Arbeit Mensch Natur - Stiftung Arbeit und Umwelt
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www.arbeit-umwelt.de<br />
Gefördert durch die
<strong>Arbeit</strong><strong>Mensch</strong><strong>Natur</strong><br />
Jubiläumsmagazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Impressum<br />
Herausgeber<br />
Egbert Biermann<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Königsworther Platz 6<br />
30167 Hannover<br />
www.arbeit-umwelt.de<br />
Konzept & Redaktion<br />
Dorothee Beck<br />
Medienbüro<br />
Pestalozziplatz 6<br />
60385 Frankfurt<br />
www.dorothee-beck.de<br />
Konzept & Anzeigenleitung<br />
Christian Sprute<br />
Geschäftsführung<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Chronologie<br />
Birgit Hormann<br />
Hannover<br />
<strong>Umwelt</strong>preise 1996 bis 2007<br />
Gesine Bonnet<br />
Wiesbaden<br />
Gestaltung & Umsetzung<br />
SCHIRMWERK<br />
Iris Wagner<br />
Ruhrtalstraße 30<br />
45239 Essen-Werden<br />
www.schirmwerk.de<br />
Titelfotos<br />
istockphoto.com/michael1959<br />
Fotolia.com/Claus Mikosch<br />
istockphoto.com/ivannna<br />
Druck<br />
BWH GmbH<br />
Beckstraße 10<br />
30457 Hannover<br />
www.bw-h.de<br />
Vorstand<br />
Egbert Biermann (Vorsitzender), Mitglied des geschäftsführenden<br />
Hauptvorstandes der IG BCE<br />
Dr. Herlind G<strong>und</strong>elach (stellv. Vorsitzende,) Präses der Behörde<br />
für Wissenschaft <strong>und</strong> Forschung, Freie <strong>und</strong> Hansestadt Hamburg<br />
Margit Conrad, Ministerin für <strong>Umwelt</strong>, Forsten <strong>und</strong> Verbraucherschutz,<br />
Rheinland-Pfalz<br />
Peter Hausmann, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IG BCE<br />
Beirat<br />
Michael Deister (Vorsitzender), stellv. Konzernbetriebsratsvorsitzender<br />
Continental AG<br />
Dr. Lutz Pscherer (stellv. Vorsitzender), Gesamtbetriebsratsvorsitzender<br />
50 Hertz Transmission GmbH<br />
Prof. Dr. Reiner Arndt, Direktor B<strong>und</strong>esanstalt für <strong>Arbeit</strong>sschutz <strong>und</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>smedizin<br />
Axel Görig, selbstständiger Handelsvertreter<br />
Gertraud Lauber, Abteilungsleiterin <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Dr. Harry Lehmann, <strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamt, Leiter Fachbereich I, <strong>Umwelt</strong>planung<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeitsstrategien<br />
Dr. Karlheinz Messmer, ehemaliger Betriebsleiter Werk Ludwigshafen <strong>und</strong><br />
ehemaliges Aufsichtsratsmitglied BASF<br />
Ulrich Petzold, MdB, Mitglied im Ausschuss für <strong>Umwelt</strong>, <strong>Natur</strong>schutz <strong>und</strong><br />
Reaktorsicherheit des Deutschen B<strong>und</strong>estages<br />
Eckhard Uhlenberg, Präsident des Landtages von Nordrhein-Westfalen<br />
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung RWE Innogy GmbH<br />
Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE<br />
<strong>Stiftung</strong>steam<br />
Christian Sprute (Geschäftsführung)<br />
Roland Pätzold (Projektmanagement)<br />
Gabi Schwenke (Sekretariat)<br />
Jens Rudolph (Graphik & Website)<br />
Marcel Fleischmann (Buchhaltung)
Inhaltsverzeichnis<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> –<br />
ein Thema für die IG BCE<br />
3 Vorwort<br />
4ff. Chronologie der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong><br />
5 <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> im Jahr 2040:<br />
Blick zurück nach vorn<br />
7 Michael Vassiliadis: Nachhaltigkeit,<br />
Innovation <strong>und</strong> Beschäftigung<br />
31 Forschungsprojekt Energieeffizienz <strong>und</strong><br />
Beschäftigung<br />
53 Pionierin der Nachhaltigkeit<br />
83 Förderkreis: So können Sie helfen<br />
Die <strong>Umwelt</strong>preise<br />
2010 (65), 2007 (22), 2002 (42), 2000 (70),<br />
1998 (74), 1997, 1996 (72), 1995, 1994 (71)<br />
Politik für <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
6 B<strong>und</strong>eskanzlerin Angela Merkel: Nicht<br />
maximales, sondern optimales Wachstum<br />
15 Klaus Töpfer: Das Konzept Nachhaltigkeit<br />
hat sich durchgesetzt<br />
37 <strong>Umwelt</strong>minister Norbert Röttgen:<br />
<strong>Arbeit</strong>splätze in der <strong>Umwelt</strong>wirtschaft<br />
sind verlagerungsfest<br />
45 Sigmar Gabriel: Erneuerbare Energien –<br />
eine Erfolgsgeschichte<br />
50 Die umweltpolitischen SprecherInnen<br />
der B<strong>und</strong>estagsfraktionen<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> in den<br />
Branchen der IG BCE<br />
11 Braunkohle: Von Sukzessionsflächen <strong>und</strong><br />
temporären Biotopen<br />
18 Solarindustrie in Deutschland vorbildlich<br />
24 CCS: Eine Zukunft für die Kohle<br />
25 Was macht eigentlich ein Stromnetzbetreiber?<br />
27 Udo Bekker, <strong>Arbeit</strong>sdirektor Vattenfall:<br />
Vom Boiler zur Großtechnologie<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
28 Steinkohle: Technologische Kompetenz<br />
macht Klimaschutz möglich<br />
30 Fritz Vahrenholt: Erneuerbare Energien –<br />
Alles im grünen Bereich<br />
33 Chemie: Gute Leute, gelebtes Ideenmanagement<br />
46 Batterien für E-Mobile: Keramik macht mobil<br />
54 Papier: Das Leben ist Papier<br />
55 Kunststoffe: Eine Haut für den maroden<br />
Abwasserkanal<br />
56 Zement: Der Baggerführer <strong>und</strong> die<br />
Artenvielfalt<br />
69 <strong>Umwelt</strong>obleute im Betrieb: Damit die Folie<br />
nicht im Altpapier landet<br />
80 Bayer AG: Mehr als bloße Absichtserklärung<br />
Herausforderungen für eine<br />
grüne Industriegesellschaft<br />
16 Ernst-Ulrich von Weizsäcker:<br />
Der erste grüne Wachstumszyklus<br />
32 Stephan Kohler, Deutsche Energieagentur:<br />
Energieeffizienz zieht sich durch alle<br />
Lebenslagen<br />
48 Gerhard Prätorius, Volkswagen AG:<br />
Umsteuern mit dem eigenen Fuß<br />
58 Jens Clausen: Green IT gibt es schon<br />
61 Nachhaltigkeitspreise: Geschäftsmodell<br />
der Zukunft<br />
66 Jochen Flasbarth, <strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamt:<br />
Motor für ein grünes Wachstum<br />
Vernetzung für <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
39 Angelika Zahrnt: Das gleiche Recht auf<br />
CO2-Emissionen<br />
57 Fritz Brickwedde, B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong>:<br />
Die größte <strong>Umwelt</strong>stiftung der Welt<br />
62 Lutz Spandau, Allianz <strong>Umwelt</strong>stiftung:<br />
Best-practice-Projekte zum Klimaschutz<br />
77 Nikolaus Simon, Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong>:<br />
Es bleibt genügend zu tun<br />
78 Martin Oldeland, B.A.U.M.e.V.: Stufenmodell<br />
zur Nachhaltigkeit<br />
1
Gründung: 1990<br />
Gründungskapital: 1 Millionen DM<br />
<strong>Stiftung</strong>skapital: 3,4 Millionen Euro<br />
Anzahl geförderter Projekte: 95<br />
Anzahl durchgeführter Projekte: 35<br />
Höhe der Förderungen seit Gründung: 1.185.000 Euro<br />
Finanzvolumen der durchgeführten Projekte seit Gründung: 5.914.000 Euro<br />
(Stand Oktober 2010)
Vorwort<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
20 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE. – Das Jubiläum ist Anlass für einen<br />
Rückblick auf die Anfänge unseres nachhaltigen Handelns, einen Überblick über<br />
die Entwicklung unserer Einrichtung, einen Ausblick auf ihre mögliche Zukunft<br />
<strong>und</strong> Gelegenheit für einen Einblick in aktuelle Themenfelder unserer gewerkschaftlichen<br />
<strong>Umwelt</strong>stiftung.<br />
All das finden Sie in diesem Magazin.<br />
Wir wollen einen Beitrag zum notwendigen Wandel hin zu einer energie- <strong>und</strong><br />
rohstoffeffizienteren Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft leisten.<br />
Getreu unserem Leitmotiv, Mittler zwischen den Welten zu sein, lassen wir in<br />
diesem Magazin Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter verschiedener Konzepte <strong>und</strong> Denkansätze<br />
der Nachhaltigkeit zu Wort kommen.<br />
So unterschiedlich sie auch sein mögen, sie alle wollen die natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen<br />
erhalten, gute Voraussetzungen für Wohlstand <strong>und</strong> Wohlfahrt heutiger<br />
wie künftiger Generationen schaffen sowie eine nachhaltige Industrie-, Energie<strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong>politik mit nachhaltigem Konsum erreichen. Die Ziele sind ähnlich,<br />
der Weg dorthin unterscheidet allerdings ihre Nachhaltigkeitskonzepte.<br />
Auch wenn wir nicht jede Meinung von Autorinnen <strong>und</strong> Autoren teilen, wollen<br />
wir mit dieser Publikation zum Jubiläum einen Beitrag zum Dialog leisten. Wer diesen<br />
will, muss ihn im eigenen Haus zulassen.<br />
Wir danken allen Autorinnen <strong>und</strong> Autoren, Interviewten sowie Journalistinnen<br />
<strong>und</strong> Journalisten, die einen Beitrag zu diesem Magazin geleistet haben. Herausheben<br />
möchten wir die Leistung von Dorothee Beck, die die redaktionelle <strong>Arbeit</strong><br />
erledigte, <strong>und</strong> Iris Wagner für Grafik <strong>und</strong> Layout. Der Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong> danken<br />
wir für die Unterstützung bei der Chronik, die in bewährter Weise von Birgit Hormann<br />
erstellt wurde. Gefreut haben wir uns auch, dass es gelungen ist, eine stattliche<br />
Zahl von Inserenten zu gewinnen. Dies trägt erheblich zur Finanzierung der<br />
Publikation bei.<br />
Wir hoffen, dass unser Magazin viele Leserinnen <strong>und</strong> Leser findet <strong>und</strong> Diskussionen<br />
anregt. Meinungen <strong>und</strong> Kritik nehmen wir gerne entgegen. <<br />
Egbert Biermann<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Christian Sprute<br />
Geschäftsführer<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
3
4<br />
Pflanzenschutzforschung<br />
70er <strong>und</strong> 80er Jahre<br />
Erste Überlegungen zu einer gewerkschaftlichen<br />
<strong>Umwelt</strong>stiftung<br />
Die umweltpolitische Diskussion der 70er <strong>und</strong> 80er Jahre<br />
sowie die Debatte um den Industriestandort Deutschland<br />
Ende der 80er wirft die Frage auf, wie Gewerkschaften, Betriebsräte<br />
<strong>und</strong> Beschäftigte auf betrieblicher Ebene den<br />
Reformprozess zur ökologisch-sozialen Marktwirtschaft<br />
mitgestalten können.<br />
Ökologie ist seit den 70er Jahren eher ein Thema neuer sozialer<br />
<strong>und</strong> außerparlamentarischer Bewegungen. Zunehmend<br />
rücken <strong>Umwelt</strong>politik <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz aber auch<br />
in den Mittelpunkt gewerkschaftlicher Diskussionen. Enga -<br />
gierte <strong>Umwelt</strong>gruppierungen betrachten das jedoch kritisch,<br />
da im Konflikt zwischen Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie den<br />
Gewerkschaften vielfach die Fähigkeit abgesprochen wird,<br />
an einem ökologischen Umbau der Marktwirtschaft mitzuarbeiten.<br />
Die chemische Industrie steht aufgr<strong>und</strong> ihrer sicherheitsrelevanten<br />
Produktionstechnologien zwangsläufig im Mittelpunkt<br />
einer kritischen Diskussion. Dabei ist der IG Chemie-Papier-Keramik<br />
(IG CPK) klar, dass <strong>Umwelt</strong>schutz nicht<br />
national begrenzt sein kann. Die zentralen Probleme wie<br />
der Treibhauseffekt <strong>und</strong> die schon damals befürchteten Klimaveränderungen<br />
erfordern europäische <strong>und</strong> weltweite<br />
Lösungen.<br />
Seit 1977 hat die IG Chemie-Papier-Keramik eine eigene<br />
Abteilung <strong>Umwelt</strong>schutz. Sie wird in den kommenden Jahren<br />
zur größten <strong>Umwelt</strong>schutzabteilung einer Gewerkschaft<br />
ausgebaut. An der Entwicklung der <strong>Umwelt</strong>programme<br />
des Deutschen Gewerkschaftsb<strong>und</strong>es der Jahre<br />
1981 <strong>und</strong> 1985 ist die IG CPK maßgeblich beteiligt.
1994<br />
1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000<br />
2001<br />
2002<br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
2015<br />
2016<br />
2017<br />
2018<br />
2019<br />
2020<br />
2021<br />
2022<br />
2023<br />
2024<br />
2025<br />
2026<br />
2027<br />
2028<br />
2029<br />
2030<br />
2031<br />
2032<br />
2033<br />
2034<br />
2035<br />
2036<br />
2037<br />
2038<br />
2039<br />
2040<br />
Blick zurück nach vorn<br />
2040: 50 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
von Egbert Biermann, Vorstandsvorsitzender der <strong>Stiftung</strong><br />
Im Jahre 2040 ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> 50 Jahre alt. Als<br />
Kind der deutschen Einheit hat sie sich von einer aktiv handelnden<br />
Einrichtung mit praktischen <strong>Umwelt</strong>schutzprojekten über<br />
eine fördernde <strong>Stiftung</strong> hin zu einer europaweit tätigen Institution<br />
mit politischem Gewicht entwickelt, die nachhaltiges Handeln<br />
propagiert. Ihre <strong>Umwelt</strong>preise <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>wettbewerbe finden<br />
große Resonanz.<br />
Geschaffen von der IG CPK, einer Vorläufergewerkschaft der<br />
IG BCE, blieb sie über alle Jahre hinweg die einzige gewerkschaftliche<br />
<strong>Umwelt</strong>stiftung in Europa. Am Tag ihres 50. Jubiläums ist sie<br />
nicht nur eine <strong>Stiftung</strong> der IG BCE, sondern durch Zustiftungen die<br />
einer Reihe von europäischen Chemie- <strong>und</strong> Energiegewerkschaften.<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> wurde über die Jahre hinweg immer weniger<br />
ein nationales <strong>und</strong> immer mehr ein europäisches Thema.<br />
Nach ihrem Jubiläum im Jahr 2010 hat sie den Kreis ihrer Förderer<br />
erweitern können. Mehrere h<strong>und</strong>ert Unternehmen fördern die<br />
<strong>Stiftung</strong> heute. Tausende Gewerkschaftsmitglieder spenden mindestens<br />
fünf Euro im Monat für ihre wichtige <strong>Arbeit</strong>.<br />
In harter Kleinarbeit hat die <strong>Stiftung</strong> durch innovative Projekte<br />
die Themen Energieeffizienz <strong>und</strong> Ressourcenschonung als wichtige<br />
Elemente einer nachhaltigen Industrie- <strong>und</strong> Klimapolitik vor-<br />
Im August 1987 bekennen sich die IG CPK <strong>und</strong> die <strong>Arbeit</strong>geberverbände<br />
der chemischen Industrie in einem gemeinsamen<br />
Protokoll zu ihrer Verantwortung <strong>und</strong> treten<br />
dafür ein, dass in den Wirtschaftsausschüssen der Unternehmen<br />
Fragen des <strong>Umwelt</strong>schutzes behandelt werden.<br />
Im Dezember 1987 gründen die Sozialpartner zu diesem<br />
Zweck eine Gesellschaft zur Information von Betriebsräten<br />
über <strong>Umwelt</strong>schutz in der Chemischen Industrie (GIBUCI).<br />
Ergebnis sind mehr als fünfzig Betriebsvereinbarungen<br />
zum <strong>Umwelt</strong>schutz in der chemischen Industrie innerhalb<br />
von vier Jahren.<br />
Die sich abzeichnende Wiedervereinigung Deutschlands<br />
verstärkt innerhalb der IG CPK die Diskussion, wie die marode<br />
Wirtschaft, die immensen <strong>Umwelt</strong>schäden <strong>und</strong> der<br />
vorhersehbare massive Verlust von <strong>Arbeit</strong>splätzen in der<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
angebracht. Ein wichtiger Baustein war ihre Veranstaltungsserie<br />
unter der Globalüberschrift „IndustrieKlima“, mit der sie in den<br />
Jahren 2011 bis 2016 wichtige Themen der gesellschaftlichen Debatte<br />
aufgriff <strong>und</strong> mit der gewerkschaftlichen Praxis verknüpfte.<br />
Unter dem Titel „IndustrieKlima“ warb sie sowohl für eine klimafre<strong>und</strong>liche<br />
Indus triepolitik als auch für eine industriefre<strong>und</strong>liche<br />
Klimapolitik. Nachhaltige Entwicklung mit pragmatischen Schritten<br />
hat sich die <strong>Stiftung</strong> von Anfang an auf die Fahnen geschrieben.<br />
Mit ihrem <strong>Umwelt</strong>preis hat sie regelmäßig wichtige Initiativen<br />
von Unternehmen in die Öffentlichkeit gerückt <strong>und</strong> so<br />
praktische Beispiele für nachhaltiges unternehmerisches Handeln<br />
aufgezeigt. Wichtig war ihr immer die Verbindung mit den Beschäftigten,<br />
die eben nicht Objekte unternehmerischen Handelns,<br />
sondern Subjekte betrieblicher Veränderungen sind.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> hat ihr Alleinstellungsmerkmal<br />
als die gewerkschaftliche <strong>Umwelt</strong>stiftung mit dem europäischen<br />
Blickwinkel verknüpft. Sie konnte Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter<br />
verschiedener europäischer Gewerkschaften zur aktiven Mitarbeit<br />
gewinnen <strong>und</strong> hat so dafür Sorge getragen, dass der Ansatz, „gute<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>“ zu fördern, nicht mehr an nationalen Grenzen<br />
Halt macht. <<br />
ehemaligen DDR aufgefangen werden können. Ökonomie,<br />
Ökologie <strong>und</strong> Soziales zusammen zu denken ist der Ansatzpunkt<br />
der IG CPK <strong>und</strong> beinhaltet gleichzeitig die Gr<strong>und</strong> -<br />
orientierung für Innovation. Gerade aus gewerkschaft -<br />
licher Sicht eröffnet das Leitbild einer nachhaltigen<br />
Entwicklung die Chance, rein umweltbezogene Verkürzungen<br />
<strong>und</strong> Verabsolutierungen zu überwinden <strong>und</strong> insbesondere<br />
das Soziale als gleichrangige Zieldimension herauszuarbeiten.<br />
�S. 10<br />
Wilhelm Kulke, Abteilungsleiter <strong>Umwelt</strong> der<br />
IG CPK, <strong>und</strong> GHV-Mitglied Wolfgang Schultze<br />
vor der Wende in Halle. Foto: Wilhelm Kulke<br />
5<br />
5
6<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Nicht maximales, sondern optimales Wachstum<br />
B<strong>und</strong>eskanzlerin Dr. Angela Merkel zu Nachhaltigkeit als<br />
Leitprinzip der B<strong>und</strong>esregierung<br />
5 B<strong>und</strong>eskanzlerin Dr. Angela Merkel<br />
Nachhaltigkeit – dieses umfassende politische<br />
Leitprinzip der B<strong>und</strong>esregierung lässt sich auf<br />
einen einfachen Nenner bringen: Was wir heute<br />
tun, darf unseren Kindern <strong>und</strong> Enkeln die Aussicht<br />
auf ein Leben in Wohlstand <strong>und</strong> einer intakten<br />
<strong>Umwelt</strong> nicht schmälern. Dazu müssen wir<br />
für ein tragfähiges Gleichgewicht zwischen <strong>Umwelt</strong>schutz,<br />
wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit<br />
<strong>und</strong> sozialer Verantwortung sorgen. Leichter gesagt,<br />
als getan.<br />
Besonders die internationale Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />
hat uns vor Augen geführt, wohin<br />
einseitige Orientierung an kurzfristigem Gewinnstreben<br />
führen kann. Nachhaltigkeit hingegen<br />
zielt nicht auf maximales, sondern optimales<br />
Wachstum ab – ein Wachstum, das die Lebensqualität<br />
der heutigen Generationen verbessert,<br />
ohne die Chancen der nächsten Generationen zu<br />
beeinträchtigen. In diesem Sinne erweist sich<br />
Nach haltigkeit als wesentlicher Teil gelebter Gerechtigkeit<br />
<strong>und</strong> damit als wichtige Voraussetzung<br />
für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft.<br />
Es lohnt sich, den Weg der Nachhaltigkeit zu beschreiten.<br />
So bedeutet etwa weniger Energie<strong>und</strong><br />
Rohstoffverbrauch nicht nur geringere <strong>Umwelt</strong>belastungen,<br />
sondern auch Kosteneinsparungen<br />
für die Wirtschaft. Das sichert <strong>und</strong> schafft<br />
<strong>Arbeit</strong>splätze – <strong>und</strong> damit letztlich Wohlstand.<br />
Natürlich kann Politik allein ein nachhaltiges<br />
Leben <strong>und</strong> Wirtschaften in unserer Gesellschaft<br />
nicht gewährleisten. Das Nachhaltigkeitsprinzip<br />
beschreibt eine nationale Querschnittsaufgabe,<br />
vor der jeder Einzelne tagtäglich steht. Deshalb<br />
freue ich mich auch über einen solch wichtigen<br />
Mitstreiter wie die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
der IG BCE. Gemeinsam erarbeiten wir uns ein<br />
Nationalprodukt mit echtem Mehrwert: Nachhaltigkeit<br />
made in Germany.
Nachhaltigkeit ist eine gewerkschaftliche Gestaltungsaufgabe<br />
<strong>und</strong> Gestaltungschance. Nachhaltige<br />
Entwicklung ist für die IG BCE die gleichrangige<br />
Integration ökologischer, ökonomischer<br />
<strong>und</strong> sozialer Belange. Als Industriegewerkschaft<br />
<strong>und</strong> Stifterin nehmen wir diese Gestaltungsverantwortung<br />
für eine an dem Prinzip der Nachhaltigkeit<br />
orientierte Wirtschafts- <strong>und</strong> Sozialpolitik<br />
gerne wahr. Ökonomie, Ökologie <strong>und</strong> Soziales<br />
zusammen zu denken war seit Gründung der<br />
IG BCE ein Leitgedanke für Innovation <strong>und</strong> Beschäftigung.<br />
Die IG BCE will eine nachhaltige Industrie-, Energie-<br />
<strong>und</strong> Klimapolitik, die industrielle Entwicklung<br />
<strong>und</strong> Innovationen fördert, die langfristig<br />
eine umwelt- <strong>und</strong> klimaverträgliche Energieversorgung<br />
sichert, das Klima tatsächlich schützt<br />
sowie sozialen Fortschritt voranbringt. Aber mit<br />
Augenmaß von A nach B.<br />
Weder dürfen energie- <strong>und</strong> industriepolitische<br />
Erfordernisse über die notwendigen Klimaschutz -<br />
ziele, noch einseitige Klimaschutzmaßnahmen<br />
über die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />
Indus trie gestellt werden. Auch darf ein zügelloses<br />
Finanzsystem nicht den sozialen Frieden <strong>und</strong><br />
die natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen gefähr den,<br />
wie die Finanzkrise mit den deregulierten Märkten<br />
gezeigt hat.<br />
Unsere größte ungenutzte Energiequelle heißt<br />
Effizienzsteigerung. Strom, der gar nicht erst benötigt<br />
wird, kostet kein Geld <strong>und</strong> erzeugt keine<br />
Emissionen. Die IG BCE unterstützt deshalb seit<br />
2006 die von der B<strong>und</strong>esregierung beschlossenen<br />
CO2-Gebäudesanierungsprogramme. Für<br />
solche Sanierungsmaßnahmen liefern die chemische<br />
Industrie, die Kunststoffindustrie, die<br />
Glasindustrie <strong>und</strong> die Baustoffindustrie maßgeschneiderte<br />
Produkte.<br />
Die energieintensiven Industrien erforschen <strong>und</strong><br />
produzieren Tech nologien <strong>und</strong> Produkte, die zur<br />
Lösung des Klimaproblems ge braucht werden.<br />
Chemische Produkte von Wärme- <strong>und</strong> Kälte -<br />
dämm stoffen über Düngemittel bis zu energieeffizienter<br />
Beleuchtung sind maßgeblich an einer<br />
nachhaltigen CO2-Reduktion beteiligt.<br />
Energieeffizienz-Programme verbessern nicht<br />
nur den Klimaschutz, sie sichern <strong>und</strong> schaffen <strong>Arbeit</strong>splätze<br />
in diesen Branchen sowie in Handwerk<br />
<strong>und</strong> Baugewerbe. Das ist Zukunftsvorsorge.<br />
Selbstverständlich gehört zu einer nachhaltigen<br />
Energieversorgung auch der Ausbau der erneuerbaren<br />
Energien. Viele unserer Mitglieder arbeiten<br />
in damit verb<strong>und</strong>enen Unternehmen. Die<br />
energiepolitischen Notwendigkeiten des Indus -<br />
triestandorts Deutsch land müssen mit seinen<br />
klimapolitischen Zielen verknüpft werden. Er- �<br />
3 Michael Vassiliadis<br />
Leitgedanke für Innovation <strong>und</strong> Beschäftigung<br />
Michael Vassiliadis, Vorsitzender der IG BCE <strong>und</strong> Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung,<br />
beschreibt, was seine Gewerkschaft unter nachhaltigem Handeln versteht.<br />
Das große Energie- <strong>und</strong> CO2-<br />
Sparbuch mit 1001 Tipps für<br />
Haus, Garten, Büro <strong>und</strong> Freizeit<br />
erläutert schnell umsetzbare<br />
Vorschläge zum Sparen.<br />
Auch wer nur einiges davon<br />
realisiert, kann leicht mehrere<br />
h<strong>und</strong>ert Euro sparen <strong>und</strong> leis -<br />
tet einen Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Das Energie-Sparbuch<br />
kann gegen 5 Euro Schutzgebühr<br />
bei der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> be stellt werden<br />
(siehe Impressum).<br />
7
8<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 Nachhaltigkeit bedeutet, die<br />
Lebens gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
auch für unsere Enkelkindern<br />
zu erhalten.<br />
Foto: istockphoto.com/jonya<br />
� neuerbare Energien sind unverzichtbar, sie müssen<br />
ausgebaut <strong>und</strong> wirtschaftlicher erzeugt werden.<br />
Dabei müssen sowohl ihr Potenzial als auch<br />
ihre Kosten realistisch betrachtet werden. Solange<br />
ihr Strom nicht gespeichert werden kann,<br />
taugen sie nicht für die industrielle Gr<strong>und</strong>last.<br />
Um eine sichere <strong>und</strong> wirtschaftliche Stromversorgung<br />
gewährleisten zu können, hat sich ein<br />
breiter Energiemix bewährt. Er muss erhalten<br />
werden. Damit in Deutschland auch in Zukunft<br />
Industriestrom erzeugt werden kann, müssen<br />
neue Kohlekraftwerke mit hohen Wirkungsgraden<br />
gebaut werden, wenn der Atomausstieg<br />
gesellschaftlicher Konsens bleibt. Kohleverstromung<br />
benötigt mehr Akzeptanz in der Bevölkerung<br />
sowie eine neutrale <strong>und</strong> umfassende Berichterstattung<br />
in den Medien.<br />
Wer eine nachhaltige Wirtschaft haben will, muss<br />
anerkennen, dass Deutschland ein Industrieland<br />
bleibt, in dem erneuerbare Energien <strong>und</strong> Ressourceneffizienz<br />
ihre Nachhaltigkeit nur mit guten<br />
<strong>und</strong> sozialen <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> Lebensbedingungen<br />
entfalten.<br />
Eine nachhaltige Industriepolitik berücksichtigt<br />
die „organische Stärke“ der deutschen Industrien<br />
in ihrer Größe, Vielfalt, Dichte <strong>und</strong> Verflechtung.<br />
Ohne gr<strong>und</strong>lastfähigen Kohlestrom <strong>und</strong> Erzeugnisse<br />
aus der energieintensiven Gr<strong>und</strong>chemie<br />
wären energieeffiziente Gebäude <strong>und</strong> Haushaltsgeräte,<br />
Solartechnologien, Elektromobilität <strong>und</strong><br />
Windenergie nicht möglich. Nachhaltige In dus -<br />
trie politik ist offen für die Chancen neuer Technologien<br />
<strong>und</strong> führt deren Risikodiskussion auf<br />
der Basis von sachlichen Argumenten. Eine auf<br />
diesem Gr<strong>und</strong>satz aufbauende nachhaltige Indus -<br />
triepolitik erzeugt eine „Win-win-Situation“ oder<br />
ein „Positivsummenspiel“ für den globalen <strong>Umwelt</strong>-<br />
<strong>und</strong> Ressourcenschutz <strong>und</strong> den Industrie<strong>und</strong><br />
Wirtschaftsstandort Deutschland.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE soll<br />
hier satzungsgemäß helfen, um mit innovativen<br />
Partnern, Projekten <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>preisverleihungen<br />
gute Beispiele im Bereich der Energie- <strong>und</strong><br />
Ressourceneffizienz sowie der Erneuerbaren<br />
Ener gien zu identifizieren <strong>und</strong> zu verbreiten.<br />
In diesem Sinne wünschen auch wir uns eine<br />
nachhaltige Wirtschaft, in der die klassischen Industrien<br />
wie zum Beispiel Chemie <strong>und</strong> Kohle<br />
sowie alle Akteure national <strong>und</strong> international einbezogen<br />
werden, um die Herausforderungen in<br />
den nächsten 50 Jahren gemeinsam zu bewältigen.<br />
Voraussetzung ist aber auch, dass dieser<br />
erste „grüne“ Wachstumszyklus nicht nur ökologisch<br />
nachhaltig gestaltet wird, sondern auf<br />
guten <strong>und</strong> sozialen <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> Lebensbedingungen<br />
basiert. Gelingt die Balance aus Ökologie,<br />
Ökonomie <strong>und</strong> Sozialem nicht, könnte das<br />
Konzept der Nachhaltigkeit an den erzeugten<br />
Spannungen <strong>und</strong> Konflikten scheitern.<br />
Angesichts der hohen Bedeutung <strong>und</strong> strategisch<br />
wichtigen Zielsetzung ist eine <strong>Umwelt</strong>stiftung,<br />
wie die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der<br />
IG BCE, auf eine starke Stifterin <strong>und</strong> gute Partnerschaften<br />
angewiesen. Es gilt daher neue strategische<br />
Partnerschaften zu schließen <strong>und</strong> den<br />
Kreis der Förderer weiter auszubauen.
www.contitech.de/acp<br />
Neue Energiequellen –<br />
Power für die Zukunft<br />
Die Rohstoffe unserer Erde sind ein knappes Gut. Doch auch die Generationen von morgen sollen<br />
sicher <strong>und</strong> nachhaltig mit Energie versorgt werden. Darum beschäftigen wir uns heute mehr denn je<br />
damit, wie wir langfristig durch erneuerbare Energien umweltgerecht <strong>und</strong> klimaschonend unseren<br />
Beitrag dazu leisten können. Auf Basis der Zukunftswerkstoffe Kautschuk <strong>und</strong> Kunststoff entwickeln<br />
wir innovative Produkte. Elastische ContiTech Lagersysteme schützen beispielsweise Getriebe <strong>und</strong><br />
Generatoren von Windkraftanlagen <strong>und</strong> sorgen für deren lange Lebensdauer. Wann dürfen wir uns<br />
Ihren Herausforderungen stellen <strong>und</strong> für Sie Mehrwert schaffen?
10<br />
1986<br />
26.04.1986<br />
Super-Gau in Tschernobyl<br />
Als Folge einer Kernschmelze explodiert Reaktorblock<br />
4. Über 500.000 Aufräumarbeiter setzen<br />
sich der Strah lendosis aus, 350.000 <strong>Mensch</strong>en<br />
werden evakuiert. Tausende sterben in den darauffolgenden<br />
Monaten <strong>und</strong> Jahren an den Folgen<br />
der radioaktiven Strahlung.<br />
Foto: flickrcc_timm_suess_1.jpg<br />
1987 … 1989<br />
16.09.1987<br />
Montrealer Protokoll über Stoffe, die zu einem Abbau<br />
der Ozonschicht führen<br />
Das Protokoll beruht auf dem Vorsorgeprinzip <strong>und</strong> ist ein<br />
Meilenstein im <strong>Umwelt</strong>-Völkerrecht. Die Unterzeichnerstaaten<br />
verpflichten sich zur Reduzierung <strong>und</strong> vollständigen<br />
Abschaffung der Emission von chlor- <strong>und</strong> bromhaltigen<br />
Chemikalien (FCKW), die stratosphärisches Ozon zerstören.<br />
1989<br />
Ölpest an der Küste Alaskas<br />
Der Tanker Exxon Valdez läuft auf ein Riff auf, löst damit<br />
eine Ölpest <strong>und</strong> eine der größten <strong>Umwelt</strong>katastrophen der<br />
Seefahrt aus.
Foto: MIBRAG / Rainer Weisflog<br />
Der Vorsitzende der IG CPK Hermann Rappe anlässlich der Eröffnung<br />
der 100 Jahrfeier. Quelle: Archiv IG BCE<br />
1990<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Von Sukzessionsflächen<br />
<strong>und</strong> temporären Biotopen<br />
Die MIBRAG kümmert sich bei der Rekultivierung<br />
von Tagebaufeldern um den <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> Artenschutz.<br />
Riesige Schaufelradbagger, die sich metertief durch das Gelände fräsen<br />
<strong>und</strong> eine Mondlandschaft hinterlassen – Heinz Junge wehrt sich gegen<br />
dieses Bild. Deswegen gibt der Geschäftsführer Personal <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>s -<br />
direktor der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft (MIBRAG) in Zeitz<br />
südlich von Leipzig einen Crash-Kurs in Braunkohlentagebau. Das Prinzip:<br />
Was vorne abgebaggert wird, wird hinten wieder aufgeschüttet. Ist<br />
der Tagebau ausgebeutet, bleibt am Ende ein Loch von etwa dem Volumen<br />
der insgesamt geförderten Braunkohle. Dort entsteht ein See.<br />
„Mehr als zu DDR-Zeiten kostet uns das Gelände Geld. Deswegen halten<br />
wir das aktive Betriebsgelände so klein wie möglich“, betont Junge. Bereits<br />
im Fortschreiten des Tagebaus beginnt die Rekultivierung. Zunächst<br />
kommt der Mutterboden, der beim Freilegen des Braunkohleflözes andernorts<br />
entfernt wird, als Deckgebirge auf die zu rekultivierenden Felder.<br />
Danach werden die Flächen fünf bis sieben Jahre, zum Aufforsten auch<br />
zehn Jahre lang, bearbeitet, bestimmte Pflanzenfolgen angebaut, Substrate<br />
eingepflügt. Es geht darum, aus der geschütteten Fläche, bergmännisch<br />
Kippe genannt, wieder „richtige“ Erde zu machen <strong>und</strong> mit<br />
Nährstoffen anzureichern. Erst dann werden die Flächen einer neuen<br />
Nutzung übergeben. Ob Land- oder Forstwirtschaft, Naherholungsoder<br />
<strong>Natur</strong>schutzgebiet, ist im Rahmenbetriebsplan festgelegt. „Dort ist<br />
von der Gr<strong>und</strong>wasserabsenkung bis zum Restsee definiert, in welchen<br />
Zwischenschritten welche Flächen in Anspruch genommen <strong>und</strong> wieder �<br />
Bei der 100-Jahr-Feier der IG CPK am 27. August 1990 in Hannover wird die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong> mit einem <strong>Stiftung</strong>svermögen von einer Million D-Mark (ca. 500.000 Euro) gegründet.<br />
„Zweck der <strong>Stiftung</strong> ist die Förderung humaner <strong>Arbeit</strong>s-, <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Lebensbedingungen der<br />
<strong>Mensch</strong>en in einer hoch entwickelten Industriegesellschaft“, heißt es in der Satzung. Wege sind<br />
praktisches Handeln, finanzielle Förderung <strong>und</strong> die Verleihung eines <strong>Umwelt</strong>preises.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> soll in der <strong>Umwelt</strong>politik konsens- <strong>und</strong> lösungsorientierte Strategien auf betriebs-,<br />
industrie- <strong>und</strong> gesellschaftspolitischer Ebene entwickeln sowie <strong>Umwelt</strong>schutz arbeiternehmerfre<strong>und</strong>lich<br />
<strong>und</strong> beschäftigungswirksam gestalten. Nachhaltige Entwicklung ist ihr Leitbild.<br />
Die <strong>Stiftung</strong>sgremien werden besetzt mit Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern aus Politik, Wissenschaft,<br />
Industrie, Betriebsräten sowie haupt- <strong>und</strong> ehrenamtlichen Vorstandsmitgliedern der IG CPK.<br />
Am 3. Oktober 1990 geht nach fast 41 Jahren die DDR mit ihrem Beitritt zum Geltungsbereich des<br />
Gr<strong>und</strong>gesetzes in der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland auf. Deutschland ist wiedervereinigt. Damit<br />
werden in den neuen B<strong>und</strong>esländern die ökonomischen <strong>und</strong> ökologischen Probleme, insbesondere<br />
der chemischen Industrie, offensichtlich. Unmittelbar nach Gründung beschließt der Vorstand<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> eine Ist-Standsanalyse der arbeitsmarkt- <strong>und</strong> umweltpolitischen<br />
Probleme <strong>und</strong> deren Sanierung im Chemiedreieck Bitterfeld-Halle-Leipzig. �S. 12<br />
11
12<br />
�Sofort nach dem Abbau der Braunkohle<br />
wird mit der Rekultivierung<br />
begonnen.<br />
Foto: MIBRAG / Rainer Weisflog<br />
� rekultiviert werden“, sagt <strong>Arbeit</strong>sdirektor Junge.<br />
Mancherorts überlässt man die <strong>Natur</strong> sich selbst.<br />
Gemeinsam mit dem <strong>Natur</strong>schutzb<strong>und</strong> (Nabu)<br />
schafft die MIBRAG so genannte Sukzessionsflächen,<br />
wie etwa das Biotop Pirkau. Dort lässt sich<br />
beobachten, wie die <strong>Natur</strong> die Flächen wieder erobert.<br />
Welche Pflanzen siedeln sich an? Welche<br />
Tiere werden heimisch? Insekten ziehen zum Beispiel<br />
Frösche <strong>und</strong> andere Amphibien an, diese<br />
wiederum bestimmte Vogelarten.<br />
Wasser spielt im Tagebau eine große Rolle. Um<br />
6 Turmfalken nisten unbeeindruckt Braunkohle fördern zu können, muss der Gr<strong>und</strong>-<br />
von technischen Großgeräten im wasserspiegel abgesenkt <strong>und</strong> das Abbaufeld per -<br />
Tagebau. Foto: MIBRAG<br />
manent entwässert werden. 60 Millionen Kubikmeter<br />
Wasser bewegt die MIBRAG pro Jahr. Damit<br />
werden die Tagebaurestseen gespeist, die keinen<br />
natürlichen Zufluss haben. Eine neue Grubenwasserreinigungsanlage<br />
versorgt das Flüsschen<br />
Pleiße mit Wasser, das, so Heinz Junge, „sauber <strong>und</strong><br />
rein ist, wie kaum ein Gewässer drumherum“.<br />
An manchen Stellen im Tagebau entstehen Tümpel<br />
<strong>und</strong> Feuchtgebiete. Hier können sich temporäre<br />
Biotope entwickeln, zum Beispiel in der Liegendwasserhaltung<br />
des Abbaufeldes Peres. Dort<br />
wird meist Oberflächenwasser aus dem Tagebau<br />
gesammelt. In Peres haben sich Röhricht <strong>und</strong> an-<br />
1991<br />
02.12.1990<br />
B<strong>und</strong>estagswahl<br />
CDU/CSU/FDP-Koalition unter B<strong>und</strong>eskanzler Helmut Kohl,<br />
<strong>Umwelt</strong>minister Klaus Töpfer (CDU)<br />
Responsible Care Deutschland wird ins Leben gerufen.<br />
Mit dieser weltweiten Initiative strebt die chemische Indus -<br />
trie ständige Verbesserungen in den Bereichen <strong>Umwelt</strong>, Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit in Form von Selbstverpflichtungen<br />
unabhängig von gesetzlichen Vorgaben an.<br />
www.responsible-care.de<br />
Industriebrache<br />
Foto: Wilhelm Kulke<br />
dere Wasserpflanzen angesiedelt. Hier finden seltene<br />
Vogelarten, teils auf dem Zug von Nord nach<br />
Süd oder umgekehrt, ein Rückzugs- <strong>und</strong> Rastgebiet.<br />
Erst nach 15 Jahren beutet die MIBRAG die<br />
Flächen weiter aus. Die Ökologische Station<br />
Bor na-Birkenhain hat über das Leben im Biotop<br />
Peres einen Film gedreht <strong>und</strong> öffnet hier für Inter -<br />
essierte von Zeit zu Zeit ein „<strong>Natur</strong>schaufenster“.<br />
Doch was passiert, wenn der Bagger kommt?<br />
Heinz Junge versichert, dass die Vögel nicht vertrieben<br />
werden. Erst wenn die Brutzeit zu Ende<br />
<strong>und</strong> die Zugvögel fortgezogen seien, werde das<br />
Gebiet wieder in Anspruch genommen. Tiere, die<br />
dort ganzjährig heimisch sind, werden umgesiedelt.<br />
Harald Krug, der Geschäftsführer der Ökologischen<br />
Station Borna-Birkenhain, hebt die Bedeutung<br />
des Biotops für den Schutz bedrohter<br />
Arten hervor. „Die MIBRAG trägt damit zum Überleben<br />
wertgebender Arten in der Region bei.“<br />
Heinz Junge betont: „Braunkohlentagebau ist eine<br />
Nutzung auf Zeit. Die Landschaft ist hinterher oft<br />
viel interessanter, weil wir der <strong>Natur</strong> mit Feldhe -<br />
cken, Obstbaumalleen, Busch- <strong>und</strong> Waldgruppen<br />
nachhelfen <strong>und</strong> seltenen Tier- <strong>und</strong> Pflanzenarten<br />
bewusst Raum geben.“ <<br />
www.oekostation-borna-birkenhain.de<br />
Bei der Vorstandssitzung der <strong>Stiftung</strong> am 19. Februar 1991<br />
in Bonn wird das Ergebnis der Studie zum Chemiedreieck<br />
Halle-Leipzig-Merseburg vorgestellt. Die nach ihrem Verfasser<br />
benannte Legler-Studie besagt, dass die Region nur<br />
auf der Basis des industriellen Kerns der chemischen Indus -<br />
trie eine Zukunft hat:<br />
„Die bisher stark gr<strong>und</strong>stofflastige Chemieindustrie in der Region<br />
kann künftig keinen hohen Beschäftigungsstand bei<br />
hohen Einkommen ermöglichen, sie muss sich neu orientieren.<br />
Sie sollte sich dabei so weit wie möglich davon leiten lassen,<br />
die „Ökologieführerschaft“ zu übernehmen. Dies bedeutet,<br />
die laufende Belastung der <strong>Umwelt</strong> durch die Einführung<br />
emissionsarmer, rohstoff- <strong>und</strong> energiesparender Technologien<br />
zu minimieren sowie insbesondere, sich bei der Entwicklung<br />
recycling- <strong>und</strong> umweltfre<strong>und</strong>licher sowie Ressourcen<br />
schonender Produkte an die Spitze zu setzen. �S. 16
Zwanzig Jahre<br />
Engagement<br />
Wir gratulieren der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
der IG BCE zum 20-jährigen Jubiläum.<br />
Zwei Jahrzehnte Einsatz für die Zukunftsfähigkeit<br />
unserer Gesellschaft durch herausragende Projekte,<br />
Studien, Wettbewerbe <strong>und</strong> die Verleihung eines<br />
renommierten <strong>Umwelt</strong>preises verdienen höchste<br />
Anerkennung <strong>und</strong> Respekt.<br />
Nachhaltiges wirtschaftliches, ökologisches <strong>und</strong><br />
soziales Handeln ist auch für die unternehmerische<br />
Kultur der TUI AG ein unverzichtbares Element.<br />
Wir machen uns stark für die Gesellschaft <strong>und</strong><br />
unsere Mitarbeiter <strong>und</strong> Mitarbeiterinnen auf der<br />
ganzen Welt.<br />
Und in 2010 feiern wir ebenfalls ein besonderes<br />
Jubiläum: 20 Jahre Engagement für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong><br />
Nachhaltigkeit.<br />
Mehr Infos unter www.tui-nachhaltigkeit.com<br />
Aktiengesellschaft
WENN WIR GEWINNEN,<br />
GEWINNEN ALLE.<br />
UNSER KONJUNKTURPROGRAMM: 28 MILLIARDEN FÜR DIE ZUKUNFT.<br />
Wir investieren Milliarden – acht<strong>und</strong>zwanzig allein bis 2013. Zum Beispiel in neue<br />
Projekte wie den Offshore Windpark „Innogy Nordsee 1“, in die Infrastruktur für das<br />
Elektroauto oder das modernste Umspannwerk der Welt in Mülheim an der Ruhr.<br />
Davon profi tieren Millionen – nicht nur unsere Stromk<strong>und</strong>en. Denn diese Projekte<br />
sichern <strong>und</strong> schaffen <strong>Arbeit</strong>splätze. Das ist gut für die Kaufkraft, gut für die<br />
Konjunktur <strong>und</strong> deshalb auch gut für Sie.
