24.11.2012 Aufrufe

Arbeit Mensch Natur - Stiftung Arbeit und Umwelt

Arbeit Mensch Natur - Stiftung Arbeit und Umwelt

Arbeit Mensch Natur - Stiftung Arbeit und Umwelt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

www.arbeit-umwelt.de<br />

Gefördert durch die


<strong>Arbeit</strong><strong>Mensch</strong><strong>Natur</strong><br />

Jubiläumsmagazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE


Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Impressum<br />

Herausgeber<br />

Egbert Biermann<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Königsworther Platz 6<br />

30167 Hannover<br />

www.arbeit-umwelt.de<br />

Konzept & Redaktion<br />

Dorothee Beck<br />

Medienbüro<br />

Pestalozziplatz 6<br />

60385 Frankfurt<br />

www.dorothee-beck.de<br />

Konzept & Anzeigenleitung<br />

Christian Sprute<br />

Geschäftsführung<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Chronologie<br />

Birgit Hormann<br />

Hannover<br />

<strong>Umwelt</strong>preise 1996 bis 2007<br />

Gesine Bonnet<br />

Wiesbaden<br />

Gestaltung & Umsetzung<br />

SCHIRMWERK<br />

Iris Wagner<br />

Ruhrtalstraße 30<br />

45239 Essen-Werden<br />

www.schirmwerk.de<br />

Titelfotos<br />

istockphoto.com/michael1959<br />

Fotolia.com/Claus Mikosch<br />

istockphoto.com/ivannna<br />

Druck<br />

BWH GmbH<br />

Beckstraße 10<br />

30457 Hannover<br />

www.bw-h.de<br />

Vorstand<br />

Egbert Biermann (Vorsitzender), Mitglied des geschäftsführenden<br />

Hauptvorstandes der IG BCE<br />

Dr. Herlind G<strong>und</strong>elach (stellv. Vorsitzende,) Präses der Behörde<br />

für Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, Freie <strong>und</strong> Hansestadt Hamburg<br />

Margit Conrad, Ministerin für <strong>Umwelt</strong>, Forsten <strong>und</strong> Verbraucherschutz,<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Peter Hausmann, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG BCE<br />

Beirat<br />

Michael Deister (Vorsitzender), stellv. Konzernbetriebsratsvorsitzender<br />

Continental AG<br />

Dr. Lutz Pscherer (stellv. Vorsitzender), Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />

50 Hertz Transmission GmbH<br />

Prof. Dr. Reiner Arndt, Direktor B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Arbeit</strong>sschutz <strong>und</strong><br />

<strong>Arbeit</strong>smedizin<br />

Axel Görig, selbstständiger Handelsvertreter<br />

Gertraud Lauber, Abteilungsleiterin <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Dr. Harry Lehmann, <strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamt, Leiter Fachbereich I, <strong>Umwelt</strong>planung<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeitsstrategien<br />

Dr. Karlheinz Messmer, ehemaliger Betriebsleiter Werk Ludwigshafen <strong>und</strong><br />

ehemaliges Aufsichtsratsmitglied BASF<br />

Ulrich Petzold, MdB, Mitglied im Ausschuss für <strong>Umwelt</strong>, <strong>Natur</strong>schutz <strong>und</strong><br />

Reaktorsicherheit des Deutschen B<strong>und</strong>estages<br />

Eckhard Uhlenberg, Präsident des Landtages von Nordrhein-Westfalen<br />

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung RWE Innogy GmbH<br />

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE<br />

<strong>Stiftung</strong>steam<br />

Christian Sprute (Geschäftsführung)<br />

Roland Pätzold (Projektmanagement)<br />

Gabi Schwenke (Sekretariat)<br />

Jens Rudolph (Graphik & Website)<br />

Marcel Fleischmann (Buchhaltung)


Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> –<br />

ein Thema für die IG BCE<br />

3 Vorwort<br />

4ff. Chronologie der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong><br />

5 <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> im Jahr 2040:<br />

Blick zurück nach vorn<br />

7 Michael Vassiliadis: Nachhaltigkeit,<br />

Innovation <strong>und</strong> Beschäftigung<br />

31 Forschungsprojekt Energieeffizienz <strong>und</strong><br />

Beschäftigung<br />

53 Pionierin der Nachhaltigkeit<br />

83 Förderkreis: So können Sie helfen<br />

Die <strong>Umwelt</strong>preise<br />

2010 (65), 2007 (22), 2002 (42), 2000 (70),<br />

1998 (74), 1997, 1996 (72), 1995, 1994 (71)<br />

Politik für <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

6 B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel: Nicht<br />

maximales, sondern optimales Wachstum<br />

15 Klaus Töpfer: Das Konzept Nachhaltigkeit<br />

hat sich durchgesetzt<br />

37 <strong>Umwelt</strong>minister Norbert Röttgen:<br />

<strong>Arbeit</strong>splätze in der <strong>Umwelt</strong>wirtschaft<br />

sind verlagerungsfest<br />

45 Sigmar Gabriel: Erneuerbare Energien –<br />

eine Erfolgsgeschichte<br />

50 Die umweltpolitischen SprecherInnen<br />

der B<strong>und</strong>estagsfraktionen<br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> in den<br />

Branchen der IG BCE<br />

11 Braunkohle: Von Sukzessionsflächen <strong>und</strong><br />

temporären Biotopen<br />

18 Solarindustrie in Deutschland vorbildlich<br />

24 CCS: Eine Zukunft für die Kohle<br />

25 Was macht eigentlich ein Stromnetzbetreiber?<br />

27 Udo Bekker, <strong>Arbeit</strong>sdirektor Vattenfall:<br />

Vom Boiler zur Großtechnologie<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

28 Steinkohle: Technologische Kompetenz<br />

macht Klimaschutz möglich<br />

30 Fritz Vahrenholt: Erneuerbare Energien –<br />

Alles im grünen Bereich<br />

33 Chemie: Gute Leute, gelebtes Ideenmanagement<br />

46 Batterien für E-Mobile: Keramik macht mobil<br />

54 Papier: Das Leben ist Papier<br />

55 Kunststoffe: Eine Haut für den maroden<br />

Abwasserkanal<br />

56 Zement: Der Baggerführer <strong>und</strong> die<br />

Artenvielfalt<br />

69 <strong>Umwelt</strong>obleute im Betrieb: Damit die Folie<br />

nicht im Altpapier landet<br />

80 Bayer AG: Mehr als bloße Absichtserklärung<br />

Herausforderungen für eine<br />

grüne Industriegesellschaft<br />

16 Ernst-Ulrich von Weizsäcker:<br />

Der erste grüne Wachstumszyklus<br />

32 Stephan Kohler, Deutsche Energieagentur:<br />

Energieeffizienz zieht sich durch alle<br />

Lebenslagen<br />

48 Gerhard Prätorius, Volkswagen AG:<br />

Umsteuern mit dem eigenen Fuß<br />

58 Jens Clausen: Green IT gibt es schon<br />

61 Nachhaltigkeitspreise: Geschäftsmodell<br />

der Zukunft<br />

66 Jochen Flasbarth, <strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamt:<br />

Motor für ein grünes Wachstum<br />

Vernetzung für <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

39 Angelika Zahrnt: Das gleiche Recht auf<br />

CO2-Emissionen<br />

57 Fritz Brickwedde, B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong>:<br />

Die größte <strong>Umwelt</strong>stiftung der Welt<br />

62 Lutz Spandau, Allianz <strong>Umwelt</strong>stiftung:<br />

Best-practice-Projekte zum Klimaschutz<br />

77 Nikolaus Simon, Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong>:<br />

Es bleibt genügend zu tun<br />

78 Martin Oldeland, B.A.U.M.e.V.: Stufenmodell<br />

zur Nachhaltigkeit<br />

1


Gründung: 1990<br />

Gründungskapital: 1 Millionen DM<br />

<strong>Stiftung</strong>skapital: 3,4 Millionen Euro<br />

Anzahl geförderter Projekte: 95<br />

Anzahl durchgeführter Projekte: 35<br />

Höhe der Förderungen seit Gründung: 1.185.000 Euro<br />

Finanzvolumen der durchgeführten Projekte seit Gründung: 5.914.000 Euro<br />

(Stand Oktober 2010)


Vorwort<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

20 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE. – Das Jubiläum ist Anlass für einen<br />

Rückblick auf die Anfänge unseres nachhaltigen Handelns, einen Überblick über<br />

die Entwicklung unserer Einrichtung, einen Ausblick auf ihre mögliche Zukunft<br />

<strong>und</strong> Gelegenheit für einen Einblick in aktuelle Themenfelder unserer gewerkschaftlichen<br />

<strong>Umwelt</strong>stiftung.<br />

All das finden Sie in diesem Magazin.<br />

Wir wollen einen Beitrag zum notwendigen Wandel hin zu einer energie- <strong>und</strong><br />

rohstoffeffizienteren Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft leisten.<br />

Getreu unserem Leitmotiv, Mittler zwischen den Welten zu sein, lassen wir in<br />

diesem Magazin Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter verschiedener Konzepte <strong>und</strong> Denkansätze<br />

der Nachhaltigkeit zu Wort kommen.<br />

So unterschiedlich sie auch sein mögen, sie alle wollen die natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen<br />

erhalten, gute Voraussetzungen für Wohlstand <strong>und</strong> Wohlfahrt heutiger<br />

wie künftiger Generationen schaffen sowie eine nachhaltige Industrie-, Energie<strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>politik mit nachhaltigem Konsum erreichen. Die Ziele sind ähnlich,<br />

der Weg dorthin unterscheidet allerdings ihre Nachhaltigkeitskonzepte.<br />

Auch wenn wir nicht jede Meinung von Autorinnen <strong>und</strong> Autoren teilen, wollen<br />

wir mit dieser Publikation zum Jubiläum einen Beitrag zum Dialog leisten. Wer diesen<br />

will, muss ihn im eigenen Haus zulassen.<br />

Wir danken allen Autorinnen <strong>und</strong> Autoren, Interviewten sowie Journalistinnen<br />

<strong>und</strong> Journalisten, die einen Beitrag zu diesem Magazin geleistet haben. Herausheben<br />

möchten wir die Leistung von Dorothee Beck, die die redaktionelle <strong>Arbeit</strong><br />

erledigte, <strong>und</strong> Iris Wagner für Grafik <strong>und</strong> Layout. Der Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong> danken<br />

wir für die Unterstützung bei der Chronik, die in bewährter Weise von Birgit Hormann<br />

erstellt wurde. Gefreut haben wir uns auch, dass es gelungen ist, eine stattliche<br />

Zahl von Inserenten zu gewinnen. Dies trägt erheblich zur Finanzierung der<br />

Publikation bei.<br />

Wir hoffen, dass unser Magazin viele Leserinnen <strong>und</strong> Leser findet <strong>und</strong> Diskussionen<br />

anregt. Meinungen <strong>und</strong> Kritik nehmen wir gerne entgegen. <<br />

Egbert Biermann<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Christian Sprute<br />

Geschäftsführer<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

3


4<br />

Pflanzenschutzforschung<br />

70er <strong>und</strong> 80er Jahre<br />

Erste Überlegungen zu einer gewerkschaftlichen<br />

<strong>Umwelt</strong>stiftung<br />

Die umweltpolitische Diskussion der 70er <strong>und</strong> 80er Jahre<br />

sowie die Debatte um den Industriestandort Deutschland<br />

Ende der 80er wirft die Frage auf, wie Gewerkschaften, Betriebsräte<br />

<strong>und</strong> Beschäftigte auf betrieblicher Ebene den<br />

Reformprozess zur ökologisch-sozialen Marktwirtschaft<br />

mitgestalten können.<br />

Ökologie ist seit den 70er Jahren eher ein Thema neuer sozialer<br />

<strong>und</strong> außerparlamentarischer Bewegungen. Zunehmend<br />

rücken <strong>Umwelt</strong>politik <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz aber auch<br />

in den Mittelpunkt gewerkschaftlicher Diskussionen. Enga -<br />

gierte <strong>Umwelt</strong>gruppierungen betrachten das jedoch kritisch,<br />

da im Konflikt zwischen Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie den<br />

Gewerkschaften vielfach die Fähigkeit abgesprochen wird,<br />

an einem ökologischen Umbau der Marktwirtschaft mitzuarbeiten.<br />

Die chemische Industrie steht aufgr<strong>und</strong> ihrer sicherheitsrelevanten<br />

Produktionstechnologien zwangsläufig im Mittelpunkt<br />

einer kritischen Diskussion. Dabei ist der IG Chemie-Papier-Keramik<br />

(IG CPK) klar, dass <strong>Umwelt</strong>schutz nicht<br />

national begrenzt sein kann. Die zentralen Probleme wie<br />

der Treibhauseffekt <strong>und</strong> die schon damals befürchteten Klimaveränderungen<br />

erfordern europäische <strong>und</strong> weltweite<br />

Lösungen.<br />

Seit 1977 hat die IG Chemie-Papier-Keramik eine eigene<br />

Abteilung <strong>Umwelt</strong>schutz. Sie wird in den kommenden Jahren<br />

zur größten <strong>Umwelt</strong>schutzabteilung einer Gewerkschaft<br />

ausgebaut. An der Entwicklung der <strong>Umwelt</strong>programme<br />

des Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es der Jahre<br />

1981 <strong>und</strong> 1985 ist die IG CPK maßgeblich beteiligt.


1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

2008<br />

2009<br />

2010<br />

2011<br />

2012<br />

2013<br />

2014<br />

2015<br />

2016<br />

2017<br />

2018<br />

2019<br />

2020<br />

2021<br />

2022<br />

2023<br />

2024<br />

2025<br />

2026<br />

2027<br />

2028<br />

2029<br />

2030<br />

2031<br />

2032<br />

2033<br />

2034<br />

2035<br />

2036<br />

2037<br />

2038<br />

2039<br />

2040<br />

Blick zurück nach vorn<br />

2040: 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

von Egbert Biermann, Vorstandsvorsitzender der <strong>Stiftung</strong><br />

Im Jahre 2040 ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> 50 Jahre alt. Als<br />

Kind der deutschen Einheit hat sie sich von einer aktiv handelnden<br />

Einrichtung mit praktischen <strong>Umwelt</strong>schutzprojekten über<br />

eine fördernde <strong>Stiftung</strong> hin zu einer europaweit tätigen Institution<br />

mit politischem Gewicht entwickelt, die nachhaltiges Handeln<br />

propagiert. Ihre <strong>Umwelt</strong>preise <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>wettbewerbe finden<br />

große Resonanz.<br />

Geschaffen von der IG CPK, einer Vorläufergewerkschaft der<br />

IG BCE, blieb sie über alle Jahre hinweg die einzige gewerkschaftliche<br />

<strong>Umwelt</strong>stiftung in Europa. Am Tag ihres 50. Jubiläums ist sie<br />

nicht nur eine <strong>Stiftung</strong> der IG BCE, sondern durch Zustiftungen die<br />

einer Reihe von europäischen Chemie- <strong>und</strong> Energiegewerkschaften.<br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> wurde über die Jahre hinweg immer weniger<br />

ein nationales <strong>und</strong> immer mehr ein europäisches Thema.<br />

Nach ihrem Jubiläum im Jahr 2010 hat sie den Kreis ihrer Förderer<br />

erweitern können. Mehrere h<strong>und</strong>ert Unternehmen fördern die<br />

<strong>Stiftung</strong> heute. Tausende Gewerkschaftsmitglieder spenden mindestens<br />

fünf Euro im Monat für ihre wichtige <strong>Arbeit</strong>.<br />

In harter Kleinarbeit hat die <strong>Stiftung</strong> durch innovative Projekte<br />

die Themen Energieeffizienz <strong>und</strong> Ressourcenschonung als wichtige<br />

Elemente einer nachhaltigen Industrie- <strong>und</strong> Klimapolitik vor-<br />

Im August 1987 bekennen sich die IG CPK <strong>und</strong> die <strong>Arbeit</strong>geberverbände<br />

der chemischen Industrie in einem gemeinsamen<br />

Protokoll zu ihrer Verantwortung <strong>und</strong> treten<br />

dafür ein, dass in den Wirtschaftsausschüssen der Unternehmen<br />

Fragen des <strong>Umwelt</strong>schutzes behandelt werden.<br />

Im Dezember 1987 gründen die Sozialpartner zu diesem<br />

Zweck eine Gesellschaft zur Information von Betriebsräten<br />

über <strong>Umwelt</strong>schutz in der Chemischen Industrie (GIBUCI).<br />

Ergebnis sind mehr als fünfzig Betriebsvereinbarungen<br />

zum <strong>Umwelt</strong>schutz in der chemischen Industrie innerhalb<br />

von vier Jahren.<br />

Die sich abzeichnende Wiedervereinigung Deutschlands<br />

verstärkt innerhalb der IG CPK die Diskussion, wie die marode<br />

Wirtschaft, die immensen <strong>Umwelt</strong>schäden <strong>und</strong> der<br />

vorhersehbare massive Verlust von <strong>Arbeit</strong>splätzen in der<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

angebracht. Ein wichtiger Baustein war ihre Veranstaltungsserie<br />

unter der Globalüberschrift „IndustrieKlima“, mit der sie in den<br />

Jahren 2011 bis 2016 wichtige Themen der gesellschaftlichen Debatte<br />

aufgriff <strong>und</strong> mit der gewerkschaftlichen Praxis verknüpfte.<br />

Unter dem Titel „IndustrieKlima“ warb sie sowohl für eine klimafre<strong>und</strong>liche<br />

Indus triepolitik als auch für eine industriefre<strong>und</strong>liche<br />

Klimapolitik. Nachhaltige Entwicklung mit pragmatischen Schritten<br />

hat sich die <strong>Stiftung</strong> von Anfang an auf die Fahnen geschrieben.<br />

Mit ihrem <strong>Umwelt</strong>preis hat sie regelmäßig wichtige Initiativen<br />

von Unternehmen in die Öffentlichkeit gerückt <strong>und</strong> so<br />

praktische Beispiele für nachhaltiges unternehmerisches Handeln<br />

aufgezeigt. Wichtig war ihr immer die Verbindung mit den Beschäftigten,<br />

die eben nicht Objekte unternehmerischen Handelns,<br />

sondern Subjekte betrieblicher Veränderungen sind.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> hat ihr Alleinstellungsmerkmal<br />

als die gewerkschaftliche <strong>Umwelt</strong>stiftung mit dem europäischen<br />

Blickwinkel verknüpft. Sie konnte Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter<br />

verschiedener europäischer Gewerkschaften zur aktiven Mitarbeit<br />

gewinnen <strong>und</strong> hat so dafür Sorge getragen, dass der Ansatz, „gute<br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>“ zu fördern, nicht mehr an nationalen Grenzen<br />

Halt macht. <<br />

ehemaligen DDR aufgefangen werden können. Ökonomie,<br />

Ökologie <strong>und</strong> Soziales zusammen zu denken ist der Ansatzpunkt<br />

der IG CPK <strong>und</strong> beinhaltet gleichzeitig die Gr<strong>und</strong> -<br />

orientierung für Innovation. Gerade aus gewerkschaft -<br />

licher Sicht eröffnet das Leitbild einer nachhaltigen<br />

Entwicklung die Chance, rein umweltbezogene Verkürzungen<br />

<strong>und</strong> Verabsolutierungen zu überwinden <strong>und</strong> insbesondere<br />

das Soziale als gleichrangige Zieldimension herauszuarbeiten.<br />

�S. 10<br />

Wilhelm Kulke, Abteilungsleiter <strong>Umwelt</strong> der<br />

IG CPK, <strong>und</strong> GHV-Mitglied Wolfgang Schultze<br />

vor der Wende in Halle. Foto: Wilhelm Kulke<br />

5<br />

5


6<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Nicht maximales, sondern optimales Wachstum<br />

B<strong>und</strong>eskanzlerin Dr. Angela Merkel zu Nachhaltigkeit als<br />

Leitprinzip der B<strong>und</strong>esregierung<br />

5 B<strong>und</strong>eskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />

Nachhaltigkeit – dieses umfassende politische<br />

Leitprinzip der B<strong>und</strong>esregierung lässt sich auf<br />

einen einfachen Nenner bringen: Was wir heute<br />

tun, darf unseren Kindern <strong>und</strong> Enkeln die Aussicht<br />

auf ein Leben in Wohlstand <strong>und</strong> einer intakten<br />

<strong>Umwelt</strong> nicht schmälern. Dazu müssen wir<br />

für ein tragfähiges Gleichgewicht zwischen <strong>Umwelt</strong>schutz,<br />

wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> sozialer Verantwortung sorgen. Leichter gesagt,<br />

als getan.<br />

Besonders die internationale Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

hat uns vor Augen geführt, wohin<br />

einseitige Orientierung an kurzfristigem Gewinnstreben<br />

führen kann. Nachhaltigkeit hingegen<br />

zielt nicht auf maximales, sondern optimales<br />

Wachstum ab – ein Wachstum, das die Lebensqualität<br />

der heutigen Generationen verbessert,<br />

ohne die Chancen der nächsten Generationen zu<br />

beeinträchtigen. In diesem Sinne erweist sich<br />

Nach haltigkeit als wesentlicher Teil gelebter Gerechtigkeit<br />

<strong>und</strong> damit als wichtige Voraussetzung<br />

für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.<br />

Es lohnt sich, den Weg der Nachhaltigkeit zu beschreiten.<br />

So bedeutet etwa weniger Energie<strong>und</strong><br />

Rohstoffverbrauch nicht nur geringere <strong>Umwelt</strong>belastungen,<br />

sondern auch Kosteneinsparungen<br />

für die Wirtschaft. Das sichert <strong>und</strong> schafft<br />

<strong>Arbeit</strong>splätze – <strong>und</strong> damit letztlich Wohlstand.<br />

Natürlich kann Politik allein ein nachhaltiges<br />

Leben <strong>und</strong> Wirtschaften in unserer Gesellschaft<br />

nicht gewährleisten. Das Nachhaltigkeitsprinzip<br />

beschreibt eine nationale Querschnittsaufgabe,<br />

vor der jeder Einzelne tagtäglich steht. Deshalb<br />

freue ich mich auch über einen solch wichtigen<br />

Mitstreiter wie die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

der IG BCE. Gemeinsam erarbeiten wir uns ein<br />

Nationalprodukt mit echtem Mehrwert: Nachhaltigkeit<br />

made in Germany.


Nachhaltigkeit ist eine gewerkschaftliche Gestaltungsaufgabe<br />

<strong>und</strong> Gestaltungschance. Nachhaltige<br />

Entwicklung ist für die IG BCE die gleichrangige<br />

Integration ökologischer, ökonomischer<br />

<strong>und</strong> sozialer Belange. Als Industriegewerkschaft<br />

<strong>und</strong> Stifterin nehmen wir diese Gestaltungsverantwortung<br />

für eine an dem Prinzip der Nachhaltigkeit<br />

orientierte Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik<br />

gerne wahr. Ökonomie, Ökologie <strong>und</strong> Soziales<br />

zusammen zu denken war seit Gründung der<br />

IG BCE ein Leitgedanke für Innovation <strong>und</strong> Beschäftigung.<br />

Die IG BCE will eine nachhaltige Industrie-, Energie-<br />

<strong>und</strong> Klimapolitik, die industrielle Entwicklung<br />

<strong>und</strong> Innovationen fördert, die langfristig<br />

eine umwelt- <strong>und</strong> klimaverträgliche Energieversorgung<br />

sichert, das Klima tatsächlich schützt<br />

sowie sozialen Fortschritt voranbringt. Aber mit<br />

Augenmaß von A nach B.<br />

Weder dürfen energie- <strong>und</strong> industriepolitische<br />

Erfordernisse über die notwendigen Klimaschutz -<br />

ziele, noch einseitige Klimaschutzmaßnahmen<br />

über die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />

Indus trie gestellt werden. Auch darf ein zügelloses<br />

Finanzsystem nicht den sozialen Frieden <strong>und</strong><br />

die natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen gefähr den,<br />

wie die Finanzkrise mit den deregulierten Märkten<br />

gezeigt hat.<br />

Unsere größte ungenutzte Energiequelle heißt<br />

Effizienzsteigerung. Strom, der gar nicht erst benötigt<br />

wird, kostet kein Geld <strong>und</strong> erzeugt keine<br />

Emissionen. Die IG BCE unterstützt deshalb seit<br />

2006 die von der B<strong>und</strong>esregierung beschlossenen<br />

CO2-Gebäudesanierungsprogramme. Für<br />

solche Sanierungsmaßnahmen liefern die chemische<br />

Industrie, die Kunststoffindustrie, die<br />

Glasindustrie <strong>und</strong> die Baustoffindustrie maßgeschneiderte<br />

Produkte.<br />

Die energieintensiven Industrien erforschen <strong>und</strong><br />

produzieren Tech nologien <strong>und</strong> Produkte, die zur<br />

Lösung des Klimaproblems ge braucht werden.<br />

Chemische Produkte von Wärme- <strong>und</strong> Kälte -<br />

dämm stoffen über Düngemittel bis zu energieeffizienter<br />

Beleuchtung sind maßgeblich an einer<br />

nachhaltigen CO2-Reduktion beteiligt.<br />

Energieeffizienz-Programme verbessern nicht<br />

nur den Klimaschutz, sie sichern <strong>und</strong> schaffen <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

in diesen Branchen sowie in Handwerk<br />

<strong>und</strong> Baugewerbe. Das ist Zukunftsvorsorge.<br />

Selbstverständlich gehört zu einer nachhaltigen<br />

Energieversorgung auch der Ausbau der erneuerbaren<br />

Energien. Viele unserer Mitglieder arbeiten<br />

in damit verb<strong>und</strong>enen Unternehmen. Die<br />

energiepolitischen Notwendigkeiten des Indus -<br />

triestandorts Deutsch land müssen mit seinen<br />

klimapolitischen Zielen verknüpft werden. Er- �<br />

3 Michael Vassiliadis<br />

Leitgedanke für Innovation <strong>und</strong> Beschäftigung<br />

Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE <strong>und</strong> Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung,<br />

beschreibt, was seine Gewerkschaft unter nachhaltigem Handeln versteht.<br />

Das große Energie- <strong>und</strong> CO2-<br />

Sparbuch mit 1001 Tipps für<br />

Haus, Garten, Büro <strong>und</strong> Freizeit<br />

erläutert schnell umsetzbare<br />

Vorschläge zum Sparen.<br />

Auch wer nur einiges davon<br />

realisiert, kann leicht mehrere<br />

h<strong>und</strong>ert Euro sparen <strong>und</strong> leis -<br />

tet einen Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Das Energie-Sparbuch<br />

kann gegen 5 Euro Schutzgebühr<br />

bei der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> be stellt werden<br />

(siehe Impressum).<br />

7


8<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 Nachhaltigkeit bedeutet, die<br />

Lebens gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

auch für unsere Enkelkindern<br />

zu erhalten.<br />

Foto: istockphoto.com/jonya<br />

� neuerbare Energien sind unverzichtbar, sie müssen<br />

ausgebaut <strong>und</strong> wirtschaftlicher erzeugt werden.<br />

Dabei müssen sowohl ihr Potenzial als auch<br />

ihre Kosten realistisch betrachtet werden. Solange<br />

ihr Strom nicht gespeichert werden kann,<br />

taugen sie nicht für die industrielle Gr<strong>und</strong>last.<br />

Um eine sichere <strong>und</strong> wirtschaftliche Stromversorgung<br />

gewährleisten zu können, hat sich ein<br />

breiter Energiemix bewährt. Er muss erhalten<br />

werden. Damit in Deutschland auch in Zukunft<br />

Industriestrom erzeugt werden kann, müssen<br />

neue Kohlekraftwerke mit hohen Wirkungsgraden<br />

gebaut werden, wenn der Atomausstieg<br />

gesellschaftlicher Konsens bleibt. Kohleverstromung<br />

benötigt mehr Akzeptanz in der Bevölkerung<br />

sowie eine neutrale <strong>und</strong> umfassende Berichterstattung<br />

in den Medien.<br />

Wer eine nachhaltige Wirtschaft haben will, muss<br />

anerkennen, dass Deutschland ein Industrieland<br />

bleibt, in dem erneuerbare Energien <strong>und</strong> Ressourceneffizienz<br />

ihre Nachhaltigkeit nur mit guten<br />

<strong>und</strong> sozialen <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> Lebensbedingungen<br />

entfalten.<br />

Eine nachhaltige Industriepolitik berücksichtigt<br />

die „organische Stärke“ der deutschen Industrien<br />

in ihrer Größe, Vielfalt, Dichte <strong>und</strong> Verflechtung.<br />

Ohne gr<strong>und</strong>lastfähigen Kohlestrom <strong>und</strong> Erzeugnisse<br />

aus der energieintensiven Gr<strong>und</strong>chemie<br />

wären energieeffiziente Gebäude <strong>und</strong> Haushaltsgeräte,<br />

Solartechnologien, Elektromobilität <strong>und</strong><br />

Windenergie nicht möglich. Nachhaltige In dus -<br />

trie politik ist offen für die Chancen neuer Technologien<br />

<strong>und</strong> führt deren Risikodiskussion auf<br />

der Basis von sachlichen Argumenten. Eine auf<br />

diesem Gr<strong>und</strong>satz aufbauende nachhaltige Indus -<br />

triepolitik erzeugt eine „Win-win-Situation“ oder<br />

ein „Positivsummenspiel“ für den globalen <strong>Umwelt</strong>-<br />

<strong>und</strong> Ressourcenschutz <strong>und</strong> den Industrie<strong>und</strong><br />

Wirtschaftsstandort Deutschland.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE soll<br />

hier satzungsgemäß helfen, um mit innovativen<br />

Partnern, Projekten <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>preisverleihungen<br />

gute Beispiele im Bereich der Energie- <strong>und</strong><br />

Ressourceneffizienz sowie der Erneuerbaren<br />

Ener gien zu identifizieren <strong>und</strong> zu verbreiten.<br />

In diesem Sinne wünschen auch wir uns eine<br />

nachhaltige Wirtschaft, in der die klassischen Industrien<br />

wie zum Beispiel Chemie <strong>und</strong> Kohle<br />

sowie alle Akteure national <strong>und</strong> international einbezogen<br />

werden, um die Herausforderungen in<br />

den nächsten 50 Jahren gemeinsam zu bewältigen.<br />

Voraussetzung ist aber auch, dass dieser<br />

erste „grüne“ Wachstumszyklus nicht nur ökologisch<br />

nachhaltig gestaltet wird, sondern auf<br />

guten <strong>und</strong> sozialen <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> Lebensbedingungen<br />

basiert. Gelingt die Balance aus Ökologie,<br />

Ökonomie <strong>und</strong> Sozialem nicht, könnte das<br />

Konzept der Nachhaltigkeit an den erzeugten<br />

Spannungen <strong>und</strong> Konflikten scheitern.<br />

Angesichts der hohen Bedeutung <strong>und</strong> strategisch<br />

wichtigen Zielsetzung ist eine <strong>Umwelt</strong>stiftung,<br />

wie die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der<br />

IG BCE, auf eine starke Stifterin <strong>und</strong> gute Partnerschaften<br />

angewiesen. Es gilt daher neue strategische<br />

Partnerschaften zu schließen <strong>und</strong> den<br />

Kreis der Förderer weiter auszubauen.


www.contitech.de/acp<br />

Neue Energiequellen –<br />

Power für die Zukunft<br />

Die Rohstoffe unserer Erde sind ein knappes Gut. Doch auch die Generationen von morgen sollen<br />

sicher <strong>und</strong> nachhaltig mit Energie versorgt werden. Darum beschäftigen wir uns heute mehr denn je<br />

damit, wie wir langfristig durch erneuerbare Energien umweltgerecht <strong>und</strong> klimaschonend unseren<br />

Beitrag dazu leisten können. Auf Basis der Zukunftswerkstoffe Kautschuk <strong>und</strong> Kunststoff entwickeln<br />

wir innovative Produkte. Elastische ContiTech Lagersysteme schützen beispielsweise Getriebe <strong>und</strong><br />

Generatoren von Windkraftanlagen <strong>und</strong> sorgen für deren lange Lebensdauer. Wann dürfen wir uns<br />

Ihren Herausforderungen stellen <strong>und</strong> für Sie Mehrwert schaffen?


10<br />

1986<br />

26.04.1986<br />

Super-Gau in Tschernobyl<br />

Als Folge einer Kernschmelze explodiert Reaktorblock<br />

4. Über 500.000 Aufräumarbeiter setzen<br />

sich der Strah lendosis aus, 350.000 <strong>Mensch</strong>en<br />

werden evakuiert. Tausende sterben in den darauffolgenden<br />

Monaten <strong>und</strong> Jahren an den Folgen<br />

der radioaktiven Strahlung.<br />

Foto: flickrcc_timm_suess_1.jpg<br />

1987 … 1989<br />

16.09.1987<br />

Montrealer Protokoll über Stoffe, die zu einem Abbau<br />

der Ozonschicht führen<br />

Das Protokoll beruht auf dem Vorsorgeprinzip <strong>und</strong> ist ein<br />

Meilenstein im <strong>Umwelt</strong>-Völkerrecht. Die Unterzeichnerstaaten<br />

verpflichten sich zur Reduzierung <strong>und</strong> vollständigen<br />

Abschaffung der Emission von chlor- <strong>und</strong> bromhaltigen<br />

Chemikalien (FCKW), die stratosphärisches Ozon zerstören.<br />

1989<br />

Ölpest an der Küste Alaskas<br />

Der Tanker Exxon Valdez läuft auf ein Riff auf, löst damit<br />

eine Ölpest <strong>und</strong> eine der größten <strong>Umwelt</strong>katastrophen der<br />

Seefahrt aus.


Foto: MIBRAG / Rainer Weisflog<br />

Der Vorsitzende der IG CPK Hermann Rappe anlässlich der Eröffnung<br />

der 100 Jahrfeier. Quelle: Archiv IG BCE<br />

1990<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Von Sukzessionsflächen<br />

<strong>und</strong> temporären Biotopen<br />

Die MIBRAG kümmert sich bei der Rekultivierung<br />

von Tagebaufeldern um den <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> Artenschutz.<br />

Riesige Schaufelradbagger, die sich metertief durch das Gelände fräsen<br />

<strong>und</strong> eine Mondlandschaft hinterlassen – Heinz Junge wehrt sich gegen<br />

dieses Bild. Deswegen gibt der Geschäftsführer Personal <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>s -<br />

direktor der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft (MIBRAG) in Zeitz<br />

südlich von Leipzig einen Crash-Kurs in Braunkohlentagebau. Das Prinzip:<br />

Was vorne abgebaggert wird, wird hinten wieder aufgeschüttet. Ist<br />

der Tagebau ausgebeutet, bleibt am Ende ein Loch von etwa dem Volumen<br />

der insgesamt geförderten Braunkohle. Dort entsteht ein See.<br />

„Mehr als zu DDR-Zeiten kostet uns das Gelände Geld. Deswegen halten<br />

wir das aktive Betriebsgelände so klein wie möglich“, betont Junge. Bereits<br />

im Fortschreiten des Tagebaus beginnt die Rekultivierung. Zunächst<br />

kommt der Mutterboden, der beim Freilegen des Braunkohleflözes andernorts<br />

entfernt wird, als Deckgebirge auf die zu rekultivierenden Felder.<br />

Danach werden die Flächen fünf bis sieben Jahre, zum Aufforsten auch<br />

zehn Jahre lang, bearbeitet, bestimmte Pflanzenfolgen angebaut, Substrate<br />

eingepflügt. Es geht darum, aus der geschütteten Fläche, bergmännisch<br />

Kippe genannt, wieder „richtige“ Erde zu machen <strong>und</strong> mit<br />

Nährstoffen anzureichern. Erst dann werden die Flächen einer neuen<br />

Nutzung übergeben. Ob Land- oder Forstwirtschaft, Naherholungsoder<br />

<strong>Natur</strong>schutzgebiet, ist im Rahmenbetriebsplan festgelegt. „Dort ist<br />

von der Gr<strong>und</strong>wasserabsenkung bis zum Restsee definiert, in welchen<br />

Zwischenschritten welche Flächen in Anspruch genommen <strong>und</strong> wieder �<br />

Bei der 100-Jahr-Feier der IG CPK am 27. August 1990 in Hannover wird die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong> mit einem <strong>Stiftung</strong>svermögen von einer Million D-Mark (ca. 500.000 Euro) gegründet.<br />

„Zweck der <strong>Stiftung</strong> ist die Förderung humaner <strong>Arbeit</strong>s-, <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Lebensbedingungen der<br />

<strong>Mensch</strong>en in einer hoch entwickelten Industriegesellschaft“, heißt es in der Satzung. Wege sind<br />

praktisches Handeln, finanzielle Förderung <strong>und</strong> die Verleihung eines <strong>Umwelt</strong>preises.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> soll in der <strong>Umwelt</strong>politik konsens- <strong>und</strong> lösungsorientierte Strategien auf betriebs-,<br />

industrie- <strong>und</strong> gesellschaftspolitischer Ebene entwickeln sowie <strong>Umwelt</strong>schutz arbeiternehmerfre<strong>und</strong>lich<br />

<strong>und</strong> beschäftigungswirksam gestalten. Nachhaltige Entwicklung ist ihr Leitbild.<br />

Die <strong>Stiftung</strong>sgremien werden besetzt mit Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern aus Politik, Wissenschaft,<br />

Industrie, Betriebsräten sowie haupt- <strong>und</strong> ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern der IG CPK.<br />

Am 3. Oktober 1990 geht nach fast 41 Jahren die DDR mit ihrem Beitritt zum Geltungsbereich des<br />

Gr<strong>und</strong>gesetzes in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland auf. Deutschland ist wiedervereinigt. Damit<br />

werden in den neuen B<strong>und</strong>esländern die ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Probleme, insbesondere<br />

der chemischen Industrie, offensichtlich. Unmittelbar nach Gründung beschließt der Vorstand<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> eine Ist-Standsanalyse der arbeitsmarkt- <strong>und</strong> umweltpolitischen<br />

Probleme <strong>und</strong> deren Sanierung im Chemiedreieck Bitterfeld-Halle-Leipzig. �S. 12<br />

11


12<br />

�Sofort nach dem Abbau der Braunkohle<br />

wird mit der Rekultivierung<br />

begonnen.<br />

Foto: MIBRAG / Rainer Weisflog<br />

� rekultiviert werden“, sagt <strong>Arbeit</strong>sdirektor Junge.<br />

Mancherorts überlässt man die <strong>Natur</strong> sich selbst.<br />

Gemeinsam mit dem <strong>Natur</strong>schutzb<strong>und</strong> (Nabu)<br />

schafft die MIBRAG so genannte Sukzessionsflächen,<br />

wie etwa das Biotop Pirkau. Dort lässt sich<br />

beobachten, wie die <strong>Natur</strong> die Flächen wieder erobert.<br />

Welche Pflanzen siedeln sich an? Welche<br />

Tiere werden heimisch? Insekten ziehen zum Beispiel<br />

Frösche <strong>und</strong> andere Amphibien an, diese<br />

wiederum bestimmte Vogelarten.<br />

Wasser spielt im Tagebau eine große Rolle. Um<br />

6 Turmfalken nisten unbeeindruckt Braunkohle fördern zu können, muss der Gr<strong>und</strong>-<br />

von technischen Großgeräten im wasserspiegel abgesenkt <strong>und</strong> das Abbaufeld per -<br />

Tagebau. Foto: MIBRAG<br />

manent entwässert werden. 60 Millionen Kubikmeter<br />

Wasser bewegt die MIBRAG pro Jahr. Damit<br />

werden die Tagebaurestseen gespeist, die keinen<br />

natürlichen Zufluss haben. Eine neue Grubenwasserreinigungsanlage<br />

versorgt das Flüsschen<br />

Pleiße mit Wasser, das, so Heinz Junge, „sauber <strong>und</strong><br />

rein ist, wie kaum ein Gewässer drumherum“.<br />

An manchen Stellen im Tagebau entstehen Tümpel<br />

<strong>und</strong> Feuchtgebiete. Hier können sich temporäre<br />

Biotope entwickeln, zum Beispiel in der Liegendwasserhaltung<br />

des Abbaufeldes Peres. Dort<br />

wird meist Oberflächenwasser aus dem Tagebau<br />

gesammelt. In Peres haben sich Röhricht <strong>und</strong> an-<br />

1991<br />

02.12.1990<br />

B<strong>und</strong>estagswahl<br />

CDU/CSU/FDP-Koalition unter B<strong>und</strong>eskanzler Helmut Kohl,<br />

<strong>Umwelt</strong>minister Klaus Töpfer (CDU)<br />

Responsible Care Deutschland wird ins Leben gerufen.<br />

Mit dieser weltweiten Initiative strebt die chemische Indus -<br />

trie ständige Verbesserungen in den Bereichen <strong>Umwelt</strong>, Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in Form von Selbstverpflichtungen<br />

unabhängig von gesetzlichen Vorgaben an.<br />

www.responsible-care.de<br />

Industriebrache<br />

Foto: Wilhelm Kulke<br />

dere Wasserpflanzen angesiedelt. Hier finden seltene<br />

Vogelarten, teils auf dem Zug von Nord nach<br />

Süd oder umgekehrt, ein Rückzugs- <strong>und</strong> Rastgebiet.<br />

Erst nach 15 Jahren beutet die MIBRAG die<br />

Flächen weiter aus. Die Ökologische Station<br />

Bor na-Birkenhain hat über das Leben im Biotop<br />

Peres einen Film gedreht <strong>und</strong> öffnet hier für Inter -<br />

essierte von Zeit zu Zeit ein „<strong>Natur</strong>schaufenster“.<br />

Doch was passiert, wenn der Bagger kommt?<br />

Heinz Junge versichert, dass die Vögel nicht vertrieben<br />

werden. Erst wenn die Brutzeit zu Ende<br />

<strong>und</strong> die Zugvögel fortgezogen seien, werde das<br />

Gebiet wieder in Anspruch genommen. Tiere, die<br />

dort ganzjährig heimisch sind, werden umgesiedelt.<br />

Harald Krug, der Geschäftsführer der Ökologischen<br />

Station Borna-Birkenhain, hebt die Bedeutung<br />

des Biotops für den Schutz bedrohter<br />

Arten hervor. „Die MIBRAG trägt damit zum Überleben<br />

wertgebender Arten in der Region bei.“<br />

Heinz Junge betont: „Braunkohlentagebau ist eine<br />

Nutzung auf Zeit. Die Landschaft ist hinterher oft<br />

viel interessanter, weil wir der <strong>Natur</strong> mit Feldhe -<br />

cken, Obstbaumalleen, Busch- <strong>und</strong> Waldgruppen<br />

nachhelfen <strong>und</strong> seltenen Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />

bewusst Raum geben.“ <<br />

www.oekostation-borna-birkenhain.de<br />

Bei der Vorstandssitzung der <strong>Stiftung</strong> am 19. Februar 1991<br />

in Bonn wird das Ergebnis der Studie zum Chemiedreieck<br />

Halle-Leipzig-Merseburg vorgestellt. Die nach ihrem Verfasser<br />

benannte Legler-Studie besagt, dass die Region nur<br />

auf der Basis des industriellen Kerns der chemischen Indus -<br />

trie eine Zukunft hat:<br />

„Die bisher stark gr<strong>und</strong>stofflastige Chemieindustrie in der Region<br />

kann künftig keinen hohen Beschäftigungsstand bei<br />

hohen Einkommen ermöglichen, sie muss sich neu orientieren.<br />

Sie sollte sich dabei so weit wie möglich davon leiten lassen,<br />

die „Ökologieführerschaft“ zu übernehmen. Dies bedeutet,<br />

die laufende Belastung der <strong>Umwelt</strong> durch die Einführung<br />

emissionsarmer, rohstoff- <strong>und</strong> energiesparender Technologien<br />

zu minimieren sowie insbesondere, sich bei der Entwicklung<br />

recycling- <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>licher sowie Ressourcen<br />

schonender Produkte an die Spitze zu setzen. �S. 16


Zwanzig Jahre<br />

Engagement<br />

Wir gratulieren der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

der IG BCE zum 20-jährigen Jubiläum.<br />

Zwei Jahrzehnte Einsatz für die Zukunftsfähigkeit<br />

unserer Gesellschaft durch herausragende Projekte,<br />

Studien, Wettbewerbe <strong>und</strong> die Verleihung eines<br />

renommierten <strong>Umwelt</strong>preises verdienen höchste<br />

Anerkennung <strong>und</strong> Respekt.<br />

Nachhaltiges wirtschaftliches, ökologisches <strong>und</strong><br />

soziales Handeln ist auch für die unternehmerische<br />

Kultur der TUI AG ein unverzichtbares Element.<br />

Wir machen uns stark für die Gesellschaft <strong>und</strong><br />

unsere Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen auf der<br />

ganzen Welt.<br />

Und in 2010 feiern wir ebenfalls ein besonderes<br />

Jubiläum: 20 Jahre Engagement für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit.<br />

Mehr Infos unter www.tui-nachhaltigkeit.com<br />

Aktiengesellschaft


WENN WIR GEWINNEN,<br />

GEWINNEN ALLE.<br />

UNSER KONJUNKTURPROGRAMM: 28 MILLIARDEN FÜR DIE ZUKUNFT.<br />

Wir investieren Milliarden – acht<strong>und</strong>zwanzig allein bis 2013. Zum Beispiel in neue<br />

Projekte wie den Offshore Windpark „Innogy Nordsee 1“, in die Infrastruktur für das<br />

Elektroauto oder das modernste Umspannwerk der Welt in Mülheim an der Ruhr.<br />

Davon profi tieren Millionen – nicht nur unsere Stromk<strong>und</strong>en. Denn diese Projekte<br />

sichern <strong>und</strong> schaffen <strong>Arbeit</strong>splätze. Das ist gut für die Kaufkraft, gut für die<br />

Konjunktur <strong>und</strong> deshalb auch gut für Sie.


