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Lehrplan - Evangelische Religion, Bayern: Grundschule

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Fachprofil <strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre6 Kinder bemühen sich darum, Wahrgenommenes und Erlebtes zu klären und zu verstehen. Im <strong>Religion</strong>sunterrichtbegegnen sie einer Sicht von Wirklichkeit, die die Vordergründigkeit alltäglicher Erfahrungenaufbricht und hinterfragt. In Prozessen differenzierten Erlebens, Wahrnehmens und Denkens sollen Buben undMädchen zu einem tieferen Verständnis ihres äußeren und inneren Erlebens hingeführt werden. In diesemZusammenhang lernen sie im Umgang mit biblischen Geschichten zunehmend bewusster zwischen demWortlaut eines Textes und dessen Bedeutung zu unterscheiden. Dabei soll die Einsicht angebahnt werden, dassdie Worte und Bilder der Bibel nicht im Gegensatz zu ihrem Weltbild stehen, sondern der Glaube zu einervertieften Sicht der äußeren und inneren Wirklichkeit führen kann. Im vielfältigen Umgang mit Symbolen undMetaphern kann die dafür notwendige religiöse Sprachfähigkeit geweckt und gefördert werden. Dies hilft ihnenbei der Sinnerschließung biblischer Texte.6 Kinder brauchen Träume und Visionen, um ihrem Leben Räume in die Zukunft zu erschließen. Im <strong>Religion</strong>sunterrichtwerden ihnen Zugänge zu visionären Bildern und Erzählungen von der Gegenwart und Zukunftdes Reiches Gottes, von Gottes befreiendem und lebensförderndem Wirken eröffnet. Die Kraft dieser visionärenBilder kann ihnen helfen, Mut und Zuversicht in gegenwärtig bedrängenden Situationen zu gewinnen undhilfreiche Vorstellungen für die zukünftige Gestaltung ihres Lebens zu entwickeln.6 Kinder sehnen sich nach Verlässlichkeit in ihrem Leben. Im <strong>Religion</strong>sunterricht begegnen sie christlichgeprägten Riten und Ritualen, in denen sie Geborgenheit, Entlastung und Vergewisserung erfahren. Imgemeinsamen Feiern und in den Festen des Kirchenjahres sollen die Kinder Zugang zur Bedeutung undSinnmitte solcher Riten und Rituale finden und im Umgang mit ihnen ihre ordnende, heilende und menschenverbindendeWirkung erleben.Hinweise zum UnterrichtLernprozesse, die Grundfragen und Bedürfnisse der Kinder mit Erfahrungen des christlichen Glaubens inBeziehung setzen, geschehen in vielfältigen Lehr- und Lernformen:Die Kinder sollen sich im <strong>Religion</strong>sunterricht in handlungs- und erlebnisorientierter Form auf ganzheitliche undkreative Weise mit den dafür vorgesehenen Inhalten auseinander setzen können. Wichtige Mittler im Lernprozesssind Erzählfiguren, mit deren Erfahrungen, Einstellungen und Werthaltungen sich die Kinder identifizieren und zudenen sie Stellung nehmen können. Verschiedene Formen der Darstellung der Inhalte und des Gesprächs dienenauch der kognitiven Verarbeitung, der Klärung, Vertiefung und Vernetzung der Inhalte untereinander.In Formen freien Arbeitens, im fächerverbindenden und im projektorientierten Unterricht können die Kinderlernen, selbst gesteuert und eigenverantwortlich religiöse Inhalte zu erschließen, darzustellen, in Lebenszusammenhängeeinzuordnen und sie einer schulischen und außerschulischen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. DerBezug zur Kirchengemeinde spielt dabei eine wichtige Rolle. Besonders für eine Kooperation mit dem katholischen<strong>Religion</strong>sunterricht sind geeignete Themenfelder gekennzeichnet. Hier können Gemeinsamkeiten entdecktund unterschiedliche konfessionelle Gegebenheiten bedacht werden.In einzelnen Themenbereichen finden sich auch Alternativangebote. Es empfiehlt sich, der jeweiligen schulischenSituation entsprechend, Schwerpunkte zu setzen und für die Klasse und deren Bedürfnisse geeignete Inhalteauszuwählen.Die mit „M“ gekennzeichneten Texte und Lieder sind Inhalte, die die Schüler memorieren sollen. Sie stellenKristallisationspunkte von Lernprozessen dar, um die sich - je nach Situation der Klasse - weitere M-Textegruppieren können.Es gilt auch für die <strong>Grundschule</strong> das „Globalziel für den <strong>Evangelische</strong>n <strong>Religion</strong>sunterricht“ (Amtsblatt für dieEvangelisch-Lutherische Kirche in <strong>Bayern</strong>, Nr. 5 vom 9. März 1992).22


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 1<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehreJahrgangsstufe 11.1 Miteinander umgehen Û Pädagogisches Leitthema 1/2.1Die Erstbegegnung mit dem <strong>Religion</strong>sunterricht verlangt ein sehr behutsames Eingehen auf das einzelne Kind undauf das Miteinander in der Gruppe, damit vertrauensvolle Beziehungen untereinander wachsen können. DieSchüler sollen in zunehmendem Maße darauf aufmerksam werden, dass es im <strong>Religion</strong>sunterricht um Fragen,Erlebnisse und Erfahrungen von Menschen geht, die auch für ihr Leben wichtig sind. Sie sollen wahrnehmen, dassjedes Kind anders ist, und bereit werden, andere in ihrer Individualität anzunehmen, ihre Bedürfnisse ernst zunehmen und sich den eigenen Fähigkeiten entsprechend für andere einzusetzen. Dabei können sie entdecken, wieim gemeinsamen Tun Gemeinschaft wachsen kann.1.1.1 Im <strong>Religion</strong>sunterricht zusammen kommen Û KR 1.1.1, Eth 1/2.1, D 1/2.1.1, KuE 1.3Einander kennen lernen6 Jeder hat besondere Eigenschaften und Fähigkeiten.Jeder ist wichtig.6 Wir können uns freuen und traurig sein.6 Wir können einander vertrauen.Reime und Spiellieder gestalten Û MuE 1.1.1, 1.4.2;Bilder und Bilderbücher betrachten; Gemeinschaftsarbeitengestalten; den Raum ausgestalten; Gemeinschaftserlebnisseinitiieren, z. B. kleine Feiern, RitualeÛ D 1/2.1.3, HSU 1.4.11.1.2 Miteinander lernenMiteinander Fragen stellen und Antworten suchen6 Wir können über viele Dinge staunen.6 Wir denken über Gott und die Welt nach. Û KR1.1.2z. B.: Was ist das Größte, Kleinste und Älteste, dasich mir vorstellen kann? Woher kommt das alles?Situationen schaffen, die Fragehaltungen wecken undStaunen ermöglichen, z. B. durch Bilder, Geschichten;Fragen der Kinder aufgreifen; auf Vorstellungen derSchüler von Gott und seinem Wirken in der Welt eingehen1.1.3 Gemeinschaft gestalten Û Pädagogisches Leitthema 1/2.4, KR 1.2.3, WTG 1.3.1Erleben, wie miteinander zu teilen das Leben reichermachen kann6 Martin sieht die Not des Bettlers. Er ist zum Teilenbereit; diese Begegnung verändert sein Leben.6 Teilen ist nicht immer leicht, aber es ist für unserZusammenleben in der Gemeinschaft wichtig.Martinslieder singen, bedenken und gestalten Û MuE1.1.1; das örtliche Brauchtum bedenken; über Situationennachdenken, in denen auch Kinder teilen können,z. B. ihre Spielsachen, ihre Freude, ihre Zeit; kleineAktionen des Teilens durchführenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLerneneine Martinsfeier gemeinsam als „Fest des Teilens“gestalten Û KR 1.2.3, HSU 1.4.1, MuE 1.1.1, WTG1.3.11.2 Miteinander zur Krippe gehen Û KR 1.3, HSU 1.6.3Weihnachten ist das christliche Fest, das im Brauchtum am stärksten verankert ist. Trotz vieler regionaler, örtlicherund familiärer Unterschiede erleben die Kinder die Vorweihnachts- und Weihnachtszeit in ähnlicher Weise. Derchristliche Gehalt dieses Festes wird aber nicht allen Kindern vertraut sein. Im <strong>Religion</strong>sunterricht sollen sie derAdventszeit als einer intensiv erlebten Zeit freudigen Wartens auf das Fest der Geburt Jesu begegnen. DieAnnäherung an das Weihnachtsgeschehen erfolgt in dieser Jahrgangsstufe über die Identifikation mit den Hirten.Mit ihnen sollen die Kinder den Weihnachtsweg zur Krippe gehen und so von der Geburt Jesu erfahren. Sieerleben die Hirten dabei als Menschen, die sich über das Kind in der Krippe freuen. Mit ihnen können sie fühlen,staunen, nachdenken, loben und so in das Weihnachtsgeschehen einbezogen werden.1.2.1 Advent - Zeit der BesinnungDie Adventszeit als stille Zeit erleben6 Stille als Gegenpol zur Hektik um uns erleben6 innere Ruhe und friedfertiges Verhalten anstrebenvorweihnachtliches Brauchtum mitgestalten und miterleben;Räume schmücken und gestalten Û KuE 1.2,WTG 1.3.1; Adventsmeditationen erleben60


u Jesus befreit Menschen aus ihrer Angst (Mk4,35-41).Er macht uns Mut, auch in der Angst auf Gott zuvertrauen und Menschen in ihrer Angst beizustehen.u Jesus hilft Menschen, dass sie neu sehen können(Mk 10,46-52).Er zeigt auch uns, dass es mehr zu sehen gibt alsunsere Augen wahrnehmen.<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 1Bilder der Angst und des Geborgenseins betrachten,gestalten und verändern; über eigene Ängste und Erfahrungenvon Geborgenheit und Zuversicht nachdenken;zu Angst und Geborgenheit eine Klanggeschichteentwickeln Û MuE 1.2.2; ein Psalmwort bedenken,z. B. Psalm 130,1Darstellen, wie die Leute Bartimäus zurückstoßen, wieJesus sich ihm zuwendet; Situationen entdecken, indenen Menschen „sehend“ wahrnehmen, was ein andererbraucht, was ihn freut/ärgert, was ihn ängstigtAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenSpielszenen für einen Schulgottesdienst gestaltenÛ KR 1.2, D1/2.1.4, MuE 1.4.2; eine Ausstellung gestalten:„Kinder entdecken Jesus“ Û 2.3, 3.4, 4.41.4 Trauer erfahren - Osterfreude erleben Û KR 1.5Kinder werden in ihrem Umfeld mit Erfahrungen von Freude, Leid und Trauer konfrontiert. Sie versuchen, mitdiesen Erfahrungen umzugehen. Durch die Anteilnahme an der Angst und der Trauer, die die Passion Jesu, z. B.bei einem betroffenen Jünger, auslöst, lernen sie schmerzhafte Erfahrungen kennen, die die Jüngerinnen undJünger mit dem Weg Jesu zum Kreuz verbinden. Die Kinder sollen nacherleben, wie durch das Ostergeschehen dieTrauer der Jünger schwindet und Freude ihr Leben erfüllt. Ihre dunklen Erfahrungen werden durch helle undfröhliche Ostererfahrungen abgelöst. Die Schüler sollen entdecken, wie die Jünger wieder Mut fassen und auf diebegleitende Zusage Jesu von seiner immer währenden Gegenwart vertrauen. Im Nachempfinden der persönlichenBeziehung eines Jüngers zu Jesus sollen sie die Osterfreude der Jünger kennen lernen und bereit werden, etwasvon dieser Freude zum Ausdruck zu bringen.1.4.1 Jesus leidet und stirbtMit den Jüngern um Jesus trauern (Lk 22,23 inAuswahl)6 Jesus hat nicht nur Freunde; viele ärgern sich überihn und sind über das, was er sagt und tut, empört.6 Jesus wird gefangen genommen; er leidet und stirbt.6 Die Jünger bleiben ängstlich zurück.1.4.2 Jesus Christus lebtVon der Auferweckung Jesu durch Gott erfahren (Lk24,1-11; 36-53 in Auswahl)6 Jesus bleibt nicht tot; Gott schenkt ihm neues Lebenin seiner Gegenwart.6 Die Jünger hören die Botschaft, können sie abernicht glauben; der Auferstandene spricht sie an;jetzt können sie sich freuen.1.4.3 Die Bedeutung des KreuzesDer Bedeutung des Kreuzes als Hoffnungssymbolnachspüren6 Im Zeichen des Kreuzes verbindet sich für die JüngerTrauer über Jesu Tod und Freude über seineAuferstehung.6 Menschen können hoffen: Jesu Wirken geht weiterund sie wissen sich darin eingebunden.das Geschehen z. B. aus der Sicht eines Jüngers hörenund nachgestalten; Kunstwerke in Kirchen und aufFriedhöfen am Ort betrachten und bedenken; einPsalmwort gestalten, z. B. Psalm 61,2-3die Auferstehungsgeschichte hören; Überlegen, wasdieses Geschehen für Jesu Jünger bedeutet; verschiedeneKunstwerke zum Ostergeschehen, z. B. Kirchenfenster,Reliefs, Wandteppiche, Antependien betrachtenund bedenken; Osterfreude durch den Umgang mitverschiedenen Symbolen und Ritualen zum Ausdruckbringen; über Osterbrauchtum nachdenken; ein Psalmwortgestalten, z. B. Psalm 126,5; Psalm 30,5die Empfindungen der Jüngerinnen und Jünger währenddes Passions- und Ostergeschehens mit verschiedenenbildnerischen Mitteln ausdrücken; ein Hoffnungskreuzz. B. für das Klassenzimmer gestaltenÛ KuE 1.262


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 11.6.1 Vertrauen als Lebensgrund Û Eth 1/2.6, HSU 1.4.2Vertrauenserfahrungen im eigenen Leben nachspüren6 Vertrauen braucht eine Grundlage.6 Vertrauen ist nicht immer leicht.6 Vertrauen schenkt Zuversicht, stärkt und erleichtertdas Zusammenleben.1.6.2 Abraham - ein Leben im Vertrauen auf GottAbraham auf seinem Weg des Vertrauens begleiten6 Gott hat mit Abraham und Sara Großes vor.6 Abraham traut Gottes Verheißungen (Gen 12,1-7).6 Konflikte belasten das vertrauensvolle Zusammenlebender Sippen.6 Abrahams Gottvertrauen schafft eine neue Friedensbasis(Gen 12,8-9; 13,5-12).6 Gott macht sein Versprechen wahr: Isaak wird geboren,Abrahams Vertrauen in eine verheißungsvolleZukunft wird weiter gestärkt (Gen 15,1-6;21,1-3).1.6.3 Abraham - eine Glaubensgestalt für unsNachspüren, was es bedeutet, wie Abraham auf Gott zuvertrauen6 Menschen bekommen Mut, Zukunft zu gestalten.6 Sie finden Kraft, an Überzeugungen festzuhalten,lassen sich durch Enttäuschungen nicht entmutigen.6 Menschen erkennen, dass sie auf ihrem Lebenswegvon Gott geführt und begleitet wurden.Bilder, die Vertrauenserfahrungen zum Ausdruck bringen,betrachten und gestalten; Vertrauenserfahrungenmit geeigneten Symbolen ausdrücken, z. B. Hand, Nesteine sequenzbegleitende Bildfolge gestalten, z. B. alsWandfries; darüber nachdenken, was Gott Abrahamund seiner Sippe verspricht; Spielszenen zu den einzelnenEntscheidungssituationen gestalten; die VertrauenserfahrungenAbrahams, Saras, einzelner Knechtein den Entscheidungssituationen der Geschichtedarstellen, z. B. mit Farben, Klängen, Symbolen; einPsalmwort gestalten, z. B. Psalm 5,12; 4,7-9von Schritten des Vertrauens im Leben von Menschenerzählen; davon hören, wie Menschen, z. B. in Gebetenund Liedern, dankbar bekennen, wie Gott sie in ihremLeben geführt hat; einfache Danksätze formulieren undgestaltenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLerneneine Willkommensfeier für künftige Erstklässler gestaltenÛ D1/2.1.3, MuE 1.1.1, 1.4.2; einen Schulgottesdienstzum Thema „Vertrauen“ planen Û MuE 1.1.1u1.7 In der Kirche feiern (alternativ zu 1.8)Kinder sollen möglichst frühzeitig eine positive Beziehung zu ihrer Ortsgemeinde aufbauen und dabei die Kircheals ein Haus kennen lernen, in dem die christliche Gemeinde ihre Gottesdienste feiert. Im Mitgestalten undMitfeiern eines Gottesdienstes oder einer Andacht sollen sie Dank, Lob, Bitte und Fürbitte als Elemente desGottesdienstes erleben und Gemeinschaft im Gottesdienst erfahren.1.7.1 Der KirchenraumEntdecken, wie Gegenstände, Zeichen und Symbole inder Kirche darauf hinweisen: Gott will bei uns und mituns sein; wir dürfen seine Gäste sein.1.7.2 Der GottesdienstErfahren, was Menschen dabei wichtig ist Û KR 1.1.26 Sie hören von Gott: Gott ist wie ein guter Hirte, einguter Vater, eine gute Mutter ... Û 1.2, 1.3.2die Kirche vor Ort besuchen; Pfarrer/Mesner befragenÛ D 1/2.1.2; eine Besinnung gestalten, z. B. zu einemAltarbild; angemessenes Verhalten in der Kircheeinen Gottesdienst zum Thema „Menschen vertrauenauf Gott“ mitgestalten6 Sie bitten, loben und danken Gott. ein Lob- und Danklied singen und bedenken Û MuE1.1.1; einfache Bitt- und Fürbittsätze für den Gottesdienstformulieren und gestalten Û D 1/2.3.164