„Das Konzept hat sich durchgesetzt“<br />
Was hat sich seit Ihrer Zeit bei der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> in<br />
Sachen Nachhaltigkeit getan?<br />
Das Konzept der Nachhaltigkeit hat sich in weiten Kreisen der Bevölkerung<br />
durchgesetzt. Die Politik kommt nicht mehr daran vorbei,<br />
ihre Maßnahmen auf deren Nachhaltigkeit hin zu überprüfen.<br />
Es gibt einen Rat für nachhaltige Entwicklung <strong>und</strong> einen Staatssekretärs-Ausschuss<br />
für Nachhaltigkeit. Unternehmen legen<br />
Nachhaltigkeitsberichte vor, die sich immer mehr als ehrliche Bestandsaufnahme<br />
der Auswirkungen unternehmerischen Handelns<br />
auf die wirtschaftliche Entwicklung, soziale Stabilität <strong>und</strong><br />
ökologische Verantwortung erweisen. Nicht zuletzt hat sich das<br />
Konzept der Nachhaltigkeit auch im globalen Kontext mehr <strong>und</strong><br />
mehr durchgesetzt.<br />
In der ersten Hälfte der 90er Jahre stand die Sanierung der Chemie-Region<br />
Halle-Leipzig-Bitterfeld an. Wie bewerten Sie das Engagement<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> im Rückblick?<br />
Die Sanierung der Folgelasten des Braunkohlentagebaus <strong>und</strong> der<br />
Chemieindustrie in dieser Region war über Jahrzehnte vernachlässigt<br />
worden. Das waren für uns gigantische Herausforderungen<br />
<strong>und</strong> ein finanzieller Kraftakt. Aber wir hätten das Geld nicht besser<br />
investieren können. In der Verbindung von Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
wurde kurzfristig <strong>Arbeit</strong>slosigkeit überw<strong>und</strong>en. Mittel- <strong>und</strong><br />
langfristig entstanden neue <strong>Arbeit</strong>splätze in technologischen Bereichen.<br />
Heute hat die <strong>Natur</strong> wieder eine Chance. Gleichzeit etabliert<br />
sich die Region als das „Solar Valley“ von Deutschland.<br />
Sie sind politischer Botschafter des Projekts Deser tec, in dem Solarstrom<br />
in der Sahara für Euro pa gewonnen werden soll. Ist es<br />
notwendig <strong>und</strong> sinnvoll, Strom über so große Strecken zu transportieren?<br />
Desertec soll langfristig maximal 15 Prozent des Strombedarfs in<br />
Europa decken. Das gefährdet nicht die dezentrale Energieversorgung<br />
in Deutsch land. 85 Prozent müssen durch regenerative<br />
Energieträger hierzulande erbracht werden. Desertec rechtfertigt<br />
sich in besonderer Weise aus dem Energiebedarf der Länder, in<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Als <strong>Umwelt</strong>minister war Prof. Dr. Klaus Töpfer von 1990 bis 1995 stellvertretender Vorsitzender der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. Er gibt Einblicke in damalige <strong>und</strong> heutige Herausforderungen.<br />
denen die Sonne geerntet wird<br />
– von Marokko bis Ägypten.<br />
Diese arbeiten massiv daran,<br />
ihre Energieversorgung auf sichere<br />
Füße zu stellen <strong>und</strong> damit<br />
die Voraussetzung für Entwicklung<br />
zu schaffen. Das kommt<br />
auch uns zu Gute. Denn die bes -<br />
te Maßnahme gegen Migration<br />
über das Mittelmeer sind Investitionen<br />
in die Entwicklung in diesen<br />
Ländern.<br />
Desertec begründet sich also<br />
nicht aus dem Ener giebedarf in<br />
Europa …<br />
Doch, doch! Desertec lässt sich<br />
als Projekt nur für Afrika <strong>und</strong> 5 Prof. Dr. Klaus Töpfer<br />
Europa realisieren. Ausschließlich<br />
für Afrika ist es nicht durchsetzbar, weil die notwendi gen<br />
Investitionsmittel <strong>und</strong> Technologien fehlen. Ausschließlich für<br />
Europa ist es nicht durchsetzbar, weil die Akzeptanz in diesen Ländern<br />
fehlt. Desertec muss beiden Seiten Vorteile bringen.<br />
Sie sind auch Gründungsdirektor des IASS in Potsdam, ein Institut<br />
zur Erforschung des Klimawandels <strong>und</strong> der Nachhaltigkeit. Was<br />
sind Ihre Ziele <strong>und</strong> Projekte?<br />
Das Institut ist auf den gemeinsamen Wunsch der deutschen Wissenschaftsinstitutionen<br />
hin als Freiraum für international renommierte<br />
Wissenschaftler entstanden. Zum Beispiel soll erforscht<br />
werden, wie man fossile Energieträger auch ohne CO2-Emissionen<br />
nutzen kann. Es geht um Klimavorsorge über die Reduktion von<br />
CO2 hinaus, etwa um die Auswirkung von Aerosolen <strong>und</strong> Par -<br />
tikeln. Es geht auch um einen verbesserten Transfer der Forschungsergebnisse<br />
in die politischen Entscheidungen einer offenen<br />
demokratischen Gesellschaft.<<br />
15
16<br />
� Prof. Dr Ernst Ulrich von Weizsäcker<br />
Kühltürme<br />
Foto: Wilhelm Kulke<br />
Der erste grüne Wachstumszyklus<br />
Statt der <strong>Arbeit</strong> sollten die Ressourcen produktiver eingesetzt werden.<br />
Ernst Ulrich von Weizsäcker<br />
Was haben <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Ressourcen miteinander<br />
zu tun? Beides sind im Sinne der Ökonomie Produktionsfaktoren.<br />
Und damit der Wohlstand<br />
wächst, soll die Produktivität beider wachsen.<br />
So weit so gut. Aber wenn es nach Angaben der<br />
Weltarbeitsorganisation ILO weltweit einen Fehlbestand<br />
von einer Milliarde <strong>Arbeit</strong>splätze gibt,<br />
muss man über die fortgesetzte Erhöhung der<br />
<strong>Arbeit</strong>sproduktivität neu nachdenken. Gewiss soll<br />
sie in den Entwicklungsländern noch kräftig zunehmen.<br />
Auch damit dort höhere Löhne realisierbar<br />
werden. Dort kann auch der Konsum noch<br />
bedeutend zunehmen, also kann sich dort die<br />
Beschäftigungslage trotz Rationalisierung noch<br />
Diese Felder sind von der westdeutschen Chemieindustrie keineswegs<br />
vollständig besetzt. Die Chemieindustrie im Raum<br />
Halle/Merseburg/Leipzig könnte dann zu einem Kristallisationskern<br />
einer sehr breit angelegten <strong>Umwelt</strong>schutzindustrie<br />
werden, die internationales Renommee erlangen kann.“<br />
Als Ergebnis der Studie regt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende<br />
der <strong>Stiftung</strong>, Prof. Dr. Klaus Töpfer, die Gründung<br />
eines Informations- <strong>und</strong> Beratungsbüros der <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> im Raum Halle an, von dem wesentliche<br />
Impulse zur <strong>Umwelt</strong>beratung ausgehen sollen. Die Leitung<br />
dieses Büros, das am 18. Juni 1991 in Bitterfeld eingerichtet<br />
wird, übernimmt Sabine Schlüter.<br />
Nach dem 14. Ordentlichen Gewerkschaftstag der IG CPK<br />
vom 23. bis 29. Juni in Bonn werden die Vorstandsbereiche<br />
neu verteilt. Den Bereich <strong>Umwelt</strong> übernimmt Jürgen Walter.<br />
Er wird auf der Vorstandssitzung der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> am 17. September 1991 in Magdeburg zum<br />
verbessern oder wenigstens halten, <strong>und</strong> auch wir<br />
als Exportland können davon profitieren.<br />
Weltweit ist die Engführung des technischen<br />
Fortschritts auf die Erhöhung der <strong>Arbeit</strong>sproduktivität<br />
nicht mehr vertretbar. Klima <strong>und</strong> Ressourcen<br />
wie Wasser, Öl, Gas, seltene Metalle, Phosphor<br />
oder auch Böden setzen Grenzen. Wenn bei<br />
uns die <strong>Arbeit</strong>sproduktivität im bisherigen Tem po<br />
ansteigt, heißt das in erster Linie mehr <strong>Arbeit</strong>slosigkeit.<br />
Das darf aber keineswegs Stillstand bedeuten. Es<br />
gibt nämlich einen Ausweg, eine Wohlstandsstrategie,<br />
die uns konkurrenzfähiger macht <strong>und</strong><br />
zugleich die Beschäftigungslage verbessert. Das<br />
neuen Vorstandsvorsitzenden gewählt. Der stellvertretende<br />
IG CPK-Vorsitzende Wolfgang Schultze übernimmt<br />
den Vorsitz des Beirats. Die Geschäftsführer bleiben Wilhelm<br />
Kulke <strong>und</strong> Jürgen Benk.<br />
Die Delegierten beim Auflösungskongress der Industriegewerkschaft<br />
Chemie – Glas – Keramik der DDR beschließen,<br />
dem Vermögen der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> fünf<br />
Millionen D-Mark (ca. 2,5 Millionen Euro) zukommen zu<br />
lassen.<br />
In den ersten Jahren engagiert sich die <strong>Stiftung</strong> vorrangig<br />
über das Büro Bitterfeld in betrieblichen <strong>Umwelt</strong>schutzprojekten<br />
in den neuen B<strong>und</strong>esländern <strong>und</strong> bei einigen<br />
betrieblichen <strong>Umwelt</strong>schutzvorhaben im gesamten B<strong>und</strong>esgebiet.<br />
Das Bitterfelder <strong>Umwelt</strong>beratungsbüro hat die Aufgabe,<br />
die Ergebnisse der Chemiedreieck-Studie umzusetzen. Das
1. Zyklus<br />
Eisen<br />
Handel<br />
Wasserkraft<br />
Textilien<br />
Mechanisierung<br />
Innovationszyklen<br />
2. Zyklus<br />
Eisenbahn<br />
Stahl<br />
Baumwolle<br />
Dampfmaschine<br />
� Stichwort ist die strategische Erhöhung der Ressourcenproduktivität.<br />
Ich sehe zumindest eine<br />
Verfünffachung derselben als erreichbar an. Das<br />
heißt, wir brauchen viel weniger Öl <strong>und</strong> Metalle<br />
zu importieren, erreichen aber gleichviel oder<br />
mehr Wohlstand. Und wenn ein Land damit anfängt,<br />
dieses Potenzial auszuschöpfen, dann gibt’s<br />
kein Halten mehr. Dann wird das zu einem der<br />
entscheidenden Wettbewerbskriterien.<br />
Die <strong>Arbeit</strong>sproduktivität ist seit der Zeit von Ferdinand<br />
Lassalle etwa 20fach gewachsen, fast<br />
immer im Gleichschritt mit den Bruttolohnkos ten.<br />
Es ist jetzt an der Zeit, die Ressourcenproduktivität<br />
fünffach <strong>und</strong> später mindestens zehnfach an-<br />
3. Zyklus<br />
Elektrizität<br />
Chemie<br />
Verbrennungsmotor<br />
4. Zyklus<br />
Petrochemie<br />
Elektronik<br />
Flugzeug<br />
Raumfahrt<br />
steigen zu lassen. Und damit das profi ta bel wird,<br />
wäre es am besten, nun auch die Energie- <strong>und</strong><br />
Ressourcenpreise langsam, strategisch anzuheben,<br />
<strong>und</strong> zwar im Gleichschritt mit den Effizienzgewinnen.<br />
Das vermeidet soziale Härten <strong>und</strong><br />
Kapi talvernichtung <strong>und</strong> schafft doch ein verläss -<br />
liches Signal für Investoren <strong>und</strong> Ingenieure:<br />
Effizienz wird immer lukrativer. Die Langfrist-Perspektive<br />
ist ein sechster großer Wachstums -<br />
zyklus, in Fortsetzung der fünf „Kondratjew-<br />
Zyklen“ der letzten 200 Jahre. Aber es wäre der<br />
erste „grü ne“ Wachstumszyklus. Deutschland<br />
<strong>und</strong> Eu ropa, möglichst in Allianz mit Ostasien,<br />
sollten hier an der Spitze marschieren! <<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5. Zyklus<br />
Digitale Netze<br />
Biotechnologie<br />
IT<br />
6. Zyklus<br />
Nachhaltigkeit<br />
Radikale<br />
Erhöhung der<br />
Ressourcenproduktivität<br />
Systemdesign<br />
Erneuerbare<br />
Energien<br />
Biomimikry<br />
1785 1845 1900 1950 1990 2020<br />
geschieht durch Beratung, Information <strong>und</strong> Projekte in folgenden<br />
Bereichen:<br />
• umweltgerechtere Produktion<br />
• sichere <strong>und</strong> gute <strong>Arbeit</strong>sbedingungen<br />
• sanfte Chemie <strong>und</strong> „Ökologie-Führerschaft in Chemietechnologien“<br />
• Verbesserung der Energie- <strong>und</strong> Rohstoffeffizienz in der<br />
chemischen Industrie.<br />
<strong>Arbeit</strong>sschwerpunkte sind:<br />
• Projekte in den Bereichen Abfallwirtschaft <strong>und</strong> Recycling,<br />
Forschungsförderung <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>qualifizierung<br />
• Beratung zur betrieblichen Altlastensanierung vor allem<br />
in Genehmigungs- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sschutzfragen<br />
• Beratung von <strong>Arbeit</strong>sförderungsgesellschaften<br />
• Beratung von Betrieben zu Finanzierungsmöglichkeiten<br />
für <strong>Umwelt</strong>maßnahmen.<br />
Daneben arbeitet das Beratungsbüro in der Regierungskommission<br />
des Landes Sachsen-Anhalt zum Stand der<br />
ökologischen Sanierung der Region Bitterfeld-Merseburg-<br />
Halle mit. Die <strong>Stiftung</strong> setzt Impulse für die Gründung von<br />
Strukturfördergesellschaften, die mit Neugründungen <strong>und</strong><br />
Unternehmensansiedlungen neue <strong>Arbeit</strong>splatzpotenziale<br />
erschließen sollen, sowie für ökologische Sanierungs- <strong>und</strong><br />
Entwicklungsgesellschaften, um den betrieblichen <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
<strong>und</strong> die Begrünung ostdeutscher Industriebrachflächen<br />
zu fördern.<br />
Zusammen mit der Friedrich-Ebert-<strong>Stiftung</strong> (FES) <strong>und</strong> der<br />
Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong> (HBS) werden zwei beschäftigungs<strong>und</strong><br />
umweltpolitische Konferenzen in Ostdeutschland veranstaltet.<br />
Am 13. <strong>und</strong> 14. November folgt die erste von fünf Bitterfelder<br />
Konferenzen zum Thema „Abwanderung oder Strukturwandel<br />
– wer stellt die richtigen Weichen?“, am 25. <strong>und</strong><br />
26. November die Fachtagung „SERO 2000 – Wertstofftransfer“.<br />
Diese Tagung ist zugleich die Auftaktveranstaltung<br />
�S. 18<br />
3 Fünf lange Wachstums- <strong>und</strong> Innovationszyklen<br />
<strong>und</strong> ein hypothetischer<br />
künftiger Zyklus. Quelle: Hargroves<br />
<strong>und</strong> Smith (2005)<br />
Prof. Ernst Ulrich von Weiz -<br />
säcker war Gründungspräsident<br />
des Wuppertal Instituts,<br />
MdB (Vorsitz des <strong>Umwelt</strong>ausschusses)<br />
<strong>und</strong> Leiter der kali for -<br />
nischen <strong>Umwelt</strong>-Graduiertenhochschule<br />
in Santa Bar bara.<br />
Heute ist er Ko-Präsident des<br />
UNEP-Ressourcenpanels.<br />
Ernst Ulrich von Weizsäcker,<br />
Charlie Hargroves u.a: Faktor<br />
Fünf. Die Formel für nachhaltiges<br />
Wachstum.<br />
Droemer-Knaur,<br />
München 2010,<br />
19,95 EUR.<br />
Mitten im Chemiedreieck<br />
Foto: Wilhelm Kulke<br />
17
18<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Solarindustrie in Deutschland vorbildlich<br />
Seit der Jahrtausendwende ist klar, dass der Umbau der Energiesysteme auf der Basis erneuerbarer<br />
Energiequellen technisch machbar <strong>und</strong> finanzierbar ist. Neben Wind <strong>und</strong> Wasser ist die Solarindustrie<br />
Hoffnungsträger für eine umwelt- <strong>und</strong> klimaverträgliche Energieversorgung einerseits <strong>und</strong> veritabler<br />
Wirtschaftsmotor mit vielen <strong>Arbeit</strong>splätzen andererseits.<br />
5 780 Quadratmeter Fläche <strong>und</strong> 103 kWp (Kilowatt-Peak) Spitzenleistung, das sind die technischen Daten<br />
der Solaranlage im Wilhelm-Gefeller-Bildungszentrum der IG BCE in Bad Münder. Ende 2008 wurde die<br />
Anlage als Projekt der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> auf dem Dach installiert. Zum Zuge kamen<br />
ausschließ lich tarifgeb<strong>und</strong>ene Unternehmen mit Betriebsrat: Scheuten Solar aus Gelsenkirchen lieferte<br />
die 515 Module, Wechselrichter der SMA Solar Technology wandeln den solaren Gleichstrom in netzfähigen<br />
Wechselstrom um. Installiert wurde die Anlage vom inutec-Solarzentrum in Schladen. Auswahl -<br />
kriterien waren auch Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz sowie gute Service- <strong>und</strong> Ga ran tie leis tungen.<br />
An sonnigen Tagen produziert die Anlage mehr Strom als im Bildungszentrum verbraucht wird.<br />
1991<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
153.900 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
123.900 Euro<br />
1992<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
567.400 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
60.400 Euro<br />
zum Modellversuch „Kombinierte Getrenntsammelsys -<br />
teme <strong>und</strong> Sortierungsverfahren als Kern einer ökologisch<br />
orientierten Abfallwirtschaft <strong>und</strong> optimaler Kunststoffkreisläufe“.<br />
1992<br />
03.06. – 14.06.1992<br />
Rio-Konferenz der UNO über <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Entwicklung<br />
Bei der ersten größeren internationalen Konferenz seit<br />
1972 werden <strong>Umwelt</strong>fragen im globalen Rahmen diskutiert.<br />
Rio setzt Maßstäbe zur Beteiligung zivilgesellschaftlicher<br />
Organisationen an internationalen Prozessen. Als ein<br />
Ergebnis beschließen die anwesenden 172 Staaten die<br />
Agenda 21, ein entwicklungs- <strong>und</strong> umweltpolitisches Aktionsprogramm<br />
für das 21. Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>und</strong> Leitpapier zur<br />
nachhaltigen Entwicklung.<br />
Made in Solar Valley<br />
Deutschland hat gemeinsam mit einigen asiatischen<br />
Ländern die Nase vorn in der Solarindus -<br />
trie. Die Politik stärkt die Branche, auch mit dem<br />
Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG), das die Einspeisung<br />
von Solarstrom ins Netz wirtschaftlich<br />
machte. Die Förderung wird jedoch regelmäßig<br />
reduziert, um der Branche Anreiz zur permanenten<br />
Weiterentwicklung der Technik zu liefern <strong>und</strong><br />
ihre Wettbewerbsfähigkeit zu forcieren. Die derzeitige<br />
Regierung prognostiziert, dass 2020 der<br />
Ökostrom-Anteil fast 40 Prozent des gesamten<br />
Strombedarfs im Lande decken wird.<br />
Doch Solartechnik „Made in Germany“ kann<br />
zum Schlüsselfaktor wirtschaftlicher Entwicklung<br />
nicht nur in Deutschland werden: Netzautarke<br />
Photovoltaik-Anlagen können Elektrizität zum<br />
Beispiel für Schulen <strong>und</strong> Krankenhäuser in Entwicklungsländern<br />
liefern <strong>und</strong> so für Warmwasser,<br />
Beleuchtung, Kühlung <strong>und</strong> den Anschluss an die<br />
moderne Kommunikation sorgen.<br />
Sommer 1992<br />
Das Ozonloch, das Ende der 70er Jahre über der Antarktis<br />
entdeckt wurde, öffnet sich nun auch am Nordpol.<br />
Am 31.03.1992 schließen die Treuhandanstalt <strong>und</strong> die IG CPK<br />
einen Rahmenvertrag mit dem Ziel, ein „Qualifizierungsför -<br />
derwerk Chemie“ (QFC) zu gründen, um durch arbeitsmarkt -<br />
politische Initiativen für 17.000 Beschäftigte in der Chemieindustrie<br />
Ostdeutschlands neue <strong>Arbeit</strong>splätze zu schaffen.<br />
Die Kernaufgaben des QFC sind:<br />
• Unternehmen bei der Umsetzung des Rahmenvertrages<br />
zu unterstützen<br />
• Die Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen zu<br />
fördern<br />
• Die Qualifizierungsmaßnahmen in Zusammenhang mit<br />
§ 249h AFG (ABM) zu begleiten<br />
• Die Qualifizierung in dem Umfang zu finanzieren, der in<br />
der Rahmenvereinbarung festgelegt ist.
� Der Begriff Photovoltaik, aus dem griechischen<br />
Wort für Licht <strong>und</strong> dem Namen des Physikers<br />
Ales sandro Volta zusammengesetzt, bezeichnet<br />
die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in<br />
elektrische Energie mit Hilfe von Solarzellen. Bei<br />
Lichteinstrahlung auf Festkörper werden positive<br />
<strong>und</strong> negative Ladungsträger freigesetzt. Die Solarzelle<br />
provoziert diesen Vorgang, sie besteht<br />
zumeist aus zwei Schichten. Hauptbestandteil ist<br />
das chemische Element Silizium, das mit anderen<br />
chemischen Elementen, meist Bor <strong>und</strong> Phosphor,<br />
„durchsetzt“ wird. In einer der zwei Schichten<br />
herrscht ein positiver, in der anderen ein negativer<br />
Ladungsträgerüberschuss. Dadurch baut sich<br />
ein elektrisches Feld auf, das zu einer Trennung<br />
der Ladungsträger führt – eine elektrische Spannung<br />
kann abgegriffen werden.<br />
Die Solarzelle erhält eine Antireflexschicht, die<br />
ihr die typisch bläulich-schwarze Farbe gibt, <strong>und</strong><br />
wird danach mit Lötzonen bedruckt. Der so entstandene<br />
Gleich strom kann direkt für die Ladung<br />
von Akkus oder beispielsweise Parkuhren verwendet<br />
oder aber mit Hilfe von Wechselrichtern<br />
in netzkonformen Wechselstrom umgewandelt<br />
werden. Forschung <strong>und</strong> Entwicklung sind in vollem<br />
Gange, neue Materialien <strong>und</strong> Herstellungsverfahren<br />
werden getestet.<br />
Erhard Koppitz verfolgt die Erfolgsgeschichte<br />
des „Solar Valley“ von Anfang an. Der Bezirksleiter<br />
der IG BCE Halle-Magdeburg betont: „Natür-<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>und</strong> das QFC arbeiten eng zusammen. Im Juni<br />
veranstalten sie gemeinsam die Fachtagung „Perspektiven<br />
von <strong>Umwelt</strong>sanierung <strong>und</strong> Beschäftigung“ zur Zukunft<br />
von <strong>Arbeit</strong>sbeschaffungsmaßnahmen (ABM).<br />
1992 beginnt auch das Projekt zur gewerkschaftlichen <strong>Umwelt</strong>beratung<br />
in den neuen B<strong>und</strong>esländern. Es wird von<br />
der Deutschen B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong> (DBU) gefördert.<br />
Dem <strong>Umwelt</strong>beraterprogramm liegt die Einsicht zugr<strong>und</strong>e,<br />
dass bei der Lösung von ökologischen Problemen im Betrieb<br />
die Betroffenen mit ihren spezifischen Kenntnissen<br />
einbezogen werden müssen. Auf Basis einer Bestandsaufnahme<br />
der betrieblichen <strong>Umwelt</strong>probleme in gewerkschaft -<br />
lichen Erstinformationsveranstaltungen werden Gr<strong>und</strong>konzepte<br />
für eine betriebliche <strong>Umwelt</strong>beratung unter<br />
Berücksichtigung des <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutzes<br />
entwickelt. Da die IG CPK als einzige Gewerkschaft bereits<br />
seit vielen Jahren in Westdeutschland mit eigenen umweltpolitischen<br />
Diskussions- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sstrukturen tätig ist,<br />
lich ist dies ein Glücksfall für die Region <strong>und</strong> die<br />
<strong>Mensch</strong>en, die hier leben. Die <strong>Umwelt</strong> ist viel<br />
sauberer geworden, viele neue Industriebauten<br />
sind vorbildlich, auch unter dem Gesichtspunkt<br />
der <strong>Arbeit</strong>sbedingungen. Jetzt muss der Wirkungsgrad<br />
unserer Solarzellen <strong>und</strong> -module erhöht<br />
werden, damit wir im Wettbewerb be -<br />
stehen können.“<br />
Andreas Kind, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender<br />
bei Q-Cells SE in Bitterfeld, ist überzeugt,<br />
dass in seinem Unternehmen „die Ziele<br />
der Unternehmensführung <strong>und</strong> die der Mitarbeiter<br />
übereinstimmen. Wir haben Berufsethos, das<br />
Verständnis zum Produkt ist bei uns vorhanden<br />
<strong>und</strong> wir sind stolz darauf, an einer zukünftigen<br />
Hauptform der Energiegewinnung <strong>und</strong> der baldigen<br />
Ablösung der fossilen Brennstoffe mitarbeiten<br />
zu können."<br />
Auch Jens Wittig, Betriebsratsvorsitzender der<br />
Arise Technologies GmbH in Bischofswerda <strong>und</strong><br />
Operator in der Anlagenbedienung, ist sich der<br />
Identifikation der Belegschaft mit dem Betrieb sicher:<br />
„Man will gemeinsam etwas voranbringen.“<br />
Frank Banko, stellvertretender Betriebsratsvorsitzender<br />
bei der Deutschen Solar AG in Freiberg/<br />
Sachsen, die Wafer herstellt (unbehandelte „Rohlinge“<br />
der Solarzelle), betont aber auch: „Sich engagieren<br />
will gelernt sein. Die Mitbestimmung<br />
im Unternehmen erfordert weiteres Aufeinander-Zugehen<br />
von beiden Seiten.“ �<br />
müssen gewerkschaftliche <strong>Umwelt</strong>ausschüsse, Betriebsrätelehrgänge<br />
oder Gremienarbeit nicht erst entwickelt werden.<br />
Vielmehr können vorhandene Strukturen genutzt <strong>und</strong><br />
rasch ausgebaut werden, um in den ostdeutschen Betrieben<br />
für <strong>Umwelt</strong>entlastungseffekte zu sorgen.<br />
Bei Fachtagungen befasst sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
am 8. Juli 1992 in Leuna mit dem „Industrieland<br />
Sachsen-Anhalt – Zukunft durch integrierte Standortentwicklung<br />
der Chemie-Region“ <strong>und</strong> im Dezember mit dem<br />
Schwerpunkt Recycling am Beispiel „Recycling von Elektronikschrott“.<br />
Die Geschäftsführung der <strong>Stiftung</strong> übernimmt am 1. November<br />
1992 Sabine Schlüter. �S. 20<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Sabine Schlüter in ihrem Bitterfelder Büro<br />
Foto: Archiv IG BCE<br />
Zur Solarindustrie gehört die<br />
gesamte Wertschöpfungsket -<br />
te der Photovoltaik mit sämtlichen<br />
Herstellern, Zulieferern<br />
<strong>und</strong> Installateuren von Solar -<br />
stromanlagen sowie Unternehmen<br />
der Solarthermie, also<br />
der Heizung <strong>und</strong> Warmwasser -<br />
auf bereitung mit Sonnenkollektoren,<br />
<strong>und</strong> Solararchitektur.<br />
Mehr als 80.000 Beschäftigte<br />
arbeiten derzeit in dieser zukunftsträchtigen<br />
Branche, im<br />
Jahr 2020 könnten es fast doppelt<br />
so viele sein.<br />
19
20<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 Größte CO2-neutrale Wechselrichter-<br />
Fabrik der Welt.<br />
Foto: SMA Solartechnology AG<br />
�<br />
Leuchttürme ohne Schornstein<br />
Im nordhessischen Niestetal nahe Kassel steht<br />
seit einem Jahr, markant <strong>und</strong> asymmetrisch, die<br />
Produktionsstätte der SMA Solar Technology AG.<br />
Die größte CO2-neutrale Wechselrichterfabrik der<br />
Welt mit 26.000 qm Nutzfläche <strong>und</strong> einer maximalen<br />
Produktionskapazität von fünf Gigawatt<br />
pro Jahr wurde 2009 eröffnet <strong>und</strong> ist ein Leuchtturmprojekt<br />
im Industriebau. Das Gebäude wur -<br />
de von Architekten, Energiedesignern <strong>und</strong> Fach -<br />
ingenieuren so geplant, dass Energieverluste in<br />
der allgemeinen Nutzung wie auch in der Produktion<br />
hinsichtlich Strombedarf, Heizung <strong>und</strong><br />
Lüftung minimal ausfallen. Der erforderliche<br />
Ener giebedarf konnte so reduziert werden, dass<br />
er gegenüber einer konventionellen Produk -<br />
tionsstätte um 33 Prozent geringer ausfällt. Gedeckt<br />
wird er aus der eigenen Photovoltaik-Anlage<br />
auf dem Dach <strong>und</strong> einem auf dem Gelände<br />
befindlichen Blockheizkraftwerk, extern aus einem<br />
nahe gelegenen Müllheizkraftwerk sowie Ökostrom<br />
aus Wasserkraft. Im Jahr 2010 erhielt SMA<br />
für seine Nullemissionsfabrik den Energy Efficiency<br />
Award der Deutschen Energie-Agentur<br />
GmbH.<br />
Auch in einer ganz anderen Kategorie wird SMA<br />
regelmäßig prämiert: Die mehrfache Auszeichnung<br />
mit dem Preis „Great Place to Work“ zeigt,<br />
dass hervorragende <strong>Arbeit</strong>sbedingungen herrschen.<br />
Klima, Lichteinfall, Sauberkeit, <strong>und</strong> opti-<br />
1993<br />
Im Jahr 1993 rutscht die deutsche Wirtschaft in eine Rezession.<br />
Wirtschaftliche Krisen sind jedoch kein Gr<strong>und</strong>, die<br />
ökologische Modernisierung der Industriegesellschaft zu<br />
verschieben. Im Gegenteil, die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
entwickelt ihre Ansätze weiter. Im Jahresbericht 1993 heißt<br />
es: „<strong>Umwelt</strong>politik darf nicht länger auf Nachsorge zielen,<br />
sondern muss auf das Leitbild des integrierten <strong>Umwelt</strong>schutzes,<br />
auf die ökologische Optimierung von Verfahren<br />
<strong>und</strong> Produkten ausgerichtet werden. Sustainable Development<br />
muss zur Leitlinie für Innovationen in Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Gesellschaft werden.“<br />
Vielerorts in Ostdeutschland sind Zeichen<br />
des industriellen Niedergangs zu sehen.<br />
Foto: Wilhelm Kuhlke<br />
mierte, an <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> Produkt orientierte Ab-<br />
läufe in der Produktion tragen dazu bei, eine<br />
besondere Unternehmenskultur zu befördern.<br />
„Das alles,“ so Volker Wasgindt, Leiter Presse <strong>und</strong><br />
Public Affairs bei SMA, „sind wesentliche Gründe<br />
dafür, dass wir qualifizierten Nachwuchs aus dem<br />
gesamten B<strong>und</strong>esgebiet finden.“<br />
Dies kann auch Helmut Jäger, Geschäftsführer<br />
der Solvis GmbH <strong>und</strong> zweiter Vorsitzender des<br />
B<strong>und</strong>esverbandes Solarwirtschaft, für sein Unternehmen<br />
in Anspruch nehmen. Die Fabrik in Braun -<br />
schweig produziert Solarheizsysteme, Solarmodule<br />
<strong>und</strong> Großanlagen ebenfalls CO2-neutral, das<br />
Blockheizkraftwerk von Solvis wird mit Rapsöl<br />
aus der Region betrieben. Architekt Dietmar<br />
Riecks erhielt vom Energieunternehmen RWE<br />
Energy die Auszeichnung „PROM des Jahres 2008“<br />
für die zu diesem Zeitpunkt energieeffizienteste<br />
Gewerbeimmobilie Deutschlands. Helmut Jäger<br />
ist sich sicher: „Die Produktion gesellschaftlich<br />
gewünschter Produkte <strong>und</strong> unsere gelebte Nach -<br />
haltigkeit begeistern unsere Mitarbeiter, die der<br />
Branche <strong>und</strong> dem Unternehmen gern die Treue<br />
halten.“ <<br />
Margit Schlesinger-Stoll<br />
Produkte, Prozesse <strong>und</strong> Anlagen sollen nachhaltig weiterentwickelt,<br />
bestehende Stoffströme zu weitgehend stabilen<br />
Kreisläufen geschlossen werden. Damit können Sicherheit<br />
<strong>und</strong> Schutz der <strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> der <strong>Umwelt</strong> besser<br />
gewährleistet werden.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> erweitert ihr Tätigkeitsfeld<br />
daher um die Themen:<br />
• Beratung von Sanierungsgesellschaften<br />
• Abfallwirtschaft, Recycling <strong>und</strong> Kreislaufwirtschaft<br />
• Trendforschung <strong>und</strong> -vermittlung<br />
• Kultur <strong>und</strong> industrielle <strong>Arbeit</strong>sbeziehungen.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> nimmt an fachwissenschaftlichen <strong>und</strong> politischen<br />
Veranstaltungen teil, berät <strong>und</strong> begleitet Projekte,<br />
initiiert, betreut, organisiert <strong>und</strong> moderiert <strong>Arbeit</strong>skreise<br />
<strong>und</strong> Seminare, erstellt Veranstaltungskonzepte, vergibt<br />
<strong>und</strong> erstellt Studien, Gutachten <strong>und</strong> Bildungskonzepte,<br />
veranstaltet Fachtagungen <strong>und</strong> Workshops <strong>und</strong> gibt Veröffentlichungen<br />
heraus. �S. 22
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Wer sorgt eigentlich dafür, dass<br />
Elektroautos so schnell beschleunigen?<br />
Wir machen so was.<br />
www.evonik.de
22<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
<strong>Umwelt</strong>preis 2007<br />
Thema: Junge Unternehmen fördern Nachhaltigkeit<br />
Bionade:<br />
Bio-Rohstoffe aus der Region<br />
1. Preis<br />
Bio-Landwirt Martin Ritter staunte nicht<br />
schlecht, als ihm Peter Kowalsky, Geschäfts -<br />
führer der Bionade GmbH, erzählte, welche<br />
großen Mengen Hol<strong>und</strong>er er für sein<br />
biologisch hergestelltes Erfrischungsgetränk<br />
benötigte. Das war 2005, damals<br />
bezog Bionade seine Hol<strong>und</strong>erbeeren noch<br />
aus mehrere h<strong>und</strong>ert Kilometer entfernten<br />
Anbaugebieten. Jetzt begann Martin Ritter,<br />
in der Rhön Hol<strong>und</strong>er landwirtschaftlich<br />
anzubauen – mit hervorragendem<br />
Erfolg. Damit war die Idee für das Bionade-<br />
Projekt „Bio-Landbau Rhön“ geboren. Erklärtes<br />
Ziel: möglichst viele ortsansässige<br />
landwirtschaftliche Betriebe davon zu<br />
überzeugen, ihren Betrieb auf ökologischen<br />
Landbau umzustellen <strong>und</strong> Bionade<br />
mit Rohstoffen zu beliefern.<br />
„Wir setzen auf geschlossene Kreisläufe“,<br />
erklärt Michael Garvs, Leiter der Abteilung<br />
nachhaltige Entwicklung des Unternehmens.<br />
Was dieser Ansatz für die nachhaltige<br />
Regionalentwicklung bedeutet, zeigt<br />
das Bio-Landbau-Projekt, das 2007 mit<br />
Platz 1 des <strong>Umwelt</strong>preises der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> ausgezeichnet wurde:<br />
Die <strong>Umwelt</strong> profitiert, weil sich Transportwege<br />
verkürzen <strong>und</strong> weil in der Rhön die<br />
wachsende Zahl ökologisch bewirtschafteter<br />
Flächen zum <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserschutz<br />
beiträgt. In der strukturschwachen<br />
Region ist der Biolandbau heute<br />
Verleihung des ersten <strong>Umwelt</strong>preises: Beiratsvorsitzender Wolfgang Schultze, <strong>Umwelt</strong>minister Klaus Töpfer,<br />
die Preisträger, Vorstandsvorsitzender Jürgen Walter (v.li.). Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />
zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Er<br />
sichert landwirtschaftlichen Betrieben die<br />
Existenz <strong>und</strong> schafft neue <strong>Arbeit</strong>splätze.<br />
Das Unternehmen Bionade schließlich<br />
kann durch die regionale Beschaffung den<br />
eigenen Rohstoffbedarf auch für die Zukunft<br />
sichern <strong>und</strong> die Herkunft der Rohstoffe<br />
besser nachvollziehen. Das sorgt für<br />
Glaubwürdigkeit bei der K<strong>und</strong>schaft.<br />
Heute bauen in der Rhön insgesamt 20 Betriebe<br />
auf einer Fläche von 90 Hektar Bio-<br />
Hol<strong>und</strong>er für Bionade an. Der Bedarf des<br />
Unternehmens an Bio-Braugerste wird bereits<br />
zu 100 Prozent aus der Region gedeckt.<br />
Getestet wird derzeit der Anbau von Quitten.<br />
„Unsere Vision ist, das im gesamten<br />
Biosphärenreservat Rhön nur noch Bio-<br />
Landwirtschaft betrieben wird“, sagt Garvs.<br />
Einen Beitrag dazu leistet auch das Preisgeld<br />
für den <strong>Umwelt</strong>preis: Unterstützt<br />
wurde damit die Gründung einer regionalen<br />
Imkergenossenschaft sowie das Internetportal<br />
HOBOS des Bienenzentrums<br />
Würzburg.<br />
www.bionade.de<br />
Nach ihrem Selbstverständnis arbeitet die <strong>Stiftung</strong> beteiligungs-<br />
<strong>und</strong> konsensorientiert, regional, lösungsorientiert,<br />
umwelt- <strong>und</strong> sozialverträglich, innovativ <strong>und</strong> zukunftsfördernd.<br />
Innovation, Kommunikation <strong>und</strong> Praxis sind die<br />
Bausteine ihrer <strong>Arbeit</strong>. Informieren, debattieren, reflektieren,<br />
handeln <strong>und</strong> überzeugen sind ihre Beweggründe.<br />
Am 2. November 1993 vergibt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
zum ersten Mal ihren <strong>Umwelt</strong>preis. Thema sind Ökobilanzen.<br />
Bislang veröffentlichen Unternehmen die ökologischen<br />
Auswirkungen ihres Handelns nur in Teilaspekten.<br />
Der <strong>Stiftung</strong> geht es um Indikatoren <strong>und</strong> Kriterien zur Standardisierung<br />
von <strong>Umwelt</strong>bilanzierung. Ziel ist, bestehende<br />
<strong>Umwelt</strong>-, Sozial- <strong>und</strong> Wirtschaftsbilanzen zu sozio-ökologischen<br />
Gewinn- <strong>und</strong> Verlustrechnungen zu vernetzen, die<br />
auf betrieblicher oder unternehmerischer Ebene eine umweltökonomische<br />
Gesamtrechnung der Volkswirtschaft ergänzen<br />
sollen. Damit könnte die jährliche „Abschreibung<br />
des <strong>Natur</strong>vermögens“ präziser gefasst werden.