„Das Konzept hat sich durchgesetzt“<br />

Was hat sich seit Ihrer Zeit bei der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> in<br />

Sachen Nachhaltigkeit getan?<br />

Das Konzept der Nachhaltigkeit hat sich in weiten Kreisen der Bevölkerung<br />

durchgesetzt. Die Politik kommt nicht mehr daran vorbei,<br />

ihre Maßnahmen auf deren Nachhaltigkeit hin zu überprüfen.<br />

Es gibt einen Rat für nachhaltige Entwicklung <strong>und</strong> einen Staatssekretärs-Ausschuss<br />

für Nachhaltigkeit. Unternehmen legen<br />

Nachhaltigkeitsberichte vor, die sich immer mehr als ehrliche Bestandsaufnahme<br />

der Auswirkungen unternehmerischen Handelns<br />

auf die wirtschaftliche Entwicklung, soziale Stabilität <strong>und</strong><br />

ökologische Verantwortung erweisen. Nicht zuletzt hat sich das<br />

Konzept der Nachhaltigkeit auch im globalen Kontext mehr <strong>und</strong><br />

mehr durchgesetzt.<br />

In der ersten Hälfte der 90er Jahre stand die Sanierung der Chemie-Region<br />

Halle-Leipzig-Bitterfeld an. Wie bewerten Sie das Engagement<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> im Rückblick?<br />

Die Sanierung der Folgelasten des Braunkohlentagebaus <strong>und</strong> der<br />

Chemieindustrie in dieser Region war über Jahrzehnte vernachlässigt<br />

worden. Das waren für uns gigantische Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> ein finanzieller Kraftakt. Aber wir hätten das Geld nicht besser<br />

investieren können. In der Verbindung von Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

wurde kurzfristig <strong>Arbeit</strong>slosigkeit überw<strong>und</strong>en. Mittel- <strong>und</strong><br />

langfristig entstanden neue <strong>Arbeit</strong>splätze in technologischen Bereichen.<br />

Heute hat die <strong>Natur</strong> wieder eine Chance. Gleichzeit etabliert<br />

sich die Region als das „Solar Valley“ von Deutschland.<br />

Sie sind politischer Botschafter des Projekts Deser tec, in dem Solarstrom<br />

in der Sahara für Euro pa gewonnen werden soll. Ist es<br />

notwendig <strong>und</strong> sinnvoll, Strom über so große Strecken zu transportieren?<br />

Desertec soll langfristig maximal 15 Prozent des Strombedarfs in<br />

Europa decken. Das gefährdet nicht die dezentrale Energieversorgung<br />

in Deutsch land. 85 Prozent müssen durch regenerative<br />

Energieträger hierzulande erbracht werden. Desertec rechtfertigt<br />

sich in besonderer Weise aus dem Energiebedarf der Länder, in<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Als <strong>Umwelt</strong>minister war Prof. Dr. Klaus Töpfer von 1990 bis 1995 stellvertretender Vorsitzender der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. Er gibt Einblicke in damalige <strong>und</strong> heutige Herausforderungen.<br />

denen die Sonne geerntet wird<br />

– von Marokko bis Ägypten.<br />

Diese arbeiten massiv daran,<br />

ihre Energieversorgung auf sichere<br />

Füße zu stellen <strong>und</strong> damit<br />

die Voraussetzung für Entwicklung<br />

zu schaffen. Das kommt<br />

auch uns zu Gute. Denn die bes -<br />

te Maßnahme gegen Migration<br />

über das Mittelmeer sind Investitionen<br />

in die Entwicklung in diesen<br />

Ländern.<br />

Desertec begründet sich also<br />

nicht aus dem Ener giebedarf in<br />

Europa …<br />

Doch, doch! Desertec lässt sich<br />

als Projekt nur für Afrika <strong>und</strong> 5 Prof. Dr. Klaus Töpfer<br />

Europa realisieren. Ausschließlich<br />

für Afrika ist es nicht durchsetzbar, weil die notwendi gen<br />

Investitionsmittel <strong>und</strong> Technologien fehlen. Ausschließlich für<br />

Europa ist es nicht durchsetzbar, weil die Akzeptanz in diesen Ländern<br />

fehlt. Desertec muss beiden Seiten Vorteile bringen.<br />

Sie sind auch Gründungsdirektor des IASS in Potsdam, ein Institut<br />

zur Erforschung des Klimawandels <strong>und</strong> der Nachhaltigkeit. Was<br />

sind Ihre Ziele <strong>und</strong> Projekte?<br />

Das Institut ist auf den gemeinsamen Wunsch der deutschen Wissenschaftsinstitutionen<br />

hin als Freiraum für international renommierte<br />

Wissenschaftler entstanden. Zum Beispiel soll erforscht<br />

werden, wie man fossile Energieträger auch ohne CO2-Emissionen<br />

nutzen kann. Es geht um Klimavorsorge über die Reduktion von<br />

CO2 hinaus, etwa um die Auswirkung von Aerosolen <strong>und</strong> Par -<br />

tikeln. Es geht auch um einen verbesserten Transfer der Forschungsergebnisse<br />

in die politischen Entscheidungen einer offenen<br />

demokratischen Gesellschaft.<<br />

15


16<br />

� Prof. Dr Ernst Ulrich von Weizsäcker<br />

Kühltürme<br />

Foto: Wilhelm Kulke<br />

Der erste grüne Wachstumszyklus<br />

Statt der <strong>Arbeit</strong> sollten die Ressourcen produktiver eingesetzt werden.<br />

Ernst Ulrich von Weizsäcker<br />

Was haben <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Ressourcen miteinander<br />

zu tun? Beides sind im Sinne der Ökonomie Produktionsfaktoren.<br />

Und damit der Wohlstand<br />

wächst, soll die Produktivität beider wachsen.<br />

So weit so gut. Aber wenn es nach Angaben der<br />

Weltarbeitsorganisation ILO weltweit einen Fehlbestand<br />

von einer Milliarde <strong>Arbeit</strong>splätze gibt,<br />

muss man über die fortgesetzte Erhöhung der<br />

<strong>Arbeit</strong>sproduktivität neu nachdenken. Gewiss soll<br />

sie in den Entwicklungsländern noch kräftig zunehmen.<br />

Auch damit dort höhere Löhne realisierbar<br />

werden. Dort kann auch der Konsum noch<br />

bedeutend zunehmen, also kann sich dort die<br />

Beschäftigungslage trotz Rationalisierung noch<br />

Diese Felder sind von der westdeutschen Chemieindustrie keineswegs<br />

vollständig besetzt. Die Chemieindustrie im Raum<br />

Halle/Merseburg/Leipzig könnte dann zu einem Kristallisationskern<br />

einer sehr breit angelegten <strong>Umwelt</strong>schutzindustrie<br />

werden, die internationales Renommee erlangen kann.“<br />

Als Ergebnis der Studie regt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />

der <strong>Stiftung</strong>, Prof. Dr. Klaus Töpfer, die Gründung<br />

eines Informations- <strong>und</strong> Beratungsbüros der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> im Raum Halle an, von dem wesentliche<br />

Impulse zur <strong>Umwelt</strong>beratung ausgehen sollen. Die Leitung<br />

dieses Büros, das am 18. Juni 1991 in Bitterfeld eingerichtet<br />

wird, übernimmt Sabine Schlüter.<br />

Nach dem 14. Ordentlichen Gewerkschaftstag der IG CPK<br />

vom 23. bis 29. Juni in Bonn werden die Vorstandsbereiche<br />

neu verteilt. Den Bereich <strong>Umwelt</strong> übernimmt Jürgen Walter.<br />

Er wird auf der Vorstandssitzung der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> am 17. September 1991 in Magdeburg zum<br />

verbessern oder wenigstens halten, <strong>und</strong> auch wir<br />

als Exportland können davon profitieren.<br />

Weltweit ist die Engführung des technischen<br />

Fortschritts auf die Erhöhung der <strong>Arbeit</strong>sproduktivität<br />

nicht mehr vertretbar. Klima <strong>und</strong> Ressourcen<br />

wie Wasser, Öl, Gas, seltene Metalle, Phosphor<br />

oder auch Böden setzen Grenzen. Wenn bei<br />

uns die <strong>Arbeit</strong>sproduktivität im bisherigen Tem po<br />

ansteigt, heißt das in erster Linie mehr <strong>Arbeit</strong>slosigkeit.<br />

Das darf aber keineswegs Stillstand bedeuten. Es<br />

gibt nämlich einen Ausweg, eine Wohlstandsstrategie,<br />

die uns konkurrenzfähiger macht <strong>und</strong><br />

zugleich die Beschäftigungslage verbessert. Das<br />

neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Der stellvertretende<br />

IG CPK-Vorsitzende Wolfgang Schultze übernimmt<br />

den Vorsitz des Beirats. Die Geschäftsführer bleiben Wilhelm<br />

Kulke <strong>und</strong> Jürgen Benk.<br />

Die Delegierten beim Auflösungskongress der Industriegewerkschaft<br />

Chemie – Glas – Keramik der DDR beschließen,<br />

dem Vermögen der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> fünf<br />

Millionen D-Mark (ca. 2,5 Millionen Euro) zukommen zu<br />

lassen.<br />

In den ersten Jahren engagiert sich die <strong>Stiftung</strong> vorrangig<br />

über das Büro Bitterfeld in betrieblichen <strong>Umwelt</strong>schutzprojekten<br />

in den neuen B<strong>und</strong>esländern <strong>und</strong> bei einigen<br />

betrieblichen <strong>Umwelt</strong>schutzvorhaben im gesamten B<strong>und</strong>esgebiet.<br />

Das Bitterfelder <strong>Umwelt</strong>beratungsbüro hat die Aufgabe,<br />

die Ergebnisse der Chemiedreieck-Studie umzusetzen. Das


1. Zyklus<br />

Eisen<br />

Handel<br />

Wasserkraft<br />

Textilien<br />

Mechanisierung<br />

Innovationszyklen<br />

2. Zyklus<br />

Eisenbahn<br />

Stahl<br />

Baumwolle<br />

Dampfmaschine<br />

� Stichwort ist die strategische Erhöhung der Ressourcenproduktivität.<br />

Ich sehe zumindest eine<br />

Verfünffachung derselben als erreichbar an. Das<br />

heißt, wir brauchen viel weniger Öl <strong>und</strong> Metalle<br />

zu importieren, erreichen aber gleichviel oder<br />

mehr Wohlstand. Und wenn ein Land damit anfängt,<br />

dieses Potenzial auszuschöpfen, dann gibt’s<br />

kein Halten mehr. Dann wird das zu einem der<br />

entscheidenden Wettbewerbskriterien.<br />

Die <strong>Arbeit</strong>sproduktivität ist seit der Zeit von Ferdinand<br />

Lassalle etwa 20fach gewachsen, fast<br />

immer im Gleichschritt mit den Bruttolohnkos ten.<br />

Es ist jetzt an der Zeit, die Ressourcenproduktivität<br />

fünffach <strong>und</strong> später mindestens zehnfach an-<br />

3. Zyklus<br />

Elektrizität<br />

Chemie<br />

Verbrennungsmotor<br />

4. Zyklus<br />

Petrochemie<br />

Elektronik<br />

Flugzeug<br />

Raumfahrt<br />

steigen zu lassen. Und damit das profi ta bel wird,<br />

wäre es am besten, nun auch die Energie- <strong>und</strong><br />

Ressourcenpreise langsam, strategisch anzuheben,<br />

<strong>und</strong> zwar im Gleichschritt mit den Effizienzgewinnen.<br />

Das vermeidet soziale Härten <strong>und</strong><br />

Kapi talvernichtung <strong>und</strong> schafft doch ein verläss -<br />

liches Signal für Investoren <strong>und</strong> Ingenieure:<br />

Effizienz wird immer lukrativer. Die Langfrist-Perspektive<br />

ist ein sechster großer Wachstums -<br />

zyklus, in Fortsetzung der fünf „Kondratjew-<br />

Zyklen“ der letzten 200 Jahre. Aber es wäre der<br />

erste „grü ne“ Wachstumszyklus. Deutschland<br />

<strong>und</strong> Eu ropa, möglichst in Allianz mit Ostasien,<br />

sollten hier an der Spitze marschieren! <<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5. Zyklus<br />

Digitale Netze<br />

Biotechnologie<br />

IT<br />

6. Zyklus<br />

Nachhaltigkeit<br />

Radikale<br />

Erhöhung der<br />

Ressourcenproduktivität<br />

Systemdesign<br />

Erneuerbare<br />

Energien<br />

Biomimikry<br />

1785 1845 1900 1950 1990 2020<br />

geschieht durch Beratung, Information <strong>und</strong> Projekte in folgenden<br />

Bereichen:<br />

• umweltgerechtere Produktion<br />

• sichere <strong>und</strong> gute <strong>Arbeit</strong>sbedingungen<br />

• sanfte Chemie <strong>und</strong> „Ökologie-Führerschaft in Chemietechnologien“<br />

• Verbesserung der Energie- <strong>und</strong> Rohstoffeffizienz in der<br />

chemischen Industrie.<br />

<strong>Arbeit</strong>sschwerpunkte sind:<br />

• Projekte in den Bereichen Abfallwirtschaft <strong>und</strong> Recycling,<br />

Forschungsförderung <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>qualifizierung<br />

• Beratung zur betrieblichen Altlastensanierung vor allem<br />

in Genehmigungs- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sschutzfragen<br />

• Beratung von <strong>Arbeit</strong>sförderungsgesellschaften<br />

• Beratung von Betrieben zu Finanzierungsmöglichkeiten<br />

für <strong>Umwelt</strong>maßnahmen.<br />

Daneben arbeitet das Beratungsbüro in der Regierungskommission<br />

des Landes Sachsen-Anhalt zum Stand der<br />

ökologischen Sanierung der Region Bitterfeld-Merseburg-<br />

Halle mit. Die <strong>Stiftung</strong> setzt Impulse für die Gründung von<br />

Strukturfördergesellschaften, die mit Neugründungen <strong>und</strong><br />

Unternehmensansiedlungen neue <strong>Arbeit</strong>splatzpotenziale<br />

erschließen sollen, sowie für ökologische Sanierungs- <strong>und</strong><br />

Entwicklungsgesellschaften, um den betrieblichen <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

<strong>und</strong> die Begrünung ostdeutscher Industriebrachflächen<br />

zu fördern.<br />

Zusammen mit der Friedrich-Ebert-<strong>Stiftung</strong> (FES) <strong>und</strong> der<br />

Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong> (HBS) werden zwei beschäftigungs<strong>und</strong><br />

umweltpolitische Konferenzen in Ostdeutschland veranstaltet.<br />

Am 13. <strong>und</strong> 14. November folgt die erste von fünf Bitterfelder<br />

Konferenzen zum Thema „Abwanderung oder Strukturwandel<br />

– wer stellt die richtigen Weichen?“, am 25. <strong>und</strong><br />

26. November die Fachtagung „SERO 2000 – Wertstofftransfer“.<br />

Diese Tagung ist zugleich die Auftaktveranstaltung<br />

�S. 18<br />

3 Fünf lange Wachstums- <strong>und</strong> Innovationszyklen<br />

<strong>und</strong> ein hypothetischer<br />

künftiger Zyklus. Quelle: Hargroves<br />

<strong>und</strong> Smith (2005)<br />

Prof. Ernst Ulrich von Weiz -<br />

säcker war Gründungspräsident<br />

des Wuppertal Instituts,<br />

MdB (Vorsitz des <strong>Umwelt</strong>ausschusses)<br />

<strong>und</strong> Leiter der kali for -<br />

nischen <strong>Umwelt</strong>-Graduiertenhochschule<br />

in Santa Bar bara.<br />

Heute ist er Ko-Präsident des<br />

UNEP-Ressourcenpanels.<br />

Ernst Ulrich von Weizsäcker,<br />

Charlie Hargroves u.a: Faktor<br />

Fünf. Die Formel für nachhaltiges<br />

Wachstum.<br />

Droemer-Knaur,<br />

München 2010,<br />

19,95 EUR.<br />

Mitten im Chemiedreieck<br />

Foto: Wilhelm Kulke<br />

17


18<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Solarindustrie in Deutschland vorbildlich<br />

Seit der Jahrtausendwende ist klar, dass der Umbau der Energiesysteme auf der Basis erneuerbarer<br />

Energiequellen technisch machbar <strong>und</strong> finanzierbar ist. Neben Wind <strong>und</strong> Wasser ist die Solarindustrie<br />

Hoffnungsträger für eine umwelt- <strong>und</strong> klimaverträgliche Energieversorgung einerseits <strong>und</strong> veritabler<br />

Wirtschaftsmotor mit vielen <strong>Arbeit</strong>splätzen andererseits.<br />

5 780 Quadratmeter Fläche <strong>und</strong> 103 kWp (Kilowatt-Peak) Spitzenleistung, das sind die technischen Daten<br />

der Solaranlage im Wilhelm-Gefeller-Bildungszentrum der IG BCE in Bad Münder. Ende 2008 wurde die<br />

Anlage als Projekt der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> auf dem Dach installiert. Zum Zuge kamen<br />

ausschließ lich tarifgeb<strong>und</strong>ene Unternehmen mit Betriebsrat: Scheuten Solar aus Gelsenkirchen lieferte<br />

die 515 Module, Wechselrichter der SMA Solar Technology wandeln den solaren Gleichstrom in netzfähigen<br />

Wechselstrom um. Installiert wurde die Anlage vom inutec-Solarzentrum in Schladen. Auswahl -<br />

kriterien waren auch Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz sowie gute Service- <strong>und</strong> Ga ran tie leis tungen.<br />

An sonnigen Tagen produziert die Anlage mehr Strom als im Bildungszentrum verbraucht wird.<br />

1991<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

153.900 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

123.900 Euro<br />

1992<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

567.400 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

60.400 Euro<br />

zum Modellversuch „Kombinierte Getrenntsammelsys -<br />

teme <strong>und</strong> Sortierungsverfahren als Kern einer ökologisch<br />

orientierten Abfallwirtschaft <strong>und</strong> optimaler Kunststoffkreisläufe“.<br />

1992<br />

03.06. – 14.06.1992<br />

Rio-Konferenz der UNO über <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Entwicklung<br />

Bei der ersten größeren internationalen Konferenz seit<br />

1972 werden <strong>Umwelt</strong>fragen im globalen Rahmen diskutiert.<br />

Rio setzt Maßstäbe zur Beteiligung zivilgesellschaftlicher<br />

Organisationen an internationalen Prozessen. Als ein<br />

Ergebnis beschließen die anwesenden 172 Staaten die<br />

Agenda 21, ein entwicklungs- <strong>und</strong> umweltpolitisches Aktionsprogramm<br />

für das 21. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> Leitpapier zur<br />

nachhaltigen Entwicklung.<br />

Made in Solar Valley<br />

Deutschland hat gemeinsam mit einigen asiatischen<br />

Ländern die Nase vorn in der Solarindus -<br />

trie. Die Politik stärkt die Branche, auch mit dem<br />

Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das die Einspeisung<br />

von Solarstrom ins Netz wirtschaftlich<br />

machte. Die Förderung wird jedoch regelmäßig<br />

reduziert, um der Branche Anreiz zur permanenten<br />

Weiterentwicklung der Technik zu liefern <strong>und</strong><br />

ihre Wettbewerbsfähigkeit zu forcieren. Die derzeitige<br />

Regierung prognostiziert, dass 2020 der<br />

Ökostrom-Anteil fast 40 Prozent des gesamten<br />

Strombedarfs im Lande decken wird.<br />

Doch Solartechnik „Made in Germany“ kann<br />

zum Schlüsselfaktor wirtschaftlicher Entwicklung<br />

nicht nur in Deutschland werden: Netzautarke<br />

Photovoltaik-Anlagen können Elektrizität zum<br />

Beispiel für Schulen <strong>und</strong> Krankenhäuser in Entwicklungsländern<br />

liefern <strong>und</strong> so für Warmwasser,<br />

Beleuchtung, Kühlung <strong>und</strong> den Anschluss an die<br />

moderne Kommunikation sorgen.<br />

Sommer 1992<br />

Das Ozonloch, das Ende der 70er Jahre über der Antarktis<br />

entdeckt wurde, öffnet sich nun auch am Nordpol.<br />

Am 31.03.1992 schließen die Treuhandanstalt <strong>und</strong> die IG CPK<br />

einen Rahmenvertrag mit dem Ziel, ein „Qualifizierungsför -<br />

derwerk Chemie“ (QFC) zu gründen, um durch arbeitsmarkt -<br />

politische Initiativen für 17.000 Beschäftigte in der Chemieindustrie<br />

Ostdeutschlands neue <strong>Arbeit</strong>splätze zu schaffen.<br />

Die Kernaufgaben des QFC sind:<br />

• Unternehmen bei der Umsetzung des Rahmenvertrages<br />

zu unterstützen<br />

• Die Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen zu<br />

fördern<br />

• Die Qualifizierungsmaßnahmen in Zusammenhang mit<br />

§ 249h AFG (ABM) zu begleiten<br />

• Die Qualifizierung in dem Umfang zu finanzieren, der in<br />

der Rahmenvereinbarung festgelegt ist.


� Der Begriff Photovoltaik, aus dem griechischen<br />

Wort für Licht <strong>und</strong> dem Namen des Physikers<br />

Ales sandro Volta zusammengesetzt, bezeichnet<br />

die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in<br />

elektrische Energie mit Hilfe von Solarzellen. Bei<br />

Lichteinstrahlung auf Festkörper werden positive<br />

<strong>und</strong> negative Ladungsträger freigesetzt. Die Solarzelle<br />

provoziert diesen Vorgang, sie besteht<br />

zumeist aus zwei Schichten. Hauptbestandteil ist<br />

das chemische Element Silizium, das mit anderen<br />

chemischen Elementen, meist Bor <strong>und</strong> Phosphor,<br />

„durchsetzt“ wird. In einer der zwei Schichten<br />

herrscht ein positiver, in der anderen ein negativer<br />

Ladungsträgerüberschuss. Dadurch baut sich<br />

ein elektrisches Feld auf, das zu einer Trennung<br />

der Ladungsträger führt – eine elektrische Spannung<br />

kann abgegriffen werden.<br />

Die Solarzelle erhält eine Antireflexschicht, die<br />

ihr die typisch bläulich-schwarze Farbe gibt, <strong>und</strong><br />

wird danach mit Lötzonen bedruckt. Der so entstandene<br />

Gleich strom kann direkt für die Ladung<br />

von Akkus oder beispielsweise Parkuhren verwendet<br />

oder aber mit Hilfe von Wechselrichtern<br />

in netzkonformen Wechselstrom umgewandelt<br />

werden. Forschung <strong>und</strong> Entwicklung sind in vollem<br />

Gange, neue Materialien <strong>und</strong> Herstellungsverfahren<br />

werden getestet.<br />

Erhard Koppitz verfolgt die Erfolgsgeschichte<br />

des „Solar Valley“ von Anfang an. Der Bezirksleiter<br />

der IG BCE Halle-Magdeburg betont: „Natür-<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>und</strong> das QFC arbeiten eng zusammen. Im Juni<br />

veranstalten sie gemeinsam die Fachtagung „Perspektiven<br />

von <strong>Umwelt</strong>sanierung <strong>und</strong> Beschäftigung“ zur Zukunft<br />

von <strong>Arbeit</strong>sbeschaffungsmaßnahmen (ABM).<br />

1992 beginnt auch das Projekt zur gewerkschaftlichen <strong>Umwelt</strong>beratung<br />

in den neuen B<strong>und</strong>esländern. Es wird von<br />

der Deutschen B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong> (DBU) gefördert.<br />

Dem <strong>Umwelt</strong>beraterprogramm liegt die Einsicht zugr<strong>und</strong>e,<br />

dass bei der Lösung von ökologischen Problemen im Betrieb<br />

die Betroffenen mit ihren spezifischen Kenntnissen<br />

einbezogen werden müssen. Auf Basis einer Bestandsaufnahme<br />

der betrieblichen <strong>Umwelt</strong>probleme in gewerkschaft -<br />

lichen Erstinformationsveranstaltungen werden Gr<strong>und</strong>konzepte<br />

für eine betriebliche <strong>Umwelt</strong>beratung unter<br />

Berücksichtigung des <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzes<br />

entwickelt. Da die IG CPK als einzige Gewerkschaft bereits<br />

seit vielen Jahren in Westdeutschland mit eigenen umweltpolitischen<br />

Diskussions- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sstrukturen tätig ist,<br />

lich ist dies ein Glücksfall für die Region <strong>und</strong> die<br />

<strong>Mensch</strong>en, die hier leben. Die <strong>Umwelt</strong> ist viel<br />

sauberer geworden, viele neue Industriebauten<br />

sind vorbildlich, auch unter dem Gesichtspunkt<br />

der <strong>Arbeit</strong>sbedingungen. Jetzt muss der Wirkungsgrad<br />

unserer Solarzellen <strong>und</strong> -module erhöht<br />

werden, damit wir im Wettbewerb be -<br />

stehen können.“<br />

Andreas Kind, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender<br />

bei Q-Cells SE in Bitterfeld, ist überzeugt,<br />

dass in seinem Unternehmen „die Ziele<br />

der Unternehmensführung <strong>und</strong> die der Mitarbeiter<br />

übereinstimmen. Wir haben Berufsethos, das<br />

Verständnis zum Produkt ist bei uns vorhanden<br />

<strong>und</strong> wir sind stolz darauf, an einer zukünftigen<br />

Hauptform der Energiegewinnung <strong>und</strong> der baldigen<br />

Ablösung der fossilen Brennstoffe mitarbeiten<br />

zu können."<br />

Auch Jens Wittig, Betriebsratsvorsitzender der<br />

Arise Technologies GmbH in Bischofswerda <strong>und</strong><br />

Operator in der Anlagenbedienung, ist sich der<br />

Identifikation der Belegschaft mit dem Betrieb sicher:<br />

„Man will gemeinsam etwas voranbringen.“<br />

Frank Banko, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender<br />

bei der Deutschen Solar AG in Freiberg/<br />

Sachsen, die Wafer herstellt (unbehandelte „Rohlinge“<br />

der Solarzelle), betont aber auch: „Sich engagieren<br />

will gelernt sein. Die Mitbestimmung<br />

im Unternehmen erfordert weiteres Aufeinander-Zugehen<br />

von beiden Seiten.“ �<br />

müssen gewerkschaftliche <strong>Umwelt</strong>ausschüsse, Betriebsrätelehrgänge<br />

oder Gremienarbeit nicht erst entwickelt werden.<br />

Vielmehr können vorhandene Strukturen genutzt <strong>und</strong><br />

rasch ausgebaut werden, um in den ostdeutschen Betrieben<br />

für <strong>Umwelt</strong>entlastungseffekte zu sorgen.<br />

Bei Fachtagungen befasst sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

am 8. Juli 1992 in Leuna mit dem „Industrieland<br />

Sachsen-Anhalt – Zukunft durch integrierte Standortentwicklung<br />

der Chemie-Region“ <strong>und</strong> im Dezember mit dem<br />

Schwerpunkt Recycling am Beispiel „Recycling von Elektronikschrott“.<br />

Die Geschäftsführung der <strong>Stiftung</strong> übernimmt am 1. November<br />

1992 Sabine Schlüter. �S. 20<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Sabine Schlüter in ihrem Bitterfelder Büro<br />

Foto: Archiv IG BCE<br />

Zur Solarindustrie gehört die<br />

gesamte Wertschöpfungsket -<br />

te der Photovoltaik mit sämtlichen<br />

Herstellern, Zulieferern<br />

<strong>und</strong> Installateuren von Solar -<br />

stromanlagen sowie Unternehmen<br />

der Solarthermie, also<br />

der Heizung <strong>und</strong> Warmwasser -<br />

auf bereitung mit Sonnenkollektoren,<br />

<strong>und</strong> Solararchitektur.<br />

Mehr als 80.000 Beschäftigte<br />

arbeiten derzeit in dieser zukunftsträchtigen<br />

Branche, im<br />

Jahr 2020 könnten es fast doppelt<br />

so viele sein.<br />

19


20<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 Größte CO2-neutrale Wechselrichter-<br />

Fabrik der Welt.<br />

Foto: SMA Solartechnology AG<br />

�<br />

Leuchttürme ohne Schornstein<br />

Im nordhessischen Niestetal nahe Kassel steht<br />

seit einem Jahr, markant <strong>und</strong> asymmetrisch, die<br />

Produktionsstätte der SMA Solar Technology AG.<br />

Die größte CO2-neutrale Wechselrichterfabrik der<br />

Welt mit 26.000 qm Nutzfläche <strong>und</strong> einer maximalen<br />

Produktionskapazität von fünf Gigawatt<br />

pro Jahr wurde 2009 eröffnet <strong>und</strong> ist ein Leuchtturmprojekt<br />

im Industriebau. Das Gebäude wur -<br />

de von Architekten, Energiedesignern <strong>und</strong> Fach -<br />

ingenieuren so geplant, dass Energieverluste in<br />

der allgemeinen Nutzung wie auch in der Produktion<br />

hinsichtlich Strombedarf, Heizung <strong>und</strong><br />

Lüftung minimal ausfallen. Der erforderliche<br />

Ener giebedarf konnte so reduziert werden, dass<br />

er gegenüber einer konventionellen Produk -<br />

tionsstätte um 33 Prozent geringer ausfällt. Gedeckt<br />

wird er aus der eigenen Photovoltaik-Anlage<br />

auf dem Dach <strong>und</strong> einem auf dem Gelände<br />

befindlichen Blockheizkraftwerk, extern aus einem<br />

nahe gelegenen Müllheizkraftwerk sowie Ökostrom<br />

aus Wasserkraft. Im Jahr 2010 erhielt SMA<br />

für seine Nullemissionsfabrik den Energy Efficiency<br />

Award der Deutschen Energie-Agentur<br />

GmbH.<br />

Auch in einer ganz anderen Kategorie wird SMA<br />

regelmäßig prämiert: Die mehrfache Auszeichnung<br />

mit dem Preis „Great Place to Work“ zeigt,<br />

dass hervorragende <strong>Arbeit</strong>sbedingungen herrschen.<br />

Klima, Lichteinfall, Sauberkeit, <strong>und</strong> opti-<br />

1993<br />

Im Jahr 1993 rutscht die deutsche Wirtschaft in eine Rezession.<br />

Wirtschaftliche Krisen sind jedoch kein Gr<strong>und</strong>, die<br />

ökologische Modernisierung der Industriegesellschaft zu<br />

verschieben. Im Gegenteil, die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

entwickelt ihre Ansätze weiter. Im Jahresbericht 1993 heißt<br />

es: „<strong>Umwelt</strong>politik darf nicht länger auf Nachsorge zielen,<br />

sondern muss auf das Leitbild des integrierten <strong>Umwelt</strong>schutzes,<br />

auf die ökologische Optimierung von Verfahren<br />

<strong>und</strong> Produkten ausgerichtet werden. Sustainable Development<br />

muss zur Leitlinie für Innovationen in Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Gesellschaft werden.“<br />

Vielerorts in Ostdeutschland sind Zeichen<br />

des industriellen Niedergangs zu sehen.<br />

Foto: Wilhelm Kuhlke<br />

mierte, an <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> Produkt orientierte Ab-<br />

läufe in der Produktion tragen dazu bei, eine<br />

besondere Unternehmenskultur zu befördern.<br />

„Das alles,“ so Volker Wasgindt, Leiter Presse <strong>und</strong><br />

Public Affairs bei SMA, „sind wesentliche Gründe<br />

dafür, dass wir qualifizierten Nachwuchs aus dem<br />

gesamten B<strong>und</strong>esgebiet finden.“<br />

Dies kann auch Helmut Jäger, Geschäftsführer<br />

der Solvis GmbH <strong>und</strong> zweiter Vorsitzender des<br />

B<strong>und</strong>esverbandes Solarwirtschaft, für sein Unternehmen<br />

in Anspruch nehmen. Die Fabrik in Braun -<br />

schweig produziert Solarheizsysteme, Solarmodule<br />

<strong>und</strong> Großanlagen ebenfalls CO2-neutral, das<br />

Blockheizkraftwerk von Solvis wird mit Rapsöl<br />

aus der Region betrieben. Architekt Dietmar<br />

Riecks erhielt vom Energieunternehmen RWE<br />

Energy die Auszeichnung „PROM des Jahres 2008“<br />

für die zu diesem Zeitpunkt energieeffizienteste<br />

Gewerbeimmobilie Deutschlands. Helmut Jäger<br />

ist sich sicher: „Die Produktion gesellschaftlich<br />

gewünschter Produkte <strong>und</strong> unsere gelebte Nach -<br />

haltigkeit begeistern unsere Mitarbeiter, die der<br />

Branche <strong>und</strong> dem Unternehmen gern die Treue<br />

halten.“ <<br />

Margit Schlesinger-Stoll<br />

Produkte, Prozesse <strong>und</strong> Anlagen sollen nachhaltig weiterentwickelt,<br />

bestehende Stoffströme zu weitgehend stabilen<br />

Kreisläufen geschlossen werden. Damit können Sicherheit<br />

<strong>und</strong> Schutz der <strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> der <strong>Umwelt</strong> besser<br />

gewährleistet werden.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> erweitert ihr Tätigkeitsfeld<br />

daher um die Themen:<br />

• Beratung von Sanierungsgesellschaften<br />

• Abfallwirtschaft, Recycling <strong>und</strong> Kreislaufwirtschaft<br />

• Trendforschung <strong>und</strong> -vermittlung<br />

• Kultur <strong>und</strong> industrielle <strong>Arbeit</strong>sbeziehungen.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> nimmt an fachwissenschaftlichen <strong>und</strong> politischen<br />

Veranstaltungen teil, berät <strong>und</strong> begleitet Projekte,<br />

initiiert, betreut, organisiert <strong>und</strong> moderiert <strong>Arbeit</strong>skreise<br />

<strong>und</strong> Seminare, erstellt Veranstaltungskonzepte, vergibt<br />

<strong>und</strong> erstellt Studien, Gutachten <strong>und</strong> Bildungskonzepte,<br />

veranstaltet Fachtagungen <strong>und</strong> Workshops <strong>und</strong> gibt Veröffentlichungen<br />

heraus. �S. 22


�����������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������������������<br />

�������������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������-<br />

������������������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������<br />

Wer sorgt eigentlich dafür, dass<br />

Elektroautos so schnell beschleunigen?<br />

Wir machen so was.<br />

www.evonik.de


22<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

<strong>Umwelt</strong>preis 2007<br />

Thema: Junge Unternehmen fördern Nachhaltigkeit<br />

Bionade:<br />

Bio-Rohstoffe aus der Region<br />

1. Preis<br />

Bio-Landwirt Martin Ritter staunte nicht<br />

schlecht, als ihm Peter Kowalsky, Geschäfts -<br />

führer der Bionade GmbH, erzählte, welche<br />

großen Mengen Hol<strong>und</strong>er er für sein<br />

biologisch hergestelltes Erfrischungsgetränk<br />

benötigte. Das war 2005, damals<br />

bezog Bionade seine Hol<strong>und</strong>erbeeren noch<br />

aus mehrere h<strong>und</strong>ert Kilometer entfernten<br />

Anbaugebieten. Jetzt begann Martin Ritter,<br />

in der Rhön Hol<strong>und</strong>er landwirtschaftlich<br />

anzubauen – mit hervorragendem<br />

Erfolg. Damit war die Idee für das Bionade-<br />

Projekt „Bio-Landbau Rhön“ geboren. Erklärtes<br />

Ziel: möglichst viele ortsansässige<br />

landwirtschaftliche Betriebe davon zu<br />

überzeugen, ihren Betrieb auf ökologischen<br />

Landbau umzustellen <strong>und</strong> Bionade<br />

mit Rohstoffen zu beliefern.<br />

„Wir setzen auf geschlossene Kreisläufe“,<br />

erklärt Michael Garvs, Leiter der Abteilung<br />

nachhaltige Entwicklung des Unternehmens.<br />

Was dieser Ansatz für die nachhaltige<br />

Regionalentwicklung bedeutet, zeigt<br />

das Bio-Landbau-Projekt, das 2007 mit<br />

Platz 1 des <strong>Umwelt</strong>preises der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> ausgezeichnet wurde:<br />

Die <strong>Umwelt</strong> profitiert, weil sich Transportwege<br />

verkürzen <strong>und</strong> weil in der Rhön die<br />

wachsende Zahl ökologisch bewirtschafteter<br />

Flächen zum <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserschutz<br />

beiträgt. In der strukturschwachen<br />

Region ist der Biolandbau heute<br />

Verleihung des ersten <strong>Umwelt</strong>preises: Beiratsvorsitzender Wolfgang Schultze, <strong>Umwelt</strong>minister Klaus Töpfer,<br />

die Preisträger, Vorstandsvorsitzender Jürgen Walter (v.li.). Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />

zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Er<br />

sichert landwirtschaftlichen Betrieben die<br />

Existenz <strong>und</strong> schafft neue <strong>Arbeit</strong>splätze.<br />

Das Unternehmen Bionade schließlich<br />

kann durch die regionale Beschaffung den<br />

eigenen Rohstoffbedarf auch für die Zukunft<br />

sichern <strong>und</strong> die Herkunft der Rohstoffe<br />

besser nachvollziehen. Das sorgt für<br />

Glaubwürdigkeit bei der K<strong>und</strong>schaft.<br />

Heute bauen in der Rhön insgesamt 20 Betriebe<br />

auf einer Fläche von 90 Hektar Bio-<br />

Hol<strong>und</strong>er für Bionade an. Der Bedarf des<br />

Unternehmens an Bio-Braugerste wird bereits<br />

zu 100 Prozent aus der Region gedeckt.<br />

Getestet wird derzeit der Anbau von Quitten.<br />

„Unsere Vision ist, das im gesamten<br />

Biosphärenreservat Rhön nur noch Bio-<br />

Landwirtschaft betrieben wird“, sagt Garvs.<br />

Einen Beitrag dazu leistet auch das Preisgeld<br />

für den <strong>Umwelt</strong>preis: Unterstützt<br />

wurde damit die Gründung einer regionalen<br />

Imkergenossenschaft sowie das Internetportal<br />

HOBOS des Bienenzentrums<br />

Würzburg.<br />

www.bionade.de<br />

Nach ihrem Selbstverständnis arbeitet die <strong>Stiftung</strong> beteiligungs-<br />

<strong>und</strong> konsensorientiert, regional, lösungsorientiert,<br />

umwelt- <strong>und</strong> sozialverträglich, innovativ <strong>und</strong> zukunftsfördernd.<br />

Innovation, Kommunikation <strong>und</strong> Praxis sind die<br />

Bausteine ihrer <strong>Arbeit</strong>. Informieren, debattieren, reflektieren,<br />

handeln <strong>und</strong> überzeugen sind ihre Beweggründe.<br />

Am 2. November 1993 vergibt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

zum ersten Mal ihren <strong>Umwelt</strong>preis. Thema sind Ökobilanzen.<br />

Bislang veröffentlichen Unternehmen die ökologischen<br />

Auswirkungen ihres Handelns nur in Teilaspekten.<br />

Der <strong>Stiftung</strong> geht es um Indikatoren <strong>und</strong> Kriterien zur Standardisierung<br />

von <strong>Umwelt</strong>bilanzierung. Ziel ist, bestehende<br />

<strong>Umwelt</strong>-, Sozial- <strong>und</strong> Wirtschaftsbilanzen zu sozio-ökologischen<br />

Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnungen zu vernetzen, die<br />

auf betrieblicher oder unternehmerischer Ebene eine umweltökonomische<br />

Gesamtrechnung der Volkswirtschaft ergänzen<br />

sollen. Damit könnte die jährliche „Abschreibung<br />

des <strong>Natur</strong>vermögens“ präziser gefasst werden.


