werdenim Entwurf alljene Formen der Suizid-Beihilfe,bei denenes nicht um Gewinnerzielunggeht,sondern um Nächstenliebe.Weiterhinstraffrei bliebe es, etwaim Familienkreiseinem Menschen beider Selbsttötung zuhelfen. Auch die bloßorganisierte und wiederholte(„geschäftsmäßige“)Beihilfesowie Suizidassistenzdurch Ärzte in Einzelfällenwären weiterhinkeine Straftaten.Zudem soll es keine Sanktionen geben,wenn man sich über assistierte Selbsttötungaustauscht, wenn Suizidwilligeergebnisoffen beraten oder Tipps für diefreiverantwortliche Lebensbeendigungveröffentlicht oder weitergegeben werden.Ausdrücklich erlaubt bleiben soll also eine(gemeinnützige) Suizid(konflikt)beratung,wie sie etwa der HVD anbietet.Nichtsdestotrotz hat sich der HVD in seinerausführlichen Stellungnahme gegenden BMJ-Entwurf in seiner jetzigen Formausgesprochen. Wir wollen nicht mittragen,dass Verantwortliche der beiden inDeutschland tätigen Suizidhilfevereine mitdem Damoklesschwert einer mehrjährigenGefängnisstrafe bedroht werden. Der HVDschlägt stattdessen vor, die legalen Positionsrahmenfür den assistierten Suizid ineinem ersten Schritt zu stärken, um dannin einem zweiten Schritt fehlerhaften Entwicklungenvorzubeugen. Unser ausgearbeiteteGegenentwurf und die gesamteHVD-Stellungnahme kann unter Tel. 030613904-11 angefordert oder im Internetunter www.patientenverfuegung.de angesehenwerden.Dem dringenden Wunsch nach einerVertiefung dieser Thematik aus ärztlicherSicht kommt eine zweitägigeHerbsttagung der HumanistischenAkademie Berlin nach. Ärzte und assistierterSuizid am 12. und 13. Oktoberin Berlin. Wir bitten Interessierteum Vormerkung.Zusammengestellt von Gita Neumann,Tel. 030 613904-19E-Mail: g.neumann@hvd-berlin.deSelbstbestimmt bis zum Schluss<strong>Rundbrief</strong> <strong>Juni</strong> – <strong>Juli</strong> <strong>2012</strong>


12Berlin-Brandenburg<strong>Rundbrief</strong> Oktober – November 2011Auf diesem Wege wünschen wirden Mitgliedern und Freundendes HVD Berlin-Brandenburgalles Gute, Zufriedenheit undGesundheit zum rundenGeburtstag:Im <strong>Juni</strong> gratulieren wir:Felix Tobias Handke, 20; Nadine MichéleGolz, 30; Anne Weißlinger, 30;Jana Zeh, 40; Silke Schulze, 40; AndrejaFerencek-Göttker, 40; Andreas Reeck,40; Beate Krohse, 40; Anne Kosel, 40;Angelika Gschwendtner, 50; ClaudiaStahl, 50; Miroljub Kalaydjiev, 60; IrisSeitler-Atapattuge, 60; Thomas Jacobi,60; Hannelore Geißler, 60; MonikaHein, 60; Andreas Hein, 70; HanneloreAlbrecht, 70; Peter Haase, 70; HelgaFromm, 70; Ute Harnisch-Peters, 70;Peter Gellrich, 70; Hella Weingart, 70;Gerhard von Halem, 70; Jürgen Rendok,70; Randolph Eggemann, 75;Heinrich von der Lippe, 75; Erika Illner,75; Gisela Kuhrau, 80Im <strong>Juli</strong> gratulieren wir:John Nickel, 20; Monika Hansen, 30;Stefanie Voigt, 30; Christina Däschner,30; Fabian Hempel, 30; Frank Deusing,40; Roswitha Kummeth, 50; JanetteErganjan, 50; Anne-Felicitas John,50; Regina Vey, 50; Sophie Heim, 60;Manfred Kadavy, 60; Roderich Höfers,,60; Werner A. Steinkeller, 60; Nelli Tornow,60; Norbert Böhnke, 60; BerndSerr, 60; Kurt Osterwald, 70; HubertPannek, 70; Angela Stowasser, 70; RenateBecker, 70; Ingrid Büchner, 70;Elke Henzel, 75; Manfred Sperling, 75;Gisela Brederlow, 75; Sabine Louis, 75;Dagmar Gräßel, 75; Jürgen Hennecke,75Wir trauern um unsereverstorbenen Mitglieder:Hermann Ferch, Kurt Olivier, ReinerLink, Fritz Pannecke, Gerhard Heruth,Wolfgang Bergstedt, Monika Bassing,Lutz NeumannImpressumHerausgeber <strong>Humanistischer</strong> <strong>Verband</strong> <strong>Deutschlands</strong>,Landesverband Berlin-Brandenburg e.V.Geschäftsstelle BerlinWallstraße 61-65, 10179 BerlinTel. 