6Foto: Geohumus<br />
� Geohumus:<br />
Ein Granulat, das Wasser spart<br />
3. Preis<br />
Wie man mithilfe eines innovativen Boden -<br />
hilfsstoffs enorme Mengen Wasser sparen<br />
kann, darüber kann man sich im deutschen<br />
Pavillon auf der Expo 2010 in Shanghai informieren.<br />
Geohumus heißt das wasser<strong>und</strong><br />
nährstoffspeichernde Hochleistungs -<br />
granulat, das neben 33 weiteren deutschen<br />
Vorzeigeprodukten im Themenpark<br />
„Fabrik“ das Ausstellungsmotto „Better<br />
City, Better Life“ illustriert.<br />
Geohumus ist vollständig biologisch abbaubar<br />
<strong>und</strong> versorgt den Boden sogar mit<br />
Mineralien <strong>und</strong> Nährstoffen. Seine erstaunlichen<br />
Eigenschaften haben 2007 die Jury<br />
Der erste Preis, dotiert mit 30.000 D-Mark, geht an das<br />
Bayerische Institut für Abfallforschung für einen Bilanzvorschlag<br />
zum Thema „Einsatz von Kunststoffen aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen – Nutzen für die <strong>Umwelt</strong>?“<br />
Ein weiterer <strong>Arbeit</strong>sschwerpunkt ist das Projekt „SERO 2000<br />
– Wertstofftransfer“, abgeleitet aus dem Sek<strong>und</strong>är-Rohstoff-Erfassungsystem<br />
der ehemaligen DDR. Für die kriselnde<br />
Wirtschaft in Sachsen-Anhalt bietet dieses Projekt<br />
eine ökologische, wirtschaftliche <strong>und</strong> arbeitsmarktpolitische<br />
Perspektive. Die Recyclingwirtschaft wird gefördert,<br />
der Aufbau einer mittelständischen Industrie unterstützt.<br />
Nicht zuletzt werden in der Verwerterindustrie <strong>und</strong> den<br />
Wertstofftransferstellen qualifizierte <strong>Arbeit</strong>splätze geschaffen.<br />
Gleichzeitig wird die abfall- <strong>und</strong> umweltpolitische Debatte<br />
versachlicht.<br />
Ein gesondertes Projekt innerhalb von SERO 2000 beschäftigt<br />
sich mit Möglichkeiten <strong>und</strong> Grenzen der Getrenntsammlung<br />
von Kunststoffverpackungen in Haushalten.<br />
�Foto: SkySails<br />
des <strong>Umwelt</strong>preises überzeugt. Der dritte<br />
Preis ging damals an die gleichnamige<br />
Firma Geohumus. Gründer <strong>und</strong> Geschäftsführer<br />
Wulf Bentlage (Foto) erklärt, das<br />
Granulat leiste hervorragende Dienste im<br />
Garten- <strong>und</strong> Landschaftsbau, in der Landwirtschaft,<br />
aber auch bei der Rekultivierung<br />
von zerstörten Landschaften <strong>und</strong> der<br />
Eindämmung von Wüsten. Das Preisgeld<br />
von 7.000 Euro setzt die 2005 gegründete<br />
Firma für Forschung <strong>und</strong> Produktentwicklung<br />
ein. Am Hauptsitz von Geohumus International<br />
in Frankfurt/Main arbeiten<br />
heute mehr als 20 <strong>Mensch</strong>en. Die Zahl der<br />
Tochterfirmen im Ausland wächst.<br />
www.geohumus.com<br />
In einer Begleitstudie zur Enquete-Kommission des B<strong>und</strong>estags<br />
„Zum Schutz des <strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> der <strong>Umwelt</strong>“ geht<br />
es um den systematischen Vergleich des Dualen Systems<br />
Deutschland mit dem ehemaligen SERO-System der DDR.<br />
1993 werden zwölf betriebliche <strong>Umwelt</strong>projekte begleitet,<br />
darunter „Mut zur Zukunft“, eine berufsbegleitende Qualifizierung<br />
für Beschäf tigte der Zellstoff- <strong>und</strong> Papierfabrik Rosenthal,<br />
„Denkmalensemble Glashütte“, eine Gr<strong>und</strong>sanierung<br />
der Glashütte für ein Museumsdorf (www.museumsdorf-glashuette.de),<br />
„Landschaften aus <strong>Mensch</strong>enhand: Die<br />
touristische Nutzung von (Industrie-)Kulturräumen“, ein<br />
Symposium zu Industriedenkmälern sowie ein Beratungsbüro<br />
der Fraueninitiative in Leuna <strong>und</strong> Bitterfeld.<br />
Insgesamt wurden 1.000 Qualifizierungsangebote in Vollzeit<br />
initiiert <strong>und</strong> begleitet. Neben den im Rahmenvertrag<br />
zwischen Treuhandgesellschaft <strong>und</strong> IG CPK festgeschriebenen<br />
Betrieben wurden 734 zusätzliche ABM bewilligt,<br />
die das Beratungsbüro eingebracht hat. �S. 31<br />
SkySails GmbH:<br />
Frachter, die segeln<br />
2. Preis<br />
Zurück zur Segelschifffahrt? Nicht ganz, aber<br />
die Hamburger SkySails GmbH hat einen<br />
Windantrieb für Schiffe entwickelt, der als<br />
Zu satzantrieb auf hoher See den Treibstoff -<br />
verbrauch um 10 bis 35 Prozent senkt. Er<br />
be steht aus einem vollautomatischen Zugdrachenantrieb<br />
<strong>und</strong> einer windoptimalen<br />
Routenführung. Mittlerweile setzen einige<br />
Frachtschiffe <strong>und</strong> der erste Fischtraw ler<br />
wie der Segel. Diese Innovation war der Jury<br />
des <strong>Umwelt</strong>preises den zweiten Platz Wert.<br />
8.000 Euro Preisgeld flossen in die Wei ter -<br />
entwicklung der SkySails-Technologie. <<br />
www.skysails.info<br />
Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />
23
24<br />
Erdgas<br />
5 Die CCS-Pilotanlage beim Braunkohlekraftwerk<br />
Schwarze Pumpe.<br />
Foto: Vattenfall<br />
13%<br />
Erneuerbare<br />
23%<br />
16%<br />
2009<br />
Kernenergie Braunkohle<br />
24%<br />
6%<br />
18%<br />
Sonstige<br />
Steinkohle<br />
Bis 2020 sollen die erneuerbaren<br />
Energiequellen 30 Prozent <strong>und</strong><br />
die fossilen Energieträger 70 Prozent<br />
der hierzulande be nötigten<br />
Energie liefern. 2050 soll die Energie<br />
in Deutschland nur noch aus<br />
erneuerbaren Energiequellen gewonnen<br />
werden.<br />
Eine Zukunft für die Kohle<br />
Innovation in der Kohle-Verstromung: Kohlendioxid soll künftig in tiefen<br />
Erdschichten eingeschlossen werden.<br />
Welterbe Zeche Zollverein in Essen. Der Museumsführer<br />
steht auf dem grünen „Ehrenhof“ <strong>und</strong><br />
erklärt die repräsentative Architektur: „Alles nur<br />
Marketing, um Bergbau-Technologie zu verkaufen!“<br />
Deutsche Steinkohle war wegen des technisch<br />
aufwändigen Abbaus in großer Tiefe nie<br />
welt marktfähig, sondern für den heimischen Markt<br />
bestimmt. Dennoch – oder gerade deswegen –<br />
gehört deutsche Technologie zur Weltspitze.<br />
Diese technologische Kompetenz wird jetzt dringend<br />
benötigt. Denn die Kohle ist in Verruf geraten.<br />
Als Energieträger wenig effizient, Gift für<br />
Klima <strong>und</strong> Lunge, so lautet das vernichtende<br />
Urteil, das Steinkohle <strong>und</strong> Braunkohle gleichermaßen<br />
trifft. Die Kohleindustrie setzt dem die<br />
Vision des CO2-freien Kohlekraftwerks entgegen.<br />
Fieberhaft wird geforscht, wie die Energieeffizienz<br />
erhöht <strong>und</strong> die Emissionen verringert werden<br />
können.<br />
Favorit unter den Innovationen ist „CCS“ – Carbon<br />
Dioxide Capture and Storage. Auf Deutsch: CO2<br />
soll abgeschieden <strong>und</strong> in tiefen Erdschichten eingeschlossen<br />
werden. Diese Technologie besteht<br />
aus drei Elementen, dem Abscheiden des CO2 im<br />
Kraftwerk, dem Transport per Schiff oder Pipeline<br />
<strong>und</strong> dem Speichern im Erdinneren.<br />
Jede der drei Stufen wird bereits in kleinem Maßstab<br />
angewendet. CO2 wird in der chemischen<br />
Industrie <strong>und</strong> in der Erdgasaufbereitung abgeschieden.<br />
Gase werden tagtäglich transportiert.<br />
Selbst das eigentliche Speichern des CO2 ist nicht<br />
neu, sondern in der Erdöl- <strong>und</strong> Erdgasindustrie<br />
Praxis. Die Herausforderung besteht darin, die<br />
drei Prozesse geschlossen miteinander zu verketten<br />
<strong>und</strong> für die großtechnische Anwendung in<br />
Kraftwerken tauglich zu machen. Dazu muss pro<br />
Kraftwerk 20- bis 50-mal so viel CO2 bewältigt<br />
werden wie bisher.<br />
Da das viel Energie kostet, sinkt die Energieeffizienz<br />
der Kraftwerke durch CCS noch einmal um<br />
etwa zehn Prozent. CCS erhöht also den Druck,<br />
den Wirkungsgrad der Kraftwerke zu steigern.<br />
In einem Kraftwerk, das auf 1.000 Megawatt ausgelegt<br />
ist <strong>und</strong> in Gr<strong>und</strong>last fährt, fallen nach<br />
Branchenangaben jährlich 7,5 Millionen Tonnen<br />
CO2 an. Ziel ist es, 85 Prozent durch CCS zuverlässig<br />
zu beseitigen. Nicht abgeschlossen ist die Su -<br />
che nach Gesteinsformationen, die einen dichten<br />
Abschluss des CO2 garantieren. Dass das Gas wie -<br />
der hochkommt, diese Angst bestimmt auch die<br />
Argumentation derjenigen, die CCS ablehnen.<br />
Vor allem der Energie-Konzern Vattenfall engagiert<br />
sich in der CCS-Technologie. Im September<br />
2008 lief beim Braunkohlekraftwerk Schwarze<br />
Pumpe in Brandenburg eine Pilotanlage zur CO2-<br />
Abscheidung an. In Jänschwalde will Vattenfall<br />
2015 eine Demonstrationsanlage in Betrieb nehmen.<br />
Zwölf bis 15 solcher Projekte fördert die EU<br />
europaweit, davon eines in Deutschland. Jänsch -<br />
walde wird bei einem Investitionsvolumen von<br />
1,5 Milliarden Euro mit 180 Millionen gefördert.<br />
Auch die B<strong>und</strong>esregierung subventioniert die<br />
Weiterentwicklung dieser Technologie. <<br />
www.vattenfall.de/de/klimaschutz-ccs.htm
„Jede CO2-freie Kilowattst<strong>und</strong>e nicht zu transportieren, wäre eine<br />
Sünde“, sagt Lutz Pscherer. Der Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats<br />
von 50Hertz Transmission in Deutschland muss es wissen. Als<br />
promovierter Elektroingenieur kennt er sich mit Stromübertragungstechnik<br />
bestens aus <strong>und</strong> kann erklären, was ein Stromnetzbetreiber<br />
tut. Nach E.ON hat Vattenfall Europe als zweiter Energie-<br />
Versorger in Deutschland sein Übertragungsnetz (380/220-KV)<br />
Anfang des Jahres freiwillig verkauft. Die EU drängt die Strom-<br />
Konzerne schon lang zu diesem Schritt, um den Wettbewerb auf<br />
dem Strommarkt in Schwung zu bringen. Die Stromnetze in Eu ro -<br />
pa werden im Verb<strong>und</strong>betrieb mit einer einheitlichn Frequenz<br />
von 50 Hertz betrieben, daher der neue Name.<br />
Die Netzbetreiber stellen nicht nur Masten auf, verbuddeln Leitun -<br />
Natürlich ist Bahn fahren ein Eingriff in die <strong>Natur</strong>.<br />
Genau genommen: Täglich Millionen Autofahrten weniger.<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Was macht eigentlich ein Stromnetzbetreiber?<br />
Erzeuger, Versorger <strong>und</strong> K<strong>und</strong>schaft zusammenbringen<br />
gen unter der Erde <strong>und</strong> warten die Anlagen. Sie sorgen vor allem<br />
dafür, dass jeder Winkel der Republik zu jedem Zeitpunkt mit Strom<br />
versorgt ist. Sie stellen sicher, dass Energieversorger <strong>und</strong> K<strong>und</strong>schaft<br />
zusammenkommen. Je mehr Versorger, desto komplizierter.<br />
„Der Ökostromversorger LichtBlick weiß ungefähr, wie viel Strom<br />
seine K<strong>und</strong>schaft verbraucht <strong>und</strong> kauft diese Mengen bei den Erzeugern<br />
ein. Diese speisen sie ins Netz ein. Die Netzbetreiber über -<br />
nehmen die Übertragung <strong>und</strong> Weiterverteilung“, erklärt Pscherer.<br />
Dafür werden Leitungen gebraucht, auch europa- <strong>und</strong> weltweit.<br />
Der Wettbewerb auf dem Energiesektor soll künftig in der gesamten<br />
EU laufen. Und wenn das Solarstromprojekt Desertec realisiert<br />
ist, muss der Strom von Nordafrika bis in unsere Breiten transportiert<br />
werden. <<br />
Zukunft bewegen.<br />
Unternehmenspolitik <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>politik gehen bei uns Hand in Hand. Unsere<br />
Züge entlasten Deutschlands Straßen jeden Tag um Millionen Autofahrten <strong>und</strong><br />
um 5 Millionen Tonnen CO 2 pro Jahr. Unsere nachhaltigen Verkehrskonzepte<br />
sind eine Investition in die <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> in die Zukunft. Mit allem, was wir tun,<br />
verbinden wir <strong>Mensch</strong>en <strong>und</strong> Märkte.
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kombiniert 3,3; CO2-Emission, kombiniert 87 g/km. Abbildung zeigt Sonderausstattung gegen Mehrpreis.
Vom Boiler zur Großtechnologie<br />
Udo Bekker, <strong>Arbeit</strong>sdirektor bei Vattenfall, erklärt, warum sein<br />
Unternehmen die CCS-Technologie vorantreibt.<br />
Welche Rolle spielt CCS in der Unternehmensstrategie<br />
von Vattenfall?<br />
Braunkohle hat einen großen Anteil an unserem<br />
Energie-Portfolio. Um sie langfristig zu nutzen,<br />
benötigen wir CCS, damit wir die globalen Klimaschutzziele<br />
erreichen. Ohne diese Technologie<br />
können wir keine neuen Kraftwerke bauen oder<br />
alte nachrüsten.<br />
Gibt es weitere Ansätze, um Kohleverstromung<br />
sauberer <strong>und</strong> effizienter zu machen?<br />
Unsere Techniker arbeiten kontinuierlich daran,<br />
den Wirkungsgrad der Kraftwerke zu steigern.<br />
Ein Braunkohlekraftwerk hat derzeit einen Wirkungsgrad<br />
von etwa 43 Prozent. Früher war man<br />
schon froh, wenn man 39 Prozent erreichte. Das<br />
liegt vor allem am hohen Wasseranteil der Braunkohle.<br />
Fortschritt ist hier nur langsam möglich.<br />
Bis wann rechnen Sie damit, dass CCS betriebsfähig<br />
ist?<br />
Wir betreiben seit zwei Jahren eine Pilotanlage<br />
beim Kraftwerk Schwarze Pumpe. Die Ergebnisse<br />
dort sind vielversprechend. Die Demonstrationsanlage<br />
in Jänschwalde soll voraussichtlich 2015<br />
in Betrieb gehen <strong>und</strong> ist auf 300 Megawatt ausgelegt.<br />
Demgegenüber ist die Pilotanlage in<br />
Schwarze Pumpe mit 30 Megawatt ein kleiner<br />
Boiler. In Jänschwalde wollen wir Erkenntnisse<br />
für den Betrieb in einer Großanlage gewinnen.<br />
Vor 2020 wird CCS als Großtechnologie nicht verfügbar<br />
sein.<br />
Gibt es in Deutschland überhaupt geeignete Gesteinsformationen<br />
für die langfristige Lagerung<br />
von CO2?<br />
Die gibt es in Niedersachsen, in Teilen von Schles -<br />
wig-Holstein <strong>und</strong> im nördlichen Brandenburg. Es<br />
handelt sich um poröse Sandsteinschichten in<br />
etwa 1.200 Metern Tiefe, die mit Salzwasser gefüllt<br />
sind <strong>und</strong> in die das verflüssigte CO2 gepresst<br />
werden kann.<br />
Was sagen Sie <strong>Mensch</strong>en, die befürchten, dass<br />
das CO2 nicht unter der Erde bleibt?<br />
Ich weise darauf hin, dass CO2 ein natürliches Gas<br />
ist. Es ist nicht toxisch <strong>und</strong> weit weniger gefährlich<br />
als Erdgas. Aber Erdgas wird mit Heizen oder<br />
Kochen in Verbindung gebracht, CO2 hingegen<br />
mit Abgasen. Die Lagerung wird assoziiert mit<br />
der Endlagerung von atomarem Abfall, die jedoch<br />
viel größere Risiken birgt als CO2. Das ist<br />
eine hoch emotionale Debatte, der mit rationalen,<br />
technischen Argumenten nicht beizukommen<br />
ist.<br />
Wie wird der Energiemix der Zukunft, auch bei<br />
Vattenfall, aussehen?<br />
Der Anteil der erneuerbaren Energien, wie Windkraft,<br />
Biomasse, Wasserstoff <strong>und</strong> Solarenergie,<br />
am globalen Energiemix wird steigen. Vattenfall<br />
investiert massiv in deren Ausbau, vor allem in<br />
Wind- <strong>und</strong> Biomasse. Mitte September haben wir<br />
vor der Küste Großbritanniens den weltweit<br />
größten Windpark eröffnet. Außerdem arbeitet<br />
Vattenfall daran, die regenerativen Energien in<br />
das Übertragungs- <strong>und</strong> Verteilnetz zu integrieren.<br />
Hier sind Investitionen <strong>und</strong> Innovationen gefragt,<br />
etwa das so genannte Smart Grid, mit dem<br />
Erzeuger, Speicher, Netzmanagement <strong>und</strong> Verbraucher<br />
in einem intelligenten Netz miteinander<br />
verknüpft werden. <<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 Udo Bekker<br />
27
28<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5Ludwig Ladzinski mit Kumpels<br />
Technologische Kompetenz macht<br />
Klimaschutz möglich<br />
Ludwig Ladzinski, der Vorsitzende der <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft der Betriebsräte<br />
im RAG-Konzern, über CO2-Minderungsziele, Kosten <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>splätze.<br />
Als Steinkohle produzierendes Unternehmen verfolgt<br />
die RAG Aktiengesellschaft die Diskussionen<br />
über umweltschonende Energiegewinnung aufmerksam.<br />
In Europa <strong>und</strong> speziell in Deutschland<br />
setzen wir uns intensiv mit den internationalen<br />
<strong>und</strong> nationalen Klimaschutzzielen auseinander.<br />
Steinkohle <strong>und</strong> Braunkohle sind nach allen Einschätzungen<br />
von Experten noch langfristig ein<br />
wesentlicher Bestandteil der Energieversorgung<br />
weltweit, stoßen aber als fossile Energieträger<br />
bei der Verbrennung Kohlendioxid (CO2) aus.<br />
Deutschland hat den politischen Willen <strong>und</strong> die<br />
technologische Kompetenz, dem Klimawandel<br />
durch den Abbau von CO2 -Emissionen zu begegnen.<br />
So unterstützen wir gr<strong>und</strong>sätzlich maßvolle<br />
CO2 -Minderungsziele. In modernen Kohlekraftwerken<br />
sind die Wirkungsgrade höher. Deshalb<br />
sollten alte modernisiert oder ersetzt werden.<br />
Wir beobachten auch die Forschungsergebnisse<br />
zur Carbon Dioxide Capture and Storage-Technologie<br />
(CCS). Diese Technologie wird eines Ta ges<br />
sicher dazu beitragen, CO2 nicht unkontrolliert in<br />
die Atmosphäre gelangen zu lassen, sondern in<br />
kontrollierten Prozessen anderweitig zu nutzen<br />
oder einzulagern.<br />
Wir brauchen eine ges<strong>und</strong>e <strong>und</strong> lebenswerte Um -<br />
welt. Jedoch dürfen wir nicht zu hohe Ziele in zu<br />
kurzer Zeit erreichen wollen. Deutschland erfüllt<br />
längst die Anforderungen des Kyoto-Protokolls<br />
<strong>und</strong> seiner Rahmen- <strong>und</strong> Nachfolgevereinbarungen.<br />
Der technologische Standard unserer modernen<br />
Industriegesellschaft hat das überhaupt<br />
erst möglich gemacht. Dieser Standard soll erhalten<br />
bleiben <strong>und</strong> weiter entwickelt werden.<br />
Bedenklich stimmt mich eine gewisse CCS-Hys -<br />
terie. Es wird so getan, als sei CCS die einzige<br />
Technologie, die alle Probleme fossiler Energie-<br />
träger lösen könnte. Das ist nicht der Fall. CCS befindet<br />
sich im Forschungsstadium. Die Abscheidung<br />
ist anspruchsvoll <strong>und</strong> teuer. Die Sicherheit<br />
bei der Einlagerung muss gewährleistet sein,<br />
auch wenn die Lagerung von CO2 nicht so hohe<br />
Anforderungen stellt, wie Atommüll. Aber das<br />
muss den <strong>Mensch</strong>en in betroffenen Regionen<br />
erst einmal näher gebracht werden.<br />
Ich selbst bin als Techniker technikbegeistert.<br />
Aber zugleich bin ich verantwortlicher Betriebsrat<br />
in der RAG Aktiengesellschaft <strong>und</strong> mitverantwortlich<br />
dafür, dass in unserem Unternehmen<br />
<strong>Arbeit</strong>splätze <strong>und</strong> Ausbildungsplätze mit Zukunft<br />
für junge <strong>Mensch</strong>en erhalten bleiben. Sie<br />
dürfen nicht aufgr<strong>und</strong> eines überzogenen – auf<br />
zu ehrgeizigen <strong>Umwelt</strong>schutzanforderungen<br />
basierenden – Kostendrucks verloren gehen.<br />
Das gilt nicht nur für die RAG, sondern für alle<br />
energieintensiven Unternehmen in Deutschland,<br />
für die gesamte produzierende <strong>und</strong> weiterverarbeitende<br />
Industrie, die nicht durch zu ehrgeizige<br />
<strong>Umwelt</strong>anforderungen ihre Konkurrenzfähigkeit<br />
verlieren darf.<br />
Der ökologische Umbau der Energieversorgung<br />
lässt sich nur durch möglichst umweltgerechte<br />
Verfahren, mit einem Energiemix <strong>und</strong> den kurzfristig<br />
effizientesten Technologien realisieren.<br />
Heimische Ressourcen müssen einbezogen werden.<br />
CCS ist eine Chance, die fossilen Energieträger<br />
auch langfristig in ein ökologisches Energieversorgungssystem<br />
zu integrieren, kurz- <strong>und</strong><br />
mittelfristig sind andere Technologien effizienter.<br />
Deutschland hat die besten Chancen für eine<br />
ökologische <strong>und</strong> ökonomische Energieversorgung<br />
durch technologischen Vorsprung. Dabei<br />
ist nicht die ökologische Brechstange sondern<br />
umweltgerechtes Augenmaß gefragt.