6Foto: Geohumus<br />

� Geohumus:<br />

Ein Granulat, das Wasser spart<br />

3. Preis<br />

Wie man mithilfe eines innovativen Boden -<br />

hilfsstoffs enorme Mengen Wasser sparen<br />

kann, darüber kann man sich im deutschen<br />

Pavillon auf der Expo 2010 in Shanghai informieren.<br />

Geohumus heißt das wasser<strong>und</strong><br />

nährstoffspeichernde Hochleistungs -<br />

granulat, das neben 33 weiteren deutschen<br />

Vorzeigeprodukten im Themenpark<br />

„Fabrik“ das Ausstellungsmotto „Better<br />

City, Better Life“ illustriert.<br />

Geohumus ist vollständig biologisch abbaubar<br />

<strong>und</strong> versorgt den Boden sogar mit<br />

Mineralien <strong>und</strong> Nährstoffen. Seine erstaunlichen<br />

Eigenschaften haben 2007 die Jury<br />

Der erste Preis, dotiert mit 30.000 D-Mark, geht an das<br />

Bayerische Institut für Abfallforschung für einen Bilanzvorschlag<br />

zum Thema „Einsatz von Kunststoffen aus nachwachsenden<br />

Rohstoffen – Nutzen für die <strong>Umwelt</strong>?“<br />

Ein weiterer <strong>Arbeit</strong>sschwerpunkt ist das Projekt „SERO 2000<br />

– Wertstofftransfer“, abgeleitet aus dem Sek<strong>und</strong>är-Rohstoff-Erfassungsystem<br />

der ehemaligen DDR. Für die kriselnde<br />

Wirtschaft in Sachsen-Anhalt bietet dieses Projekt<br />

eine ökologische, wirtschaftliche <strong>und</strong> arbeitsmarktpolitische<br />

Perspektive. Die Recyclingwirtschaft wird gefördert,<br />

der Aufbau einer mittelständischen Industrie unterstützt.<br />

Nicht zuletzt werden in der Verwerterindustrie <strong>und</strong> den<br />

Wertstofftransferstellen qualifizierte <strong>Arbeit</strong>splätze geschaffen.<br />

Gleichzeitig wird die abfall- <strong>und</strong> umweltpolitische Debatte<br />

versachlicht.<br />

Ein gesondertes Projekt innerhalb von SERO 2000 beschäftigt<br />

sich mit Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Getrenntsammlung<br />

von Kunststoffverpackungen in Haushalten.<br />

�Foto: SkySails<br />

des <strong>Umwelt</strong>preises überzeugt. Der dritte<br />

Preis ging damals an die gleichnamige<br />

Firma Geohumus. Gründer <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />

Wulf Bentlage (Foto) erklärt, das<br />

Granulat leiste hervorragende Dienste im<br />

Garten- <strong>und</strong> Landschaftsbau, in der Landwirtschaft,<br />

aber auch bei der Rekultivierung<br />

von zerstörten Landschaften <strong>und</strong> der<br />

Eindämmung von Wüsten. Das Preisgeld<br />

von 7.000 Euro setzt die 2005 gegründete<br />

Firma für Forschung <strong>und</strong> Produktentwicklung<br />

ein. Am Hauptsitz von Geohumus International<br />

in Frankfurt/Main arbeiten<br />

heute mehr als 20 <strong>Mensch</strong>en. Die Zahl der<br />

Tochterfirmen im Ausland wächst.<br />

www.geohumus.com<br />

In einer Begleitstudie zur Enquete-Kommission des B<strong>und</strong>estags<br />

„Zum Schutz des <strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> der <strong>Umwelt</strong>“ geht<br />

es um den systematischen Vergleich des Dualen Systems<br />

Deutschland mit dem ehemaligen SERO-System der DDR.<br />

1993 werden zwölf betriebliche <strong>Umwelt</strong>projekte begleitet,<br />

darunter „Mut zur Zukunft“, eine berufsbegleitende Qualifizierung<br />

für Beschäf tigte der Zellstoff- <strong>und</strong> Papierfabrik Rosenthal,<br />

„Denkmalensemble Glashütte“, eine Gr<strong>und</strong>sanierung<br />

der Glashütte für ein Museumsdorf (www.museumsdorf-glashuette.de),<br />

„Landschaften aus <strong>Mensch</strong>enhand: Die<br />

touristische Nutzung von (Industrie-)Kulturräumen“, ein<br />

Symposium zu Industriedenkmälern sowie ein Beratungsbüro<br />

der Fraueninitiative in Leuna <strong>und</strong> Bitterfeld.<br />

Insgesamt wurden 1.000 Qualifizierungsangebote in Vollzeit<br />

initiiert <strong>und</strong> begleitet. Neben den im Rahmenvertrag<br />

zwischen Treuhandgesellschaft <strong>und</strong> IG CPK festgeschriebenen<br />

Betrieben wurden 734 zusätzliche ABM bewilligt,<br />

die das Beratungsbüro eingebracht hat. �S. 31<br />

SkySails GmbH:<br />

Frachter, die segeln<br />

2. Preis<br />

Zurück zur Segelschifffahrt? Nicht ganz, aber<br />

die Hamburger SkySails GmbH hat einen<br />

Windantrieb für Schiffe entwickelt, der als<br />

Zu satzantrieb auf hoher See den Treibstoff -<br />

verbrauch um 10 bis 35 Prozent senkt. Er<br />

be steht aus einem vollautomatischen Zugdrachenantrieb<br />

<strong>und</strong> einer windoptimalen<br />

Routenführung. Mittlerweile setzen einige<br />

Frachtschiffe <strong>und</strong> der erste Fischtraw ler<br />

wie der Segel. Diese Innovation war der Jury<br />

des <strong>Umwelt</strong>preises den zweiten Platz Wert.<br />

8.000 Euro Preisgeld flossen in die Wei ter -<br />

entwicklung der SkySails-Technologie. <<br />

www.skysails.info<br />

Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />

23


24<br />

Erdgas<br />

5 Die CCS-Pilotanlage beim Braunkohlekraftwerk<br />

Schwarze Pumpe.<br />

Foto: Vattenfall<br />

13%<br />

Erneuerbare<br />

23%<br />

16%<br />

2009<br />

Kernenergie Braunkohle<br />

24%<br />

6%<br />

18%<br />

Sonstige<br />

Steinkohle<br />

Bis 2020 sollen die erneuerbaren<br />

Energiequellen 30 Prozent <strong>und</strong><br />

die fossilen Energieträger 70 Prozent<br />

der hierzulande be nötigten<br />

Energie liefern. 2050 soll die Energie<br />

in Deutschland nur noch aus<br />

erneuerbaren Energiequellen gewonnen<br />

werden.<br />

Eine Zukunft für die Kohle<br />

Innovation in der Kohle-Verstromung: Kohlendioxid soll künftig in tiefen<br />

Erdschichten eingeschlossen werden.<br />

Welterbe Zeche Zollverein in Essen. Der Museumsführer<br />

steht auf dem grünen „Ehrenhof“ <strong>und</strong><br />

erklärt die repräsentative Architektur: „Alles nur<br />

Marketing, um Bergbau-Technologie zu verkaufen!“<br />

Deutsche Steinkohle war wegen des technisch<br />

aufwändigen Abbaus in großer Tiefe nie<br />

welt marktfähig, sondern für den heimischen Markt<br />

bestimmt. Dennoch – oder gerade deswegen –<br />

gehört deutsche Technologie zur Weltspitze.<br />

Diese technologische Kompetenz wird jetzt dringend<br />

benötigt. Denn die Kohle ist in Verruf geraten.<br />

Als Energieträger wenig effizient, Gift für<br />

Klima <strong>und</strong> Lunge, so lautet das vernichtende<br />

Urteil, das Steinkohle <strong>und</strong> Braunkohle gleichermaßen<br />

trifft. Die Kohleindustrie setzt dem die<br />

Vision des CO2-freien Kohlekraftwerks entgegen.<br />

Fieberhaft wird geforscht, wie die Energieeffizienz<br />

erhöht <strong>und</strong> die Emissionen verringert werden<br />

können.<br />

Favorit unter den Innovationen ist „CCS“ – Carbon<br />

Dioxide Capture and Storage. Auf Deutsch: CO2<br />

soll abgeschieden <strong>und</strong> in tiefen Erdschichten eingeschlossen<br />

werden. Diese Technologie besteht<br />

aus drei Elementen, dem Abscheiden des CO2 im<br />

Kraftwerk, dem Transport per Schiff oder Pipeline<br />

<strong>und</strong> dem Speichern im Erdinneren.<br />

Jede der drei Stufen wird bereits in kleinem Maßstab<br />

angewendet. CO2 wird in der chemischen<br />

Industrie <strong>und</strong> in der Erdgasaufbereitung abgeschieden.<br />

Gase werden tagtäglich transportiert.<br />

Selbst das eigentliche Speichern des CO2 ist nicht<br />

neu, sondern in der Erdöl- <strong>und</strong> Erdgasindustrie<br />

Praxis. Die Herausforderung besteht darin, die<br />

drei Prozesse geschlossen miteinander zu verketten<br />

<strong>und</strong> für die großtechnische Anwendung in<br />

Kraftwerken tauglich zu machen. Dazu muss pro<br />

Kraftwerk 20- bis 50-mal so viel CO2 bewältigt<br />

werden wie bisher.<br />

Da das viel Energie kostet, sinkt die Energieeffizienz<br />

der Kraftwerke durch CCS noch einmal um<br />

etwa zehn Prozent. CCS erhöht also den Druck,<br />

den Wirkungsgrad der Kraftwerke zu steigern.<br />

In einem Kraftwerk, das auf 1.000 Megawatt ausgelegt<br />

ist <strong>und</strong> in Gr<strong>und</strong>last fährt, fallen nach<br />

Branchenangaben jährlich 7,5 Millionen Tonnen<br />

CO2 an. Ziel ist es, 85 Prozent durch CCS zuverlässig<br />

zu beseitigen. Nicht abgeschlossen ist die Su -<br />

che nach Gesteinsformationen, die einen dichten<br />

Abschluss des CO2 garantieren. Dass das Gas wie -<br />

der hochkommt, diese Angst bestimmt auch die<br />

Argumentation derjenigen, die CCS ablehnen.<br />

Vor allem der Energie-Konzern Vattenfall engagiert<br />

sich in der CCS-Technologie. Im September<br />

2008 lief beim Braunkohlekraftwerk Schwarze<br />

Pumpe in Brandenburg eine Pilotanlage zur CO2-<br />

Abscheidung an. In Jänschwalde will Vattenfall<br />

2015 eine Demonstrationsanlage in Betrieb nehmen.<br />

Zwölf bis 15 solcher Projekte fördert die EU<br />

europaweit, davon eines in Deutschland. Jänsch -<br />

walde wird bei einem Investitionsvolumen von<br />

1,5 Milliarden Euro mit 180 Millionen gefördert.<br />

Auch die B<strong>und</strong>esregierung subventioniert die<br />

Weiterentwicklung dieser Technologie. <<br />

www.vattenfall.de/de/klimaschutz-ccs.htm


„Jede CO2-freie Kilowattst<strong>und</strong>e nicht zu transportieren, wäre eine<br />

Sünde“, sagt Lutz Pscherer. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats<br />

von 50Hertz Transmission in Deutschland muss es wissen. Als<br />

promovierter Elektroingenieur kennt er sich mit Stromübertragungstechnik<br />

bestens aus <strong>und</strong> kann erklären, was ein Stromnetzbetreiber<br />

tut. Nach E.ON hat Vattenfall Europe als zweiter Energie-<br />

Versorger in Deutschland sein Übertragungsnetz (380/220-KV)<br />

Anfang des Jahres freiwillig verkauft. Die EU drängt die Strom-<br />

Konzerne schon lang zu diesem Schritt, um den Wettbewerb auf<br />

dem Strommarkt in Schwung zu bringen. Die Stromnetze in Eu ro -<br />

pa werden im Verb<strong>und</strong>betrieb mit einer einheitlichn Frequenz<br />

von 50 Hertz betrieben, daher der neue Name.<br />

Die Netzbetreiber stellen nicht nur Masten auf, verbuddeln Leitun -<br />

Natürlich ist Bahn fahren ein Eingriff in die <strong>Natur</strong>.<br />

Genau genommen: Täglich Millionen Autofahrten weniger.<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Was macht eigentlich ein Stromnetzbetreiber?<br />

Erzeuger, Versorger <strong>und</strong> K<strong>und</strong>schaft zusammenbringen<br />

gen unter der Erde <strong>und</strong> warten die Anlagen. Sie sorgen vor allem<br />

dafür, dass jeder Winkel der Republik zu jedem Zeitpunkt mit Strom<br />

versorgt ist. Sie stellen sicher, dass Energieversorger <strong>und</strong> K<strong>und</strong>schaft<br />

zusammenkommen. Je mehr Versorger, desto komplizierter.<br />

„Der Ökostromversorger LichtBlick weiß ungefähr, wie viel Strom<br />

seine K<strong>und</strong>schaft verbraucht <strong>und</strong> kauft diese Mengen bei den Erzeugern<br />

ein. Diese speisen sie ins Netz ein. Die Netzbetreiber über -<br />

nehmen die Übertragung <strong>und</strong> Weiterverteilung“, erklärt Pscherer.<br />

Dafür werden Leitungen gebraucht, auch europa- <strong>und</strong> weltweit.<br />

Der Wettbewerb auf dem Energiesektor soll künftig in der gesamten<br />

EU laufen. Und wenn das Solarstromprojekt Desertec realisiert<br />

ist, muss der Strom von Nordafrika bis in unsere Breiten transportiert<br />

werden. <<br />

Zukunft bewegen.<br />

Unternehmenspolitik <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>politik gehen bei uns Hand in Hand. Unsere<br />

Züge entlasten Deutschlands Straßen jeden Tag um Millionen Autofahrten <strong>und</strong><br />

um 5 Millionen Tonnen CO 2 pro Jahr. Unsere nachhaltigen Verkehrskonzepte<br />

sind eine Investition in die <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> in die Zukunft. Mit allem, was wir tun,<br />

verbinden wir <strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> Märkte.


Think Blue.<br />

Sichern Sie sich den Weltrekord: 87g CO�/km *<br />

<strong>und</strong> Platz für fünf. Der Polo BlueMotion ® .<br />

Innovative Technologien wie Bremsenergie-Rückgewinnung, optimierte Aerodynamik oder<br />

Start-Stopp-System machen den Polo BlueMotion ® zum sparsamsten Fünfsitzer der Welt.<br />

Das heißt für Sie: nur 87 g CO2/km <strong>und</strong> nur 3,3 l/100 km Verbrauch – aber Platz für vier Mitfahrer.<br />

Vereinbaren Sie eine Probefahrt unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 – 89 77 277.<br />

Mehr Informationen zu „Think Blue.“ erhalten Sie unter: www.volkswagen.de/thinkblue<br />

www.volkswagen.de/thinkblue<br />

* Polo BlueMotion, 1,2-l-TDI, 55 kW (75 PS), Dieselpartikelfi lter, Kraftstoffverbrauch, l/100 km, innerorts 4,0/außerorts 2,9/<br />

kombiniert 3,3; CO2-Emission, kombiniert 87 g/km. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.


Vom Boiler zur Großtechnologie<br />

Udo Bekker, <strong>Arbeit</strong>sdirektor bei Vattenfall, erklärt, warum sein<br />

Unternehmen die CCS-Technologie vorantreibt.<br />

Welche Rolle spielt CCS in der Unternehmensstrategie<br />

von Vattenfall?<br />

Braunkohle hat einen großen Anteil an unserem<br />

Energie-Portfolio. Um sie langfristig zu nutzen,<br />

benötigen wir CCS, damit wir die globalen Klimaschutzziele<br />

erreichen. Ohne diese Technologie<br />

können wir keine neuen Kraftwerke bauen oder<br />

alte nachrüsten.<br />

Gibt es weitere Ansätze, um Kohleverstromung<br />

sauberer <strong>und</strong> effizienter zu machen?<br />

Unsere Techniker arbeiten kontinuierlich daran,<br />

den Wirkungsgrad der Kraftwerke zu steigern.<br />

Ein Braunkohlekraftwerk hat derzeit einen Wirkungsgrad<br />

von etwa 43 Prozent. Früher war man<br />

schon froh, wenn man 39 Prozent erreichte. Das<br />

liegt vor allem am hohen Wasseranteil der Braunkohle.<br />

Fortschritt ist hier nur langsam möglich.<br />

Bis wann rechnen Sie damit, dass CCS betriebsfähig<br />

ist?<br />

Wir betreiben seit zwei Jahren eine Pilotanlage<br />

beim Kraftwerk Schwarze Pumpe. Die Ergebnisse<br />

dort sind vielversprechend. Die Demonstrationsanlage<br />

in Jänschwalde soll voraussichtlich 2015<br />

in Betrieb gehen <strong>und</strong> ist auf 300 Megawatt ausgelegt.<br />

Demgegenüber ist die Pilotanlage in<br />

Schwarze Pumpe mit 30 Megawatt ein kleiner<br />

Boiler. In Jänschwalde wollen wir Erkenntnisse<br />

für den Betrieb in einer Großanlage gewinnen.<br />

Vor 2020 wird CCS als Großtechnologie nicht verfügbar<br />

sein.<br />

Gibt es in Deutschland überhaupt geeignete Gesteinsformationen<br />

für die langfristige Lagerung<br />

von CO2?<br />

Die gibt es in Niedersachsen, in Teilen von Schles -<br />

wig-Holstein <strong>und</strong> im nördlichen Brandenburg. Es<br />

handelt sich um poröse Sandsteinschichten in<br />

etwa 1.200 Metern Tiefe, die mit Salzwasser gefüllt<br />

sind <strong>und</strong> in die das verflüssigte CO2 gepresst<br />

werden kann.<br />

Was sagen Sie <strong>Mensch</strong>en, die befürchten, dass<br />

das CO2 nicht unter der Erde bleibt?<br />

Ich weise darauf hin, dass CO2 ein natürliches Gas<br />

ist. Es ist nicht toxisch <strong>und</strong> weit weniger gefährlich<br />

als Erdgas. Aber Erdgas wird mit Heizen oder<br />

Kochen in Verbindung gebracht, CO2 hingegen<br />

mit Abgasen. Die Lagerung wird assoziiert mit<br />

der Endlagerung von atomarem Abfall, die jedoch<br />

viel größere Risiken birgt als CO2. Das ist<br />

eine hoch emotionale Debatte, der mit rationalen,<br />

technischen Argumenten nicht beizukommen<br />

ist.<br />

Wie wird der Energiemix der Zukunft, auch bei<br />

Vattenfall, aussehen?<br />

Der Anteil der erneuerbaren Energien, wie Windkraft,<br />

Biomasse, Wasserstoff <strong>und</strong> Solarenergie,<br />

am globalen Energiemix wird steigen. Vattenfall<br />

investiert massiv in deren Ausbau, vor allem in<br />

Wind- <strong>und</strong> Biomasse. Mitte September haben wir<br />

vor der Küste Großbritanniens den weltweit<br />

größten Windpark eröffnet. Außerdem arbeitet<br />

Vattenfall daran, die regenerativen Energien in<br />

das Übertragungs- <strong>und</strong> Verteilnetz zu integrieren.<br />

Hier sind Investitionen <strong>und</strong> Innovationen gefragt,<br />

etwa das so genannte Smart Grid, mit dem<br />

Erzeuger, Speicher, Netzmanagement <strong>und</strong> Verbraucher<br />

in einem intelligenten Netz miteinander<br />

verknüpft werden. <<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 Udo Bekker<br />

27


28<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5Ludwig Ladzinski mit Kumpels<br />

Technologische Kompetenz macht<br />

Klimaschutz möglich<br />

Ludwig Ladzinski, der Vorsitzende der <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft der Betriebsräte<br />

im RAG-Konzern, über CO2-Minderungsziele, Kosten <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>splätze.<br />

Als Steinkohle produzierendes Unternehmen verfolgt<br />

die RAG Aktiengesellschaft die Diskussionen<br />

über umweltschonende Energiegewinnung aufmerksam.<br />

In Europa <strong>und</strong> speziell in Deutschland<br />

setzen wir uns intensiv mit den internationalen<br />

<strong>und</strong> nationalen Klimaschutzzielen auseinander.<br />

Steinkohle <strong>und</strong> Braunkohle sind nach allen Einschätzungen<br />

von Experten noch langfristig ein<br />

wesentlicher Bestandteil der Energieversorgung<br />

weltweit, stoßen aber als fossile Energieträger<br />

bei der Verbrennung Kohlendioxid (CO2) aus.<br />

Deutschland hat den politischen Willen <strong>und</strong> die<br />

technologische Kompetenz, dem Klimawandel<br />

durch den Abbau von CO2 -Emissionen zu begegnen.<br />

So unterstützen wir gr<strong>und</strong>sätzlich maßvolle<br />

CO2 -Minderungsziele. In modernen Kohlekraftwerken<br />

sind die Wirkungsgrade höher. Deshalb<br />

sollten alte modernisiert oder ersetzt werden.<br />

Wir beobachten auch die Forschungsergebnisse<br />

zur Carbon Dioxide Capture and Storage-Technologie<br />

(CCS). Diese Technologie wird eines Ta ges<br />

sicher dazu beitragen, CO2 nicht unkontrolliert in<br />

die Atmosphäre gelangen zu lassen, sondern in<br />

kontrollierten Prozessen anderweitig zu nutzen<br />

oder einzulagern.<br />

Wir brauchen eine ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> lebenswerte Um -<br />

welt. Jedoch dürfen wir nicht zu hohe Ziele in zu<br />

kurzer Zeit erreichen wollen. Deutschland erfüllt<br />

längst die Anforderungen des Kyoto-Protokolls<br />

<strong>und</strong> seiner Rahmen- <strong>und</strong> Nachfolgevereinbarungen.<br />

Der technologische Standard unserer modernen<br />

Industriegesellschaft hat das überhaupt<br />

erst möglich gemacht. Dieser Standard soll erhalten<br />

bleiben <strong>und</strong> weiter entwickelt werden.<br />

Bedenklich stimmt mich eine gewisse CCS-Hys -<br />

terie. Es wird so getan, als sei CCS die einzige<br />

Technologie, die alle Probleme fossiler Energie-<br />

träger lösen könnte. Das ist nicht der Fall. CCS befindet<br />

sich im Forschungsstadium. Die Abscheidung<br />

ist anspruchsvoll <strong>und</strong> teuer. Die Sicherheit<br />

bei der Einlagerung muss gewährleistet sein,<br />

auch wenn die Lagerung von CO2 nicht so hohe<br />

Anforderungen stellt, wie Atommüll. Aber das<br />

muss den <strong>Mensch</strong>en in betroffenen Regionen<br />

erst einmal näher gebracht werden.<br />

Ich selbst bin als Techniker technikbegeistert.<br />

Aber zugleich bin ich verantwortlicher Betriebsrat<br />

in der RAG Aktiengesellschaft <strong>und</strong> mitverantwortlich<br />

dafür, dass in unserem Unternehmen<br />

<strong>Arbeit</strong>splätze <strong>und</strong> Ausbildungsplätze mit Zukunft<br />

für junge <strong>Mensch</strong>en erhalten bleiben. Sie<br />

dürfen nicht aufgr<strong>und</strong> eines überzogenen – auf<br />

zu ehrgeizigen <strong>Umwelt</strong>schutzanforderungen<br />

basierenden – Kostendrucks verloren gehen.<br />

Das gilt nicht nur für die RAG, sondern für alle<br />

energieintensiven Unternehmen in Deutschland,<br />

für die gesamte produzierende <strong>und</strong> weiterverarbeitende<br />

Industrie, die nicht durch zu ehrgeizige<br />

<strong>Umwelt</strong>anforderungen ihre Konkurrenzfähigkeit<br />

verlieren darf.<br />

Der ökologische Umbau der Energieversorgung<br />

lässt sich nur durch möglichst umweltgerechte<br />

Verfahren, mit einem Energiemix <strong>und</strong> den kurzfristig<br />

effizientesten Technologien realisieren.<br />

Heimische Ressourcen müssen einbezogen werden.<br />

CCS ist eine Chance, die fossilen Energieträger<br />

auch langfristig in ein ökologisches Energieversorgungssystem<br />

zu integrieren, kurz- <strong>und</strong><br />

mittelfristig sind andere Technologien effizienter.<br />

Deutschland hat die besten Chancen für eine<br />

ökologische <strong>und</strong> ökonomische Energieversorgung<br />

durch technologischen Vorsprung. Dabei<br />

ist nicht die ökologische Brechstange sondern<br />

umweltgerechtes Augenmaß gefragt.


������������������<br />

���������������������<br />

��������������<br />

�������������������������������������������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������������������������������������������<br />

��������������������������������������������������������������������������������������<br />

�����������������������������������������������������������<br />

����������� ���� ���������������������������� ����������������<br />

Weil Nachhaltigkeit mehr ist,<br />

als „Jute statt Plastik!“<br />

Wir<br />

� drucken klimaneutral,<br />

� nutzen ausschließlich Ökostrom aus erneuerbaren<br />

Energien<br />

� <strong>und</strong> verschicken unsere 55.000 Pakete<br />

im Jahr über GoGreen. (Diese Alternative,<br />

als Beitrag zur CO -Verringerung, ist eine Idee<br />

2<br />

unserer Versandabteilung.)<br />

BWH GmbH<br />

Beckstraße 10<br />

30457 Hannover<br />

Telefon 0511 94670-0<br />

Telefax 0511 94670-16<br />

E-Mail info@bw-h.de<br />

Internet www.bw-h.de


30<br />

�Prof. Dr. Fritz Vahrenholt<br />

Alles im grünen Bereich<br />

Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung von<br />

RWE Innogy, beschreibt den Jobmotor erneuerbare Energien.<br />

Die erneuerbaren Energien sind als Wirtschaftsfaktor<br />

in Deutschland nicht mehr wegzudenken.<br />

Ihr Anteil am deutschen Energiemix <strong>und</strong> die Zahl<br />

der Beschäftigten in diesem Bereich steigen.<br />

Auch RWE Innogy hat trotz Wirtschafts- <strong>und</strong> Finanzkrise<br />

das Personal kräftig aufgestockt: Allein<br />

in diesem Jahr bislang um r<strong>und</strong> 200 neue Kollegen;<br />

weitere 100 Mitarbeiter sollen bis Ende des<br />

Jahres folgen. Seit unserem Start in 2008 haben<br />

wir unser Personal mehr als verdoppelt, Tendenz<br />

weiter steigend. Denn unseren Wachstumskurs<br />

können wir nur mit hervorragend ausgebildetem<br />

<strong>und</strong> vor allem engagiertem Personal realisieren.<br />

Immerhin wollen wir bis 2012 4.500 Megawatt<br />

im Betrieb oder Bau haben. Als eines der wenigen<br />

Unternehmen in Europa versammeln wir alle<br />

Technologien der Erneuerbaren unter einem<br />

Dach – von der Biomasse bis zur Wasserkraft, von<br />

Offshore- <strong>und</strong> Onshore-Wind bis hin zur Solarthermie.<br />

Wir sind in ganz Europa unterwegs. Das<br />

macht es so spannend.<br />

So unterschiedlich wie die Projekte selbst, so unterschiedlich<br />

sind auch die <strong>Mensch</strong>en, die bei<br />

uns arbeiten, in insgesamt r<strong>und</strong> zehn Ländern.<br />

Vielfalt in unseren Teams ist uns besonders wichtig,<br />

denn sie fördert die Kreativität enorm. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> haben wir jüngst sogar eine eige ne<br />

Recruiting-Kampagne mit dem Fokus auf Diversity<br />

gestartet. Wir wollen Talente auf internationa -<br />

ler Ebene für uns gewinnen <strong>und</strong> auch im Bereich<br />

der technischen Berufe ganz besonders Frauen<br />

begeistern. Wir beschäftigen Projektentwickler,<br />

die unsere Windparks vom grünen Feld zur Baureife<br />

führen, Projektmanager, die unsere Anlagen<br />

ans Laufen bringen, sowie Mitarbeiter, die den<br />

Betrieb <strong>und</strong> die Wartung der Kraftwerke verantworten.<br />

Es entstehen auch ganz neue, für einen<br />

Energieversorger untypische Tätigkeitsfelder. So<br />

etwa beim Bau unserer riesigen Offshore-Windparks.<br />

Eigens dafür lassen wir zwei große Installationsschiffe<br />

anfertigen, die bis zu vier Offshore-<br />

Windturbinen samt ihrer F<strong>und</strong>amente transportieren<br />

<strong>und</strong> errichten können – eine besondere<br />

Herausforderung, für die wir vor allem <strong>Mensch</strong>en<br />

mit logistischem <strong>und</strong> maritimen Know-how<br />

brauchen. Der Jobmotor der Erneuerbaren dreht<br />

sich also weiter kräftig <strong>und</strong> bietet viele interessante<br />

Betätigungsfelder. Ich wünsche mir, dass<br />

möglichst viele junge <strong>Mensch</strong>en dies erkennen<br />

<strong>und</strong> ihre Berufsplanung mit Begeisterung darauf<br />

ausrichten. <<br />

www.energiewelt.de


Sparsam wie die Konkurrenz<br />

Ein Forschungsteam untersucht, wie sich Energieeffizienz auf <strong>Arbeit</strong>splätze auswirkt.<br />

K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kosten, das sind die maßgeblichen Faktoren für<br />

einen sparsameren Umgang mit Energie in Unternehmen. „Ein<br />

wichtiger Antrieb zu handeln ist, wenn man mit Energieeffizienz<br />

Kosten sparen kann“, sagt Dr. Siegmar Otto vom Institut für ökologische<br />

Wirtschaftsforschung (IÖW) in Berlin. Wenn die K<strong>und</strong>schaft<br />

zudem auf <strong>Umwelt</strong>zertifizierungen besteht, „setzen die Unternehmen<br />

diese Anforderung auch um“, stellt Otto fest.<br />

Ottos Forschungsteam sucht in einem von der Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong><br />

geförderten Projekt nach Einsparpotenzialen in Produktionsprozessen,<br />

Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen. Ausgewählt wurden<br />

die Branchen Chemie, Maschinenbau, Transport <strong>und</strong> Logistik.<br />

In der Chemieindustrie senkte der Einsatz neuerer Pumpen <strong>und</strong><br />

Kompressoren den Energieverbrauch, eine Spedition erzielte Verbesserungen,<br />

indem sie die Fahrer schulen ließ. Denn zwischen<br />

dem Fahrzeuglenker mit dem höchsten <strong>und</strong> dem niedrigsten<br />

Kraftstoffverbrauch lag eine Spanne von 30 Prozent.<br />

Erforscht wird auch, wie sich Investitionen für einen sparsameren<br />

Energieverbrauch auf die Beschäftigung auswirken <strong>und</strong> welche<br />

Rolle Betriebsräte dabei spielen. Neue Tätigkeitsfelder mit zusätzlichen<br />

<strong>Arbeit</strong>splätzen in großer Zahl sind nach den Prognosen<br />

kaum zu erwarten. Eher sei anzunehmen, dass <strong>Arbeit</strong>splätze wegfallen,<br />

wenn Unternehmen mit weniger Aufwand <strong>und</strong> Kosten produzieren<br />

oder Dienstleistungen anbieten. Die Frage ist vielmehr,<br />

1994<br />

16.10.1994<br />

B<strong>und</strong>estagswahl<br />

CDU/CSU/FDP-Koalition unter B<strong>und</strong>eskanzler Helmut Kohl,<br />

<strong>Umwelt</strong>ministerin Angela Merkel (CDU)<br />

31.12.1994<br />

Die Treuhandanstalt in Berlin stellt ihre <strong>Arbeit</strong> ein. Sie hat<br />

r<strong>und</strong> 15.000 Unternehmen in Ostdeutschland privatisiert,<br />

reprivatisiert <strong>und</strong> kommunalisiert. Etwa 360 Betriebe wurden<br />

stillgelegt.<br />

Struktur der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

Sitz der Geschäftsführung ist die Hauptverwaltung der<br />

IG CPK in Hannover. Hier ist der kleinere Teil des Personals<br />

angesiedelt, arbeitet konzeptionell, koordiniert die projektbezogenen<br />

Anliegen <strong>und</strong> begleitet die Gremienarbeit.<br />

wie stark eine größere Energieeffizienz dazu beiträgt, dass die<br />

Firmen konkurrenzfähig bleiben. Wenn sie dadurch am Markt<br />

besser bestehen, können <strong>Arbeit</strong>splätze gesichert <strong>und</strong> möglicherweise<br />

neue geschaffen werden. Damit wachsen die Anforderungen<br />

an die Tätigkeit <strong>und</strong> die Qualifikation der Beschäftigten. <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

für weniger qualifizierte <strong>Mensch</strong>en werden seltener.<br />

Als in einem der Beispielunternehmen eine neue Anlage angeschafft<br />

wurde, fiel Personal in der Produktionshalle weg. Im gleichen<br />

Zug wurde jedoch die Forschungsabteilung ausgebaut.<br />

Für das Projekt „Energieeffizienz <strong>und</strong> Beschäftigung“ konzentriert<br />

sich das Forschungsteam des IÖW auf mittelständische <strong>und</strong> große<br />

Betriebe mit 100 bis 1.000 Mitarbeitern. Kern der <strong>Arbeit</strong> sind je<br />

sechs Unternehmensfallstudien in den drei Branchen, die auf Dokumentenanalysen<br />

<strong>und</strong> Interviews mit den technischen Leitungen<br />

oder <strong>Umwelt</strong>beauftragten sowie Betriebsräten basieren. Sie<br />

sollen Auskunft geben über Anstrengungen zum Energiesparen<br />

<strong>und</strong> Auswirkungen auf <strong>Arbeit</strong>splätze. In Interviews mit Fachleuten<br />

aus Verbänden, Gewerkschaften <strong>und</strong> der Deutschen Energie-<br />

Agentur wollen die Projektverantwortlichen die in den Fallstudien<br />

gewonnen Informationen überprüfen. Ergebnisse der Studie sind<br />

2011 zu erwarten. <<br />

Barbara Haas<br />

Das Beratungsbüro Bitterfeld begleitet die Projekte <strong>und</strong> ist<br />

in die jeweiligen umweltpolitischen <strong>und</strong> ökonomischen<br />

Diskussionszusammenhänge auf kommunaler, regionaler<br />

<strong>und</strong> teilweise länderübergreifender Ebene eingeb<strong>und</strong>en.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> arbeitet mit einigen ihrer Beiratsmitglieder<br />

enger zusammen, um den Fortbestand <strong>und</strong> thematischen<br />

Ausbau des Beratungsbüros in Bitterfeld zu sichern. <strong>Umwelt</strong>ministerin<br />

Dr. Angela Merkel übernimmt das Amt der<br />

stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von Prof. Dr. Klaus<br />

Töpfer.<br />

1994 stehen Aktivitäten im Bereich Stoffstrommanagement<br />

<strong>und</strong> Kreislaufwirtschaft im Mittelpunkt der <strong>Stiftung</strong>sarbeit.<br />

Der <strong>Umwelt</strong>preis wird als Schülerwettbewerb ausgeschrieben<br />

(S. 71). �S. 34<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

1993<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

715.500 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

40.000 Euro<br />

1994<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

874.900 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

111.900 Euro<br />

31


32<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Energieeffizienz zieht sich durch alle Lebenslagen<br />

Seit zehn Jahren sorgt die Deutsche Energie-Agentur (dena) dafür, dass hierzulande Energie<br />

effizienter eingesetzt <strong>und</strong> damit weniger verbraucht wird. Geschäftsführer Stephan Kohler stellt<br />

die <strong>Arbeit</strong> der von B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> KfW Bankengruppe gegründeten Agentur vor.<br />

5Stephan Kohler<br />

Was macht die dena?<br />

Wir verstehen uns als Kompetenzzentrum für<br />

Energieeffizienz <strong>und</strong> regenerative Energiequellen.<br />

Wir informieren <strong>und</strong> motivieren private<br />

Haus halte, Industrie <strong>und</strong> Gewerbe, aber auch<br />

Kommunen. Zum Beispiel haben wir ein Programm<br />

für energieeffizientes Bauen. Wir wollen<br />

den bedarfsorientierten Energiepass mit Gütesiegel<br />

etablieren. Mit dem Programm Niedrigenergiehäuser<br />

im Bestand zeigen wir, dass man<br />

in jedem Haustyp energieeffizient sanieren kann,<br />

egal ob Plattenbau oder denkmalgeschütztes<br />

Gebäude von 1750.<br />

In welchen Bereichen lässt sich die meiste<br />

Energie sparen?<br />

Die großen Bereiche sind Wärmeenergie in Gebäuden,<br />

Strom <strong>und</strong> Mobilität. Den größten Beitrag<br />

zur Energieeffizienz sehen wir im Gebäudebestand.<br />

Die Mobilität sehe ich an zweiter Stelle.<br />

Es gibt aber auch Einsparpotenziale bei elektrischen<br />

Geräten <strong>und</strong> Maschinen. Denn Energieeffizienz<br />

zieht sich durch alle Lebenslagen. Egal ob<br />

Sie sich einen neuen Kühlschrank oder ein neues<br />

Auto kaufen, ob Sie ein Haus oder eine Wohnung<br />

mieten, Sie sollten auf Energieeffizienz achten,<br />

schon deswegen weil die Energiepreise weiter<br />

steigen werden.<br />

Sie unterstützen auch Unternehmen. Was gehört<br />

alles zum betrieblichen Energiemanagement?<br />

Es muss überhaupt eine Stelle zuständig sein.<br />

Das ist in vielen Betrieben nicht der Fall oder man<br />

kümmert sich nur um den günstigen Einkauf von<br />

Energie. Betriebe können aber mit Energiemana-<br />

gement <strong>und</strong> innovativen Technologien viel Energie<br />

<strong>und</strong> erhebliche Kosten sparen.<br />

Das läuft doch nur, wenn ohnehin<br />

Investitionen anstehen.<br />

Nein, schon mit der Überwachung <strong>und</strong> Optimierung<br />

des Prozessablaufes, also mit teilweise<br />

nichtinvestiven Maßnahmen, kann einiges gespart<br />

werden, etwa wenn die Druckluftanlage<br />

am arbeitsfreien Wochenende abgestellt wird.<br />

Solche Möglichkeiten entdeckt man nur, wenn<br />

man den Energieverbrauch kontrolliert. Daneben<br />

gibt es gering investive Maßnahmen, vor<br />

allem durch Steuer- <strong>und</strong> Regeltechnik. Das<br />

größte Einsparpotenzial besteht zweifellos bei<br />

neuen Maschinen <strong>und</strong> Anlagen, eventuell in Verbindung<br />

mit Kraft-Wärme-Koppelung.<br />

Was hat Energieeffizienz mit Beschäftigung<br />

zu tun?<br />

Da besteht ein ganz gr<strong>und</strong>legender Zusammenhang.<br />

Energieeffizienz ist die tragende Säule für<br />

den Klimaschutz <strong>und</strong> muss mehr als 50 Prozent<br />

zu dem Ziel beitragen, den Temperaturanstieg<br />

weltweit auf zwei Grad zu beschränken. Das<br />

bringt mich zurück auf mein erstes Beispiel. Um<br />

mehr energieeffiziente Gebäude zu schaffen,<br />

müssen wir in Wärmedämmung, Anlagen <strong>und</strong><br />

regenerative Energiequellen investieren. Wir ersetzen<br />

den Import von Öl <strong>und</strong> Gas durch Technik,<br />

Know-how <strong>und</strong> Kapital im Inland. Das schafft <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

vor Ort. <<br />

www.dena.de<br />

Interview: Dorothee Beck


������������������������������<br />

�������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

������������������������������������������<br />

�����������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

�������������<br />

�������������������������� �������� ���������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

��������������������������������������<br />

�������������������������������������<br />

���������������������������������<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Gute Leute, gelebtes Ideenmanagement<br />

Die Chemieindustrie gilt als Verursacherin von <strong>Umwelt</strong>problemen. Doch es gibt auch eine andere<br />

Seite. Was die Branche in Sachen Nachhaltigkeit tut, zeigen zwei Beispiele.<br />

„Der Weltmarkt braucht Pech“, sagt Henri Steinmetz. Der Geschäftsführer<br />

der Rütgers Gruppe meint – natürlich – den Werkstoff.<br />

Pech benötigt man für die Produktion von Aluminium, Graphit<br />

<strong>und</strong> feuerfesten Materialien. Rütgers ist Europas führender<br />

Verarbeiter von Steinkohleteer, einem Nebenprodukt der Steinkohleindustrie.<br />