6 Sie erleben: Im gemeinsamen Hören, Bitten, Loben,Danken wird die Gemeinschaft der Christen untereinanderund zu Gott spürbar.M: „Herr, gib uns Mut zum Hören“ (Strophen 1 und 3)<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 1ein Segenslied singen und tanzen Û MuE 1.4.1der Bedeutung gemeinsamen Singens, Betens und Hörensim Gottesdienst nachspüren; ein Psalmwort gestalten,z. B. Psalm 57,8Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenKontakte zur Gemeinde herstellen, z. B. über die Mitgestaltungvon Schaukästen und besonderen GottesdienstenÛ D 1/2.1.2, 1/2.2.3, 1/2.2.4, MuE 1.1.1u1.8 Kinder aus aller Welt achten (alternativ zu 1.7) Û Pädagogisches Leitthema 1/2.3, KR 1.4Kinder begegnen in ihrem Umfeld und in den Medien Menschen anderer Länder, Kulturen und <strong>Religion</strong>en. Dasregt zum Fragen an, kann aber auch zu Verunsicherungen führen. Wenn die Schüler Kinder aus anderen Ländernnäher kennen lernen, entdecken sie Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Sie erleben aber auch, dass Menschenwegen ihres Andersseins abgelehnt und ausgegrenzt werden. In der Auseinandersetzung mit der Geschichte vonder Kindersegnung sollen die Schüler aufmerksam werden, dass und wie sich Jesus um die Sorgen und Nöte vonKindern kümmert und ihnen Geborgenheit, Hoffnung und Zuversicht schenkt. Die Schüler sollen ein Gespür dafürentwickeln, wie dort, wo Menschen sich angenommen fühlen, Gemeinschaft entstehen und wachsen kann. Dabeisollen sie entdecken, wie bereichernd ein Leben in einer Gemeinschaft sein kann, in der Menschen offen undvertrauensvoll miteinander umgehen. Das kann sie dazu ermutigen, anderen mit Offenheit und Hilfsbereitschaft zubegegnen.1.8.1 Kinder aus anderen LändernAufmerksam werden auf Lebensbedingungen von Kindernaus anderen Ländern Û HSU 1.3.1, SpE 1.4.3,WTG 1.56 Sie leben bei uns und lernen mit uns.6 Weil wir sie manchmal nicht verstehen, lehnen wirsie ab oder grenzen sie aus.1.8.2 Jesus und die KinderErfahren, wie Jesus sich den Kindern zuwendet (Mk10,13-16)6 Kinder erfahren von den Jüngern Geringschätzung.6 Jesus nimmt die Kinder ernst.6 Menschen werden ermutigt, andere nicht abzulehnenund auszugrenzen.1.8.3 Von Jesus lernenBereit werden, Kindern eine Lebenschance zu geben6 Kinder sollen spüren: Ich bin nicht allein, ich binwichtig, ich bin angenommen.6 Wo Menschen einander annehmen, können sie diesals Bereicherung im Zusammenleben erfahren.darüber nachdenken, unter welchen Bedingungen Kinderaus anderen Ländern bei uns leben und lernen; Bilderder Annahme und der Ablehnung betrachten undgestaltendavon hören und darüber nachdenken, wie Jesus mitKindern, ihren Freuden, Sorgen und Nöten umgeht;Werke der bildenden Kunst betrachten, z. B. von Nolde,Habdank; Lieder nachempfinden, z. B. „Wenn einersagt, ich mag dich, du“ Û MuE 1.1.1; ein Psalmwortgestalten, z. B. Psalm 7,11; 73,23davon hören, wie Menschen versuchen, Kindern in Notzu helfen; über realisierbare Formen der Hilfe nachdenkenoder sich an Hilfsprojekten beteiligen, z. B.Sprachkurse, Hausaufgabenbetreuung in Heimen, Begegnungsstättenam Ort Û 1.1.3Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernengemeinsam von einer schönen Welt träumen, z. B. Ausstellungvon Ergebnissen kreativen Schreibens Û KR1.4, D 1/2.2.3, 1/2.3.1; Patenschaften übernehmen; einBegegnungsfest feiern Û KR 1.4, Eth 1/2.4, WTG 1.5;ein Buch mit Texten, Liedern und Spielen von Kindernaus aller Welt zusammenstellen Û KR 1.4, D 1/2.2.3,1/2.3.1, 1/2.5.4, HSU 1.3.1, MuE 1.1.1, SpE 1.4.365


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 2<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehreJahrgangsstufe 22.1 Miteinander leben - füreinander da sein Û Pädagogisches Leitthema 1/2.3, KR 2.2Die Schüler machen Erfahrungen damit, wie Menschen, z. B. in der Gemeinschaft einer Familie, manchmalfüreinander, nebeneinander oder gegeneinander leben. Sie erleben, wie Konflikte das Zusammenleben belasten undgefährden. Indem die Kinder den Weg des Josef kennen lernen, sollen sie sensibel dafür werden, dass die Lösungvon Konflikten eine Änderung des eigenen Verhaltens, des Umgehens mit den eigenen Fähigkeiten und Möglichkeitenund oft auch viel Zeit und lange Wege erfordert. Sie sollen über das Miteinander, Füreinander und Gegeneinanderin der Sippe des Jakob nachdenken und entdecken, wie der Zusammenhalt in der Gemeinschaft durchschuldhaftes Verhalten gefährdet ist. Sie sollen dabei nacherleben, wie Josef sich in der Fremde bewährt und fürviele Menschen zum Retter wird. Die Schüler sollen aber auch nachvollziehen, was jedem Einzelnen abverlangtwird, bis Versöhnung gelingt und die Gemeinschaft wieder heil wird. Rückblickend können sie entdecken, dassGott oft verborgen im Beziehungsgeschehen zwischen Menschen wirkt und ihr Leben begleitet und führt.2.1.1 Josef und seine BrüderAufmerksam werden, wie die Gemeinschaft der Sippeum Jakob zerbricht und wie sie wieder zusammenfindet6 Josef ist der Lieblingssohn Jakobs, es kommt zumKonflikt (Gen 37,1-11).6 Die Brüder wenden sich gegen ihn, die Gemeinschaftzerbricht (Gen 37,12-36).6 Josef wird in Ägypten ein wichtiger Mann (Gen39-41 in Auswahl).6 Die Brüder kommen zu Josef nach Ägypten. - Erwird zum Retter für alle (Gen 42-46 in Auswahl).2.1.2 Gott begleitet und rettetEntdecken, wie Gott das Leben des Josef und seinerSippe begleitet und gerettet hat (Gen 50,20)6 Josef hat gelernt mit seinen Fähigkeiten so umzugehen,dass er damit zum Segen für alle werden kann.6 Er hat gelernt Versöhnung zu stiften.6 Er hat gelernt auch in ausweglos erscheinendenSituationen den Lebensmut nicht zu verlieren.M: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aberGott gedachte es gut zu machen.“ (Gen 50,20)2.1.3 Gemeinschaft kann gelingen Û Eth 1/2.2, D 1/2.1.3, HSU 2.4.1, SpE 2.2.2Nachspüren, wie Leben miteinander und Dasein füreinanderin der Gemeinschaft gelingen kann. Wenn Menschensich z. B. darum bemühen,6 dass keiner bevorzugt oder benachteiligt wird, dassjeder seine Gaben und Fähigkeiten zum Wohle allereinbringt, dass in der Not einer für den anderensorgt,6 eigenes schuldhaftes Verhalten wahrzunehmen,einzugestehen, zur Versöhnung bereit zu werden,6 den Versöhnungs- und Friedenswillen Gottes zubedenken.ein sequenzbegleitendes Spiellied Û MuE 2.4.2 odereine Bildfolge gestalten, z. B. als Bilderbuch, Wandfries;vom Geschehen in der Sippe hören und sich indie handelnden Personen und ihre Gefühle einfühlen,z. B. durch Pantomime, Stimmungs- und Klangbilder;bildliche Darstellungen zu einzelnen Szenen der Geschichtebetrachten, z. B. in Kinderbibeln; die Veränderungender Beziehungen im Leben der Sippe darstellen,z. B. mit Symbolen; ein Psalmwort gestalten, z. B.Psalm 22,22-23; 69,4die sequenzbegleitend entstandenen Gestaltungsergebnisserückblickend bedenken und Spuren Gottes imLeben des Josef (Situationen, in denen er entdeckt undlernt, wie Versöhnung und Leben in der Gemeinschaftgelingen kann) zum Ausdruck bringen, z. B. durchSymboleBeispielgeschichten hören, bedenken und gestalten;Spielszenen entwickeln; Situationen des Füreinandersund Gegeneinanders mit verschiedenen Gestaltungsmittelnausdrücken, z. B. durch Farben, Geräusche,Gesten, Symbole Û D 1/2.4.166


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 2Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenein Spiel entwickeln, z. B. mit Stabfiguren: „Wie dasLeben miteinander gelingen kann“ Û KR 2.2, Eth1/2.2, D 1/2.1.4, SpE 2.2.2, MuE 2.4.2, WTG 2.2.12.2 Auf Weihnachten warten - Erfüllung erleben Û KR 2.3Kinder haben die Erfahrung gemacht, dass Menschen beim Warten Ungeduld und Freude, Ungewissheit undHoffnung erleben, aber auch zum Aushalten und Durchhalten herausgefordert werden. Sie entdecken, wieErwartungen auf unterschiedliche Weise in Erfüllung gehen können. In der Vorweihnachtszeit erleben sie dieSituation des Wartens besonders intensiv. Durch die Auseinandersetzung mit dem Weihnachtsweg der Mariasollen die Schüler Maria als eine Frau kennen lernen, die sich vertrauensvoll auf einen weiten und beschwerlichenWeg des Wartens und der Erwartung begibt und dabei immer mehr erkennt, wie die Verheißungen, die ihrem Sohngelten, in Erfüllung gehen.2.2.1 Advent - Zeit der VorfreudeDie Adventszeit als eine Zeit des Wartens und Hoffenserleben6 Menschen versuchen, die Zeit des Wartens aufWeihnachten zu gliedern.6 Menschen treffen in der Adventszeit besondereVorbereitungen auf das Weihnachtsfest: Die Adventszeitkann immer mehr zu einer Zeit freudigerErwartung werden. Û KuE 2.2M: „Wir sagen euch an den lieben Advent“2.2.2 Weihnachten - ein Fest der ErfüllungMaria auf ihrem Weihnachtsweg begleiten (Lk 1 und 2in Auswahl)6 Menschen sehnen sich nach einem Erlöser.6 Maria hört Gottes Botschaft, erschrickt und vertraut.6 Maria besucht Elisabeth; die gemeinsame Freudestärkt sie und hilft Maria auf ihrem weiteren Weg.6 Maria und Josef erleben Ungewissheit und Enttäuschung.6 Jesus wird im Stall geboren; Hoffnung erfüllt sich.6 Maria erlebt, wie das Leben ihres Kindes bedrohtist und hört davon, wie der 12-jährige Jesus imTempel von seinem himmlischen Vater erzählt.Geschichten hören, bedenken und gestalten, in denenMenschen die Zeit des Wartens unterschiedlich erleben,z. B. „Elisabeth und Zacharias warten darauf, dasssie ein Kind bekommen“ (Lk 1,5-25; 1,57-66) oder„Warte-Geschichten“ aus dem Erlebnisbereich der Kinder;einen „Warte-Prozess“ darstellen, z. B. mit Symbolen,Klangbildern, Farben, Gesten und dabei denWechsel von Anspannung und Freude, Ungewissheitund Zuversicht ausdrücken Û MuE 2.2.2die Geschichte aus der Sicht der Maria hörenStimmungsbilder zu den einzelnen Stationen des Glaubenswegesder Maria malen; Spielszenen und Liedergestalten, z. B. zur Vorbereitung eines WeihnachtsspielesÛ MuE 2.4.2; eine Weihnachtsfeier mitgestaltenden Glaubensweg der Maria weitergestaltenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLerneneinen Geschichten-Adventskalender gestalten zum Thema:„Menschen, die warten“ Û D 1/2.2.4, 1/2.3.1einen interkulturellen Festkalender anlegen Û KR 2.3,Eth 1/2.4, HSU 2.6.2, KuE 2.22.3 Von der Hilfe Jesu erfahren - sich auf seine Hilfe einlassen Û Pädagogisches Leitthema 1/2.4Kinder kennen Situationen der Ablehnung, der Ausgrenzung, der Krankheit und Hoffnungslosigkeit. Sie erlebendabei auch, wie Beziehungen, die für sie wichtig sind, unter solchen Beeinträchtigungen leiden und sehnen sichdanach, dass diese Beziehungen wieder heil werden. In der Auseinandersetzung mit ausgewählten Jesusgeschichtensollen die Schüler erfahren, wie Jesus hilft und heilt, wenn Menschen abgelehnt werden, ausgeschlossen, krankund hoffnungslos sind. Sie sollen nachspüren, was es bedeutet, an Leib und Seele gesund zu werden und wiederin einer geheilten Beziehung zu sich selbst, den Mitmenschen und zu Gott leben zu können. So können sieentdecken, wie Menschen bereit werden, im Rahmen ihrer Möglichkeiten anderen Menschen Hilfe anzubieten.67