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30<br />
�Prof. Dr. Fritz Vahrenholt<br />
Alles im grünen Bereich<br />
Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Vorsitzender der Geschäftsführung von<br />
RWE Innogy, beschreibt den Jobmotor erneuerbare Energien.<br />
Die erneuerbaren Energien sind als Wirtschaftsfaktor<br />
in Deutschland nicht mehr wegzudenken.<br />
Ihr Anteil am deutschen Energiemix <strong>und</strong> die Zahl<br />
der Beschäftigten in diesem Bereich steigen.<br />
Auch RWE Innogy hat trotz Wirtschafts- <strong>und</strong> Finanzkrise<br />
das Personal kräftig aufgestockt: Allein<br />
in diesem Jahr bislang um r<strong>und</strong> 200 neue Kollegen;<br />
weitere 100 Mitarbeiter sollen bis Ende des<br />
Jahres folgen. Seit unserem Start in 2008 haben<br />
wir unser Personal mehr als verdoppelt, Tendenz<br />
weiter steigend. Denn unseren Wachstumskurs<br />
können wir nur mit hervorragend ausgebildetem<br />
<strong>und</strong> vor allem engagiertem Personal realisieren.<br />
Immerhin wollen wir bis 2012 4.500 Megawatt<br />
im Betrieb oder Bau haben. Als eines der wenigen<br />
Unternehmen in Europa versammeln wir alle<br />
Technologien der Erneuerbaren unter einem<br />
Dach – von der Biomasse bis zur Wasserkraft, von<br />
Offshore- <strong>und</strong> Onshore-Wind bis hin zur Solarthermie.<br />
Wir sind in ganz Europa unterwegs. Das<br />
macht es so spannend.<br />
So unterschiedlich wie die Projekte selbst, so unterschiedlich<br />
sind auch die <strong>Mensch</strong>en, die bei<br />
uns arbeiten, in insgesamt r<strong>und</strong> zehn Ländern.<br />
Vielfalt in unseren Teams ist uns besonders wichtig,<br />
denn sie fördert die Kreativität enorm. Aus<br />
diesem Gr<strong>und</strong> haben wir jüngst sogar eine eige ne<br />
Recruiting-Kampagne mit dem Fokus auf Diversity<br />
gestartet. Wir wollen Talente auf internationa -<br />
ler Ebene für uns gewinnen <strong>und</strong> auch im Bereich<br />
der technischen Berufe ganz besonders Frauen<br />
begeistern. Wir beschäftigen Projektentwickler,<br />
die unsere Windparks vom grünen Feld zur Baureife<br />
führen, Projektmanager, die unsere Anlagen<br />
ans Laufen bringen, sowie Mitarbeiter, die den<br />
Betrieb <strong>und</strong> die Wartung der Kraftwerke verantworten.<br />
Es entstehen auch ganz neue, für einen<br />
Energieversorger untypische Tätigkeitsfelder. So<br />
etwa beim Bau unserer riesigen Offshore-Windparks.<br />
Eigens dafür lassen wir zwei große Installationsschiffe<br />
anfertigen, die bis zu vier Offshore-<br />
Windturbinen samt ihrer F<strong>und</strong>amente transportieren<br />
<strong>und</strong> errichten können – eine besondere<br />
Herausforderung, für die wir vor allem <strong>Mensch</strong>en<br />
mit logistischem <strong>und</strong> maritimen Know-how<br />
brauchen. Der Jobmotor der Erneuerbaren dreht<br />
sich also weiter kräftig <strong>und</strong> bietet viele interessante<br />
Betätigungsfelder. Ich wünsche mir, dass<br />
möglichst viele junge <strong>Mensch</strong>en dies erkennen<br />
<strong>und</strong> ihre Berufsplanung mit Begeisterung darauf<br />
ausrichten. <<br />
www.energiewelt.de
Sparsam wie die Konkurrenz<br />
Ein Forschungsteam untersucht, wie sich Energieeffizienz auf <strong>Arbeit</strong>splätze auswirkt.<br />
K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Kosten, das sind die maßgeblichen Faktoren für<br />
einen sparsameren Umgang mit Energie in Unternehmen. „Ein<br />
wichtiger Antrieb zu handeln ist, wenn man mit Energieeffizienz<br />
Kosten sparen kann“, sagt Dr. Siegmar Otto vom Institut für ökologische<br />
Wirtschaftsforschung (IÖW) in Berlin. Wenn die K<strong>und</strong>schaft<br />
zudem auf <strong>Umwelt</strong>zertifizierungen besteht, „setzen die Unternehmen<br />
diese Anforderung auch um“, stellt Otto fest.<br />
Ottos Forschungsteam sucht in einem von der Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong><br />
geförderten Projekt nach Einsparpotenzialen in Produktionsprozessen,<br />
Produkten <strong>und</strong> Dienstleistungen. Ausgewählt wurden<br />
die Branchen Chemie, Maschinenbau, Transport <strong>und</strong> Logistik.<br />
In der Chemieindustrie senkte der Einsatz neuerer Pumpen <strong>und</strong><br />
Kompressoren den Energieverbrauch, eine Spedition erzielte Verbesserungen,<br />
indem sie die Fahrer schulen ließ. Denn zwischen<br />
dem Fahrzeuglenker mit dem höchsten <strong>und</strong> dem niedrigsten<br />
Kraftstoffverbrauch lag eine Spanne von 30 Prozent.<br />
Erforscht wird auch, wie sich Investitionen für einen sparsameren<br />
Energieverbrauch auf die Beschäftigung auswirken <strong>und</strong> welche<br />
Rolle Betriebsräte dabei spielen. Neue Tätigkeitsfelder mit zusätzlichen<br />
<strong>Arbeit</strong>splätzen in großer Zahl sind nach den Prognosen<br />
kaum zu erwarten. Eher sei anzunehmen, dass <strong>Arbeit</strong>splätze wegfallen,<br />
wenn Unternehmen mit weniger Aufwand <strong>und</strong> Kosten produzieren<br />
oder Dienstleistungen anbieten. Die Frage ist vielmehr,<br />
1994<br />
16.10.1994<br />
B<strong>und</strong>estagswahl<br />
CDU/CSU/FDP-Koalition unter B<strong>und</strong>eskanzler Helmut Kohl,<br />
<strong>Umwelt</strong>ministerin Angela Merkel (CDU)<br />
31.12.1994<br />
Die Treuhandanstalt in Berlin stellt ihre <strong>Arbeit</strong> ein. Sie hat<br />
r<strong>und</strong> 15.000 Unternehmen in Ostdeutschland privatisiert,<br />
reprivatisiert <strong>und</strong> kommunalisiert. Etwa 360 Betriebe wurden<br />
stillgelegt.<br />
Struktur der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
Sitz der Geschäftsführung ist die Hauptverwaltung der<br />
IG CPK in Hannover. Hier ist der kleinere Teil des Personals<br />
angesiedelt, arbeitet konzeptionell, koordiniert die projektbezogenen<br />
Anliegen <strong>und</strong> begleitet die Gremienarbeit.<br />
wie stark eine größere Energieeffizienz dazu beiträgt, dass die<br />
Firmen konkurrenzfähig bleiben. Wenn sie dadurch am Markt<br />
besser bestehen, können <strong>Arbeit</strong>splätze gesichert <strong>und</strong> möglicherweise<br />
neue geschaffen werden. Damit wachsen die Anforderungen<br />
an die Tätigkeit <strong>und</strong> die Qualifikation der Beschäftigten. <strong>Arbeit</strong>splätze<br />
für weniger qualifizierte <strong>Mensch</strong>en werden seltener.<br />
Als in einem der Beispielunternehmen eine neue Anlage angeschafft<br />
wurde, fiel Personal in der Produktionshalle weg. Im gleichen<br />
Zug wurde jedoch die Forschungsabteilung ausgebaut.<br />
Für das Projekt „Energieeffizienz <strong>und</strong> Beschäftigung“ konzentriert<br />
sich das Forschungsteam des IÖW auf mittelständische <strong>und</strong> große<br />
Betriebe mit 100 bis 1.000 Mitarbeitern. Kern der <strong>Arbeit</strong> sind je<br />
sechs Unternehmensfallstudien in den drei Branchen, die auf Dokumentenanalysen<br />
<strong>und</strong> Interviews mit den technischen Leitungen<br />
oder <strong>Umwelt</strong>beauftragten sowie Betriebsräten basieren. Sie<br />
sollen Auskunft geben über Anstrengungen zum Energiesparen<br />
<strong>und</strong> Auswirkungen auf <strong>Arbeit</strong>splätze. In Interviews mit Fachleuten<br />
aus Verbänden, Gewerkschaften <strong>und</strong> der Deutschen Energie-<br />
Agentur wollen die Projektverantwortlichen die in den Fallstudien<br />
gewonnen Informationen überprüfen. Ergebnisse der Studie sind<br />
2011 zu erwarten. <<br />
Barbara Haas<br />
Das Beratungsbüro Bitterfeld begleitet die Projekte <strong>und</strong> ist<br />
in die jeweiligen umweltpolitischen <strong>und</strong> ökonomischen<br />
Diskussionszusammenhänge auf kommunaler, regionaler<br />
<strong>und</strong> teilweise länderübergreifender Ebene eingeb<strong>und</strong>en.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> arbeitet mit einigen ihrer Beiratsmitglieder<br />
enger zusammen, um den Fortbestand <strong>und</strong> thematischen<br />
Ausbau des Beratungsbüros in Bitterfeld zu sichern. <strong>Umwelt</strong>ministerin<br />
Dr. Angela Merkel übernimmt das Amt der<br />
stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden von Prof. Dr. Klaus<br />
Töpfer.<br />
1994 stehen Aktivitäten im Bereich Stoffstrommanagement<br />
<strong>und</strong> Kreislaufwirtschaft im Mittelpunkt der <strong>Stiftung</strong>sarbeit.<br />
Der <strong>Umwelt</strong>preis wird als Schülerwettbewerb ausgeschrieben<br />
(S. 71). �S. 34<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
1993<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
715.500 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
40.000 Euro<br />
1994<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
874.900 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
111.900 Euro<br />
31
32<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Energieeffizienz zieht sich durch alle Lebenslagen<br />
Seit zehn Jahren sorgt die Deutsche Energie-Agentur (dena) dafür, dass hierzulande Energie<br />
effizienter eingesetzt <strong>und</strong> damit weniger verbraucht wird. Geschäftsführer Stephan Kohler stellt<br />
die <strong>Arbeit</strong> der von B<strong>und</strong>esregierung <strong>und</strong> KfW Bankengruppe gegründeten Agentur vor.<br />
5Stephan Kohler<br />
Was macht die dena?<br />
Wir verstehen uns als Kompetenzzentrum für<br />
Energieeffizienz <strong>und</strong> regenerative Energiequellen.<br />
Wir informieren <strong>und</strong> motivieren private<br />
Haus halte, Industrie <strong>und</strong> Gewerbe, aber auch<br />
Kommunen. Zum Beispiel haben wir ein Programm<br />
für energieeffizientes Bauen. Wir wollen<br />
den bedarfsorientierten Energiepass mit Gütesiegel<br />
etablieren. Mit dem Programm Niedrigenergiehäuser<br />
im Bestand zeigen wir, dass man<br />
in jedem Haustyp energieeffizient sanieren kann,<br />
egal ob Plattenbau oder denkmalgeschütztes<br />
Gebäude von 1750.<br />
In welchen Bereichen lässt sich die meiste<br />
Energie sparen?<br />
Die großen Bereiche sind Wärmeenergie in Gebäuden,<br />
Strom <strong>und</strong> Mobilität. Den größten Beitrag<br />
zur Energieeffizienz sehen wir im Gebäudebestand.<br />
Die Mobilität sehe ich an zweiter Stelle.<br />
Es gibt aber auch Einsparpotenziale bei elektrischen<br />
Geräten <strong>und</strong> Maschinen. Denn Energieeffizienz<br />
zieht sich durch alle Lebenslagen. Egal ob<br />
Sie sich einen neuen Kühlschrank oder ein neues<br />
Auto kaufen, ob Sie ein Haus oder eine Wohnung<br />
mieten, Sie sollten auf Energieeffizienz achten,<br />
schon deswegen weil die Energiepreise weiter<br />
steigen werden.<br />
Sie unterstützen auch Unternehmen. Was gehört<br />
alles zum betrieblichen Energiemanagement?<br />
Es muss überhaupt eine Stelle zuständig sein.<br />
Das ist in vielen Betrieben nicht der Fall oder man<br />
kümmert sich nur um den günstigen Einkauf von<br />
Energie. Betriebe können aber mit Energiemana-<br />
gement <strong>und</strong> innovativen Technologien viel Energie<br />
<strong>und</strong> erhebliche Kosten sparen.<br />
Das läuft doch nur, wenn ohnehin<br />
Investitionen anstehen.<br />
Nein, schon mit der Überwachung <strong>und</strong> Optimierung<br />
des Prozessablaufes, also mit teilweise<br />
nichtinvestiven Maßnahmen, kann einiges gespart<br />
werden, etwa wenn die Druckluftanlage<br />
am arbeitsfreien Wochenende abgestellt wird.<br />
Solche Möglichkeiten entdeckt man nur, wenn<br />
man den Energieverbrauch kontrolliert. Daneben<br />
gibt es gering investive Maßnahmen, vor<br />
allem durch Steuer- <strong>und</strong> Regeltechnik. Das<br />
größte Einsparpotenzial besteht zweifellos bei<br />
neuen Maschinen <strong>und</strong> Anlagen, eventuell in Verbindung<br />
mit Kraft-Wärme-Koppelung.<br />
Was hat Energieeffizienz mit Beschäftigung<br />
zu tun?<br />
Da besteht ein ganz gr<strong>und</strong>legender Zusammenhang.<br />
Energieeffizienz ist die tragende Säule für<br />
den Klimaschutz <strong>und</strong> muss mehr als 50 Prozent<br />
zu dem Ziel beitragen, den Temperaturanstieg<br />
weltweit auf zwei Grad zu beschränken. Das<br />
bringt mich zurück auf mein erstes Beispiel. Um<br />
mehr energieeffiziente Gebäude zu schaffen,<br />
müssen wir in Wärmedämmung, Anlagen <strong>und</strong><br />
regenerative Energiequellen investieren. Wir ersetzen<br />
den Import von Öl <strong>und</strong> Gas durch Technik,<br />
Know-how <strong>und</strong> Kapital im Inland. Das schafft <strong>Arbeit</strong>splätze<br />
vor Ort. <<br />
www.dena.de<br />
Interview: Dorothee Beck
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Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Gute Leute, gelebtes Ideenmanagement<br />
Die Chemieindustrie gilt als Verursacherin von <strong>Umwelt</strong>problemen. Doch es gibt auch eine andere<br />
Seite. Was die Branche in Sachen Nachhaltigkeit tut, zeigen zwei Beispiele.<br />
„Der Weltmarkt braucht Pech“, sagt Henri Steinmetz. Der Geschäftsführer<br />
der Rütgers Gruppe meint – natürlich – den Werkstoff.<br />
Pech benötigt man für die Produktion von Aluminium, Graphit<br />
<strong>und</strong> feuerfesten Materialien. Rütgers ist Europas führender<br />
Verarbeiter von Steinkohleteer, einem Nebenprodukt der Steinkohleindustrie.<br />
Da Steinkohleteer giftige Stoffe enthält, heißt Nachhaltigkeit in<br />
erster Linie dafür zu sorgen, dass diese nicht aus den geschlossenen<br />
Anlagen entweichen. Rütgers modernisiert daher kontinu -<br />
ierlich seine Produktionsstandorte. Am Standort Castrop-Rauxel<br />
werden darüber hinaus 19 Millionen Euro in den Rückbau von<br />
nicht mehr benötigten Anlagen investiert. Und mit Carbores® hat<br />
das Unternehmen ein Pech mit verbesserten Eigenschaften entwickelt,<br />
das 95 Prozent weniger toxische Substanzen enthält. „Unsere<br />
<strong>Arbeit</strong> ist auf nachhaltige Entwicklung ausgerichtet“, so Henri<br />
Steinmetz. „Nur wenn wir heute ökologisch, ökonomisch <strong>und</strong> sozial<br />
verantwortlich handeln, können wir auch in Zukunft weiter<br />
wachsen.“<br />
Die Verarbeitung von Steinkohlenteer kostet Energie. Energieeffizienz<br />
wird daher groß geschrieben. Die Rohrleitungen auf dem<br />
Gelände werden mit einer Wärmebildkamera nach unzureichenden<br />
Isolierungen abgesucht. Wo Wärme entweicht, kann sofort�<br />
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34<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 Nachhaltigkeit bedeutet auch,<br />
in den eigenen Nach wuchs –<br />
hier bei Rütgers – zu inves -<br />
tieren.<br />
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nachisoliert werden. Die Belüftung der werks -<br />
eigenen Kläranlage wird optimiert. Das geht auf<br />
einen Vorschlag aus der Belegschaft zurück <strong>und</strong><br />
soll den Stromverbrauch deutlich sinken lassen.<br />
Ralf Danszczyk, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats<br />
ist selbstbewusst: „Ein Unternehmen<br />
benötigt vor allem eines: Gute Leute! Wer das<br />
Thema Nachhaltigkeit ernst meint, beteiligt<br />
seine Belegschaft. Etwas Besseres als ein gut gelebtes<br />
Ideenmanagement gibt es hierzu in meinen<br />
Augen nicht.“<br />
Das betriebliche Vorschlagswesen funktioniert<br />
auch bei BASF. An umweltschonender, ressourcen<strong>und</strong><br />
energieeffizienter Produktion haben die Beschäftigten<br />
ein vitales Interesse, nicht nur wegen<br />
1995<br />
Der Nobelpreis für Chemie geht an die Forscher Mariol J.<br />
Molina <strong>und</strong> Frank Sherwood Rowland für die Entdeckung<br />
der negativen Auswirkungen von anthropogenen FCKWs<br />
sowie an Paul J. Crutzen, der den Einfluss der polaren Stratosphärenwolken<br />
bei der Bildung des Ozonlochs erklärte.<br />
04. – 08.09.1995<br />
15. Ordentlicher Gewerkschaftstag der IG CPK in Hannover.<br />
Insgesamt werden 22 Klein- <strong>und</strong> mittelständische Betriebe<br />
beraten <strong>und</strong> bei Projekten begleitet.<br />
Vorstandsvorsitzender Jürgen Walter bei<br />
der Verleihung des <strong>Umwelt</strong>preises 1995.<br />
Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />
der Prämien. Cornelia Harm, für <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
zuständige Betriebsrätin in Ludwigshafen, formuliert<br />
drastisch: „Unsere Produktion hängt von<br />
der Akzeptanz in der Bevölkerung ab. Wenn rote<br />
Farbe im Rhein oder eine schwarze Wolke <strong>Umwelt</strong>probleme<br />
signalisieren, sind unsere <strong>Arbeit</strong>splätze<br />
gefährdet. Außerdem leben wir selbst<br />
auch in der Region <strong>und</strong> brauchen saubere Luft<br />
<strong>und</strong> sauberes Wasser.“ Deswegen ist die <strong>Umwelt</strong><br />
Dauerthema im Betriebsrat <strong>und</strong> im Dialog mit<br />
der Geschäftsleitung.<br />
Als erstes Chemieunternehmen wurde BASF 2008<br />
mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet<br />
(siehe S. 61). Die Jury hob hervor, dass<br />
BASF ein Vorreiter der Ökoeffizienzanalyse ist,<br />
2008 als erstes Unternehmen weltweit eine detaillierte<br />
Ökobilanz vorlegte sowie den Nachhaltigkeits-<br />
<strong>und</strong> den Geschäftbericht integrierte.<br />
Gleichwohl gab es Gegenstimmen. Begründung:<br />
BASF produziere Pestizide <strong>und</strong> setze auf Gentechnik.<br />
Nachhaltigkeit heißt auch Kampf gegen Armut.<br />
Deswegen engagiert sich BASF in einem Joint<br />
Venture mit der Grameen Bank des Friedens -<br />
nobelpreisträgers Muhammad Yunus in Bangladesh.<br />
Dort werden Vitamine <strong>und</strong> mit Insektiziden<br />
beschichtete Moskitonetze vertrieben. Ersteres,<br />
um Mangelkrankheiten bei Kindern zu bekämpfen<br />
<strong>und</strong> letzteres, weil 72 Prozent der <strong>Mensch</strong>en<br />
in Bangladesh von Malaria bedroht sind. <<br />
1995 enden das <strong>Umwelt</strong>beraterprogramm <strong>und</strong> die institutionelle<br />
Förderung des Bitterfelder Beratungsbüros. Dennoch<br />
ermöglichen es die geschulten <strong>Umwelt</strong>beraterinnen<br />
<strong>und</strong> -berater der <strong>Stiftung</strong>, mit eigenen Projekten auf das<br />
Inkrafttreten der EG-Öko-Audit-Verordnung zu reagieren.<br />
Projektgruppen erarbeiten eine Reihe von betrieblichen<br />
Handlungsanleitungen im <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sschutz <strong>und</strong><br />
einen Leitfaden speziell für <strong>Umwelt</strong>-Auditierungen.<br />
Im Jahr 1995 enden auch die großen einigungsbedingten<br />
Förderprojekte. Die Kräfte werden auf klarer umrissene<br />
<strong>und</strong> effizienter angelegte kleinere Zukunftsprojekte der<br />
<strong>Stiftung</strong> konzentriert.<br />
Der <strong>Umwelt</strong>preis hat das Thema <strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> Journalismus<br />
(S. 71). �S. 40
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Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
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35
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<strong>Arbeit</strong>splätze in der <strong>Umwelt</strong>wirtschaft sind<br />
verlagerungsfest<br />
Wirtschaft modernisieren, auf die ökologischen Megatrends einstellen<br />
Von Dr. Norbert Röttgen, B<strong>und</strong>esumweltminister<br />
Der Klimawandel, der Verlust der biologischen<br />
Vielfalt, Raubbau an natürlichen Ressourcen <strong>und</strong><br />
drohende Wasserknappheit in vielen Regionen<br />
der Erde bedrohen zunehmend die natürlichen<br />
Lebensgr<strong>und</strong>lagen der <strong>Mensch</strong>en. Die Verknappung<br />
von begrenzt verfügbaren Ressourcen, auf<br />
denen in weiten Teilen unsere Industriegesellschaft<br />
fußt, kommt als Problem hinzu. All diese<br />
Entwicklungen fordern einen gr<strong>und</strong>legenden<br />
Wandel unserer Wirtschaftsweise. Wenn wir als<br />
Industrieland zukunftsfest bleiben wollen, müssen<br />
wir unsere Wirtschaft modernisieren <strong>und</strong> auf<br />
die ökologischen Megatrends einstellen.<br />
Dafür brauchen wir Innovationen <strong>und</strong> Investitionen<br />
in energie- <strong>und</strong> ressourceneffiziente Technologien.<br />
<strong>Umwelt</strong>schutz- <strong>und</strong> Effizienztechnologien<br />
sind der Schlüssel, um Wirtschaftswachstum<br />
vom Energie- <strong>und</strong> Ressourcenverbrauch <strong>und</strong> der<br />
Belastung der <strong>Umwelt</strong> zu entkoppeln. Sie sind<br />
nicht nur zu einem wichtigen Wachstumstreiber<br />
geworden, sondern verfügen auch über ein ho -<br />
hes Beschäftigungspotenzial. Etwa acht Prozent<br />
des deutschen Bruttoinlandproduktes werden<br />
derzeit von knapp zwei Millionen Beschäftigten<br />
im <strong>Umwelt</strong>bereich erwirtschaftet, mit steigender<br />
Tendenz. Für die Zukunft werden Wachstumsraten<br />
von etwa zehn Prozent bei der Beschäftigung<br />
erwartet. Aufgr<strong>und</strong> der günstigen Voraussetzun-<br />
gen des Standorts Deutschland sind diese <strong>Arbeit</strong>splätze<br />
in der <strong>Umwelt</strong>wirtschaft auch verlagerungsfest.<br />
Durch die wachsende globale Nachfrage nach<br />
effizienten Produkten <strong>und</strong> Technologien wird<br />
Deutschland aufgr<strong>und</strong> seiner Exportorientierung<br />
auch in Zukunft profitieren. Eine ambitionierte<br />
<strong>Umwelt</strong>politik, die dynamische Standards für<br />
Produkte <strong>und</strong> Produktionsprozesse setzt, Förderung<br />
von Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, Markteinführungsprogramme<br />
oder eine innovationsorientierte<br />
Beschaffungspolitik sind Instrumente,<br />
um Deutschlands Position im internationalen<br />
Wettbewerb zu halten <strong>und</strong> auszubauen.<br />
Bei der nötigen Umgestaltung von Produktionsprozessen<br />
sind aber auch die <strong>Arbeit</strong>nehmer gefragt.<br />
Sie können als unmittelbare Akteure besonders<br />
gut Potentiale für mehr Effizienz <strong>und</strong><br />
umweltfre<strong>und</strong>lichere Produktionsmethoden erkennen<br />
<strong>und</strong> Ideen für Neuerungen einbringen.<br />
Sozialpartnerschaft erhöht damit ebenfalls die<br />
Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmen<br />
<strong>und</strong> leistet einen Beitrag zur Integration von wirtschaftlichem<br />
Erfolg, <strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> gesellschaftlicher<br />
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Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 <strong>Umwelt</strong>minister Dr. Norbert Röttgen<br />
Foto: Matthias Lüdecke<br />
37
38<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
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Das gleiche Recht auf CO2-Emissionen<br />
Für Prof. Dr. Angelika Zahrnt, ehemalige Vorsitzende des BUND <strong>und</strong><br />
Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung, ist Nachhaltigkeit mehr<br />
als energie effiziente Produkte.<br />
In der Studie „Zukunftsfähiges Deutschland<br />
in einer globalisierten Welt“ gehen Sie mit den<br />
Verantwortlichen in Wirtschaft <strong>und</strong> Politik<br />
scharf ins Gericht. Warum?<br />
Die Ziele, die sich die Weltgesellschaft 1992 in Rio<br />
gesetzt hat <strong>und</strong> die die B<strong>und</strong>esregierung in ihrer<br />
Nachhaltigkeitsstrategie konkretisierte, wurden<br />
nicht eingehalten. Nur bei der Hälfte der Ziele<br />
gibt es Fortschritte. Weltweit steigt die CO2-Belas -<br />
tung weiter. Die Artenvielfalt schwindet weiter.<br />
Woran liegt das?<br />
Der Begriff Nachhaltigkeit ist inzwischen sehr<br />
verschwommen. Man spricht zwar von den drei<br />
Säulen Ökologie, Ökonomie <strong>und</strong> Soziales. Bei<br />
Konflikten, meist zwischen Ökonomie <strong>und</strong> den<br />
beiden anderen Säulen, wird jedoch der Wirtschaft<br />
Priorität eingeräumt. Bei den internationalen<br />
Klimaverhandlungen haben die USA <strong>und</strong> im<br />
Gefolge China deutlich gesagt, dass sie sich durch<br />
eine Reduktion der CO2-Emissionen nicht in ihren<br />
wirtschaftlichen Entwicklungen einschränken<br />
lassen wollen.<br />
Was bedeutet für Sie Nachhaltigkeit?<br />
Nachhaltigkeit ist ein Konzept der Gerechtigkeit,<br />
international, zwischen Generationen <strong>und</strong> national.<br />
Wir müssen weg von der Maximierung des<br />
Wohlstandes Einzelner hin zu einer Gesellschaft,<br />
in der materieller Wohlstand, <strong>Arbeit</strong>schancen<br />
<strong>und</strong> der Zugang zu öffentlichen Gütern gerechter<br />
verteilt sind. Das Wachstum der vergangenen �<br />
5 Prof. Dr. Angelika Zahrnt<br />
Nachhaltigkeit heißt, <strong>Umwelt</strong>gesichtspunktegleichberechtigt<br />
mit sozialen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />
Gesichtspunkten<br />
zu berücksichtigen. Zukunftsfähig<br />
wirtschaften bedeutet<br />
nach Definition des Rates für<br />
Nachhaltige Entwicklung, kom -<br />
menden Generationen ein intaktes<br />
ökologisches, soziales<br />
<strong>und</strong> ökonomisches Gefüge<br />
hinterlassen. Das eine ist ohne<br />
das andere nicht zu haben.<br />
39
40<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Nachhaltig konsumieren<br />
Nachhaltigkeit alltagstauglich<br />
gemacht, das ist der Anspruch<br />
�<br />
Jahrzehnte hat nicht mehr Gleichheit gebracht.<br />
Die Schere zwischen Arm <strong>und</strong> Reich ging auseinander.<br />
Noch mehr Wachstum wird das nicht ändern.<br />
Mehr Gleichheit in der Gesellschaft macht<br />
zufriedener. Dazu gibt es erfreulicherweise Studien.<br />
Für mich stehen die drei Säulen von Nachhaltigkeit<br />
nicht gleichrangig nebeneinander.<br />
Vielmehr bildet die Ökologie mit ihren ökologi-<br />
des Nachhaltigen Warenkorbs schen Grenzen den Raum, in der wir die wirt-<br />
des Rats für Nachhaltige Entwicklung.<br />
In einer Broschüre<br />
<strong>und</strong> im Internet machen es<br />
schaftliche <strong>und</strong> gesellschaftliche Entwicklung<br />
gestalten müssen. Die wirtschaftliche Entwick-<br />
Tipps <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong>informationen<br />
einfacher, bei alltäglichen<br />
wie auch bei „großen“<br />
lung darf nicht immer Vorrang haben.<br />
Kaufentscheidungen ökologi- Wie lässt sich das durchsetzen?<br />
sche, soziale <strong>und</strong> wirtschaftli- Ein Ansatz ist die Green Economy oder der Green<br />
che Konsequenzen zu berücksichtigen.<br />
Nachhaltigkeit muss<br />
New Deal. Das knüpft auch an gewerkschaftliche<br />
nicht mal teurer sein. Häufig Überlegungen an, <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong> zusam-<br />
bleibt trotz höherem Kaufpreis<br />
am Ende mehr vom Haushaltsbudget<br />
übrig: Geringere Enermenzubringen.<br />
Der – teils nur konstruierte – Kon -<br />
flikt zwischen Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie soll durch<br />
giekosten,Reparaturfre<strong>und</strong>- eine öko-effiziente Wirtschaft aufgelöst werden,<br />
lichkeit <strong>und</strong> längere Lebensdauer<br />
machen sich bezahlt.<br />
Der nachhaltige Warenkorb<br />
die <strong>Arbeit</strong>splätze bringt <strong>und</strong> Exportchancen eröffnet.<br />
verzichtet auf den erhobenen Wir müssen jedoch auch über das Verhältnis von<br />
Zeigefinger <strong>und</strong> lenkt die Aufmerksamkeit<br />
auf die eigenen<br />
Nachhaltigkeit <strong>und</strong> wirtschaftlichem Wachstum<br />
Lebensumstände, die eigenen nachdenken. Der Zusammenhang zeigte sich in<br />
Vorlieben <strong>und</strong> die persönliche der Krise. Mit dem Einbruch gingen die CO2-<br />
Kompromissbereitschaft.<br />
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Emissionen zurück. Mit der Erholung steigen sie<br />
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wieder. Die Entwicklungs- <strong>und</strong> Schwellenländer<br />
wollen ein mit uns vergleichbares Wachstum. Es<br />
1995<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
724.500 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
158.100 Euro<br />
1996<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
459.000 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
39.800 Euro<br />
1996<br />
Mit dem Auslaufen einigungsbedingter Förderprojekte<br />
muss sich die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> auf anspruchsvolle<br />
Schwerpunktprojekte fokussieren. 1996 sind dies die<br />
Studien „Systemvergleich des Verpackungsrecyclings auf<br />
europäischer Ebene am Beispiel Deutschland, Frankreich,<br />
Niederlande“ <strong>und</strong> „Beschäftigungssteigerung in Sachsen-<br />
Anhalt durch Qualifizierung im <strong>Umwelt</strong>schutz“.<br />
Die Studie zum Verpackungsrecycling bietet vielerlei Lösungskonzepte<br />
<strong>und</strong> Praxisbeispiele <strong>und</strong> lässt sich daher<br />
gut von unterschiedlichen Interessengruppen nutzen.<br />
Für das Wirtschaftsministerium des Landes Sachsen-Anhalt<br />
erstellt die <strong>Stiftung</strong> eine Analyse der Ver- <strong>und</strong> Entsorgungskosten.<br />
ist eine relativ schlichte Rechnung, dass das zum<br />
ökologischen Kollaps führen würde. Ich bin da von<br />
überzeugt, dass wir den Kurs des Wirtschaftswachs -<br />
tums nicht weiterverfolgen dürfen. Wir müs sen<br />
überlegen, wie Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft unabhängig<br />
von Wachstum aussehen könnten.<br />
Wie muss sich unser Lebensstil ändern?<br />
Lebensstile hängen von Alternativen ab, etwa<br />
vom Nahverkehrsangebot oder von Radwegen,<br />
auf denen Kinder sicher zur Schule fahren können.<br />
Damit sind sie nicht nur eine private, sondern<br />
eine politische Frage. Wenn wir nur alles,<br />
was wir jetzt schon haben, durch energieeffiziente<br />
Produkte ersetzen, <strong>und</strong> uns das Solarmobil<br />
als Drittwagen kaufen, ist unterm Strich nichts<br />
gewonnen. Wie kann stattdessen ein zufriedenes<br />
Leben mit weniger Produkten, dafür aber mit<br />
Freude, Spaß, mehr Zeit <strong>und</strong> mehr sozialen Beziehungen<br />
aussehen? Ansätze sehe ich beim<br />
Fahrradverkehr, bei der Ernährung oder wenn<br />
<strong>Mensch</strong>en im Urlaub statt der Fernreise eine<br />
Wan dertour unternehmen. Alternative Lebensstile<br />
sind aus der Verzichtsecke herausgekommen.<br />
Das Gefühl, dass die Anhäufung von Gütern<br />
nicht glücklicher macht, verbreitet sich. In den<br />
Entwicklungsländern dagegen ist wirtschaftliches<br />
Wachstum bitter nötig, um die gr<strong>und</strong>legenden<br />
Bedürfnisse befriedigen zu können.<br />
Für die berufliche Weiterbildung entwickelt die <strong>Stiftung</strong><br />
die Foliensätze “Responsible Care“ <strong>und</strong> „<strong>Umwelt</strong>management“.<br />
In einem Gemeinschaftsprojekt mit der IG CPK <strong>und</strong><br />
der Hoechst AG entsteht ein interaktives Lernprogramm<br />
zur Einführung in die EG-Öko-Audit-Verordnung.<br />
Ein großer Erfolg ist die Beteiligung am Tag der offenen Tür<br />
im Kulturpalast Bitterfeld mit dem Informationsstand „Chemie<br />
im Dialog“ <strong>und</strong> einer Ausstellung zum Thema „<strong>Arbeit</strong>sschutz<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit“ im Rahmen der Europäischen Wo -<br />
che für Sicherheit <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz am <strong>Arbeit</strong>splatz.<br />
Der <strong>Umwelt</strong>preis hat das Thema Unternehmerinnen <strong>und</strong><br />
Unternehmer im Bereich <strong>Umwelt</strong>management <strong>und</strong> Mitarbeiterbeteiligung<br />
(S. 72).
� Wo sehen Sie Fortschritte in Richtung<br />
Nachhaltigkeit?<br />
Die erneuerbaren Energien haben sich geradezu<br />
spektakulär entwickelt. Auch bei der Energie -<br />
effi zienz gibt es Anstrengungen. Die Alltagsmobilität<br />
verändert sich. Bei der Ernährung sind<br />
regiona le Produkte, Bio <strong>und</strong> Fair Trade auf dem<br />
Vor marsch. Hingegen tut sich beim Flugverkehr<br />
gar nichts, im Gegenteil. Die Bevölkerung steht<br />
der Verteuerung der Flüge reserviert gegenüber,<br />
auch wenn sie sonst für den <strong>Umwelt</strong>schutz ist.<br />
Da muss die Politik Mut zeigen.<br />
Wer sind Ihre Hoffnungsträger einer<br />
nachhaltigen Entwicklung?<br />
Das sind <strong>Mensch</strong>en, die an vielen Orten nachhaltige<br />
Entwicklung umsetzen, sei es, dass sie einen<br />
anderen Lebensstil praktizieren, sei es, dass sie<br />
als Unternehmer in entsprechende Felder gehen,<br />
seien es Kommunen, die ihren ÖPNV ausbauen<br />
<strong>und</strong> damit CO2 reduzieren. Unsere Aufgabe ist es<br />
zu zeigen, dass ein Lebensstil möglich ist, der weniger<br />
Energie <strong>und</strong> Ressourcen verbraucht, damit<br />
Länder wie China nicht sagen, sie hätten keine<br />
Alternative.<br />
Hoffnungsträger sind für mich auch <strong>Mensch</strong>en,<br />
die sich gegen Kohlekraftwerke, gegen den Weiterbetrieb<br />
von Atomkraftwerken oder gegen<br />
Großprojekte wie Stuttgart 21 einsetzen, wo Mil-<br />
1997<br />
06. – 10.10.1997<br />
Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik, der IG Bergbau<br />
<strong>und</strong> Energie sowie der Gewerkschaft Leder zur IG Bergbau,<br />
Chemie, Energie (IG BCE). In ihrem Leitbild formuliert<br />
die neue Gewerkschaft: „Wir, die IG BCE, wollen unsere<br />
Indus triegesellschaft auf dem Weg zu einer nachhaltig zukunftsverträglichen<br />
Entwicklung bringen, in der soziale,<br />
ökonomi sche <strong>und</strong> ökologische Werte gleichberechtigt nebeneinander<br />
gefördert werden.“<br />
11.12.1997<br />
Kyoto-Protokoll<br />
In Japan beschließt die Staatengemeinschaft erstmals völkerrechtlich<br />
verbindliche Ziele für den Ausstoß von Treibhausgasen,<br />
die Hauptursache der globalen Erwärmung.<br />
Das Protokoll tritt am 16.02.2005 in Kraft <strong>und</strong> läuft 2012 aus.<br />
liarden unter dem Hauptbahnhof verbuddelt<br />
wird, statt es in sinnvolle Verkehrslösungen zu investieren.<br />
Und es sind <strong>Mensch</strong>en, die sich in den Entwicklungsländern<br />
gegen die Ausbeutung in Textilfabriken<br />
<strong>und</strong> Diamantgruben einsetzen. Denn die<br />
billigen Preise <strong>und</strong> unser Überkonsum beruhen<br />
auch darauf, dass <strong>Mensch</strong>en zu Billigstlöhnen<br />
<strong>und</strong> unter katastrophalen Bedingungen arbeiten<br />
müssen.<br />
Wie ist die Verantwortung global verteilt?<br />
Ich sehe die Verantwortung überwiegend bei<br />
den westlichen Industriestaaten, die das Klimaproblem<br />
verursacht haben. Ich finde es nachvollziehbar,<br />
dass die Entwicklungsländer auf unsere<br />
historische Schuld hinweisen. Damit sie sich wirtschaftlich<br />
entwickeln können, was mit einem Anstieg<br />
von CO2 -Emissionen verb<strong>und</strong>en ist, müssen<br />
die Industriestaaten ihre CO2 -Emissionen bis<br />
2050 um 90 Prozent reduzieren. Um den Anstieg<br />
in den Entwicklungsländern abzubremsen, müssen<br />
wir sie technologisch unterstützen. Ethische<br />
Gr<strong>und</strong>lage ist, dass jeder <strong>Mensch</strong> das gleiche<br />
Recht auf CO2 -Emission hat. <<br />
Interview: Dorothee Beck<br />
Die Gewerkschaftsfusion führt auch zu personellen Veränderungen<br />
bei der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. Fritz Kollorz,<br />
das in der IG BCE für <strong>Umwelt</strong>schutz zuständige Vorstandsmitglied<br />
wird am 7. November 1997 einstimmig zum Nachfolger<br />
von Jürgen Walter als Vorstandsvorsitzender gewählt.<br />
Die wichtigsten Projekte der <strong>Stiftung</strong> sind die Europäische<br />
Gemeinschaftsinitiative ADAPT <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>qualifizierung<br />
von Klein- <strong>und</strong> mittelständischen Betrieben in Sachsen-Anhalt.<br />
Der <strong>Umwelt</strong>preis wird zum Thema Zukunft der <strong>Arbeit</strong> ausgeschrieben<br />
(S. 72).<br />
�S. 42<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Postwachstum<br />
Überlegungen zu einer Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft jenseits<br />
von ökonomischem<br />
Wachs tum sind in einem<br />
neuen Buch zusammengefasst,<br />
das Angelika Zahrnt herausgegeben<br />
hat:<br />
Irmi Seidl, Angelika Zahrnt<br />
(Hg.): Postwachstumsgesellschaft.<br />
Konzepte für die Zu -<br />
kunft. Metropolis Verlag Marburg,<br />
18 Euro.<br />
www.postwachstum.de<br />
Neues Logo der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong> nach der Fusion der IG Chemie-Papier-Keramik,<br />
der IG Bergbau<br />
<strong>und</strong> Energie <strong>und</strong> der Gewerkschaft<br />
Leder zur IG BCE<br />
41
42<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
<strong>Umwelt</strong>preis 2002<br />
Thema: Nachhaltige Industrie- <strong>und</strong> Gewerbearchitektur<br />
1997<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
528.00 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
59.600 Euro<br />
1998<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
431.400 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
69.000 Euro<br />
1998<br />
27.09.1998<br />
B<strong>und</strong>estagswahl<br />
Rot-grüne Koalition unter B<strong>und</strong>eskanzler Gerhard Schröder,<br />
<strong>Umwelt</strong>minister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen)<br />
Der <strong>Umwelt</strong>preis wird zum Thema „Aktive Beteiligung der<br />
Interessenvertretungen <strong>und</strong>/oder von Beschäftigten am<br />
<strong>Umwelt</strong>management ihres Unternehmens“ ausgeschrieben<br />
(S. 74).<br />
In seiner Novembersitzung beschließt der Vorstand eine<br />
gr<strong>und</strong>sätzliche Umorientierung der <strong>Arbeit</strong> weg von operativen<br />
hin zu rein fördernden Ansätzen. Die im Vorjahr begonnenen<br />
Projekte zu Ökobilanzen <strong>und</strong> Öko-Audits werden<br />
fortgeführt.<br />
Architekt Martin Zimmer:<br />
Eine Chemiefabrik als Passivhaus<br />
1. Preis<br />
Ein Chemiebetrieb mitten in einem Wasserschutz -<br />
gebiet – ein solches Projekt muss hohe Maßstäbe<br />
erfüllen. Der SurTec GmbH, die chemische Produkte<br />
<strong>und</strong> Verfahren für die Industrie herstellt, ist<br />
das gemeinsam mit dem Architekten Martin<br />
Zimmer gelungen. Unter dessen Leitung entstand<br />
in Zwingenberg an der Bergstraße die Firmenzentrale<br />
von SurTec als erstes Passivhaus Euro -<br />
pas, das in seiner Klimahülle einen kompletten<br />
industriellen Betrieb integriert – vom Labor über<br />
Produktion <strong>und</strong> Lager bis hin zur Verwaltung.<br />
„Unser Anspruch war es, ein Gebäude zu schaffen,<br />
in dem das <strong>Arbeit</strong>en Freude macht <strong>und</strong> das<br />
zugleich hohen ökologischen Ansprüchen genügt“,<br />
sagt Martin Zimmer. Das brachte eine Rei -<br />
he von Herausforderungen mit sich. Ein entscheidender<br />
Punkt war, im thermisch geschlossenen<br />
Raum eines Passivhauses einen Chemiebetrieb<br />
unterzubringen, in dem große Luftmen gen umgewälzt<br />
<strong>und</strong> abgesaugt werden müssen. Die<br />
Lösung: Eine intelligente Kombination vieler innovativer<br />
Einzelmaßnahmen. „Einige Komponen-<br />
1999<br />
31.01.1999<br />
Beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos bietet UN-Generalsekretär<br />
Kofi Annan allen interessierten Unternehmensführern<br />
den Beitritt zum Global Compact an. Mit ihrem Beitritt<br />
verpflichten sich die Unternehmen, festgelegte soziale <strong>und</strong><br />
ökologische Standards anzuwenden.<br />
www.globalcompact.de<br />
01.04.1999<br />
Einführung der Ökosteuer<br />
Unternehmen erhalten steuerliche Anreize zum <strong>Umwelt</strong>schutz.<br />
Das Aufkommen aus der Ökosteuer wird vorrangig<br />
zur Reduzierung der Beitragssätze der Sozialversicherung<br />
verwendet.