Da Steinkohleteer giftige Stoffe enthält, heißt Nachhaltigkeit in<br />

erster Linie dafür zu sorgen, dass diese nicht aus den geschlossenen<br />

Anlagen entweichen. Rütgers modernisiert daher kontinu -<br />

ierlich seine Produktionsstandorte. Am Standort Castrop-Rauxel<br />

werden darüber hinaus 19 Millionen Euro in den Rückbau von<br />

nicht mehr benötigten Anlagen investiert. Und mit Carbores® hat<br />

das Unternehmen ein Pech mit verbesserten Eigenschaften entwickelt,<br />

das 95 Prozent weniger toxische Substanzen enthält. „Unsere<br />

<strong>Arbeit</strong> ist auf nachhaltige Entwicklung ausgerichtet“, so Henri<br />

Steinmetz. „Nur wenn wir heute ökologisch, ökonomisch <strong>und</strong> sozial<br />

verantwortlich handeln, können wir auch in Zukunft weiter<br />

wachsen.“<br />

Die Verarbeitung von Steinkohlenteer kostet Energie. Energieeffizienz<br />

wird daher groß geschrieben. Die Rohrleitungen auf dem<br />

Gelände werden mit einer Wärmebildkamera nach unzureichenden<br />

Isolierungen abgesucht. Wo Wärme entweicht, kann sofort�<br />

������������������������������ ��<br />

��������������������������������������������<br />

�������������������������������������<br />

�������������������������������������������<br />

���������������������<br />

������������������������������������<br />

�������������������������������������<br />

���������������������������������������<br />

������������������������������������������<br />

����������������������������������������<br />

�����������������������������<br />

����������������<br />

��������������������������������������<br />

� ������������������������������������������<br />

��������������������������<br />

�������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

�������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

�� ����������������������������������������������������������������������������������������������<br />

����������������������� ������������������������������������������������������������������������������


34<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 Nachhaltigkeit bedeutet auch,<br />

in den eigenen Nach wuchs –<br />

hier bei Rütgers – zu inves -<br />

tieren.<br />

�<br />

nachisoliert werden. Die Belüftung der werks -<br />

eigenen Kläranlage wird optimiert. Das geht auf<br />

einen Vorschlag aus der Belegschaft zurück <strong>und</strong><br />

soll den Stromverbrauch deutlich sinken lassen.<br />

Ralf Danszczyk, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats<br />

ist selbstbewusst: „Ein Unternehmen<br />

benötigt vor allem eines: Gute Leute! Wer das<br />

Thema Nachhaltigkeit ernst meint, beteiligt<br />

seine Belegschaft. Etwas Besseres als ein gut gelebtes<br />

Ideenmanagement gibt es hierzu in meinen<br />

Augen nicht.“<br />

Das betriebliche Vorschlagswesen funktioniert<br />

auch bei BASF. An umweltschonender, ressourcen<strong>und</strong><br />

energieeffizienter Produktion haben die Beschäftigten<br />

ein vitales Interesse, nicht nur wegen<br />

1995<br />

Der Nobelpreis für Chemie geht an die Forscher Mariol J.<br />

Molina <strong>und</strong> Frank Sherwood Rowland für die Entdeckung<br />

der negativen Auswirkungen von anthropogenen FCKWs<br />

sowie an Paul J. Crutzen, der den Einfluss der polaren Stratosphärenwolken<br />

bei der Bildung des Ozonlochs erklärte.<br />

04. – 08.09.1995<br />

15. Ordentlicher Gewerkschaftstag der IG CPK in Hannover.<br />

Insgesamt werden 22 Klein- <strong>und</strong> mittelständische Betriebe<br />

beraten <strong>und</strong> bei Projekten begleitet.<br />

Vorstandsvorsitzender Jürgen Walter bei<br />

der Verleihung des <strong>Umwelt</strong>preises 1995.<br />

Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />

der Prämien. Cornelia Harm, für <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

zuständige Betriebsrätin in Ludwigshafen, formuliert<br />

drastisch: „Unsere Produktion hängt von<br />

der Akzeptanz in der Bevölkerung ab. Wenn rote<br />

Farbe im Rhein oder eine schwarze Wolke <strong>Umwelt</strong>probleme<br />

signalisieren, sind unsere <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

gefährdet. Außerdem leben wir selbst<br />

auch in der Region <strong>und</strong> brauchen saubere Luft<br />

<strong>und</strong> sauberes Wasser.“ Deswegen ist die <strong>Umwelt</strong><br />

Dauerthema im Betriebsrat <strong>und</strong> im Dialog mit<br />

der Geschäftsleitung.<br />

Als erstes Chemieunternehmen wurde BASF 2008<br />

mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet<br />

(siehe S. 61). Die Jury hob hervor, dass<br />

BASF ein Vorreiter der Ökoeffizienzanalyse ist,<br />

2008 als erstes Unternehmen weltweit eine detaillierte<br />

Ökobilanz vorlegte sowie den Nachhaltigkeits-<br />

<strong>und</strong> den Geschäftbericht integrierte.<br />

Gleichwohl gab es Gegenstimmen. Begründung:<br />

BASF produziere Pestizide <strong>und</strong> setze auf Gentechnik.<br />

Nachhaltigkeit heißt auch Kampf gegen Armut.<br />

Deswegen engagiert sich BASF in einem Joint<br />

Venture mit der Grameen Bank des Friedens -<br />

nobelpreisträgers Muhammad Yunus in Bangladesh.<br />

Dort werden Vitamine <strong>und</strong> mit Insektiziden<br />

beschichtete Moskitonetze vertrieben. Ersteres,<br />

um Mangelkrankheiten bei Kindern zu bekämpfen<br />

<strong>und</strong> letzteres, weil 72 Prozent der <strong>Mensch</strong>en<br />

in Bangladesh von Malaria bedroht sind. <<br />

1995 enden das <strong>Umwelt</strong>beraterprogramm <strong>und</strong> die institutionelle<br />

Förderung des Bitterfelder Beratungsbüros. Dennoch<br />

ermöglichen es die geschulten <strong>Umwelt</strong>beraterinnen<br />

<strong>und</strong> -berater der <strong>Stiftung</strong>, mit eigenen Projekten auf das<br />

Inkrafttreten der EG-Öko-Audit-Verordnung zu reagieren.<br />

Projektgruppen erarbeiten eine Reihe von betrieblichen<br />

Handlungsanleitungen im <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sschutz <strong>und</strong><br />

einen Leitfaden speziell für <strong>Umwelt</strong>-Auditierungen.<br />

Im Jahr 1995 enden auch die großen einigungsbedingten<br />

Förderprojekte. Die Kräfte werden auf klarer umrissene<br />

<strong>und</strong> effizienter angelegte kleinere Zukunftsprojekte der<br />

<strong>Stiftung</strong> konzentriert.<br />

Der <strong>Umwelt</strong>preis hat das Thema <strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> Journalismus<br />

(S. 71). �S. 40


�������������������������<br />

���<br />

���<br />

��<br />

��<br />

����������� �� ������������������������<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

����������������������������������������������������<br />

���<br />

��������������������������������������������������������������������������������� �� ���������������������������<br />

�� �� �� � ����� ��� ��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

�����������������������������������������������<br />

���<br />

�� ��<br />

�����������������������������������������������������������������������<br />

����<br />

�� � ���������������������������������������������������������������<br />

�� ��<br />

� �� ������������������ ��� ��� ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� � ��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

� �����������������������������������������<br />

� ���<br />

��������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� ���������������������������������<br />

��<br />

����������������������������������������������������������������������<br />

����<br />

���<br />

�� �� �� �� �� ����������� ���<br />

� ��<br />

���<br />

��<br />

��<br />

�� ��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��������������<br />

���<br />

� � ��<br />

�� � ��<br />

��<br />

��������������<br />

���<br />

���<br />

��<br />

� ��� ��<br />

�<br />

����������������������������������������<br />

�� ��<br />

���������������������������������������������������������������� ������������������������<br />

���<br />

����� �� �� ��<br />

���<br />

�� ���<br />

��<br />

����������������������������������������<br />

�� ��<br />

��<br />

�� ���<br />

���<br />

��<br />

�� �����������������������������������������������������������������������������<br />

���������������<br />

��<br />

���<br />

��<br />

��<br />

���<br />

�� ��<br />

����������������������������������������<br />

� ����<br />

��<br />

��<br />

�� ���<br />

���������������������������������������������������������������������������������<br />

�������������������<br />

��� �� ��<br />

���<br />

�� ��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

�������������������������������������������<br />

�� ����������� ��� � �� �������������������������������������������������������������������������������������<br />

�������������������������������������������������������������������<br />

� �� ����������� �����<br />

� �� �� ���<br />

��� ��<br />

���<br />

����������������������������������������������������������������������������������������������� ����������������������������������������<br />

��<br />

�� ��<br />

���<br />

�������������������������������������������������������������������������<br />

���������������������������������������������������������������������<br />

��<br />

�� �� ������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������ �� ��������������������������������������� ������������������������������������������������������<br />

��<br />

��<br />

����� ���������������������������������������������<br />

�������<br />

��<br />

��<br />

�������������������������������������������� �� �� � �� �<br />

��������������������������������������<br />

� ����<br />

���<br />

��<br />

����������������������������������������������������������������������� ������������������������������������������������������������������<br />

�� ���������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������������� �������������������������������������<br />

��<br />

�� � ��� ���������������������������������������������������������������������������������� ����������������������������������������������<br />

�������������������������������������������������������������������������������������������������������������������<br />

������������������������������������������<br />

��<br />

��<br />

��� �������������������������������������������������������������������������������������������������� �����������������������������<br />

��<br />

� �� �������������� � �� ���<br />

��<br />

�� ��<br />

�������������������������������������������������������<br />

� �� � ��� ��<br />

��������������������������������������������������������������������<br />

���<br />

����������� �������������������<br />

�� �� ���<br />

��<br />

��<br />

���<br />

���<br />

�����������<br />

�� � ���������������������������������<br />

��<br />

��� ������������������������������������������������������������<br />

���<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

� ���������������<br />

� �� ��<br />

�� ��<br />

�� � ��<br />

���<br />

����������� ���������������������������<br />

�� �� � ��� ���<br />

��� ��������������������<br />

���<br />

����������� � �����������������������������<br />

��� ���<br />

��<br />

����������������������������������������� ���<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

� ����������������������<br />

���<br />

�� ����<br />

���<br />

��<br />

�� �� ��<br />

�<br />

��������������������������������������<br />

����<br />

�� ��<br />

����<br />

�������������������������������������������������������������������������������<br />

�������������������������<br />

���<br />

�� ��<br />

���<br />

��<br />

��<br />

�� �� �� ���<br />

���<br />

�������� �������� �������� �������� �������� �������� �������� �������� �������� �������� �������� �������� �� �� �� �� �� �� ����������������������������������������������<br />

���<br />

����� �� �� ���<br />

��<br />

��� ����<br />

��� ��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

���<br />

�� ���<br />

�� ���<br />

�� ��<br />

�� ��<br />

����������������������������������������������������������������<br />

� ��� ��� � �� ��<br />

�����������������������������������������������������<br />

����<br />

���<br />

���<br />

������������<br />

��� ��<br />

�������������������������������������������<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

����<br />

�� �� �� �<br />

������������ ������������<br />

35


Evonik Wohnen GmbH, Rellinghauser Straße 7, 45128 Essen,<br />

TELEFON +49 0 201 177 41 54, TELEFAX +49 0 201 177 41 28,<br />

www.evonik-wohnen.de<br />

Endlich zu Hause.<br />

Wer Wohnen sagt, der meint Evonik: Modern, bezahlbar,<br />

günstig gelegen. Mit tollen Serviceleistungen <strong>und</strong> viel Raum<br />

für Ihre Ideen. Wann ziehen Sie ein?<br />

��� ���<br />

Verlässlichkeit ist unsere Philosophie<br />

Partnerschaften pflegen – <strong>und</strong> so gemeinsam wachsen: Unter diesem Gr<strong>und</strong>satz<br />

verarbeitet RÜTGERS seit 150 Jahren den Rohstoff Steinkohlenteer zu unverzichtbaren<br />

chemischen Gr<strong>und</strong>stoffen. Mit sieben Produktionsstandorten <strong>und</strong> einem globalen<br />

Logistiknetzwerk sind wir der zuverlässige Partner für die Industrie.<br />

Heute <strong>und</strong> in Zukunft. Weltweit.<br />

www.ruetgers-group.com


<strong>Arbeit</strong>splätze in der <strong>Umwelt</strong>wirtschaft sind<br />

verlagerungsfest<br />

Wirtschaft modernisieren, auf die ökologischen Megatrends einstellen<br />

Von Dr. Norbert Röttgen, B<strong>und</strong>esumweltminister<br />

Der Klimawandel, der Verlust der biologischen<br />

Vielfalt, Raubbau an natürlichen Ressourcen <strong>und</strong><br />

drohende Wasserknappheit in vielen Regionen<br />

der Erde bedrohen zunehmend die natürlichen<br />

Lebensgr<strong>und</strong>lagen der <strong>Mensch</strong>en. Die Verknappung<br />

von begrenzt verfügbaren Ressourcen, auf<br />

denen in weiten Teilen unsere Industriegesellschaft<br />

fußt, kommt als Problem hinzu. All diese<br />

Entwicklungen fordern einen gr<strong>und</strong>legenden<br />

Wandel unserer Wirtschaftsweise. Wenn wir als<br />

Industrieland zukunftsfest bleiben wollen, müssen<br />

wir unsere Wirtschaft modernisieren <strong>und</strong> auf<br />

die ökologischen Megatrends einstellen.<br />

Dafür brauchen wir Innovationen <strong>und</strong> Investitionen<br />

in energie- <strong>und</strong> ressourceneffiziente Technologien.<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz- <strong>und</strong> Effizienztechnologien<br />

sind der Schlüssel, um Wirtschaftswachstum<br />

vom Energie- <strong>und</strong> Ressourcenverbrauch <strong>und</strong> der<br />

Belastung der <strong>Umwelt</strong> zu entkoppeln. Sie sind<br />

nicht nur zu einem wichtigen Wachstumstreiber<br />

geworden, sondern verfügen auch über ein ho -<br />

hes Beschäftigungspotenzial. Etwa acht Prozent<br />

des deutschen Bruttoinlandproduktes werden<br />

derzeit von knapp zwei Millionen Beschäftigten<br />

im <strong>Umwelt</strong>bereich erwirtschaftet, mit steigender<br />

Tendenz. Für die Zukunft werden Wachstumsraten<br />

von etwa zehn Prozent bei der Beschäftigung<br />

erwartet. Aufgr<strong>und</strong> der günstigen Voraussetzun-<br />

gen des Standorts Deutschland sind diese <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

in der <strong>Umwelt</strong>wirtschaft auch verlagerungsfest.<br />

Durch die wachsende globale Nachfrage nach<br />

effizienten Produkten <strong>und</strong> Technologien wird<br />

Deutschland aufgr<strong>und</strong> seiner Exportorientierung<br />

auch in Zukunft profitieren. Eine ambitionierte<br />

<strong>Umwelt</strong>politik, die dynamische Standards für<br />

Produkte <strong>und</strong> Produktionsprozesse setzt, Förderung<br />

von Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, Markteinführungsprogramme<br />

oder eine innovationsorientierte<br />

Beschaffungspolitik sind Instrumente,<br />

um Deutschlands Position im internationalen<br />

Wettbewerb zu halten <strong>und</strong> auszubauen.<br />

Bei der nötigen Umgestaltung von Produktionsprozessen<br />

sind aber auch die <strong>Arbeit</strong>nehmer gefragt.<br />

Sie können als unmittelbare Akteure besonders<br />

gut Potentiale für mehr Effizienz <strong>und</strong><br />

umweltfre<strong>und</strong>lichere Produktionsmethoden erkennen<br />

<strong>und</strong> Ideen für Neuerungen einbringen.<br />

Sozialpartnerschaft erhöht damit ebenfalls die<br />

Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmen<br />

<strong>und</strong> leistet einen Beitrag zur Integration von wirtschaftlichem<br />

Erfolg, <strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> gesellschaftlicher<br />

Verantwortung. <<br />

www.bmu.de<br />

www.erneuerbare-energien.de<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 <strong>Umwelt</strong>minister Dr. Norbert Röttgen<br />

Foto: Matthias Lüdecke<br />

37


38<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

BBBank-BauXpress<br />

Niedrige Zinsen für<br />

Ihre Baufinanzierung<br />

• 10 Jahre Zinssicherheit zu Niedrigzinsen<br />

• Keine Bearbeitungsgebühr<br />

• 5 % Sondertilgungsrecht p. a.<br />

• Persönliche Beratung<br />

Aktuelle Konditionen in Ihrer<br />

Filiale, unter www.bbbank.de<br />

oder unter Tel. 0 180/40 60 105<br />

(0,20 Euro/Anruf Festnetzpreis;<br />

Mobilfunkhöchstpreis: 0,42 Euro/Minute)<br />

oder Tel. 07 21/141-0<br />

(kostenfrei für Flatrate-Nutzer)


Das gleiche Recht auf CO2-Emissionen<br />

Für Prof. Dr. Angelika Zahrnt, ehemalige Vorsitzende des BUND <strong>und</strong><br />

Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung, ist Nachhaltigkeit mehr<br />

als energie effiziente Produkte.<br />

In der Studie „Zukunftsfähiges Deutschland<br />

in einer globalisierten Welt“ gehen Sie mit den<br />

Verantwortlichen in Wirtschaft <strong>und</strong> Politik<br />

scharf ins Gericht. Warum?<br />

Die Ziele, die sich die Weltgesellschaft 1992 in Rio<br />

gesetzt hat <strong>und</strong> die die B<strong>und</strong>esregierung in ihrer<br />

Nachhaltigkeitsstrategie konkretisierte, wurden<br />

nicht eingehalten. Nur bei der Hälfte der Ziele<br />

gibt es Fortschritte. Weltweit steigt die CO2-Belas -<br />

tung weiter. Die Artenvielfalt schwindet weiter.<br />

Woran liegt das?<br />

Der Begriff Nachhaltigkeit ist inzwischen sehr<br />

verschwommen. Man spricht zwar von den drei<br />

Säulen Ökologie, Ökonomie <strong>und</strong> Soziales. Bei<br />

Konflikten, meist zwischen Ökonomie <strong>und</strong> den<br />

beiden anderen Säulen, wird jedoch der Wirtschaft<br />

Priorität eingeräumt. Bei den internationalen<br />

Klimaverhandlungen haben die USA <strong>und</strong> im<br />

Gefolge China deutlich gesagt, dass sie sich durch<br />

eine Reduktion der CO2-Emissionen nicht in ihren<br />

wirtschaftlichen Entwicklungen einschränken<br />

lassen wollen.<br />

Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit?<br />

Nachhaltigkeit ist ein Konzept der Gerechtigkeit,<br />

international, zwischen Generationen <strong>und</strong> national.<br />

Wir müssen weg von der Maximierung des<br />

Wohlstandes Einzelner hin zu einer Gesellschaft,<br />

in der materieller Wohlstand, <strong>Arbeit</strong>schancen<br />

<strong>und</strong> der Zugang zu öffentlichen Gütern gerechter<br />

verteilt sind. Das Wachstum der vergangenen �<br />

5 Prof. Dr. Angelika Zahrnt<br />

Nachhaltigkeit heißt, <strong>Umwelt</strong>gesichtspunktegleichberechtigt<br />

mit sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Gesichtspunkten<br />

zu berücksichtigen. Zukunftsfähig<br />

wirtschaften bedeutet<br />

nach Definition des Rates für<br />

Nachhaltige Entwicklung, kom -<br />

menden Generationen ein intaktes<br />

ökologisches, soziales<br />

<strong>und</strong> ökonomisches Gefüge<br />

hinterlassen. Das eine ist ohne<br />

das andere nicht zu haben.<br />

39


40<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Nachhaltig konsumieren<br />

Nachhaltigkeit alltagstauglich<br />

gemacht, das ist der Anspruch<br />

�<br />

Jahrzehnte hat nicht mehr Gleichheit gebracht.<br />

Die Schere zwischen Arm <strong>und</strong> Reich ging auseinander.<br />

Noch mehr Wachstum wird das nicht ändern.<br />

Mehr Gleichheit in der Gesellschaft macht<br />

zufriedener. Dazu gibt es erfreulicherweise Studien.<br />

Für mich stehen die drei Säulen von Nachhaltigkeit<br />

nicht gleichrangig nebeneinander.<br />

Vielmehr bildet die Ökologie mit ihren ökologi-<br />

des Nachhaltigen Warenkorbs schen Grenzen den Raum, in der wir die wirt-<br />

des Rats für Nachhaltige Entwicklung.<br />

In einer Broschüre<br />

<strong>und</strong> im Internet machen es<br />

schaftliche <strong>und</strong> gesellschaftliche Entwicklung<br />

gestalten müssen. Die wirtschaftliche Entwick-<br />

Tipps <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />

einfacher, bei alltäglichen<br />

wie auch bei „großen“<br />

lung darf nicht immer Vorrang haben.<br />

Kaufentscheidungen ökologi- Wie lässt sich das durchsetzen?<br />

sche, soziale <strong>und</strong> wirtschaftli- Ein Ansatz ist die Green Economy oder der Green<br />

che Konsequenzen zu berücksichtigen.<br />

Nachhaltigkeit muss<br />

New Deal. Das knüpft auch an gewerkschaftliche<br />

nicht mal teurer sein. Häufig Überlegungen an, <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong> zusam-<br />

bleibt trotz höherem Kaufpreis<br />

am Ende mehr vom Haushaltsbudget<br />

übrig: Geringere Enermenzubringen.<br />

Der – teils nur konstruierte – Kon -<br />

flikt zwischen Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie soll durch<br />

giekosten,Reparaturfre<strong>und</strong>- eine öko-effiziente Wirtschaft aufgelöst werden,<br />

lichkeit <strong>und</strong> längere Lebensdauer<br />

machen sich bezahlt.<br />

Der nachhaltige Warenkorb<br />

die <strong>Arbeit</strong>splätze bringt <strong>und</strong> Exportchancen eröffnet.<br />

verzichtet auf den erhobenen Wir müssen jedoch auch über das Verhältnis von<br />

Zeigefinger <strong>und</strong> lenkt die Aufmerksamkeit<br />

auf die eigenen<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> wirtschaftlichem Wachstum<br />

Lebensumstände, die eigenen nachdenken. Der Zusammenhang zeigte sich in<br />

Vorlieben <strong>und</strong> die persönliche der Krise. Mit dem Einbruch gingen die CO2-<br />

Kompromissbereitschaft.<br />

www.nachhaltiger-<br />

Emissionen zurück. Mit der Erholung steigen sie<br />

warenkorb.de<br />

wieder. Die Entwicklungs- <strong>und</strong> Schwellenländer<br />

wollen ein mit uns vergleichbares Wachstum. Es<br />

1995<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

724.500 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

158.100 Euro<br />

1996<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

459.000 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

39.800 Euro<br />

1996<br />

Mit dem Auslaufen einigungsbedingter Förderprojekte<br />

muss sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> auf anspruchsvolle<br />

Schwerpunktprojekte fokussieren. 1996 sind dies die<br />

Studien „Systemvergleich des Verpackungsrecyclings auf<br />

europäischer Ebene am Beispiel Deutschland, Frankreich,<br />

Niederlande“ <strong>und</strong> „Beschäftigungssteigerung in Sachsen-<br />

Anhalt durch Qualifizierung im <strong>Umwelt</strong>schutz“.<br />

Die Studie zum Verpackungsrecycling bietet vielerlei Lösungskonzepte<br />

<strong>und</strong> Praxisbeispiele <strong>und</strong> lässt sich daher<br />

gut von unterschiedlichen Interessengruppen nutzen.<br />

Für das Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt<br />

erstellt die <strong>Stiftung</strong> eine Analyse der Ver- <strong>und</strong> Entsorgungskosten.<br />

ist eine relativ schlichte Rechnung, dass das zum<br />

ökologischen Kollaps führen würde. Ich bin da von<br />

überzeugt, dass wir den Kurs des Wirtschaftswachs -<br />

tums nicht weiterverfolgen dürfen. Wir müs sen<br />

überlegen, wie Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft unabhängig<br />

von Wachstum aussehen könnten.<br />

Wie muss sich unser Lebensstil ändern?<br />

Lebensstile hängen von Alternativen ab, etwa<br />

vom Nahverkehrsangebot oder von Radwegen,<br />

auf denen Kinder sicher zur Schule fahren können.<br />

Damit sind sie nicht nur eine private, sondern<br />

eine politische Frage. Wenn wir nur alles,<br />

was wir jetzt schon haben, durch energieeffiziente<br />

Produkte ersetzen, <strong>und</strong> uns das Solarmobil<br />

als Drittwagen kaufen, ist unterm Strich nichts<br />

gewonnen. Wie kann stattdessen ein zufriedenes<br />

Leben mit weniger Produkten, dafür aber mit<br />

Freude, Spaß, mehr Zeit <strong>und</strong> mehr sozialen Beziehungen<br />

aussehen? Ansätze sehe ich beim<br />

Fahrradverkehr, bei der Ernährung oder wenn<br />

<strong>Mensch</strong>en im Urlaub statt der Fernreise eine<br />

Wan dertour unternehmen. Alternative Lebensstile<br />

sind aus der Verzichtsecke herausgekommen.<br />

Das Gefühl, dass die Anhäufung von Gütern<br />

nicht glücklicher macht, verbreitet sich. In den<br />

Entwicklungsländern dagegen ist wirtschaftliches<br />

Wachstum bitter nötig, um die gr<strong>und</strong>legenden<br />

Bedürfnisse befriedigen zu können.<br />

Für die berufliche Weiterbildung entwickelt die <strong>Stiftung</strong><br />

die Foliensätze “Responsible Care“ <strong>und</strong> „<strong>Umwelt</strong>management“.<br />

In einem Gemeinschaftsprojekt mit der IG CPK <strong>und</strong><br />

der Hoechst AG entsteht ein interaktives Lernprogramm<br />

zur Einführung in die EG-Öko-Audit-Verordnung.<br />

Ein großer Erfolg ist die Beteiligung am Tag der offenen Tür<br />

im Kulturpalast Bitterfeld mit dem Informationsstand „Chemie<br />

im Dialog“ <strong>und</strong> einer Ausstellung zum Thema „<strong>Arbeit</strong>sschutz<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit“ im Rahmen der Europäischen Wo -<br />

che für Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz am <strong>Arbeit</strong>splatz.<br />

Der <strong>Umwelt</strong>preis hat das Thema Unternehmerinnen <strong>und</strong><br />

Unternehmer im Bereich <strong>Umwelt</strong>management <strong>und</strong> Mitarbeiterbeteiligung<br />

(S. 72).


� Wo sehen Sie Fortschritte in Richtung<br />

Nachhaltigkeit?<br />

Die erneuerbaren Energien haben sich geradezu<br />

spektakulär entwickelt. Auch bei der Energie -<br />

effi zienz gibt es Anstrengungen. Die Alltagsmobilität<br />

verändert sich. Bei der Ernährung sind<br />

regiona le Produkte, Bio <strong>und</strong> Fair Trade auf dem<br />

Vor marsch. Hingegen tut sich beim Flugverkehr<br />

gar nichts, im Gegenteil. Die Bevölkerung steht<br />

der Verteuerung der Flüge reserviert gegenüber,<br />

auch wenn sie sonst für den <strong>Umwelt</strong>schutz ist.<br />

Da muss die Politik Mut zeigen.<br />

Wer sind Ihre Hoffnungsträger einer<br />

nachhaltigen Entwicklung?<br />

Das sind <strong>Mensch</strong>en, die an vielen Orten nachhaltige<br />

Entwicklung umsetzen, sei es, dass sie einen<br />

anderen Lebensstil praktizieren, sei es, dass sie<br />

als Unternehmer in entsprechende Felder gehen,<br />

seien es Kommunen, die ihren ÖPNV ausbauen<br />

<strong>und</strong> damit CO2 reduzieren. Unsere Aufgabe ist es<br />

zu zeigen, dass ein Lebensstil möglich ist, der weniger<br />

Energie <strong>und</strong> Ressourcen verbraucht, damit<br />

Länder wie China nicht sagen, sie hätten keine<br />

Alternative.<br />

Hoffnungsträger sind für mich auch <strong>Mensch</strong>en,<br />

die sich gegen Kohlekraftwerke, gegen den Weiterbetrieb<br />

von Atomkraftwerken oder gegen<br />

Großprojekte wie Stuttgart 21 einsetzen, wo Mil-<br />

1997<br />

06. – 10.10.1997<br />

Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau<br />

<strong>und</strong> Energie sowie der Gewerkschaft Leder zur IG Bergbau,<br />

Chemie, Energie (IG BCE). In ihrem Leitbild formuliert<br />

die neue Gewerkschaft: „Wir, die IG BCE, wollen unsere<br />

Indus triegesellschaft auf dem Weg zu einer nachhaltig zukunftsverträglichen<br />

Entwicklung bringen, in der soziale,<br />

ökonomi sche <strong>und</strong> ökologische Werte gleichberechtigt nebeneinander<br />

gefördert werden.“<br />

11.12.1997<br />

Kyoto-Protokoll<br />

In Japan beschließt die Staatengemeinschaft erstmals völkerrechtlich<br />

verbindliche Ziele für den Ausstoß von Treibhausgasen,<br />

die Hauptursache der globalen Erwärmung.<br />

Das Protokoll tritt am 16.02.2005 in Kraft <strong>und</strong> läuft 2012 aus.<br />

liarden unter dem Hauptbahnhof verbuddelt<br />

wird, statt es in sinnvolle Verkehrslösungen zu investieren.<br />

Und es sind <strong>Mensch</strong>en, die sich in den Entwicklungsländern<br />

gegen die Ausbeutung in Textilfabriken<br />

<strong>und</strong> Diamantgruben einsetzen. Denn die<br />

billigen Preise <strong>und</strong> unser Überkonsum beruhen<br />

auch darauf, dass <strong>Mensch</strong>en zu Billigstlöhnen<br />

<strong>und</strong> unter katastrophalen Bedingungen arbeiten<br />

müssen.<br />

Wie ist die Verantwortung global verteilt?<br />

Ich sehe die Verantwortung überwiegend bei<br />

den westlichen Industriestaaten, die das Klimaproblem<br />

verursacht haben. Ich finde es nachvollziehbar,<br />

dass die Entwicklungsländer auf unsere<br />

historische Schuld hinweisen. Damit sie sich wirtschaftlich<br />

entwickeln können, was mit einem Anstieg<br />

von CO2 -Emissionen verb<strong>und</strong>en ist, müssen<br />

die Industriestaaten ihre CO2 -Emissionen bis<br />

2050 um 90 Prozent reduzieren. Um den Anstieg<br />

in den Entwicklungsländern abzubremsen, müssen<br />

wir sie technologisch unterstützen. Ethische<br />

Gr<strong>und</strong>lage ist, dass jeder <strong>Mensch</strong> das gleiche<br />

Recht auf CO2 -Emission hat. <<br />

Interview: Dorothee Beck<br />

Die Gewerkschaftsfusion führt auch zu personellen Veränderungen<br />

bei der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. Fritz Kollorz,<br />

das in der IG BCE für <strong>Umwelt</strong>schutz zuständige Vorstandsmitglied<br />

wird am 7. November 1997 einstimmig zum Nachfolger<br />

von Jürgen Walter als Vorstandsvorsitzender gewählt.<br />

Die wichtigsten Projekte der <strong>Stiftung</strong> sind die Europäische<br />

Gemeinschaftsinitiative ADAPT <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>qualifizierung<br />

von Klein- <strong>und</strong> mittelständischen Betrieben in Sachsen-Anhalt.<br />

Der <strong>Umwelt</strong>preis wird zum Thema Zukunft der <strong>Arbeit</strong> ausgeschrieben<br />

(S. 72).<br />

�S. 42<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Postwachstum<br />

Überlegungen zu einer Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft jenseits<br />

von ökonomischem<br />

Wachs tum sind in einem<br />

neuen Buch zusammengefasst,<br />

das Angelika Zahrnt herausgegeben<br />

hat:<br />

Irmi Seidl, Angelika Zahrnt<br />

(Hg.): Postwachstumsgesellschaft.<br />

Konzepte für die Zu -<br />

kunft. Metropolis Verlag Marburg,<br />

18 Euro.<br />

www.postwachstum.de<br />

Neues Logo der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong> nach der Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik,<br />

der IG Bergbau<br />

<strong>und</strong> Energie <strong>und</strong> der Gewerkschaft<br />

Leder zur IG BCE<br />

41


42<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

<strong>Umwelt</strong>preis 2002<br />

Thema: Nachhaltige Industrie- <strong>und</strong> Gewerbearchitektur<br />

1997<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

528.00 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

59.600 Euro<br />

1998<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

431.400 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

69.000 Euro<br />

1998<br />

27.09.1998<br />

B<strong>und</strong>estagswahl<br />

Rot-grüne Koalition unter B<strong>und</strong>eskanzler Gerhard Schröder,<br />

<strong>Umwelt</strong>minister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen)<br />

Der <strong>Umwelt</strong>preis wird zum Thema „Aktive Beteiligung der<br />

Interessenvertretungen <strong>und</strong>/oder von Beschäftigten am<br />

<strong>Umwelt</strong>management ihres Unternehmens“ ausgeschrieben<br />

(S. 74).<br />

In seiner Novembersitzung beschließt der Vorstand eine<br />

gr<strong>und</strong>sätzliche Umorientierung der <strong>Arbeit</strong> weg von operativen<br />

hin zu rein fördernden Ansätzen. Die im Vorjahr begonnenen<br />

Projekte zu Ökobilanzen <strong>und</strong> Öko-Audits werden<br />

fortgeführt.<br />

Architekt Martin Zimmer:<br />

Eine Chemiefabrik als Passivhaus<br />

1. Preis<br />

Ein Chemiebetrieb mitten in einem Wasserschutz -<br />

gebiet – ein solches Projekt muss hohe Maßstäbe<br />

erfüllen. Der SurTec GmbH, die chemische Produkte<br />

<strong>und</strong> Verfahren für die Industrie herstellt, ist<br />

das gemeinsam mit dem Architekten Martin<br />

Zimmer gelungen. Unter dessen Leitung entstand<br />

in Zwingenberg an der Bergstraße die Firmenzentrale<br />

von SurTec als erstes Passivhaus Euro -<br />

pas, das in seiner Klimahülle einen kompletten<br />

industriellen Betrieb integriert – vom Labor über<br />

Produktion <strong>und</strong> Lager bis hin zur Verwaltung.<br />

„Unser Anspruch war es, ein Gebäude zu schaffen,<br />

in dem das <strong>Arbeit</strong>en Freude macht <strong>und</strong> das<br />

zugleich hohen ökologischen Ansprüchen genügt“,<br />

sagt Martin Zimmer. Das brachte eine Rei -<br />

he von Herausforderungen mit sich. Ein entscheidender<br />

Punkt war, im thermisch geschlossenen<br />

Raum eines Passivhauses einen Chemiebetrieb<br />

unterzubringen, in dem große Luftmen gen umgewälzt<br />

<strong>und</strong> abgesaugt werden müssen. Die<br />

Lösung: Eine intelligente Kombination vieler innovativer<br />

Einzelmaßnahmen. „Einige Komponen-<br />

1999<br />

31.01.1999<br />

Beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos bietet UN-Generalsekretär<br />

Kofi Annan allen interessierten Unternehmensführern<br />

den Beitritt zum Global Compact an. Mit ihrem Beitritt<br />

verpflichten sich die Unternehmen, festgelegte soziale <strong>und</strong><br />

ökologische Standards anzuwenden.<br />

www.globalcompact.de<br />

01.04.1999<br />

Einführung der Ökosteuer<br />

Unternehmen erhalten steuerliche Anreize zum <strong>Umwelt</strong>schutz.<br />

Das Aufkommen aus der Ökosteuer wird vorrangig<br />

zur Reduzierung der Beitragssätze der Sozialversicherung<br />

verwendet.