2.3.1 Jesus ermöglicht einen NeuanfangAufmerksam werden, wie Jesus mit abgelehnten undverachteten Menschen umgeht6 Zachäus begegnet Jesus; sein Leben verändert sich(Lk 19,1-10).6 Jesus will, dass Menschen einander nicht ausnützenund ausgrenzen.2.3.2 Jesus hilft und heilt Û KR 2.4.1Aufmerksam werden, wie Jesus Menschen hilft, wiederam Leben in seiner Fülle teilzunehmen (Mindestenseines der folgenden Beispiele ist verbindlich.)u Jesus hilft einem Menschen, der gehörlos ist undnicht sprechen kann (Mk 7,31-37).Jesus will, dass Menschen aufeinander hören undmiteinander reden können.u Jesus befreit einen gelähmten Menschen von seinenFesseln (Mk 2,1-12).Jesus will, dass Menschen frei werden von dem,was ihr Leben lähmt.u Jesus begegnet einem Leprakranken und macht seinLeben heil (Lk 5,12-14).Jesus will, dass keiner durch seine Krankheit ausgeschlossenund damit ohne Hoffnung bleibt.<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 2die Situation des Zachäus vor und nach der Begegnungmit Jesus nachempfinden, z. B. im Spiellied, mit Farben;Situationen, in denen Kinder abgelehnt werden,bedenken und darüber nachdenken, wie ihnen geholfenwerden kannsich in die Situation des Behinderten mit seinen begrenztenKommunikationsmöglichkeiten einfühlen;Nachempfinden und Ausdrücken, was für denBehinderten Heilung bedeutet: Er kann nun ungehindertam Leben in der Gemeinschaft teilnehmen; Situationenim eigenen Alltag aufspüren, in denen durchHören und Sprechen Brücken zwischen Menschenentstehenüber Situationen und Verhaltensweisen nachdenken,die sich „lähmend“ auf das Zusammenleben auswirken;Bedenken, was anderen hilft, wenn sie sich „wie gelähmt“fühlendie Empfindungen des Kranken und die Freude überdie Heilung zum Ausdruck bringen, z. B. mit KlängenÛ MuE 2.2; sich in die Situation von Kranken zwischenResignation und Hoffnung einfühlenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenSpielszenen für einen Schulgottesdienst gestaltenÛ KR 2.4.1, D 1/2.1.4, MuE 2.4.2; eine Ausstellungaller <strong>Religion</strong>sklassen der Schule mitgestalten: „Kinderentdecken Jesus“ Û 1.3, 3.4, 4.42.4 Einsamkeit erfahren - Zuversicht gewinnen Û KR 2.4.2, 2.4.3Die Schüler erleben in ihrem Umfeld, wie belastende und leidvolle Situationen Menschen einsam machen können.In der Auseinandersetzung mit dem Passions- und Ostergeschehen sollen sie den Weg Jesu zum Kreuz aus derSicht der Maria Magdalena nacherleben und dabei erkennen, wie die Gemeinschaft um Jesus in diesem belastendenGeschehen immer mehr zerbricht und wie alle mit ihrer Angst allein sind. Sie sollen nachempfinden, wiedurch die Begegnung mit dem Auferstandenen das Leben der Maria Magdalena und das Zusammenleben in derGemeinschaft einen neuen Anfang nimmt und wie die Jüngerinnen und die Jünger Jesu wieder mit Zuversichterfüllt werden. Vor diesem Hintergrund sollen die Schüler erspüren, dass Menschen im Glauben an denAuferstandenen zu einer neuen Gemeinschaft zusammenfinden. Beim Vorbereiten und Gestalten einer Oster- oderPfingstfeier sollen sie selbst etwas von dieser Gemeinschaft erleben und erfahren.2.4.1 Die Gemeinschaft ist bedrohtMaria aus Magdala auf ihrem Weg mit Jesus nach Jerusalembegleiten (Lk 8,1-3)6 Maria aus Magdala begegnet Jesus und wird vonihm geheilt; sie vertraut ihm und seiner Botschaftvon Gott.6 Jesus hat nicht nur Freunde; manche haben keinVertrauen zu ihm; sie wenden sich von ihm ab.6 In Jerusalem jubeln viele Jesus zu (Lk 19,28-38).M: „Jesus zieht in Jerusalem ein“ (Strophe 1)sequenzbegleitend den Weg der Maria Magdalena mitJesus gestalten, z. B. mit Figuren und Symbolen aufeiner Steckplatte, im Sandkasten; darüber nachdenken,was die Begegnung mit Jesus für Maria Magdalenabedeutet; was Menschen in Jerusalem über Jesus denkenund von ihm erwarten; Gesprächsszenen zwischenFreunden und Gegnern Jesu spielen Û D 1/2.1.468


2.4.2 Die Gemeinschaft zerbrichtAufmerksam werden, wie die Gemeinschaft der Jüngerinnenund Jünger immer mehr zerbricht (Lk 22 und 23in Auswahl)6 Jesus betet im Garten Gethsemane; seine Jüngerlassen ihn allein; einer verrät ihn.6 Jesus wird gefangen genommen; seine Jünger habenAngst und fliehen.6 Jesus wird vor dem Hohen Rat angeklagt und vonPilatus verurteilt; die Jünger verstecken sich.6 Jesus muss den Weg zum Kreuz gehen.6 Jesus stirbt am Kreuz; Maria Magdalena ist untröstlich,einsam und ohne Hoffnung.2.4.3 Die Gemeinschaft entsteht neuEntdecken, wie die Begegnung mit dem AuferstandenenMaria Magdalena und die anderen Jüngerinnen undJünger wieder zu einer neuen Gemeinschaft zusammenführt(Joh 20,11-23)6 Maria Magdalena begegnet dem Auferstandenen;sein Auftrag verändert ihr Leben.6 Das Vertrauen in die Botschaft des Auferstandenenverbindet die Jünger zu einer geschwisterlichenGemeinschaft und weckt in ihnen Zuversicht.M: „Freut euch, freut euch!“ (Osterruf)2.4.4 Die Bedeutung des KreuzesDer Gemeinschaft stiftenden Kraft des Kreuzes nachspüren6 Das Kreuz erinnert an das Leiden Jesu. Im Leidkönnen Menschen einsam werden.6 Es erinnert aber auch an das Ostergeschehen.Menschen können aus ihrer Einsamkeit befreit werdenund zu einer neuen Gemeinschaft finden.6 Das Vertrauen auf die Gemeinschaft stiftende Kraftdes Kreuzes ermutigt Menschen, selbst Einsamkeitzu durchbrechen und Gemeinschaft zu stiften.<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 269von den Begebenheiten in Jerusalem und vom angstvollenVerhalten der Jünger hören; Darstellen, wie dieGemeinschaft der Jüngerinnen und Jünger mit Jesus inder Belastungssituation immer mehr zerbricht, z. B. mitFiguren, als Legebild, mit Hilfe von Symbolen; Werkeder bildenden Kunst betrachten; die Veränderungen imFreundeskreis der Jünger (von der Gemeinschaft mitJesus zur Vereinsamung) ausdrücken, z. B. mit Farben,Klängen, Symbolen; Darstellen, wie sowohl Jesus alsauch die Jünger durch das Leidensgeschehen immereinsamer werden; ein Psalmwort gestalten, z. B. Psalm39,4; 13,2die Geschichte aus der Sicht der Maria Magdalena hörenund bedenken; Werke der bildenden Kunst betrachtenund nachgestalten; ein Gespräch im Jüngerkreisspielen Û D 1/2.1.4; ein Osterlied singen, bedenkenund gestalten, z. B. „Hört ihr´s läuten“ Û MuE 2.2;über verschiedene Formen des Oster- und Pfingstbrauchtumsnachdenken Û HSU 2.6.2; ein Psalmwortgestalten, z. B. Psalm 30,6Geschichten und Gedichte zu Erfahrungen von Einsamkeitund Zuversicht im Leben von Menschen hören /lesen; verschiedene Kreuzdarstellungen betrachten,auch aus der modernen Kunst; ein Kreuz für die KlassengemeinschaftgestaltenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLerneneine österliche Feier vorbereiten Û KR 2.4, KuE 2.2,MuE 2.1.1, 2.4; den begonnenen interkulturellen Festkalenderfortführen Û KR 2.4, Eth 1/2.4, HSU 2.6.22.5 Bewahrende Ordnungen in der Schöpfung entdecken Û Pädagogisches Leitthema 1/2.2, KR 2.6Kinder erleben in ihrem Alltag zunächst weitgehend unbewusst die alles Leben tragende und erhaltende Kraft vonRhythmen und Ordnungen. Sie erleben aber auch, wie diese Grundlage immer wieder bedroht ist. Die Bedeutungdieser grundlegenden Erfahrungen von Bewahrung und Bedrohung für jeden Einzelnen und für die ganzeSchöpfung soll ihnen in der Auseinandersetzung mit der Noah-Geschichte bewusst werden. Am Glaubensweg desNoah können sie erkennen, wie dieser sich auf die sein Leben rettenden Zusagen und Zumutungen Gottes einlässtund „im Zeichen des Regenbogens“ erfährt, dass Gott das Leben in seinen Rhythmen und Ordnungen für immerunter seinen Schutz stellt. Ausgehend davon sollen sie offen werden für die Bedeutung des Regenbogens als einemwegweisenden Hoffnungssymbol auch für ihr Leben und das Zusammenleben in der Schöpfungsgemeinschaft. Siesollen erkennen, dass und wie sich Menschen, getragen von der Zusage Gottes, auf das Mitwirken an der Erhaltungder Schöpfung einlassen können.2.5.1 Rhythmen und Ordnungen in der Schöpfung Û Eth 1/2.3, HSU 2.5.1Aufmerksam werden, dass und wie Rhythmen und Ord-Geschichten hören, in denen Menschen die Bedeutung


nungen unser Leben tragen und erhalten6 In Rhythmen und Ordnungen vollzieht sich allesLeben, z. B. Sommer und Winter, Tag und Nacht.6 Rhythmen und Ordnungen gewähren Schutz undGeborgenheit, ohne sie ist Leben nicht denkbar.2.5.2 Die Noah-GeschichteIn der Noah-Geschichte entdecken, dass Gott das Lebenin seinen Rhythmen und Ordnungen erhalten will(Gen 6-9 in Auswahl)6 Das Überleben in der Schöpfungsgemeinschaft istbedroht.6 Gott ruft Noah. Dieser vertraut auf Gott und lässtsich auf den Bau einer Arche ein.6 Die Schicksalsgemeinschaft in der Arche erlebt dasEnde der Flut.2.5.3 Die Bedeutung des RegenbogensDen Regenbogen als ein Symbol für Neuanfang undErhaltung verstehen lernen6 Unter dem „Zeichen des Regenbogens“ dürfenMenschen ein neues Leben beginnen.6 Rhythmen und Ordnungen schützen Leben.6 Gott traut uns zu, uns für die Bewahrung seinerSchöpfung einzusetzen. Û HSU 2.4.2, WTG 2.1.1M: „Solange die Erde ...“ (Gen 8,22)2.5.4 Bedrohung und BewahrungErkennen, dass Rhythmen und Ordnungen immer wiedervom Zerbrechen bedroht sind, Menschen aber auchErfahrungen von Bewahrung machen dürfen6 Menschen gefährden lebenserhaltende Ordnungen.6 „Fluten der Gewalt, der Zerstörung, des Unfriedens“bedrohen das Zusammenleben.6 Menschen bauen „Archen“, um Leben zu schützen.<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 2von Ordnungen und Rhythmen erleben; Ordnungenund Rhythmen zum Ausdruck bringen, z. B. mit Farben,Tönen, Formen, Worten, Liedern; ein Psalmwort gestalten,z. B. Psalm 40,6; darüber nachdenken, wie wirin diese Rhythmen und Ordnungen eingebunden sindÛ 1.1.2den Übergang von Ordnung zu Unordnung ausdrücken,z. B. durch Farben; einfache Klagepsalmen verfassen;von den Zumutungen hören, die in den WeisungenGottes an Noah enthalten sind; Stimmungen / Erfahrungender Menschen / Tiere in der Arche ausdrücken,z. B. ihre Ängste, ihre Hoffnungen; Überlegen, welcheVerhaltensweisen ein Überleben in der Arche ermöglichten;über die Bedeutung der Taube als Friedenssymbolnachdenken; Freude und Dank über die Bewahrungausdrücken, z. B. im Tanz, Gebet Û MuE 2.4.1über die Bedeutung des Regenbogens z. B. als Lebenstor,als Friedensbrücke nachdenken; Lieder zumSymbol des Regenbogens; das Wasser als Leben spendendesElement wahrnehmen Û HSU 2.7.1; Menschen,die sich für die Erhaltung der Schöpfung einsetzen;Dank für die das Leben erhaltende Zusage ausdrücken,z. B. in Gebeten, Psalmen Û D 1/2.3.1; den Text Gen8,22 bedenken und gestalten Û KuE 2.4„Chaoserfahrungen“ (wenn Dämme brechen, ...) und„Archeerfahrungen“ im eigenen Leben nachspüren undz. B. in Collagen gestalten; Geschichten zu Erfahrungenvon Bedrohung und Bewahrung hören, z. B. imStraßenverkehr Û VkEAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenWandbild gestalten zu „Rhythmen und Ordnungen imSchulalltag“ Û Eth 1.2.3; „Rettungsarchen“ bauen,z. B. als Schutzräume für Tiere und Pflanzen Û KR2.6, Eth 1/2.5, HSU 2.4.2, 2.5; Patenschaften übernehmen,z. B. für eine Hecke Û KR 2.6, Eth 1/2.5, HSU2.5u2.6 Mit Geschichten der Bibel leben - aus Geschichten der Bibel lernen (alternativ zu 2.7)Die Kinder kennen bereits einige biblische Geschichten und haben Entdeckungen im Umgang mit ihnen gemacht.Sie sollen sich durch die Geschichte vom barmherzigen Samariter anregen lassen, das eigene Leben an diesem Beispielauszurichten. So lernen sie, ihre Mitmenschen als Nächste zu sehen und entdecken, wie z. B. Menschen inEinrichtungen der Diakonie und der Caritas versuchen im Sinne der Botschaft Jesu zu leben und zu arbeiten.70


2.6.1 Geschichten regen zum Nachdenken anAufmerksam werden, dass die Geschichte vom barmherzigenSamariter Folgen für das Zusammenleben inder Gemeinschaft haben kann (Lk 10,29-37)6 Menschen fragen: „Wer ist mein Nächster?“6 Jesus erzählt vom barmherzigen Samariter.6 Menschen werden aufgefordert, sich am Vorbilddes Samariters zu orientieren.2.6.2 Geschichten fordern herausErkennen, wie Menschen versuchen, dem beispielhaftenVerhalten des barmherzigen Samariters zu folgen:Diakonie, Caritas, andere soziale Einrichtungen<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 2die Geschichte als Weggeschichte gestalten, ein Liedgestalten, z. B. „Ein Mensch liegt am Wege“ Û 1.1.3,1.3.2; anhand von Beispielgeschichten nachvollziehen,was es bedeutet, Hilfe zu erhalten oder zu gewährenund welche Schwierigkeiten damit verbunden sind;Entdecken, wie Jesus hilft und zum Helfen aufruftÛ 1.3, 1.8.2, 2.3Gespräche führen mit Mitarbeitern / Mitarbeiterinnendieser Einrichtungen in der Gemeinde / im StadtteilÛ D 1/2.1.2Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenrealistische Formen von Hilfe erproben, z. B. Wertstoffesammeln, Spielsachen spendenu2.7 Sich im Gebet an Gott wenden (alternativ zu 2.6) Û Pädagogisches Leitthema 1/2.1, KR 2.1Kinder bringen ganz unterschiedliche Gebetserfahrungen aus dem häuslichen und schulischen Umfeld mit. Im<strong>Religion</strong>sunterricht haben sie im Umgang mit biblischen Texten Gott als den kennen gelernt, der sich Menschenzuwendet und an den sich jeder Mensch im Gebet wenden kann. Im Umgang mit ausgewählten Psalmworten undmit dem Vaterunser können die Schüler entdecken, wie Menschen in jeder Lebenssituation und zu allen Zeiten mitGott reden und ihr ganzes Leben mit ihm in Beziehung bringen können. Sie sollen ermutigt werden, auch ihreAnliegen vor Gott zu bringen. Dabei sollen sie sowohl Formen des persönlichen Gebets als auch der Fürbittenkennen lernen. Im Vaterunser als dem weltumspannenden Gebet der Christen können sie entdecken, wie Menschenihre großen Bitten vor Gott zur Sprache bringen. Sie sollen auch erspüren, welche bergende, entlastende,Gemeinschaft stiftende Kraft von diesem Gebet ausgehen kann.2.7.1 Psalmen und Gebete als Ausdrucksformen des GlaubensEntdecken, wie Psalmworte auf beglückende und belastendeErfahrungen von Menschen aufmerksam machen(z. B. Psalm 22, 7f.; 23, 4; 38, 7; 103, 2)Eigene beglückende und bedrohliche Erfahrungen inGebetssätzen zur Sprache bringen6 das Gebet als Zwiesprache Dialog mit Gott2.7.2 Das VaterunserDas Vaterunser als ein Gebet kennen lernen, in demChristen auf der ganzen Welt ihre Sehnsucht nach derguten Welt Gottes zum Ausdruck bringen6 Es verbindet Christen in aller Welt.6 Es öffnet den Blick für Nöte des Lebens.6 Es zeigt, woher und wodurch uns Hilfe zukommt.einzelne Psalmworte lesen und gestalten; Û D 1/2.3.1,1/2.5.4, KuE 2.4; über die Bildsprache in Psalmwortennachdenken; eine Psalmkartei anlegenPsalmworte zu beglückenden und belastenden Erfahrungengestalten, z. B. Psalm 9,11; 22,3; 22,15; 73,23Û D 1/2.3.1; ein persönliches Gebetsheft anlegen undweiterführenGeschichten zu ausgewählten Bitten des Vaterunsershören; einzelne Bitten gestalten; das Vaterunser in verschiedenenSprachen hören; Erleben, was es bedeutet,ein Gebet mitzusprechen, das Christen auf der ganzenWelt miteinander verbindet; Vaterunser-Lieder singenund tanzen Û MuE 2.1.1Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernengemeinsam ein Buch mit Texten zur Besinnung für denMorgenkreis anlegen Û KR 2.1, Eth 1/2.3, D 1/2.3.1,1/2.5.5; Spielszenen zu einzelnen Bitten des Vaterunsersgestalten, z. B. für einen Schulgottesdienst Û KR2.1.2, D 1/2.1.4, MuE 2.4.271