� ten, die wir in der Bauzeit eingesetzt haben, etwa<br />
die wärmegedämmten Industrietore, waren Einzelanfertigungen,<br />
die gab es vorher nicht“, erzählt<br />
Zimmer. Neben dem Energieverbrauch wa -<br />
ren auch andere <strong>Umwelt</strong>faktoren im Blick: So sorgt<br />
eine Brauchwasseranlage für eine sparsame Wassernutzung.<br />
Um jede Gefährdung des Gr<strong>und</strong>wassers<br />
durch Chemikalien auszuschließen, wurde<br />
der Keller unter den Produktionsräumen <strong>und</strong><br />
dem Lager als doppelt gesicherte Wanne ausgebildet.<br />
Den Bauherren war es wichtig, dass das Gebäude<br />
Offenheit <strong>und</strong> Transparenz ausstrahlt, als Ausdruck<br />
der partnerschaftlichen Firmenphilosophie.<br />
Das ist gelungen: Vom Eingang aus öffnet<br />
sich der Blick in ein lichtdurchflutetes Atrium, das<br />
zugleich die grüne Lunge der Firma ist. Die Produktion<br />
ist nicht versteckt, sondern nimmt einen<br />
zentralen Platz in der Gebäudemitte ein.<br />
Fast zehn Jahre nach Bezug des Gebäudes ist Patricia<br />
Preikschat, Vice President Marketing von<br />
SurTec, immer noch von der Lösung überzeugt.<br />
Die Annahme durch die Belegschaft sei „sehr positiv“,<br />
sagt sie, auch wenn stete Überzeugungsarbeit<br />
dazu gehöre. Denn eine optimale Energiebilanz<br />
hängt auch vom Verhalten jedes Einzelnen<br />
ab: Das gilt etwa für das Lüften über die individuell<br />
zu öffnenden Fenster.<br />
Martin Zimmer, 2002 mit dem <strong>Umwelt</strong>preis für<br />
das Gebäude ausgezeichnet, betreut SurTec bis<br />
Öko-Audit <strong>und</strong> Ökobilanzen sind die Themenschwerpunkte<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> im Jahr 1999.<br />
Das ADAPT-Projekt „ECOSME – Öko-Audit im interaktiven<br />
Netz“ <strong>und</strong> die Tagung „Ökobilanzen <strong>und</strong> Produktverantwortung“<br />
binden einen Großteil der <strong>Arbeit</strong>skapazität. Auch<br />
das Thema Recycling/Abfallentsorgung beschäftigt die<br />
<strong>Stiftung</strong> weiterhin. Gefördert vom <strong>Umwelt</strong>ministerium des<br />
Landes Sachsen-Anhalt wird im Projekt „Optimierung der<br />
betrieblichen Abfallentsorgung in Unternehmen Sachsen-<br />
Anhalts“ eine Konzeption zur Verbesserung der betrieblichen<br />
Abfallwirtschaft entwickelt <strong>und</strong> in verschiedenen<br />
Klein- <strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen erprobt.<br />
heute baulich. Das Passivhaus hat sich weiterentwickelt,<br />
neuere Dämmverfahren sorgen für eine<br />
noch bessere Energiebilanz. Seit April 2010 erzeugen<br />
die Dachflächen Strom: 190 Solarpanels<br />
mit einer Leistung von je 185 Watt wurden installiert.<br />
Das Preisgeld von 20.000 Euro hat Zimmer in die<br />
Forschung <strong>und</strong> Entwicklung im Passivhausbereich<br />
investiert, die in seinem Architekturbüro in<br />
Darmstadt geleistet wird. <<br />
2000<br />
01.04.2000<br />
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) tritt in Kraft. Es<br />
soll die Abhängigkeit von Energieträgern wie Erdöl, Erdgas,<br />
Kohle oder Kernkraft verringern <strong>und</strong> somit dem Klimaschutz<br />
dienen. Auf dieser Basis wird Deutschland zum<br />
Marktführer bei regenerativen Energietechnologien <strong>und</strong><br />
schafft viele neue <strong>Arbeit</strong>splätze in diesem Bereich.<br />
Die Geschäftsführerin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
Sabine Schlüter scheidet zum 31. Mai aus. Waldemar Bahr<br />
übernimmt diese Funktion mit einer Viertelstelle neben<br />
seiner Aufgabe als Abteilungsleiter <strong>Umwelt</strong>schutz der<br />
IG BCE. �S. 45<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
35 Die Surtec-Zentrale: Ein lichtdurch -<br />
flutetes Atrium strahlt Offenheit<br />
aus. Fotos: Martin Zimmer<br />
Weitere Informationen finden<br />
Sie im Internet unter:<br />
www.architekturmz.de<br />
www.surtec.com<br />
1999<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
5.100 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
331.100 Euro<br />
2000<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
19.200 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
173.000 Euro<br />
43
44<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
„Eine engagierte <strong>Stiftung</strong> braucht eine engagierte Bank.<br />
Gut, dass es die Weberbank gibt.“<br />
Carla M., Anwältin<br />
Über 100 <strong>Stiftung</strong>en profitieren derzeit von unserer Expertise <strong>und</strong> können über unser breites Netzwerk<br />
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Meine Privatbank.<br />
� ��� ���
Beschäftigungs- <strong>und</strong><br />
energiepolitische Erfolgsgeschichte<br />
Wirtschaft <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> müssen Hand in Hand gehen.<br />
Von Sigmar Gabriel, Vorsitzender der SPD<br />
Wir stehen an der Schwelle eines neuen kohlenstoffarmen<br />
Zeitalters, das uns vor Herausforderungen<br />
stellt, bei denen unsere traditionellen<br />
Strategien für Politik <strong>und</strong> Ökonomie an ihre<br />
Grenzen stoßen. Wir brauchen dafür neue Strategien<br />
<strong>und</strong> Konzepte, die uns zugleich neue<br />
Chancen eröffnen.<br />
Der Aufbruch in das neue Zeitalter verlangt<br />
einen effizienten Umgang mit Ressourcen <strong>und</strong><br />
Energien. Dafür müssen wir unsere Industrie modernisieren.<br />
Es bedarf einer nachhaltigen Produktionsweise,<br />
die sparsam mit Energien <strong>und</strong><br />
Rohstoffen umgeht. Das bedeutet nicht mehr<br />
Ressourcen zu verbrauchen, als nachwachsen<br />
können, <strong>und</strong> gleichzeitig die <strong>Umwelt</strong> nicht mehr<br />
zu belasten, als diese ohne nachhaltige Schädigung<br />
verträgt.<br />
Die Modernisierung unserer Industrie bietet<br />
enorme Chancen für unser Land. Denn eine Industriepolitik,<br />
die dem <strong>Umwelt</strong>schutz Rechnung<br />
Am 5. <strong>und</strong> 6. Oktober 2000 feiert die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong> ihr zehnjähriges Bestehen in Halle unter dem<br />
Motto „10 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> – Chemie <strong>und</strong><br />
Nachhaltigkeit“. Ingrid Häußler, die Oberbürgermeisterin<br />
von Halle lässt die gravierenden Veränderungen der Indus -<br />
trie in den vergangenen zehn Jahren Revue passieren <strong>und</strong><br />
lobt die aktive Rolle der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> in diesem<br />
Prozess. Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertreter von Betriebs -<br />
räten, aus Politik, Gewerkschaft <strong>und</strong> Unternehmen diskutieren<br />
über Wege zur Nachhaltigkeit in der chemischen<br />
Industrie.<br />
Die Projekte „Ökobilanzen“ <strong>und</strong> „ECOSME“ werden abgeschlossen.<br />
trägt, schafft so nachhaltiges Wachstum sowie<br />
zukunftsfähige <strong>Arbeit</strong>splätze. Sozialdemokratische<br />
Politik hat dazu beigetragen, 1,8 Millionen<br />
der so genannten „green jobs“ zu schaffen. Weitere<br />
900.000 neue „green jobs“ werden absehbar<br />
hinzukommen. Schon heute arbeiten weit<br />
über 300.000 <strong>Mensch</strong>en in Deutschland im Bereich<br />
der Erneuerbaren Energien. Das ist eine<br />
beschäftigungs- <strong>und</strong> energiepolitische Erfolgsgeschichte<br />
ohne Beispiel.<br />
<strong>Umwelt</strong>politik <strong>und</strong> Wirtschaft müssen also Hand<br />
in Hand gehen. Denn nur wenn wir unsere<br />
Vorrei terrolle auf den Leitmärkten Energieer -<br />
zeugung, Energieeffizienz, materialschonende<br />
Technologien <strong>und</strong> neue Mobilitätskonzepte behaupten<br />
<strong>und</strong> ausbauen können, werden auch<br />
die uns nachfolgenden Generationen über ausreichende<br />
wirtschaftliche Ressourcen verfügen,<br />
um den erarbeiteten Wohlstand in Deutschland<br />
zu erhalten. <<br />
2001<br />
Die B<strong>und</strong>esregierung beruft den Rat für Nachhaltige<br />
Entwicklung (RNE). Er soll sie in Fragen der Nachhaltigkeit<br />
beraten, mit Beiträgen <strong>und</strong> Projekten die deutsche Nachhaltigkeitsstrategie<br />
fortentwickeln helfen <strong>und</strong> zu einem<br />
wichtigen öffentlichen Anliegen machen.<br />
www.nachhaltigkeitsrat.de<br />
28.07.2001<br />
Mit der Reform des Betriebsverfassungsgesetzes erhält<br />
der Betriebsrat mehr Mitbestimmungsrechte, unter anderem<br />
auch beim betrieblichen <strong>Umwelt</strong>schutz.<br />
21. – 25.10.2001<br />
2. Ordentlicher Gewerkschaftskongress der IG BCE.<br />
�S. 46<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 Sigmar Gabriel war von 2005<br />
bis 2009 B<strong>und</strong>esumweltminister<br />
Foto: Florian Jaenicke<br />
<strong>Umwelt</strong>preis 2000: Geschäftsführer<br />
Waldemar Bahr (2. v. li.) <strong>und</strong> Vorstandsvorsitzender<br />
Fritz Kollorz (re.) mit den<br />
Preisträgern. Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />
45
46<br />
Elektromobilkongress<br />
fördert Austausch<br />
Elektromobilität, angetrieben<br />
von erneuerbaren Energien,<br />
ist die klimaschonendste Form<br />
motorisierter Mobilität. Das be -<br />
inhaltet neue Wertschöpfungs -<br />
ketten, neue Berufe mit neuen<br />
Anforderungen an <strong>Arbeit</strong>, Ausbildung<br />
<strong>und</strong> Quali fizierung.<br />
Seit 2009 ist die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> da her Partner<br />
beim Deutschen Elektromobil-<br />
Kongress, der vom nova-Institut<br />
organisiert wird. „Elektromobilität<br />
bedeutet für die Au to -<br />
mobilwirtschaft einen Tech -<br />
nologiewechsel mit immensen<br />
Auswirkungen auf Pro duktion<br />
<strong>und</strong> Beschäftigung“, so �<br />
2001<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
40.900 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
170.000 Euro<br />
2002<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
21.700 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
60.700 Euro<br />
Keramik macht mobil<br />
High-Tech-Batterien für Elektroautos kommen aus Sachsen.<br />
Die mobile Zukunft ist fast so groß wie ein A4-<br />
Blatt, 1,1 Zentimeter dick <strong>und</strong> 1,3 Kilogramm<br />
schwer. Im Verb<strong>und</strong> von etwa 100 Stück bringt<br />
solch eine Lithium-Ionen-Batteriezelle Elektro -<br />
autos bei 120 St<strong>und</strong>enkilometern pro Ladung<br />
gut 160 Kilometer weit. „Diese Technologie ist<br />
eine Voraussetzung dafür, dass Elektroautos nun<br />
in großen Stückzahlen auf dem Markt kommen<br />
können“, sagt Ernst-Robert Barenschee. Er ist Geschäftsführer<br />
der Evonik Litarion GmbH im sächsischen<br />
Kamenz. Seine Firma stellt den Separator<br />
Vorstand <strong>und</strong> Beirat der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> beschließen,<br />
künftig keine mit Drittmitteln geförderten Projekte<br />
mehr zu realisieren. Das Projekt „Öko-Audit-Privilegierung“<br />
<strong>und</strong> die Fachtagung “Klimaschutz zwischen<br />
Selbstverpflichtung, Emissionshandel <strong>und</strong> Ökosteuer“ werden<br />
ausschließlich aus Eigenmitteln finanziert.<br />
Ende Oktober wird das Beratungsbüro in Bitterfeld geschlossen.<br />
Alle Tätigkeiten werden fortan vom Sitz der <strong>Stiftung</strong><br />
in Hannover aus erledigt.<br />
Der <strong>Umwelt</strong>preis 2000 wird (verspätet) zum Thema Responsible<br />
Care verliehen (S. 70).<br />
<strong>und</strong> die Elektroden der Hochleistungs-Batterien<br />
her. Batterien, die sicher, hocheffizient <strong>und</strong> langlebig<br />
sind.<br />
Zum Standort in Kamenz gehören neben der<br />
Litarion das Gemeinschaftsunternehmen Li-Tec<br />
Battery GmbH der Evonik Industries AG (50,1 Prozent)<br />
<strong>und</strong> der Daimler AG (49,9 Prozent). Dritter<br />
im B<strong>und</strong>e ist die Deutsche Accumotive (90 Prozent<br />
Daimler, 10 Prozent Evonik). Während die<br />
Li-Tec die Lithium-Ionen-Zellen für Automobile<br />
<strong>und</strong> Industrie herstellt, fertigt die Accumotive<br />
2002<br />
Sommer 2002<br />
Das Elbehochwasser geht als Jahrh<strong>und</strong>ertflut in die Geschichte<br />
ein. Der Gesamtschaden <strong>und</strong> Maßnahmen zum<br />
Hochwasserschutz verursachen alleine in Deutschland<br />
Kos ten von etwa zehn Milliarden Euro.<br />
22.09.2002<br />
B<strong>und</strong>estagswahl<br />
Rot-grüne Koalition unter B<strong>und</strong>eskanzler Gerhard Schröder,<br />
<strong>Umwelt</strong>minister Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen)<br />
Der <strong>Umwelt</strong>preis 2002 wird an Beispiele für eine nachhaltige<br />
Industrie- <strong>und</strong> Gewerbeindustrie unter Einbeziehung<br />
der Landschaft <strong>und</strong> einer arbeitnehmergerechten Gestaltung<br />
der <strong>Arbeit</strong>splätze <strong>und</strong> der <strong>Arbeit</strong>sumwelt vergeben<br />
(S. 42).
� aus diesen komplette Batteriesätze. Ein erstes<br />
Etappenziel der Kamenzer ist ein batteriebetriebener<br />
‚Smart‘. „Die deutsche Autoindustrie ist<br />
technologisch führend. Wenn wir am eigenen<br />
Standort solch eine Schlüsselindustrie für Hochleistungsbatterien<br />
haben – warum soll man diese<br />
zukaufen?“, fragt Barenschee. Mit der Konkurrenz<br />
in Fernost sei man auf Augenhöhe. Momentan<br />
hat die Li-Tec eine Kapazität von 300.000 Zellen<br />
im Jahr. Für 2012 <strong>und</strong> 2013 rechnet Barenschee<br />
mit r<strong>und</strong> drei Millionen.<br />
Das Geheimnis der Hochleistungsbatterien ist<br />
der keramische Separator ‚Separion‘. Er trennt<br />
den positiven <strong>und</strong> negativen Pol, sodass es nicht<br />
zu Kurzschlüssen kommt. An die Batterien von<br />
Elektroautos gibt es besonders hohe Anforderungen.<br />
Sie müssen extreme Situationen wie<br />
Totalschäden sicher überstehen. „Wenn man<br />
einen Nagel durch eine Handybatterie treibt,<br />
dann explodiert diese. Bei unserer Batterie passiert<br />
das nicht“, so Barenschee. Separatoren von<br />
Handys oder Laptops bestehen aus Kunststoffen<br />
wie Polyolefinen, die sich bei Hitze zusammenziehen.<br />
Das Separion hingegen ist ein Polymer -<br />
vlies, das mit einer flexiblen Nano-Keramikschicht<br />
regelrecht durchtränkt wurde. Es misst in der<br />
Dicke nur ein Viertel eines menschlichen Haares,<br />
hält aber trotzdem Temperaturen bis 700 Grad<br />
Celsius stand.<br />
Batterien gelten als Kostentreiber der Elektro -<br />
2003<br />
Den wärmsten Sommer der letzten 500 Jahre in Europa<br />
registriert das Institut für Meteorologie <strong>und</strong> Klimaforschung<br />
in Bern.<br />
Der Vorstand der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> beschließt<br />
eine Beschränkung auf eine reine Fördertätigkeit.<br />
Gefördert werden 2003 folgende Anträge:<br />
• MIMONA – Mitarbeiter-Motiviation für Nachhaltigkeit<br />
• WBS Weiterbildungsstiftung Responsible Care<br />
• Zuschuss Göttinger <strong>Umwelt</strong>labor „Schadstoffberatung“<br />
• Don-Bosco-Gymnasium „<strong>Mensch</strong>, Kultur, <strong>Umwelt</strong>“<br />
• B<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e der Erde<br />
• EMAS-Logo Druckkostenzuschuss.<br />
In dem Projekt MIMONA wird eine umfangreiche Datenbank<br />
über gute Praxis zur Motivation, Kommunikation <strong>und</strong> Ein-<br />
autos. Das möchten die Kamenzer ändern:<br />
„Über höhere Kapazitäten <strong>und</strong> Lerneffekte wollen<br />
wir die Kosten um 40 Prozent senken“, sagt<br />
Barenschee. Für die Lithium-Ionen-Technologie<br />
sprächen die hohe Energiedichte <strong>und</strong> eine Lebensdauer<br />
von mehreren Tausend Ladezyklen.<br />
Baren schee geht von einer Laufleistung zwischen<br />
250.000 <strong>und</strong> 300.000 Kilometern aus.<br />
„Das entspricht der Lebensdauer herkömmlicher<br />
Autos“, sagt er. <<br />
Michael Schmidt<br />
bindung von Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeitern bei Aktivi -<br />
täten zur Nachhaltigkeit im Betrieb realisiert. Über 500 Praxis -<br />
beispiele werden erfasst <strong>und</strong> aufbereitet. Das von B.A.U.M.<br />
e.V. beantragte Projekt umfasst ein Volumen von 393.800<br />
Euro bei einer Laufzeit von zwei Jahren. Der Vorstand der Stif -<br />
tung <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> beschließt, nicht nur das Projekt<br />
zu fördern, sondern mit B.A.U.M. e.V. zu kooperieren. Die<br />
finanzielle Beteiligung beläuft sich auf 100.000 Euro für 2004<br />
<strong>und</strong> 2005. Damit ist MIMONA das Projekt mit der höchsten<br />
Finanzierungsumme in der Geschichte der <strong>Stiftung</strong>.<br />
Das Don-Bosco-Gymnasium in Essen will mit dem Projekt<br />
„<strong>Mensch</strong>en, Kultur, <strong>Umwelt</strong>“ den Lebensraum Schule unter<br />
funktionalen, ökologischen, ökonomischen <strong>und</strong> pädagogischen<br />
Aspekten weiterentwickeln <strong>und</strong> dabei die Schüle-<br />
�S. 48<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
35 Staubfreie Präzisionsarbeit: Die Pro -<br />
duktion von Lithium-Ionen-Batterien.<br />
�Michael Carus, Geschäftsführer<br />
des nova-Instituts. „Der<br />
Kongress soll einen praxisnahen<br />
Austausch zur Nationalen<br />
Plattformstrategie Elektromobilität<br />
bilden, damit Deutschland<br />
sich bei der Elektromobilität<br />
zum Vorreiter entwickelt.“<br />
www.e-mobil-kongress.de<br />
www.nova-institut.de<br />
Engagiert für die <strong>Stiftung</strong>: Svetlana<br />
Iavitch, Gabi Schwenke <strong>und</strong> Erich<br />
Weber Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />
47
48<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Umsteuern mit dem eigenen Fuß<br />
Ein Leben ohne Auto können sich viele <strong>Mensch</strong>en schwer vorstellen. Umso wichtiger ist es dafür<br />
zu sorgen, dass individuelle Mobilität die <strong>Umwelt</strong> weniger belastet. Wie das gehen kann, erläutert<br />
Dr. Gerhard Prätorius, der die Koordination CSR* <strong>und</strong> Nachhaltigkeit der Volkswagen AG leitet.<br />
5Dr. Gerhard Prätorius<br />
* Corporate Social Responsibility<br />
2003<br />
Förderprojekte:<br />
138.500 Euro<br />
2004<br />
Förderprojekte:<br />
147.100 Euro<br />
Was bedeutet nachhaltige Mobilität für die<br />
Automobilindustrie?<br />
Wir wollen die für Fortbewegung notwendige<br />
Energie möglichst klimaschonend <strong>und</strong> ressourcensparend<br />
einsetzen. Die Volkswagen AG verbessert<br />
dazu die Energieeffizienz ihrer Antriebe.<br />
Die gleiche Leistung soll mit deutlich weniger<br />
Aufwand erbracht werden. Bei den Verbrennungsantrieben<br />
können wir noch Potenzial ausschöpfen.<br />
Daneben sind alternative Antriebe wie Hy brid<strong>und</strong><br />
Elektromotoren auf dem Vormarsch. Hier<br />
wird es zu einem vorteilhaften „Innovationsrennen“<br />
der technischen Alternativen kommen.<br />
Individuelle Mobilität ist das Rückgrat eines<br />
jeden Verkehrssystems. Wir als Automobilhersteller<br />
stehen da besonders in der Verantwortung für<br />
nachhaltige Lösungen. Dazu gehört auch, die<br />
Gesamteffizienz des Verkehrssystems zu verbessern,<br />
indem wir das Zusammenspiel zwischen<br />
dem Individual- <strong>und</strong> dem öffentlichen Verkehr<br />
optimieren.<br />
rinnen <strong>und</strong> Schüler einbeziehen. Für diese ist das Projekt<br />
auch als ein Einstieg in die Berufswelt gedacht.<br />
2004<br />
Das Projekt MIMONA läuft offiziell zum 1. April mit einem<br />
weiteren Förderer an, die Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong>.<br />
Im November wird die Website von MIMONA freigeschaltet.<br />
www.mimona.de<br />
Von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> 2004 geförderte Aktivitäten:<br />
• MIMONA – Mitarbeiter-Motiviation für Nachhaltigkeit<br />
• Zuschuss Göttinger <strong>Umwelt</strong>labor „Schadstoffberatung“<br />
• Ökoherz Thüringen <strong>Umwelt</strong>bildungsprojekt „Prima Klima“<br />
• BBS Hannover „Bau einer Fotovoltaikanlage“<br />
• Don-Bosco-Gymnasium „<strong>Mensch</strong>, Kultur, <strong>Umwelt</strong>“<br />
Welchen Anteil hat der Individualverkehr?<br />
Im Personenverkehr beträgt er gut 80 Prozent.<br />
Beim Gütertransport liegt er etwas über 70 Prozent.<br />
Die individuellen Verkehrsträger haben<br />
eben ihre systemeigenen Vorteile bei Flexibilität<br />
<strong>und</strong> Komfort.<br />
Was tut VW konkret für nachhaltige Mobilität?<br />
Wir setzen unsere Technologie-Kompetenz neben<br />
einer kontinuierlichen Verbesserung des Bestehenden<br />
vor allem für neue Antriebs- <strong>und</strong> Fahrzeugkonzepte<br />
ein. In der „BlueMotion“-Technologie<br />
zum Beispiel bündeln wir alle technischen<br />
Maßnahmen, mit denen der Verbrauch gesenkt<br />
werden kann. 2013 kommt der Elektro-Golf. Und<br />
mit dem „Up“ bringen wir einen ganz neuen<br />
Kleinwagen für vier Personen auf den Markt. In<br />
der „Think Blue“-Kampagne verknüpfen wir den<br />
technologischen mit einem Verhaltensansatz,<br />
<strong>und</strong> wir werben dafür, unsere Technologien so<br />
anzuwenden, dass deren Potenzial zur Verringerung<br />
des Verbrauchs auch voll ausgeschöpft wird.<br />
• BUND <strong>Umwelt</strong>zentrum Grevenbroich „Gib Gas in Gre -<br />
venbroich“<br />
• B<strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e der Erde<br />
• Bürgerinitiative „Papierrecycling“ in Sachsen-Anhalt Süd.<br />
Mit dem Projekt des Thüringer Ökoherz e.V. fördert die <strong>Stiftung</strong><br />
ein weiteres Schülerprojekt. Es geht darum zu vermitteln,<br />
wie regenerative Energien genutzt werden. Schwerpunkt<br />
ist Biomasse.<br />
Im Rahmen des Projekts zur Qualitätssicherung bei der Beratung<br />
im naturwissenschaftlich-technischen <strong>Arbeit</strong>sfeld<br />
des Göttinger <strong>Umwelt</strong>labors e.V. fördert die <strong>Stiftung</strong> das Teil -<br />
projekt „Der Beratungsauftrag in der Schadstoffberatung“.<br />
Bei ihrem Ausscheiden aus dem geschäftsführenden Hauptvorstand<br />
der IG BCE bitten Klaus Südhofer <strong>und</strong> Jürgen Walter<br />
um Spenden für die <strong>Stiftung</strong>. Die gespendete Summe von<br />
38.500 Euro kommt vollständig den Förderprojekten zu Gute.
50<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Statements<br />
2005<br />
Förderprojekte:<br />
37.600 Euro<br />
2006<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
48.300 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
10.000 Euro<br />
Eva Bulling-Schröter<br />
MdB Die Linke, Vorsitzende des Ausschusses für <strong>Umwelt</strong>, <strong>Natur</strong>schutz<br />
<strong>und</strong> Reaktorsicherheit<br />
Als <strong>Umwelt</strong>ausschussvorsitzende <strong>und</strong> aktive Gewerkschafterin liegt mir die Verbindung von Ökologie<br />
<strong>und</strong> nachhaltiger Beschäftigung sehr am Herzen. Diese hat die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
der IG BCE in den vergangenen 20 Jahren versucht, mit einer Vielzahl von Projekten zu befördern.<br />
Dafür Dank <strong>und</strong> Glückwunsch! Auch für die Zukunft wünsche ich viele Ideen <strong>und</strong> Kraft. Denn die<br />
notwendige Energiewende wird die Beschäftigten der IG BCE mehr als die jeder anderen Gewerkschaft<br />
vor hohe Herausforderung stellen.<br />
Marie-Luise Dött<br />
<strong>Umwelt</strong>politische Sprecherin der CDU/CSU-Fraktion im B<strong>und</strong>estag<br />
<strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Ressourcenschutz <strong>und</strong> wirtschaft liche Entwicklung bedingen sich zunehmend. Wachsende<br />
Weltbevölkerung <strong>und</strong> steigender Wohlstand verb<strong>und</strong>en mit einer sprunghaft wachsenden<br />
Nachfrage nach Ressourcen <strong>und</strong> damit steigenden Preisen machen <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Ressourcenschutz<br />
zu Schlüsselthemen wirtschaftlicher <strong>und</strong> sozialer Entwicklung.<br />
Wer heute schon umwelt- <strong>und</strong> ressourcenbewusst wirtschaftet <strong>und</strong> sich bereits jetzt auf die globale<br />
Nachfrage nach umwelt- <strong>und</strong> ressourcenschonenden Produkten, Technologien <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />
von morgen einstellt, trägt Verantwortung für die Bewahrung der Schöpfung <strong>und</strong> wird auch<br />
wirtschaftlich <strong>und</strong> beschäf tigungspolitisch ein Gewinner sein.<br />
Von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> geförderte Anträge:<br />
• Workshop-Projekt REACH (Registration, Evaluation, Au -<br />
thorisation and Restriction of Chemicals)<br />
• Zuschuss Göttinger <strong>Umwelt</strong>labor „Schadstoffberatung“<br />
• Projekt „Zukunft Chemiestandort Brunsbüttel“<br />
• WIR e.V. „Potentialanalyse der Chemischen Industrie Goslar“<br />
• Bürgerinitiative „Papierrecycling“ in Sachsen-Anhalt Süd.<br />
In den REACH-Workshops geht es um das Verbesserungspotenzial<br />
beim betrieblichen <strong>Arbeit</strong>s- <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz,<br />
einbezogen sind mögliche Auswirkungen auf Produkte.<br />
Das Projekt Zukunft Chemiestandort Brunsbüttel verfolgt<br />
einen beteiligungsorientierten Ansatz zur nachhaltigen Sicherung<br />
des Standortes. Er soll nicht nur wirtschaftlich, son -<br />
dern vor allem auch ökologisch weiterentwickelt werden.<br />
2006<br />
04.11.2006<br />
Die Norwegian Pearl beschädigt auf ihrer Schiffspassage<br />
von der Meyer-Werft in Papenburg zur Ems-Mündung eine<br />
380.000 Volt-Stromleitung über der Ems. In Teilen Europas<br />
fällt der Strom aus. Zehn Millionen <strong>Mensch</strong>en sind für 30<br />
Minuten ohne Strom.<br />
Im Jahr 2006 steht das Thema <strong>Umwelt</strong>bildung <strong>und</strong> Europa<br />
im Zentrum der <strong>Stiftung</strong>sarbeit. Geförderte Anträge sind:<br />
„<strong>Umwelt</strong>bildung für Betriebsrätinnen <strong>und</strong> Betriebsräte“.<br />
In diesem Projekt wird ein praxisorientiertes Schulungskonzept<br />
für Betriebsräte, Vertrauensleute <strong>und</strong> sonstige betrieblich<br />
Interessierte entwickelt. Seit mehreren Jahren ist<br />
dieses Gemeinschaftsprojekt mit der Niedersächsischen<br />
<strong>Umwelt</strong>stiftung (heute Bingo-<strong>Umwelt</strong>stiftung) das erste<br />
operative Projekt der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> (S. 69).
„Betriebliche Europapartnerschaften im Sozialdialog“. In<br />
diesem Projekt werden Konzepte zur Fort- <strong>und</strong> Weiterbildung<br />
in <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sschutzfragen von Betrieben<br />
aus Deutschland, Polen <strong>und</strong> der Slowakei erarbeitet.<br />
Vorstand <strong>und</strong> Beirat diskutieren im August über die Zukunft<br />
der <strong>Stiftung</strong>. Die positive Resonanz auf das Projekt<br />
MIMONA führt zu einem Richtungswechsel. Die <strong>Stiftung</strong><br />
soll wieder operativ tätig werden <strong>und</strong> in Zusammenarbeit<br />
mit Partnern eigene Projekte initiieren <strong>und</strong> fördern. Förderungen<br />
für Kleinprojekte sollen weiterhin Bestandteil der<br />
Tätigkeit bleiben.<br />
Im Dezember lädt die <strong>Stiftung</strong> zu dem Seminar <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
<strong>und</strong> Europa ein.<br />
Ende des Jahres legt Waldemar Bahr die Geschäftsführung<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> nieder. Sein Nachfolger<br />
wird Projektleiter Erich Weber.<br />
Dr. Matthias Miersch<br />
<strong>Umwelt</strong>politischer Sprecher der SPD-Fraktion im B<strong>und</strong>estag<br />
Der <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Klimaschutz hat ganze Indus trien geschaffen <strong>und</strong> schreibt echte Erfolgsgeschichten:<br />
1,8 Millionen <strong>Mensch</strong>en bauen <strong>Umwelt</strong>technik, liefern <strong>Umwelt</strong>dienste <strong>und</strong> sorgen für beeindruckende<br />
Zahlen beim Export von <strong>Umwelt</strong>gütern ‚Made in Germany‘. Und es wird so weiter gehen.<br />
Alleine bei den erneuerbaren Energien schätzen wir die Bruttobeschäftigung auf etwa 300.000<br />
<strong>Mensch</strong>en, die in diesem Bereich einen <strong>Arbeit</strong>splatz gef<strong>und</strong>en haben <strong>und</strong> es werden täglich im<br />
Schnitt 80 mehr. Gerade hier entstehen viele neue Ausbildungsberufe, die be sonders von den kleinen<br />
<strong>und</strong> mittelständischen Unternehmen getragen werden. Denn „Gute <strong>Arbeit</strong>“ ist nicht nur eine<br />
Frage der <strong>Arbeit</strong>sbedingungen, sondern auch der Ausbildung.<br />
Dorothea Steiner<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
<strong>Umwelt</strong>politische Sprecherin der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im B<strong>und</strong>estag<br />
Wirtschaftsentwicklung einerseits <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Klimaschutz andererseits sind schon lange<br />
keine Gegensätze mehr. Im Gegenteil: Unsere Wirtschaft hat dann Zukunft, wenn wir bei Produktion<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen die sparsame Nutzung von Rohstoffen <strong>und</strong> die Auswirkungen auf unsere<br />
<strong>Umwelt</strong> mit einplanen. Heute gewinnen diejenigen im internationalen Wettbewerb, die umweltschonende<br />
<strong>und</strong> ressourcensparen de Technologien einsetzen <strong>und</strong> diese dann auch exportieren.<br />
Darin liegen die <strong>Arbeit</strong>splätze mit Zukunft. Die Zukunft liegt nicht in blinder Wachs tumsfixierung,<br />
sondern in gezielt gesteuertem Wachstum in bestimmten Branchen. Das gilt nicht nur für Energie -<br />
quellen, sondern für alle Produkte <strong>und</strong> alle Arten von Dienstleistungen. Grüne nennen das „Grüner<br />
New Deal“.<br />
2007<br />
01.07.2007<br />
Mit REACH – Registration, Evaluation, Authorisation and<br />
Restriction of Chemicals, also die Registrierung, Bewertung,<br />
Zulassung <strong>und</strong> Beschränkung von Chemikalien – tritt eine<br />
neue EU-Verordnung für Chemikalien in Kraft. REACH besitzt<br />
gleichermaßen <strong>und</strong> unmittelbar in allen Mitgliedstaaten<br />
Gültigkeit. Die Verordnung soll das bisherige Chemikalienrecht<br />
gr<strong>und</strong>legend harmonisieren <strong>und</strong> vereinfachen.<br />
Nach fünfjähriger Pause schreibt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong> wieder einen <strong>Umwelt</strong>preis aus. Thema ist „Junge<br />
Unternehmen fördern Nachhaltigkeit“. Mit 43 Bewer bungen<br />
erreicht die Beteiligung einen vorläufigen Rekord (S. 22).<br />
Das Spendenaufkommen hat sich seit 2004 drastisch redu -<br />
ziert. Ein Tiefpunkt ist 2006 mit 3.225 Euro erreicht. �S. 53<br />
Foto: istockphoto.com/mevans<br />
51
Ein hohes Maß an sozialer Verantwortung <strong>und</strong> das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung sind untrennbar mit der BIONADE Idee<br />
verb<strong>und</strong>en: Für BIONADE dürfen ausschließlich natürliche Rohstoffe aus ökologisch zertifiziertem Anbau verwendet werden.<br />
Die Initiative “Bio-Landbau Rhön“ ist daher ein zentrales Projekt des Unternehmens. Es wurde 2007 von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong> mit dem 1. Preis gewürdigt.<br />
Dafür bedankt sich das BIONADE Team <strong>und</strong> gratuliert herzlich zum 20-jährigen Jubiläum. BIONADE. Gute Erfrischung.<br />
��� ���<br />
Glückwunsch!<br />
Wir unterstützen die Initiativen der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
<strong>und</strong> gratulieren zum 20 jährigen Jubiläum.<br />
Schülke & Mayr GmbH<br />
22840 Norderstedt | Deutschland | Tel. +49 40 521 00-0 | Fax +49 40 521 00-318 | www.schuelke.com<br />
www.bionade.com
Pionierin der Nachhaltigkeit<br />
von Dr. Herlind G<strong>und</strong>elach, Hamburger Senatorin für Wissenschaft<br />
<strong>und</strong> Forschung<br />
20 Jahre <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE.<br />
Als wäre es gestern, kann ich mich noch gut an<br />
die ersten Gespräche mit Jürgen Walter erinnern,<br />
als es um die Einbindung des B<strong>und</strong>esumweltministeriums<br />
in die <strong>Arbeit</strong> der noch jungen <strong>Stiftung</strong><br />
ging. Diese erfolgte dann ja auch unter anderem<br />
durch die Übernahme des stellvertretenden Vorsitzes<br />
durch den damaligen B<strong>und</strong>esumweltmi -<br />
nis ter Prof. Dr. Klaus Töpfer, eine Zusage, die auch<br />
seine Nachfolgerin Dr. Angela Merkel einhielt.<br />
Die Sitzungstermine habe allerdings meist ich<br />
wahrgenommen. Schließlich bin ich selber in den<br />
Vorstand gewählt worden.<br />
Was mich von Anfang an für die <strong>Stiftung</strong> begeis -<br />
tert hat <strong>und</strong> weshalb ich noch heute gerne mitwirke,<br />
ist ihr Engagement für die Belange von<br />
Ökonomie <strong>und</strong> Ökologie unter Einschluss der gesellschaftlichen<br />
Belange <strong>und</strong> der Interessen der<br />
<strong>Arbeit</strong>nehmer. Noch bevor 1992 in Rio de Janeiro<br />
das Prinzip der Nachhaltigkeit international verankert<br />
wurde <strong>und</strong> damit einen zentralen Stellenwert<br />
bekam, hat sich die <strong>Stiftung</strong> für konkretes<br />
Handeln im Sinne der Nachhaltigkeit eingesetzt<br />
<strong>und</strong> es zu ihrem Markenzeichen gemacht. Man<br />
Die <strong>Stiftung</strong> steht mit vielen anderen gemeinnützigen Einrichtungen<br />
in einem starken Wettbewerb.<br />
Ein professionelles F<strong>und</strong>raising- <strong>und</strong> Spendenkonzept<br />
sowie die Einwerbung von Drittmitteln sollen die Verleihung<br />
des <strong>Umwelt</strong>preises künftig sicherstellen.<br />
2008<br />
19. – 31.05.2008<br />
9. UN-Artenschutzkonferenz in Bonn mit 5.000 Teilnehmenden<br />
aus 190 Ländern, darunter auch die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. Im Rahmen dieser Konferenz wird die<br />
Business-and-Biodiversity-Initiative gegründet, um Firmen<br />
international stärker an die Biodiversität-Konvention zu<br />
binden.<br />
www.business-and-bioversity.de<br />
kann sie folglich zu den Pionieren der Nachhaltigkeit<br />
zählen. Und diese Sicht prägt noch heute<br />
ihr Handeln.<br />
Gerade in einer Zeit, die wieder stärker zur Polarisierung<br />
neigt, zur Vereinfachung von Sachverhalten,<br />
um sie plakativer nach außen tragen zu<br />
können, in der Ausgleichslösungen gerne als<br />
faule Kompromisse diskreditiert werden, sind besonnene<br />
Akteure wie die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong> notwendig, ja unentbehrlich. Ich wünsche<br />
ihr daher von ganzem Herzen alles Gute<br />
<strong>und</strong> viel Erfolg in unser aller Interesse, im Interesse<br />
des Gemeinwesens. <<br />
Sommer 2008<br />
Das Europäische Nordmeer als Teil der Nordost-Passage<br />
für Schiffe von mitteleuropäischen Häfen nach Asien ist<br />
zum ersten Mal zusammen mit der Nordwest-Passage zwischen<br />
atlantischen <strong>und</strong> pazifischen Ozean eisfrei.<br />
11.07.2008<br />
Der Ölpreis steigt an der ICE Futures in London, der größten<br />
Börse für Optionen <strong>und</strong> Futures auf Erdöl in Europa, mit<br />
147,50 US-Dollar pro Barrel auf eine neue Rekordmarke.<br />
Die Novellierung des EEG hat das Ziel, den Anteil erneuerbarer<br />
Energien an der Stromversorgung bis 2020 auf<br />
mindestens 30 Prozent zu erhöhen. Mit dem Gesetz zur<br />
Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich<br />
(EEWärmeG) wird erstmals b<strong>und</strong>esweit die Verwendung<br />
von erneuerbaren Energien zur Erzeugung von Wärme <strong>und</strong><br />
Kälte geregelt. Ihr Anteil an der Wärmeerzeugung soll bis<br />
2020 auf 14 Prozent steigen. �S. 58<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 Dr. Herlind G<strong>und</strong>elach ist seit 2001<br />
Mitglied im Vorstand der <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
2007<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
28.900 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
54.600 Euro<br />
2008<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
121.000 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
6.000 Euro<br />
53
54<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5Foto: SCA<br />
Rechnerisch verbrauchte 2005<br />
jeder <strong>Mensch</strong> in Deutschland<br />
pro Tag 640 Gramm Papier,<br />
vom Notizzettel bis zum Taschentuch,<br />
insgesamt 19,5 Mil -<br />
lionen Tonnen. Allein 800.000<br />
Tonnen waren Büro- <strong>und</strong> Administrationspapiere.<br />
Ein DIN<br />
A 4-Turm dieser Menge wäre<br />
16.000 Kilometer hoch, 40 mal<br />
höher als die Flugbahn der internationalen<br />
Raumstation ISS.<br />
16 Millionen Tonnen Altpapier<br />