030 613904-0, Fax. -864Geschäftsstelle PotsdamJägerstraße 36, 14467 PotsdamTel. 0331 2909476www.hvd-bb.deRedaktion Thomas Hummitzsch,Antje Henke Tel. -26Layout Michael PickardtSonntagsMatineeMeine ganzen Halbwahrheiten –Lesung mit Peter EnsikatPeter Ensikat hatüber drei Jahrzehntelang die Kabarettszeneder DDRmaßgeblich geprägt.In seinen Erzählungenbetrachteter mit dem Abstandeines gelassenenRäsoneurs die wechselvolle Geschichte<strong>Deutschlands</strong> auf bewehrt satirische Weise.„Mit entlarvendem Humor blickt er auf einLeben zurück, das für die Geschichte einesganzen Landes steht“, schrieb das NeueDeutschland.Peter Ensikat, Jahrgang 1941, in Finsterwaldegeboren, Schriftsteller und Kabarettist;arbeitete als Schauspieler am Theaterder Jungen Generation in Dresden und amTheater der Freundschaft in Ost-Berlin. SpäterGeschäftsstelle PotsdamDie HVD-Geschäftsstelle in der Jägerstraße 36in 14467 Potsdam ist ab sofort unter der Rufnummer0331 86742402 sowie unter der E-Mail-Adresse geschaeftsstelle-potsdam@hvdbb.deerreichbar. Die Soziologin Raina MariaTestamentFragen zu Erbrecht und Testament – selbstverständlichstreng vertraulich – beantwortetFrank Schrammar in der Landesgeschäftsstelle.Telefonische Terminvereinbarungunter Tel. 030 613904-38avancierte er zum meistgespielten Kabarettautorder DDR. 1991 wurde er Gesellschafterund von 1999 bis 2004 künstlerischer Leiterdes Berliner Kabaretts Die Distel. Er schriebu.a. die Bücher: „Hat es die DDR überhauptgegeben?“ (1998), „Was ich noch vergessenwollte“ (2000), „Das Schönste am Gedächtnissind die Lücken“ (2005), „Populäre DDR-Irrtümer“ (2008) und zusammen mit EgonBahr „Gedächtnislücken. Zwei Deutsche erinnernsich“ (<strong>2012</strong>).Sonntag, 10. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong>10.00 bis 10.45 Uhr Kleines Frühstück11.00 bis 13.00 Uhr LesungCafé Sibylle, Karl-Marx-Allee 72, 10243Berlin (U5 Strausberger Platz/Weberwiese)Vorbestellung unter Tel. 030 29352203Karten: 12,- Euro / erm. 9,- Euro mit Frühstück;7,- Euro / erm. 4,- Euro ohne FrühstückLau führt seit dem 1. Mai die Geschäftsstelledes HVD. Sie soll die Basis des praktischenHumanismus in Brandenburg stärken undweitere Tätigkeitsfelder für den HVD erschließen.Öffnungszeiten: Mo-Fr 9-15 Uhr.Die nächste öffentliche Sitzung desPräsidiums findet am Mittwoch, den20. <strong>Juni</strong> <strong>2012</strong> um 19 Uhr in der HumanistischenFachschule für Sozialpädagogik,Märkisches Ufer 28-34 (3. OG), 10179Berlin statt.Sport & HumanismusDie am 1. <strong>Juni</strong> erscheinende Ausgabe von diesseits– Das Magazin für weltlichen Humanismus nimmtvor dem Hintergrund der anstehenden Fußball-Europameisterschaften in Polen und der Ukrainesowie vor den Olympischen Sommerspielen inLondon den Sport unter die humanistische Lupe.In dem neuen Heft kann man u.a. erfahren, wiesich Sportverbände von den Kirchen für die Verteidigungchristlicher Werte einspannen lassen undwie die Renaissance-Humanisten den Sport in dieSchulen holten.Außerdem im neuen Magazin+++ Die Journalistin Eva C. Schweitzer erklärt imInterview, wie die amerikanische Tea Party radikaleChristen, Nationalisten und Neoliberale vereint +++ Politischer Säkularismus ist eineHerausforderung, meint EHF-Präsident David Pollock +++ Einen humanistischenOrientierungstypen hat Joachim Grebe von den hessischen Humanisten ausgemacht+++ Warum die Berliner Fotografin Evelin Frerk dem Humanismus Namen und Gesichtergibt +++

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