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 3<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehreJahrgangsstufe 3u3.1 Spuren des Lebens entdecken (alternativ zu 3. 2) Û Pädagogisches Leitthema 3.2Kinder philosophieren über ihren Lebensweg: Woher kommt er? Wohin führt er? Welche Ereignisse und Menschenhaben auf ihm prägende Eindrücke hinterlassen? Das Entdecken solcher Eindrücke, die als „Sinnspuren“ imLeben gedeutet werden können, soll die Kinder auf Sinnbezüge ihres Lebens aufmerksam machen und ihnen dieBedeutung dieser für ihr Leben erschließen. Was unser Leben ausmacht, ist durch eine Fülle von Begegnungen,Ereignissen, Erfahrungen und Entscheidungen mitbestimmt, die sich zu einem großen Ganzen zusammenfügenkönnen. Indem sich die Kinder mit ihrem Lebensweg beschäftigen, sollen sie auch ihre Hoffnungen und Erwartungenan die Zukunft zur Sprache bringen. In der Betrachtung verschiedener Lebenswege können sie über „SpurenGottes“ und „Spuren der Liebe Gottes“ im Leben von Menschen nachdenken. Dabei spielen Vorstellungen vonGott und wie sein Wirken für Menschen spürbar wird, eine wichtige Rolle. In diesem Entdeckungsprozess vonSinnspuren im Leben von Menschen sollen sie auch der Bedeutung der Taufe als einem eindrücklichen Zeichender liebenden Zuwendung Gottes zu den Menschen nachspüren.3.1.1 Spuren des LebensAuf Spuren von Menschen und Ereignissen in meinemLeben aufmerksam werden Û Eth 3.36 Spuren zeigen, dass etwas da war, das einen Eindruckhinterlassen hat, z. B. ein Mensch, ein Ereignis,eine Geschichte, eine Melodie.6 Manche Spuren sind für mein Leben bedeutsam.Sie erinnern z. B. an etwas Schönes, etwas Trauriges.6 Manche Spuren haben sich tief eingeprägt, manchesind leicht zu verwischen, manche Spuren sind nurschwer zu verstehen und zu deuten.mit Hilfe von Materialien (Sand, Ton) anschaulichmachen, wie Spuren entstehen, welchen Eindruck siehinterlassen; darüber nachdenken, dass es solche „eindrücklichenSpuren“ auch in unserem Inneren gibt; vonprägenden Eindrücken im Leben erzählen; im Gestalteneines persönlichen Lebensweges diese bewusst machen,z. B. mit Bildern, SymbolenÜberlegen, welche Spuren ich hinterlassen habe undwelche ich einmal hinterlassen möchte Û Eth 3.36 Spuren, die sich bei anderen besonders tief einprägensollen, an denen man mich erkennen kann6 Spuren, die ich verwischen möchte Û 3.5Wünsche und Vorstellungen für das eigene Leben gestalten:Was macht meine Einmaligkeit aus? WelcheErwartungen, Hoffnungen, Wünsche habe ich für meinLeben?3.1.2 SinnspurenDarüber nachdenken, welche unterschiedlichen Einstellungenund Verhaltensweisen das Leben eines Menschenprägen können6 Habgier und Neid erschweren das Zusammenleben.6 Einstellungen und Verhaltensweisen, die das Zusammenlebenaller Geschöpfe fördern, weisen aufSinnspuren des Lebens hin, z. B. bei Franz vonAssisi. Û KR 3.7.2Geschichten (z. B. vom reichen Kornbauern Lk12,13-20, vom selbstsüchtigen Riesen) hören, lesenund bedenken, die beim Entdecken von Sinnspurenhelfen (Sinnspuren verweisen auf lebensförderlicheund gedeihliche Einstellungen und Verhaltensweisen inLebensbezügen von Menschen); Sinnspuren mit verschiedenenGestaltungsmitteln und Gestaltungsformendarstellen3.1.3 Spuren der Liebe GottesAufmerksam werden auf Spuren der Liebe Gottes imLeben von Menschen Û KR 3.16 In Psalmen, Bildern, Liedern werden Erfahrungender Begleitung Gottes zum Ausdruck gebracht(Psalm 23, Psalm139 in Auswahl).6 Die Taufe beinhaltet die persönliche Zusage, dassGott unseren Lebensweg begleitet.M: Psalm 23Spuren der Liebe Gottes in Bildern, Texten usw. nachgehen,ihre Bedeutung ausdrücken, z. B. musikalisch ÛMuE 3.2; über Bedeutung und Symbolik der Taufe(Wasser, Kerze, Kreuzzeichen) nachdenkenHinweis: Auf die Situation nicht getaufter Kinder isteinfühlsam einzugehen; evtl. auf andere Zeichen derBegleitung Gottes aufmerksam machen. Û 3.6Anregungen zum fächerverbindenden und projekt-157


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 3orientierten Lerneneine Ausstellung gestalten: „Spuren im Leben vonMenschen“ Û KR 3.1.2, Eth 3.3, D 3.2.1, 3.2.3; eineTaufgedächtnisfeier durchführen Û MuE 3.1.1u3.2 Gottes gute Schöpfung loben und bewahren (alternativ zu 3.1) Û Eth 3.5, HSU 3.5Kinder sehnen sich danach, sich in eine alles umfassende und alles Leben tragende Ganzheit eingebunden zuwissen. In der Auseinandersetzung mit der Schöpfungsthematik sollen sie entdecken, wie alles in der Schöpfungseinen Platz hat und aufeinander bezogen ist. Sie sollen verstehen, dass Menschen im Bild des Gartens ein Symbolfür die Schöpfung sehen, und bereit werden, in das Schöpfungslob einzustimmen. Sie sollen aber auch denbedrohten Zustand der Schöpfung wahrnehmen und durch das Mitempfinden von Freude über das Geschaffene zuverantwortlichem, bewahrendem Handeln angeregt werden.3.2.1 Schöpfung - ein Garten GottesBedenken, welche Bedeutung dem Bild vom GartenEden als einem Symbol für die Schöpfung zukommt(Gen 2, 8, 9a und 15) Û KR 3.1.16 Gott hat den „Garten Eden“ geschaffen und unszum Bebauen und Bewahren anvertraut.6 Durch verantwortungsbewusstes Verhalten könnenwir diesen „schönen Garten“ schützen.Sich bewusst werden, wie Menschen mit „Gottes schönemGarten“ umgehen Û KR 3.1.1, 3.6.3, HSU 3.5.4,SpE 3.3.26 Unwissenheit, Gedankenlosigkeit, Gewinnstreben,Unachtsamkeit bedrohen die Schöpfung.6 Gottes Zusage an Noah (Gen 8,22) macht Mut, sichselbst für die Erhaltung einzusetzen. Û 2.53.2.2 Das SchöpfungslobEinen Schöpfungspsalm (Psalm 104 in Auswahl) bedenkenund gestalten Û KR 3.1.26 Beglückende Erfahrungen im Umgang mit derSchönheit und Vielfalt der Schöpfung veranlassenzu Lob und Freude.6 In Gedichten, Gebeten, Liedern, Psalmen wird Gottals der Schöpfer alles Geschaffenen gepriesen.M: „Herr, wie sind deine Werke“ (Psalm 104, 24/35b)Entdeckungen machen im „schönen Garten Gottes“;den „Garten Eden“ gestalten, z. B. im Sandkasten, alsBildcollage; still werden, Ruhe empfinden in einemkleinen, begrenzten Stück Natur, z. B. im Schulgarten;Veränderungen im Garten wahrnehmen, die mit demVerhalten des Menschen zu tun habenin Geschichten/Bildern Situationen entdecken, wieMenschen den „schönen Garten Gottes“ durch ihr Verhaltenzerstören; die Auswirkungen darstellen; Plakategestalten, die zum behutsamen Umgang auffordern;eine Gerichtsverhandlung spielen: z. B. „Wir bedrohtenTiere klagen an“; Entdecken, was es im Garten Gotteszu bewahren gilt; Hoffnungsbilder dazu gestaltenüber einzelne Aussagen des Textes meditieren, z. B.über das Licht, den Sternenhimmel; einzelne Textpassagengestalten, z. B. mit erfundenen Melodien, mitOrff-Instrumenten Û MuE 3.2, mit verschiedenen bildnerischenMitteln; Segenswünsche für die Schöpfunggestalten; einen eigenen Schöpfungspsalm verfassenÛ D 3.2.1; Psalm 104,24/356 gestalten, z. B. inSchmuckschrift Û D 3.2.3Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenein Apfelfest, Blütenfest, Waldfest gestalten Û Eth 3.5,HSU 3.5, KuE 3.1, MuE 3.4.2; eine Schöpfungsandachtvorbereiten Û MuE 3.1; Aktionen zur Erhaltungdes „schönen Gartens Gottes“ durchführen (Baumpatenschaft)Û KR 3.6.3, Eth 3.5, D 3.2.1, HSU 3.5.43. 3 Miteinander das Weihnachtslicht entdeckenKinder erleben die Vorweihnachtszeit häufig als hektische Zeit materieller Vorbereitung auf das Fest. Durch dieAuseinandersetzung mit dem Brauchtum der Advents- und Weihnachtszeit sollen die Schüler auf den Symbolgehaltdes Lichtes aufmerksam werden. Indem sie die Weisen auf ihrem Weg zum Licht begleiten, können sie demGeheimnis der weihnachtlichen Freude, die im Symbol des Lichtes ihren Ausdruck findet, nachspüren und überden Sinn des Beschenktwerdens und Schenkens nachdenken. Dies soll auch zu einer kritischen Beschäftigung mitder Welt des Konsums und der Fülle der Geschenke führen, die den Schülern in der Vorweihnachtszeit begegnen.3.3.1 Advent - Zeit zwischen Dunkelheit und Licht158


Sich auf die Adventszeit als einer Zeit intensiven Erlebensvon Dunkelheit und Licht einlassen3.3.2 Weihnachten - ein Fest des LichtesDie Weisen auf ihrem Weg begleiten (Mt 2,1-12)6 Gelehrte aus fernen Ländern suchen den neugeborenenKönig; sie vertrauen und folgen dem Lichtdes Sterns.6 Sie finden das Kind in der Krippe, entdecken inihm, was ihr Leben hell macht, beten es an undbringen ihm ihre Gaben.6 Durch die Begegnung mit dem Kind fühlen sie sichreich beschenkt: In dem kleinen Kind spüren sieetwas von Gottes Größe und Nähe.M.: „Stern über Bethlehem“ (Strophe 1)3.3.3 Geschenke und ihre BedeutungAufmerksam werden, dass Menschen auch heute dasLicht, das von Jesus ausgeht, als Geschenk für ihr Lebenempfinden6 Menschen erleben es als ein Geschenk, dass siedurch die Begegnung mit dem Kind in der Krippeihre Angst verlieren und Lebensfreude gewinnen.6 Im Schenken und Beschenktwerden kann die Freudeüber Gottes Geschenk zum Ausdruck kommen.<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 3Lichtmeditationen gestalten; über die Vermarktung desLichtes nachdenkendie Geschichte hören und bedenken, z. B. aus der Sichteines der Sterndeuter, eines Torwächters in Jerusalem;den Wechsel von „Dunkelheit“ und „Licht“ auf demWeg der Weisen zum Ausdruck bringen, z. B. als Collage,Leporello, Bühnenbild; ein Lied zum Weihnachtswegder Weisen gestalten Û MuE 3.1.1; ein Psalmwortgestalten, z. B. Psalm 27,1; das örtliche Brauchtummitbedenken und einbeziehen Û Eth 3.4.2. FS 3.1Geschichten und Gedichte bedenken und gestalten, indenen es um die Weihnachtsfreude geht; darüber nachdenken,wie Kinder Licht in das Leben von Menschenbringen können; über den Sinn und Unsinn von GeschenkennachdenkenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenein Weihnachtsspiel gestalten, in dem es um das Suchen,Finden und Weitergeben der Weihnachtsfreudegeht Û KR 3.5.1, D 3.1.4, 3.4.4, 3.4.5, FS 3.13.4 Durch Jesus Gottes Nähe erfahrenKinder möchten wissen, wie Menschen etwas von Gottes Nähe erfahren können. In der Auseinandersetzung miteinem der vorgeschlagenen Gleichnisse sollen sie entdecken, wie Jesus Menschen den Blick für neue Lebensmöglichkeitenöffnen möchte und wie dabei etwas von Gottes Nähe spürbar wird. Im Mit- und Nachvollziehen derVorgänge im Gleichnis vom Senfkorn können sie entdecken, wie im Vertrauen auf Gottes Wirken Hoffnungwachsen und zu einem bestimmenden Lebensgefühl werden kann. Die Schüler sollen dabei ermutigt werden, selbstimmer wieder Hoffnung zu schöpfen und bei anderen Menschen Hoffnung zu wecken. Im Gleichnis vom Festmahlkönnen sie entdecken, was es für Menschen bedeutet, sich auf Wesentliches zu besinnen und wie Menschen frohwerden können, wenn sie sich auf Gottes einladende Nähe einlassen. An beiden Beispielen können sie erfahren,wie die Thematik der Gleichnisse auch ihr Leben berührt und betrifft. (Für den Unterricht ist ein Beispielauszuwählen.)u3.4.1Das Gleichnis vom Senfkorn Û Pädagogisches Leitthema 3.1Entdecken, dass Jesus durch das Gleichnis MenschenMut machen und ihre Hoffnung beflügeln will6 Menschen sind oft verzagt, weil ihnen manchesnicht gelingt, weil sie keine Hoffnung mehr sehen.6 Sie brauchen Hilfe, um zu entdecken, wie aus kleinenAnfängen Großes werden kann.6 Menschen können einander helfen, die oft kleinen,verborgenen Gaben und Kräfte, die in ihnenschlummern, zu entfalten.Hoffnungsgeschichten hören und bedenken; Nachdenken,was Hoffnung für Menschen bedeutet, wie Hoffnungwachsen aber auch wieder schwinden kann; überein kleines Senfkorn meditieren und darstellen, wiedaraus ein großer Baum werden kann; Hören, wie Menschendurch die Begegnung mit dem Gleichnis Mutfassen und neue Hoffnung gewinnen; Gebete, Psalmen,Lieder gestalten, in denen Menschen für das Wachsenneuer Hoffnung in ihrem Leben danken159