werden hierzulande pro Jahr<br />
eingesammelt <strong>und</strong> 15,5 Millionen<br />
Tonnen wieder zu Papier<br />
verarbeitet.<br />
R<strong>und</strong> 20 Prozent des Holzes,<br />
das weltweit eingeschlagen<br />
wird, geht in die Papierindus -<br />
trie. Wald wandelt CO2 in Sauerstoff<br />
um <strong>und</strong> ist die grüne<br />
Lunge der Erde. Deswegen soll<br />
nur so viel Holz eingeschlagen<br />
werden, wie auch wieder aufgeforstet<br />
wird. Holz aus nachhaltiger<br />
Wirtschaft erkennt<br />
man an einem Zertifikat. Das<br />
international bekannteste ist<br />
FSC.<br />
www.fsc-deutschland.de<br />
Das Leben ist Papier<br />
Graues Altpapier als Nachweis von <strong>Umwelt</strong>bewusstsein hat ausgedient.<br />
Aufstehen, Toilette – Toilettenpapier. Duschen,<br />
anziehen, Frühstück machen – Teefilter. Frühstücken<br />
– Zeitung. Im Büro – Post, Zeitschriften,<br />
drucken, kopieren.... Zu Mittag ein belegtes Brötchen<br />
vom Bäcker – Brötchentüte <strong>und</strong> Serviette;<br />
einen Cappuccino – Zuckertütchen. Auf dem<br />
Heimweg einkaufen – Milch, Cornflakes, Zucker,<br />
Mehl, an der Frischetheke Champignons, Tomaten,<br />
Äpfel in der Tüte. Am Abend Beine hoch <strong>und</strong><br />
Krimi lesen. Das Leben ist Papier!<br />
Derzeit besteht in Deutschland produziertes<br />
Papier zu 68 Prozent aus Altpapier. Der Anteil variiert<br />
stark nach Papiersorte <strong>und</strong> lässt sich vor<br />
allem bei den grafischen <strong>und</strong> Druckpapieren<br />
noch erheblich steigern – allerdings nicht bei<br />
Stein beis. Der Mittelständler aus Glückstadt produziert<br />
bereits heute nur aus Altpapier <strong>und</strong> erzielt<br />
Weißegrade, die Papieren mit Zellstoffanteilen in<br />
nichts nachstehen – natürlich ohne Chlorbleiche.<br />
„Wir sind europäischer Marktführer bei graphischen<br />
Recyclingpapieren für Magazine <strong>und</strong> Büro -<br />
papier“, sagt der Betriebsratsvorsitzende Jörg<br />
Behrens.<br />
Als erstes Unternehmen hat die SCA Hygiene<br />
Products GmbH die umweltfre<strong>und</strong>liche Sauerstoffbleiche<br />
eingeführt, <strong>und</strong> zwar bereits 1987.<br />
Für den Hygienepapier-Hersteller aus Mannheim,<br />
bekannt für die Marken Tempo, Zewa,<br />
Tena, Tork <strong>und</strong> Danke, bedeutet Nachhaltigkeit<br />
bei den Rohstoffen auch, Zellstoff nur aus Rest<strong>und</strong><br />
Sägehölzern herzustellen. Jedes SCA-Pro-<br />
dukt trägt daher das Zertifikat FSC oder PEFC.<br />
Der schwedische SCA-Konzern ist der größte private<br />
Waldbesitzer in Europa. „Für jeden eingeschlagenen<br />
Baum in der Forstwirtschaft pflanzt<br />
SCA drei neue Bäume. Damit ist SCA als Unternehmen<br />
CO2-neutral“, erläutert der Mannheimer<br />
Betriebsratsvorsitzende Frank Gottselig.<br />
Insourcing ist bei Steinbeis eine Basis für Nachhal -<br />
tigkeit: Um den Altpapiernachschub kümmert<br />
sich eine Tochterfirma. In einem Kraftwerk verbrennt<br />
Steinbeis neben eigenen Reststoffen auch<br />
so genannte Ersatzbrennstoffe <strong>und</strong> produziert<br />
damit Strom <strong>und</strong> Wärme. Zurzeit wird ein weiteres<br />
Tochterunternehmen gegründet, das die benötigten<br />
Abfälle in Eigenregie sortiert, um Lieferengpässe<br />
künftig zu vermeiden. Mit dem Kraftwerk<br />
hat Steinbeis den CO2-Ausstoß halbiert.<br />
CO2 ist auch ein Thema bei SCA. Bis 2020 soll der<br />
Ausstoß um 20 Prozent weltweit verringert werden.<br />
Basisjahr ist 2005. Daneben werden der<br />
Frischwasserverbrauch von 2005 <strong>und</strong> 2010 um<br />
15 Prozent <strong>und</strong> die organischen Anteile im Abwasser<br />
um 30 Prozent reduziert. Auch in einen<br />
Windpark in Schweden hat das Unternehmen investiert.<br />
Der Erfolg bleibt nicht aus. Frank Gottselig<br />
verweist auf mehrere <strong>Umwelt</strong>preise für SCA.<br />
Nachhaltigkeit geht nicht ohne die Beschäftigten,<br />
darin sind sich Gottselig <strong>und</strong> Behrens einig.<br />
In beiden Unternehmen gibt es ein Verbesserungswesen,<br />
das Ideen für mehr Energie- oder<br />
Ressourceneffizienz honoriert. Nachhaltigkeit ist<br />
aber auch eine Frage der <strong>Arbeit</strong>sbedingungen<br />
<strong>und</strong> der Qualifikation, die in der Papierindustrie<br />
ständig steigt. Deswegen legen beide Unternehmen<br />
Wert auf eine qualifizierte Erstausbildung<br />
<strong>und</strong> die Übernahme der Ausgebildeten: „Damit<br />
binden wir Leute langfristig an uns. Wenn das<br />
nicht nachhaltig ist!“, sagen Jörg Behrens <strong>und</strong><br />
Frank Gottselig übereinstimmend. <<br />
Dorothee Beck
Eine Haut für den maroden Abwasserkanal<br />
Kunststoff wird aus Erdöl hergestellt. Verschwendung des kostbaren Rohstoffs? Bestimmt nicht! Denn<br />
innovative Kunststoffe helfen dabei, Energie zu sparen, <strong>und</strong> lassen sich ressourceneffizient verwerten.<br />
„Wenn Playmobilfiguren mit der Hand zusammengesteckt<br />
würden, kämen sie aus China“, sagt<br />
Michael Herrmann. „Sie werden aber bei uns hergestellt.<br />
Und sie können den Arm nicht nur auf<br />
<strong>und</strong> ab, sondern auch nach rechts <strong>und</strong> links bewegen<br />
<strong>und</strong> das Handgelenk drehen.“ Die Botschaft<br />
des Pressesprechers von PlasticsEurope Deutsch -<br />
land, dem Branchenverband der Kunststofferzeuger:<br />
Zur Herstellung hochkomplexer Produkte<br />
benötigt man qualifizierte Beschäftigte <strong>und</strong> keine<br />
Angelernten wie zu Zeiten, als einfach nur Granu -<br />
lat eingeschmolzen <strong>und</strong> Teile gepresst wurden.<br />
Gering qualifizierte Tätigkeiten sind auch am anderen<br />
Ende der Wertschöpfungskette verschwun -<br />
den – aus den Recyclinganlagen. „Sie finden in<br />
Deutschland kaum noch Leute, die mit Vollschutz<br />
an Fließbändern Wertstoffe aus dem Abfall<br />
klauben“, sagt Dr. Rüdiger Baunemann, der<br />
Geschäfts führer Kunststoff <strong>und</strong> Verbraucher von<br />
PlasticsEurope. Sortiert wird unter anderem mit<br />
Infrarotscannern, die unterschiedliche Materialien<br />
unterscheiden <strong>und</strong> erkennen, ob die PET-<br />
Flasche durchsichtig, blickdicht oder gefärbt ist.<br />
Die Deutschen sind Weltmeister im Recycling. Als<br />
die Wiederverwertung von Abfällen in den 80er<br />
Jahren in Mode kam, wehrte sich die Kunststoffindustrie<br />
zunächst. „ Aber das war der Anstoß für<br />
zahlreiche Innovationen“, räumt Rüdiger Baunemann<br />
ein. In einem Filmchen auf Youtube lässt<br />
das der Branchenverband den kleinen Max erklären:<br />
Ein Tropfen Öl wird entweder Energie <strong>und</strong><br />
verpufft in Millisek<strong>und</strong>en. Oder er hat – wie etwa<br />
fünf Prozent des Öls – ein langes Leben als Kunststoff<br />
vor sich, kann x-mal zu Flaschen (wieder-)<br />
verarbeitet werden, dann vielleicht zu einer Plas -<br />
tikbox, wird am Ende verbrannt <strong>und</strong> produziert<br />
dabei Strom oder Wärme.<br />
Mit Kunststoffen lassen sich Ressourcen <strong>und</strong> Ener -<br />
gie sparen. Leichte Materialien für den Fahrzeug<strong>und</strong><br />
Flugzeugbau senken den Sprit- Ver brauch,<br />
Dämmstoffe ermöglichen Niedrig energiehäuser.<br />
Mit Kunststoffhaut lässt sich die Kanalisation sanieren.<br />
Auch in der Produktion sieht die Energiebilanz<br />
gut aus: Bei der Kunststoffherstellung bleibt<br />
nichts übrig. Praktisch jeder Reststoff wird genutzt.<br />
Und während Stahl bei r<strong>und</strong> 1.200 Grad gekocht<br />
wird, kommt die Kunststoffverarbeitung mit 100<br />
bis 200 Grad aus. Zumindest in Deutschland! Doch<br />
in der EU herrscht ein enormes Gefälle. Eine Spitzengruppe<br />
von neun Ländern verwertet weit mehr<br />
als 80 Prozent des Kunststoffabfalls. Eine Mittelgruppe<br />
erreicht 25 bis 55 Prozent, sieben Länder<br />
nicht mal 20 Prozent. Mit einem Projekt zum Knowhow-Transfer<br />
will PlasticsEurope diese Quoten<br />
erhöhen. Weltweit sieht es noch schlechter aus.<br />
Recycling be schränkt sich vielerorts auf große<br />
<strong>und</strong> kleine WertstoffsammlerInnen auf Müllhalden.<br />
In den Weltmeeren schwimmen nach Angaben<br />
des UN-<strong>Umwelt</strong>programms (UNEP) mehr als<br />
100 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle. – Noch<br />
viel zu tun für einen der Weltmarktführer in Recycling-Technologie.<br />
<<br />
3 Erdöl ist in vielen Produkten enthalten<br />
<strong>und</strong> ein ebenso knapper Rohstoff<br />
wie sauberes Wasser.<br />
Foto: istockphoto.com/gabyjalbert<br />
Ressourceneffizienz –<br />
beteiligungsorientiert<br />
In einem Projekt lässt die <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> erforschen,<br />
wie Beschäftigte in der<br />
Kunststoffindustrie beteiligt<br />
werden können, um Ressourcen<br />
effizienter einzusetzen. Das<br />
Institut Sustain Consult ist mit<br />
der <strong>Arbeit</strong> beauftragt, gefördert<br />
wird sie von der Hans-Böckler-<br />
<strong>Stiftung</strong>.<br />
Ressourceneffizienz ist ein<br />
Quer schnittsthema, das die ge -<br />
samtbetriebliche Wertschöpfungskette<br />
in den Blick nimmt.<br />
Technische <strong>und</strong> organisatorische<br />
Veränderungen müssen<br />
ineinander greifen. Viele Ideen<br />
funktionieren nur, wenn sie im<br />
Betrieb gelebt werden. Hier<br />
kommt es auch auf die Betriebsräte<br />
an, zumal umweltbezogene<br />
Themen bei den<br />
Beschäftigten große Aufmerksamkeit<br />
genießen. Auf Basis<br />
der Analyse der derzeitigen<br />
Praxis sollen in dem Projekt<br />
Handlungsempfehlungen für<br />
Beteiligungsprozesse zum effizienteren<br />
Ressourceneinsatz<br />
entwickelt werden.<br />
www.sustain-consult.de<br />
55
56<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Der Baggerführer <strong>und</strong> die Artenvielfalt<br />
Die Initiative für Nachhaltigkeit in der Zementindustrie kümmert sich um Artenvielfalt,<br />
Ressourcenschonung, Mobilität <strong>und</strong> Qualifikation.<br />
5Foto: istockphoto.com/pic4you<br />
Kreislaufwirtschaft in der<br />
Zementindustrie<br />
Energie wird zu über 50 Pro -<br />
zent aus Sek<strong>und</strong>ärbrennstoffen<br />
gewonnen, vor allem Altreifen,<br />
Altöl, Gewerbe- <strong>und</strong> Siedlungsabfälle,<br />
Altholz, Bleicherden<br />
<strong>und</strong> Lösungsmittel. Dabei<br />
liegt die Effizienz mit 70 bis<br />
80 Prozent doppelt so hoch<br />
wie in einer Müllverbrennungsanlage.<br />
Ein Teil der Ascherückstände<br />
kann in der Zementproduktion<br />
verwendet werden.<br />
Rohstoffe werden bei der Klinkerherstellung<br />
zu r<strong>und</strong> fünf<br />
Prozent durch Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe<br />
ersetzt, Kalkschlämme<br />
aus der Trinkwasseraufbereitung,<br />
Gießereialtsande oder<br />
Flugaschen aus der Entstaubung<br />
von Kohlekraftwerken.<br />
Bei der Zementmahlung liegt<br />
der Anteil der Sek<strong>und</strong>ärrohstoffe,<br />
vor allem granulierte<br />
Hochofenschlacke, erheblich<br />
höher. Fast 30 Prozent des benötigten<br />
Gipses stammt aus<br />
der Rauchgasentschwefelung<br />
von Kohlekraftwerken.<br />
Es geht um Orchideen-Kalk-Buchenwälder – nicht<br />
nur, aber auch. Diese Wälder gehören zu den<br />
wertvollsten Biotopen Mitteleuropas, beherbergen<br />
viele gefährdete Arten <strong>und</strong> sind durch die<br />
Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU geschützt.<br />
Wie der Name schon sagt, gedeihen sie auf Kalkböden.<br />
Kalk ist der wichtigste Rohstoff der Zementindustrie.<br />
Konflikte sind da vorprogrammiert.<br />
„Wenn Sie Kalkstein abbauen, entsteht zwar ein<br />
Loch in der Landschaft“, räumt Ralf Löckener ein.<br />
Die <strong>Natur</strong> müsse dabei jedoch nicht dauerhaft zerstört<br />
werden, erklärt der Geschäftsführer der Beratungsagentur<br />
Sustain Consult, die die Initiative für<br />
Nachhaltigkeit der Zementindustrie begleitet.<br />
Bis vor wenigen Jahren wusste niemand so ge -<br />
nau, welche Arten im Steinbruch heimisch sind<br />
<strong>und</strong> welchen Einfluss der Abbau auf die Biodiversität<br />
– also die Artenvielfalt – ausübt. <strong>Natur</strong>schutz -<br />
gruppen <strong>und</strong> Steinbruchbetreiber standen sich<br />
oft unversöhnlich gegenüber. In einem Projekt der<br />
Initiative wurde die Entwicklung der Artenvielfalt<br />
erforscht. Ergebnis ist eine Methode, mit der auch<br />
der Sprengmeister oder der Baggerführer im Steinbruch<br />
anhand einer Liste von Indikatoren die Entwicklung<br />
kontrollieren kann. „Gewerkschaften <strong>und</strong><br />
Betriebsräte spielen beim Dialog mit örtlichen <strong>Umwelt</strong>schutzinitiativen<br />
eine wichtige Rolle “, betont<br />
Löckener. „Im Vergleich mit Unternehmen genießen<br />
sie oft eine höhere Glaubwürdigkeit.“<br />
Löckener bricht eine Lanze für Sozialpartnerschaft<br />
beim <strong>Umwelt</strong>schutz. „Ohne Betriebsräte<br />
<strong>und</strong> Gewerkschaften kann man zwar Konzepte<br />
entwickeln. Aber erfolgreiche Prozesse benötigen<br />
das Miteinander aller Seiten.“ Das gilt besonders<br />
für die Weiterbildung, nicht nur wegen der<br />
Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte. Ein Projekt<br />
der Initiative widmete sich der Qualifizierung<br />
für Nachhaltigkeit, ein ehrgeiziges Unterfangen.<br />
Denn in der Zementindustrie arbeiten viele <strong>Mensch</strong>en,<br />
die schon seit Jahren nicht mehr „gelernt“<br />
haben. Da müssen Betriebsräte ran, um zu motivieren<br />
<strong>und</strong> zu überzeugen.<br />
Finanziell gefördert vom B<strong>und</strong>esbildungsminis -<br />
terium wurde ein E-Learning-Programm zur betriebsinternen<br />
Weiterbildung für die Zement -<br />
industrie erarbeitet. 46 Lehrbriefe decken den<br />
gesamten Produktionsprozess inklusive <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit ab <strong>und</strong> stehen den Beschäftigten<br />
im Internet zur Verfügung. In einem<br />
Pilotprojekt in fünf Werken wurden Ausbilder geschult<br />
<strong>und</strong> getestet, wo <strong>und</strong> unter welchen Bedingungen<br />
welche Beschäftigten lernen können<br />
– natür lich in der <strong>Arbeit</strong>szeit. „Ein voller Erfolg“,<br />
resümiert Ralf Löckener. Das Projekt soll nun in<br />
weiteren Werken fortgesetzt werden.<br />
Doch auch das darf nicht unter den Teppich gekehrt<br />
werden: Das größte <strong>Umwelt</strong>problem der<br />
Zementindustrie ist das CO2. Es entsteht nicht nur<br />
beim Einsatz fossiler Energieträger, sondern auch,<br />
wenn Kalkstein zu Zementklinker gebrannt wird.<br />
Dieser Anteil lässt sich praktisch nicht verringern.<br />
Dennoch sank der Ausstoß von CO2 pro Tonne<br />
Zement von 1998 bis 2008 um 22 Prozentpunkte,<br />
vor allem durch den Einsatz von Ersatzrohstoffen<br />
wie Hüttensand. Seit 2005 ist die Zementindustrie<br />
in den Emissionshandel einbezogen. <<br />
In der Initiative für Nachhaltigkeit in der deutschen<br />
Zementindustrie arbeiten der B<strong>und</strong>esverband der<br />
Deutschen Zementindustrie, der Verein Deutscher<br />
Zementwerke, die Sozialpolitische <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft<br />
der Deutschen Zementindustrie, die Indus -<br />
trie gewerkschaft (IG) Bauen-Agrar-<strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> die<br />
IG Bergbau Chemie Energie zusammen.<br />
www.initiative-nachhaltig keit.de
Die größte <strong>Umwelt</strong>stiftung der Welt<br />
Dr. Fritz Brickwedde, der Generalsekretär der Deutschen B<strong>und</strong>esstiftung<br />
<strong>Umwelt</strong>, stellt seine Organisation vor.<br />
Mit einem <strong>Stiftung</strong>skapital von r<strong>und</strong> 1,8 Milliarden<br />
Euro ist die Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong><br />
(DBU) eine der größten <strong>Stiftung</strong>en in Deutschland<br />
<strong>und</strong> die größte <strong>Umwelt</strong>stiftung der Welt.<br />
1991 nahm die DBU die <strong>Stiftung</strong>sarbeit auf <strong>und</strong><br />
hat seitdem über 7.600 Projekte mit r<strong>und</strong> 1,34<br />
Milliarden Euro Fördervolumen unterstützt.<br />
Sie fördert Projekte aus den Bereichen <strong>Umwelt</strong>technik,<br />
<strong>Umwelt</strong>forschung <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>schutz so wie<br />
<strong>Umwelt</strong>kommunikation <strong>und</strong> Kulturgüterschutz.<br />
Dabei stehen drei Kriterien im Vordergr<strong>und</strong>, die<br />
für eine Förderung gegeben sein müssen:<br />
1. Innovation: Die Vorhaben müssen sich klar<br />
vom gegenwärtigen Stand der Forschung <strong>und</strong><br />
Technik abgrenzen <strong>und</strong> eine Weiterentwicklung<br />
darstellen.<br />
2. Modellcharakter: Die Innovation soll für eine<br />
breite Anwendung, zum Beispiel eine ganze<br />
Bran che, interessant sein <strong>und</strong> sich unter marktwirtschaftlichen<br />
Konditionen zeitnah umsetzen<br />
lassen.<br />
3. <strong>Umwelt</strong>entlastung: Mit der Innovation sollen<br />
neue, ergänzende <strong>Umwelt</strong>entlastungspotentiale<br />
erschlossen werden.<br />
Die Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong> setzt bei<br />
ihrer Fördertätigkeit insbesondere auf den produkt-<br />
<strong>und</strong> produktionsintegrierten <strong>Umwelt</strong>schutz.<br />
Durch diese Herangehensweise werden die Ursachen<br />
von <strong>Umwelt</strong>belastungen angegangen statt<br />
die Sünden der Vergangenheit zu korrigieren.<br />
Im Mittelpunkt der Förderung stehen kleine <strong>und</strong><br />
mittlere Unternehmen. Gerade bei der Entwicklung<br />
von individuell optimierten Lösungen liegt<br />
bei diesen Unternehmen ein reichhaltiges Potenzial<br />
zur <strong>Umwelt</strong>entlastung vor. Die Deutsche<br />
B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong> will kleinen <strong>und</strong> mittleren<br />
Unternehmen (KMU) eine Chance geben,<br />
ihre Ideen umzusetzen, häufig in Kooperation<br />
mit Forschungseinrichtungen. Hinzu kommen<br />
Projekte zum Schutz des nationalen <strong>Natur</strong>- <strong>und</strong><br />
Kulturerbes sowie der <strong>Umwelt</strong>bildung.<br />
Die DBU hat zwei Töchter: Das Zentrum für <strong>Umwelt</strong>kommunikation<br />
gGmbH verbreitet die Ergebnisse<br />
der Projekte <strong>und</strong> multipliziert damit die<br />
<strong>Umwelt</strong>entlastungswirkung. Ein eigenes Tagungs -<br />
zentrum wird in Osnabrück betrieben.<br />
Die DBU-<strong>Natur</strong>erbe GmbH betreut zirka 47.000<br />
Hektar wertvoller <strong>Natur</strong>schutzflächen, die sich in<br />
Eigentum der DBU befinden. Bei der DBU <strong>und</strong><br />
ihren Töchtern sind etwa 200 Mitarbeiter beschäftigt.<br />
Auch einige Projekte der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
hat die DBU bereits finanziell unterstützt. So<br />
fördert sie derzeit ein Vorhaben, in dem Fachschulungen<br />
für den Bau <strong>und</strong> Betrieb von Pflanzenkläranlagen<br />
in <strong>Natur</strong>schutzgebieten im Nordosten<br />
Polens durchgeführt werden. Ziel ist es,<br />
„Hilfe zur Selbsthilfe“ zu leisten <strong>und</strong> breit angelegten<br />
Wissenstransfer zu betreiben. <<br />
www.dbu.de<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 Dr. Fritz Brickwedde<br />
57
58<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 Dr. Jens Clausen ist Forscher beim<br />
Borderstep-Institut, das sich der anwendungsorientiertenInnovations<strong>und</strong><br />
Entrepreneurship-Forschung<br />
widmet.<br />
http://makeitfair.org<br />
www.borderstep.de<br />
Green IT gibt es schon<br />
von Jens Clausen<br />
Kleine <strong>und</strong> leichte IT-Endgeräte nehmen weniger Platz weg, sind leiser <strong>und</strong><br />
strahlen nicht so viel Wärme ab. Das kommt alles den Anwendern direkt<br />
zu gute, der <strong>Arbeit</strong>splatz wird angenehmer. Und solche IT gibt es schon.<br />
Wenn man sich unter den Schreibtischen umsieht,<br />
dann herrscht dort oft noch der Geist der<br />
1980er Jahre. Dicke Medium-Tower-Gehäuse<br />
werden mit klassischen Platinen gefüllt, das<br />
Ganze wiegt seit 20 Jahren immer ungefähr zehn<br />
Kilogramm <strong>und</strong> verbraucht 80 bis 100 Watt.<br />
Notebooks sind zwar ein bisschen energie- <strong>und</strong><br />
materialeffizienter, dafür halten sie aber meist<br />
nicht sehr lange <strong>und</strong> sie kosten, auch als <strong>Arbeit</strong>splatzgeräte,<br />
deutlich mehr Geld als stationäre<br />
Geräte.<br />
Am <strong>Arbeit</strong>splatz aber wird diese Leistung oft<br />
nicht gebraucht. Ein effizienter Office-PC, wie ich<br />
ihn selbst seit zwei Jahren nutze, wiegt gerade<br />
einmal drei Kilogramm <strong>und</strong> verbraucht nur 30<br />
Watt. Trotzdem hat er keine Probleme, die im Bü ro<br />
nötige Leistung zu erbringen: Internet, E-Mail,<br />
Officeanwendungen. Mehr braucht es an vielen<br />
<strong>Arbeit</strong>splätzen nicht. Und dabei geht es sogar<br />
noch effizienter. Beim so genannten Thin Client<br />
& Server Based Computing <strong>und</strong> auch beim noch<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> übernimmt ein Drittmittelprojekt,<br />
das von der Deutschen B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong><br />
geförderte Projekt „Umsetzung der DBU-Förderstrategie in<br />
Polen“. Daneben wird das Projektbüro Nachhaltigkeit eingerichtet.<br />
Es unterstützt mit inhaltlicher Expertise die Tätigkeit<br />
von Michael Vassiliadis im Rat für Nachhaltige Entwicklung.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> fördert den von B.A.U.M. e.V. ausgeschriebenen<br />
Wettbewerb „Büro <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>“ <strong>und</strong> organisiert die Preisverleihung<br />
mit dem damaligen <strong>Umwelt</strong>minister Sigmar<br />
Gabriel in der Hauptverwaltung der IG BCE in Hannover.<br />
Mit 124 Bewerbungen trifft der <strong>Umwelt</strong>wettbewerb auf<br />
großes Interesse in allen Branchen. In Deutschland arbeiten<br />
17 Millionen <strong>Mensch</strong>en an Büroarbeitsplätzen. Diese<br />
haben zwar ein ökologisch unbedenkliches Image, die<br />
<strong>Umwelt</strong>belastung ist jedoch enorm hoch.<br />
moderneren Hosted Virtual Desktop verschwindet<br />
der <strong>Arbeit</strong>splatzrechner gleich ganz. Ihn ersetzt<br />
ein kleines Kästchen, das die Tastatur <strong>und</strong><br />
den Bildschirm mit dem Rechenzentrum verbindet.<br />
Dort befindet sich ein zentraler Server, der<br />
die Rechenarbeit gleich für 30 <strong>Arbeit</strong>splätze erledigt.<br />
Dieses System ist noch ressourceneffizienter<br />
als der Drei-Kilo-Mini-PC. Doch wer sich auf<br />
die Suche nach entsprechenden Angeboten für<br />
sein Unternehmen macht, muss auf den Zufall<br />
vertrauen. Nur etwa jedes zehnte Systemhaus<br />
hat ernsthaft Erfahrung mit dieser Technologie.<br />
Und auf dessen Know-how greifen mittelständische<br />
Unternehmer gern zurück, denn Server<br />
Based Computing ist schon etwas anderes <strong>und</strong><br />
etwas komplexer als der PC, wie wir ihn seit 25<br />
Jahren kennen.<br />
Die Beschaffung von IT sollte aber auch aus sozialen<br />
Gründen mit etwas mehr Nachdenken verb<strong>und</strong>en<br />
sein. Die Kampagne „make IT fair“ informiert<br />
über die schlechten <strong>Arbeit</strong>sbedingungen<br />
In der Folge des Wettbewerbs wird bei der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> ein Musterbüro mit nachhaltig hergestelltem<br />
Mobiliar <strong>und</strong> Büromaterial sowie energieeffizienter Green<br />
IT-Technologie eingerichtet. Es soll zum Nachahmen anregen.<br />
Erneut steht ein personeller Wechsel an: Wilfried Woller<br />
scheidet Ende Juli als Vorstandsvorsitzender, Erich Weber<br />
Ende September als Geschäftsführer aus.<br />
2009<br />
15.07.2009<br />
Eine Eisscholle von der Größe Manhattans droht vom<br />
Petermann-Gletscher in der Arktis abzubrechen. Risse im<br />
Eis lassen diesen 100 Quadratkilometer großen Eisberg<br />
entstehen.
� in der Elektronikbranche. Die chinesische Elektronikfabrik<br />
Foxconn – hier wird unter anderem<br />
das iPhone hergestellt – machte erst vor kurzem<br />
durch eine Reihe von Selbstmorden ihrer Beschäftigten<br />
Schlagzeilen. Die <strong>Arbeit</strong>erinnen <strong>und</strong><br />
<strong>Arbeit</strong>er hielten die <strong>Arbeit</strong>zeiten, die Unterbringungsbedingungen<br />
<strong>und</strong> anderes mehr nicht<br />
mehr aus.<br />
Thin Client & Server Based<br />
<strong>und</strong> Cloud Computing<br />
In einem gemeinsamen Projekt nehmen die<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>, die Hans-Böckler-<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>und</strong> das Borderstep-Institut serverbasierte<br />
IT-Konzepte in den Blick. Moderne IT-<br />
Architekturen, Thin Client & Server Based Computing<br />
<strong>und</strong> das Cloud Computing verzichten<br />
auf den PC am <strong>Arbeit</strong>splatz <strong>und</strong> verlagern die<br />
Rechenleistung komplett auf den Server. Der<br />
„eigene PC“ am Schreibtisch fällt weg. Das neue<br />
Gerät, ein Thin Client, ist leise, spart Platz <strong>und</strong><br />
Ressourcen <strong>und</strong> deckt die gewohnte Funktionalität<br />
des Computers weitestgehend ab. Aber<br />
die Daten werden im Rechenzentrum, im Ser-<br />
September 2009<br />
Zusammenbruch der Lehman Brothers Investmentbank<br />
in den USA. Trotz weltweiter Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise<br />
kann in Deutschland mit Hilfe von Kurzarbeit, Konjunkturpaketen<br />
<strong>und</strong> guten <strong>Arbeit</strong>szeitmodellen das<br />
Beschäftigungsniveau weitestgehend erhalten bleiben.<br />
18.12.2009<br />
Die UN-Klimakonferenz in Kopenhagen endet mit<br />
einem nicht bindenden politischen Papier, dem Kopenhagen<br />
Accord, der die 2 Grad-Erderwärmung lediglich als von<br />
<strong>Mensch</strong>en verursacht zur Kenntnis nimmt. Der Beschluss<br />
eines verbindlichen Regelwerks für den Klimaschutz nach<br />
2012 kommt nicht zustande. Der Nach-Kyoto-Prozess gilt<br />
damit im Wesentlichen als gescheitert.<br />
Stimuliert durch das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG)<br />
sind Ende 2009 mehr als 300.000 <strong>Mensch</strong>en im Bereich der<br />
regenerativen Energien beschäftigt.<br />
Faire IT-Produkte sind leider noch nicht im Handel.<br />
Vorerst muss es darum gehen zu erreichen,<br />
dass sie ins Angebot kommen. Was man aber<br />
schon tun kann, ist innovative, material- <strong>und</strong><br />
energiesparende Geräte kaufen <strong>und</strong> sie in den<br />
Unternehmen einsetzen. Und hier geht wirklich<br />
deutlich mehr, als viele Angebote glauben lassen.<br />
<<br />
verraum oder sogar bei einem externen Service-Untenehmen<br />
gespeichert. Das zieht Fragen<br />
zur Nutzerakzeptanz <strong>und</strong> Datenschutz<br />
nach sich.<br />
„Das Projekt soll die Debatte über die Mitbestimmung<br />
in der modernen Computerlandschaft<br />
unterstützen <strong>und</strong> mit mitarbeiterbezogenen<br />
Themen wie Hardware-Ergonomie, Schutz<br />
persönlicher Daten, Informationsrechte, praktischer<br />
Nutzen, Mitarbeiterzufriedenheit oder<br />
Zeitautonomie verbinden“, erläutert Christian<br />
Sprute, der Geschäftsführer der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. <<br />
27.09.2009<br />
B<strong>und</strong>estagswahl<br />
CDU/CSU/FDP-Koalition unter B<strong>und</strong>eskanzlerin Dr. Angela<br />
Merkel, <strong>Umwelt</strong>minister Norbert Röttgen (CDU)<br />
11. – 16.10.2009<br />
4. Ordentlicher Gewerkschaftskongress der IG BCE<br />
Anfang des Jahres übernimmt Egbert Biermann als neues<br />
Mitglied im geschäftsführenden Hauptvorstand der IG BCE<br />
den Vorstandsvorsitz der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. Mit<br />
Christian Sprute nimmt ein neuer Geschäftsführer die <strong>Arbeit</strong><br />
auf.<br />
Mit einer neuen Strategie, Einwerbung von Drittmitteln,<br />
Partnerschaften <strong>und</strong> Veröffentlichungen r<strong>und</strong> um das The -<br />
ma Energie- <strong>und</strong> Ressourceneffizienz sowie nachhaltiges<br />
Wirtschaften will die <strong>Stiftung</strong> an die alten Erfolge anknüpfen.<br />
�S. 66<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 Foto: istockphoto.com/alexsl<br />
Ansprechpartner:<br />
Dr. Jens Clausen,<br />
clausen@borderstep.de<br />
Beim Gewerkschaftskongress: Vorstandsvorsitzender<br />
Egbert Biermann,<br />
Gertraud Lauber, Leiterin der Abteilung<br />
<strong>Umwelt</strong>schutz der IG BCE, <strong>und</strong><br />
Geschäftsführer Christian Sprute (v. li.).<br />
Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />
59
60<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
RWE Power<br />
GLÜCKWUNSCH ZUM M JUBILÄUM.<br />
Wir gratulieren der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> welt der IG BCE zum 20-jährigen<br />
Jubiläum <strong>und</strong> freuen uns auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit.<br />
www.rwe.com
Geschäftsmodell der Zukunft<br />
Zwei Nachhaltigkeitspreise spornen Unternehmen zum Umdenken an.<br />
Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit – seit vergangenem<br />
Jahr gibt es diesen Preis mit dem<br />
kom plizierten Namen <strong>und</strong> einem klaren sozialen<br />
Anliegen. „Wir wollen <strong>Mensch</strong>en zeigen, die ge -<br />
sell schaftlich drängende Probleme mit unternehmerischem<br />
Geist lösen“, sagt Günther Bachmann.<br />
Er ist Generalsekretär des Rates für Nachhaltige<br />
Entwicklung (RNE). Mit der Sonderauslobung<br />
ergänzt der Rat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />
um eine zusätzliche Perspektive: Es<br />
gehe um Anerkennung für „<strong>Mensch</strong>en aus der<br />
Mitte der Gesellschaft, die sich mit unternehmerischem<br />
Engagement für mehr Nachhaltigkeit<br />
einsetzen“, so der RNE- Generalsekretär.<br />
Den Deutschen Nachhaltigkeitspreis, dessen<br />
Jury ebenfalls Bachmann leitet, gibt es seit drei<br />
Jahren. Träger ist die <strong>Stiftung</strong> Deutscher Nachhaltigkeitspreis<br />
e.V. Er prämiert Unternehmen,<br />
die mit innovativen Produkten <strong>und</strong> Ideen Wirtschaftlichkeit,<br />
soziale Verantwortung <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
verbinden.<br />
Beide Preise haben unterschiedliche Kuratorien.<br />
Beim Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit ist<br />
es der RNE, der in Berlin seine Geschäftsstelle hat.<br />
Vor neun Jahren berief die B<strong>und</strong>esregierung den<br />
Rat. Er setzt sich aus 15 Personen des öffentlichen<br />
Lebens wie Kirche, Gewerkschaften <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>verbänden<br />
zusammen. Der Rat hat die Aufgabe,<br />
die nationale Nachhaltigkeitsstrategie voranzutreiben,<br />
die Regierung zu beraten <strong>und</strong> diese Thematik<br />
öffentlich zu machen. Schon 1972, als der<br />
Club of Rome seinen Bericht „Die Grenzen des<br />
Wachs tums“ veröffentlichte, tauchte das Wort<br />
„sustainable“, also nachhaltig im Sinne eines globalen<br />
Gleichgewichts, auf. 1987 veröffentlichte<br />
eine Sachverständigenkommission für die UN den<br />
so genannten Br<strong>und</strong>tland-Bericht. Dieser definier -<br />
te erstmals den Begriff nachhaltige Entwicklung,<br />
entwickelte ihn als politisches Leitbild <strong>und</strong> trat<br />
5 Christian Hiss<br />
damit eine weltweite gesellschaftliche Debatte<br />
los. Auf der UN-Konferenz für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Entwicklung<br />
in Rio 1992 verpflichteten sich mehr als<br />
178 Staaten der Agenda 21, die eine nachhaltige<br />
Entwicklung in den jeweiligen Ländern vorsieht.<br />
„Wir müssen Ökonomie, Ökologie <strong>und</strong> Soziales<br />
gemeinsam sehen. Der Preis soll sichtbar machen<br />
wie vielfältig <strong>und</strong> notwendig soziales Engagement<br />
für Nachhaltigkeit ist“, so Bachmann über<br />
den Social Entrepreneur der Nachhaltigkeit. Die<br />
Sozial-Unternehmer aus der Mitte der Gesellschaft<br />
seien näher an den Problemen. Sie begegneten<br />
ihren Herausforderungen mit unkonventionellen<br />
Lösungen. Darüber hinaus zeigten sie einen<br />
Ethos, der eine neue Orientierung in Wirtschafts<strong>und</strong><br />
Wohlstandsverständnis mit sich bringe.<br />
Um geeignete Preisträger zu finden, beauftragte<br />
der RNE die gemeinnützige Organisation Ashoka<br />
Deutschland <strong>und</strong> das Genisis Institute for Social<br />
Bu siness in Berlin. Statt eines konkreten Preises<br />
winkt den Social Entrepreneurs der Nachhaltigkeit<br />
ein großes Maß an Öffentlichkeit: „Das ist ein<br />
Geschäftsmodell der Zukunft“, lobte die Baden-<br />
Württembergische <strong>Umwelt</strong>ministerin Tanja Gönner<br />
(CDU) den Preisträger von vergangenem<br />
Jahr. <<br />
www.deutscher-nachhaltigkeitspreis.de<br />
Michael Schmidt<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Social Entrepreneur der<br />
Nachhaltigkeit 2009<br />
Christian Hiß (49), Vorstandsvorsitzender<br />
des badischen<br />
Agrar-Netzwerks Regionalwert<br />
AG, ist der erste Preisträger<br />
des Social Entrepreneurs der<br />
Nachhaltigkeit. „Viele Land -<br />
wirte denken, sie arbeiten ohnehin<br />
nachhaltig“, sagt der gelernte<br />
Gärtnermeis ter. In der<br />
Praxis sehe das ganz anders<br />
aus. Die Regionalwert AG hat<br />
64 In dikatoren zusammengestellt,<br />
nach denen sie selbst<br />
Nachhaltigkeit bemisst: Zum<br />
Beispiel die Ausbildung des<br />
Personals, Beschäftigung von<br />
Fach kräften, Tier- <strong>und</strong> Bodenfruchtbarkeit<br />
sowie zahl reiche<br />
<strong>Umwelt</strong>as pekte. Zu diesen<br />
Stan dards verpflichtet die Regionalwert<br />
AG jene Unter neh -<br />
men in der Freiburger Region,<br />
an welche sie landwirtschaftliche<br />
<strong>und</strong> landwirtschaftsnahe<br />
Betrie be verpachtet. Hiß ist<br />
auf einem Hof aufgewachsen<br />
<strong>und</strong> war drei Jahrzehnte in der<br />
Landwirtschaft tätig. Jahrelang<br />
hat er an einem tragfähigen<br />
Konzept gefeilt, bei dem<br />
es darum ging, sozial-ökologische<br />
Nach haltigkeit in der<br />
Land wirtschaft zu erreichen.<br />
Inzwischen haben 460 <strong>Mensch</strong>en<br />
Aktien der Regionalwert<br />
AG im Wert von 1,7 Millionen<br />
Euro gezeichnet. Welche Folgen<br />
hatte der Preis für Hiß <strong>und</strong><br />
sein Projekt? „Die öffentliche<br />
Aufmerksamkeit für das Projekt<br />
ist gestiegen. In der Politik<br />
hat es Akzeptanz gef<strong>und</strong>en“,<br />
sagt er. Er habe wichtige Kontakte<br />
knüpfen können <strong>und</strong> es<br />
gebe eine Reihe von Interessierten,<br />
die das Projekt in andere<br />
Regionen tragen wollen.<br />
61
62<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Best-practice-Projekte zum Klimaschutz<br />
Dr. Lutz Spandau, Vorstand der Allianz <strong>Umwelt</strong>stiftung <strong>und</strong> Leiter des <strong>Arbeit</strong>skreises <strong>Umwelt</strong>,<br />
<strong>Natur</strong>, Ges<strong>und</strong>heit im B<strong>und</strong>esverband Deutscher <strong>Stiftung</strong>en, über Koordination <strong>und</strong> Abgrenzung<br />
im <strong>Arbeit</strong>skreis, gute Praxis <strong>und</strong> politische Erklärungen.<br />
5 Dr. Lutz Spandau<br />
Foto: BWF / Markert<br />
Gut 18.000 rechtsfähige <strong>Stiftung</strong>en<br />
bürgerlichen Rechts<br />
verzeichnet der B<strong>und</strong>esverband<br />
Deutscher <strong>Stiftung</strong>en für<br />
Deutschland, davon etwa<br />
1.800 <strong>Stiftung</strong>en, die <strong>Umwelt</strong><strong>und</strong><br />
<strong>Natur</strong>schutz als einen ihrer<br />
Satzungszwecke formulieren.<br />
99 <strong>Umwelt</strong>stiftungen, die sich<br />
ausschließlich für <strong>Umwelt</strong>-,<br />
Na tur- <strong>und</strong> Klimaschutz engagieren,<br />
werden in der Selbstdarstellung<br />
des <strong>Arbeit</strong>skreises<br />
„<strong>Umwelt</strong>stiftungen stellen sich<br />
vor“ in Kurzporträts beschrieben.<br />
Zu den <strong>Umwelt</strong>stiftungen<br />
der ersten St<strong>und</strong>e gehören<br />
neben der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong> die Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung<br />
<strong>Umwelt</strong> (DBU) <strong>und</strong> die<br />
Allianz <strong>Umwelt</strong>stiftung.<br />
www.stiftungen.org<br />
→ Termine, Vernetzung,<br />
<strong>Arbeit</strong>skreise, Gesprächskreise<br />
<strong>und</strong> Foren<br />