� ten, die wir in der Bauzeit eingesetzt haben, etwa<br />

die wärmegedämmten Industrietore, waren Einzelanfertigungen,<br />

die gab es vorher nicht“, erzählt<br />

Zimmer. Neben dem Energieverbrauch wa -<br />

ren auch andere <strong>Umwelt</strong>faktoren im Blick: So sorgt<br />

eine Brauchwasseranlage für eine sparsame Wassernutzung.<br />

Um jede Gefährdung des Gr<strong>und</strong>wassers<br />

durch Chemikalien auszuschließen, wurde<br />

der Keller unter den Produktionsräumen <strong>und</strong><br />

dem Lager als doppelt gesicherte Wanne ausgebildet.<br />

Den Bauherren war es wichtig, dass das Gebäude<br />

Offenheit <strong>und</strong> Transparenz ausstrahlt, als Ausdruck<br />

der partnerschaftlichen Firmenphilosophie.<br />

Das ist gelungen: Vom Eingang aus öffnet<br />

sich der Blick in ein lichtdurchflutetes Atrium, das<br />

zugleich die grüne Lunge der Firma ist. Die Produktion<br />

ist nicht versteckt, sondern nimmt einen<br />

zentralen Platz in der Gebäudemitte ein.<br />

Fast zehn Jahre nach Bezug des Gebäudes ist Patricia<br />

Preikschat, Vice President Marketing von<br />

SurTec, immer noch von der Lösung überzeugt.<br />

Die Annahme durch die Belegschaft sei „sehr positiv“,<br />

sagt sie, auch wenn stete Überzeugungsarbeit<br />

dazu gehöre. Denn eine optimale Energiebilanz<br />

hängt auch vom Verhalten jedes Einzelnen<br />

ab: Das gilt etwa für das Lüften über die individuell<br />

zu öffnenden Fenster.<br />

Martin Zimmer, 2002 mit dem <strong>Umwelt</strong>preis für<br />

das Gebäude ausgezeichnet, betreut SurTec bis<br />

Öko-Audit <strong>und</strong> Ökobilanzen sind die Themenschwerpunkte<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> im Jahr 1999.<br />

Das ADAPT-Projekt „ECOSME – Öko-Audit im interaktiven<br />

Netz“ <strong>und</strong> die Tagung „Ökobilanzen <strong>und</strong> Produktverantwortung“<br />

binden einen Großteil der <strong>Arbeit</strong>skapazität. Auch<br />

das Thema Recycling/Abfallentsorgung beschäftigt die<br />

<strong>Stiftung</strong> weiterhin. Gefördert vom <strong>Umwelt</strong>ministerium des<br />

Landes Sachsen-Anhalt wird im Projekt „Optimierung der<br />

betrieblichen Abfallentsorgung in Unternehmen Sachsen-<br />

Anhalts“ eine Konzeption zur Verbesserung der betrieblichen<br />

Abfallwirtschaft entwickelt <strong>und</strong> in verschiedenen<br />

Klein- <strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen erprobt.<br />

heute baulich. Das Passivhaus hat sich weiterentwickelt,<br />

neuere Dämmverfahren sorgen für eine<br />

noch bessere Energiebilanz. Seit April 2010 erzeugen<br />

die Dachflächen Strom: 190 Solarpanels<br />

mit einer Leistung von je 185 Watt wurden installiert.<br />

Das Preisgeld von 20.000 Euro hat Zimmer in die<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung im Passivhausbereich<br />

investiert, die in seinem Architekturbüro in<br />

Darmstadt geleistet wird. <<br />

2000<br />

01.04.2000<br />

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) tritt in Kraft. Es<br />

soll die Abhängigkeit von Energieträgern wie Erdöl, Erdgas,<br />

Kohle oder Kernkraft verringern <strong>und</strong> somit dem Klimaschutz<br />

dienen. Auf dieser Basis wird Deutschland zum<br />

Marktführer bei regenerativen Energietechnologien <strong>und</strong><br />

schafft viele neue <strong>Arbeit</strong>splätze in diesem Bereich.<br />

Die Geschäftsführerin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

Sabine Schlüter scheidet zum 31. Mai aus. Waldemar Bahr<br />

übernimmt diese Funktion mit einer Viertelstelle neben<br />

seiner Aufgabe als Abteilungsleiter <strong>Umwelt</strong>schutz der<br />

IG BCE. �S. 45<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

35 Die Surtec-Zentrale: Ein lichtdurch -<br />

flutetes Atrium strahlt Offenheit<br />

aus. Fotos: Martin Zimmer<br />

Weitere Informationen finden<br />

Sie im Internet unter:<br />

www.architekturmz.de<br />

www.surtec.com<br />

1999<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

5.100 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

331.100 Euro<br />

2000<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

19.200 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

173.000 Euro<br />

43


44<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

„Eine engagierte <strong>Stiftung</strong> braucht eine engagierte Bank.<br />

Gut, dass es die Weberbank gibt.“<br />

Carla M., Anwältin<br />

Über 100 <strong>Stiftung</strong>en profitieren derzeit von unserer Expertise <strong>und</strong> können über unser breites Netzwerk<br />

ausgewiesener Spezialisten <strong>und</strong> Institutionen verfügen. Weitere Informationen erhalten Sie bei Ihrem<br />

Ansprechpartner Robby Pietschmann unter (0 30) 8 97 98 - 588 oder unter www.weberbank.de<br />

Meine Privatbank.<br />

� ��� ���


Beschäftigungs- <strong>und</strong><br />

energiepolitische Erfolgsgeschichte<br />

Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> müssen Hand in Hand gehen.<br />

Von Sigmar Gabriel, Vorsitzender der SPD<br />

Wir stehen an der Schwelle eines neuen kohlenstoffarmen<br />

Zeitalters, das uns vor Herausforderungen<br />

stellt, bei denen unsere traditionellen<br />

Strategien für Politik <strong>und</strong> Ökonomie an ihre<br />

Grenzen stoßen. Wir brauchen dafür neue Strategien<br />

<strong>und</strong> Konzepte, die uns zugleich neue<br />

Chancen eröffnen.<br />

Der Aufbruch in das neue Zeitalter verlangt<br />

einen effizienten Umgang mit Ressourcen <strong>und</strong><br />

Energien. Dafür müssen wir unsere Industrie modernisieren.<br />

Es bedarf einer nachhaltigen Produktionsweise,<br />

die sparsam mit Energien <strong>und</strong><br />

Rohstoffen umgeht. Das bedeutet nicht mehr<br />

Ressourcen zu verbrauchen, als nachwachsen<br />

können, <strong>und</strong> gleichzeitig die <strong>Umwelt</strong> nicht mehr<br />

zu belasten, als diese ohne nachhaltige Schädigung<br />

verträgt.<br />

Die Modernisierung unserer Industrie bietet<br />

enorme Chancen für unser Land. Denn eine Industriepolitik,<br />

die dem <strong>Umwelt</strong>schutz Rechnung<br />

Am 5. <strong>und</strong> 6. Oktober 2000 feiert die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong> ihr zehnjähriges Bestehen in Halle unter dem<br />

Motto „10 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> – Chemie <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit“. Ingrid Häußler, die Oberbürgermeisterin<br />

von Halle lässt die gravierenden Veränderungen der Indus -<br />

trie in den vergangenen zehn Jahren Revue passieren <strong>und</strong><br />

lobt die aktive Rolle der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> in diesem<br />

Prozess. Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter von Betriebs -<br />

räten, aus Politik, Gewerkschaft <strong>und</strong> Unternehmen diskutieren<br />

über Wege zur Nachhaltigkeit in der chemischen<br />

Industrie.<br />

Die Projekte „Ökobilanzen“ <strong>und</strong> „ECOSME“ werden abgeschlossen.<br />

trägt, schafft so nachhaltiges Wachstum sowie<br />

zukunftsfähige <strong>Arbeit</strong>splätze. Sozialdemokratische<br />

Politik hat dazu beigetragen, 1,8 Millionen<br />

der so genannten „green jobs“ zu schaffen. Weitere<br />

900.000 neue „green jobs“ werden absehbar<br />

hinzukommen. Schon heute arbeiten weit<br />

über 300.000 <strong>Mensch</strong>en in Deutschland im Bereich<br />

der Erneuerbaren Energien. Das ist eine<br />

beschäftigungs- <strong>und</strong> energiepolitische Erfolgsgeschichte<br />

ohne Beispiel.<br />

<strong>Umwelt</strong>politik <strong>und</strong> Wirtschaft müssen also Hand<br />

in Hand gehen. Denn nur wenn wir unsere<br />

Vorrei terrolle auf den Leitmärkten Energieer -<br />

zeugung, Energieeffizienz, materialschonende<br />

Technologien <strong>und</strong> neue Mobilitätskonzepte behaupten<br />

<strong>und</strong> ausbauen können, werden auch<br />

die uns nachfolgenden Generationen über ausreichende<br />

wirtschaftliche Ressourcen verfügen,<br />

um den erarbeiteten Wohlstand in Deutschland<br />

zu erhalten. <<br />

2001<br />

Die B<strong>und</strong>esregierung beruft den Rat für Nachhaltige<br />

Entwicklung (RNE). Er soll sie in Fragen der Nachhaltigkeit<br />

beraten, mit Beiträgen <strong>und</strong> Projekten die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie<br />

fortentwickeln helfen <strong>und</strong> zu einem<br />

wichtigen öffentlichen Anliegen machen.<br />

www.nachhaltigkeitsrat.de<br />

28.07.2001<br />

Mit der Reform des Betriebsverfassungsgesetzes erhält<br />

der Betriebsrat mehr Mitbestimmungsrechte, unter anderem<br />

auch beim betrieblichen <strong>Umwelt</strong>schutz.<br />

21. – 25.10.2001<br />

2. Ordentlicher Gewerkschaftskongress der IG BCE.<br />

�S. 46<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 Sigmar Gabriel war von 2005<br />

bis 2009 B<strong>und</strong>esumweltminister<br />

Foto: Florian Jaenicke<br />

<strong>Umwelt</strong>preis 2000: Geschäftsführer<br />

Waldemar Bahr (2. v. li.) <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender<br />

Fritz Kollorz (re.) mit den<br />

Preisträgern. Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />

45


46<br />

Elektromobilkongress<br />

fördert Austausch<br />

Elektromobilität, angetrieben<br />

von erneuerbaren Energien,<br />

ist die klimaschonendste Form<br />

motorisierter Mobilität. Das be -<br />

inhaltet neue Wertschöpfungs -<br />

ketten, neue Berufe mit neuen<br />

Anforderungen an <strong>Arbeit</strong>, Ausbildung<br />

<strong>und</strong> Quali fizierung.<br />

Seit 2009 ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> da her Partner<br />

beim Deutschen Elektromobil-<br />

Kongress, der vom nova-Institut<br />

organisiert wird. „Elektromobilität<br />

bedeutet für die Au to -<br />

mobilwirtschaft einen Tech -<br />

nologiewechsel mit immensen<br />

Auswirkungen auf Pro duktion<br />

<strong>und</strong> Beschäftigung“, so �<br />

2001<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

40.900 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

170.000 Euro<br />

2002<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

21.700 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

60.700 Euro<br />

Keramik macht mobil<br />

High-Tech-Batterien für Elektroautos kommen aus Sachsen.<br />

Die mobile Zukunft ist fast so groß wie ein A4-<br />

Blatt, 1,1 Zentimeter dick <strong>und</strong> 1,3 Kilogramm<br />

schwer. Im Verb<strong>und</strong> von etwa 100 Stück bringt<br />

solch eine Lithium-Ionen-Batteriezelle Elektro -<br />

autos bei 120 St<strong>und</strong>enkilometern pro Ladung<br />

gut 160 Kilometer weit. „Diese Technologie ist<br />

eine Voraussetzung dafür, dass Elektroautos nun<br />

in großen Stückzahlen auf dem Markt kommen<br />

können“, sagt Ernst-Robert Barenschee. Er ist Geschäftsführer<br />

der Evonik Litarion GmbH im sächsischen<br />

Kamenz. Seine Firma stellt den Separator<br />

Vorstand <strong>und</strong> Beirat der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> beschließen,<br />

künftig keine mit Drittmitteln geförderten Projekte<br />

mehr zu realisieren. Das Projekt „Öko-Audit-Privilegierung“<br />

<strong>und</strong> die Fachtagung “Klimaschutz zwischen<br />

Selbstverpflichtung, Emissionshandel <strong>und</strong> Ökosteuer“ werden<br />

ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert.<br />

Ende Oktober wird das Beratungsbüro in Bitterfeld geschlossen.<br />

Alle Tätigkeiten werden fortan vom Sitz der <strong>Stiftung</strong><br />

in Hannover aus erledigt.<br />

Der <strong>Umwelt</strong>preis 2000 wird (verspätet) zum Thema Responsible<br />

Care verliehen (S. 70).<br />

<strong>und</strong> die Elektroden der Hochleistungs-Batterien<br />

her. Batterien, die sicher, hocheffizient <strong>und</strong> langlebig<br />

sind.<br />

Zum Standort in Kamenz gehören neben der<br />

Litarion das Gemeinschaftsunternehmen Li-Tec<br />

Battery GmbH der Evonik Industries AG (50,1 Prozent)<br />

<strong>und</strong> der Daimler AG (49,9 Prozent). Dritter<br />

im B<strong>und</strong>e ist die Deutsche Accumotive (90 Prozent<br />

Daimler, 10 Prozent Evonik). Während die<br />

Li-Tec die Lithium-Ionen-Zellen für Automobile<br />

<strong>und</strong> Industrie herstellt, fertigt die Accumotive<br />

2002<br />

Sommer 2002<br />

Das Elbehochwasser geht als Jahrh<strong>und</strong>ertflut in die Geschichte<br />

ein. Der Gesamtschaden <strong>und</strong> Maßnahmen zum<br />

Hochwasserschutz verursachen alleine in Deutschland<br />

Kos ten von etwa zehn Milliarden Euro.<br />

22.09.2002<br />

B<strong>und</strong>estagswahl<br />

Rot-grüne Koalition unter B<strong>und</strong>eskanzler Gerhard Schröder,<br />

<strong>Umwelt</strong>minister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen)<br />

Der <strong>Umwelt</strong>preis 2002 wird an Beispiele für eine nachhaltige<br />

Industrie- <strong>und</strong> Gewerbeindustrie unter Einbeziehung<br />

der Landschaft <strong>und</strong> einer arbeitnehmergerechten Gestaltung<br />

der <strong>Arbeit</strong>splätze <strong>und</strong> der <strong>Arbeit</strong>sumwelt vergeben<br />

(S. 42).


� aus diesen komplette Batteriesätze. Ein erstes<br />

Etappenziel der Kamenzer ist ein batteriebetriebener<br />

‚Smart‘. „Die deutsche Autoindustrie ist<br />

technologisch führend. Wenn wir am eigenen<br />

Standort solch eine Schlüsselindustrie für Hochleistungsbatterien<br />

haben – warum soll man diese<br />

zukaufen?“, fragt Barenschee. Mit der Konkurrenz<br />

in Fernost sei man auf Augenhöhe. Momentan<br />

hat die Li-Tec eine Kapazität von 300.000 Zellen<br />

im Jahr. Für 2012 <strong>und</strong> 2013 rechnet Barenschee<br />

mit r<strong>und</strong> drei Millionen.<br />

Das Geheimnis der Hochleistungsbatterien ist<br />

der keramische Separator ‚Separion‘. Er trennt<br />

den positiven <strong>und</strong> negativen Pol, sodass es nicht<br />

zu Kurzschlüssen kommt. An die Batterien von<br />

Elektroautos gibt es besonders hohe Anforderungen.<br />

Sie müssen extreme Situationen wie<br />

Totalschäden sicher überstehen. „Wenn man<br />

einen Nagel durch eine Handybatterie treibt,<br />

dann explodiert diese. Bei unserer Batterie passiert<br />

das nicht“, so Barenschee. Separatoren von<br />

Handys oder Laptops bestehen aus Kunststoffen<br />

wie Polyolefinen, die sich bei Hitze zusammenziehen.<br />

Das Separion hingegen ist ein Polymer -<br />

vlies, das mit einer flexiblen Nano-Keramikschicht<br />

regelrecht durchtränkt wurde. Es misst in der<br />

Dicke nur ein Viertel eines menschlichen Haares,<br />

hält aber trotzdem Temperaturen bis 700 Grad<br />

Celsius stand.<br />

Batterien gelten als Kostentreiber der Elektro -<br />

2003<br />

Den wärmsten Sommer der letzten 500 Jahre in Europa<br />

registriert das Institut für Meteorologie <strong>und</strong> Klimaforschung<br />

in Bern.<br />

Der Vorstand der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> beschließt<br />

eine Beschränkung auf eine reine Fördertätigkeit.<br />

Gefördert werden 2003 folgende Anträge:<br />

• MIMONA – Mitarbeiter-Motiviation für Nachhaltigkeit<br />

• WBS Weiterbildungsstiftung Responsible Care<br />

• Zuschuss Göttinger <strong>Umwelt</strong>labor „Schadstoffberatung“<br />

• Don-Bosco-Gymnasium „<strong>Mensch</strong>, Kultur, <strong>Umwelt</strong>“<br />

• B<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e der Erde<br />

• EMAS-Logo Druckkostenzuschuss.<br />

In dem Projekt MIMONA wird eine umfangreiche Datenbank<br />

über gute Praxis zur Motivation, Kommunikation <strong>und</strong> Ein-<br />

autos. Das möchten die Kamenzer ändern:<br />

„Über höhere Kapazitäten <strong>und</strong> Lerneffekte wollen<br />

wir die Kosten um 40 Prozent senken“, sagt<br />

Barenschee. Für die Lithium-Ionen-Technologie<br />

sprächen die hohe Energiedichte <strong>und</strong> eine Lebensdauer<br />

von mehreren Tausend Ladezyklen.<br />

Baren schee geht von einer Laufleistung zwischen<br />

250.000 <strong>und</strong> 300.000 Kilometern aus.<br />

„Das entspricht der Lebensdauer herkömmlicher<br />

Autos“, sagt er. <<br />

Michael Schmidt<br />

bindung von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern bei Aktivi -<br />

täten zur Nachhaltigkeit im Betrieb realisiert. Über 500 Praxis -<br />

beispiele werden erfasst <strong>und</strong> aufbereitet. Das von B.A.U.M.<br />

e.V. beantragte Projekt umfasst ein Volumen von 393.800<br />

Euro bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Der Vorstand der Stif -<br />

tung <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> beschließt, nicht nur das Projekt<br />

zu fördern, sondern mit B.A.U.M. e.V. zu kooperieren. Die<br />

finanzielle Beteiligung beläuft sich auf 100.000 Euro für 2004<br />

<strong>und</strong> 2005. Damit ist MIMONA das Projekt mit der höchsten<br />

Finanzierungsumme in der Geschichte der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Das Don-Bosco-Gymnasium in Essen will mit dem Projekt<br />

„<strong>Mensch</strong>en, Kultur, <strong>Umwelt</strong>“ den Lebensraum Schule unter<br />

funktionalen, ökologischen, ökonomischen <strong>und</strong> pädagogischen<br />

Aspekten weiterentwickeln <strong>und</strong> dabei die Schüle-<br />

�S. 48<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

35 Staubfreie Präzisionsarbeit: Die Pro -<br />

duktion von Lithium-Ionen-Batterien.<br />

�Michael Carus, Geschäftsführer<br />

des nova-Instituts. „Der<br />

Kongress soll einen praxisnahen<br />

Austausch zur Nationalen<br />

Plattformstrategie Elektromobilität<br />

bilden, damit Deutschland<br />

sich bei der Elektromobilität<br />

zum Vorreiter entwickelt.“<br />

www.e-mobil-kongress.de<br />

www.nova-institut.de<br />

Engagiert für die <strong>Stiftung</strong>: Svetlana<br />

Iavitch, Gabi Schwenke <strong>und</strong> Erich<br />

Weber Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />

47


48<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Umsteuern mit dem eigenen Fuß<br />

Ein Leben ohne Auto können sich viele <strong>Mensch</strong>en schwer vorstellen. Umso wichtiger ist es dafür<br />

zu sorgen, dass individuelle Mobilität die <strong>Umwelt</strong> weniger belastet. Wie das gehen kann, erläutert<br />

Dr. Gerhard Prätorius, der die Koordination CSR* <strong>und</strong> Nachhaltigkeit der Volkswagen AG leitet.<br />

5Dr. Gerhard Prätorius<br />

* Corporate Social Responsibility<br />

2003<br />

Förderprojekte:<br />

138.500 Euro<br />

2004<br />

Förderprojekte:<br />

147.100 Euro<br />

Was bedeutet nachhaltige Mobilität für die<br />

Automobilindustrie?<br />

Wir wollen die für Fortbewegung notwendige<br />

Energie möglichst klimaschonend <strong>und</strong> ressourcensparend<br />

einsetzen. Die Volkswagen AG verbessert<br />

dazu die Energieeffizienz ihrer Antriebe.<br />

Die gleiche Leistung soll mit deutlich weniger<br />

Aufwand erbracht werden. Bei den Verbrennungsantrieben<br />

können wir noch Potenzial ausschöpfen.<br />

Daneben sind alternative Antriebe wie Hy brid<strong>und</strong><br />

Elektromotoren auf dem Vormarsch. Hier<br />

wird es zu einem vorteilhaften „Innovationsrennen“<br />

der technischen Alternativen kommen.<br />

Individuelle Mobilität ist das Rückgrat eines<br />

jeden Verkehrssystems. Wir als Automobilhersteller<br />

stehen da besonders in der Verantwortung für<br />

nachhaltige Lösungen. Dazu gehört auch, die<br />

Gesamteffizienz des Verkehrssystems zu verbessern,<br />

indem wir das Zusammenspiel zwischen<br />

dem Individual- <strong>und</strong> dem öffentlichen Verkehr<br />

optimieren.<br />

rinnen <strong>und</strong> Schüler einbeziehen. Für diese ist das Projekt<br />

auch als ein Einstieg in die Berufswelt gedacht.<br />

2004<br />

Das Projekt MIMONA läuft offiziell zum 1. April mit einem<br />

weiteren Förderer an, die Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong>.<br />

Im November wird die Website von MIMONA freigeschaltet.<br />

www.mimona.de<br />

Von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> 2004 geförderte Aktivitäten:<br />

• MIMONA – Mitarbeiter-Motiviation für Nachhaltigkeit<br />

• Zuschuss Göttinger <strong>Umwelt</strong>labor „Schadstoffberatung“<br />

• Ökoherz Thüringen <strong>Umwelt</strong>bildungsprojekt „Prima Klima“<br />

• BBS Hannover „Bau einer Fotovoltaikanlage“<br />

• Don-Bosco-Gymnasium „<strong>Mensch</strong>, Kultur, <strong>Umwelt</strong>“<br />

Welchen Anteil hat der Individualverkehr?<br />

Im Personenverkehr beträgt er gut 80 Prozent.<br />

Beim Gütertransport liegt er etwas über 70 Prozent.<br />

Die individuellen Verkehrsträger haben<br />

eben ihre systemeigenen Vorteile bei Flexibilität<br />

<strong>und</strong> Komfort.<br />

Was tut VW konkret für nachhaltige Mobilität?<br />

Wir setzen unsere Technologie-Kompetenz neben<br />

einer kontinuierlichen Verbesserung des Bestehenden<br />

vor allem für neue Antriebs- <strong>und</strong> Fahrzeugkonzepte<br />

ein. In der „BlueMotion“-Technologie<br />

zum Beispiel bündeln wir alle technischen<br />

Maßnahmen, mit denen der Verbrauch gesenkt<br />

werden kann. 2013 kommt der Elektro-Golf. Und<br />

mit dem „Up“ bringen wir einen ganz neuen<br />

Kleinwagen für vier Personen auf den Markt. In<br />

der „Think Blue“-Kampagne verknüpfen wir den<br />

technologischen mit einem Verhaltensansatz,<br />

<strong>und</strong> wir werben dafür, unsere Technologien so<br />

anzuwenden, dass deren Potenzial zur Verringerung<br />

des Verbrauchs auch voll ausgeschöpft wird.<br />

• BUND <strong>Umwelt</strong>zentrum Grevenbroich „Gib Gas in Gre -<br />

venbroich“<br />

• B<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e der Erde<br />

• Bürgerinitiative „Papierrecycling“ in Sachsen-Anhalt Süd.<br />

Mit dem Projekt des Thüringer Ökoherz e.V. fördert die <strong>Stiftung</strong><br />

ein weiteres Schülerprojekt. Es geht darum zu vermitteln,<br />

wie regenerative Energien genutzt werden. Schwerpunkt<br />

ist Biomasse.<br />

Im Rahmen des Projekts zur Qualitätssicherung bei der Beratung<br />

im naturwissenschaftlich-technischen <strong>Arbeit</strong>sfeld<br />

des Göttinger <strong>Umwelt</strong>labors e.V. fördert die <strong>Stiftung</strong> das Teil -<br />

projekt „Der Beratungsauftrag in der Schadstoffberatung“.<br />

Bei ihrem Ausscheiden aus dem geschäftsführenden Hauptvorstand<br />

der IG BCE bitten Klaus Südhofer <strong>und</strong> Jürgen Walter<br />

um Spenden für die <strong>Stiftung</strong>. Die gespendete Summe von<br />

38.500 Euro kommt vollständig den Förderprojekten zu Gute.


50<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Statements<br />

2005<br />

Förderprojekte:<br />

37.600 Euro<br />

2006<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

48.300 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

10.000 Euro<br />

Eva Bulling-Schröter<br />

MdB Die Linke, Vorsitzende des Ausschusses für <strong>Umwelt</strong>, <strong>Natur</strong>schutz<br />

<strong>und</strong> Reaktorsicherheit<br />

Als <strong>Umwelt</strong>ausschussvorsitzende <strong>und</strong> aktive Gewerkschafterin liegt mir die Verbindung von Ökologie<br />

<strong>und</strong> nachhaltiger Beschäftigung sehr am Herzen. Diese hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

der IG BCE in den vergangenen 20 Jahren versucht, mit einer Vielzahl von Projekten zu befördern.<br />

Dafür Dank <strong>und</strong> Glückwunsch! Auch für die Zukunft wünsche ich viele Ideen <strong>und</strong> Kraft. Denn die<br />

notwendige Energiewende wird die Beschäftigten der IG BCE mehr als die jeder anderen Gewerkschaft<br />

vor hohe Herausforderung stellen.<br />

Marie-Luise Dött<br />

<strong>Umwelt</strong>politische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im B<strong>und</strong>estag<br />

<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Ressourcenschutz <strong>und</strong> wirtschaft liche Entwicklung bedingen sich zunehmend. Wachsende<br />

Weltbevölkerung <strong>und</strong> steigender Wohlstand verb<strong>und</strong>en mit einer sprunghaft wachsenden<br />

Nachfrage nach Ressourcen <strong>und</strong> damit steigenden Preisen machen <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Ressourcenschutz<br />

zu Schlüsselthemen wirtschaftlicher <strong>und</strong> sozialer Entwicklung.<br />

Wer heute schon umwelt- <strong>und</strong> ressourcenbewusst wirtschaftet <strong>und</strong> sich bereits jetzt auf die globale<br />

Nachfrage nach umwelt- <strong>und</strong> ressourcenschonenden Produkten, Technologien <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

von morgen einstellt, trägt Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung <strong>und</strong> wird auch<br />

wirtschaftlich <strong>und</strong> beschäf tigungspolitisch ein Gewinner sein.<br />

Von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> geförderte Anträge:<br />

• Workshop-Projekt REACH (Registration, Evaluation, Au -<br />

thorisation and Restriction of Chemicals)<br />

• Zuschuss Göttinger <strong>Umwelt</strong>labor „Schadstoffberatung“<br />

• Projekt „Zukunft Chemiestandort Brunsbüttel“<br />

• WIR e.V. „Potentialanalyse der Chemischen Industrie Goslar“<br />

• Bürgerinitiative „Papierrecycling“ in Sachsen-Anhalt Süd.<br />

In den REACH-Workshops geht es um das Verbesserungspotenzial<br />

beim betrieblichen <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz,<br />

einbezogen sind mögliche Auswirkungen auf Produkte.<br />

Das Projekt Zukunft Chemiestandort Brunsbüttel verfolgt<br />

einen beteiligungsorientierten Ansatz zur nachhaltigen Sicherung<br />

des Standortes. Er soll nicht nur wirtschaftlich, son -<br />

dern vor allem auch ökologisch weiterentwickelt werden.<br />

2006<br />

04.11.2006<br />

Die Norwegian Pearl beschädigt auf ihrer Schiffspassage<br />

von der Meyer-Werft in Papenburg zur Ems-Mündung eine<br />

380.000 Volt-Stromleitung über der Ems. In Teilen Europas<br />

fällt der Strom aus. Zehn Millionen <strong>Mensch</strong>en sind für 30<br />

Minuten ohne Strom.<br />

Im Jahr 2006 steht das Thema <strong>Umwelt</strong>bildung <strong>und</strong> Europa<br />

im Zentrum der <strong>Stiftung</strong>sarbeit. Geförderte Anträge sind:<br />

„<strong>Umwelt</strong>bildung für Betriebsrätinnen <strong>und</strong> Betriebsräte“.<br />

In diesem Projekt wird ein praxisorientiertes Schulungskonzept<br />

für Betriebsräte, Vertrauensleute <strong>und</strong> sonstige betrieblich<br />

Interessierte entwickelt. Seit mehreren Jahren ist<br />

dieses Gemeinschaftsprojekt mit der Niedersächsischen<br />

<strong>Umwelt</strong>stiftung (heute Bingo-<strong>Umwelt</strong>stiftung) das erste<br />

operative Projekt der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> (S. 69).


„Betriebliche Europapartnerschaften im Sozialdialog“. In<br />

diesem Projekt werden Konzepte zur Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />

in <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sschutzfragen von Betrieben<br />

aus Deutschland, Polen <strong>und</strong> der Slowakei erarbeitet.<br />

Vorstand <strong>und</strong> Beirat diskutieren im August über die Zukunft<br />

der <strong>Stiftung</strong>. Die positive Resonanz auf das Projekt<br />

MIMONA führt zu einem Richtungswechsel. Die <strong>Stiftung</strong><br />

soll wieder operativ tätig werden <strong>und</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit Partnern eigene Projekte initiieren <strong>und</strong> fördern. Förderungen<br />

für Kleinprojekte sollen weiterhin Bestandteil der<br />

Tätigkeit bleiben.<br />

Im Dezember lädt die <strong>Stiftung</strong> zu dem Seminar <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

<strong>und</strong> Europa ein.<br />

Ende des Jahres legt Waldemar Bahr die Geschäftsführung<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> nieder. Sein Nachfolger<br />

wird Projektleiter Erich Weber.<br />

Dr. Matthias Miersch<br />

<strong>Umwelt</strong>politischer Sprecher der SPD-Fraktion im B<strong>und</strong>estag<br />

Der <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Klimaschutz hat ganze Indus trien geschaffen <strong>und</strong> schreibt echte Erfolgsgeschichten:<br />

1,8 Millionen <strong>Mensch</strong>en bauen <strong>Umwelt</strong>technik, liefern <strong>Umwelt</strong>dienste <strong>und</strong> sorgen für beeindruckende<br />

Zahlen beim Export von <strong>Umwelt</strong>gütern ‚Made in Germany‘. Und es wird so weiter gehen.<br />

Alleine bei den erneuerbaren Energien schätzen wir die Bruttobeschäftigung auf etwa 300.000<br />

<strong>Mensch</strong>en, die in diesem Bereich einen <strong>Arbeit</strong>splatz gef<strong>und</strong>en haben <strong>und</strong> es werden täglich im<br />

Schnitt 80 mehr. Gerade hier entstehen viele neue Ausbildungsberufe, die be sonders von den kleinen<br />

<strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen getragen werden. Denn „Gute <strong>Arbeit</strong>“ ist nicht nur eine<br />

Frage der <strong>Arbeit</strong>sbedingungen, sondern auch der Ausbildung.<br />

Dorothea Steiner<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

<strong>Umwelt</strong>politische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im B<strong>und</strong>estag<br />

Wirtschaftsentwicklung einerseits <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Klimaschutz andererseits sind schon lange<br />

keine Gegensätze mehr. Im Gegenteil: Unsere Wirtschaft hat dann Zukunft, wenn wir bei Produktion<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen die sparsame Nutzung von Rohstoffen <strong>und</strong> die Auswirkungen auf unsere<br />

<strong>Umwelt</strong> mit einplanen. Heute gewinnen diejenigen im internationalen Wettbewerb, die umweltschonende<br />

<strong>und</strong> ressourcensparen de Technologien einsetzen <strong>und</strong> diese dann auch exportieren.<br />

Darin liegen die <strong>Arbeit</strong>splätze mit Zukunft. Die Zukunft liegt nicht in blinder Wachs tumsfixierung,<br />

sondern in gezielt gesteuertem Wachstum in bestimmten Branchen. Das gilt nicht nur für Energie -<br />

quellen, sondern für alle Produkte <strong>und</strong> alle Arten von Dienstleistungen. Grüne nennen das „Grüner<br />

New Deal“.<br />

2007<br />

01.07.2007<br />

Mit REACH – Registration, Evaluation, Authorisation and<br />

Restriction of Chemicals, also die Registrierung, Bewertung,<br />

Zulassung <strong>und</strong> Beschränkung von Chemikalien – tritt eine<br />

neue EU-Verordnung für Chemikalien in Kraft. REACH besitzt<br />

gleichermaßen <strong>und</strong> unmittelbar in allen Mitgliedstaaten<br />

Gültigkeit. Die Verordnung soll das bisherige Chemikalienrecht<br />

gr<strong>und</strong>legend harmonisieren <strong>und</strong> vereinfachen.<br />

Nach fünfjähriger Pause schreibt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong> wieder einen <strong>Umwelt</strong>preis aus. Thema ist „Junge<br />

Unternehmen fördern Nachhaltigkeit“. Mit 43 Bewer bungen<br />

erreicht die Beteiligung einen vorläufigen Rekord (S. 22).<br />

Das Spendenaufkommen hat sich seit 2004 drastisch redu -<br />

ziert. Ein Tiefpunkt ist 2006 mit 3.225 Euro erreicht. �S. 53<br />

Foto: istockphoto.com/mevans<br />

51


Ein hohes Maß an sozialer Verantwortung <strong>und</strong> das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung sind untrennbar mit der BIONADE Idee<br />

verb<strong>und</strong>en: Für BIONADE dürfen ausschließlich natürliche Rohstoffe aus ökologisch zertifiziertem Anbau verwendet werden.<br />

Die Initiative “Bio-Landbau Rhön“ ist daher ein zentrales Projekt des Unternehmens. Es wurde 2007 von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong> mit dem 1. Preis gewürdigt.<br />

Dafür bedankt sich das BIONADE Team <strong>und</strong> gratuliert herzlich zum 20-jährigen Jubiläum. BIONADE. Gute Erfrischung.<br />

��� ���<br />

Glückwunsch!<br />

Wir unterstützen die Initiativen der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

<strong>und</strong> gratulieren zum 20 jährigen Jubiläum.<br />

Schülke & Mayr GmbH<br />

22840 Norderstedt | Deutschland | Tel. +49 40 521 00-0 | Fax +49 40 521 00-318 | www.schuelke.com<br />

www.bionade.com


Pionierin der Nachhaltigkeit<br />

von Dr. Herlind G<strong>und</strong>elach, Hamburger Senatorin für Wissenschaft<br />

<strong>und</strong> Forschung<br />

20 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE.<br />

Als wäre es gestern, kann ich mich noch gut an<br />

die ersten Gespräche mit Jürgen Walter erinnern,<br />

als es um die Einbindung des B<strong>und</strong>esumweltministeriums<br />

in die <strong>Arbeit</strong> der noch jungen <strong>Stiftung</strong><br />

ging. Diese erfolgte dann ja auch unter anderem<br />

durch die Übernahme des stellvertretenden Vorsitzes<br />

durch den damaligen B<strong>und</strong>esumweltmi -<br />

nis ter Prof. Dr. Klaus Töpfer, eine Zusage, die auch<br />

seine Nachfolgerin Dr. Angela Merkel einhielt.<br />

Die Sitzungstermine habe allerdings meist ich<br />

wahrgenommen. Schließlich bin ich selber in den<br />

Vorstand gewählt worden.<br />

Was mich von Anfang an für die <strong>Stiftung</strong> begeis -<br />

tert hat <strong>und</strong> weshalb ich noch heute gerne mitwirke,<br />

ist ihr Engagement für die Belange von<br />

Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie unter Einschluss der gesellschaftlichen<br />

Belange <strong>und</strong> der Interessen der<br />

<strong>Arbeit</strong>nehmer. Noch bevor 1992 in Rio de Janeiro<br />

das Prinzip der Nachhaltigkeit international verankert<br />

wurde <strong>und</strong> damit einen zentralen Stellenwert<br />

bekam, hat sich die <strong>Stiftung</strong> für konkretes<br />

Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit eingesetzt<br />

<strong>und</strong> es zu ihrem Markenzeichen gemacht. Man<br />

Die <strong>Stiftung</strong> steht mit vielen anderen gemeinnützigen Einrichtungen<br />

in einem starken Wettbewerb.<br />

Ein professionelles F<strong>und</strong>raising- <strong>und</strong> Spendenkonzept<br />

sowie die Einwerbung von Drittmitteln sollen die Verleihung<br />

des <strong>Umwelt</strong>preises künftig sicherstellen.<br />

2008<br />

19. – 31.05.2008<br />

9. UN-Artenschutzkonferenz in Bonn mit 5.000 Teilnehmenden<br />

aus 190 Ländern, darunter auch die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. Im Rahmen dieser Konferenz wird die<br />

Business-and-Biodiversity-Initiative gegründet, um Firmen<br />

international stärker an die Biodiversität-Konvention zu<br />

binden.<br />

www.business-and-bioversity.de<br />

kann sie folglich zu den Pionieren der Nachhaltigkeit<br />

zählen. Und diese Sicht prägt noch heute<br />

ihr Handeln.<br />

Gerade in einer Zeit, die wieder stärker zur Polarisierung<br />

neigt, zur Vereinfachung von Sachverhalten,<br />

um sie plakativer nach außen tragen zu<br />

können, in der Ausgleichslösungen gerne als<br />

faule Kompromisse diskreditiert werden, sind besonnene<br />

Akteure wie die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong> notwendig, ja unentbehrlich. Ich wünsche<br />

ihr daher von ganzem Herzen alles Gute<br />

<strong>und</strong> viel Erfolg in unser aller Interesse, im Interesse<br />

des Gemeinwesens. <<br />

Sommer 2008<br />

Das Europäische Nordmeer als Teil der Nordost-Passage<br />

für Schiffe von mitteleuropäischen Häfen nach Asien ist<br />

zum ersten Mal zusammen mit der Nordwest-Passage zwischen<br />

atlantischen <strong>und</strong> pazifischen Ozean eisfrei.<br />

11.07.2008<br />

Der Ölpreis steigt an der ICE Futures in London, der größten<br />

Börse für Optionen <strong>und</strong> Futures auf Erdöl in Europa, mit<br />

147,50 US-Dollar pro Barrel auf eine neue Rekordmarke.<br />

Die Novellierung des EEG hat das Ziel, den Anteil erneuerbarer<br />

Energien an der Stromversorgung bis 2020 auf<br />

mindestens 30 Prozent zu erhöhen. Mit dem Gesetz zur<br />

Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich<br />

(EEWärmeG) wird erstmals b<strong>und</strong>esweit die Verwendung<br />

von erneuerbaren Energien zur Erzeugung von Wärme <strong>und</strong><br />

Kälte geregelt. Ihr Anteil an der Wärmeerzeugung soll bis<br />

2020 auf 14 Prozent steigen. �S. 58<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 Dr. Herlind G<strong>und</strong>elach ist seit 2001<br />

Mitglied im Vorstand der <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

2007<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

28.900 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

54.600 Euro<br />

2008<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

121.000 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

6.000 Euro<br />

53


54<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5Foto: SCA<br />

Rechnerisch verbrauchte 2005<br />

jeder <strong>Mensch</strong> in Deutschland<br />

pro Tag 640 Gramm Papier,<br />

vom Notizzettel bis zum Taschentuch,<br />

insgesamt 19,5 Mil -<br />

lionen Tonnen. Allein 800.000<br />

Tonnen waren Büro- <strong>und</strong> Administrationspapiere.<br />

Ein DIN<br />

A 4-Turm dieser Menge wäre<br />

16.000 Kilometer hoch, 40 mal<br />

höher als die Flugbahn der internationalen<br />

Raumstation ISS.<br />

16 Millionen Tonnen Altpapier<br />

werden hierzulande pro Jahr<br />

eingesammelt <strong>und</strong> 15,5 Millionen<br />

Tonnen wieder zu Papier<br />

verarbeitet.<br />

R<strong>und</strong> 20 Prozent des Holzes,<br />

das weltweit eingeschlagen<br />

wird, geht in die Papierindus -<br />

trie. Wald wandelt CO2 in Sauerstoff<br />

um <strong>und</strong> ist die grüne<br />

Lunge der Erde. Deswegen soll<br />

nur so viel Holz eingeschlagen<br />

werden, wie auch wieder aufgeforstet<br />

wird. Holz aus nachhaltiger<br />

Wirtschaft erkennt<br />

man an einem Zertifikat. Das<br />

international bekannteste ist<br />

FSC.<br />

www.fsc-deutschland.de<br />

Das Leben ist Papier<br />

Graues Altpapier als Nachweis von <strong>Umwelt</strong>bewusstsein hat ausgedient.<br />

Aufstehen, Toilette – Toilettenpapier. Duschen,<br />

anziehen, Frühstück machen – Teefilter. Frühstücken<br />

– Zeitung. Im Büro – Post, Zeitschriften,<br />

drucken, kopieren.... Zu Mittag ein belegtes Brötchen<br />

vom Bäcker – Brötchentüte <strong>und</strong> Serviette;<br />

einen Cappuccino – Zuckertütchen. Auf dem<br />

Heimweg einkaufen – Milch, Cornflakes, Zucker,<br />

Mehl, an der Frischetheke Champignons, Tomaten,<br />

Äpfel in der Tüte. Am Abend Beine hoch <strong>und</strong><br />

Krimi lesen. Das Leben ist Papier!<br />

Derzeit besteht in Deutschland produziertes<br />

Papier zu 68 Prozent aus Altpapier. Der Anteil variiert<br />

stark nach Papiersorte <strong>und</strong> lässt sich vor<br />

allem bei den grafischen <strong>und</strong> Druckpapieren<br />

noch erheblich steigern – allerdings nicht bei<br />

Stein beis. Der Mittelständler aus Glückstadt produziert<br />

bereits heute nur aus Altpapier <strong>und</strong> erzielt<br />

Weißegrade, die Papieren mit Zellstoffanteilen in<br />

nichts nachstehen – natürlich ohne Chlorbleiche.<br />

„Wir sind europäischer Marktführer bei graphischen<br />

Recyclingpapieren für Magazine <strong>und</strong> Büro -<br />

papier“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Jörg<br />

Behrens.<br />

Als erstes Unternehmen hat die SCA Hygiene<br />

Products GmbH die umweltfre<strong>und</strong>liche Sauerstoffbleiche<br />

eingeführt, <strong>und</strong> zwar bereits 1987.<br />

Für den Hygienepapier-Hersteller aus Mannheim,<br />

bekannt für die Marken Tempo, Zewa,<br />

Tena, Tork <strong>und</strong> Danke, bedeutet Nachhaltigkeit<br />

bei den Rohstoffen auch, Zellstoff nur aus Rest<strong>und</strong><br />

Sägehölzern herzustellen. Jedes SCA-Pro-<br />

dukt trägt daher das Zertifikat FSC oder PEFC.<br />

Der schwedische SCA-Konzern ist der größte private<br />

Waldbesitzer in Europa. „Für jeden eingeschlagenen<br />

Baum in der Forstwirtschaft pflanzt<br />

SCA drei neue Bäume. Damit ist SCA als Unternehmen<br />

CO2-neutral“, erläutert der Mannheimer<br />

Betriebsratsvorsitzende Frank Gottselig.<br />

Insourcing ist bei Steinbeis eine Basis für Nachhal -<br />

tigkeit: Um den Altpapiernachschub kümmert<br />

sich eine Tochterfirma. In einem Kraftwerk verbrennt<br />

Steinbeis neben eigenen Reststoffen auch<br />

so genannte Ersatzbrennstoffe <strong>und</strong> produziert<br />

damit Strom <strong>und</strong> Wärme. Zurzeit wird ein weiteres<br />

Tochterunternehmen gegründet, das die benötigten<br />

Abfälle in Eigenregie sortiert, um Lieferengpässe<br />

künftig zu vermeiden. Mit dem Kraftwerk<br />

hat Steinbeis den CO2-Ausstoß halbiert.<br />

CO2 ist auch ein Thema bei SCA. Bis 2020 soll der<br />

Ausstoß um 20 Prozent weltweit verringert werden.<br />

Basisjahr ist 2005. Daneben werden der<br />

Frischwasserverbrauch von 2005 <strong>und</strong> 2010 um<br />

15 Prozent <strong>und</strong> die organischen Anteile im Abwasser<br />

um 30 Prozent reduziert. Auch in einen<br />

Windpark in Schweden hat das Unternehmen investiert.<br />

Der Erfolg bleibt nicht aus. Frank Gottselig<br />

verweist auf mehrere <strong>Umwelt</strong>preise für SCA.<br />

Nachhaltigkeit geht nicht ohne die Beschäftigten,<br />

darin sind sich Gottselig <strong>und</strong> Behrens einig.<br />

In beiden Unternehmen gibt es ein Verbesserungswesen,<br />

das Ideen für mehr Energie- oder<br />

Ressourceneffizienz honoriert. Nachhaltigkeit ist<br />

aber auch eine Frage der <strong>Arbeit</strong>sbedingungen<br />

<strong>und</strong> der Qualifikation, die in der Papierindustrie<br />

ständig steigt. Deswegen legen beide Unternehmen<br />

Wert auf eine qualifizierte Erstausbildung<br />

<strong>und</strong> die Übernahme der Ausgebildeten: „Damit<br />

binden wir Leute langfristig an uns. Wenn das<br />

nicht nachhaltig ist!“, sagen Jörg Behrens <strong>und</strong><br />

Frank Gottselig übereinstimmend. <<br />

Dorothee Beck


Eine Haut für den maroden Abwasserkanal<br />

Kunststoff wird aus Erdöl hergestellt. Verschwendung des kostbaren Rohstoffs? Bestimmt nicht! Denn<br />

innovative Kunststoffe helfen dabei, Energie zu sparen, <strong>und</strong> lassen sich ressourceneffizient verwerten.<br />

„Wenn Playmobilfiguren mit der Hand zusammengesteckt<br />

würden, kämen sie aus China“, sagt<br />

Michael Herrmann. „Sie werden aber bei uns hergestellt.<br />

Und sie können den Arm nicht nur auf<br />

<strong>und</strong> ab, sondern auch nach rechts <strong>und</strong> links bewegen<br />