u3.4.2Das Gleichnis vom FestmahlEntdecken, dass Jesus durch das Gleichnis den Menschenzeigen will, dass niemand von Gottes Einladungund Festfreude ausgeschlossen ist (Lk 14,16-23)6 Jeder muss immer wieder entscheiden: Was istwichtig für mich? Worauf will ich mich einlassen?Was schenkt mir neue Lebensfreude?6 Durch manche Entscheidungen schließen sich Menschenselbst von der Freude aus.6 Wer sich auf ein Fest einlässt kann erfahren, wieMenschen durch die Freude und Fröhlichkeit desFestes verändert werden.<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 3einzelne Szenen der Geschichte gestalten, z. B. im darstellendenSpiel; über Entscheidungssituationen imLeben von Menschen nachdenken; Bedenken, was esheißt, sich selbst von einer Freude auszuschließen;Geschichten hören und bedenken, in denen Menschenetwas von der Nähe Gottes erfahren haben, z. B. beiFesten, durch die Liebe von Menschen, bei einemGottesdienst; ausgewählte Liedstrophen singen, z. B.„Wachet auf, ruft uns die Stimme“, Strophe 3Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenein Fest der Freude, der Gemeinschaft gestaltenÛ MuE 3.4; eine Ausstellung mitgestalten: „Kinderentdecken Jesus“ Û 1.3, 2.3, 4.4; Aktion „KleineSchritte für eine bessere Welt“ Û KR 3.6.3, Eth 3.3, D3.2.1, HSU 3.2.2u3.5 Mit Erfahrungen von Schuld und Vergebung umgehen (alternativ zu 3.6)Û Pädagogisches Leitthema 3.3, KR 3.3Aus eigener Erfahrung wissen Kinder, dass sie durch ihr Verhalten und ihre Entscheidungen schuldig werdenkönnen. Sie erleben dieses Schuldigwerden als inneren Konflikt und nehmen wahr, welche Auswirkungen dies aufihr Lebensgefühl und ihre Beziehung zu anderen haben kann. Diese Auseinandersetzung kann ihnen helfen, inihrer Persönlichkeitsentwicklung zu reifen. Dabei sollen sie überdenken, wodurch Menschen schuldig werdenkönnen und wie das Bewusstsein von Schuld Menschen belasten und beunruhigen kann. Sie lernen Wege kennen,mit eigener und mit fremder Schuld umzugehen. In der Begegnung mit der biblischen Botschaft entdecken dieSchüler, dass Gott Schuld vergibt. So sollen sie selbst bereit werden, Schuld zu vergeben und sich eigene Schuldvergeben zu lassen.3.5.1 Schuldig werdenAufmerksam werden, wie Menschen mit Erfahrungendes Schuldigwerdens umgehen Û Eth 3.6, HSU 3.4.16 Die Entscheidung zwischen Gut und Böse ist nichtimmer leicht; durch ihre Entscheidungen und Verhaltensweisenkönnen Menschen schuldig werden.6 Schuld belastet das eigene Leben und die Beziehungzu den Mitgeschöpfen. Sie wird als innererKonflikt erlebt.6 Menschen können Schuld eingestehen, sie bereuen,leugnen, verdrängen. Sie können Schuld anderenvorwerfen, nachtragen, nachsehen.Erspüren, dass Schuld immer auch etwas mit Gott, demSchöpfer und Erhalter allen Lebens zu tun hat6 Alles, was lebt, ist ein Geschöpf Gottes, das manachten und lieben soll, dem man aber auch Schadenzufügen und das man verletzen kann.3.5.2 Schuld vergeben - Versöhnung wagenEntdecken, wodurch Menschen bereit werden Schuldzu vergeben, sich zu versöhnen und neu anzufangen6 Sie erfahren selbst Vergebung.6 Sie werden durch Geschichten auf die vergebendeLiebe Gottes aufmerksam (Lk 15,11-24).6 Sie begegnen Menschen, die durch ihr Verhaltendurch Identifikationsprozesse mit z. B. im Straßenverkehrschuldig gewordenen Menschen eigene Schulderfahrungenwieder erkennen und zur Sprache bringenÛ VkE; Schulderfahrungen durch verschiedeneSymbole ausdrücken, z. B. Stein, Kette, Mauer, Abgrund;sich im Rollentausch in die Situation des Opfersund des Verursachers von Schuld einfühlen; das Umgehenmit eigener und fremder Schuld darstellen, z. B.mit Symbolen, als Pantomime; ein Psalmwort gestalten,z. B. Psalm 88,4; 22,18; 35,15; 57,8darüber nachdenken, wem gegenüber Menschen ihreSchuld zu verantworten haben; Veränderungen, diedurch schuldhaftes Verhalten im BeziehungsgefügeGott-Mensch entstehen, z. B. in Symbolen darstellenGeschichten bedenken, in denen Menschen durch ihrVerhalten Mut zur Versöhnung machen; in bereits bekanntenGeschichten (Lk 19,1-10; Mk 2,1-12), Sprüchen(Mt 5,45b), Liedern, Psalmen, Symbolen (z. B.Kreuz) die Bedeutung und Wirkung der vergebendenLiebe Gottes aufspüren; eine individuell wichtige Text-160


Mut zur Versöhnung machen.6 Sie entdecken Chancen des Neuanfangs.M: „Barmherzig und gnädig ...“ (Psalm 103, 8, 13)oder: „Gott lässt seine Sonne aufgehen ...“ (Mt 5,45b)<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 3161stelle gestalten, z. B. in Schmuckschrift Û D 3.2.3; sichmit Erfahrungen des Vergebens in verschiedenen Formenpersonalen Schreibens auseinander setzen; denText gestalten, z. B. in konkreter Poesie Û D 3.2.1Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLerneneine Buchausstellung gestalten zum Thema: „Kindererleben Schuld und Versöhnung“ Û KR 3.3, D 3.4.1;eine Versöhnungsfeier gestalten, in der das Kreuz alsein Symbol der Entlastung von Schuld erlebt und bewusstgemacht wird Û MuE 3.1, 3.4u3.6 Unter dem Segen Gottes leben (alternativ zu 3.5)Kinder entdecken, dass es lebensfördernde und lebenszerstörende Kräfte gibt, die Entwicklungen hin zum Gutenoder zum Bedrohlichen steuern. Sie fragen, wodurch etwas werden und wachsen kann, wodurch etwas gedeihenund gelingen kann, wodurch Schaden verhindert und Böses vermieden werden kann, wodurch Frieden undVersöhnung geschehen kann und wodurch Menschen ihre Angst verlieren und wieder neuen Mut fassen können.Am Beispiel des Jakob und seiner Lebensgeschichte sollen die Kinder entdecken, wo sich solche lebensförderndenKräfte zeigen, wie sie sich auswirken können und was diese Kräfte mit dem Segen zu tun haben, den Gott denMenschen zuteil werden lässt. Es soll ihnen deutlich werden, dass Segen nicht einfach da ist, sondern sich auf demHintergrund konkreter Lebenssituationen und individuell geprägter Persönlichkeitsmerkmale entfaltet. Die Schülersollen entdecken, dass Segen sowohl in einem Menschen als auch durch einen Menschen und sein Verhalten zurWirkung kommt und als Geschenk und Aufgabe erfahren wird.3.6.1 SegenserfahrungenVorstellungen entwickeln, was Segen im Leben vonMenschen bedeutet und entdecken, in welchen BildernErfahrungen von Segen zum Ausdruck kommen können6 Was Segen bedeutet, kommt in Gottes Verheißungenan Abraham zum Ausdruck. Û1.6.16 Was Segen bedeutet, wird spürbar in der ZusageGottes an Noah. Û 2.56 Die Taufe ist eine Segensspur Gottes im Leben vonMenschen Û 3.1.33.6.2 Jakob - ein Weg des SegensDen unterschiedlichen Erfahrungen nachspüren, dieJakob auf seinem Weg mit Gottes Segen macht6 Isaak darf darauf vertrauen, dass die SegensverheißungenGottes an Abraham auch für ihn und seineNachkommen gelten (Gen 26,3f).6 Zwischen Jakob und Esau - zwei ungleichen Brüdern(Gen 25,21-28) - kommt es zum Konflikt (Gen25,29-34)6 Jakob erlistet vom Vater den Segen, der demErstgeborenen zusteht (Gen 27,1-45); er flieht ausAngst vor seinem Bruder.6 Durch die Traumgeschichte von der Himmelsleitererfährt Jakob auf seinem Weg in die Fremde GottesSegen als Mut machende Kraft (Gen 28,10-15).Û KR 3.1.26 Jakob dient bei Laban um Rahel und Lea; er wirdmit Reichtum und Ansehen gesegnet (Gen 29,1-30;30,25-43).6 Jakob trennt sich von Laban und erlebt dabei Segenals eine Kraft Gottes, die Frieden stiftet (Gendie Segensthematik in bekannten Geschichten und Lebensritualenwieder entdecken; Geschichten bedenken,in denen erzählt wird, wie Leben gelingen und misslingenkann und diese Erfahrung mit Symbolen gestalten;Segenserfahrungen in Texten, Bildern und symbolischenDarstellungen aufspüren und durch unterschiedlicheGestaltungsformen zum Ausdruck bringendie unterschiedlichen Segenserfahrungen, die Jakobmacht, sequenzbegleitend bedenken und gestalten unddabei verschiedene Segenssymbole einbeziehen (Segenstor,Hand, Regenbogen, Segensbogen); die jeweiligeErzählsituation darstellen, z. B. im Sandkasten, alsWandfries; Erfahrungen darüber austauschen, wodurchRivalität entsteht und wie Menschen als Rivalenmiteinander umgehen; sich in die Situation der ungleichenBrüder einfühlen, z. B. im Rollenspiel, mitStabpuppen; Empfindungen und Gedanken des Jakobausdrücken, z. B. durch Klangbilder Û MuE 3.2, Farben;sich mit Werken der bildenden Kunst auseinandersetzen; Segenserfahrungen des Jakob ausdrücken, z. B.in Tagebucheinträgen; im Rollentausch nachspüren,was es für Jakob bedeutet, selbst überlistet zu werden;das innere Ringen des Jakob zum Ausdruck bringen,z. B. in Stimmungsbildern zu Angst und Zuversicht, inFormen personalen Schreibens; sich in die Situationder beiden Brüder im Versöhnungsgeschehen einfühlen,z. B. im Rollenspiel, in einer Sprechmotette Û


31,1-54 in Auswahl).6 Jakob muss darum ringen, seine Lebensängste zubezwingen, um frei zu werden zur Versöhnung mitseinem Bruder. Er erlebt Segen als eine Kraft Gottes,die Versöhnung stiftet (Gen 32,23-32).3.6.3 Die Bedeutung des SegensAufmerksam werden, wie sich Segen als Geschenk undAufgabe im Leben von Menschen auswirken kann6 Segen kann man nicht erzwingen, nicht anhäufen.6 Segen ist eine lebensförderliche und Gemeinschaftstiftende Kraft.6 Gesegnet werden bedeutet auch, dass man um denSegen ringen muss.6 Segen beinhaltet auch die Verpflichtung, anderedaran teilhaben zu lassen.6 Ein Gesegneter darf immer wieder neu anfangen.6 Die Erfahrung von Segen hilft, das eigene Lebenals ein von Gott begleitetes zu verstehen.M: „Komm, Herr, segne uns“ (Strophe 1-3)<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 3MuE 3.1.1über die Veränderungen im Verhalten und in den Einstellungender beiden Brüder nachdenken; die unterschiedlichenErfahrungen bedenken und gestalten, dieJakob rückblickend auf seinem Weg mit dem Segen gemachthat; Segenserfahrungen des Jakob im Leben vonMenschen wieder entdecken (Erfahrungen mit Geborgenheit,Begleitung, Versöhnung, Rivalität, Fremdsein,Misserfolg); Segenssprüche für unterschiedliche Anlässegestalten Û KR 3.5.2, D 3.2.1; Segenslieder bedenkenund gestalten, z. B. „Komm, Herr, segne uns“ ÛKR 3.5.2; eine Segensmeditation gestaltenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLerneneine Schulschlussfeier zum Thema „Unser Schuljahr -ein gesegnetes Jahr?“ gestalten, dabei die lebensförderlicheKraft von Segen im Schulalltag aufzeigen Û HSU3.4.1, MuE 3.1, 3.43.7 Gewissheit gewinnen - Nachfolge wagenDie Schüler haben in den ersten beiden Jahrgangsstufen bereits einen Überblick über die Passions- und Ostergeschichtengewonnen. Sie sollen nun dieses Geschehen aus der Perspektive des Petrus nacherleben. Dabeierfahren sie, wie sich seine Vorstellung von Jesus als dem erhofften Messias wandelt. Sie sollen erkennen, warumsich Petrus durch das Ostergeschehen neu zu Jesus als seinem Herrn bekennen kann und nachempfinden, wie eraus der erfahrenen Vergebung und Wiederannahme Kraft für seine Aufgaben in der Gemeinde schöpfen kann. Inder Begegnung mit Petrus und seinen Glaubenserfahrungen können die Schüler ihr Verständnis von der Bedeutungdes Passions- und Ostergeschehens vertiefen.3.7.1 Jesus - der Messias?Sich bewusst werden, was Petrus von Jesus erwartet6 Petrus und viele Menschen mit ihm hoffen, dassJesus der Retter ist, der das Volk aus der Finsternisihres Lebens herausführen wird (Jes 9,1).6 Petrus erkennt, dass Jesus ihm mit seinem Auftrag,Menschenfischer zu werden, Großes zutraut undzumutet (Lk 5,1-11; Mt 4,18-20); er lässt sich aufdiese Herausforderung ein; er will helfen, Menschenaus dem, was ihr Leben bedroht, zu retten.6 Petrus ist überzeugt: Dieser Jesus ist der erwarteteMessias (Mt 16,13-18); die Ereignisse im Vorhofdes Tempels bestärken ihn darin (Mk 11,15-19).6 Er verspricht, immer zu ihm zu halten (Mk 14,29f).die sich wandelnde Beziehung zwischen Petrus undJesus darstellen, z. B. in einem sequenzbegleitendenSchaubild; die Empfindungen des Petrus ausdrücken,z. B. durch Klänge Û MuE 3.2, Farben, in symbolischenFormen; die Vorstellungen des Petrus vom Messiasdarstellen, z. B. im Symbol einer Königskrone; dieEmpfindungen des Petrus, der Händler, des Volkes imTempelvorhof ausdrücken, z. B. durch Pantomime, ineiner Sprechmotette; Bilder zum Geschehen betrachtenund bedenken; über eigene Vorstellungen von Rettergestaltennachdenken162


3.7.2 Wandlungen im Messias-Bild des PetrusNachvollziehen, wie sich die Beziehung des Petrus zuJesus auf dem Weg nach Golgatha verändert6 Jesus wird nach der Feier des Abendmahls von seinenGegnern gefangen genommen und angeklagt(Mk 14,32-65 in Auswahl). Petrus Hoffnungen, dieer auf Jesus als den Messias gesetzt hat, zerbrechen;er ist nun zutiefst von Jesus enttäuscht undleugnet, dass er je mit ihm zu tun hatte.6 Petrus fühlt sich von Jesus durchschaut und ist übersich selbst erschüttert (Mk 14,66-72).6 Petrus muss erleben, wie Jesus zu Pilatus gebracht,verspottet und gekreuzigt wird; Petrus ist am Ende.Die Gemeinschaft der Jünger droht zu zerbrechen(Mk 15,1-40 in Auswahl).3.7.3 Ein neuer Anfang für PetrusErfahren, wie Petrus zu der Gewissheit kommt, dassJesus der verheißene Messias ist und wie er in derNachfolge Jesu eine neue Aufgabe bekommt6 Petrus hört von der Begegnung der Jünger mit demauferstandenen Herrn (Lk 24,13-35). Û KR 3.4.26 Der Auferstandene erneuert die Beziehung zu Petrus;er überträgt ihm die Verantwortung für dieneue Gemeinschaft derer, die an Jesus als den vonGott verheißenen Messias glauben (Joh 21).6 Petrus lässt sich erneut auf die große Aufgabe ein.6 Das Kreuz bekommt für ihn eine neue Bedeutung:Das Zeichen der Ohnmacht und des Todes wird zueinem Symbol der Macht der Liebe Gottes und derneuen Gemeinschaft.<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 33.7.4 Himmelfahrt und Pfingsten - die Gemeinschaft wird gestärktEntdecken und Bedenken, welche Veränderungen sichdurch das Himmelfahrts- und Pfingstgeschehen imJüngerkreis ereignen6 Die Jünger erhalten vom auferstandenen Herrnneue Perspektiven (Apg 1,1-11; Mt 28,16-20) undneue Aufgaben (Apg 2,1-14).die Empfindungen des Petrus ausdrücken, z. B. in HöroderSpielszenen, als Klangbild Û MuE 3.2; Darstellungender bildenden Kunst betrachten; die Angst, Betroffenheitund Schuld des Petrus ausdrücken, z. B.durch Musik, in Farben, in Gebeten, in Form einer„Kette der Angst“; geeignete Ausschnitte aus einerPassionsmusik hören, z. B. von Bach, Schütz Û MuE3.3.2; über die Bedeutung des Hahnes für Petrus nachdenken;darüber nachdenken, welche Eindrücke derLeidensweg Jesu bei Petrus hinterlässt; den Wandel inder Messiasvorstellung des Petrus darstellen, z. B.durch Umgestalten der Königskrone zur Dornenkroneden Erkenntnisweg der Emmausjünger nachgestalten,z. B. mit Reißbildern, als Klangcollage; Darstellungendes Kreuzes betrachten, z. B. in der Kirche am OrtÛ HSU 3.6.1; mit Bildern und Symbolen, in denen dieErfahrungen des Petrus mit Jesus zum Ausdruck kommen,ein Kreuz für das Klassenzimmer gestalten; eineOsterkerze schmücken; die neue Vorstellung des Petrusvom Messias ausdrücken, z. B. in der Gestaltung einer„Auferstehungskrone“; ein „(Glaubens-)Bekenntnis“des Petrus verfassen; darüber nachdenken, was dasBekenntnis zum auferstandenen Herrn Menschen inihrem Alltag bedeuten kann; ein Psalmwort gestalten, z.B. Psalm 103,11; 30,12die Bedeutung des Himmelfahrts- und Pfingstgeschehensfür Petrus bedenken; Darstellungen der bildendenKunst betrachten; das Pfingstgeschehen mit Farben,Klängen, Liedern ausdrücken; von Petrus, seiner Gemeindein Jerusalem, seinem Lebensende in Rom hörenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLerneneine Oster- oder Pfingstfeier gestalten Û MuE 3.1, 3.4,WTG 3.3.1; eine Wandzeitung zu einem dieser Festegestalten Û D 3.2.13.8 Juden und ihren Glauben verstehen lernen Û KR 3.2.2, 3.2.3, Eth 3.4.3Die Schüler lernen im <strong>Religion</strong>sunterricht das Judentum als den Wurzelgrund der christlichen Tradition kennen.In der Auseinandersetzung mit den Glaubensgestalten Noah, Abraham, Jakob, Josef werden Grunderfahrungen desbiblischen Glaubens thematisiert. Jesus von Nazareth begegnet den Schülern als der Jude, dessen Leben und Lehre,dessen Leidensweg und Auferweckung von den Toten das Fundament des christlichen Glaubens bilden. DieSchüler sollen erfahren, wie Juden auch heute ihren Glauben leben und was ihnen dabei wichtig ist. Sie entdeckendabei auch, dass Juden und Christen vieles gemeinsam haben.163