Machen die vielen <strong>Umwelt</strong>stiftungen in Deutschland<br />
sich nicht gegenseitig Konkurrenz?<br />
Genau um dies zu vermeiden haben wir unseren<br />
<strong>Arbeit</strong>skreis, der ein Netzwerk darstellt. Wir tauschen<br />
uns aus <strong>und</strong> definieren Themenbereiche.<br />
Zum Beispiel haben wir uns nach der Biodiversitätskonferenz<br />
der UN im Mai 2008 mit dem Artenschutz<br />
beschäftigt <strong>und</strong> darauf geachtet, dass<br />
sich die <strong>Stiftung</strong>en mit ihren Projekten gegenseitig<br />
im Sinne eines Gesamtbildes ergänzen.<br />
Wie muss man sich das vorstellen?<br />
Wir diskutieren, welche relevanten Fragen es in<br />
einem Förderschwerpunkt gibt <strong>und</strong> welchen Beitrag<br />
die <strong>Stiftung</strong>en leisten können. Schwerpunkte<br />
sind zum Beispiel neben der Biodiversität<br />
der Klimawandel <strong>und</strong> der Klimaschutz, urbane<br />
Lebensräume, nachhaltige Mobilität, ges<strong>und</strong>e Ernährung<br />
<strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heit oder <strong>Umwelt</strong>kommunikation<br />
<strong>und</strong> -bildung. Wir versuchen auch, uns<br />
räumlich abzugrenzen. In Deutschland gibt es<br />
ganz unterschiedliche Lebensräume, urbane <strong>und</strong><br />
ländliche, aber auch naturnahe Räume wie das<br />
Wattenmeer <strong>und</strong> das Hochgebirge. Durch <strong>Stiftung</strong>saktivitäten<br />
in diesen unterschiedlichen Lebensräumen<br />
entsteht ein Gesamtbild aus ganz<br />
verschiedenen Bausteinen.<br />
Der <strong>Arbeit</strong>sreis meldet sich mit Erklärungen öffentlich<br />
zu Wort. Was sind die wichtigsten?<br />
Mit der Duderstädter Erklärung haben wir uns<br />
2005 zur Thematik des Nationalen <strong>Natur</strong>erbes<br />
geäußert. Unter dem Nationalen <strong>Natur</strong>erbe versteht<br />
man ökologisch hochwertige Lebensräume,<br />
die zum Beispiel auf aufgelassenen Truppenübungsplätzen<br />
entstehen konnten. Diese<br />
Flächen gehören dem B<strong>und</strong>. Die <strong>Umwelt</strong>stiftungen<br />
haben damals erklärt, sich bei deren langfris -<br />
tigen Entwicklung <strong>und</strong> dem Erhalt der ökologischen<br />
Qualität engagieren zu wollen, nicht<br />
jedoch ausschließlich für den Kauf dieser Flächen.<br />
Auch durch unsere Anregung hat der B<strong>und</strong><br />
die Flächen der B<strong>und</strong>esstiftung <strong>Umwelt</strong> übertragen,<br />
die das Engagement jetzt koordiniert.<br />
In der Oberstdorfer Erklärung 2007 zum Klimaschutz<br />
haben wir erklärt, dass wir uns nicht in der<br />
Erforschung des Klimawandels engagieren, sondern<br />
mit Best-practice-Projekten den Klimaschutz<br />
voran bringen wollen. In der Folge hat<br />
zum Beispiel die Allianz <strong>Umwelt</strong>stiftung einen<br />
jährlichen Klimapreis für Schulen ausgelobt, die<br />
Aktivitäten zum Klimaschutz realisieren.<br />
Welche Rolle spielt im <strong>Arbeit</strong>skreis das Thema<br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>?<br />
Ich möchte dieses Thema unter den Begriff Nachhaltigkeit<br />
fassen. Damit sind die drei Säulen Ökonomie,<br />
Ökologie <strong>und</strong> Soziales gemeint. Wir diskutieren<br />
im <strong>Arbeit</strong>skreis immer wieder Wege,<br />
möglichst viele Aspekte der Nachhaltigkeit in<br />
den Förderprojekten zu berücksichtigen. So<br />
haben <strong>Umwelt</strong>stiftungen arbeitslose Jugendliche<br />
in Projekte zur Wiederherstellung historischer<br />
Gärten, Parks <strong>und</strong> Plätze in Ostdeutschland<br />
eingeb<strong>und</strong>en. Die jungen Leute haben bewiesen,<br />
dass sie arbeiten können <strong>und</strong> wollen. Einige<br />
wurden aus den Projekten heraus abgeworben.<br />
Der mittelbare Erfolg war, dass die Jugendlichen<br />
sich mit dem Projekt identifizieren <strong>und</strong> daher<br />
Vandalismus in diesen Parks nur eine untergeordnete<br />
Rolle spielt. <<br />
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Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
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63
64<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Preise <strong>und</strong> ihre Träger<br />
Die bisherigen <strong>Umwelt</strong>preise der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
1993 1. Preis: Bayerisches Institut für Abfallforschung, Augsburg (www.bifa.de)<br />
Beteiligungsorientierung 2. Preis: Rainer Grießhammer, Öko-Institut e.V., Darmstadt (www.oeko.de)<br />
bei Ökobilanzen Sonderpreis: Andreas Schmidt, Berlin, für seine Diplomarbeit<br />
1994 1. Preis: <strong>Umwelt</strong>-AG der Schillerschule Hannover (www.schillerschule-hannover.de)<br />
Schülerwettbewerb Abfallver- 2. Preis: Agneshaus, Katholische Fachschule für Sozialpädagogik Karlsruhe<br />
meidung <strong>und</strong> Verkehrsberuhigung (www.agneshaus.de)<br />
3. Preis: Videogruppe der Förderschule Pröbenweg Hamburg (www.proebenweg.de)<br />
1995 1. Preis: Dr. Fritz Vorholz, Wirtschaftsredakteur „Die Zeit“<br />
<strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> Journalismus 2. Preis: Volker Angres, <strong>Umwelt</strong>redaktion ZDF<br />
3. Preis: Gideon Heimann, Redakteur „Tagesspiegel“<br />
Sonderpreis: Frank Schweikert; Konzeption Forschungs- <strong>und</strong> Redaktionsschiff „Aldebaran“<br />
1996 1. Preis: Schülke & Mayr GmbH, Norderstedt (www.schuelke.com)<br />
<strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> 2. Preis: Elida Fabergé, Hamburg<br />
Mitarbeiterbeteiligung 3. Preis: Bauer Media Group, Hamburg (www.bauermedia.com)<br />
1997 1. Preis: Fritz Heiser, Beigeordneter der Stadt Ludwigshafen<br />
Zukunft der <strong>Arbeit</strong> Sonderpreis: Beate Weber, Oberbürgermeisterin, Heidelberg<br />
(www.beate-weber.de)<br />
Sonderpreis: Regina Schneider, Stadträtin Wolfen<br />
Sonderpreis: Lothar Englert, SPD MdL (Schwedt) Brandenburg<br />
1998 1. Preis: Betriebsräte der Firma Peguform GmbH (www.peguform.de)<br />
Beteiligung von Interessenver- 2. Preis: Betriebsräte der Firma Schachtbau Nordhausen GmbH (www.schachtbau.de)<br />
tretungen <strong>und</strong>/oder von Beschäf- 3. Preis: Gesamtbetriebsrat <strong>und</strong> Betriebsrat der Hauptverwaltung<br />
tigten am <strong>Umwelt</strong>management der Deutschen Steinkohle AG, Region Saar (www.rag.de)<br />
2000 Drei gleichberechtigte Preisträger:<br />
Responsible Care • CWS Lackfabrik GmbH & Co. KG, Düren (www.cws-powder.de)<br />
• Dow Buna Sow Leuna Olefinverb<strong>und</strong> GmbH, Merseburg (www.dow.com)<br />
• Fachbeirat Chemie des Ministeriums für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Forsten Rheinland-Pfalz,<br />
Mainz (www.mufv.rlp.de)<br />
2002 1. Preis: SurTec Deutschland GmbH, Zwingenberg (www.surtec.com)<br />
Nachhaltige Industrie- <strong>und</strong> 2. Preis: BE-SiNNTE ARCHITEKTUR – von der Industriebrache zur Kultur-Werkstatt,<br />
Gewerbearchitektur Wennigsen<br />
2007 1. Preis: BIONADE GmbH, Ostheim/Rhön (www.bionade.de)<br />
Junge Unternehmen 2. Preis: SkySails GmbH & Co. KG, Hamburg (www.skysails.de)<br />
<strong>und</strong> Nachhaltigkeit 3. Preis: Geohumus International GmbH & Co. KG, Frankfurt (www.geohumus.com)
<strong>Umwelt</strong>preis 2010<br />
Thema: Energieeffizienz mit Mitarbeiterbeteiligung<br />
Anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums vergibt<br />
die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE ihren<br />
zehnten <strong>Umwelt</strong>preis. Bewerben konnten sich<br />
Unternehmen, Verwaltungen <strong>und</strong> Einrichtungen,<br />
die beispielgebende <strong>und</strong> innovative Projekte zur<br />
Steigerung der Energieeffizienz umgesetzt <strong>und</strong><br />
dabei die Beschäftigten beteiligt haben. Beteiligung<br />
ist ein Schlüsselfaktor zur Steigerung der<br />
Energieeffizienz.<br />
Der Preis ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert.<br />
Zusätzlich hat der <strong>Umwelt</strong>minister von NRW<br />
einen Sonderpreis in Höhe von 2.500 Euro für Bewerbungen<br />
aus seinem B<strong>und</strong>esland ausgelobt.<br />
Die mit Vertreterinnen <strong>und</strong> Vertretern aus <strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamt,<br />
Effizienz-Agentur NRW, B.A.U.M.<br />
e.V., Arqum <strong>und</strong> Borderstep Institut unabhängig<br />
besetzte Jury hatte insgesamt 70 Bewerbungen<br />
zu sichten <strong>und</strong> zu bewerten. Deren Palette reicht<br />
von öffentlichen Verwaltungen <strong>und</strong> Hochschulen<br />
über gastronomische Einrichtungen bis hin<br />
zu Unternehmen aus Papiererzeugung, Automobil-<br />
<strong>und</strong> Kunststoffindustrie.<br />
Die zehn überzeugendsten Konzepte, unter de -<br />
nen die Preisträger ermittelt werden, haben die<br />
Bayer AG, Currenta GmbH & Co. OHG, Deutsche<br />
Edelstahlwerke GmbH, Evonik Degussa, Solvay<br />
Chemicals GmbH, UPM Nordland Papier <strong>und</strong> Vinnolit<br />
GmbH & Co. KG sowie die Dienstleistungs<strong>und</strong><br />
Verwaltungsbetriebe der Stadt Gelsenkir-<br />
chen, die Universitätsmedizin Göttingen <strong>und</strong> die<br />
Landeshauptstadt Hannover eingereicht.<br />
Die Beschäftigten wurden auf unterschiedlichste<br />
Art <strong>und</strong> Weise motiviert <strong>und</strong> beteiligt. So gibt es<br />
Anreizsysteme, bei denen ein Teil des eingesparten<br />
Geldes in die Gestaltung des <strong>Arbeit</strong>sumfeldes<br />
fließt.<br />
Betriebsbegehungen in Kleingruppen, die mit<br />
Messgeräten ausgestattet sind, offenbaren ungenutzte<br />
Potenziale <strong>und</strong> regen dazu an, auch im<br />
privaten Umfeld nach Möglichkeiten zum Energiesparen<br />
zu suchen.<br />
Eine Aufsehen erregende Informationskampagne<br />
macht neugierig <strong>und</strong> fördert das Kommunikationsklima.<br />
Die Schulung von Multiplikatoren ist eine Möglichkeit,<br />
um die Beschäftigten auf ihrem jeweiligen<br />
Wissensstand „abzuholen“. Aktionstage <strong>und</strong><br />
Wissensportale zur Energieeffizienz dienen der<br />
Vertiefung, stärken das Gemeinschaftsgefühl<br />
<strong>und</strong> das Verantwortungsbewusstsein, da alle<br />
Beschäftigten gleichermaßen angesprochen<br />
werden.<br />
Wesentlich für den nachhaltigen Erfolg ist die<br />
sinnvolle Verknüpfung mit bestehenden Strukturen<br />
wie dem Ideenmanagement, Gruppenarbeit<br />
<strong>und</strong> dem betrieblichen Vorschlagswesen.<br />
Auch dafür gibt es unter den Bewerbungen über -<br />
zeugende Ansätze. <<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
2010<br />
<strong>Umwelt</strong>preis<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
65<br />
Foto: istockphoto.com/konradlew
66<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5Jochen Flasbarth<br />
Solaranlage auf dem Dach des Wilhelm-<br />
Gefeller-Bildungszentrums der IG BCE<br />
in Bad Münder Foto: <strong>Stiftung</strong>sarchiv<br />
Motor für ein grünes Wachstum<br />
Jochen Flasbarth, Präsident des <strong>Umwelt</strong>b<strong>und</strong>esamtes,<br />
über Ressourceneffizienz im 21. Jahrh<strong>und</strong>ert<br />
Eine wachsende Weltbevölkerung, Wirtschaftswachstum<br />
<strong>und</strong> der technische Fortschritt erfordern<br />
den Einsatz von immer mehr natürlichen<br />
Ressourcen. Energierohstoffe, Siedlungs- <strong>und</strong><br />
Anbauflächen, Mineralien <strong>und</strong> Erze sind gefragt<br />
wie nie zuvor. Ausgehend von einem bereits ho -<br />
hen Preisniveau sind weitere Preissteigerungen<br />
<strong>und</strong> Lieferengpässe zu erwarten. Die negativen<br />
Folgen der zunehmenden Ressourcennutzung<br />
nehmen weiter zu. Das zeigt die jüngste Ölkatas -<br />
trophe im Golf von Mexiko. Auch in Deutschland<br />
sind zum Beispiel durch den Bergbau verursach te<br />
Schäden, die jährlich mit Kosten in Millionenhöhe<br />
zu Buche schlagen, allgegenwärtig.<br />
Es ist unbestritten: An einem nachhaltigen Umgang<br />
mit natürlichen Ressourcen kommen Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> Gesellschaft des 21. Jahrh<strong>und</strong>erts<br />
nicht vorbei. Es muss gelingen, unter minimalem<br />
Rohstoffeinsatz <strong>und</strong> minimalen <strong>Umwelt</strong>belastun -<br />
gen die Bedürfnisse zu befriedigen <strong>und</strong> dabei<br />
den Wohlstand für alle, auch in Verantwortung<br />
für die künftigen Generationen, zu erhalten.<br />
Ressourceneffizienz gilt bereits heute als Motor<br />
für ein grünes Wachstum. Um diesen Motor rich-<br />
Erste Veröffentlichungen sind eine Powerpoint-Präsentation<br />
„Thesen <strong>und</strong> Argumente für eine nachhaltige Indus -<br />
trie-, Energie- <strong>und</strong> Klimapolitik“, ein Leitfaden für um welt -<br />
ge rechte <strong>und</strong> CO2-neutrale Tagungen <strong>und</strong> das große Ener -<br />
gie- <strong>und</strong> CO2-Sparbuch mit 1.001 Tipps für Haus, Garten,<br />
Büro <strong>und</strong> Freizeit. In den beiden letzten Veröffentlichungen<br />
geht es um praktikable Ratschläge zum Energie Sparen.<br />
Anfang 2009 wird eine von der <strong>Stiftung</strong> initiierte <strong>und</strong> von<br />
der Treuhandverwaltung der IG BCE finanzierte Solaranlage<br />
auf dem Bildungszentrum Wihelm-Gefeller der IG BCE<br />
in Bad Münder mit einer Leistung von 103 kWp auf 800<br />
Quadratmetern Fläche in Betrieb genommen. Das Projekt<br />
läuft unter dem Motto „Saubere Energie aus Guter <strong>Arbeit</strong>!“.<br />
Es soll darauf aufmerksam machen, dass Solarstrom nur<br />
dann nachhaltig ist, wenn Module <strong>und</strong> Wechselrichter<br />
unter guten <strong>Arbeit</strong>sbedingungen <strong>und</strong> mit tariflicher Bezahlung<br />
hergestellt werden.<br />
tig in Gang zu bringen, müssen Wissenschaft, Politik<br />
<strong>und</strong> Industrie gemeinsam neue Ansätze entwickeln.<br />
Sektorspezifische Lösungen, Branchenkonzepte,<br />
innovative Effizienztechniken sowie<br />
Systemlösungen entlang der Wertschöpfungskette<br />
unter Beteiligung der Verbraucher <strong>und</strong> Verbraucherinnen<br />
werden benötigt, um den Rohstoffverbrauch<br />
erheblich zu senken. Mit neuen,<br />
effizienteren Produkten, Produktionsverfahren<br />
<strong>und</strong> Dienstleistungen können so weitere grüne<br />
Zukunftsmärkte entstehen. Sinkende Materialkos -<br />
ten steigern gerade vor dem Hintergr<strong>und</strong> befürchteter<br />
Rohstoffknappheiten die Wettbe -<br />
werbs fähigkeit. Negative ökologische Folgen des<br />
Ressourcenverbrauchs wie Emissionen von<br />
Schad stoffen <strong>und</strong> Treibhausgasen werden vermieden<br />
oder vermindert.<br />
Die Nachhaltigkeitsstrategie der B<strong>und</strong>esregierung<br />
sieht bis 2020 eine Verdoppelung der Rohstoffproduktivität<br />
im Vergleich zum Basisjahr<br />
1994 vor. Das kann aber nur ein erster Schritt sein.<br />
Faktor 2 für die Steigerung der Ressourceneffizienz<br />
reicht als Ziel nicht mehr aus. Wir benötigen<br />
eine viel weitergehende Dematerialisierung.<br />
Ein neues Drittmittelprojekt ist die von der DBU geförderte<br />
Qualifizierung von Handwerkern für Pflanzenkläranlagen<br />
in Nordostpolen. In jedem der sieben Schulungslehrgänge<br />
wird eine Anlage gebaut. Ziel ist es, die Belastung des<br />
empfindlichen Ökosystems im <strong>Natur</strong>schutzpark „Narew“<br />
durch dezentrale Pflanzenkläranlagen zu reduzieren <strong>und</strong><br />
Beschäftigung in der strukturschwachen Region zu sichern.<br />
Beim 4. Ordentlichen Gewerkschaftskongress der IG BCE<br />
am 11. bis 16. Oktober in Hannover wird Michael Vassiliadis<br />
zum Vorsitzenden gewählt. Die <strong>Stiftung</strong> initiiert einen Förderkreis,<br />
um Mittel für Nachhaltigkeitsprojekte zu gewinnen.<br />
Alle Delegierten <strong>und</strong> Gäste erhalten das „Große CO2<strong>und</strong><br />
Energiesparbuch mit 1001 Tipps für Freizeit, Büro <strong>und</strong><br />
Garten“ als Geschenk <strong>und</strong> Anregung für einen persönlichen<br />
Klimaschutzbeitrag.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> veranstaltet die Fachtagung „Green IT in Schulen“,<br />
ist Gastgeber bei der Fachtagung „Solares Kühlen“ <strong>und</strong>
Jetzt Stromproduzent<br />
werden!<br />
sonnich<br />
�<br />
Zahlreiche Beispiele für eine Vervierfachung der<br />
Energieproduktivität <strong>und</strong> der Materialproduktivität<br />
sind bereits aus der Praxis bekannt, etwa im<br />
Gebäudebereich <strong>und</strong> in Produktionsprozessen.<br />
Potentiale für eine weitere Erhöhung der Ressourcenproduktivität<br />
zeichnen sich quer durch<br />
alle Bereiche der Wirtschaft ab.<br />
Damit wir jedoch die Effizienzpotentiale voll ausschöpfen<br />
können <strong>und</strong> so auf eine zukunftsfähige<br />
Ressourcennutzung zusteuern, müssen sich auch<br />
die ökonomischen Rahmenbedingungen ändern.<br />
Dazu gehört eine Reform des Steuersystems <strong>und</strong><br />
der Subventionen. Ressourcennutzung muss<br />
ihren wahren Preis bekommen, der alle gesellschaftlichen<br />
Folgekosten berücksichtigt. Die<br />
künstliche Verbilligung von Ressourcen, zum Bei-<br />
Partner bei den internationalen Kongressen Nachhaltige<br />
Verpackungskonzepte, Erster Deutscher Elektromobil-Kongress,<br />
Zweiter Biowerkstoff-Kongress <strong>und</strong> Wood-Plastic-<br />
Composite, die von der Nova-Institut GmbH organisiert<br />
werden.<br />
Zum Deutschen <strong>Stiftung</strong>stag in Hannover lädt die <strong>Stiftung</strong><br />
<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> alle interessierten <strong>Umwelt</strong>stiftungen<br />
zu einem Netzwerkabend in die Hauptverwaltung der IG<br />
BCE ein. Die Resonanz ist mit 50 <strong>Umwelt</strong>stiftungen groß.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> organisiert <strong>Umwelt</strong>schulungen für <strong>Umwelt</strong>-<br />
Obleute der Continental AG <strong>und</strong> begleitet die Hauptverwaltung<br />
der IG BCE in der ÖKOPROFIT-Einsteigerr<strong>und</strong>e in<br />
Hannover.<br />
Gefördert wird das Projekt „Linie 1“, ein Jugendtheaterstück<br />
über nachhaltigen Konsum mit Kostümen aus recycelten<br />
Materialien, die von arbeitslosen jungen Frauen in einer<br />
Qualifizierungsmaßnahme hergestellt wurden.<br />
spiel durch die Subventionierung fossiler Energieträger,<br />
muss ein Ende haben. Politik <strong>und</strong> Wirtschaft<br />
müssen darauf hinwirken, in erster Linie<br />
Energie <strong>und</strong> Ressourcen einzusparen <strong>und</strong> nicht<br />
den Einsatz von <strong>Arbeit</strong>skräften. <<br />
Faktorkosten im verarbeitenden Gewerbe<br />
3%<br />
Energie<br />
32%<br />
Sonstiges<br />
25%<br />
Lohn<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
40%<br />
Material<br />
Die IG BCE unterstützt die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> mit<br />
einem Zuschuss von 300.000 Euro, um eine kontinuierliche<br />
Weiterentwicklung zu ermöglichen <strong>und</strong> das bevorstehen -<br />
de Jubiläum mit <strong>Umwelt</strong>preisverleihung zu unterstützen.<br />
2010<br />
Internationales Jahr der Biologischen Vielfalt<br />
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20.04.2010<br />
Auf der Ölplattform Deepwater Horizon im Golf von Mexiko<br />
kommt es zu einem Blowout, bei dem die Plattform in<br />
Brand gerät <strong>und</strong> zwei Tage später untergeht. Das Monate<br />
lang ausströmende Öl verursacht eine Ölpest <strong>und</strong> damit die<br />
schwerste <strong>Umwelt</strong>katastrophe dieser Art in der Geschichte<br />
der Erdölförderung.<br />
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3 Quelle: BMU,<br />
UBA 2009, <strong>Umwelt</strong>wirtschaftsbericht<br />
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17:21<br />
67
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Nachhaltigkeit<br />
Mut.<br />
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Die 70er. Plötzlich reden alle von <strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> Ökologie.<br />
Steinbeis handelt. Und setzt deutliche Zeichen in der<br />
Papierindustrie. Umstellung der Produktion von Frischfaser-<br />
auf Recyclingpapiere. Das Ziel: Aufbau einer grünen<br />
Industrielandschaft <strong>und</strong> integrierte Herstellung. Der<br />
Weg: Öko-Revolution. Das Ergebnis: erstklassige Werte bei<br />
Seite 1<br />
<strong>Umwelt</strong> schützen<br />
Energieersparnis, Ressourcenschonung <strong>und</strong> CO 2 -Reduktion.<br />
Der Lohn: europäischer Marktführer für Büro- <strong>und</strong><br />
Magazinpapiere aus 100% Altpapier – ausgezeichnet mit<br />
dem Blauen Engel.<br />
Nachhaltigkeit, Steinbeis Leitbild seit 1976.<br />
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Jugend begeistern<br />
26 Millionen km2 entsprechen in etwa der<br />
Größe Nordamerikas. Und der Größe des<br />
Ozonlochs über der Antarktis. Der <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
gehört noch immer zu den dringendsten<br />
Aufgaben unserer Gesellschaft.<br />
Bayer als weltweiter Partner des <strong>Umwelt</strong>programms<br />
der Vereinten Nationen (UNEP)<br />
unterstützt <strong>und</strong> finanziert deshalb <strong>Umwelt</strong>projekte<br />
für Jugendliche r<strong>und</strong> um den Globus.<br />
So werden in Asien Schüler zu <strong>Umwelt</strong>-botschaftern<br />
ausgebildet <strong>und</strong> im Rahmen eines<br />
Forums Lösungsansätze von jungen<br />
<strong>Mensch</strong>en gefördert. Mit dem Ziel, innovative<br />
Ideen zu entwickeln <strong>und</strong> damit auch zur<br />
<strong>Umwelt</strong>erziehung beizutragen. www.bayer.de
Ein Stück Folie im Altpapiercontainer <strong>und</strong> es wird<br />
teuer. Der Entsorger berechnet mehr, wenn Müll<br />
aus dem Conti-Tech-Werk nicht korrekt getrennt<br />
ist. <strong>Umwelt</strong>obleute wie Albrecht Fahlbusch achten<br />
daher darauf, dass ihre Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
sorgsam mit Reststoffen umgehen.<br />
Fahlbusch transportiert Rohstoffe für die Gummiherstellung<br />
in die Mischerei des Werks Northeim,<br />
das zum Continental-Konzern gehört. Der<br />
Staplerfahrer ist Vater dreier Kinder <strong>und</strong> schon<br />
deswegen betont er: „<strong>Umwelt</strong>schutz kann man<br />
nicht groß genug schreiben.“ Fahlbusch hat die<br />
Gr<strong>und</strong>ausbildung für <strong>Umwelt</strong>obleute absolviert,<br />
die Continental deutschlandweit anbietet, <strong>und</strong><br />
die Aufbauschulung angeschlossen. Das Unternehmen<br />
lässt <strong>Umwelt</strong>obleute seit 1998 in Zusam -<br />
menarbeit mit der IG BCE <strong>und</strong> der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> schulen. Gr<strong>und</strong>lage ist eine Betriebs -<br />
vereinbarung zum <strong>Umwelt</strong>schutz zwischen Geschäftsleitung<br />
<strong>und</strong> Betriebsrat.<br />
Beschäftigte, die sich für die Schulungen interessieren,<br />
werden für die Teilnahme freigestellt. In<br />
dreitägigen Lehrgängen vermitteln Fachleute<br />
Normen für <strong>Umwelt</strong>management, führen in Gesetze<br />
ein, nennen Energiesparmöglichkeiten <strong>und</strong><br />
gehen speziell auf die Themen Gummi <strong>und</strong> Kaut -<br />
schuk ein. Dabei erläutern <strong>Umwelt</strong>schutzbeauftragte<br />
der Firmenstandorte, wie Restgummi verwertet,<br />
Schadstoffe reduziert <strong>und</strong> Lösungsmittel<br />
zurück gewonnen werden. <strong>Umwelt</strong>schutzricht -<br />
linien geben Ziele hierzu vor. Bis 2012 will Conti-<br />
Tech zum Beispiel bei der Produktherstellung<br />
den Ausstoß des klimaschädlichen Kohlendioxids<br />
um 20 Prozent verringern.<br />
„Die Schulungen haben zur Steigerung des <strong>Umwelt</strong>bewusstseins<br />
im Konzern merklich beigetragen“,<br />
teilt Continental mit. „Bei unseren Mitarbeiterinnen<br />
<strong>und</strong> Mitarbeitern haben wir den Blick<br />
für das Thema <strong>Umwelt</strong> geschärft.“ Die mittlerweile<br />
280 <strong>Umwelt</strong>obleute übernehmen am <strong>Arbeit</strong>splatz<br />
die Funktion von Multiplikatoren <strong>und</strong><br />
Vorbildern. „An der Basis muss ein großes Wissen<br />
vorhanden sein“, sagt Jürgen Elges. Der stellvertretende<br />
Betriebsratsvorsitzende in Northeim hat<br />
die Schulungen mitinitiiert. In den Seminaren<br />
kommen Beschäftigte aus verschiedensten Bereichen<br />
wie Produktion, Labor, Betriebsrat oder<br />
auch den Aufsichten zusammen. Die Möglichkeit,<br />
dort Erfahrungen auszutauschen, schätzt<br />
Fahlbusch besonders: „Für mich ist entscheidend,<br />
wie was an anderen Standorten gehandhabt<br />
wird.“ Nach seiner Einschätzung „wurden sehr<br />
große Schritte unternommen seit Einführung der<br />
<strong>Umwelt</strong>obleute in unserem Werk“. Er nennt zum<br />
Beispiel eine Anlage, die wieder verwertbare<br />
Stoffe aus Lösungsmitteldämpfen zurückgewinnt.<br />
Für die Geschäftsleitung zahlt sich der Einsatz<br />
der Obleute aus, weil weniger Material <strong>und</strong><br />
Energie benötigt werden. Zudem seien die Entsorgungskosten<br />
gesunken. <<br />
Barbara Haas<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Damit die Folie nicht im Altpapier landet<br />
Geschulte Obleute sorgen bei Continental für Verbesserungen im <strong>Umwelt</strong>schutz.<br />
5 Staplerfahrer Albrecht Fahlbusch ist<br />
<strong>Umwelt</strong>obmann bei Conti-Tech in<br />
Northeim. Foto: privat<br />
69
70<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Responsible Care: Sorgfalt<br />
für <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
Als eines der ersten Unternehmen<br />
in der Branche verpflichtete<br />
sich Dow 1989 dem Responsible<br />
Care-Ansatz des<br />
Welt chemieverbands.<br />
Dieses weltweite freiwillige<br />
Programm geht über bestehende<br />
Geset ze hinaus <strong>und</strong><br />
zielt auf verantwortliches Handeln<br />
der chemischen Industrie<br />
zum Schutz von <strong>Mensch</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong>. Von der Forschung<br />
über die Produktion bis hin zur<br />
Verwendung <strong>und</strong> Entsorgung<br />
chemischer Produkte gelten<br />
größte Sorgfalt <strong>und</strong> die Einbeziehung<br />
der Öffentlichkeit als<br />
Leitbild. Inzwischen hat der<br />
Weltchemieverband unter<br />
dem Motto „Aiming for Zero“<br />
detaillierte Responsible Care-<br />
Leitlinien vor gelegt, die Dow<br />
2008 unterschrieb. Vorangestellt<br />
ist ihnen die Vision einer<br />
Chemieindustrie, in der es<br />
weder Unfälle noch Schädigungen<br />
der <strong>Umwelt</strong> gibt. Die<br />
Unterzeichnenden verpflichten<br />
sich, in ihrer unternehmerischen<br />
Tätigkeit den Aspekten<br />
Ges<strong>und</strong>heit, Sicherheit <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong>schutz höchste Priorität<br />
einzuräumen <strong>und</strong> die Öffentlichkeit<br />
über die eigenen<br />
Fortschritte auf diesen Feldern<br />
regelmäßig zu informieren.<br />
www.responsible-care.de<br />
<strong>Umwelt</strong>preis 2000<br />
Thema: Responsible Care<br />
Buna Sow Leuna Olefinverb<strong>und</strong> (Dow):<br />
Nachhaltige Restrukturierung<br />
1. Preis<br />
Als die Buna Sow Leuna Olefinverb<strong>und</strong> GmbH<br />
(heute Dow Olefinverb<strong>und</strong> GmbH) im Jahr 2000<br />
den <strong>Umwelt</strong>preis der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
entgegennimmt, blickt das Unternehmen<br />
auf eines der größten Restrukturierungsprogramme<br />
in der Geschichte der chemischen Indus -<br />
trie zurück. Seit 1995 hat das US-amerikanische<br />
Unternehmen The Dow Chemical Company mit<br />
der Privatisierung der ehemaligen DDR-Kombinate<br />
im sächsischen Böhlen sowie Schkopau <strong>und</strong><br />
Leuna in Sachsen-Anhalt eine gewaltige Aufgabe<br />
übernommen: Ökologische Altlasten mussten<br />
beseitigt, die nicht mehr wettbewerbsfähigen<br />
Produktionsanlagen abgerissen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />
neue, ebenso effiziente wie umweltgerechte Anlagen<br />
errichtet werden. In besonderem Maße<br />
waren die Beschäftigten gefragt, die sich in eine<br />
völlig neue Unternehmenskultur <strong>und</strong> -organisation<br />
einarbeiten mussten. Dass diese Restrukturierung<br />
gelang, hat auch damit zu tun, dass das<br />
Mutterunternehmen Dow auf Offenheit <strong>und</strong> Dialog<br />
sowie die Einbeziehung aller Stakeholder –<br />
insbesondere die Belegschaft <strong>und</strong> die <strong>Mensch</strong>en<br />
in der Region – setzte <strong>und</strong> bemüht war, in einem<br />
umfassenden Sinne Unternehmen <strong>und</strong> Region<br />
nachhaltig zu entwickeln. Für diesen, dem Responsible<br />
Care-Gedanken folgenden Ansatz (sie -<br />
he Kasten) gab es den 1. Preis der <strong>Stiftung</strong>.<br />
Heute zählen die mitteldeutschen Dow-Werke<br />
mit ihren r<strong>und</strong> 2000 Beschäftigten zu den modernsten<br />
<strong>und</strong> sichersten Chemiestandorten der<br />
Welt. Als Tochterunternehmen im Dow-Verb<strong>und</strong><br />
schreiben sie dessen Nachhaltigkeitsagenda mit<br />
fort. Unter dem Stichwort „Nachhaltige Chemie“<br />
arbeitet das Unternehmen an Lösungen in globa -<br />
len Problemfeldern wie Klimawandel, Energieeffizienz,<br />
Ges<strong>und</strong>heit, <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Produktsicher -<br />
heit. <<br />
5 Foto: HAGERpress
<strong>Umwelt</strong>preis 1994<br />
Schülerwettbewerb<br />
„Hol’ Dir das Gefühl vom roten Milan“. So hieß der<br />
Sieger-Beitrag der <strong>Umwelt</strong>-AG der Schillerschule<br />
in Hannover zum <strong>Umwelt</strong>preis 1994. Thema: Wieviel<br />
Energie <strong>und</strong> Geld könnten gespart werden,<br />
wenn es gelänge, SchülerInnen vom Auto auf<br />
das Fahrrad zu bringen. Den 2. Preis erhielt das<br />
Agneshaus, Fachschule für Sozialpädagogik in<br />
Karlsruhe, für ihren Beitrag „Der höchste Berg der<br />
Welt ist der Müllberg“. Die Videogruppe der Förderschule<br />
Pröbenweg in Hamburg erzählte in<br />
einem Film die Geschichte eines Jungen, der eine<br />
Woche lang in der Schule auf jede nur erdenk -<br />
liche Weise nicht vorbildlich mit Abfällen umgeht<br />
<strong>und</strong> am Ende „den Kürzeren“ zieht. Dafür gab es<br />
den 3. Preis. <<br />
<strong>Umwelt</strong>preis 1995<br />
<strong>Umwelt</strong>schutz <strong>und</strong> Journalismus<br />
Vier Journalisten wurden 1995 von der Jury ausgezeichnet,<br />
weil sie in ihrer <strong>Arbeit</strong> das Spannungs -<br />
feld zwischen wirtschaftlicher Tätigkeit, sozialen<br />
Interessen <strong>und</strong> ökologischen Erfordernissen darstellten.<br />
Dr. Fritz Vorholz, Wirtschaftsredakteur<br />
der „Zeit“ (1. Preis), war einer der ersten Journalis -<br />
ten in Deutschland, der ökologische Themen im<br />
Wirtschaftsteil einer Zeitung ansiedelte <strong>und</strong> da -<br />
mit das Verhältnis Ökonomie <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
in den Blick rückte. Volker Angres (2. Preis) initiierte<br />
<strong>und</strong> leitete die ZDF-<strong>Umwelt</strong>redaktion <strong>und</strong><br />
erhöhte damit den Stellenwert des Themas <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
in der politischen Berichterstattung<br />
des Senders. Gideon Heimann, Redakteur des<br />
„Tagesspiegel“ (3. Preis), trug mit einer Artikelserie<br />
zum Verständnis lokaler <strong>und</strong> regionaler <strong>Umwelt</strong>fragen<br />
bei. Frank Schweikert konzipierte<br />
das Forschungs- <strong>und</strong> Redaktionsschiff „Aldebaran“<br />
als journalistisches Bindeglied zwischen Medien<br />
<strong>und</strong> wissenschaftlicher Meeres- <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> -<br />
forschung <strong>und</strong> erhielt dafür den Sonderpreis. <<br />
wir senken den<br />
co 2-ausstoss…<br />
Energie für klimaschützer
72<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5Foto: westwerk.eu/Nils Clausen<br />
Elida Gibbs: <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
als Unternehmensziel<br />
Die Elida Gibbs GmbH, die<br />
heute zu Unilever gehört, stell -<br />
te 1988 als eines der ersten<br />
Unternehmen der Kosmetikbranche<br />
verbindliche Richtlinien<br />
für <strong>Umwelt</strong>- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitsschutz<br />
auf <strong>und</strong> definierte<br />
<strong>Umwelt</strong>schutz als Unternehmensziel.<br />
Das Unternehmen<br />
baute ein <strong>Umwelt</strong>management<br />
auf, bestellte einen <strong>Umwelt</strong>-Referenten<br />
<strong>und</strong> bezog<br />
die Beschäftigten in die Aktivitäten<br />
ein. Dafür gab es auch<br />
den <strong>Umwelt</strong>preis der <strong>Stiftung</strong>:<br />
Aus der Belegschaft heraus<br />
gründete sich ein Redaktionsteam,<br />
das vier mal im Jahr den<br />
„Grünen Report“ herausbrach -<br />
te – eine <strong>Umwelt</strong>zeitung, in der<br />
über Fortschritte <strong>und</strong> Defizite<br />
beim <strong>Umwelt</strong>schutz berichtet<br />
wurde. Regelmäßige Mitarbeiterbefragungen<br />
dienten dazu,<br />
Aufschlüsse über Akzeptanz<br />
<strong>und</strong> Kritik am <strong>Umwelt</strong>engagement<br />
der Firma zu erhalten.<br />
<strong>Umwelt</strong>preis 1996<br />
Thema: <strong>Umwelt</strong>management <strong>und</strong><br />
Mitarbeiterbeteiligung<br />
Schülke & Mayr:<br />
Gemeinsam besser werden<br />
1. Preis<br />
„Qualität verstehen wir ganzheitlich.“ Dieser Anspruch<br />
bildet den Kern der Firmenphilosophie<br />
von Schülke & Mayr. Das 1889 gegründete Traditionsunternehmen<br />
zählt international zu den<br />
Marktführern in den Bereichen Desinfektion <strong>und</strong><br />
Konservierung. Zur Qualitätssicherung nimmt<br />
Schülke & Mayr systematisch Produkte <strong>und</strong> Prozesse<br />
in den Blick, auch K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Mitarbeiterorientierung,<br />
<strong>Arbeit</strong>ssicherheit <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz.<br />
Seit 1996 wird mit Managementsystemen<br />
für <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> Qualität gearbeitet (darunter<br />
EMAS, ISO 14001 <strong>und</strong> ISO 9000 ff.), seit 1999 mit<br />
einem integrierten System.<br />
1996 erhielt das Unternehmen den <strong>Umwelt</strong>preis<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>. Besondere Anerkennung<br />
fanden die Verbesserungsteams:<br />
Gruppen von Beschäftigten entwickelten gezielt<br />
Lösungen etwa zur Abfallvermeidung oder Energieeinsparung.<br />
Heute sei diese formalisierte Organisation<br />
nicht mehr nötig, sagt Michael Streek,<br />
Leiter der Abteilung <strong>Arbeit</strong>ssicherheit <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz:<br />
„Die Teams legen selbst Hand an, das<br />
läuft im Routinebetrieb.“<br />
Das Preisgeld von 20.000 D-Mark spendete das<br />
Unternehmen zu gut einem Drittel an ein lokales<br />
<strong>Umwelt</strong>schutzprojekt. Ein weiterer Teil wurde genutzt,<br />
um mit Auszubildenden eine <strong>Umwelt</strong>messe<br />
zu besuchen. Vom Rest wurden Preise für<br />
das beliebte Nachhaltigkeits-Adventsquiz angeschafft,<br />
das 2005 mit dem 1. Preis beim Wettbewerb<br />
„Mitarbeiter-Motivation zu Nachhaltigkeit“<br />
(MIMONA) der B.A.U.M. e.V. <strong>und</strong> der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> ausgezeichnet wurde. <<br />
www.schuelke.com<br />
www.mimona.de<br />
<strong>Umwelt</strong>preis 1997<br />
Thema: Zukunft der <strong>Arbeit</strong><br />
Fritz Heiser, Jugend- <strong>und</strong> Sozial -<br />
dezernent der Stadt Ludwigshafen.<br />
1. Preis<br />
Wie sich innovative Stadtentwicklung mit dem<br />
Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit verbinden<br />
lässt, zeigte in den 1990-er Jahren die gemeinnützige<br />
Beschäftigungsgesellschaft in Ludwigshafen.<br />
„Wenn junge <strong>Mensch</strong>en keine Chance<br />
haben, steht es schlimm um die Zukunftsfähigkeit<br />
unserer Gesellschaft“, sagt Fritz Heiser, von<br />
1993 bis 2003 als Dezernent für die Jugend-, Sozial-<br />
<strong>und</strong> Beschäftigungspolitik der Stadt verantwortlich.<br />
1997 erhielt er den <strong>Umwelt</strong>preis für seinen<br />
Ansatz, Jugendliche in Zukunftsbereichen zu<br />
qualifizieren, für die es – damals – noch keinen<br />
Markt gab. So unterhielt die Beschäftigungsgesellschaft<br />
einen Recyclingbetrieb für Elektroschrott<br />
<strong>und</strong> baute – finanziert mit dem Preisgeld<br />
von 40.000 D-Mark – eine Solaranlage auf ein<br />
Kinder- <strong>und</strong> Jugendwohnheim.<br />