<strong>und</strong> das Handgelenk drehen.“ Die Botschaft<br />

des Pressesprechers von PlasticsEurope Deutsch -<br />

land, dem Branchenverband der Kunststofferzeuger:<br />

Zur Herstellung hochkomplexer Produkte<br />

benötigt man qualifizierte Beschäftigte <strong>und</strong> keine<br />

Angelernten wie zu Zeiten, als einfach nur Granu -<br />

lat eingeschmolzen <strong>und</strong> Teile gepresst wurden.<br />

Gering qualifizierte Tätigkeiten sind auch am anderen<br />

Ende der Wertschöpfungskette verschwun -<br />

den – aus den Recyclinganlagen. „Sie finden in<br />

Deutschland kaum noch Leute, die mit Vollschutz<br />

an Fließbändern Wertstoffe aus dem Abfall<br />

klauben“, sagt Dr. Rüdiger Baunemann, der<br />

Geschäfts führer Kunststoff <strong>und</strong> Verbraucher von<br />

PlasticsEurope. Sortiert wird unter anderem mit<br />

Infrarotscannern, die unterschiedliche Materialien<br />

unterscheiden <strong>und</strong> erkennen, ob die PET-<br />

Flasche durchsichtig, blickdicht oder gefärbt ist.<br />

Die Deutschen sind Weltmeister im Recycling. Als<br />

die Wiederverwertung von Abfällen in den 80er<br />

Jahren in Mode kam, wehrte sich die Kunststoffindustrie<br />

zunächst. „ Aber das war der Anstoß für<br />

zahlreiche Innovationen“, räumt Rüdiger Baunemann<br />

ein. In einem Filmchen auf Youtube lässt<br />

das der Branchenverband den kleinen Max erklären:<br />

Ein Tropfen Öl wird entweder Energie <strong>und</strong><br />

verpufft in Millisek<strong>und</strong>en. Oder er hat – wie etwa<br />

fünf Prozent des Öls – ein langes Leben als Kunststoff<br />

vor sich, kann x-mal zu Flaschen (wieder-)<br />

verarbeitet werden, dann vielleicht zu einer Plas -<br />

tikbox, wird am Ende verbrannt <strong>und</strong> produziert<br />

dabei Strom oder Wärme.<br />

Mit Kunststoffen lassen sich Ressourcen <strong>und</strong> Ener -<br />

gie sparen. Leichte Materialien für den Fahrzeug<strong>und</strong><br />

Flugzeugbau senken den Sprit- Ver brauch,<br />

Dämmstoffe ermöglichen Niedrig energiehäuser.<br />

Mit Kunststoffhaut lässt sich die Kanalisation sanieren.<br />

Auch in der Produktion sieht die Energiebilanz<br />

gut aus: Bei der Kunststoffherstellung bleibt<br />

nichts übrig. Praktisch jeder Reststoff wird genutzt.<br />

Und während Stahl bei r<strong>und</strong> 1.200 Grad gekocht<br />

wird, kommt die Kunststoffverarbeitung mit 100<br />

bis 200 Grad aus. Zumindest in Deutschland! Doch<br />

in der EU herrscht ein enormes Gefälle. Eine Spitzengruppe<br />

von neun Ländern verwertet weit mehr<br />

als 80 Prozent des Kunststoffabfalls. Eine Mittelgruppe<br />

erreicht 25 bis 55 Prozent, sieben Länder<br />

nicht mal 20 Prozent. Mit einem Projekt zum Knowhow-Transfer<br />

will PlasticsEurope diese Quoten<br />

erhöhen. Weltweit sieht es noch schlechter aus.<br />

Recycling be schränkt sich vielerorts auf große<br />

<strong>und</strong> kleine WertstoffsammlerInnen auf Müllhalden.<br />

In den Weltmeeren schwimmen nach Angaben<br />

des UN-<strong>Umwelt</strong>programms (UNEP) mehr als<br />

100 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle. – Noch<br />

viel zu tun für einen der Weltmarktführer in Recycling-Technologie.<br />

<<br />

3 Erdöl ist in vielen Produkten enthalten<br />

<strong>und</strong> ein ebenso knapper Rohstoff<br />

wie sauberes Wasser.<br />

Foto: istockphoto.com/gabyjalbert<br />

Ressourceneffizienz –<br />

beteiligungsorientiert<br />

In einem Projekt lässt die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> erforschen,<br />

wie Beschäftigte in der<br />

Kunststoffindustrie beteiligt<br />

werden können, um Ressourcen<br />

effizienter einzusetzen. Das<br />

Institut Sustain Consult ist mit<br />

der <strong>Arbeit</strong> beauftragt, gefördert<br />

wird sie von der Hans-Böckler-<br />

<strong>Stiftung</strong>.<br />

Ressourceneffizienz ist ein<br />

Quer schnittsthema, das die ge -<br />

samtbetriebliche Wertschöpfungskette<br />

in den Blick nimmt.<br />

Technische <strong>und</strong> organisatorische<br />

Veränderungen müssen<br />

ineinander greifen. Viele Ideen<br />

funktionieren nur, wenn sie im<br />

Betrieb gelebt werden. Hier<br />

kommt es auch auf die Betriebsräte<br />

an, zumal umweltbezogene<br />

Themen bei den<br />

Beschäftigten große Aufmerksamkeit<br />

genießen. Auf Basis<br />

der Analyse der derzeitigen<br />

Praxis sollen in dem Projekt<br />

Handlungsempfehlungen für<br />

Beteiligungsprozesse zum effizienteren<br />

Ressourceneinsatz<br />

entwickelt werden.<br />

www.sustain-consult.de<br />

55


56<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Der Baggerführer <strong>und</strong> die Artenvielfalt<br />

Die Initiative für Nachhaltigkeit in der Zementindustrie kümmert sich um Artenvielfalt,<br />

Ressourcenschonung, Mobilität <strong>und</strong> Qualifikation.<br />

5Foto: istockphoto.com/pic4you<br />

Kreislaufwirtschaft in der<br />

Zementindustrie<br />

Energie wird zu über 50 Pro -<br />

zent aus Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffen<br />

gewonnen, vor allem Altreifen,<br />

Altöl, Gewerbe- <strong>und</strong> Siedlungsabfälle,<br />

Altholz, Bleicherden<br />

<strong>und</strong> Lösungsmittel. Dabei<br />

liegt die Effizienz mit 70 bis<br />

80 Prozent doppelt so hoch<br />

wie in einer Müllverbrennungsanlage.<br />

Ein Teil der Ascherückstände<br />

kann in der Zementproduktion<br />

verwendet werden.<br />

Rohstoffe werden bei der Klinkerherstellung<br />

zu r<strong>und</strong> fünf<br />

Prozent durch Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe<br />

ersetzt, Kalkschlämme<br />

aus der Trinkwasseraufbereitung,<br />

Gießereialtsande oder<br />

Flugaschen aus der Entstaubung<br />

von Kohlekraftwerken.<br />

Bei der Zementmahlung liegt<br />

der Anteil der Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe,<br />

vor allem granulierte<br />

Hochofenschlacke, erheblich<br />

höher. Fast 30 Prozent des benötigten<br />

Gipses stammt aus<br />

der Rauchgasentschwefelung<br />

von Kohlekraftwerken.<br />

Es geht um Orchideen-Kalk-Buchenwälder – nicht<br />

nur, aber auch. Diese Wälder gehören zu den<br />

wertvollsten Biotopen Mitteleuropas, beherbergen<br />

viele gefährdete Arten <strong>und</strong> sind durch die<br />

Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU geschützt.<br />

Wie der Name schon sagt, gedeihen sie auf Kalkböden.<br />

Kalk ist der wichtigste Rohstoff der Zementindustrie.<br />

Konflikte sind da vorprogrammiert.<br />

„Wenn Sie Kalkstein abbauen, entsteht zwar ein<br />

Loch in der Landschaft“, räumt Ralf Löckener ein.<br />

Die <strong>Natur</strong> müsse dabei jedoch nicht dauerhaft zerstört<br />

werden, erklärt der Geschäftsführer der Beratungsagentur<br />

Sustain Consult, die die Initiative für<br />

Nachhaltigkeit der Zementindustrie begleitet.<br />

Bis vor wenigen Jahren wusste niemand so ge -<br />

nau, welche Arten im Steinbruch heimisch sind<br />

<strong>und</strong> welchen Einfluss der Abbau auf die Biodiversität<br />

– also die Artenvielfalt – ausübt. <strong>Natur</strong>schutz -<br />

gruppen <strong>und</strong> Steinbruchbetreiber standen sich<br />

oft unversöhnlich gegenüber. In einem Projekt der<br />

Initiative wurde die Entwicklung der Artenvielfalt<br />

erforscht. Ergebnis ist eine Methode, mit der auch<br />

der Sprengmeister oder der Baggerführer im Steinbruch<br />

anhand einer Liste von Indikatoren die Entwicklung<br />

kontrollieren kann. „Gewerkschaften <strong>und</strong><br />

Betriebsräte spielen beim Dialog mit örtlichen <strong>Umwelt</strong>schutzinitiativen<br />

eine wichtige Rolle “, betont<br />

Löckener. „Im Vergleich mit Unternehmen genießen<br />

sie oft eine höhere Glaubwürdigkeit.“<br />

Löckener bricht eine Lanze für Sozialpartnerschaft<br />

beim <strong>Umwelt</strong>schutz. „Ohne Betriebsräte<br />

<strong>und</strong> Gewerkschaften kann man zwar Konzepte<br />

entwickeln. Aber erfolgreiche Prozesse benötigen<br />

das Miteinander aller Seiten.“ Das gilt besonders<br />

für die Weiterbildung, nicht nur wegen der<br />

Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte. Ein Projekt<br />

der Initiative widmete sich der Qualifizierung<br />

für Nachhaltigkeit, ein ehrgeiziges Unterfangen.<br />

Denn in der Zementindustrie arbeiten viele <strong>Mensch</strong>en,<br />

die schon seit Jahren nicht mehr „gelernt“<br />

haben. Da müssen Betriebsräte ran, um zu motivieren<br />

<strong>und</strong> zu überzeugen.<br />

Finanziell gefördert vom B<strong>und</strong>esbildungsminis -<br />

terium wurde ein E-Learning-Programm zur betriebsinternen<br />

Weiterbildung für die Zement -<br />

industrie erarbeitet. 46 Lehrbriefe decken den<br />

gesamten Produktionsprozess inklusive <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit ab <strong>und</strong> stehen den Beschäftigten<br />

im Internet zur Verfügung. In einem<br />

Pilotprojekt in fünf Werken wurden Ausbilder geschult<br />

<strong>und</strong> getestet, wo <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen<br />

welche Beschäftigten lernen können<br />

– natür lich in der <strong>Arbeit</strong>szeit. „Ein voller Erfolg“,<br />

resümiert Ralf Löckener. Das Projekt soll nun in<br />

weiteren Werken fortgesetzt werden.<br />

Doch auch das darf nicht unter den Teppich gekehrt<br />

werden: Das größte <strong>Umwelt</strong>problem der<br />

Zementindustrie ist das CO2. Es entsteht nicht nur<br />

beim Einsatz fossiler Energieträger, sondern auch,<br />

wenn Kalkstein zu Zementklinker gebrannt wird.<br />

Dieser Anteil lässt sich praktisch nicht verringern.<br />

Dennoch sank der Ausstoß von CO2 pro Tonne<br />

Zement von 1998 bis 2008 um 22 Prozentpunkte,<br />

vor allem durch den Einsatz von Ersatzrohstoffen<br />

wie Hüttensand. Seit 2005 ist die Zementindustrie<br />

in den Emissionshandel einbezogen. <<br />

In der Initiative für Nachhaltigkeit in der deutschen<br />

Zementindustrie arbeiten der B<strong>und</strong>esverband der<br />

Deutschen Zementindustrie, der Verein Deutscher<br />

Zementwerke, die Sozialpolitische <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft<br />

der Deutschen Zementindustrie, die Indus -<br />

trie gewerkschaft (IG) Bauen-Agrar-<strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> die<br />

IG Bergbau Chemie Energie zusammen.<br />

www.initiative-nachhaltig keit.de


Die größte <strong>Umwelt</strong>stiftung der Welt<br />

Dr. Fritz Brickwedde, der Generalsekretär der Deutschen B<strong>und</strong>esstiftung<br />

<strong>Umwelt</strong>, stellt seine Organisation vor.<br />

Mit einem <strong>Stiftung</strong>skapital von r<strong>und</strong> 1,8 Milliarden<br />

Euro ist die Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong><br />

(DBU) eine der größten <strong>Stiftung</strong>en in Deutschland<br />

<strong>und</strong> die größte <strong>Umwelt</strong>stiftung der Welt.<br />

1991 nahm die DBU die <strong>Stiftung</strong>sarbeit auf <strong>und</strong><br />

hat seitdem über 7.600 Projekte mit r<strong>und</strong> 1,34<br />

Milliarden Euro Fördervolumen unterstützt.<br />

Sie fördert Projekte aus den Bereichen <strong>Umwelt</strong>technik,<br />

<strong>Umwelt</strong>forschung <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>schutz so wie<br />

<strong>Umwelt</strong>kommunikation <strong>und</strong> Kulturgüterschutz.<br />

Dabei stehen drei Kriterien im Vordergr<strong>und</strong>, die<br />

für eine Förderung gegeben sein müssen:<br />

1. Innovation: Die Vorhaben müssen sich klar<br />

vom gegenwärtigen Stand der Forschung <strong>und</strong><br />

Technik abgrenzen <strong>und</strong> eine Weiterentwicklung<br />

darstellen.<br />

2. Modellcharakter: Die Innovation soll für eine<br />

breite Anwendung, zum Beispiel eine ganze<br />

Bran che, interessant sein <strong>und</strong> sich unter marktwirtschaftlichen<br />

Konditionen zeitnah umsetzen<br />

lassen.<br />

3. <strong>Umwelt</strong>entlastung: Mit der Innovation sollen<br />

neue, ergänzende <strong>Umwelt</strong>entlastungspotentiale<br />

erschlossen werden.<br />

Die Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong> setzt bei<br />

ihrer Fördertätigkeit insbesondere auf den produkt-<br />

<strong>und</strong> produktionsintegrierten <strong>Umwelt</strong>schutz.<br />

Durch diese Herangehensweise werden die Ursachen<br />

von <strong>Umwelt</strong>belastungen angegangen statt<br />

die Sünden der Vergangenheit zu korrigieren.<br />

Im Mittelpunkt der Förderung stehen kleine <strong>und</strong><br />

mittlere Unternehmen. Gerade bei der Entwicklung<br />

von individuell optimierten Lösungen liegt<br />

bei diesen Unternehmen ein reichhaltiges Potenzial<br />

zur <strong>Umwelt</strong>entlastung vor. Die Deutsche<br />

B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong> will kleinen <strong>und</strong> mittleren<br />

Unternehmen (KMU) eine Chance geben,<br />

ihre Ideen umzusetzen, häufig in Kooperation<br />

mit Forschungseinrichtungen. Hinzu kommen<br />

Projekte zum Schutz des nationalen <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong><br />

Kulturerbes sowie der <strong>Umwelt</strong>bildung.<br />

Die DBU hat zwei Töchter: Das Zentrum für <strong>Umwelt</strong>kommunikation<br />

gGmbH verbreitet die Ergebnisse<br />

der Projekte <strong>und</strong> multipliziert damit die<br />

<strong>Umwelt</strong>entlastungswirkung. Ein eigenes Tagungs -<br />

zentrum wird in Osnabrück betrieben.<br />

Die DBU-<strong>Natur</strong>erbe GmbH betreut zirka 47.000<br />

Hektar wertvoller <strong>Natur</strong>schutzflächen, die sich in<br />

Eigentum der DBU befinden. Bei der DBU <strong>und</strong><br />

ihren Töchtern sind etwa 200 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Auch einige Projekte der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

hat die DBU bereits finanziell unterstützt. So<br />

fördert sie derzeit ein Vorhaben, in dem Fachschulungen<br />

für den Bau <strong>und</strong> Betrieb von Pflanzenkläranlagen<br />

in <strong>Natur</strong>schutzgebieten im Nordosten<br />

Polens durchgeführt werden. Ziel ist es,<br />

„Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten <strong>und</strong> breit angelegten<br />

Wissenstransfer zu betreiben. <<br />

www.dbu.de<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 Dr. Fritz Brickwedde<br />

57


58<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 Dr. Jens Clausen ist Forscher beim<br />

Borderstep-Institut, das sich der anwendungsorientiertenInnovations<strong>und</strong><br />

Entrepreneurship-Forschung<br />

widmet.<br />

http://makeitfair.org<br />

www.borderstep.de<br />

Green IT gibt es schon<br />

von Jens Clausen<br />

Kleine <strong>und</strong> leichte IT-Endgeräte nehmen weniger Platz weg, sind leiser <strong>und</strong><br />

strahlen nicht so viel Wärme ab. Das kommt alles den Anwendern direkt<br />

zu gute, der <strong>Arbeit</strong>splatz wird angenehmer. Und solche IT gibt es schon.<br />

Wenn man sich unter den Schreibtischen umsieht,<br />

dann herrscht dort oft noch der Geist der<br />

1980er Jahre. Dicke Medium-Tower-Gehäuse<br />

werden mit klassischen Platinen gefüllt, das<br />

Ganze wiegt seit 20 Jahren immer ungefähr zehn<br />

Kilogramm <strong>und</strong> verbraucht 80 bis 100 Watt.<br />

Notebooks sind zwar ein bisschen energie- <strong>und</strong><br />

materialeffizienter, dafür halten sie aber meist<br />

nicht sehr lange <strong>und</strong> sie kosten, auch als <strong>Arbeit</strong>splatzgeräte,<br />

deutlich mehr Geld als stationäre<br />

Geräte.<br />

Am <strong>Arbeit</strong>splatz aber wird diese Leistung oft<br />

nicht gebraucht. Ein effizienter Office-PC, wie ich<br />

ihn selbst seit zwei Jahren nutze, wiegt gerade<br />

einmal drei Kilogramm <strong>und</strong> verbraucht nur 30<br />

Watt. Trotzdem hat er keine Probleme, die im Bü ro<br />

nötige Leistung zu erbringen: Internet, E-Mail,<br />

Officeanwendungen. Mehr braucht es an vielen<br />

<strong>Arbeit</strong>splätzen nicht. Und dabei geht es sogar<br />

noch effizienter. Beim so genannten Thin Client<br />

& Server Based Computing <strong>und</strong> auch beim noch<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> übernimmt ein Drittmittelprojekt,<br />

das von der Deutschen B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong><br />

geförderte Projekt „Umsetzung der DBU-Förderstrategie in<br />

Polen“. Daneben wird das Projektbüro Nachhaltigkeit eingerichtet.<br />

Es unterstützt mit inhaltlicher Expertise die Tätigkeit<br />

von Michael Vassiliadis im Rat für Nachhaltige Entwicklung.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> fördert den von B.A.U.M. e.V. ausgeschriebenen<br />

Wettbewerb „Büro <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>“ <strong>und</strong> organisiert die Preisverleihung<br />

mit dem damaligen <strong>Umwelt</strong>minister Sigmar<br />

Gabriel in der Hauptverwaltung der IG BCE in Hannover.<br />

Mit 124 Bewerbungen trifft der <strong>Umwelt</strong>wettbewerb auf<br />

großes Interesse in allen Branchen. In Deutschland arbeiten<br />

17 Millionen <strong>Mensch</strong>en an Büroarbeitsplätzen. Diese<br />

haben zwar ein ökologisch unbedenkliches Image, die<br />

<strong>Umwelt</strong>belastung ist jedoch enorm hoch.<br />

moderneren Hosted Virtual Desktop verschwindet<br />

der <strong>Arbeit</strong>splatzrechner gleich ganz. Ihn ersetzt<br />

ein kleines Kästchen, das die Tastatur <strong>und</strong><br />

den Bildschirm mit dem Rechenzentrum verbindet.<br />

Dort befindet sich ein zentraler Server, der<br />

die Rechenarbeit gleich für 30 <strong>Arbeit</strong>splätze erledigt.<br />

Dieses System ist noch ressourceneffizienter<br />

als der Drei-Kilo-Mini-PC. Doch wer sich auf<br />

die Suche nach entsprechenden Angeboten für<br />

sein Unternehmen macht, muss auf den Zufall<br />

vertrauen. Nur etwa jedes zehnte Systemhaus<br />

hat ernsthaft Erfahrung mit dieser Technologie.<br />

Und auf dessen Know-how greifen mittelständische<br />

Unternehmer gern zurück, denn Server<br />

Based Computing ist schon etwas anderes <strong>und</strong><br />

etwas komplexer als der PC, wie wir ihn seit 25<br />

Jahren kennen.<br />

Die Beschaffung von IT sollte aber auch aus sozialen<br />

Gründen mit etwas mehr Nachdenken verb<strong>und</strong>en<br />

sein. Die Kampagne „make IT fair“ informiert<br />

über die schlechten <strong>Arbeit</strong>sbedingungen<br />

In der Folge des Wettbewerbs wird bei der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> ein Musterbüro mit nachhaltig hergestelltem<br />

Mobiliar <strong>und</strong> Büromaterial sowie energieeffizienter Green<br />

IT-Technologie eingerichtet. Es soll zum Nachahmen anregen.<br />

Erneut steht ein personeller Wechsel an: Wilfried Woller<br />

scheidet Ende Juli als Vorstandsvorsitzender, Erich Weber<br />

Ende September als Geschäftsführer aus.<br />

2009<br />

15.07.2009<br />

Eine Eisscholle von der Größe Manhattans droht vom<br />

Petermann-Gletscher in der Arktis abzubrechen. Risse im<br />

Eis lassen diesen 100 Quadratkilometer großen Eisberg<br />

entstehen.


� in der Elektronikbranche. Die chinesische Elektronikfabrik<br />

Foxconn – hier wird unter anderem<br />

das iPhone hergestellt – machte erst vor kurzem<br />

durch eine Reihe von Selbstmorden ihrer Beschäftigten<br />

Schlagzeilen. Die <strong>Arbeit</strong>erinnen <strong>und</strong><br />

<strong>Arbeit</strong>er hielten die <strong>Arbeit</strong>zeiten, die Unterbringungsbedingungen<br />

<strong>und</strong> anderes mehr nicht<br />

mehr aus.<br />

Thin Client & Server Based<br />

<strong>und</strong> Cloud Computing<br />

In einem gemeinsamen Projekt nehmen die<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>, die Hans-Böckler-<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>und</strong> das Borderstep-Institut serverbasierte<br />

IT-Konzepte in den Blick. Moderne IT-<br />

Architekturen, Thin Client & Server Based Computing<br />

<strong>und</strong> das Cloud Computing verzichten<br />

auf den PC am <strong>Arbeit</strong>splatz <strong>und</strong> verlagern die<br />

Rechenleistung komplett auf den Server. Der<br />

„eigene PC“ am Schreibtisch fällt weg. Das neue<br />

Gerät, ein Thin Client, ist leise, spart Platz <strong>und</strong><br />

Ressourcen <strong>und</strong> deckt die gewohnte Funktionalität<br />

des Computers weitestgehend ab. Aber<br />

die Daten werden im Rechenzentrum, im Ser-<br />

September 2009<br />

Zusammenbruch der Lehman Brothers Investmentbank<br />

in den USA. Trotz weltweiter Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />

kann in Deutschland mit Hilfe von Kurzarbeit, Konjunkturpaketen<br />

<strong>und</strong> guten <strong>Arbeit</strong>szeitmodellen das<br />

Beschäftigungsniveau weitestgehend erhalten bleiben.<br />

18.12.2009<br />

Die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen endet mit<br />

einem nicht bindenden politischen Papier, dem Kopenhagen<br />

Accord, der die 2 Grad-Erderwärmung lediglich als von<br />

<strong>Mensch</strong>en verursacht zur Kenntnis nimmt. Der Beschluss<br />

eines verbindlichen Regelwerks für den Klimaschutz nach<br />

2012 kommt nicht zustande. Der Nach-Kyoto-Prozess gilt<br />

damit im Wesentlichen als gescheitert.<br />

Stimuliert durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)<br />

sind Ende 2009 mehr als 300.000 <strong>Mensch</strong>en im Bereich der<br />

regenerativen Energien beschäftigt.<br />

Faire IT-Produkte sind leider noch nicht im Handel.<br />

Vorerst muss es darum gehen zu erreichen,<br />

dass sie ins Angebot kommen. Was man aber<br />

schon tun kann, ist innovative, material- <strong>und</strong><br />

energiesparende Geräte kaufen <strong>und</strong> sie in den<br />

Unternehmen einsetzen. Und hier geht wirklich<br />

deutlich mehr, als viele Angebote glauben lassen.<br />

<<br />

verraum oder sogar bei einem externen Service-Untenehmen<br />

gespeichert. Das zieht Fragen<br />

zur Nutzerakzeptanz <strong>und</strong> Datenschutz<br />

nach sich.<br />

„Das Projekt soll die Debatte über die Mitbestimmung<br />

in der modernen Computerlandschaft<br />

unterstützen <strong>und</strong> mit mitarbeiterbezogenen<br />

Themen wie Hardware-Ergonomie, Schutz<br />

persönlicher Daten, Informationsrechte, praktischer<br />

Nutzen, Mitarbeiterzufriedenheit oder<br />

Zeitautonomie verbinden“, erläutert Christian<br />

Sprute, der Geschäftsführer der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. <<br />

27.09.2009<br />

B<strong>und</strong>estagswahl<br />

CDU/CSU/FDP-Koalition unter B<strong>und</strong>eskanzlerin Dr. Angela<br />

Merkel, <strong>Umwelt</strong>minister Norbert Röttgen (CDU)<br />

11. – 16.10.2009<br />

4. Ordentlicher Gewerkschaftskongress der IG BCE<br />

Anfang des Jahres übernimmt Egbert Biermann als neues<br />

Mitglied im geschäftsführenden Hauptvorstand der IG BCE<br />

den Vorstandsvorsitz der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. Mit<br />

Christian Sprute nimmt ein neuer Geschäftsführer die <strong>Arbeit</strong><br />

auf.<br />

Mit einer neuen Strategie, Einwerbung von Drittmitteln,<br />

Partnerschaften <strong>und</strong> Veröffentlichungen r<strong>und</strong> um das The -<br />

ma Energie- <strong>und</strong> Ressourceneffizienz sowie nachhaltiges<br />

Wirtschaften will die <strong>Stiftung</strong> an die alten Erfolge anknüpfen.<br />

�S. 66<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 Foto: istockphoto.com/alexsl<br />

Ansprechpartner:<br />

Dr. Jens Clausen,<br />

clausen@borderstep.de<br />

Beim Gewerkschaftskongress: Vorstandsvorsitzender<br />

Egbert Biermann,<br />

Gertraud Lauber, Leiterin der Abteilung<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz der IG BCE, <strong>und</strong><br />

Geschäftsführer Christian Sprute (v. li.).<br />

Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />

59


60<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

RWE Power<br />

GLÜCKWUNSCH ZUM M JUBILÄUM.<br />

Wir gratulieren der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> welt der IG BCE zum 20-jährigen<br />

Jubiläum <strong>und</strong> freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.<br />

www.rwe.com


Geschäftsmodell der Zukunft<br />

Zwei Nachhaltigkeitspreise spornen Unternehmen zum Umdenken an.<br />

Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit – seit vergangenem<br />

Jahr gibt es diesen Preis mit dem<br />

kom plizierten Namen <strong>und</strong> einem klaren sozialen<br />

Anliegen. „Wir wollen <strong>Mensch</strong>en zeigen, die ge -<br />

sell schaftlich drängende Probleme mit unternehmerischem<br />

Geist lösen“, sagt Günther Bachmann.<br />

Er ist Generalsekretär des Rates für Nachhaltige<br />

Entwicklung (RNE). Mit der Sonderauslobung<br />

ergänzt der Rat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />

um eine zusätzliche Perspektive: Es<br />

gehe um Anerkennung für „<strong>Mensch</strong>en aus der<br />

Mitte der Gesellschaft, die sich mit unternehmerischem<br />

Engagement für mehr Nachhaltigkeit<br />

einsetzen“, so der RNE- Generalsekretär.<br />

Den Deutschen Nachhaltigkeitspreis, dessen<br />

Jury ebenfalls Bachmann leitet, gibt es seit drei<br />

Jahren. Träger ist die <strong>Stiftung</strong> Deutscher Nachhaltigkeitspreis<br />

e.V. Er prämiert Unternehmen,<br />

die mit innovativen Produkten <strong>und</strong> Ideen Wirtschaftlichkeit,<br />

soziale Verantwortung <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

verbinden.<br />

Beide Preise haben unterschiedliche Kuratorien.<br />

Beim Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit ist<br />

es der RNE, der in Berlin seine Geschäftsstelle hat.<br />

Vor neun Jahren berief die B<strong>und</strong>esregierung den<br />

Rat. Er setzt sich aus 15 Personen des öffentlichen<br />

Lebens wie Kirche, Gewerkschaften <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>verbänden<br />

zusammen. Der Rat hat die Aufgabe,<br />

die nationale Nachhaltigkeitsstrategie voranzutreiben,<br />

die Regierung zu beraten <strong>und</strong> diese Thematik<br />

öffentlich zu machen. Schon 1972, als der<br />

Club of Rome seinen Bericht „Die Grenzen des<br />

Wachs tums“ veröffentlichte, tauchte das Wort<br />

„sustainable“, also nachhaltig im Sinne eines globalen<br />

Gleichgewichts, auf. 1987 veröffentlichte<br />

eine Sachverständigenkommission für die UN den<br />

so genannten Br<strong>und</strong>tland-Bericht. Dieser definier -<br />

te erstmals den Begriff nachhaltige Entwicklung,<br />

entwickelte ihn als politisches Leitbild <strong>und</strong> trat<br />

5 Christian Hiss<br />

damit eine weltweite gesellschaftliche Debatte<br />

los. Auf der UN-Konferenz für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Entwicklung<br />

in Rio 1992 verpflichteten sich mehr als<br />

178 Staaten der Agenda 21, die eine nachhaltige<br />

Entwicklung in den jeweiligen Ländern vorsieht.<br />

„Wir müssen Ökonomie, Ökologie <strong>und</strong> Soziales<br />

gemeinsam sehen. Der Preis soll sichtbar machen<br />

wie vielfältig <strong>und</strong> notwendig soziales Engagement<br />

für Nachhaltigkeit ist“, so Bachmann über<br />

den Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit. Die<br />

Sozial-Unternehmer aus der Mitte der Gesellschaft<br />

seien näher an den Problemen. Sie begegneten<br />

ihren Herausforderungen mit unkonventionellen<br />

Lösungen. Darüber hinaus zeigten sie einen<br />

Ethos, der eine neue Orientierung in Wirtschafts<strong>und</strong><br />

Wohlstandsverständnis mit sich bringe.<br />

Um geeignete Preisträger zu finden, beauftragte<br />

der RNE die gemeinnützige Organisation Ashoka<br />

Deutschland <strong>und</strong> das Genisis Institute for Social<br />

Bu siness in Berlin. Statt eines konkreten Preises<br />

winkt den Social Entrepreneurs der Nachhaltigkeit<br />

ein großes Maß an Öffentlichkeit: „Das ist ein<br />

Geschäftsmodell der Zukunft“, lobte die Baden-<br />

Württembergische <strong>Umwelt</strong>ministerin Tanja Gönner<br />

(CDU) den Preisträger von vergangenem<br />

Jahr. <<br />

www.deutscher-nachhaltigkeitspreis.de<br />

Michael Schmidt<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Social Entrepreneur der<br />

Nachhaltigkeit 2009<br />

Christian Hiß (49), Vorstandsvorsitzender<br />

des badischen<br />

Agrar-Netzwerks Regionalwert<br />

AG, ist der erste Preisträger<br />

des Social Entrepreneurs der<br />

Nachhaltigkeit. „Viele Land -<br />

wirte denken, sie arbeiten ohnehin<br />

nachhaltig“, sagt der gelernte<br />

Gärtnermeis ter. In der<br />

Praxis sehe das ganz anders<br />

aus. Die Regionalwert AG hat<br />

64 In dikatoren zusammengestellt,<br />

nach denen sie selbst<br />

Nachhaltigkeit bemisst: Zum<br />

Beispiel die Ausbildung des<br />

Personals, Beschäftigung von<br />

Fach kräften, Tier- <strong>und</strong> Bodenfruchtbarkeit<br />

sowie zahl reiche<br />

<strong>Umwelt</strong>as pekte. Zu diesen<br />

Stan dards verpflichtet die Regionalwert<br />

AG jene Unter neh -<br />

men in der Freiburger Region,<br />

an welche sie landwirtschaftliche<br />

<strong>und</strong> landwirtschaftsnahe<br />

Betrie be verpachtet. Hiß ist<br />

auf einem Hof aufgewachsen<br />

<strong>und</strong> war drei Jahrzehnte in der<br />

Landwirtschaft tätig. Jahrelang<br />

hat er an einem tragfähigen<br />

Konzept gefeilt, bei dem<br />

es darum ging, sozial-ökologische<br />

Nach haltigkeit in der<br />

Land wirtschaft zu erreichen.<br />

Inzwischen haben 460 <strong>Mensch</strong>en<br />

Aktien der Regionalwert<br />

AG im Wert von 1,7 Millionen<br />

Euro gezeichnet. Welche Folgen<br />

hatte der Preis für Hiß <strong>und</strong><br />

sein Projekt? „Die öffentliche<br />

Aufmerksamkeit für das Projekt<br />

ist gestiegen. In der Politik<br />

hat es Akzeptanz gef<strong>und</strong>en“,<br />

sagt er. Er habe wichtige Kontakte<br />

knüpfen können <strong>und</strong> es<br />

gebe eine Reihe von Interessierten,<br />

die das Projekt in andere<br />

Regionen tragen wollen.<br />

61


62<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Best-practice-Projekte zum Klimaschutz<br />

Dr. Lutz Spandau, Vorstand der Allianz <strong>Umwelt</strong>stiftung <strong>und</strong> Leiter des <strong>Arbeit</strong>skreises <strong>Umwelt</strong>,<br />

<strong>Natur</strong>, Ges<strong>und</strong>heit im B<strong>und</strong>esverband Deutscher <strong>Stiftung</strong>en, über Koordination <strong>und</strong> Abgrenzung<br />

im <strong>Arbeit</strong>skreis, gute Praxis <strong>und</strong> politische Erklärungen.<br />

5 Dr. Lutz Spandau<br />

Foto: BWF / Markert<br />

Gut 18.000 rechtsfähige <strong>Stiftung</strong>en<br />

bürgerlichen Rechts<br />

verzeichnet der B<strong>und</strong>esverband<br />

Deutscher <strong>Stiftung</strong>en für<br />

Deutschland, davon etwa<br />

1.800 <strong>Stiftung</strong>en, die <strong>Umwelt</strong><strong>und</strong><br />

<strong>Natur</strong>schutz als einen ihrer<br />

Satzungszwecke formulieren.<br />

99 <strong>Umwelt</strong>stiftungen, die sich<br />

ausschließlich für <strong>Umwelt</strong>-,<br />

Na tur- <strong>und</strong> Klimaschutz engagieren,<br />

werden in der Selbstdarstellung<br />

des <strong>Arbeit</strong>skreises<br />

„<strong>Umwelt</strong>stiftungen stellen sich<br />

vor“ in Kurzporträts beschrieben.<br />

Zu den <strong>Umwelt</strong>stiftungen<br />

der ersten St<strong>und</strong>e gehören<br />

neben der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong> die Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung<br />

<strong>Umwelt</strong> (DBU) <strong>und</strong> die<br />

Allianz <strong>Umwelt</strong>stiftung.<br />

www.stiftungen.org<br />

→ Termine, Vernetzung,<br />

<strong>Arbeit</strong>skreise, Gesprächskreise<br />

<strong>und</strong> Foren<br />

Machen die vielen <strong>Umwelt</strong>stiftungen in Deutschland<br />

sich nicht gegenseitig Konkurrenz?<br />

Genau um dies zu vermeiden haben wir unseren<br />

<strong>Arbeit</strong>skreis, der ein Netzwerk darstellt. Wir tauschen<br />

uns aus <strong>und</strong> definieren Themenbereiche.<br />

Zum Beispiel haben wir uns nach der Biodiversitätskonferenz<br />

der UN im Mai 2008 mit dem Artenschutz<br />

beschäftigt <strong>und</strong> darauf geachtet, dass<br />

sich die <strong>Stiftung</strong>en mit ihren Projekten gegenseitig<br />

im Sinne eines Gesamtbildes ergänzen.<br />

Wie muss man sich das vorstellen?<br />

Wir diskutieren, welche relevanten Fragen es in<br />

einem Förderschwerpunkt gibt <strong>und</strong> welchen Beitrag<br />

die <strong>Stiftung</strong>en leisten können. Schwerpunkte<br />

sind zum Beispiel neben der Biodiversität<br />

der Klimawandel <strong>und</strong> der Klimaschutz, urbane<br />

Lebensräume, nachhaltige Mobilität, ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />

<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit oder <strong>Umwelt</strong>kommunikation<br />

<strong>und</strong> -bildung. Wir versuchen auch, uns<br />

räumlich abzugrenzen. In Deutschland gibt es<br />

ganz unterschiedliche Lebensräume, urbane <strong>und</strong><br />

ländliche, aber auch naturnahe Räume wie das<br />

Wattenmeer <strong>und</strong> das Hochgebirge. Durch <strong>Stiftung</strong>saktivitäten<br />

in diesen unterschiedlichen Lebensräumen<br />

entsteht ein Gesamtbild aus ganz<br />

verschiedenen Bausteinen.<br />

Der <strong>Arbeit</strong>sreis meldet sich mit Erklärungen öffentlich<br />

zu Wort. Was sind die wichtigsten?<br />

Mit der Duderstädter Erklärung haben wir uns<br />

2005 zur Thematik des Nationalen <strong>Natur</strong>erbes<br />

geäußert. Unter dem Nationalen <strong>Natur</strong>erbe versteht<br />

man ökologisch hochwertige Lebensräume,<br />

die zum Beispiel auf aufgelassenen Truppenübungsplätzen<br />

entstehen konnten. Diese<br />

Flächen gehören dem B<strong>und</strong>. Die <strong>Umwelt</strong>stiftungen<br />

haben damals erklärt, sich bei deren langfris -<br />

tigen Entwicklung <strong>und</strong> dem Erhalt der ökologischen<br />

Qualität engagieren zu wollen, nicht<br />

jedoch ausschließlich für den Kauf dieser Flächen.<br />

Auch durch unsere Anregung hat der B<strong>und</strong><br />

die Flächen der B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong> übertragen,<br />

die das Engagement jetzt koordiniert.<br />

In der Oberstdorfer Erklärung 2007 zum Klimaschutz<br />

haben wir erklärt, dass wir uns nicht in der<br />

Erforschung des Klimawandels engagieren, sondern<br />

mit Best-practice-Projekten den Klimaschutz<br />

voran bringen wollen. In der Folge hat<br />

zum Beispiel die Allianz <strong>Umwelt</strong>stiftung einen<br />

jährlichen Klimapreis für Schulen ausgelobt, die<br />

Aktivitäten zum Klimaschutz realisieren.<br />

Welche Rolle spielt im <strong>Arbeit</strong>skreis das Thema<br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>?<br />

Ich möchte dieses Thema unter den Begriff Nachhaltigkeit<br />

fassen. Damit sind die drei Säulen Ökonomie,<br />

Ökologie <strong>und</strong> Soziales gemeint. Wir diskutieren<br />

im <strong>Arbeit</strong>skreis immer wieder Wege,<br />

möglichst viele Aspekte der Nachhaltigkeit in<br />

den Förderprojekten zu berücksichtigen. So<br />

haben <strong>Umwelt</strong>stiftungen arbeitslose Jugendliche<br />

in Projekte zur Wiederherstellung historischer<br />

Gärten, Parks <strong>und</strong> Plätze in Ostdeutschland<br />

eingeb<strong>und</strong>en. Die jungen Leute haben bewiesen,<br />

dass sie arbeiten können <strong>und</strong> wollen. Einige<br />

wurden aus den Projekten heraus abgeworben.<br />

Der mittelbare Erfolg war, dass die Jugendlichen<br />

sich mit dem Projekt identifizieren <strong>und</strong> daher<br />

Vandalismus in diesen Parks nur eine untergeordnete<br />

Rolle spielt. <<br />

www.allianz-umweltstiftung.de


S<br />

Autoversicherung<br />

Mit uns fahren Sie günstig<br />

Kündigungsstichtag 30.11.<br />

Nutzen Sie unsere TOP-Vorteile:<br />

TOP-Schadenservice<br />

Wir lassen Ihr Auto abholen, wenn es nicht mehr fahrbereit ist, <strong>und</strong> in hoher Qualität<br />

reparieren.<br />

Zertifizierte Partnerwerkstätten<br />

Unsere Partner sind DEKRA-geprüfte Fachbetriebe. Wir geben 5 Jahre Garantie auf die<br />

<strong>Arbeit</strong> unserer Partnerwerk stätten. Die Garantie Ihres Fahrzeug herstellers bleibt erhalten.<br />

Niedrige Beiträge<br />

Bei der Kasko SELECT sparen Sie 20 % Beitrag. Sie können Ihre Kasko aber auch mit<br />

freier Werkstattwahl vereinbaren.<br />

Wir machen individuelle Mobilität<br />

sicherer, komfortabler <strong>und</strong> nachhaltiger.<br />

www.continental-corporation.com<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Wechseln Sie jetzt zur HUK-COBURG!<br />

Fordern Sie sich gleich Ihr Angebot ab.<br />

HUK-COBURG<br />

Bahnhofsplatz<br />

96448 Coburg<br />

Telefon 0180 2 153153*<br />

Mo.–Fr. 8.00–20.00 Uhr<br />

Telefax 09561 962479<br />

*Festnetzpreis 6 Cent je Anruf, Mobilfunkpreis maximal 42 Cent je<br />

Minute (60-Sek<strong>und</strong>en-Takt).<br />

Die Adressen unserer Geschäftsstellen<br />

<strong>und</strong> persönlicher Ansprechpartner finden<br />

Sie in Ihrem örtlichen Telefonbuch unter<br />

»HUK-COBURG«.<br />

63


64<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Preise <strong>und</strong> ihre Träger<br />

Die bisherigen <strong>Umwelt</strong>preise der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

1993 1. Preis: Bayerisches Institut für Abfallforschung, Augsburg (www.bifa.de)<br />

Beteiligungsorientierung 2. Preis: Rainer Grießhammer, Öko-Institut e.V., Darmstadt (www.oeko.de)<br />

bei Ökobilanzen Sonderpreis: Andreas Schmidt, Berlin, für seine Diplomarbeit<br />

1994 1. Preis: <strong>Umwelt</strong>-AG der Schillerschule Hannover (www.schillerschule-hannover.de)<br />