3.8.1 Begegnung mit dem JudentumErfahren, was Juden für ihren Glauben besonderswichtig ist6 Juden feiern den Sabbat als Gedenk- und Ruhetagin der Familie und in der Synagoge, ihrem Bethaus.Es ist ein Gedenktag für die Erwählung seines Volkesund ein Ruhetag für die gesamte Schöpfung.6 Durch Gebet und Studium der Tora preisen sie Gottund danken ihm, dass er sie als sein Volk erwählthat.6 In ihren Festen, z. B. Sukkot, Chanukka gedenkenJuden wichtiger Ereignisse aus ihrer Glaubensgeschichte.6 Sie hoffen auf das Kommen des FriedensreichesGottes.<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 33.8.2 Gemeinsamkeiten zwischen Juden und ChristenEntdecken, was Juden und Christen in ihren <strong>Religion</strong>engemeinsam haben6 In Geschichten, z. B. von Noah, Abraham, Jakobund Josef wird von Gottes Handeln mit den Menschenerzählt.6 Juden und Christen bekennen, dass Gott alles Lebengeschaffen hat und erhalten will.6 Psalmen sind Ausdrucksformen des Glaubens.sequenzbegleitend eine kommentierte Ausstellung aufbauenÛ D 3.2.1, 3.2.3, WTG 3.5; vom Leben in jüdischenFamilien hören, z. B durch InterviewsÛ D 3.1.2Informationen über das Judentum sammeln, z. B. ausKindersachbüchern; von einer Sabbatfeier hören; einenSabbattisch decken und in die Ausstellung integrieren(Dabei geht es nicht um den Nachvollzug einer jüdischenSabbatfeier!); eine Synagoge besuchen; über dieBedeutung der Torarolle nachdenken; die Gebetskleidungder Juden und wichtige Gebete (Dtn 6,4 ff.) in dieAusstellung integrieren; Erfahren, wie jüdische Kinderihre Feste feiern und erleben; darüber nachdenken, wieJuden vom Friedensreich des Messias erzählenHinweis: Das Passa-Fest ist Thema in Jgst. 4 (4.1.2).Psalmen singen, beten und gestalten; eine Psalmwortkarteientwickeln; darüber nachdenken, wie Gott sichden Menschen zuwendet und wie Menschen ihrenGlauben an Gott zum Ausdruck bringenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLerneneine Ausstellung aufbauen: „Auch Jesus war ein Jude.“;ein Kinder-/Jugendbuch lesen Û D 3.4.5; Spuren jüdischerVergangenheit am Ort dokumentieren Û KR3.2, Eth 3.4.3; Lebensberichte jüdischer Mitbürgerhören/lesen, in denen auch auf das leidvolle Schicksalvon Juden eingegangen werden kannu3.9 Christen in aller Welt kennen lernen (alternativ zu 3.10)Kinder haben durch Medien und auch durch Urlaubsreisen Zugang zu Informationen über das Leben von Menschenin fremden Ländern und Kulturen. Im Sinne ökumenischen Lernens sollen die Schüler die Andersartigkeitder Lebensbedingungen und der Lebensgestaltung von Christen in anderen Ländern kennen und verstehen lernen.Sie sollen entdecken, wie diese Bedingungen den Glauben der Menschen mitprägen und auf wie vielfältige Weisesich christlicher Glaube weltweit zeigt. Sie sollen diesem mit Offenheit begegnen und bereit werden, sich ihrenMöglichkeiten entsprechend für eine Partnerschaft zu engagieren.3.9.1 Alltag und Glaube von Christen in einer PartnerkircheOffen werden für die Lebensbedingungen und den Alltagvon Christen in einer Partnerkirche, z. B. in Tansaniaoder Papua-Neuguinea Û D 3.4.4Interesse daran gewinnen, wie Christen in diesem Landihren Glauben lebenHören/Lesen, wie Kinder z. B. in Tansania leben; Bilderund Filme betrachten, die das Land und seine Menschennäher bringen; sich mit den dortigen Lebensverhältnissen,z. B. in der Familie, in der Schule, beiArbeit und Freizeit beschäftigen Û FS 3.3Berichte über Gottesdienstfeiern hören und bedenkenLieder von dort singen und bedenken Û MuE 3.1; Gespräche/ Interviews mit Gästen aus diesen Ländernführen Û D 3.1.2164


3.9.2 Die Bedeutung von PartnerschaftenAufmerksam werden, wie sich Partnerschaft im Zusammenlebenvon Christen in aller Welt äußert6 Sie bedenken die Situation des andern mit.6 Sie unterstützen einander.6 Sie lernen voneinander.6 Sie gehen fair miteinander um.<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 3„Welt-Läden“ in der Umgebung erkunden; auf Berichtein der Tagespresse achten; über Ziele des „fairen Handels“nachdenken; sich über bestehende Partnerschafteninformieren, z. B. in der Kirchengemeinde Möglichkeitender Beteiligung an dieser Partnerschaft bedenkenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenein Missionsfest sowie Aktionen im Sinne der Agenda21 mitgestalten Û D, HSU, MuE 3.1, 3.4u3.10Die Bibel als „Erzählbuch des Lebens“ entdecken (alternativ zu 3.9) Û KR 3.7Die Kinder kennen verschiedene biblische Geschichten und wissen, dass diese in der Bibel zu finden sind. Siesollen nun die ihnen bekannten Geschichten in einem neuen Zusammenhang entdecken. Dabei können sie aucheinen groben Überblick über Entstehung, Inhalt und Aufbau der Bibel gewinnen. Darüber hinaus sollen sie ihrerBedeutung als „Erzählbuch des Lebens“ nachspüren und die Bibel als Quelle des Glaubens für alle Christen entdecken.Ein bewusster Umgang mit verschiedenen Kinderbibeln unterstützt diese Auseinandersetzung und kann zurWertschätzung dieses besonderen Buches beitragen.3.10.1 Die Bibel - viele unterschiedliche GeschichtenEntdecken, dass die biblischen Geschichten nach bestimmtenKriterien geordnet werden könnenMögliche Ordnungskriterien:6 Geschichten von der Schöpfung6 Geschichten von Glaubensgestalten6 Geschichten von Jesus3.10.2 Die Bibel - ein Buch des LebensAufmerksam werden, was biblische Geschichten vomLeben erzählenSie erzählen z. B.6 von Angst und Vertrauen,6 von Schuld und Vergebung,6 von Trauer und Freude,6 von Geringschätzung und Anerkennung.Erfahren, warum Menschen die Geschichten von Jesusweitererzählt und aufgeschrieben haben6 Sie haben erlebt, dass sie ihnen gut tun.6 Die Geschichten sollen nicht vergessen werden.6 Sie sollen auch in Zukunft Menschen Hilfe sein.Entdecken der Bibel als „Erzählbuch des Lebens“, dashilft, über Gott und die Welt nachzudenken Û Eth3.4.26 Die Bibel erzählt von Lebenswegen von Menschen.6 Sie deutet, wie Menschen mit ihren Welt- undGlaubenserfahrungen umgehen können.die bereits bekannten biblischen Geschichten sammelnund nach Ordnungskriterien der Kinder ordnen; dieGeschichten zu einer eigenen Bibel zusammenfügen;die selbst erstellte Bibel mit Bildern illustrieren, dieausdrücken, was diese Geschichten vom Leben erzählenÛ D 3.2.1; Illustrationen in Kinderbibeln kritischbetrachten; eigene Kinderbibel gestalten Û KR 3.7, D3.4.1; in Kinderbibeln Gemeinsamkeiten entdeckenbiblische Geschichten Lebenssituationen von Menschenzuordnen: Welche Geschichte tut einem Menschengut, z. B. wenn er Angst hat, verzagt ist, sichmutlos fühlt, sich schuldig fühlt, krank ist, Sorgen hatoder sich fremd und allein fühlt?den einzelnen Geschichten Symbole zuordnen, z. B. fürMut, Angst, Schuld, Hoffnung Û D 3.3.1Hören, warum z. B. dem Evangelisten Markus die Geschichtevon der Sturmstillung (Mk 4,35-41) wichtig istund wie er dazu kam, sie für seine Zuhörer aufzuschreibenÛ 1.3.2; Spielszenen: „Ein Evangelium entsteht“;eine Bibelausstellung aufbauen Û KR 3.7, D 3.4.1Lieblingsgeschichten aus der Bibel erzählen (evtl. mitden katholischen Kindern); wöchentliche / monatlicheökumenische Morgenkreise zu ausgewählten biblischenGeschichten als „Lebens-Lern-Geschichten für Schüler“vorbereitenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenin der Schülerzeitung über die Darstellung biblischerGeschichten in verschiedenen Medien berichten Û D3.2.1, 3.4.4; religiöse Einkehrtage Û KR 3.7165


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 4<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehreJahrgangsstufe 44.1 Sich nach Freiheit sehnen - Freiheit erleben Û KR 4.1, Eth 4.6Die Kinder werden damit konfrontiert, dass und wie Menschen Situationen der Unterdrückung erleben und sichnach einem Leben in Freiheit sehnen. In der Begegnung mit den Mose-Erzählungen und den Erfahrungen vonRettung und Befreiung aus Not und Unterdrückung des Volkes Israel sollen sie erkennen, dass Gottes befreiendes,rettendes Handeln in unauflöslicher Verbindung steht mit dem Anspruch an sein Volk, die geschenkte Freiheit zubewahren und gemäß den Geboten Gottes zu leben. Dabei sollen die Schüler der inneren Dynamik des Befreiungsprozessesnachspüren und erkennen, dass Gott trotz des Versagens der Menschen an seinen lebenserhaltendenGeboten festhält. In der Auseinandersetzung mit dem Handeln und der Person des Mose sollen sie entdecken, wieSituationen des Führens und des Geführtwerdens in einem inneren Zusammenhang stehen und wie sich Grundmustervon Befreiungsprozessen immer wieder im Leben von Menschen ereignen.4.1.1 Frei sein wollenDarüber nachdenken, wie Menschen Situationen desUnterdrücktseins erleben6 Menschen haben keinen Raum zur Entfaltung, fühlensich abhängig, erfahren Demütigung.6 Menschen sehnen sich nach Freiheit.Situationen des Unterdrücktseins durch verschiedeneSymbole darstellen, z. B. mit einer Kette, einem Stein,einer Fessel; Sehnsucht nach Freiheit darstellen, z. B.mit Farben, Klängen; Spannung zwischen Leben inUnfreiheit und Sehnsucht nach freier Entfaltung inkreativen Schreibformen darstellen Û D 4.2.14.1.2 Auf dem Weg in die FreiheitNachvollziehen, wie das Volk Israel aus der Knechtschaftin Ägypten in die Freiheit geführt wird6 Die Israeliten erfahren Unterdrückung. - Sie versuchenplanvoll, auf Rettung bedacht, zu handeln (Ex1-2,10).6 Mose weicht der für ihn bedrohlichen Situation inÄgypten aus. - Er stellt sich dann aber mutig imVertrauen auf die Begleitung Gottes seiner schwierigenAufgabe (Ex 2,11-4,20).6 Die Israeliten erkennen die Gunst der Stunde. - Siebrechen in die Freiheit auf (Ex 5; 7; 10; 12 in Auswahl).6 Am Schilfmeer fühlen sie sich bedroht und in ihrerAngst gefangen. - Sie erfahren Rettung und könnenbefreit aufatmen (Ex 13,17f.,21f.; 14; 15,1f., 20f.).6 Die Israeliten wagen den Weg in die Freiheit. - Sielassen sich von dem lebendigen Gott leiten (Ex19,1-17; 32,1-20).6 Gott schließt mit den Israeliten einen Bund. Sieentdecken in Gottes Weisungen Hilfen für ein Lebenin der Freiheit (Ex 20,1-17).6 Die Israeliten geraten in bedrohliche Krisen underfahren Gottes begleitende und rettende Zuwendung(Ex 16).M: Das 1. Gebot: Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollstnicht andere Götter haben neben mir.Nachdenken über das Zusammenspiel von Führen undGeführtwerden auf dem Weg der Israeliten in die Freiheitsequenzbegleitende Bildfolge zum Befreiungsprozessder Israeliten, z. B. als Wandfries; die aussichtslosscheinende Situation der Israeliten ausdrücken, z. B.mit Symbolen, im Spiel; ein Psalmwort gestalten, z. B.Psalm 88,9-10; die Empfindungen des Mose im Berufungsgeschehenausdrücken, z. B. in Form von Gebeten,Gesprächen; die Bedeutung des Gottesnamens„ICH BIN DA - ICH WERDE FÜR EUCH DA SEIN“bedenken und ihn z. B. in Schmuckschrift gestaltenÛ D 4.2.3; Macht und Ohnmacht des Pharao darstellen,z. B. im Sprechspiel, mit Bildern und SymbolenÛ MuE 4.1.1; vom Passa-Fest heute hören Û 3.8.1Hinweis: Es kann dabei nicht um den Mit- bzw. Nachvollzugeiner religiösen Handlung, sondern lediglichum ein Darstellen und Mitbedenken des Geschehensgehen.die Freude der Frauen um Mirijam z. B. im Tanz ausdrückenund Dankgebete dazu formulieren; ein Psalmwortgestalten, z. B. Psalm 18,30; die besondere Bedeutungdes Sinaibundes für das Volk Israel herausstellenund bedenken; das 1. Gebot in Schmuckschriftschreiben; Klage-, Bitt- und Dankgebete formulieren;Nachdenken, wie Gebote eine Hilfe für das Zusammenlebensein können; Spielszenen entwickeln, in denendie Israeliten auf unterschiedliche Weise auf das Geschehenin der Wüste reagieren; den Weg aus derKnechtschaft in die Freiheit aus der Sicht einzelnerBeteiligter rückblickend bedenken; ein Psalmwort gestalten,z. B. Psalm 31,9; ein Spiritual nachempfinden,z. B. „When Israel was in Egypt´s land“ Û MuE 4.4.14.1.3 Befreiungsprozesse227