Sonderpreis<br />
Beate Weber, Oberbürgermeisterin<br />
der Stadt Heidelberg<br />
Sie gilt als treibende Kraft auf dem Weg Heidelbergs<br />
zu einer nachhaltigen Kommune: Beate
Zwei weitere Sonderpreise wurden 1997 vergeben:<br />
Regina Schneider, Stadträtin von Wolfen in Sachsen-Anhalt,<br />
wurde für ihr kommunalpolitisches <strong>und</strong><br />
gewerkschaftliches Engagement sowie die Leitung<br />
eines Beschäftigungsprojekts ausgezeichnet. Der<br />
andere Preis ging an Lothar Englert, bis 1999 Landtagsabgeordneter<br />
in Brandenburg, für den Einsatz<br />
zur Sicherung <strong>und</strong> den umweltverträglichen Ausbau<br />
des Industriestandorts Schwedt.<br />
�<br />
Weber zeigte als Oberbürgermeisterin von 1990<br />
bis 2006 lange vor der Lokalen Agenda 21, dass<br />
Wirtschaftsförderung, <strong>Arbeit</strong>smarktpolitik <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong>schutz sehr gut Hand in Hand gehen.<br />
Weber initiierte Projekte mit der örtlichen Wirtschaft<br />
<strong>und</strong> deren Beschäftigten zum sparsamen<br />
Einsatz von Energie <strong>und</strong> Wasser, zur Abfallvermeidung<br />
<strong>und</strong> zur Ges<strong>und</strong>heit am <strong>Arbeit</strong>splatz.<br />
Die Stadtverwaltung selbst ging mit gutem Bei-<br />
spiel voran. „Mit den eingesparten Geldern<br />
haben wir eine weit über dem Durchschnitt liegende<br />
Ausbildungsquote <strong>und</strong> eine hohe Investitionsrate<br />
gesichert“, erinnert sich Beate Weber,<br />
die für ihre Verdienste 1997 einen Sonderpreis<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> erhielt. <<br />
… IN TIEFE<br />
FORMATIONEN.<br />
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen<br />
unserer Zeit. Klima forschung <strong>und</strong> Politik<br />
fordern, dass der weltweite Ausstoß von Treibhausgasen<br />
bis Mitte dieses Jahrh<strong>und</strong>erts halbiert<br />
werden muss. Wir gehen noch weiter <strong>und</strong> haben<br />
uns zum Ziel gesetzt, bis dahin weit gehend klimaneutral<br />
zu produzieren.<br />
Keine leichte Aufgabe. Denn dafür brauchen wir<br />
eine neue Technologie. Nach r<strong>und</strong> einem Jahrzehnt<br />
Forschungsarbeit hat Vattenfall im September<br />
2008 die weltweit erste Pilotanlage für ein CO 2emissionsarmes<br />
Braunkohlekraftwerk in Betrieb<br />
genommen. In dieser Anlage kommt im Rahmen<br />
von CCS (Carbon Capture and Storage) das so<br />
genannte Oxyfuel-Verfahren zum Einsatz.<br />
Das bedeutet, dass das CO 2 nicht mehr wie bis lang<br />
vollständig in die Atmosphäre entweicht, sondern<br />
im Kraftwerk weit gehend abgetrennt <strong>und</strong> für Transport,<br />
Speicherung oder weitere Nutzung weiterbehandelt<br />
wird.<br />
Der Transport von CO 2 ist langjährig erprobt <strong>und</strong><br />
sicher. Weltweit werden jedes Jahr Millionen Tonnen<br />
CO 2 per LKW oder, wie für Deutschland geplant,<br />
per Pipeline transportiert. Die Spei cherung des<br />
CO 2 erfolgt in tiefen geologischen Formationen.<br />
Z. B. in Gesteinsschichten, in denen Erdgas über<br />
viele Millionen Jahre sicher eingeschlossen war.<br />
Mit unserem Engagement für die neuen CCS-Technologien<br />
machen wir die Kohle, den am besten verfügbaren<br />
fossilen Energie träger, klimaschonend. Gut<br />
für das Klima, gut für die <strong>Mensch</strong>en in diesem Land.<br />
www.vattenfall.de/ccs<br />
Energie für klimaschützer
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 Finanziert mit dem Preisgeld wurde<br />
in der Peguform-Kantine eine Solaranlage<br />
zum Vorwärmen des Wassers<br />
der Spülmaschine installiert.<br />
6Werk Schachtbau Nordhausen<br />
<strong>Umwelt</strong>preis 1998<br />
Thema: Betriebsräte für den <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
Peguform: <strong>Umwelt</strong>schutz, Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>ssicherheit mit System<br />
1. Preis<br />
Den Anfang machte ein Ärgernis: Seit Ende 1989<br />
stand das Peguform-Werk in Oldenburg wegen<br />
Geruchsbelästigungen durch die Lackieranlagen<br />
in der öffentlichen Kritik. Für den Betriebsrat des<br />
Autozulieferers ein Anlass aktiv zu werden. Die<br />
Geschäftsführung unterstützte dieses Engagement.<br />
1995 wird ein so genannter GUSi-Ausschuss<br />
(Ges<strong>und</strong>heitsförderung – <strong>Umwelt</strong>schutz<br />
– <strong>Arbeit</strong>ssicherheit) eingesetzt, in dem auch der<br />
Betriebsrat mitarbeitet.<br />
1996 erhielt das Werk in Oldenburg als erstes innerhalb<br />
der Peguform-Gruppe eine Validierung<br />
nach der EU-Öko-Auditverordnung EMAS. 1997<br />
entwickelte Peguform ein systematisches Ges<strong>und</strong>heitsmanagement,<br />
damit war das GUSi-Managementsystem<br />
vollständig. Der Betriebsrat<br />
hatte zu diesem Erfolg engagiert beigetragen –<br />
<strong>und</strong> wurde dafür von der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Um -<br />
welt 1998 mit dem <strong>Umwelt</strong>preis ausgezeichnet.<br />
Mit dem „Peguform-Management-System“ (PMS),<br />
welches „GUSi“ an allen Standorten in das vorhandene<br />
Qualitätsmanagementsystem integriert,<br />
geht Peguform den eingeschlagenen Weg<br />
weiter. Das Unternehmen ist stolz auf sein integriertes<br />
<strong>Umwelt</strong>vorsorgekonzept, das von der<br />
gesamten Belegschaft mitgetragen wird – dank<br />
der Mitwirkung des Betriebsrats, Schulungen<br />
<strong>und</strong> intensiver Kommunikation. Der ökonomische<br />
Nutzen: Eine hohe Recyclingquote spart<br />
Entsorgungskosten, gezieltes Energiemanagement<br />
Strom- <strong>und</strong> Heizungskosten. Auch die<br />
Nachbarschaft rümpft nicht mehr die Nase, seit<br />
die eingesetzten Lackmengen <strong>und</strong> damit die Lösungsmittelemissionen<br />
erheblich reduziert werden<br />
konnten.<br />
www.peguform.de<br />
Schachtbau Nordhausen: <strong>Arbeit</strong>ssicherheit<br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz verknüpfen<br />
2. Preis<br />
1997 erhielt die Schachtbau Nordhausen GmbH<br />
(SBN) als erstes Unternehmen in Thüringen die<br />
<strong>Umwelt</strong>zertifizierung nach der internationalen<br />
Norm ISO 14001. Keine Selbstverständlichkeit für<br />
den ehemaligen volkseigenen Betrieb, der damals<br />
kaum den schwierigen Strukturwandel nach<br />
der Wiedervereinigung hinter sich gebracht hatte<br />
<strong>und</strong> für die Zertifizierung ein funktionierendes<br />
<strong>Umwelt</strong>managementsystem auch an seinen mehr<br />
als 50 Baustellen nachweisen musste.<br />
Heute ist SBN ein international ausgerichtetes<br />
Technologieunternehmen im Berg- <strong>und</strong> Infrastrukturbau,<br />
im Maschinen- <strong>und</strong> Anlagebau mit<br />
über 870 Beschäftigten. Schachtbau Nordhausen<br />
sichert Hohlräume im Altbergbau, stellt Spezialmaschinen<br />
her – etwa zur Trinkwasserbohrung,<br />
baut <strong>und</strong> saniert Tunnel, Brücken <strong>und</strong> Talsperren<br />
<strong>und</strong> erstellt Biogasanlagen – schlüsselfertig.<br />
Der Betriebsrat unterstützt das <strong>Umwelt</strong>engagement<br />
des Unternehmens von Beginn an. Wichtig<br />
war durch die Tätigkeit im Baubereich stets die<br />
enge Verknüpfung von <strong>Arbeit</strong>ssicherheit <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong>schutz. Deswegen wurden Havarietrainings<br />
für die Beschäftigten entwickelt <strong>und</strong> Maßnahmen<br />
zur Vorbeugung umweltschädlicher Unfälle<br />
verstärkt. Ein Ansatz, der sich bis heute<br />
bewährt <strong>und</strong> unter Mitwirkung der Belegschaft<br />
weiterentwickelt wurde.<br />
Die Betriebsräte <strong>und</strong> Geschäftsleitung der Schacht -<br />
bau Nordhausen konnten für ihr Engagement<br />
1998 den zweiten Preis beim <strong>Umwelt</strong>preis entgegennehmen.<br />
Das Preisgeld von 10.000 D-Mark<br />
kam der Belegschaft zugute. Es diente dazu, den<br />
Schachtbautag 1999, das jährliche Mitarbeiterfest,<br />
etwas aufwendiger als sonst zu gestalten. <<br />
www.schachtbau.de
Wir sind da,<br />
wenn es darauf ankommt.<br />
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Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
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Produkte Pr odukte das Leben für Sie <strong>und</strong><br />
für Millionen <strong>Mensch</strong>en in aller Welt<br />
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<strong>und</strong> unser unsere e <strong>Arbeit</strong>sweise zum<br />
globalen globalen Lebenszyklus Lebenszyklus gehör gehören.<br />
en. Und weil wir engagiert sind.<br />
Verantwortung<br />
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Nachhaltigkeit<br />
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Mannheim<br />
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com<br />
RAG gratuliert der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong> der IG BCE zu ihrem 20-jährigen<br />
Jubiläum.<br />
RAG steht für Energieversorgung, weltweit<br />
gefragtes Bergbau-Know-how <strong>und</strong><br />
Wirtschaftskraft. Im Unternehmen werden<br />
seit mehr als 40 Jahren die Aktivitäten<br />
des heimischen Steinkohlenbergbaus<br />
zusammengefasst.<br />
Als <strong>Arbeit</strong>geber <strong>und</strong> Technologieführer<br />
im Bereich Bergbau- <strong>und</strong> Kokereitechnik<br />
erzeugt das Unternehmen Beschäftigungseffekte<br />
über die Bergbauregionen<br />
hinaus.<br />
RAG Aktiengesellschaft<br />
Shamrockring 1<br />
44623 Herne<br />
Internet: www.rag.de<br />
75
Die Volksfürsorge gratuliert der<br />
<strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der<br />
Industriegewerkschaft Bergbau,<br />
Chemie, Energie zum 20-jährigen<br />
Bestehen <strong>und</strong> wünscht für die<br />
Zukunft nachhaltigen Erfolg für<br />
ihr umweltpolitisches Wirken!<br />
76<br />
Mehr Nähe + Mehr Vielfalt =<br />
Mehr Volksfürsorge!<br />
Diese Gleichung steht für guten Service, faire Partnerschaft<br />
<strong>und</strong> leistungsstarke Produkte.<br />
Die Volksfürsorge kooperiert erfolgreich mit der IG BCE<br />
als Gesellschafterin in der IG BCE Mitglieder-Service GmbH.<br />
Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit!<br />
Volksfürsorge AG | Kooperationen<br />
Raboisen 38-40 | 20095 Hamburg<br />
www.igbce-bws.de | bws@igbce.de<br />
Hotline 0511 7631-336<br />
Jetzt neues<br />
Seminarprogramm<br />
anfordern<br />
17:32:06 Uhr
„Es bleibt genügend zu tun“<br />
Nikolaus Simon, Geschäftsführer der Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong>, lässt 20 Jahre<br />
gewerkschaftlich orientierte Forschung zu <strong>Umwelt</strong>themen Revue passieren.<br />
Eine Liste ausgewählter Projekte mit ökologischem<br />
Bezug aus der Forschungsförderung der<br />
Hans-Böckler-<strong>Stiftung</strong> beginnt mit einem Projekt<br />
aus dem Jahre 1990: <strong>Umwelt</strong>bewusstsein von<br />
Beschäftigten in der Automobilindustrie. Grob<br />
unter die Schlagworte „<strong>Umwelt</strong>bewusstsein“,<br />
Branchenentwicklung“, „Regionalentwicklung“,<br />
„Verkehrspolitik“, „<strong>Arbeit</strong>spolitik“, „Beschäftigung“<br />
<strong>und</strong> „Energiepolitik“ subsumiert, haben wir seit<br />
damals r<strong>und</strong> 70 einschlägige Projekte gefördert.<br />
Ein Highlight war zweifellos das Verb<strong>und</strong>projekt<br />
„<strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Ökologie“ aus dem Jahr 1997, das<br />
von mehreren Forschungsinstituten getragen<br />
wurde. 1999, also quasi zur Halbzeit des Jubiläums<br />
der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>, diskutierten<br />
r<strong>und</strong> 800 Personen dessen Forschungsergebnisse<br />
auf der Tagung „Bündnis für <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong>“ im Berliner Reichstag. <strong>Arbeit</strong> – Ökologie<br />
– Ökonomie, Klimaschutz, Schutz von <strong>Natur</strong> <strong>und</strong><br />
<strong>Umwelt</strong>, die Schaffung neuer <strong>Arbeit</strong> durch ökologische<br />
Modernisierung sollten endlich miteinander<br />
in Verbindung gesehen <strong>und</strong> in gemeinsamer<br />
Aktion entwickelt werden.<br />
Bis dahin musste jedoch ein weiter Weg zurückgelegt<br />
werden! Noch Mitte der 80er Jahre beäugten<br />
sich die Interessengruppen <strong>und</strong> Lager teils<br />
mit Skepsis, teils mit offener Ablehnung. Ob die<br />
wissenschaftlichen Beiträge tatsächlich Treiber<br />
dieser neuen Allianzbildung waren, sei dahin gestellt.<br />
Seit aber in den Gewerkschaften der Kampf<br />
um <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Innovation auch mit Nachhaltigkeit,<br />
Ressourceneffizienz, ökologischem Wachstum<br />
<strong>und</strong> Klimawandel assoziiert wird <strong>und</strong> seit in<br />
<strong>Umwelt</strong>organisationen <strong>und</strong> bei den Grünen auch<br />
die Probleme „alter“ Industrien, von <strong>Arbeit</strong>splätzen<br />
ohne rasche Transformationschance, von<br />
Energiebedarf für Produktion gesehen <strong>und</strong> soziale<br />
Aspekte des ökologischen Wandels nicht<br />
mehr einfach ignoriert werden, gibt es einen<br />
neuen politischen Resonanzraum für Forschungs -<br />
ergebnisse. Und Forschungsförderung findet<br />
neue Themen.<br />
Unsere beiden <strong>Stiftung</strong>en können sich freuen:<br />
Auf dem Feld von <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> bedarf es<br />
anspruchsvoller Forschung, des wissenschaftlichen<br />
<strong>und</strong> öffentlichen Diskurses, sowie der Hilfe<br />
für die Praxis. Im besten Falle helfen wir, <strong>Arbeit</strong>splätze<br />
zu schaffen, den schonenden Umgang mit<br />
Ressourcen voranzutreiben, neue, nachhaltige<br />
Produkte <strong>und</strong> umweltorientierte Dienstleistungen<br />
zu fördern, zum Erhalt <strong>und</strong> zur Schaffung<br />
von Infrastrukturen beizutragen sowie Innovationen<br />
bei Energieversorgung <strong>und</strong> Verkehr zu unterstützen.<br />
Für mindestens die kommenden zwanzig Jahre<br />
bleibt also genügend zu tun – packen wir es<br />
an! <<br />
www.boeckler.de<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 Nikolaus Simon<br />
77
78<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5Martin Oldeland<br />
2009<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte:<br />
243.000 Euro<br />
Förderprojekte:<br />
2.400 Euro<br />
2010<br />
Drittmittel- <strong>und</strong><br />
Eigenmittelprojekte etwa:<br />
325.000 Euro<br />
Stufenmodell zur Nachhaltigkeit<br />
Der B.A.U.M. e.V., der B<strong>und</strong>esdeutsche <strong>Arbeit</strong>skreis für umweltbewusstes<br />
Management, unterstützt Klein- <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen beim<br />
<strong>Umwelt</strong>management. Wie, das erklärt Vorstandsmitglied Martin Oldeland.<br />
Die nachhaltige Entwicklung von Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Gesellschaft, also die gleichzeitige Berücksichtigung<br />
ökologischer, sozialer aber eben auch ökonomischer<br />
Aspekte, ist eine der zentralen Herausforderungen<br />
unserer Zeit. Dies trifft nicht nur<br />
auf Großunternehmen, sondern auch auf kleine<br />
<strong>und</strong> mittelständische Unternehmen (KMU) zu.<br />
Gerade Großunternehmen stehen von verschiedener<br />
Seite, so auch vom Finanzmarkt, zunehmend<br />
unter Druck nachhaltige Strategien zu entwickeln.<br />
Um ein Gesamtkonzept nachweisen zu<br />
können, sind auch die Zulieferer einzubeziehen,<br />
also wird der Druck weitergegeben. Wenn sich<br />
zum Beispiel ein Auftraggeber mit der CO2-Bilanzierung<br />
seiner Transportkette beschäftigt, dann<br />
muss auch der Logistikpartner innerhalb der<br />
Kette wissen, wie er seinen Beitrag – das heißt<br />
konkrete Daten – dazu liefern kann. Kann er es<br />
nicht, hat er ein Problem <strong>und</strong> eventuell einen<br />
K<strong>und</strong>en weniger.<br />
Es gilt also auch für den Mittelstand, sich heute<br />
strategisch auf diese Herausforderungen in Be -<br />
Die durchschnittliche Stärke des Nordpoleises beträgt im<br />
Sommer nur noch ein Meter gegenüber 1,70 Meter im Jahr<br />
2005.<br />
17.09.2010<br />
Der Vorsitzende der IG BCE Michael Vassiliadis spricht<br />
sich in einem Interview mit der „tageszeitung“ gegen die<br />
ge plante Verlängerung von Laufzeiten der deutschen<br />
Atom kraftwerke aus. Anstelle von Laufzeitverlängerungen<br />
hält Vassiliadis Investitionen in neue Kohlekraftwerke mit<br />
höherem Wirkungsgrad <strong>und</strong> in technische Innovationen<br />
für nötig <strong>und</strong> wirbt um mehr Akzeptanz in der Bevölkerung<br />
für effiziente Kohlekraftwerke.<br />
Die Gremien der <strong>Stiftung</strong> verpflichten sich zur Einhaltung<br />
der Gr<strong>und</strong>sätze guter <strong>Stiftung</strong>spraxis des B<strong>und</strong>esverbandes<br />
Deutscher <strong>Stiftung</strong>en. In diesen Zusammenhang wird<br />
beschlossen, das <strong>Stiftung</strong>svermögen weitestgehend in so-<br />
zug auf Nachhaltigkeit einzustellen. Es ist dabei<br />
nicht notwendig, gleich die großen Lösungen<br />
mit zertifizierten Managementsystemen umzusetzen,<br />
sondern es geht auch über ein Stufenmodell<br />
wie es das B.A.U.M.-Netzwerk beispielsweise<br />
im Bereich <strong>Umwelt</strong>management anbietet. Hier<br />
werden zunächst Unternehmen, insbesondere<br />
KMU, mit einfachen Maßnahmen an das Thema<br />
herangeführt. Nach weiteren Schritten <strong>und</strong> Projekten<br />
kann danach auch eine Auszeichnung<br />
nach EMAS oder ISO 14001 für ein komplettes<br />
<strong>Umwelt</strong>managementsystem stehen.<br />
Hier ein Beispiel für ein Stufenmodell zum Thema<br />
Energie. Energie ist die Lebensader auch von Unternehmen.<br />
Die Energiekosten werden zunehmend<br />
steigen. Damit wird ein sparsamer <strong>und</strong> effizienter<br />
Umgang mit Energie immer wichtiger.<br />
Dazu kommt der mit dem Energieverbrauch verb<strong>und</strong>ene<br />
Aspekt CO2-Belastung <strong>und</strong> Klimaschutz.<br />
Gr<strong>und</strong> genug für Unternehmen tätig zu werden.<br />
Ein betriebliches Energiemanagement hilft da -<br />
bei, die tatsächlichen Einsparpotenziale im Un-<br />
zial <strong>und</strong> ökologisch nachhaltigen sowie konservativen Anlageformen<br />
anzulegen.<br />
Um den <strong>Umwelt</strong>preis 2010 „Energieeffizienz mit Mitarbeiterbeteiligung“<br />
bewerben sich 70 Organisationen aus ganz<br />
Deutschland. Verliehen wird die mit 25.000 Euro dotierte<br />
Auszeichnung für erfolgreiche Aktivitäten zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz, bei denen die Belegschaft einbezogen<br />
wird. Die Palette der eingereichten Initiativen ist ebenso<br />
bunt wie der Kreis der Bewerbungen: Von öffentlichen Verwaltungen<br />
<strong>und</strong> Hochschulen über gastronomische Einrichtungen<br />
bis hin zu Unternehmen aus Papiererzeugung,<br />
Automobil- <strong>und</strong> Kunststoffindustrie (S. 65).<br />
Verliehen wird der Preis am 4. November 2010 in Hannover<br />
bei einer Veranstaltung zum 20jährigen Bestehen der <strong>Stiftung</strong>.<br />
Das <strong>Umwelt</strong>ministerium des Landes Nord rhein-Westfalen<br />
vergibt einen Sonderpreis für Bewerbungen aus NRW.
�<br />
ternehmen aufzudecken. Hierbei unterstützte<br />
B.A.U.M. kleine <strong>und</strong> mittelständische Unternehmen<br />
im Rahmen des Einstiegsberatungsprojekts<br />
ECO+. Es ergaben sich durchschnittliche Kostenreduzierungen<br />
von 5.000 bis 10.000 Euro sowie<br />
eine durchschnittliche Co2-Reduktion von 74<br />
Tonnen pro Unternehmen. Ein Großteil der Einsparungen<br />
ist bereits durch nichtinvestive Maßnahmen<br />
wie Verhaltensänderungen oder mit nur<br />
geringem Investitionsbedarf realisierbar. Die von<br />
B.A.U.M. im Rahmen eines Ökoprofit-Projektes,<br />
also einer nächsten <strong>und</strong> weitergehenden Stufe,<br />
untersuchten 622 Unternehmen mit über 170.000<br />
Ein <strong>Umwelt</strong>management für KMU<br />
Ökoprofit, eine Kooperation von Wirtschaft <strong>und</strong><br />
Kom munen im <strong>Umwelt</strong>management, wurde im öster -<br />
reichischen Graz ersonnen <strong>und</strong> findet weltweit Nach -<br />
ahmung. In einem einjährigen Ökoprofit-Einsteigerkurs<br />
werden Betriebe von geschulten BeraterInnen<br />
dabei unterstützt, Ressourcen zu identifizieren <strong>und</strong><br />
einzusparen. Nach erfolgreichem Abschluss des ersten<br />
Jahres engagieren sich viele Betriebe im Ökoprofit-<br />
Klub, einem Netzwerk für nachhaltige Entwicklung<br />
der jeweiligen Stadt oder Region.<br />
Ökoprofit ist Marktführer beim <strong>Umwelt</strong>management<br />
<strong>und</strong> insbesondere für kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />
Unternehmen interessant. B<strong>und</strong>esweit haben sich<br />
seit 1998 in etwa 90 Projekten knapp 2.500 Betriebe<br />
<strong>und</strong> Organisationen engagiert. Dabei haben sie hoch -<br />
gerechnet etwa sieben Millionen Megawatt-Stun-<br />
Das im Vorjahr begonnene ÖKOPROFIT-Projekt der IG BCE-<br />
Hauptverwaltung wird zertifiziert. 24 Maßnahmen sorgen<br />
für Einsparungen in Höhe von etwa 60.000 Euro <strong>und</strong> verbessern<br />
die Ökobilanz der Gewerkschaft.<br />
Die <strong>Stiftung</strong> ist Partner bei internationalen Veranstaltungen,<br />
wie dem Zweiten Deutschen Elektromobil-Kongress<br />
<strong>und</strong> dem Dritten Biowerkstoff-Kongress, die von der Nova-<br />
Institut GmbH organisiert werden.<br />
Der Film „Saubere Energie aus Guter <strong>Arbeit</strong>!“ wirbt für Photovoltaik<br />
aus tarifgeb<strong>und</strong>enen Unternehmen mit guten <strong>Arbeit</strong>sbedingungen.<br />
Das Projekt „Serverbasierte IT-Konzepte <strong>und</strong> ihre Auswirkungen<br />
auf Ergonomie, Datenschutz, Mitarbeiterzufrieden -<br />
heit <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz“ dient dazu, die Mitbestimmung<br />
in der modernen IT-Landschaft mit mitarbeiterbezogenen<br />
Mitarbeitern erzielten durchschnittliche Einsparungen<br />
von 31.512 Euro <strong>und</strong> 130 Tonnen CO2 je<br />
Betrieb.<br />
Aktuell bildet B.A.U.M. in einem berufsbegleitenden<br />
Qualifizierungsprogramm zudem betriebliche<br />
Energieeffizienzmanager aus, um gerade KMU<br />
zu einem „Kümmerer“ mit dem nötigen Knowhow<br />
zu verhelfen. Denn dieser fehlt in den allermeisten<br />
Fällen. Doch eine solche Person macht<br />
die Umsetzung von Maßnahmen vielfach erst<br />
möglich. <<br />
www.baumev.de<br />
www.effizienzmanager.de<br />
den Strom <strong>und</strong> Wärme, 250.000 Liter Kraftstoff <strong>und</strong><br />
zwölf Millionen Kubikmeter Wasser eingespart. Die<br />
Betriebe investierten etwa 400 Millionen Euro <strong>und</strong><br />
reduzierten ihre Kosten in Höhe von etwa 500 Millionen<br />
Euro.<br />
In der Hauptverwaltung der IG BCE wurden 2009<br />
<strong>und</strong> 2010 im Rahmen eines Projekts in Hannover<br />
Drucker <strong>und</strong> Kopierer umgerüstet, PCs, Server <strong>und</strong><br />
Notebooks durch energiesparendere Geräte ausgetauscht,<br />
der Fuhrpark auf energieeffizientere Wagen<br />
umgestellt <strong>und</strong> die Steuerung der Stromanlage optimiert.<br />
Der Ökoprofit: 84,5 Tonnen CO2 weniger in<br />
der Luft, 60.000 Kilowattst<strong>und</strong>en Strom <strong>und</strong> 4.000<br />
Kubikmeter Wasser gespart. Macht zusammen über<br />
55.000 Euro <strong>und</strong> das Zertifikat Ökoprofit 2009/10.<br />
www.oekoprofit.com<br />
www.arqum.de/datenbank<br />
Themen wie Hardware-Ergonomie, Schutz persönlicher<br />
Daten, Informationsrechte, praktischer Nutzen <strong>und</strong> Zeitautonomie<br />
zu verbinden. Gute <strong>und</strong> mitarbeiterfre<strong>und</strong>liche<br />
Lösungen bei der Einführung energieeffizienter IT-Systeme<br />
sollen identifiziert werden (S. 59).<br />
Die <strong>Stiftung</strong> hat sich zum 20jährigen Jubiläum neu aufgestellt.<br />
Mit ihrem Engagement <strong>und</strong> der Vergabe von <strong>Umwelt</strong>preisen<br />
sowie Drittmittelprojekten wirkt sie aktiv an<br />
der Entwicklung <strong>und</strong> Umsetzung konsens- <strong>und</strong> lösungsorientierter<br />
Strategien auf betriebs-, industrie-, <strong>und</strong> gesellschaftspolitischer<br />
Ebene mit. Sie wirbt auf allen Hierarchieebenen<br />
in Unternehmen für das Paradigma eines grünen,<br />
energie- <strong>und</strong> ressourceneffizienten Wachstumszyklus <strong>und</strong><br />
einen nachhaltigen Energiemix. Diese Leitmotive sollen in<br />
betriebliche Prozesse <strong>und</strong> in Sozialpartnerdialoge integriert<br />
werden.<br />
<<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Ein Zukunftsfonds zum<br />
Energie sparen<br />
Ein sich selbst tragendes Finanzierungsinstrument<br />
für Investitionen<br />
in Energieeffizienz,<br />
die Idee ist bestechend einfach:<br />
Professionelle Energiebera -<br />
terInnen ermitteln in öffentlichen<br />
Einrichtungen, Unter -<br />
nehmen <strong>und</strong> Privathaushalten<br />
zunächst die Einsparpotenziale.<br />
Ein Zukunftsfonds finanziert<br />
dann die Investition in<br />
klar definierte Maßnahmen.<br />
Die so erzielten Einsparungen<br />
dienen zu 50 Prozent der eigenen<br />
Kostenentlastung. Die anderen<br />
50 Prozent fließen an<br />
den Zukunftsfonds zurück. Je<br />
nach Laufzeit <strong>und</strong> Investitionsvolumen<br />
sind die Fördermittel<br />
einschließlich Zinsen <strong>und</strong> die<br />
Kosten für Beratung, Verwaltung<br />
<strong>und</strong> Ausfallrisiken innerhalb<br />
von drei bis zehn Jahren<br />
zurückgezahlt. Danach kommen<br />
die Einsparungen zu 100<br />
Prozent den Eigentümern zu<br />
Gute.<br />
Banken <strong>und</strong> Sparkassen könnten<br />
den Zukunftsfonds vertreiben.<br />
Entwickelt hat das Modell<br />
Prof. Dr. Maximilian Gege, der<br />
Vorsitzende des B.A.U.M. e.V.<br />
www.baumev.de<br />
→ Projekte, Zukunftsfonds<br />
Mitgliedschaften der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong><br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong><br />
· B<strong>und</strong>esverband Deutscher <strong>Stiftung</strong>en<br />
www.stiftungen.org<br />
· B<strong>und</strong>esdeutscher <strong>Arbeit</strong>skreis für <strong>Umwelt</strong> -<br />
bewusstes Management (B.A.U.M. e.V.)<br />
www.baum-ev.de<br />
· KlimaAllianz2020 der Stadt Hannover<br />
www.klimaallianz-hannover.de<br />
· Niedersächsischen Regierungskommission<br />
Klimaschutz, <strong>Arbeit</strong>sgruppe Bildung<br />
· <strong>Stiftung</strong>sForum für Berufliche Bildung<br />
· Wissensportal Energieeffizienz<br />
www.ee-b.de<br />
79
80<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
5 <strong>Umwelt</strong>analytik bei Bayer: Ein Bayer-<br />
Mitarbeiter im Labor des Instituts<br />
für <strong>Umwelt</strong>analyse <strong>und</strong> Bewertungen<br />
in Leverkusen hält eine Laichschale,<br />
mit der in einem Aquarium<br />
Fischeier aufgefangen werden. An<br />
diesen wird untersucht, ob behandelte<br />
Abwässer schädlich für Fische<br />
sind. Foto: Bayer AG<br />
Mehr als bloße Absichtserklärung<br />
Wie sich die Bayer AG für Nachhaltigkeit engagiert.<br />
Bei Bayer haben Ökonomie, Ökologie <strong>und</strong> gesellschaftliches<br />
Engagement den gleichen hohen<br />
Stellenwert. Entsprechend sieht der Konzern seine<br />
Rolle als sozial <strong>und</strong> ethisch verantwortungsbewusst<br />
agierendes Unternehmen. Und folglich ist<br />
Nachhaltigkeit keine bloße Absichtserklärung,<br />
sondern zentraler Unternehmenswert.<br />
„In unserem Konzern ist nachhaltiges Wirtschaften<br />
seit langem ein wesentliches Ziel der Geschäftspolitik“,<br />
heißt es im Bayer-Nachhaltigkeitsbericht<br />
2009. Dies habe nicht zuletzt dazu geführt,<br />
dass sich das Unternehmen in der globalen<br />
Finanz- <strong>und</strong> Wirtschaftskrise „erfolgreich behaupten“<br />
konnte. Dementsprechend entwickelte<br />
Bayer 2009 seine Nachhaltigkeitsstrategie noch<br />
einmal weiter <strong>und</strong> startete ein umfangreiches<br />
Nachhaltigkeits programm. In dessen Mittelpunkt<br />
stehen internationale Leuchtturm-Projekte<br />
zu den Themen Ges<strong>und</strong>heitsversorgung,<br />
Ernährungssicherheit sowie neue Lösungen für<br />
Klimaschutz <strong>und</strong> Ressourcen-Schonung. Dabei<br />
stützt sich das Nachhaltigkeitskonzept auf drei<br />
Säulen: Produkte <strong>und</strong> Technologien, Geschäftsprozesse<br />
sowie gesellschaftliches Engagement.<br />
Eine entscheidende Rolle spielen bei Produkten<br />
<strong>und</strong> Technologien die Innovationen. Bayer ist ein<br />
Er finder-Unternehmen <strong>und</strong> hat 2010 das Budget<br />
für Forschung <strong>und</strong> Entwicklung auf ein erneutes<br />
Rekordniveau von r<strong>und</strong> 3,1 Milliarden Euro gehoben.<br />
Bei den Geschäftsprozessen geht es insbesondere<br />
um verantwortungsbewusste Personalpolitik,<br />
Produktverantwortung <strong>und</strong> nachhaltiges Lieferantenmanagement.<br />
In diesem Kontext steht<br />
auch die Standortvereinbarung an den deutschen<br />
Standorten. Als die Vereinbarung Ende<br />
2009 neu erarbeitet wurde, hob Vorstandsmitglied<br />
<strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sdirektor Dr. Richard Pott hervor,<br />
dass der „seit 1997 bestehende Verzicht auf<br />
betriebsbedingte Kündigungen trotz des unsicheren<br />
wirtschaftlichen Umfelds für drei Jahre<br />
fortgeschrieben wurde“. Auch der Bayer-Gesamtbetriebsratsvorsitzende<br />
Thomas de Win lobte<br />
„die Fortführung der bei Bayer gelebten sozialen<br />
Verantwortung“.<br />
Verantwortungsbewusst zeigt sich das Unternehmen<br />
auch bei <strong>Arbeit</strong>ssicherheit, Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong>schutz, die durch gezielte Initiativen<br />
permanent verbessert werden.<br />
Und sein gesellschaftliches Engagement unterstreicht<br />
der Konzern nicht zuletzt durch seine<br />
<strong>Stiftung</strong>en: die „Bayer Science & Education Fo<strong>und</strong>ation“<br />
sowie die „Bayer Cares Fo<strong>und</strong>ation“. Insgesamt<br />
engagiert sich Bayer weltweit in r<strong>und</strong><br />
300 Projekten mit Schwerpunkten bei Bildung<br />
<strong>und</strong> Forschung, <strong>Umwelt</strong> <strong>und</strong> <strong>Natur</strong>, Ges<strong>und</strong>heit<br />
<strong>und</strong> Sozialem sowie Sport <strong>und</strong> Kultur.<br />
Denn die eigene Zukunftsfähigkeit hängt unmittelbar<br />
mit den Zukunftsperspektiven der gesamten<br />
Gesellschaft zusammen. <<br />
www.nachhaltigkeit.bayer.de<br />
Dirk Frenzel, Bayer AG, Konzernkommunikation
Klimaschutz braucht raschen Netzausbau<br />
Erneuerbare Energien sind auf dem<br />
Vormarsch. Wir bei 50Hertz sind Vorreiter<br />
bei der In tegration der erneuerbaren<br />
Energien ins Netz. Wir betreiben das<br />
Höchst spannungsnetz für mehr als<br />
18 Millionen <strong>Mensch</strong>en im Norden <strong>und</strong><br />
Osten Deutschlands – die Exportregion<br />
für grünen Strom.<br />
Erneuerbare Energien brauchen neben<br />
Speichern neue Leitungen. Wir meinen<br />
es ernst mit unserer gesellschaftlichen<br />
Verantwortung, Stromautobahnen gemäß<br />
den Klimazielen Deutschlands <strong>und</strong> Europas<br />
zu entwickeln.<br />
Dafür sind folgende politische Weichen<br />
zu stellen:<br />
– Für den notwendigen Netzausbau<br />
benötigen wir stabile Investitionsbedingungen<br />
sowie eine politisch gestützte<br />
Akzeptanz offensive.<br />
– Der rechtliche <strong>und</strong> regulatorische<br />
Rahmen muss dafür sorgen, dass die<br />
Kosten der Integration der erneuerbaren<br />
Ener gien deutschlandweit fair verteilt<br />
<strong>und</strong> Anreize für die enormen Investitionen<br />
gesetzt werden.<br />
Mehr unter www.50hertz-transmission.net
82<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
© Querformat – Lothar Rudolf Medienkonzept<br />
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GESPRÄCH<br />
AKTUELLES<br />
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Aktion „Fugenpate“: Wie es Wirksam bleiben bei sinkenden<br />
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sung <strong>und</strong> die Sozialpflichtig<br />
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Günter Wallraff ist ein Botschafter unserer b<strong>und</strong>esweiten »Respekt!-Schilderaktion« Gemeinsam mit vielen anderen Partnern<br />
setzen wir uns ein gegen Rassismus, Vorurteile, Homophobie <strong>und</strong> Sexismus. Wir möchten, dass bald an vielen Sportanlagen,<br />
Schulen <strong>und</strong> Betrieben unsere Schilder »Respekt! Kein Platz für Rassismus« angebracht werden. Mehr Informationen im Bildband.<br />
Eine Aktion der »Gemeinützigen Respekt! Kein Platz für Rassismus GmbH«
So können Sie helfen<br />
Spenden werden für die in der Satzung festgelegten<br />
Zwecke verwendet.<br />
Spendenkonto:<br />
SEB-Bank AG Hannover<br />
Kto.-Nr.: 1026 336 800<br />
BLZ: 250 101 11<br />
Als Förderer unterstützen Sie mit ihrem Beitrag<br />
regelmäßig unsere Satzungsziele.<br />
Förderkonto:<br />
BB Bank<br />
Kto.-Nr. 47 12 900<br />
BLZ 66 090 800<br />
Zustiftungen erhöhen das Gr<strong>und</strong>vermögen der <strong>Stiftung</strong><br />
dauerhaft. Die daraus erwachsenen Zinserträge<br />
stehen für Förderungen <strong>und</strong> Projekte zur Verfügung.<br />
Beitrittserklärung/Förderbogen<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
Spendenbescheinigungen / Sonderausgaben<br />
Die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> ist eine gemeinnützigen Zwecken im Sinne<br />
der Abgabenordnung (§§ 51 ff.) dienende <strong>Stiftung</strong>. Jede/r Spender/in erhält<br />
ebenso wie die Förderer im Februar des Folgejahres automatisch eine Spendenbescheinigung<br />
für das Finanzamt. Spenden <strong>und</strong> Förderbeiträge werden<br />
in Höhe von bis zu 20 Pro zent des Jahreseinkommens als Sonderausgaben<br />
im Sinne des § 10 b Abs. 1 EStG vom Finanzamt anerkannt.<br />
Förderkreis<br />
Förderer unterstützen die <strong>Stiftung</strong> dabei, die natürlichen Lebensgr<strong>und</strong>lagen<br />
zu erhalten <strong>und</strong> gute Voraussetzungen für die heutigen <strong>und</strong> künftigen Gene -<br />
rationen zu schaffen.<br />
Unterstützen Sie uns als Förderer mit Ihrem Beitrag für eine ressourceneffiziente<br />
<strong>und</strong> nachhaltige Wirtschaft <strong>und</strong> Gesellschaft. Spenden Sie sicher <strong>und</strong><br />
bequem online <strong>und</strong> werden Sie Förderer unter www.arbeit-umwelt.de.<br />
Ich möchte zum Förderkreis gehören <strong>und</strong> die <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> regelmäßig unterstützen.<br />
Name, Vorname<br />
Firma/Institution<br />
Straße/Hausnummer<br />
Postleitzahl, Ort<br />
Telefon, E-Mail<br />
Der Mindestförderbeitrag beträgt im Jahr für eine Einzelpersonen 60 Euro <strong>und</strong> für Firmen <strong>und</strong> Institutionen 1.000 Euro.<br />
Mein Jahresbeitrag als Einzelperson: Mein Jahresbeitrag als Firma/Institution:<br />
c 250 Euro c 120 Euro c 60 Euro c 5.000 Euro c 2.000 Euro c 1.000 Euro<br />
Ort / Datum / Unterschrift<br />
Einzugsermächtigung<br />
von Auftraggeber (durch Lastschriften) c monatlich c vierteljährlich c halbjährlich c jährlich<br />
Kontonummer<br />
Bankleitzahl<br />
Kreditinstitut<br />
an Zahlungsempfänger <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG Bergbau, Chemie, Energie · Königsworther Platz 6 · 30167 Hannover<br />
Hiermit ermächtige/n ich/wir Sie widerruflich, die von mir/uns entrichteten Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Kontos durch Lastschriften einzuziehen.<br />
Wenn mein/unser Konto die erforderliche Deckung nicht aufweist, besteht seitens des kontoführenden Kreditinstituts keine Verpflichtung zur Einlösung. Teileinlösungen<br />
werden im Lastschriftverfahren nicht vorgenommen.<br />
Ort / Datum / Unterschrift<br />
83
84<br />
Magazin der <strong>Stiftung</strong> <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Umwelt</strong> der IG BCE<br />
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Den Nachwuchs für Chemie zu begeistern, ist wichtig für unser aller<br />
Zukunft. Darum haben wir in 15 Ländern „Kids’ Labs“, in denen Kinder <strong>und</strong><br />
Jugendliche Chemie <strong>und</strong> Wissenschaft spielerisch erleben können. Wenn<br />
junge Forscher <strong>und</strong> Reagenzgläser gut miteinander können, dann ist das<br />
Chemie, die verbindet. Von BASF. www.basf.com/chemistry<br />
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