Schülerwettbewerb Abfallver- 2. Preis: Agneshaus, Katholische Fachschule für Sozialpädagogik Karlsruhe<br />

meidung <strong>und</strong> Verkehrsberuhigung (www.agneshaus.de)<br />

3. Preis: Videogruppe der Förderschule Pröbenweg Hamburg (www.proebenweg.de)<br />

1995 1. Preis: Dr. Fritz Vorholz, Wirtschaftsredakteur „Die Zeit“<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> Journalismus 2. Preis: Volker Angres, <strong>Umwelt</strong>redaktion ZDF<br />

3. Preis: Gideon Heimann, Redakteur „Tagesspiegel“<br />

Sonderpreis: Frank Schweikert; Konzeption Forschungs- <strong>und</strong> Redaktionsschiff „Aldebaran“<br />

1996 1. Preis: Schülke & Mayr GmbH, Norderstedt (www.schuelke.com)<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> 2. Preis: Elida Fabergé, Hamburg<br />

Mitarbeiterbeteiligung 3. Preis: Bauer Media Group, Hamburg (www.bauermedia.com)<br />

1997 1. Preis: Fritz Heiser, Beigeordneter der Stadt Ludwigshafen<br />

Zukunft der <strong>Arbeit</strong> Sonderpreis: Beate Weber, Oberbürgermeisterin, Heidelberg<br />

(www.beate-weber.de)<br />

Sonderpreis: Regina Schneider, Stadträtin Wolfen<br />

Sonderpreis: Lothar Englert, SPD MdL (Schwedt) Brandenburg<br />

1998 1. Preis: Betriebsräte der Firma Peguform GmbH (www.peguform.de)<br />

Beteiligung von Interessenver- 2. Preis: Betriebsräte der Firma Schachtbau Nordhausen GmbH (www.schachtbau.de)<br />

tretungen <strong>und</strong>/oder von Beschäf- 3. Preis: Gesamtbetriebsrat <strong>und</strong> Betriebsrat der Hauptverwaltung<br />

tigten am <strong>Umwelt</strong>management der Deutschen Steinkohle AG, Region Saar (www.rag.de)<br />

2000 Drei gleichberechtigte Preisträger:<br />

Responsible Care • CWS Lackfabrik GmbH & Co. KG, Düren (www.cws-powder.de)<br />

• Dow Buna Sow Leuna Olefinverb<strong>und</strong> GmbH, Merseburg (www.dow.com)<br />

• Fachbeirat Chemie des Ministeriums für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Forsten Rheinland-Pfalz,<br />

Mainz (www.mufv.rlp.de)<br />

2002 1. Preis: SurTec Deutschland GmbH, Zwingenberg (www.surtec.com)<br />

Nachhaltige Industrie- <strong>und</strong> 2. Preis: BE-SiNNTE ARCHITEKTUR – von der Industriebrache zur Kultur-Werkstatt,<br />

Gewerbearchitektur Wennigsen<br />

2007 1. Preis: BIONADE GmbH, Ostheim/Rhön (www.bionade.de)<br />

Junge Unternehmen 2. Preis: SkySails GmbH & Co. KG, Hamburg (www.skysails.de)<br />

<strong>und</strong> Nachhaltigkeit 3. Preis: Geohumus International GmbH & Co. KG, Frankfurt (www.geohumus.com)


<strong>Umwelt</strong>preis 2010<br />

Thema: Energieeffizienz mit Mitarbeiterbeteiligung<br />

Anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums vergibt<br />

die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE ihren<br />

zehnten <strong>Umwelt</strong>preis. Bewerben konnten sich<br />

Unternehmen, Verwaltungen <strong>und</strong> Einrichtungen,<br />

die beispielgebende <strong>und</strong> innovative Projekte zur<br />

Steigerung der Energieeffizienz umgesetzt <strong>und</strong><br />

dabei die Beschäftigten beteiligt haben. Beteiligung<br />

ist ein Schlüsselfaktor zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz.<br />

Der Preis ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert.<br />

Zusätzlich hat der <strong>Umwelt</strong>minister von NRW<br />

einen Sonderpreis in Höhe von 2.500 Euro für Bewerbungen<br />

aus seinem B<strong>und</strong>esland ausgelobt.<br />

Die mit Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern aus <strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamt,<br />

Effizienz-Agentur NRW, B.A.U.M.<br />

e.V., Arqum <strong>und</strong> Borderstep Institut unabhängig<br />

besetzte Jury hatte insgesamt 70 Bewerbungen<br />

zu sichten <strong>und</strong> zu bewerten. Deren Palette reicht<br />

von öffentlichen Verwaltungen <strong>und</strong> Hochschulen<br />

über gastronomische Einrichtungen bis hin<br />

zu Unternehmen aus Papiererzeugung, Automobil-<br />

<strong>und</strong> Kunststoffindustrie.<br />

Die zehn überzeugendsten Konzepte, unter de -<br />

nen die Preisträger ermittelt werden, haben die<br />

Bayer AG, Currenta GmbH & Co. OHG, Deutsche<br />

Edelstahlwerke GmbH, Evonik Degussa, Solvay<br />

Chemicals GmbH, UPM Nordland Papier <strong>und</strong> Vinnolit<br />

GmbH & Co. KG sowie die Dienstleistungs<strong>und</strong><br />

Verwaltungsbetriebe der Stadt Gelsenkir-<br />

chen, die Universitätsmedizin Göttingen <strong>und</strong> die<br />

Landeshauptstadt Hannover eingereicht.<br />

Die Beschäftigten wurden auf unterschiedlichste<br />

Art <strong>und</strong> Weise motiviert <strong>und</strong> beteiligt. So gibt es<br />

Anreizsysteme, bei denen ein Teil des eingesparten<br />

Geldes in die Gestaltung des <strong>Arbeit</strong>sumfeldes<br />

fließt.<br />

Betriebsbegehungen in Kleingruppen, die mit<br />

Messgeräten ausgestattet sind, offenbaren ungenutzte<br />

Potenziale <strong>und</strong> regen dazu an, auch im<br />

privaten Umfeld nach Möglichkeiten zum Energiesparen<br />

zu suchen.<br />

Eine Aufsehen erregende Informationskampagne<br />

macht neugierig <strong>und</strong> fördert das Kommunikationsklima.<br />

Die Schulung von Multiplikatoren ist eine Möglichkeit,<br />

um die Beschäftigten auf ihrem jeweiligen<br />

Wissensstand „abzuholen“. Aktionstage <strong>und</strong><br />

Wissensportale zur Energieeffizienz dienen der<br />

Vertiefung, stärken das Gemeinschaftsgefühl<br />

<strong>und</strong> das Verantwortungsbewusstsein, da alle<br />

Beschäftigten gleichermaßen angesprochen<br />

werden.<br />

Wesentlich für den nachhaltigen Erfolg ist die<br />

sinnvolle Verknüpfung mit bestehenden Strukturen<br />

wie dem Ideenmanagement, Gruppenarbeit<br />

<strong>und</strong> dem betrieblichen Vorschlagswesen.<br />

Auch dafür gibt es unter den Bewerbungen über -<br />

zeugende Ansätze. <<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

2010<br />

<strong>Umwelt</strong>preis<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

65<br />

Foto: istockphoto.com/konradlew


66<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5Jochen Flasbarth<br />

Solaranlage auf dem Dach des Wilhelm-<br />

Gefeller-Bildungszentrums der IG BCE<br />

in Bad Münder Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />

Motor für ein grünes Wachstum<br />

Jochen Flasbarth, Präsident des <strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamtes,<br />

über Ressourceneffizienz im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />

Eine wachsende Weltbevölkerung, Wirtschaftswachstum<br />

<strong>und</strong> der technische Fortschritt erfordern<br />

den Einsatz von immer mehr natürlichen<br />

Ressourcen. Energierohstoffe, Siedlungs- <strong>und</strong><br />

Anbauflächen, Mineralien <strong>und</strong> Erze sind gefragt<br />

wie nie zuvor. Ausgehend von einem bereits ho -<br />

hen Preisniveau sind weitere Preissteigerungen<br />

<strong>und</strong> Lieferengpässe zu erwarten. Die negativen<br />

Folgen der zunehmenden Ressourcennutzung<br />

nehmen weiter zu. Das zeigt die jüngste Ölkatas -<br />

trophe im Golf von Mexiko. Auch in Deutschland<br />

sind zum Beispiel durch den Bergbau verursach te<br />

Schäden, die jährlich mit Kosten in Millionenhöhe<br />

zu Buche schlagen, allgegenwärtig.<br />

Es ist unbestritten: An einem nachhaltigen Umgang<br />

mit natürlichen Ressourcen kommen Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Gesellschaft des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />

nicht vorbei. Es muss gelingen, unter minimalem<br />

Rohstoffeinsatz <strong>und</strong> minimalen <strong>Umwelt</strong>belastun -<br />

gen die Bedürfnisse zu befriedigen <strong>und</strong> dabei<br />

den Wohlstand für alle, auch in Verantwortung<br />

für die künftigen Generationen, zu erhalten.<br />

Ressourceneffizienz gilt bereits heute als Motor<br />

für ein grünes Wachstum. Um diesen Motor rich-<br />

Erste Veröffentlichungen sind eine Powerpoint-Präsentation<br />

„Thesen <strong>und</strong> Argumente für eine nachhaltige Indus -<br />

trie-, Energie- <strong>und</strong> Klimapolitik“, ein Leitfaden für um welt -<br />

ge rechte <strong>und</strong> CO2-neutrale Tagungen <strong>und</strong> das große Ener -<br />

gie- <strong>und</strong> CO2-Sparbuch mit 1.001 Tipps für Haus, Garten,<br />

Büro <strong>und</strong> Freizeit. In den beiden letzten Veröffentlichungen<br />

geht es um praktikable Ratschläge zum Energie Sparen.<br />

Anfang 2009 wird eine von der <strong>Stiftung</strong> initiierte <strong>und</strong> von<br />

der Treuhandverwaltung der IG BCE finanzierte Solaranlage<br />

auf dem Bildungszentrum Wihelm-Gefeller der IG BCE<br />

in Bad Münder mit einer Leistung von 103 kWp auf 800<br />

Quadratmetern Fläche in Betrieb genommen. Das Projekt<br />

läuft unter dem Motto „Saubere Energie aus Guter <strong>Arbeit</strong>!“.<br />

Es soll darauf aufmerksam machen, dass Solarstrom nur<br />

dann nachhaltig ist, wenn Module <strong>und</strong> Wechselrichter<br />

unter guten <strong>Arbeit</strong>sbedingungen <strong>und</strong> mit tariflicher Bezahlung<br />

hergestellt werden.<br />

tig in Gang zu bringen, müssen Wissenschaft, Politik<br />

<strong>und</strong> Industrie gemeinsam neue Ansätze entwickeln.<br />

Sektorspezifische Lösungen, Branchenkonzepte,<br />

innovative Effizienztechniken sowie<br />

Systemlösungen entlang der Wertschöpfungskette<br />

unter Beteiligung der Verbraucher <strong>und</strong> Verbraucherinnen<br />

werden benötigt, um den Rohstoffverbrauch<br />

erheblich zu senken. Mit neuen,<br />

effizienteren Produkten, Produktionsverfahren<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen können so weitere grüne<br />

Zukunftsmärkte entstehen. Sinkende Materialkos -<br />

ten steigern gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong> befürchteter<br />

Rohstoffknappheiten die Wettbe -<br />

werbs fähigkeit. Negative ökologische Folgen des<br />

Ressourcenverbrauchs wie Emissionen von<br />

Schad stoffen <strong>und</strong> Treibhausgasen werden vermieden<br />

oder vermindert.<br />

Die Nachhaltigkeitsstrategie der B<strong>und</strong>esregierung<br />

sieht bis 2020 eine Verdoppelung der Rohstoffproduktivität<br />

im Vergleich zum Basisjahr<br />

1994 vor. Das kann aber nur ein erster Schritt sein.<br />

Faktor 2 für die Steigerung der Ressourceneffizienz<br />

reicht als Ziel nicht mehr aus. Wir benötigen<br />

eine viel weitergehende Dematerialisierung.<br />

Ein neues Drittmittelprojekt ist die von der DBU geförderte<br />

Qualifizierung von Handwerkern für Pflanzenkläranlagen<br />

in Nordostpolen. In jedem der sieben Schulungslehrgänge<br />

wird eine Anlage gebaut. Ziel ist es, die Belastung des<br />

empfindlichen Ökosystems im <strong>Natur</strong>schutzpark „Narew“<br />

durch dezentrale Pflanzenkläranlagen zu reduzieren <strong>und</strong><br />

Beschäftigung in der strukturschwachen Region zu sichern.<br />

Beim 4. Ordentlichen Gewerkschaftskongress der IG BCE<br />

am 11. bis 16. Oktober in Hannover wird Michael Vassiliadis<br />

zum Vorsitzenden gewählt. Die <strong>Stiftung</strong> initiiert einen Förderkreis,<br />

um Mittel für Nachhaltigkeitsprojekte zu gewinnen.<br />

Alle Delegierten <strong>und</strong> Gäste erhalten das „Große CO2<strong>und</strong><br />

Energiesparbuch mit 1001 Tipps für Freizeit, Büro <strong>und</strong><br />

Garten“ als Geschenk <strong>und</strong> Anregung für einen persönlichen<br />

Klimaschutzbeitrag.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> veranstaltet die Fachtagung „Green IT in Schulen“,<br />

ist Gastgeber bei der Fachtagung „Solares Kühlen“ <strong>und</strong>


Jetzt Stromproduzent<br />

werden!<br />

sonnich<br />

�<br />

Zahlreiche Beispiele für eine Vervierfachung der<br />

Energieproduktivität <strong>und</strong> der Materialproduktivität<br />

sind bereits aus der Praxis bekannt, etwa im<br />

Gebäudebereich <strong>und</strong> in Produktionsprozessen.<br />

Potentiale für eine weitere Erhöhung der Ressourcenproduktivität<br />

zeichnen sich quer durch<br />

alle Bereiche der Wirtschaft ab.<br />

Damit wir jedoch die Effizienzpotentiale voll ausschöpfen<br />

können <strong>und</strong> so auf eine zukunftsfähige<br />

Ressourcennutzung zusteuern, müssen sich auch<br />

die ökonomischen Rahmenbedingungen ändern.<br />

Dazu gehört eine Reform des Steuersystems <strong>und</strong><br />

der Subventionen. Ressourcennutzung muss<br />

ihren wahren Preis bekommen, der alle gesellschaftlichen<br />

Folgekosten berücksichtigt. Die<br />

künstliche Verbilligung von Ressourcen, zum Bei-<br />

Partner bei den internationalen Kongressen Nachhaltige<br />

Verpackungskonzepte, Erster Deutscher Elektromobil-Kongress,<br />

Zweiter Biowerkstoff-Kongress <strong>und</strong> Wood-Plastic-<br />

Composite, die von der Nova-Institut GmbH organisiert<br />

werden.<br />

Zum Deutschen <strong>Stiftung</strong>stag in Hannover lädt die <strong>Stiftung</strong><br />

<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> alle interessierten <strong>Umwelt</strong>stiftungen<br />

zu einem Netzwerkabend in die Hauptverwaltung der IG<br />

BCE ein. Die Resonanz ist mit 50 <strong>Umwelt</strong>stiftungen groß.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> organisiert <strong>Umwelt</strong>schulungen für <strong>Umwelt</strong>-<br />

Obleute der Continental AG <strong>und</strong> begleitet die Hauptverwaltung<br />

der IG BCE in der ÖKOPROFIT-Einsteigerr<strong>und</strong>e in<br />

Hannover.<br />

Gefördert wird das Projekt „Linie 1“, ein Jugendtheaterstück<br />

über nachhaltigen Konsum mit Kostümen aus recycelten<br />

Materialien, die von arbeitslosen jungen Frauen in einer<br />

Qualifizierungsmaßnahme hergestellt wurden.<br />

spiel durch die Subventionierung fossiler Energieträger,<br />

muss ein Ende haben. Politik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />

müssen darauf hinwirken, in erster Linie<br />

Energie <strong>und</strong> Ressourcen einzusparen <strong>und</strong> nicht<br />

den Einsatz von <strong>Arbeit</strong>skräften. <<br />

Faktorkosten im verarbeitenden Gewerbe<br />

3%<br />

Energie<br />

32%<br />

Sonstiges<br />

25%<br />

Lohn<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

40%<br />

Material<br />

Die IG BCE unterstützt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> mit<br />

einem Zuschuss von 300.000 Euro, um eine kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung zu ermöglichen <strong>und</strong> das bevorstehen -<br />

de Jubiläum mit <strong>Umwelt</strong>preisverleihung zu unterstützen.<br />

2010<br />

Internationales Jahr der Biologischen Vielfalt<br />

BHW Baudarlehen für Photovoltaik<br />

Solarenergie<br />

macht sich<br />

mittelfristig<br />

bezahlt<br />

Sonnenlicht gibt’s umsonst,<br />

Technik rechnet<br />

sich, Staat fördert.<br />

Was überleg ich noch?<br />

staatliche<br />

Förderungen<br />

mit 20-Jahres-<br />

Garantie<br />

* Aus dem dt. Festnetz; Mobilfunktarif max. 42 Cent/Minute.<br />

20.04.2010<br />

Auf der Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko<br />

kommt es zu einem Blowout, bei dem die Plattform in<br />

Brand gerät <strong>und</strong> zwei Tage später untergeht. Das Monate<br />

lang ausströmende Öl verursacht eine Ölpest <strong>und</strong> damit die<br />

schwerste <strong>Umwelt</strong>katastrophe dieser Art in der Geschichte<br />

der Erdölförderung.<br />

�S. 78<br />

· www.bhw.de<br />

· 0180 4440500 (20 Cent /<br />

Anruf)*<br />

· Partner der IG BCE Mitglieder-Service<br />

GmbH<br />

3 Quelle: BMU,<br />

UBA 2009, <strong>Umwelt</strong>wirtschaftsbericht<br />

schnelle<br />

Dar lehenszusage<br />

<strong>und</strong> Auszahlung<br />

von BHW<br />

17:21<br />

67


www.stp.de<br />

Manchmal<br />

kostet<br />

Nachhaltigkeit<br />

Mut.<br />

einfach<br />

nur<br />

Die 70er. Plötzlich reden alle von <strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> Ökologie.<br />

Steinbeis handelt. Und setzt deutliche Zeichen in der<br />

Papierindustrie. Umstellung der Produktion von Frischfaser-<br />

auf Recyclingpapiere. Das Ziel: Aufbau einer grünen<br />

Industrielandschaft <strong>und</strong> integrierte Herstellung. Der<br />

Weg: Öko-Revolution. Das Ergebnis: erstklassige Werte bei<br />

Seite 1<br />

<strong>Umwelt</strong> schützen<br />

Energieersparnis, Ressourcenschonung <strong>und</strong> CO 2 -Reduktion.<br />

Der Lohn: europäischer Marktführer für Büro- <strong>und</strong><br />

Magazinpapiere aus 100% Altpapier – ausgezeichnet mit<br />

dem Blauen Engel.<br />

Nachhaltigkeit, Steinbeis Leitbild seit 1976.<br />

Science For A Better Life<br />

Jugend begeistern<br />

26 Millionen km2 entsprechen in etwa der<br />

Größe Nordamerikas. Und der Größe des<br />

Ozonlochs über der Antarktis. Der <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

gehört noch immer zu den dringendsten<br />

Aufgaben unserer Gesellschaft.<br />

Bayer als weltweiter Partner des <strong>Umwelt</strong>programms<br />

der Vereinten Nationen (UNEP)<br />

unterstützt <strong>und</strong> finanziert deshalb <strong>Umwelt</strong>projekte<br />

für Jugendliche r<strong>und</strong> um den Globus.<br />

So werden in Asien Schüler zu <strong>Umwelt</strong>-botschaftern<br />

ausgebildet <strong>und</strong> im Rahmen eines<br />

Forums Lösungsansätze von jungen<br />

<strong>Mensch</strong>en gefördert. Mit dem Ziel, innovative<br />

Ideen zu entwickeln <strong>und</strong> damit auch zur<br />

<strong>Umwelt</strong>erziehung beizutragen. www.bayer.de


Ein Stück Folie im Altpapiercontainer <strong>und</strong> es wird<br />

teuer. Der Entsorger berechnet mehr, wenn Müll<br />

aus dem Conti-Tech-Werk nicht korrekt getrennt<br />

ist. <strong>Umwelt</strong>obleute wie Albrecht Fahlbusch achten<br />

daher darauf, dass ihre Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />

sorgsam mit Reststoffen umgehen.<br />

Fahlbusch transportiert Rohstoffe für die Gummiherstellung<br />

in die Mischerei des Werks Northeim,<br />

das zum Continental-Konzern gehört. Der<br />

Staplerfahrer ist Vater dreier Kinder <strong>und</strong> schon<br />

deswegen betont er: „<strong>Umwelt</strong>schutz kann man<br />

nicht groß genug schreiben.“ Fahlbusch hat die<br />

Gr<strong>und</strong>ausbildung für <strong>Umwelt</strong>obleute absolviert,<br />

die Continental deutschlandweit anbietet, <strong>und</strong><br />

die Aufbauschulung angeschlossen. Das Unternehmen<br />

lässt <strong>Umwelt</strong>obleute seit 1998 in Zusam -<br />

menarbeit mit der IG BCE <strong>und</strong> der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> schulen. Gr<strong>und</strong>lage ist eine Betriebs -<br />

vereinbarung zum <strong>Umwelt</strong>schutz zwischen Geschäftsleitung<br />

<strong>und</strong> Betriebsrat.<br />

Beschäftigte, die sich für die Schulungen interessieren,<br />

werden für die Teilnahme freigestellt. In<br />

dreitägigen Lehrgängen vermitteln Fachleute<br />

Normen für <strong>Umwelt</strong>management, führen in Gesetze<br />

ein, nennen Energiesparmöglichkeiten <strong>und</strong><br />

gehen speziell auf die Themen Gummi <strong>und</strong> Kaut -<br />

schuk ein. Dabei erläutern <strong>Umwelt</strong>schutzbeauftragte<br />

der Firmenstandorte, wie Restgummi verwertet,<br />

Schadstoffe reduziert <strong>und</strong> Lösungsmittel<br />

zurück gewonnen werden. <strong>Umwelt</strong>schutzricht -<br />

linien geben Ziele hierzu vor. Bis 2012 will Conti-<br />

Tech zum Beispiel bei der Produktherstellung<br />

den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids<br />

um 20 Prozent verringern.<br />

„Die Schulungen haben zur Steigerung des <strong>Umwelt</strong>bewusstseins<br />

im Konzern merklich beigetragen“,<br />

teilt Continental mit. „Bei unseren Mitarbeiterinnen<br />

<strong>und</strong> Mitarbeitern haben wir den Blick<br />

für das Thema <strong>Umwelt</strong> geschärft.“ Die mittlerweile<br />

280 <strong>Umwelt</strong>obleute übernehmen am <strong>Arbeit</strong>splatz<br />

die Funktion von Multiplikatoren <strong>und</strong><br />

Vorbildern. „An der Basis muss ein großes Wissen<br />

vorhanden sein“, sagt Jürgen Elges. Der stellvertretende<br />

Betriebsratsvorsitzende in Northeim hat<br />

die Schulungen mitinitiiert. In den Seminaren<br />

kommen Beschäftigte aus verschiedensten Bereichen<br />

wie Produktion, Labor, Betriebsrat oder<br />

auch den Aufsichten zusammen. Die Möglichkeit,<br />

dort Erfahrungen auszutauschen, schätzt<br />

Fahlbusch besonders: „Für mich ist entscheidend,<br />

wie was an anderen Standorten gehandhabt<br />

wird.“ Nach seiner Einschätzung „wurden sehr<br />

große Schritte unternommen seit Einführung der<br />

<strong>Umwelt</strong>obleute in unserem Werk“. Er nennt zum<br />

Beispiel eine Anlage, die wieder verwertbare<br />

Stoffe aus Lösungsmitteldämpfen zurückgewinnt.<br />

Für die Geschäftsleitung zahlt sich der Einsatz<br />

der Obleute aus, weil weniger Material <strong>und</strong><br />

Energie benötigt werden. Zudem seien die Entsorgungskosten<br />

gesunken. <<br />

Barbara Haas<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Damit die Folie nicht im Altpapier landet<br />

Geschulte Obleute sorgen bei Continental für Verbesserungen im <strong>Umwelt</strong>schutz.<br />

5 Staplerfahrer Albrecht Fahlbusch ist<br />

<strong>Umwelt</strong>obmann bei Conti-Tech in<br />

Northeim. Foto: privat<br />

69


70<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Responsible Care: Sorgfalt<br />

für <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

Als eines der ersten Unternehmen<br />

in der Branche verpflichtete<br />

sich Dow 1989 dem Responsible<br />

Care-Ansatz des<br />

Welt chemieverbands.<br />

Dieses weltweite freiwillige<br />

Programm geht über bestehende<br />

Geset ze hinaus <strong>und</strong><br />

zielt auf verantwortliches Handeln<br />

der chemischen Industrie<br />

zum Schutz von <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>. Von der Forschung<br />

über die Produktion bis hin zur<br />

Verwendung <strong>und</strong> Entsorgung<br />

chemischer Produkte gelten<br />

größte Sorgfalt <strong>und</strong> die Einbeziehung<br />

der Öffentlichkeit als<br />

Leitbild. Inzwischen hat der<br />

Weltchemieverband unter<br />

dem Motto „Aiming for Zero“<br />

detaillierte Responsible Care-<br />

Leitlinien vor gelegt, die Dow<br />

2008 unterschrieb. Vorangestellt<br />

ist ihnen die Vision einer<br />

Chemieindustrie, in der es<br />

weder Unfälle noch Schädigungen<br />

der <strong>Umwelt</strong> gibt. Die<br />

Unterzeichnenden verpflichten<br />

sich, in ihrer unternehmerischen<br />

Tätigkeit den Aspekten<br />

Ges<strong>und</strong>heit, Sicherheit <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>schutz höchste Priorität<br />

einzuräumen <strong>und</strong> die Öffentlichkeit<br />

über die eigenen<br />

Fortschritte auf diesen Feldern<br />

regelmäßig zu informieren.<br />

www.responsible-care.de<br />

<strong>Umwelt</strong>preis 2000<br />

Thema: Responsible Care<br />

Buna Sow Leuna Olefinverb<strong>und</strong> (Dow):<br />

Nachhaltige Restrukturierung<br />

1. Preis<br />

Als die Buna Sow Leuna Olefinverb<strong>und</strong> GmbH<br />

(heute Dow Olefinverb<strong>und</strong> GmbH) im Jahr 2000<br />

den <strong>Umwelt</strong>preis der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

entgegennimmt, blickt das Unternehmen<br />

auf eines der größten Restrukturierungsprogramme<br />

in der Geschichte der chemischen Indus -<br />

trie zurück. Seit 1995 hat das US-amerikanische<br />

Unternehmen The Dow Chemical Company mit<br />

der Privatisierung der ehemaligen DDR-Kombinate<br />

im sächsischen Böhlen sowie Schkopau <strong>und</strong><br />

Leuna in Sachsen-Anhalt eine gewaltige Aufgabe<br />

übernommen: Ökologische Altlasten mussten<br />

beseitigt, die nicht mehr wettbewerbsfähigen<br />

Produktionsanlagen abgerissen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

neue, ebenso effiziente wie umweltgerechte Anlagen<br />

errichtet werden. In besonderem Maße<br />

waren die Beschäftigten gefragt, die sich in eine<br />

völlig neue Unternehmenskultur <strong>und</strong> -organisation<br />

einarbeiten mussten. Dass diese Restrukturierung<br />

gelang, hat auch damit zu tun, dass das<br />

Mutterunternehmen Dow auf Offenheit <strong>und</strong> Dialog<br />

sowie die Einbeziehung aller Stakeholder –<br />

insbesondere die Belegschaft <strong>und</strong> die <strong>Mensch</strong>en<br />

in der Region – setzte <strong>und</strong> bemüht war, in einem<br />

umfassenden Sinne Unternehmen <strong>und</strong> Region<br />

nachhaltig zu entwickeln. Für diesen, dem Responsible<br />

Care-Gedanken folgenden Ansatz (sie -<br />

he Kasten) gab es den 1. Preis der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Heute zählen die mitteldeutschen Dow-Werke<br />

mit ihren r<strong>und</strong> 2000 Beschäftigten zu den modernsten<br />

<strong>und</strong> sichersten Chemiestandorten der<br />

Welt. Als Tochterunternehmen im Dow-Verb<strong>und</strong><br />

schreiben sie dessen Nachhaltigkeitsagenda mit<br />

fort. Unter dem Stichwort „Nachhaltige Chemie“<br />

arbeitet das Unternehmen an Lösungen in globa -<br />

len Problemfeldern wie Klimawandel, Energieeffizienz,<br />

Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Produktsicher -<br />

heit. <<br />

5 Foto: HAGERpress


<strong>Umwelt</strong>preis 1994<br />

Schülerwettbewerb<br />

„Hol’ Dir das Gefühl vom roten Milan“. So hieß der<br />

Sieger-Beitrag der <strong>Umwelt</strong>-AG der Schillerschule<br />

in Hannover zum <strong>Umwelt</strong>preis 1994. Thema: Wieviel<br />

Energie <strong>und</strong> Geld könnten gespart werden,<br />

wenn es gelänge, SchülerInnen vom Auto auf<br />

das Fahrrad zu bringen. Den 2. Preis erhielt das<br />

Agneshaus, Fachschule für Sozialpädagogik in<br />

Karlsruhe, für ihren Beitrag „Der höchste Berg der<br />

Welt ist der Müllberg“. Die Videogruppe der Förderschule<br />

Pröbenweg in Hamburg erzählte in<br />

einem Film die Geschichte eines Jungen, der eine<br />

Woche lang in der Schule auf jede nur erdenk -<br />

liche Weise nicht vorbildlich mit Abfällen umgeht<br />

<strong>und</strong> am Ende „den Kürzeren“ zieht. Dafür gab es<br />

den 3. Preis. <<br />

<strong>Umwelt</strong>preis 1995<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> Journalismus<br />

Vier Journalisten wurden 1995 von der Jury ausgezeichnet,<br />

weil sie in ihrer <strong>Arbeit</strong> das Spannungs -<br />

feld zwischen wirtschaftlicher Tätigkeit, sozialen<br />

Interessen <strong>und</strong> ökologischen Erfordernissen darstellten.<br />

Dr. Fritz Vorholz, Wirtschaftsredakteur<br />

der „Zeit“ (1. Preis), war einer der ersten Journalis -<br />

ten in Deutschland, der ökologische Themen im<br />

Wirtschaftsteil einer Zeitung ansiedelte <strong>und</strong> da -<br />

mit das Verhältnis Ökonomie <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

in den Blick rückte. Volker Angres (2. Preis) initiierte<br />

<strong>und</strong> leitete die ZDF-<strong>Umwelt</strong>redaktion <strong>und</strong><br />

erhöhte damit den Stellenwert des Themas <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

in der politischen Berichterstattung<br />

des Senders. Gideon Heimann, Redakteur des<br />

„Tagesspiegel“ (3. Preis), trug mit einer Artikelserie<br />

zum Verständnis lokaler <strong>und</strong> regionaler <strong>Umwelt</strong>fragen<br />

bei. Frank Schweikert konzipierte<br />

das Forschungs- <strong>und</strong> Redaktionsschiff „Aldebaran“<br />

als journalistisches Bindeglied zwischen Medien<br />

<strong>und</strong> wissenschaftlicher Meeres- <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> -<br />

forschung <strong>und</strong> erhielt dafür den Sonderpreis. <<br />

wir senken den<br />

co 2-ausstoss…<br />

Energie für klimaschützer


72<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5Foto: westwerk.eu/Nils Clausen<br />

Elida Gibbs: <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

als Unternehmensziel<br />

Die Elida Gibbs GmbH, die<br />

heute zu Unilever gehört, stell -<br />

te 1988 als eines der ersten<br />

Unternehmen der Kosmetikbranche<br />

verbindliche Richtlinien<br />

für <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />

auf <strong>und</strong> definierte<br />

<strong>Umwelt</strong>schutz als Unternehmensziel.<br />

Das Unternehmen<br />

baute ein <strong>Umwelt</strong>management<br />

auf, bestellte einen <strong>Umwelt</strong>-Referenten<br />

<strong>und</strong> bezog<br />

die Beschäftigten in die Aktivitäten<br />

ein. Dafür gab es auch<br />

den <strong>Umwelt</strong>preis der <strong>Stiftung</strong>:<br />

Aus der Belegschaft heraus<br />

gründete sich ein Redaktionsteam,<br />

das vier mal im Jahr den<br />

„Grünen Report“ herausbrach -<br />

te – eine <strong>Umwelt</strong>zeitung, in der<br />

über Fortschritte <strong>und</strong> Defizite<br />

beim <strong>Umwelt</strong>schutz berichtet<br />

wurde. Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen<br />

dienten dazu,<br />

Aufschlüsse über Akzeptanz<br />

<strong>und</strong> Kritik am <strong>Umwelt</strong>engagement<br />

der Firma zu erhalten.<br />

<strong>Umwelt</strong>preis 1996<br />

Thema: <strong>Umwelt</strong>management <strong>und</strong><br />

Mitarbeiterbeteiligung<br />

Schülke & Mayr:<br />

Gemeinsam besser werden<br />

1. Preis<br />

„Qualität verstehen wir ganzheitlich.“ Dieser Anspruch<br />

bildet den Kern der Firmenphilosophie<br />

von Schülke & Mayr. Das 1889 gegründete Traditionsunternehmen<br />

zählt international zu den<br />

Marktführern in den Bereichen Desinfektion <strong>und</strong><br />

Konservierung. Zur Qualitätssicherung nimmt<br />

Schülke & Mayr systematisch Produkte <strong>und</strong> Prozesse<br />

in den Blick, auch K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Mitarbeiterorientierung,<br />

<strong>Arbeit</strong>ssicherheit <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz.<br />

Seit 1996 wird mit Managementsystemen<br />

für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Qualität gearbeitet (darunter<br />

EMAS, ISO 14001 <strong>und</strong> ISO 9000 ff.), seit 1999 mit<br />

einem integrierten System.<br />

1996 erhielt das Unternehmen den <strong>Umwelt</strong>preis<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. Besondere Anerkennung<br />

fanden die Verbesserungsteams:<br />

Gruppen von Beschäftigten entwickelten gezielt<br />

Lösungen etwa zur Abfallvermeidung oder Energieeinsparung.<br />

Heute sei diese formalisierte Organisation<br />

nicht mehr nötig, sagt Michael Streek,<br />

Leiter der Abteilung <strong>Arbeit</strong>ssicherheit <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz:<br />

„Die Teams legen selbst Hand an, das<br />

läuft im Routinebetrieb.“<br />

Das Preisgeld von 20.000 D-Mark spendete das<br />

Unternehmen zu gut einem Drittel an ein lokales<br />

<strong>Umwelt</strong>schutzprojekt. Ein weiterer Teil wurde genutzt,<br />

um mit Auszubildenden eine <strong>Umwelt</strong>messe<br />

zu besuchen. Vom Rest wurden Preise für<br />

das beliebte Nachhaltigkeits-Adventsquiz angeschafft,<br />

das 2005 mit dem 1. Preis beim Wettbewerb<br />

„Mitarbeiter-Motivation zu Nachhaltigkeit“<br />

(MIMONA) der B.A.U.M. e.V. <strong>und</strong> der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> ausgezeichnet wurde. <<br />

www.schuelke.com<br />

www.mimona.de<br />

<strong>Umwelt</strong>preis 1997<br />

Thema: Zukunft der <strong>Arbeit</strong><br />

Fritz Heiser, Jugend- <strong>und</strong> Sozial -<br />

dezernent der Stadt Ludwigshafen.<br />

1. Preis<br />

Wie sich innovative Stadtentwicklung mit dem<br />

Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit verbinden<br />

lässt, zeigte in den 1990-er Jahren die gemeinnützige<br />

Beschäftigungsgesellschaft in Ludwigshafen.<br />

„Wenn junge <strong>Mensch</strong>en keine Chance<br />

haben, steht es schlimm um die Zukunftsfähigkeit<br />

unserer Gesellschaft“, sagt Fritz Heiser, von<br />

1993 bis 2003 als Dezernent für die Jugend-, Sozial-<br />

<strong>und</strong> Beschäftigungspolitik der Stadt verantwortlich.<br />

1997 erhielt er den <strong>Umwelt</strong>preis für seinen<br />

Ansatz, Jugendliche in Zukunftsbereichen zu<br />

qualifizieren, für die es – damals – noch keinen<br />

Markt gab. So unterhielt die Beschäftigungsgesellschaft<br />

einen Recyclingbetrieb für Elektroschrott<br />

<strong>und</strong> baute – finanziert mit dem Preisgeld<br />

von 40.000 D-Mark – eine Solaranlage auf ein<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendwohnheim.<br />

Sonderpreis<br />

Beate Weber, Oberbürgermeisterin<br />

der Stadt Heidelberg<br />

Sie gilt als treibende Kraft auf dem Weg Heidelbergs<br />

zu einer nachhaltigen Kommune: Beate


Zwei weitere Sonderpreise wurden 1997 vergeben:<br />

Regina Schneider, Stadträtin von Wolfen in Sachsen-Anhalt,<br />

wurde für ihr kommunalpolitisches <strong>und</strong><br />

gewerkschaftliches Engagement sowie die Leitung<br />

eines Beschäftigungsprojekts ausgezeichnet. Der<br />

andere Preis ging an Lothar Englert, bis 1999 Landtagsabgeordneter<br />

in Brandenburg, für den Einsatz<br />

zur Sicherung <strong>und</strong> den umweltverträglichen Ausbau<br />

des Industriestandorts Schwedt.<br />

�<br />

Weber zeigte als Oberbürgermeisterin von 1990<br />

bis 2006 lange vor der Lokalen Agenda 21, dass<br />

Wirtschaftsförderung, <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>schutz sehr gut Hand in Hand gehen.<br />

Weber initiierte Projekte mit der örtlichen Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> deren Beschäftigten zum sparsamen<br />

Einsatz von Energie <strong>und</strong> Wasser, zur Abfallvermeidung<br />

<strong>und</strong> zur Ges<strong>und</strong>heit am <strong>Arbeit</strong>splatz.<br />

Die Stadtverwaltung selbst ging mit gutem Bei-<br />

spiel voran. „Mit den eingesparten Geldern<br />

haben wir eine weit über dem Durchschnitt liegende<br />

Ausbildungsquote <strong>und</strong> eine hohe Investitionsrate<br />

gesichert“, erinnert sich Beate Weber,<br />

die für ihre Verdienste 1997 einen Sonderpreis<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> erhielt. <<br />

… IN TIEFE<br />

FORMATIONEN.<br />

Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen<br />

unserer Zeit. Klima forschung <strong>und</strong> Politik<br />

fordern, dass der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen<br />

bis Mitte dieses Jahrh<strong>und</strong>erts halbiert<br />

werden muss. Wir gehen noch weiter <strong>und</strong> haben<br />

uns zum Ziel gesetzt, bis dahin weit gehend klimaneutral<br />

zu produzieren.<br />

Keine leichte Aufgabe. Denn dafür brauchen wir<br />

eine neue Technologie. Nach r<strong>und</strong> einem Jahrzehnt<br />

Forschungsarbeit hat Vattenfall im September<br />

2008 die weltweit erste Pilotanlage für ein CO 2emissionsarmes<br />

Braunkohlekraftwerk in Betrieb<br />

genommen. In dieser Anlage kommt im Rahmen<br />

von CCS (Carbon Capture and Storage) das so<br />

genannte Oxyfuel-Verfahren zum Einsatz.<br />

Das bedeutet, dass das CO 2 nicht mehr wie bis lang<br />

vollständig in die Atmosphäre entweicht, sondern<br />

im Kraftwerk weit gehend abgetrennt <strong>und</strong> für Transport,<br />

Speicherung oder weitere Nutzung weiterbehandelt<br />

wird.<br />

Der Transport von CO 2 ist langjährig erprobt <strong>und</strong><br />

sicher. Weltweit werden jedes Jahr Millionen Tonnen<br />

CO 2 per LKW oder, wie für Deutschland geplant,<br />

per Pipeline transportiert. Die Spei cherung des<br />

CO 2 erfolgt in tiefen geologischen Formationen.<br />

Z. B. in Gesteinsschichten, in denen Erdgas über<br />

viele Millionen Jahre sicher eingeschlossen war.<br />

Mit unserem Engagement für die neuen CCS-Technologien<br />

machen wir die Kohle, den am besten verfügbaren<br />

fossilen Energie träger, klimaschonend. Gut<br />

für das Klima, gut für die <strong>Mensch</strong>en in diesem Land.<br />

www.vattenfall.de/ccs<br />

Energie für klimaschützer


Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 Finanziert mit dem Preisgeld wurde<br />

in der Peguform-Kantine eine Solaranlage<br />

zum Vorwärmen des Wassers<br />

der Spülmaschine installiert.<br />

6Werk Schachtbau Nordhausen<br />

<strong>Umwelt</strong>preis 1998<br />

Thema: Betriebsräte für den <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

Peguform: <strong>Umwelt</strong>schutz, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>ssicherheit mit System<br />