Grundmuster von Unterdrückung und Befreiung, wiesie in der Mosegeschichte entfaltet werden, auch imLeben von Kindern und Jugendlichen wahrnehmen undreflektieren Û Eth 4.1, 4.4, HSU 4.2<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 4Situationen der Abhängigkeit, Unterdrückung und Befreiungim Leben von Kindern und Jugendlichen zumAusdruck bringen, z. B. als WegdarstellungAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenSpielszenen gestalten zum Thema „Freiheit wagen“,z. B. für eine Schulabschlussfeier Û KR 4.1, Eth 4.6,D 4.1.4, HSU 4.24.2 Über Sterben und Tod nachdenken Û KR 4.4, Eth 4.3Erlebnisse im Zusammenhang mit Leid, Sterben und Tod gehören für Kinder zu den Angst auslösenden Grenzerfahrungen,mit denen sie oft unvorbereitet konfrontiert werden. Im Gegensatz zu den vielfach verharmlosendenDarstellungen von Sterben und Tod in den Medien beeinflussen Begegnungen mit dem Phänomen der Vergänglichkeit,des Abschiedes und der Trauer im Nahbereich der Schüler ihr Leben oft nachhaltig. In der Auseinandersetzungmit der Thematik sollen die Kinder bereit werden, über Erfahrungen von Schmerz, Tod und Trauerzu sprechen. In einem offenen Prozess des Fragens und Suchens sollen sie über Beispiele gelebten Glaubensbehutsam an christliche Formen der Bewältigung von Schmerz und Trauer herangeführt und mit elementaren Hoffnungsbildernund Antworten des christlichen Glaubens vertraut gemacht werden.4.2.1 Leben stößt an GrenzenSich bewusst werden, dass Werden und Vergehen zumLeben gehörenNachempfinden, was es bedeutet, wenn das Leben einesMenschen zu Ende geht6 Menschen sorgen sich um den Gesundheitszustandeines nahe stehenden Menschen, hoffen und bangen,versuchen Nähe, Geborgenheit und Wärmespüren zu lassen.6 Sie spüren beim Abschied Ratlosigkeit und Hilflosigkeit,fühlen Angst, Schmerz, Wut, Trauer, leidenunter dem Verlust.Aufmerksam werden, dass es unterschiedliche Vorstellungengibt von dem, was nach dem Tod kommt4.2.2 Mit Grenzen umgehenOffen werden für Möglichkeiten, die helfen, den Abschiedvon einem nahe stehenden Menschen anzunehmen6 Rituale des Abschiednehmens bei einer Beerdigung,christliche Bilder und Symbole und der bewussteUmgang mit Erinnerungen helfen, mit Verlustund Trauer umzugehen.4.2.3 Die Bedeutung von ErinnerungenEntdecken, wie die Erinnerungen an einen verstorbenenMenschen helfen, dem eigenen Leben eine neue Qualitätzu geben6 Menschen übernehmen neue Aufgaben.6 Sie werden sensibler im Umgang mit Lebendigem.den Prozess von Werden und Vergehen mit verschiedenenbildnerischen Mitteln darstellen, z. B. bei Pflanzenim JahreskreisSituationen zwischen Hoffen und Bangen darstellen,z. B. mit Texten, Klängen Û MuE 4.2; Sorgen undÄngste z. B. in Gebeten ausdrücken; eigene Erfahrungenzum Ausdruck bringen, z. B. durch kreativesSchreiben Û D 4.2.1; Trennungs- und Verlusterfahrungenausdrücken, z. B. in Stimmungsbildern, mit Klängen;ausgewählte Musikbeispiele hören, z. B. „Eindeutsches Requiem“ von Brahms Û MuE 4.3; einPsalmwort gestalten, z. B. Psalm 22,3; 69,2-3; 42,4unterschiedlichen Vorstellungen vom Totsein und einemLeben nach dem Tod nachspürenüber die Bedeutung ausgewählter Zeichen, Gesten,Gebete und Lieder bei einer Beerdigung nachdenken;Bedenken, dass die Beerdigung den Abschied von einemlieb gewordenen Menschen erleichtern kann; biblischeTexte bedenken und gestalten, z. B. Joh 12,24;14, 1-3; Jes 66,13; Röm 8,35; Psalm 16,8-9; Werke derbildenden Kunst betrachtenSchilderungen betroffener Menschen hören und bedenken;Briefe an diese Menschen schreiben Û D 4.2.1Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenAusstellung zum Thema „Einsamkeit und Angst erfah-228


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 4ren - Trost und Hoffnung finden“ Û KR 4.4, Eth 4.3,D 4.2.3, 4.4.4, 4.4.54.3 Zum Frieden anstiftenKinder erleben Situationen von Streit und Unfrieden in ihrem Umfeld und in den Medien. Sie sollen erkennen,dass es in den Weihnachtsgeschichten um die Botschaft vom Frieden auf Erden geht, den Gott stiften will. Siesollen entdecken, dass Menschen durch Engel Botschaften von Gott erhalten und wie sich dadurch ihr Lebenverändert. In der Begegnung und Auseinandersetzung mit dieser Botschaft sollen die Schüler dafür offen werden,dass Gott den Menschen durch die Botschaft vom Frieden auf Erden neue Verhaltensweisen und Einstellungenzutraut und zumutet. Dabei sollen sie entdecken, dass Menschen, die sich auf diesen Prozess einlassen, Friedenzugleich als ein Geschenk und als eine Herausforderung für ihr Leben erfahren.4.3.1 Die Botschaft von EngelnEntdecken der besonderen Botschaften, die durch Engelvermittelt werden6 Engel wollen Mut machen, Hoffnung wecken.6 Sie helfen, schützen, begleiten.6 Sie weisen auf Veränderungen hin, öffnen denBlick für Neues.4.3.2 Engel - Anstifter zum FriedenAuf die Bedeutung der Engel als Anstifter zum Friedenaufmerksam werden (Lk 2,8-20)6 Hirten sehnen sich nach Gerechtigkeit und Frieden.6 Engel verkünden den Hirten die Botschaft vomFrieden; dies weckt ihre Hoffnung, setzt sie in Bewegung.6 Der Friede, der vom Kind in der Krippe ausgeht,überträgt sich auf die Hirten.6 Sie besinnen sich ihrer Würde und gehen mit neuemSelbstvertrauen zurück.4.3.3 Friedenstifter werdenNachdenken über Prozesse des Friedenstiftens6 Wir sehnen uns nach Gerechtigkeit und Frieden.6 Viele lassen sich von der Weihnachtsbotschaft anrühren,spüren Anerkennung und Wertschätzung.6 Sie wagen selbst erste Schritte zum Frieden.6 Friede kann Kreise ziehen.6 Durch ihren Einsatz können Menschen für anderezu Engeln werden.biblische Geschichten, Bilder, Gebete sammeln undbedenken, in denen Engel in das Leben von Menschentreten; wichtige Aussagen des Psalms 91 in Schmuckschriftgestalten Û D 4.2.3; Musikbeispiele hören, z. B.„Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir“ aus„Elias“ von F. Mendelssohn-Bartholdy Û MuE 4.3.2;verschiedene Engeldarstellungen aus der bildendenKunst betrachten und vergleichen; eigene Engelvorstellungengestaltendie erhellende Botschaft der Engel mit verschiedenenGestaltungsmitteln darstellen; geeignete Lieder singenund bedenken, z. B. „Vom Himmel hoch, da komm ichher“, „Als ich bei meinen Schafen wacht“ Û MuE 4.1;musikalische Beispiele zum Thema „Verkündigung andie Hirten“ hören, z. B. „Das Weihnachtsoratorium“von J. S. Bach Û MuE 4.3.2; ein Psalmwort gestalten,z. B. Psalm 147,14Geschichten hören und bedenken, in denen sich Menschender Friedensbotschaft öffnen und für andere zuEngeln werden; die Veränderungen darstellen, die entstehen,wenn Menschen Engeln begegnen; „Schrittezum Frieden“ gestalten, z. B. als Collage, als Pantomime;über realistische Schritte zum Frieden im Lebensbereichder Schüler nachdenkenAnregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenMonatskalender gestalten zum Thema „Frieden kannKreise ziehen“ Û D 4.2.1, 4.4.1, 4.4.4229


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 4u4.4 Hoffnung für das Leben gewinnen (alternativ zu 4.5) Û Pädagogisches Leitthema 4.1Die Kinder sehnen sich nach einem Leben in einer Welt, die ihren Bedürfnissen und Erwartungen entspricht. Siebrauchen Bilder der Hoffnung, an denen sie wachsen und mit denen sie leben können. In der Auseinandersetzungmit den Seligpreisungen sollen sie erkennen, dass diese Worte Jesu Menschen Mut machen und zum Handelnauffordern wollen. In der Begegnung mit der Geschichte von der Speisung der 5000 sollen sie entdecken, wie dievon Jesus verkündete Hoffnung sich zu realisieren beginnt. Vor diesem Hintergrund können sie bereit werden,eigene Hoffnungsbilder zu entwickeln und diese mit der Predigt Jesu in Beziehung zu bringen.4.4.1 Jesu SeligpreisungenAufmerksam werden, wonach sich Menschen in bedrängendenLebenssituationen sehnen Û Eth 4.6Aufmerksam werden, wie Menschen sich von den SeligpreisungenJesu anrühren lassen und bereit werden,ihre Einstellungen und Verhaltensweisen zu überdenkenÛ KR 4.6.2(Mindestens eines der folgenden Beispiele ist verbindlich.)u Durch Jesu Zuspruch wird bei Leidtragenden Lebensmutgeweckt, andere werden zum Helfen undTrösten ermutigt.Menschen beginnen wieder zu hoffen.M: Selig sind, die Leid tragen, denn sie sollen getröstetwerden (Mt 5,4).u Durch Jesu Zuspruch werden barmherzige Menschenin ihrem Tun bestärkt, hartherzige undgleichgültige Menschen zu barmherzigem Verhaltenaufgerufen.Menschen hoffen, dass durch Barmherzigkeit dasLeben sich zum Guten wenden kann.M: Selig sind die Barmherzigen, denn sie sollenBarmherzigkeit erlangen (Mt 5,7).u Durch Jesu Zuspruch werden Menschen, die sichfür den Frieden einsetzen, bestärkt und diejenigenzur Besinnung gerufen, die dem Frieden im Wegestehen. Menschen beginnen zu hoffen, dass durchFrieden stiftendes Verhalten das Leben sich zumGuten wenden kann.M: Selig sind die Friedenstifter, denn sie sollenGottes Kinder heißen (Mt 5,9).4.4.2 Fülle erlebenDie Speisung der 5000 als Hoffnungsgeschichte für dasZusammenleben erfassen (Mt 14,13-21) Û KR 4.6.26 Menschen erleben Hunger.6 Jesus macht den Menschen deutlich, dass LebensmittelGaben Gottes sind. Er ermutigt zum Teilen.6 Menschen öffnen sich füreinander, sind zum Teilenbereit und erleben, wie ihr Leben dadurch reicherwird.6 Hoffnung bricht auf.M: Du bist der, der uns hilft und überreich beschenkt(Psalm 65, 6.10)Stimmungsbilder, Klangbilder, Collagen gestalten zuSehnsüchten von Menschen in Bedrängnis; von Lebensbedingungender Menschen zur Zeit Jesu hören;darüber nachdenken, was sie von Jesus erwartetendavon hören, wie Jesus sich den Menschen zuwendetund wie unterschiedlich sie seine Predigt aufnehmen;ein Psalmwort gestalten, z. B. Psalm 31,8Ablehnung, Zweifel, Nachdenklichkeit, Zuversicht,Hoffnung, Freude der Zuhörer Jesu ausdrücken, z. B.in Spielszenen, in einer Sprechmotette; Liedstrophensingen, bedenken und weiterdichten, z. B. „Selig seidihr“, „Glücklich sind“Spielszenen gestalten zu Entscheidungssituationen inGeschichten über Barmherzigkeit; eine Collage gestaltenvon einer Welt, in der Menschen barmherzig miteinanderumgehen; über realistische Möglichkeitennachdenken, wie im täglichen Leben barmherzigesHandeln aussehen kannGeschichten hören und bedenken, in denen sich Menschenaktiv für den Frieden einsetzen; darüber nachdenken,wie Unfrieden entsteht; verschiedene Möglichkeitenspielen, mit Situationen des Unfriedens umzugehen;ein Friedenssymbol gestalten, z. B. Friedensbaum,Friedenstaube; Friedensgebete formulierendie Geschichte gestalten, z. B. mit Klängen; den Zusammenhangvon Brot - Teilen - Sattwerden meditieren;eine Gemeinschaftsarbeit gestalten zum Thema„Die Erde ist wie ein großer Tisch“; aufbrechendeHoffnung zum Ausdruck bringen, z. B. mit Symbolen,durch Pantomime, im Tanz, mit Klängen, mit Farben;ein Psalmwort gestalten, z. B. Psalm 65,6.10; 104,28230


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 4Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLerneneinander Kinderbücher, Bilder oder Symbole der Hoffnungvorstellen Û KR 4.6, Eth 4.3, D 4.4.1, 4.4.5,HSU 4.2.2; Gemeinschaftsarbeit „Träume von einerbesseren Welt“, z. B. als Wandteppich Û KR 4.6, Eth4.3, HSU 4.2.2, WTG 4.4.2; Singspiel „Vom Lebenträumen“, z. B. für die Abschlussfeier der ViertklässlerÛ KR 4.6, Eth 4.3, D 4.2.1, HSU 4.2.2, KuE 4.5; Ausstellung„Kinder entdecken Jesus“ Û 1.3, 2.3, 3.4u4.5 Mit dem Evangelium leben (alternativ zu 4.4) Û Pädagogisches Leitthema 4.2, KR 4.5Die Schüler kennen die Grundzüge des Oster-, Himmelfahrts- und Pfingstgeschehens. Sie sollen nun Pfingsten alsein durch den Heiligen Geist gewirktes Aufbruch-Geschehen kennen lernen, das vieles und viele in Bewegungbringt. Sie sollen Wege kennen lernen, wie Menschen zum Glauben kommen und am Weg des Paulus beispielhaftdie Dynamik des Evangeliums auf dem Hintergrund seines jüdischen Glaubens entdecken. Dabei sollen sieaufmerksam werden, wie Menschen mit der Herausforderung der bewegenden Botschaft des Evangeliumsumgehen, und wahrnehmen, welche Bedeutung diese Anfänge für Christen auch in der Gegenwart haben.4.5.1 Pfingsten - ein Fest bringt in BewegungPfingsten als ein Geschehen verstehen, das Menschendazu bewegt, sich zu Jesus Christus zu bekennen undim guten Geist Gottes miteinander zu leben (Apg2,1-13,22-24,42-47)6 Die Jünger spüren das Wirken des Geistes; sie predigendie frohe Botschaft: Jesus lebt!6 In Bildern und Symbolen kommt die Dynamik undWirkung dieses Geschehens zum Ausdruck.6 Immer mehr sind davon begeistert und finden sichzur Gemeinde der Christen zusammen.6 Im gemeinsamen Brotbrechen, im Beten, im Teilenund Helfen erleben sie die Gemeinschaft mit demAuferstandenen.4.5.2 Paulus - vom guten Geist Gottes bewegtEntdecken, wie Paulus die frohe Botschaft anderennahe bringt und dazu ermutigt, im Geist des Evangeliumsmiteinander zu leben (Apg 9,1-22; 16,11-15; Röm15,7a; Phil 4,4; 1, Kor 16,11-15)6 Paulus verfolgt die Christen (Apg 9,1).6 Er erfährt die lebendig machende Kraft des Auferstandenenund wird von ihm beauftragt, sein Botezu sein (Apg 9,3-9).6 Er wird getauft und von der christlichen Gemeindein Damaskus aufgenommen (Apg 9,10-19).6 Er bringt die Botschaft von Jesus Christus zu vielenMenschen im römischen Reich (Apg 9,20-22; Röm15,7a; Phil 4,4, 1.Kor 16,1-3).6 In Philippi überzeugt er Lydia; sie wird Christinund lässt sich mit ihrem ganzen Haus taufen (Apg16,11-15).4.5.3 Der Geist von Pfingsten erfasst und bewegt MenschenEntdecken, wie sich Menschen zu allen Zeiten vomguten Geist Gottes bewegen lassen und einen neuenAnfang für ihren Glauben wagen6 Christen fassen immer wieder Mut, ihren Glaubendie Dynamik des Aufbruchgeschehens mit Symbolendarstellen, z. B. aufbrechende Knospen, offene Türen,konzentrische Kreise, Flammen, ein Windspiel; dieBegeisterung der Zuhörerinnen und Zuhörer ausdrücken,z. B. in Farben und Klängen; Werke der bildendenKunst betrachten; den Dank über die erlebte Gemeinschaftim Gebet, im Lied, im Tanz ausdrücken,z. B. „Lasst uns miteinander“ Û MuE 4.4.1die Veränderungen und die neuen Sichtweisen im Lebendes Paulus ausdrücken, z. B. durch Farben, Klänge;Bilder zu unterschiedlichen Situationen auf demWeg des Paulus betrachten und bedenken; einzelneBegebenheiten aus dem Leben des Paulus in Kinderbibelnnachlesen; Sprechszenen zwischen einzelnen Gemeindegliederngestalten Û D 4.1.4; einzelne Szenengestalten, z. B. Paulus erklärt im Hause der Lydia, wases bedeutet, an Jesus Christus zu glauben Û D 4.1.4Geschichten hören und bedenken, in denen Menschenmutig ihren Glauben bekennen; ausgewählte Sätze desGlaubensbekenntnisses in Schmuckschrift gestaltenÛ D 4.2.3; ein persönliches Glaubensbekenntnis for-231