1. Preis<br />

Den Anfang machte ein Ärgernis: Seit Ende 1989<br />

stand das Peguform-Werk in Oldenburg wegen<br />

Geruchsbelästigungen durch die Lackieranlagen<br />

in der öffentlichen Kritik. Für den Betriebsrat des<br />

Autozulieferers ein Anlass aktiv zu werden. Die<br />

Geschäftsführung unterstützte dieses Engagement.<br />

1995 wird ein so genannter GUSi-Ausschuss<br />

(Ges<strong>und</strong>heitsförderung – <strong>Umwelt</strong>schutz<br />

– <strong>Arbeit</strong>ssicherheit) eingesetzt, in dem auch der<br />

Betriebsrat mitarbeitet.<br />

1996 erhielt das Werk in Oldenburg als erstes innerhalb<br />

der Peguform-Gruppe eine Validierung<br />

nach der EU-Öko-Auditverordnung EMAS. 1997<br />

entwickelte Peguform ein systematisches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement,<br />

damit war das GUSi-Managementsystem<br />

vollständig. Der Betriebsrat<br />

hatte zu diesem Erfolg engagiert beigetragen –<br />

<strong>und</strong> wurde dafür von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Um -<br />

welt 1998 mit dem <strong>Umwelt</strong>preis ausgezeichnet.<br />

Mit dem „Peguform-Management-System“ (PMS),<br />

welches „GUSi“ an allen Standorten in das vorhandene<br />

Qualitätsmanagementsystem integriert,<br />

geht Peguform den eingeschlagenen Weg<br />

weiter. Das Unternehmen ist stolz auf sein integriertes<br />

<strong>Umwelt</strong>vorsorgekonzept, das von der<br />

gesamten Belegschaft mitgetragen wird – dank<br />

der Mitwirkung des Betriebsrats, Schulungen<br />

<strong>und</strong> intensiver Kommunikation. Der ökonomische<br />

Nutzen: Eine hohe Recyclingquote spart<br />

Entsorgungskosten, gezieltes Energiemanagement<br />

Strom- <strong>und</strong> Heizungskosten. Auch die<br />

Nachbarschaft rümpft nicht mehr die Nase, seit<br />

die eingesetzten Lackmengen <strong>und</strong> damit die Lösungsmittelemissionen<br />

erheblich reduziert werden<br />

konnten.<br />

www.peguform.de<br />

Schachtbau Nordhausen: <strong>Arbeit</strong>ssicherheit<br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz verknüpfen<br />

2. Preis<br />

1997 erhielt die Schachtbau Nordhausen GmbH<br />

(SBN) als erstes Unternehmen in Thüringen die<br />

<strong>Umwelt</strong>zertifizierung nach der internationalen<br />

Norm ISO 14001. Keine Selbstverständlichkeit für<br />

den ehemaligen volkseigenen Betrieb, der damals<br />

kaum den schwierigen Strukturwandel nach<br />

der Wiedervereinigung hinter sich gebracht hatte<br />

<strong>und</strong> für die Zertifizierung ein funktionierendes<br />

<strong>Umwelt</strong>managementsystem auch an seinen mehr<br />

als 50 Baustellen nachweisen musste.<br />

Heute ist SBN ein international ausgerichtetes<br />

Technologieunternehmen im Berg- <strong>und</strong> Infrastrukturbau,<br />

im Maschinen- <strong>und</strong> Anlagebau mit<br />

über 870 Beschäftigten. Schachtbau Nordhausen<br />

sichert Hohlräume im Altbergbau, stellt Spezialmaschinen<br />

her – etwa zur Trinkwasserbohrung,<br />

baut <strong>und</strong> saniert Tunnel, Brücken <strong>und</strong> Talsperren<br />

<strong>und</strong> erstellt Biogasanlagen – schlüsselfertig.<br />

Der Betriebsrat unterstützt das <strong>Umwelt</strong>engagement<br />

des Unternehmens von Beginn an. Wichtig<br />

war durch die Tätigkeit im Baubereich stets die<br />

enge Verknüpfung von <strong>Arbeit</strong>ssicherheit <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>schutz. Deswegen wurden Havarietrainings<br />

für die Beschäftigten entwickelt <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

zur Vorbeugung umweltschädlicher Unfälle<br />

verstärkt. Ein Ansatz, der sich bis heute<br />

bewährt <strong>und</strong> unter Mitwirkung der Belegschaft<br />

weiterentwickelt wurde.<br />

Die Betriebsräte <strong>und</strong> Geschäftsleitung der Schacht -<br />

bau Nordhausen konnten für ihr Engagement<br />

1998 den zweiten Preis beim <strong>Umwelt</strong>preis entgegennehmen.<br />

Das Preisgeld von 10.000 D-Mark<br />

kam der Belegschaft zugute. Es diente dazu, den<br />

Schachtbautag 1999, das jährliche Mitarbeiterfest,<br />

etwas aufwendiger als sonst zu gestalten. <<br />

www.schachtbau.de


Wir sind da,<br />

wenn es darauf ankommt.<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

��<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

�� � � � � � � � � � �<br />

WWeil<br />

eil unsere<br />

Produkte Pr odukte das Leben für Sie <strong>und</strong><br />

für Millionen <strong>Mensch</strong>en in aller Welt<br />

elt einfacher<br />

machen. machen. WWeil<br />

Weil<br />

unsere<br />

Ressourcen<br />

<strong>und</strong> unser unsere e <strong>Arbeit</strong>sweise zum<br />

globalen globalen Lebenszyklus Lebenszyklus gehör gehören.<br />

en. Und weil wir engagiert sind.<br />

Verantwortung<br />

V Ve e eraa<br />

ntwoo<br />

rrt<br />

tu ung<br />

üübernehmen,<br />

bern<br />

neh<br />

h men,<br />

a ltti<br />

ig<br />

lle<br />

leben. ebe<br />

e n.<br />

Nachhaltigkeit<br />

NNa<br />

achha<br />

gkee<br />

it t<br />

<strong>Umwelt</strong>bewusst Umm<br />

wee<br />

ltb<br />

bewusst<br />

mmit<br />

it<br />

dden<br />

en<br />

Marken M MMa<br />

arkk<br />

en<br />

dder<br />

er<br />

SCA. SCAA<br />

.<br />

SCA S SCA<br />

Hygiene<br />

Products<br />

GmbH GmbH<br />

Sandhofer S Sandhofer<br />

Straße<br />

176,<br />

68305<br />

Mannheim<br />

Tel.: Tee<br />

l.<br />

: +49 + 49<br />

( (0) 0)<br />

621<br />

778-7780,<br />

www.sca.com<br />

www.<br />

sca.<br />

com<br />

RAG gratuliert der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong> der IG BCE zu ihrem 20-jährigen<br />

Jubiläum.<br />

RAG steht für Energieversorgung, weltweit<br />

gefragtes Bergbau-Know-how <strong>und</strong><br />

Wirtschaftskraft. Im Unternehmen werden<br />

seit mehr als 40 Jahren die Aktivitäten<br />

des heimischen Steinkohlenbergbaus<br />

zusammengefasst.<br />

Als <strong>Arbeit</strong>geber <strong>und</strong> Technologieführer<br />

im Bereich Bergbau- <strong>und</strong> Kokereitechnik<br />

erzeugt das Unternehmen Beschäftigungseffekte<br />

über die Bergbauregionen<br />

hinaus.<br />

RAG Aktiengesellschaft<br />

Shamrockring 1<br />

44623 Herne<br />

Internet: www.rag.de<br />

75


Die Volksfürsorge gratuliert der<br />

<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der<br />

Industriegewerkschaft Bergbau,<br />

Chemie, Energie zum 20-jährigen<br />

Bestehen <strong>und</strong> wünscht für die<br />

Zukunft nachhaltigen Erfolg für<br />

ihr umweltpolitisches Wirken!<br />

76<br />

Mehr Nähe + Mehr Vielfalt =<br />

Mehr Volksfürsorge!<br />

Diese Gleichung steht für guten Service, faire Partnerschaft<br />

<strong>und</strong> leistungsstarke Produkte.<br />

Die Volksfürsorge kooperiert erfolgreich mit der IG BCE<br />

als Gesellschafterin in der IG BCE Mitglieder-Service GmbH.<br />

Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!<br />

Volksfürsorge AG | Kooperationen<br />

Raboisen 38-40 | 20095 Hamburg<br />

www.igbce-bws.de | bws@igbce.de<br />

Hotline 0511 7631-336<br />

Jetzt neues<br />

Seminarprogramm<br />

anfordern<br />

17:32:06 Uhr


„Es bleibt genügend zu tun“<br />

Nikolaus Simon, Geschäftsführer der Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong>, lässt 20 Jahre<br />

gewerkschaftlich orientierte Forschung zu <strong>Umwelt</strong>themen Revue passieren.<br />

Eine Liste ausgewählter Projekte mit ökologischem<br />

Bezug aus der Forschungsförderung der<br />

Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong> beginnt mit einem Projekt<br />

aus dem Jahre 1990: <strong>Umwelt</strong>bewusstsein von<br />

Beschäftigten in der Automobilindustrie. Grob<br />

unter die Schlagworte „<strong>Umwelt</strong>bewusstsein“,<br />

Branchenentwicklung“, „Regionalentwicklung“,<br />

„Verkehrspolitik“, „<strong>Arbeit</strong>spolitik“, „Beschäftigung“<br />

<strong>und</strong> „Energiepolitik“ subsumiert, haben wir seit<br />

damals r<strong>und</strong> 70 einschlägige Projekte gefördert.<br />

Ein Highlight war zweifellos das Verb<strong>und</strong>projekt<br />

„<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Ökologie“ aus dem Jahr 1997, das<br />

von mehreren Forschungsinstituten getragen<br />

wurde. 1999, also quasi zur Halbzeit des Jubiläums<br />

der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>, diskutierten<br />

r<strong>und</strong> 800 Personen dessen Forschungsergebnisse<br />

auf der Tagung „Bündnis für <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>“ im Berliner Reichstag. <strong>Arbeit</strong> – Ökologie<br />

– Ökonomie, Klimaschutz, Schutz von <strong>Natur</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Umwelt</strong>, die Schaffung neuer <strong>Arbeit</strong> durch ökologische<br />

Modernisierung sollten endlich miteinander<br />

in Verbindung gesehen <strong>und</strong> in gemeinsamer<br />

Aktion entwickelt werden.<br />

Bis dahin musste jedoch ein weiter Weg zurückgelegt<br />

werden! Noch Mitte der 80er Jahre beäugten<br />

sich die Interessengruppen <strong>und</strong> Lager teils<br />

mit Skepsis, teils mit offener Ablehnung. Ob die<br />

wissenschaftlichen Beiträge tatsächlich Treiber<br />

dieser neuen Allianzbildung waren, sei dahin gestellt.<br />

Seit aber in den Gewerkschaften der Kampf<br />

um <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Innovation auch mit Nachhaltigkeit,<br />

Ressourceneffizienz, ökologischem Wachstum<br />

<strong>und</strong> Klimawandel assoziiert wird <strong>und</strong> seit in<br />

<strong>Umwelt</strong>organisationen <strong>und</strong> bei den Grünen auch<br />

die Probleme „alter“ Industrien, von <strong>Arbeit</strong>splätzen<br />

ohne rasche Transformationschance, von<br />

Energiebedarf für Produktion gesehen <strong>und</strong> soziale<br />

Aspekte des ökologischen Wandels nicht<br />

mehr einfach ignoriert werden, gibt es einen<br />

neuen politischen Resonanzraum für Forschungs -<br />

ergebnisse. Und Forschungsförderung findet<br />

neue Themen.<br />

Unsere beiden <strong>Stiftung</strong>en können sich freuen:<br />

Auf dem Feld von <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> bedarf es<br />

anspruchsvoller Forschung, des wissenschaftlichen<br />

<strong>und</strong> öffentlichen Diskurses, sowie der Hilfe<br />

für die Praxis. Im besten Falle helfen wir, <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

zu schaffen, den schonenden Umgang mit<br />

Ressourcen voranzutreiben, neue, nachhaltige<br />

Produkte <strong>und</strong> umweltorientierte Dienstleistungen<br />

zu fördern, zum Erhalt <strong>und</strong> zur Schaffung<br />

von Infrastrukturen beizutragen sowie Innovationen<br />

bei Energieversorgung <strong>und</strong> Verkehr zu unterstützen.<br />

Für mindestens die kommenden zwanzig Jahre<br />

bleibt also genügend zu tun – packen wir es<br />

an! <<br />

www.boeckler.de<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 Nikolaus Simon<br />

77


78<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5Martin Oldeland<br />

2009<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte:<br />

243.000 Euro<br />

Förderprojekte:<br />

2.400 Euro<br />

2010<br />

Drittmittel- <strong>und</strong><br />

Eigenmittelprojekte etwa:<br />

325.000 Euro<br />

Stufenmodell zur Nachhaltigkeit<br />

Der B.A.U.M. e.V., der B<strong>und</strong>esdeutsche <strong>Arbeit</strong>skreis für umweltbewusstes<br />

Management, unterstützt Klein- <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen beim<br />

<strong>Umwelt</strong>management. Wie, das erklärt Vorstandsmitglied Martin Oldeland.<br />

Die nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Gesellschaft, also die gleichzeitige Berücksichtigung<br />

ökologischer, sozialer aber eben auch ökonomischer<br />

Aspekte, ist eine der zentralen Herausforderungen<br />

unserer Zeit. Dies trifft nicht nur<br />

auf Großunternehmen, sondern auch auf kleine<br />

<strong>und</strong> mittelständische Unternehmen (KMU) zu.<br />

Gerade Großunternehmen stehen von verschiedener<br />

Seite, so auch vom Finanzmarkt, zunehmend<br />

unter Druck nachhaltige Strategien zu entwickeln.<br />

Um ein Gesamtkonzept nachweisen zu<br />

können, sind auch die Zulieferer einzubeziehen,<br />

also wird der Druck weitergegeben. Wenn sich<br />

zum Beispiel ein Auftraggeber mit der CO2-Bilanzierung<br />

seiner Transportkette beschäftigt, dann<br />

muss auch der Logistikpartner innerhalb der<br />

Kette wissen, wie er seinen Beitrag – das heißt<br />

konkrete Daten – dazu liefern kann. Kann er es<br />

nicht, hat er ein Problem <strong>und</strong> eventuell einen<br />

K<strong>und</strong>en weniger.<br />

Es gilt also auch für den Mittelstand, sich heute<br />

strategisch auf diese Herausforderungen in Be -<br />

Die durchschnittliche Stärke des Nordpoleises beträgt im<br />

Sommer nur noch ein Meter gegenüber 1,70 Meter im Jahr<br />

2005.<br />

17.09.2010<br />

Der Vorsitzende der IG BCE Michael Vassiliadis spricht<br />

sich in einem Interview mit der „tageszeitung“ gegen die<br />

ge plante Verlängerung von Laufzeiten der deutschen<br />

Atom kraftwerke aus. Anstelle von Laufzeitverlängerungen<br />

hält Vassiliadis Investitionen in neue Kohlekraftwerke mit<br />

höherem Wirkungsgrad <strong>und</strong> in technische Innovationen<br />

für nötig <strong>und</strong> wirbt um mehr Akzeptanz in der Bevölkerung<br />

für effiziente Kohlekraftwerke.<br />

Die Gremien der <strong>Stiftung</strong> verpflichten sich zur Einhaltung<br />

der Gr<strong>und</strong>sätze guter <strong>Stiftung</strong>spraxis des B<strong>und</strong>esverbandes<br />

Deutscher <strong>Stiftung</strong>en. In diesen Zusammenhang wird<br />

beschlossen, das <strong>Stiftung</strong>svermögen weitestgehend in so-<br />

zug auf Nachhaltigkeit einzustellen. Es ist dabei<br />

nicht notwendig, gleich die großen Lösungen<br />

mit zertifizierten Managementsystemen umzusetzen,<br />

sondern es geht auch über ein Stufenmodell<br />

wie es das B.A.U.M.-Netzwerk beispielsweise<br />

im Bereich <strong>Umwelt</strong>management anbietet. Hier<br />

werden zunächst Unternehmen, insbesondere<br />

KMU, mit einfachen Maßnahmen an das Thema<br />

herangeführt. Nach weiteren Schritten <strong>und</strong> Projekten<br />

kann danach auch eine Auszeichnung<br />

nach EMAS oder ISO 14001 für ein komplettes<br />

<strong>Umwelt</strong>managementsystem stehen.<br />

Hier ein Beispiel für ein Stufenmodell zum Thema<br />

Energie. Energie ist die Lebensader auch von Unternehmen.<br />

Die Energiekosten werden zunehmend<br />

steigen. Damit wird ein sparsamer <strong>und</strong> effizienter<br />

Umgang mit Energie immer wichtiger.<br />

Dazu kommt der mit dem Energieverbrauch verb<strong>und</strong>ene<br />

Aspekt CO2-Belastung <strong>und</strong> Klimaschutz.<br />

Gr<strong>und</strong> genug für Unternehmen tätig zu werden.<br />

Ein betriebliches Energiemanagement hilft da -<br />

bei, die tatsächlichen Einsparpotenziale im Un-<br />

zial <strong>und</strong> ökologisch nachhaltigen sowie konservativen Anlageformen<br />

anzulegen.<br />

Um den <strong>Umwelt</strong>preis 2010 „Energieeffizienz mit Mitarbeiterbeteiligung“<br />

bewerben sich 70 Organisationen aus ganz<br />

Deutschland. Verliehen wird die mit 25.000 Euro dotierte<br />

Auszeichnung für erfolgreiche Aktivitäten zur Steigerung<br />

der Energieeffizienz, bei denen die Belegschaft einbezogen<br />

wird. Die Palette der eingereichten Initiativen ist ebenso<br />

bunt wie der Kreis der Bewerbungen: Von öffentlichen Verwaltungen<br />

<strong>und</strong> Hochschulen über gastronomische Einrichtungen<br />

bis hin zu Unternehmen aus Papiererzeugung,<br />

Automobil- <strong>und</strong> Kunststoffindustrie (S. 65).<br />

Verliehen wird der Preis am 4. November 2010 in Hannover<br />

bei einer Veranstaltung zum 20jährigen Bestehen der <strong>Stiftung</strong>.<br />

Das <strong>Umwelt</strong>ministerium des Landes Nord rhein-Westfalen<br />

vergibt einen Sonderpreis für Bewerbungen aus NRW.


�<br />

ternehmen aufzudecken. Hierbei unterstützte<br />

B.A.U.M. kleine <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen<br />

im Rahmen des Einstiegsberatungsprojekts<br />

ECO+. Es ergaben sich durchschnittliche Kostenreduzierungen<br />

von 5.000 bis 10.000 Euro sowie<br />

eine durchschnittliche Co2-Reduktion von 74<br />

Tonnen pro Unternehmen. Ein Großteil der Einsparungen<br />

ist bereits durch nichtinvestive Maßnahmen<br />

wie Verhaltensänderungen oder mit nur<br />

geringem Investitionsbedarf realisierbar. Die von<br />

B.A.U.M. im Rahmen eines Ökoprofit-Projektes,<br />

also einer nächsten <strong>und</strong> weitergehenden Stufe,<br />

untersuchten 622 Unternehmen mit über 170.000<br />

Ein <strong>Umwelt</strong>management für KMU<br />

Ökoprofit, eine Kooperation von Wirtschaft <strong>und</strong><br />

Kom munen im <strong>Umwelt</strong>management, wurde im öster -<br />

reichischen Graz ersonnen <strong>und</strong> findet weltweit Nach -<br />

ahmung. In einem einjährigen Ökoprofit-Einsteigerkurs<br />

werden Betriebe von geschulten BeraterInnen<br />

dabei unterstützt, Ressourcen zu identifizieren <strong>und</strong><br />

einzusparen. Nach erfolgreichem Abschluss des ersten<br />

Jahres engagieren sich viele Betriebe im Ökoprofit-<br />

Klub, einem Netzwerk für nachhaltige Entwicklung<br />

der jeweiligen Stadt oder Region.<br />

Ökoprofit ist Marktführer beim <strong>Umwelt</strong>management<br />

<strong>und</strong> insbesondere für kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen interessant. B<strong>und</strong>esweit haben sich<br />

seit 1998 in etwa 90 Projekten knapp 2.500 Betriebe<br />

<strong>und</strong> Organisationen engagiert. Dabei haben sie hoch -<br />

gerechnet etwa sieben Millionen Megawatt-Stun-<br />

Das im Vorjahr begonnene ÖKOPROFIT-Projekt der IG BCE-<br />

Hauptverwaltung wird zertifiziert. 24 Maßnahmen sorgen<br />

für Einsparungen in Höhe von etwa 60.000 Euro <strong>und</strong> verbessern<br />

die Ökobilanz der Gewerkschaft.<br />

Die <strong>Stiftung</strong> ist Partner bei internationalen Veranstaltungen,<br />

wie dem Zweiten Deutschen Elektromobil-Kongress<br />

<strong>und</strong> dem Dritten Biowerkstoff-Kongress, die von der Nova-<br />

Institut GmbH organisiert werden.<br />

Der Film „Saubere Energie aus Guter <strong>Arbeit</strong>!“ wirbt für Photovoltaik<br />

aus tarifgeb<strong>und</strong>enen Unternehmen mit guten <strong>Arbeit</strong>sbedingungen.<br />

Das Projekt „Serverbasierte IT-Konzepte <strong>und</strong> ihre Auswirkungen<br />

auf Ergonomie, Datenschutz, Mitarbeiterzufrieden -<br />

heit <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz“ dient dazu, die Mitbestimmung<br />

in der modernen IT-Landschaft mit mitarbeiterbezogenen<br />

Mitarbeitern erzielten durchschnittliche Einsparungen<br />

von 31.512 Euro <strong>und</strong> 130 Tonnen CO2 je<br />

Betrieb.<br />

Aktuell bildet B.A.U.M. in einem berufsbegleitenden<br />

Qualifizierungsprogramm zudem betriebliche<br />

Energieeffizienzmanager aus, um gerade KMU<br />

zu einem „Kümmerer“ mit dem nötigen Knowhow<br />

zu verhelfen. Denn dieser fehlt in den allermeisten<br />

Fällen. Doch eine solche Person macht<br />

die Umsetzung von Maßnahmen vielfach erst<br />

möglich. <<br />

www.baumev.de<br />

www.effizienzmanager.de<br />

den Strom <strong>und</strong> Wärme, 250.000 Liter Kraftstoff <strong>und</strong><br />

zwölf Millionen Kubikmeter Wasser eingespart. Die<br />

Betriebe investierten etwa 400 Millionen Euro <strong>und</strong><br />

reduzierten ihre Kosten in Höhe von etwa 500 Millionen<br />

Euro.<br />

In der Hauptverwaltung der IG BCE wurden 2009<br />

<strong>und</strong> 2010 im Rahmen eines Projekts in Hannover<br />

Drucker <strong>und</strong> Kopierer umgerüstet, PCs, Server <strong>und</strong><br />

Notebooks durch energiesparendere Geräte ausgetauscht,<br />

der Fuhrpark auf energieeffizientere Wagen<br />

umgestellt <strong>und</strong> die Steuerung der Stromanlage optimiert.<br />

Der Ökoprofit: 84,5 Tonnen CO2 weniger in<br />

der Luft, 60.000 Kilowattst<strong>und</strong>en Strom <strong>und</strong> 4.000<br />

Kubikmeter Wasser gespart. Macht zusammen über<br />

55.000 Euro <strong>und</strong> das Zertifikat Ökoprofit 2009/10.<br />

www.oekoprofit.com<br />

www.arqum.de/datenbank<br />

Themen wie Hardware-Ergonomie, Schutz persönlicher<br />

Daten, Informationsrechte, praktischer Nutzen <strong>und</strong> Zeitautonomie<br />

zu verbinden. Gute <strong>und</strong> mitarbeiterfre<strong>und</strong>liche<br />

Lösungen bei der Einführung energieeffizienter IT-Systeme<br />

sollen identifiziert werden (S. 59).<br />

Die <strong>Stiftung</strong> hat sich zum 20jährigen Jubiläum neu aufgestellt.<br />

Mit ihrem Engagement <strong>und</strong> der Vergabe von <strong>Umwelt</strong>preisen<br />

sowie Drittmittelprojekten wirkt sie aktiv an<br />

der Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung konsens- <strong>und</strong> lösungsorientierter<br />

Strategien auf betriebs-, industrie-, <strong>und</strong> gesellschaftspolitischer<br />

Ebene mit. Sie wirbt auf allen Hierarchieebenen<br />

in Unternehmen für das Paradigma eines grünen,<br />

energie- <strong>und</strong> ressourceneffizienten Wachstumszyklus <strong>und</strong><br />

einen nachhaltigen Energiemix. Diese Leitmotive sollen in<br />

betriebliche Prozesse <strong>und</strong> in Sozialpartnerdialoge integriert<br />

werden.<br />

<<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Ein Zukunftsfonds zum<br />

Energie sparen<br />

Ein sich selbst tragendes Finanzierungsinstrument<br />

für Investitionen<br />

in Energieeffizienz,<br />

die Idee ist bestechend einfach:<br />

Professionelle Energiebera -<br />

terInnen ermitteln in öffentlichen<br />

Einrichtungen, Unter -<br />

nehmen <strong>und</strong> Privathaushalten<br />

zunächst die Einsparpotenziale.<br />

Ein Zukunftsfonds finanziert<br />

dann die Investition in<br />

klar definierte Maßnahmen.<br />

Die so erzielten Einsparungen<br />

dienen zu 50 Prozent der eigenen<br />

Kostenentlastung. Die anderen<br />

50 Prozent fließen an<br />

den Zukunftsfonds zurück. Je<br />

nach Laufzeit <strong>und</strong> Investitionsvolumen<br />

sind die Fördermittel<br />

einschließlich Zinsen <strong>und</strong> die<br />

Kosten für Beratung, Verwaltung<br />

<strong>und</strong> Ausfallrisiken innerhalb<br />

von drei bis zehn Jahren<br />

zurückgezahlt. Danach kommen<br />

die Einsparungen zu 100<br />

Prozent den Eigentümern zu<br />

Gute.<br />

Banken <strong>und</strong> Sparkassen könnten<br />

den Zukunftsfonds vertreiben.<br />

Entwickelt hat das Modell<br />

Prof. Dr. Maximilian Gege, der<br />

Vorsitzende des B.A.U.M. e.V.<br />

www.baumev.de<br />

→ Projekte, Zukunftsfonds<br />

Mitgliedschaften der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />

· B<strong>und</strong>esverband Deutscher <strong>Stiftung</strong>en<br />

www.stiftungen.org<br />

· B<strong>und</strong>esdeutscher <strong>Arbeit</strong>skreis für <strong>Umwelt</strong> -<br />

bewusstes Management (B.A.U.M. e.V.)<br />

www.baum-ev.de<br />

· KlimaAllianz2020 der Stadt Hannover<br />

www.klimaallianz-hannover.de<br />

· Niedersächsischen Regierungskommission<br />

Klimaschutz, <strong>Arbeit</strong>sgruppe Bildung<br />

· <strong>Stiftung</strong>sForum für Berufliche Bildung<br />

· Wissensportal Energieeffizienz<br />

www.ee-b.de<br />

79


80<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

5 <strong>Umwelt</strong>analytik bei Bayer: Ein Bayer-<br />

Mitarbeiter im Labor des Instituts<br />

für <strong>Umwelt</strong>analyse <strong>und</strong> Bewertungen<br />

in Leverkusen hält eine Laichschale,<br />

mit der in einem Aquarium<br />

Fischeier aufgefangen werden. An<br />

diesen wird untersucht, ob behandelte<br />

Abwässer schädlich für Fische<br />

sind. Foto: Bayer AG<br />

Mehr als bloße Absichtserklärung<br />

Wie sich die Bayer AG für Nachhaltigkeit engagiert.<br />

Bei Bayer haben Ökonomie, Ökologie <strong>und</strong> gesellschaftliches<br />

Engagement den gleichen hohen<br />

Stellenwert. Entsprechend sieht der Konzern seine<br />

Rolle als sozial <strong>und</strong> ethisch verantwortungsbewusst<br />

agierendes Unternehmen. Und folglich ist<br />

Nachhaltigkeit keine bloße Absichtserklärung,<br />

sondern zentraler Unternehmenswert.<br />

„In unserem Konzern ist nachhaltiges Wirtschaften<br />

seit langem ein wesentliches Ziel der Geschäftspolitik“,<br />

heißt es im Bayer-Nachhaltigkeitsbericht<br />

2009. Dies habe nicht zuletzt dazu geführt,<br />

dass sich das Unternehmen in der globalen<br />

Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise „erfolgreich behaupten“<br />

konnte. Dementsprechend entwickelte<br />

Bayer 2009 seine Nachhaltigkeitsstrategie noch<br />

einmal weiter <strong>und</strong> startete ein umfangreiches<br />

Nachhaltigkeits programm. In dessen Mittelpunkt<br />

stehen internationale Leuchtturm-Projekte<br />

zu den Themen Ges<strong>und</strong>heitsversorgung,<br />

Ernährungssicherheit sowie neue Lösungen für<br />

Klimaschutz <strong>und</strong> Ressourcen-Schonung. Dabei<br />

stützt sich das Nachhaltigkeitskonzept auf drei<br />

Säulen: Produkte <strong>und</strong> Technologien, Geschäftsprozesse<br />

sowie gesellschaftliches Engagement.<br />

Eine entscheidende Rolle spielen bei Produkten<br />

<strong>und</strong> Technologien die Innovationen. Bayer ist ein<br />

Er finder-Unternehmen <strong>und</strong> hat 2010 das Budget<br />

für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung auf ein erneutes<br />

Rekordniveau von r<strong>und</strong> 3,1 Milliarden Euro gehoben.<br />

Bei den Geschäftsprozessen geht es insbesondere<br />

um verantwortungsbewusste Personalpolitik,<br />

Produktverantwortung <strong>und</strong> nachhaltiges Lieferantenmanagement.<br />

In diesem Kontext steht<br />

auch die Standortvereinbarung an den deutschen<br />

Standorten. Als die Vereinbarung Ende<br />

2009 neu erarbeitet wurde, hob Vorstandsmitglied<br />

<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sdirektor Dr. Richard Pott hervor,<br />

dass der „seit 1997 bestehende Verzicht auf<br />

betriebsbedingte Kündigungen trotz des unsicheren<br />

wirtschaftlichen Umfelds für drei Jahre<br />

fortgeschrieben wurde“. Auch der Bayer-Gesamtbetriebsratsvorsitzende<br />

Thomas de Win lobte<br />

„die Fortführung der bei Bayer gelebten sozialen<br />

Verantwortung“.<br />

Verantwortungsbewusst zeigt sich das Unternehmen<br />

auch bei <strong>Arbeit</strong>ssicherheit, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz, die durch gezielte Initiativen<br />

permanent verbessert werden.<br />

Und sein gesellschaftliches Engagement unterstreicht<br />

der Konzern nicht zuletzt durch seine<br />

<strong>Stiftung</strong>en: die „Bayer Science & Education Fo<strong>und</strong>ation“<br />

sowie die „Bayer Cares Fo<strong>und</strong>ation“. Insgesamt<br />

engagiert sich Bayer weltweit in r<strong>und</strong><br />

300 Projekten mit Schwerpunkten bei Bildung<br />

<strong>und</strong> Forschung, <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>, Ges<strong>und</strong>heit<br />

<strong>und</strong> Sozialem sowie Sport <strong>und</strong> Kultur.<br />

Denn die eigene Zukunftsfähigkeit hängt unmittelbar<br />

mit den Zukunftsperspektiven der gesamten<br />

Gesellschaft zusammen. <<br />

www.nachhaltigkeit.bayer.de<br />

Dirk Frenzel, Bayer AG, Konzernkommunikation


Klimaschutz braucht raschen Netzausbau<br />

Erneuerbare Energien sind auf dem<br />

Vormarsch. Wir bei 50Hertz sind Vorreiter<br />

bei der In tegration der erneuerbaren<br />

Energien ins Netz. Wir betreiben das<br />

Höchst spannungsnetz für mehr als<br />

18 Millionen <strong>Mensch</strong>en im Norden <strong>und</strong><br />

Osten Deutschlands – die Exportregion<br />

für grünen Strom.<br />

Erneuerbare Energien brauchen neben<br />

Speichern neue Leitungen. Wir meinen<br />

es ernst mit unserer gesellschaftlichen<br />

Verantwortung, Stromautobahnen gemäß<br />

den Klimazielen Deutschlands <strong>und</strong> Europas<br />

zu entwickeln.<br />

Dafür sind folgende politische Weichen<br />

zu stellen:<br />

– Für den notwendigen Netzausbau<br />

benötigen wir stabile Investitionsbedingungen<br />

sowie eine politisch gestützte<br />

Akzeptanz offensive.<br />

– Der rechtliche <strong>und</strong> regulatorische<br />

Rahmen muss dafür sorgen, dass die<br />

Kosten der Integration der erneuerbaren<br />

Ener gien deutschlandweit fair verteilt<br />

<strong>und</strong> Anreize für die enormen Investitionen<br />

gesetzt werden.<br />

Mehr unter www.50hertz-transmission.net


82<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

© Querformat – Lothar Rudolf Medienkonzept<br />

www.stiftung-sponsoring.de<br />

Krankenversicherungsverein a. G.<br />

Wechseln Sie jetzt zur Nr.1<br />

in der privaten<br />

Krankenversicherung !<br />

www.debeka.de erfahren. sicher. günstig.<br />

REDUCE EDUCE TO THE MAX –<br />

GERINGERE ERE MITTEL UND DIE FOLGEN<br />

ROTE SEITEN:<br />

SKALIERUNG VON STIFTUNGSPROJEKTEN<br />

Ausgabe 3|2010<br />

Das Magazin für Nonprofit-<br />

Management <strong>und</strong> -Marketing<br />

GESPRÄCH<br />

AKTUELLES<br />

SCHWERPUNKT<br />

Reinhold Würth über erfolgrei<br />

Aktion „Fugenpate“: Wie es Wirksam bleiben bei sinkenden<br />

ches Unternehmertum, Famili einer kleinen <strong>Stiftung</strong> gelingt,<br />

Erträgen: Chancen durch Neu<br />

enstiftungen als Nachfolgelö<br />

große Fördersummen zur Sanie ausrichtung der Anlage- <strong>und</strong><br />

sung <strong>und</strong> die Sozialpflichtig<br />

rung rung der Berliner Berliner Gedächtniskir Förderstrategie, Kooperationen,<br />

keit des Eigentums<br />

che zu beschaffen<br />

Netzwerke <strong>und</strong> F<strong>und</strong>raising<br />

Fachmagazin<br />

<strong>Stiftung</strong>&Sponsoring<br />

Immer auf dem Laufenden,<br />

alle 2 Monate neu<br />

�Aktuell,<br />

anschaulich, f<strong>und</strong>iert<br />

�Praxisbeispiele,<br />

Fachartikel,<br />

Anregungen<br />

�Kurze,<br />

prägnante Beiträge<br />

�Ausgewiesene<br />

Autoren<br />

aus Wissenschaft <strong>und</strong> Praxis<br />

�Allen<br />

wichtigen Themen<br />

des Nonprofi t-Sektors<br />

Berit Sandberg /<br />

Christoph Mecking<br />

Vergütung haupt<strong>und</strong><br />

ehrenamtlicher<br />

Führungskräfte<br />

in <strong>Stiftung</strong>en<br />

Die Ergebnisse der<br />

Vergütungsstudie<br />

1. Aufl . 2008, 149 Seiten,<br />

Broschur, � 149,90<br />

SONDERPREIS für Abonnenten von<br />

<strong>Stiftung</strong>&Sponsoring <strong>Stiftung</strong> � 119,90<br />

ISBN 978-3-9812114-0-5<br />

Bestellungen <strong>und</strong> Infos: Tel. 05246 9219-0 | Fax 05246 9219-99 | abo@stiftung-sponsoring.de | www.stiftung-sponsoring.de<br />

Günter Wallraff<br />

Enthüllungsjournalist <strong>und</strong> Schriftsteller<br />

K<strong>und</strong>enmonitor®<br />

Deutschland 20 09<br />

TESTSIEGER<br />

K<strong>und</strong>enzufriedenheit<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

Wiederwahlabsicht<br />

Weiterempfehlungsabsicht<br />

Branche: Private Krankenversicherungen<br />

Details unter www.debeka.de/k<strong>und</strong>enmonitor<br />

Debeka-Hauptverwaltung<br />

Ferdinand-Sauerbruch-Str. 18<br />

56058 Koblenz<br />

Telefon (02 61) 4 98 - 0<br />

Alexander Glück<br />

Die verkaufte<br />

Verantwortung.<br />

Das stille Einvernehmen<br />

im F<strong>und</strong>raising<br />

Plädoyer für ein Umdenken<br />

in der Spendenkultur!<br />

1. Aufl age 2010, ca. 200 Seiten<br />

Broschur, � 24,90<br />

SONDERPREIS für Abonnenten<br />

von <strong>Stiftung</strong> <strong>Stiftung</strong>&Sponsoring � 19,90<br />

ISBN 978-3-9812114-2-9<br />

»Ich bin einer von 100!«<br />

Im Bildband »Respekt! 100 <strong>Mensch</strong>en – 100 Geschichten«<br />

100 Prominente erzählen, wie sie Respekt erleben: Lustige,<br />

beeindruckende <strong>und</strong> dramatische Geschichten zeigen die Vielfältigkeit<br />

dieses Begriffs in Wort, Bild <strong>und</strong> Video.<br />

� 39,90<br />

inkl. 2 DVDs<br />

Respekt!<br />

100 <strong>Mensch</strong>en – 100 Geschichten<br />

2010. 240 Seiten, 32 x 23 cm,<br />

geb<strong>und</strong>en mit einzigartigen Portraitaufnahmen<br />

<strong>und</strong> 2 DVDs. Jetzt im Buchhandel,<br />

auf www.respekt.tv <strong>und</strong> bei<br />

www.b<strong>und</strong>-verlag.de erhältlich.<br />

ISBN 978-3-7663-6047-2<br />

Günter Wallraff ist ein Botschafter unserer b<strong>und</strong>esweiten »Respekt!-Schilderaktion« Gemeinsam mit vielen anderen Partnern<br />

setzen wir uns ein gegen Rassismus, Vorurteile, Homophobie <strong>und</strong> Sexismus. Wir möchten, dass bald an vielen Sportanlagen,<br />

Schulen <strong>und</strong> Betrieben unsere Schilder »Respekt! Kein Platz für Rassismus« angebracht werden. Mehr Informationen im Bildband.<br />

Eine Aktion der »Gemeinützigen Respekt! Kein Platz für Rassismus GmbH«


So können Sie helfen<br />

Spenden werden für die in der Satzung festgelegten<br />

Zwecke verwendet.<br />

Spendenkonto:<br />

SEB-Bank AG Hannover<br />

Kto.-Nr.: 1026 336 800<br />

BLZ: 250 101 11<br />

Als Förderer unterstützen Sie mit ihrem Beitrag<br />

regelmäßig unsere Satzungsziele.<br />

Förderkonto:<br />

BB Bank<br />

Kto.-Nr. 47 12 900<br />

BLZ 66 090 800<br />

Zustiftungen erhöhen das Gr<strong>und</strong>vermögen der <strong>Stiftung</strong><br />

dauerhaft. Die daraus erwachsenen Zinserträge<br />

stehen für Förderungen <strong>und</strong> Projekte zur Verfügung.<br />

Beitrittserklärung/Förderbogen<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

Spendenbescheinigungen / Sonderausgaben<br />

Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> ist eine gemeinnützigen Zwecken im Sinne<br />

der Abgabenordnung (§§ 51 ff.) dienende <strong>Stiftung</strong>. Jede/r Spender/in erhält<br />

ebenso wie die Förderer im Februar des Folgejahres automatisch eine Spendenbescheinigung<br />

für das Finanzamt. Spenden <strong>und</strong> Förderbeiträge werden<br />

in Höhe von bis zu 20 Pro zent des Jahreseinkommens als Sonderausgaben<br />

im Sinne des § 10 b Abs. 1 EStG vom Finanzamt anerkannt.<br />

Förderkreis<br />

Förderer unterstützen die <strong>Stiftung</strong> dabei, die natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen<br />

zu erhalten <strong>und</strong> gute Voraussetzungen für die heutigen <strong>und</strong> künftigen Gene -<br />

rationen zu schaffen.<br />

Unterstützen Sie uns als Förderer mit Ihrem Beitrag für eine ressourceneffiziente<br />

<strong>und</strong> nachhaltige Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft. Spenden Sie sicher <strong>und</strong><br />

bequem online <strong>und</strong> werden Sie Förderer unter www.arbeit-umwelt.de.<br />

Ich möchte zum Förderkreis gehören <strong>und</strong> die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> regelmäßig unterstützen.<br />

Name, Vorname<br />

Firma/Institution<br />

Straße/Hausnummer<br />

Postleitzahl, Ort<br />

Telefon, E-Mail<br />

Der Mindestförderbeitrag beträgt im Jahr für eine Einzelpersonen 60 Euro <strong>und</strong> für Firmen <strong>und</strong> Institutionen 1.000 Euro.<br />

Mein Jahresbeitrag als Einzelperson: Mein Jahresbeitrag als Firma/Institution:<br />

c 250 Euro c 120 Euro c 60 Euro c 5.000 Euro c 2.000 Euro c 1.000 Euro<br />

Ort / Datum / Unterschrift<br />

Einzugsermächtigung<br />

von Auftraggeber (durch Lastschriften) c monatlich c vierteljährlich c halbjährlich c jährlich<br />

Kontonummer<br />

Bankleitzahl<br />

Kreditinstitut<br />

an Zahlungsempfänger <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG Bergbau, Chemie, Energie · Königsworther Platz 6 · 30167 Hannover<br />

Hiermit ermächtige/n ich/wir Sie widerruflich, die von mir/uns entrichteten Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Kontos durch Lastschriften einzuziehen.<br />

Wenn mein/unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung. Teileinlösungen<br />

werden im Lastschriftverfahren nicht vorgenommen.<br />

Ort / Datum / Unterschrift<br />

83


84<br />

Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />

kinder lieben chemie<br />

Den Nachwuchs für Chemie zu begeistern, ist wichtig für unser aller<br />

Zukunft. Darum haben wir in 15 Ländern „Kids’ Labs“, in denen Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche Chemie <strong>und</strong> Wissenschaft spielerisch erleben können. Wenn<br />

junge Forscher <strong>und</strong> Reagenzgläser gut miteinander können, dann ist das<br />

Chemie, die verbindet. Von BASF. www.basf.com/chemistry<br />

FAIR & GUT<br />

Fair für <strong>Mensch</strong> & <strong>Umwelt</strong> fair 4<br />

Die fairen Werbemittel<br />

us<br />

�����������������������������������������������������������<br />

����������������������������������������������������������<br />

�������������������������������������������������<br />

������������������������������������������������������������<br />

������������������ �����������������������������������<br />

������������������������������������������<br />

���� www.fair4us.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!