zu bekennen.6 Sie finden durch ihren Glauben Zuversicht in bedrängendenSituationen, z. B. Petrus und Johannes(Apg 4,1-20; 5, 29), Dietrich Bonhoeffer, RigobertaMenchu.6 Sie bemühen sich, ihr Zusammenleben in der Gemeindeaus dem Glauben heraus zu gestalten undeinander anzunehmen, z. B. Arme und Reiche inder neuen Gemeinschaft (1.Kor 11,20-22), MartinLuther King, Beispiele aus der Tagespresse.6 Christen versuchen einander zu unterstützen und zuhelfen, z. B. durch Unterstützung Notleidender inder Urgemeinde (Apg 2,45; 4,32-37); Mutter Teresa,aktuelle Hilfsprojekte Û 4.4.2<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 4mulieren; aktuelle Bilder und Dokumente betrachten;Sprechszenen gestalten Û D 4.1.4; eine Wandzeitungentwickeln; davon hören, wie Christen in der Gemeindemit Aufgaben und Herausforderungen umgehen;Beispiele sammeln und darstellen, wie Christen sich fürMenschen in Not einsetzen, z. B. Übernahme einerPatenschaft; ein Plakat, eine Ausstellung zur Aktion„Brot für die Welt“ gestalten; ein Interview durchführenund auswerten, z. B. mit einer Diakonin, einemDiakon Û D 4.1.2Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLerneneine diakonische Einrichtung besuchen und in derSchulzeitung, im Gemeindebrief darüber berichtenÛ D 4.2.1; sich an einem Hilfsprojekt beteiligenÛ KR 4.2.2, Eth 4.24.6 Mit Gottes Geboten lebenKinder suchen nach gültigen Wertmaßstäben, an denen sie das eigene Leben und das Zusammenleben in derGemeinschaft ausrichten können. Sie erleben, wie durch Egoismus, Rücksichtslosigkeit und die Angst zu kurz zukommen das Zusammenleben in der Gemeinschaft immer wieder bedroht ist. Ausgehend von dem Gedanken, dassdas Leben in seiner ganzen Vielfalt ein Geschenk Gottes ist, sollen sie Gottes Gebote als vernünftige Schutzregelnfür ihr Leben und als Leitlinien und Wegweiser für das Zusammenleben in der Gemeinschaft begreifen. Sie sollenerkennen, dass die Gebote zur Achtung und Hilfe gegenüber dem Nächsten auffordern und entdecken, dass undwie das Liebesgebot, das seine Wurzeln in der hebräischen Bibel (3. Mose 19,8 und 5. Mose, 6,5) hat, Mitte undMaßstab für den Umgang mit allen Geboten ist. Vor diesem Hintergrund sollen sie bereit werden, die GeboteGottes im eigenen Leben zu verwirklichen.4.6.1 Menschen bemühen sich um ein gelingendes Leben in der Gemeinschaft Û HSU 4.2.2Bedenken, was das Leben in der Gemeinschaft auszeichnet6 Menschen können z. B. einander vertrauen, verzeihen.6 Menschen empfinden das Leben in der Gemeinschaftals Geschenk und Aufgabe.4.6.2 Zusammenleben ist von vielen Fragen und Entscheidungen abhängigNachspüren, wie Entscheidungen das Zusammenlebenbeeinflussen6 Menschen fragen und bedenken:Was soll durch meine Entscheidung bewirkt werden?Welche Auswirkungen haben meine Entscheidungenfür mich, für das Zusammenleben? Wasmacht mir meine Entscheidung schwer? WelcheRolle spielen dabei Wegweiser?darüber nachdenken, was gelingendes Zusammenlebenausmacht; Vorstellungen von einem „Land des Lebens“entwickeln und zum Ausdruck bringen, z. B. durchkreatives Schreiben, mit Symbolen, in einem Bodenbild;eine Pro- und Kontradiskussion führen zum Thema„Leben in der Gemeinschaft - ein Geschenk - eineAufgabe?“über die Bedeutung und Wirkung von Regeln, Verboten,Verhaltensanregungen, Normen, Wertmaßstäbennachdenken; Entscheidungssituationen spielen; überdie Bedeutung von „Wegweisern“ als Entscheidungshilfennachdenken; „Wegweisungen“ für den Schulalltagformulieren Û D 4.2.1; den Wegweiser als ein sequenzbegleitendesSymbol einführen232


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 44.6.3 Menschen lassen sich in ihren Entscheidungen von unterschiedlichen Motiven leitenErkennen, wodurch das Zusammenleben immer wiedergefährdet ist, z. B. durch Neid, Unwahrheit, Gewalt,Egoismus, Rücksichtslosigkeit, UnbedachtsamkeitBedenken, was es bedeutet, sich in Entscheidungssituationenauf Gottes begleitende Zusage einzulassen, seineLiebe anzunehmen und weiterzugeben6 Das Gleichnis vom guten Vater (Lk 15,11-32)weckt Vertrauen in die Liebe Gottes, die als Geschenkzum neuen Maßstab für das Verhalten vonMenschen untereinander werden kann.6 Das Liebesgebot (Lk 10,27) hilft, sich immer wiederfür das Leben zu entscheiden. Û KR 4.1.2M: Liebesgebot: Du sollst Gott lieben und deinenNächsten wie dich selbst!4.6.4 Gottes Gebote als Orientierungshilfe Û KR 4.1.2Entdecken, was es heißt, sich im Sinne der Gebote Gottesfür das Leben zu entscheiden6 Gott schenkt uns in der Familie Menschen, die sichlieb haben und füreinander sorgen. Das 4. Gebotruft dazu auf, die Eltern zu achten.Das Liebesgebot erweitert es, indem es gegenseitigeAchtung von Eltern und Kindern fordert.M: Das 4. Gebot: Du sollst deinen Vater und deineMutter ehren.6 Gott schenkt uns unser Leben. Das 5. Gebot fordertuns auf, Leben und Gesundheit aller Geschöpfe zuachten.Das Liebesgebot weist darauf hin, dass alles Lebenvon Gott geliebt ist. Es will uns ermutigen auchKranken und Schwachen beizustehen.M: Das 5. Gebot: Du sollst nicht töten.6 Gott schenkt uns, was wir zum Leben brauchen.Das 7. Gebot fordert uns auf, anderen von demnichts wegzunehmen, was ihnen gehört und zusteht.Das Liebesgebot weist uns darauf hin, dass wir anderennichts wegzunehmen brauchen; es will unszum Teilen anregen.M: Das 7. Gebot: Du sollst nicht stehlen.6 Gott schenkt uns Menschen, denen wir vertrauenkönnen. Im 8. Gebot wird uns nahe gelegt, sorgsammit Worten umzugehen.Das Liebesgebot will Mut machen, anderen zu vertrauen,selbst vertrauenswürdig und wahrheitsliebendzu sein und mit der Wahrheit sorgsam undliebevoll umzugehen.M: Das 8. Gebot: Du sollst nicht falsch Zeugnisreden wider deinen Nächsten.z. B. durch entsprechende Umgestaltungen im Bodenbildzum „Land des Lebens“ Gefährdungen im ZusammenlebendarstellenGeschichten nachempfinden, in denen Entscheidungenvon Menschen von der begleitenden Zusage Gottes undvom Liebesgebot geprägt sind; Weg begleitende Gebete,Psalmen, Sprüche gestalten; die Wirkung der ZusageGottes in Entscheidungssituationen ausdrücken,z. B. mit Farben, durch Klänge; Entscheidungssituationendarstellen, in denen das Liebesgebot eine Richtungweisende Rolle spielt (dabei Beziehung zu 4.6.1 herstellen);ein Psalmwort gestalten, z. B. Psalm 116.8Situationen sammeln, in denen deutlich wird: Es ist gut,dass es Menschen gibt, die mich lieb haben; diese Situationenz. B. mit bildnerischen Mitteln darstellen;Konflikte und ihre mögliche Bewältigung im Rollenspieldarstellen; Ausdrücken, wie das Liebesgebot dasVerständnis des 4. Gebotes für das Zusammenlebenvon Menschen vertieft und erweitert, z. B. in Texten,mit Collagen, durch SymboleSituationen im Umfeld der Kinder bedenken, in denenleichtfertig Leben und Gesundheit gefährdet werden,z. B. im Straßenverkehr Û VkE; über die unterschiedlichenDarstellungen von Leben, Sterben und Tod in denMedien nachdenken; Ausdrücken, wie das Liebesgebotdas Verständnis des 5. Gebotes für den Umgang mitLeben vertieftverschiedene Formen des Stehlens überdenken, z. B. inGeschichten, Bildern, Filmen; die Situation eines Bestohlenennachempfinden, z. B. im Rollenspiel; Ausdrücken,wie das Liebesgebot das Verständnis des 7.Gebotes vertieft und erweitert, z. B. in Textenbildhafte Vorstellungen zum Begriff „Vertrauen“, z.B. Vertrauen ist wie ...; darüber nachdenken, was geschieht,wenn durch Unwahrheit Vertrauen zerstörtwird; die Veränderungen von Vertrauensbeziehungendarstellen, z. B. durch Symbole, Farben; Ausdrücken,wie das Liebesgebot das Verständnis des 8. Gebotesfür den Umgang mit der Wahrheit vertieft233Anregungen zum fächerverbindenden und projekt-


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 4orientierten Lerneneinen Wegweiser mit hilfreichen Wegweisungen fürdas Zusammenleben in der Schule gestalten Û KR4.1.2, D 4.2.1, 4.2.3; Spielszenen planen zum Thema„Frei sein - verantwortlich sein“, z. B. für ein Schulfest,einen Elternabend Û KR 4.1, Eth 4.6, D 4.1.44.7 Nach den Wurzeln des Glaubens suchen - Wege zueinander findenKinder erleben in der Schule, im Freundeskreis und in der Familie, dass Christen zu verschiedenen Konfessionengehören. Im Bedenken der gemeinsamen Wurzeln sollen die Schüler erkennen, dass das Evangelium Ausgangspunktund Mitte des Glaubens aller Christen ist und dass der Streit um das rechte Verständnis des Evangeliums,der durch Martin Luther ausgelöst wurde, zur Trennung der Christen geführt hat. In der Begegnung mit Ausdrucksformenkatholischen Glaubenslebens sollen die Kinder Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Konfessionenerkennen. Beispiele gemeinsamen Bemühens, den Glauben am Evangelium auszurichten (siehe GemeinsameErklärung zur Rechtfertigung 1999), können die Schüler darin bestärken, Wege zueinander und miteinanderzu beschreiten. Im Nachdenken über die Bedeutung der Bitten des Vaterunsers sollen sie den gemeinsamenGrundlagen des christlichen Glaubens nachspüren.4.7.1 Wurzeln des GlaubensAufmerksam werden, wie Christen immer wieder versuchen,dem Evangelium auf die Spur zu kommen6 Sie entdecken die befreiende, aufrichtende, tröstendeund ermutigende Botschaft des Evangeliums.6 Sie erleben aber auch, wie es zum Streit um dasVerständnis und die Umsetzung dieser Botschaft imSinne Jesu kommt.4.7.2 Martin Luther und der Kern des Evangeliums Û KR 4.7.2Entdecken, wie Martin Luther die Kirche seiner Zeit zuüberzeugen versucht, das Evangelium wieder in denMittelpunkt ihrer Verkündigung zu stellen6 Die Angst vor dem Gericht Gottes prägt LuthersLeben von Anfang an.6 Er tritt ins Kloster ein, erkennt aber, dass er trotzaller Anstrengungen dort sein Heil nicht findet.6 Luther studiert die Bibel und entdeckt dabei wiederden Kern der frohen Botschaft: Gott liebt die Menschenvorbehaltlos. Wer ihm vertraut, ist ihm recht.6 Diese Erkenntnis macht ihn froh und befreit ihnvon seiner Angst. Luther versucht, seine Entdeckungmöglichst vielen Menschen nahe zu bringen.6 Es kommt zum Streit mit dem Papst und den Bischöfen;Luther wird aus der Gemeinschaft der Kircheund des Reiches ausgeschlossen.6 Auf der Wartburg übersetzt Luther die Bibel, damitjedermann selbst einen Zugang zu dieser frohenund befreienden Botschaft finden kann.6 Viele Menschen schließen sich seinem Verständnisdes Evangeliums an. Die Wege evangelischer undkatholischer Christen trennen sich.Geschichten, in denen Menschen so zu leben versuchen,dass es Gott recht ist, z. B. Geschichte vom Pharisäerund Zöllner (Lk 18,9-14), Geschichte von derHeilung am Sabbat (Mk 3,1-6); über die Gottesvorstellungendieser Personen nachdenken; Spuren darstellen,die zum Kern des Evangeliums hinführen (Vertrauensspuren)bzw. von ihm wegführen (Angstspuren)Hinweis: Es ist wichtig, die Pharisäer als ernsthafte undernst zu nehmende Gesprächspartner Jesu vorzustellen.sequenzbegleitend eine Zeitleiste mit Bildern und Textenerstellen; ein Luther-Heft anlegen und gestalten;von Luthers Kindheit, Jugend und seinem Weg insKloster erzählen, z. B. in Formen personalen SchreibensGestalten, wie Luther die Zeit im Kloster erlebte, z. B.als Irrgarten, als Sackgasse; von Luthers Selbstzeugnisüber die Entdeckung des Evangeliums (das „Turmerlebnis“)hören; etwas von der befreienden Botschaftdes Evangeliums in biblischen Texten (z. B. Lk14,16-23; Lk 15,11-24) aufspüren; Luthers Empfindungenvor und nach der Entdeckung des Evangeliumsausdrücken, z. B. mit Farben und Klängen; vom Thesenanschlagund vom Konflikt mit der Kirche in Romhören; Lese-/Spielszenen gestalten; von Luthers Lebenauf der Wartburg, seiner Bibelübersetzung und seinenLiedern hören; Lutherlieder im Gesangbuch suchenund gestalten; nach Gründen dafür suchen, warum sichviele Menschen Luthers Verständnis des Evangeliumszu eigen machen4.7.3 Lebendige Ökumene Û KR 4.7.3234


Nachspüren, wie evangelische und katholische Christensich heute bemühen, ihr Leben am Evangelium auszurichten6 Sie suchen nach Gemeinsamkeiten (der Glaube anden dreieinigen Gott).6 Sie bemühen sich um gemeinsame Ausdrucksformenihres Glaubens (ökumenische Gottesdienste,Gesprächskreise).6 Sie wollen voneinander lernen und sich um dasZusammenwachsen der Kirchen bemühen.<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 44.7.4 Das Vaterunser - ein gemeinsames Gebet Û KR 4.7.3Sich bewusst werden, dass Christen beider Konfessionenim Vaterunser Grundlagen für die Ausrichtungihres Lebens am Evangelium finden können6 In den Bitten des Vaterunsers entdecken sie Wegezu sich selbst, zu den Nächsten und zu Gott.M: Das Vaterunser235sich gegenseitig befragen, z. B. zu Ausdrucksformendes Glaubens, zu liturgischen Elementen, zum Umgangmit Symbolen und Brauchtum, zur Bedeutung von Vorbilderndes Glaubens; persönliche Glaubensbekenntnisseformulieren; Entdeckungen beim Besuch der Kirchenmachen Û HSU 4.6.1; Gemeindebriefe, Informationsblättervergleichen Û D 4.1.2; einen „Kindergemeindebrief“für die evangelische und katholische Gemeindeverfassen Û D 4.2.1über einzelne Bitten des Vaterunsers und ihrer Bedeutungfür das Leben aller Christen nachdenken und dazuein Vaterunser-Buch oder -Leporello gestalten; ein Vaterunser-Liedsingen, tanzen, gestalten Û MuE 4.4.1Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLerneneinen ökumenischen Gottesdienst mitgestalten Û KR4.7, MuE 4.1.1; sich an einem Hilfsprojekt beteiligen,z. B. Brot für die Welt, Misereor, Adveniat Û KR 4.7,Eth 4.2, D 4.1.2; einen ökumenischen Kirchenführerfür Kinder entwerfen Û KR 4.7, D 4.2.1; gemeinsamereligiöse Einkehrtage durchführen Û KR 4.74.8 Muslimen begegnen - ihre Lebensweise verstehen Û KR 4.3, Eth 4.4.2, HSU 4.4.2, KuE 4.3Die Kinder begegnen in ihrem Umfeld muslimischen Mitschülern und erleben deren Lebensgewohnheiten zunächstnoch unreflektiert mit. Im <strong>Religion</strong>sunterricht sollen sie Grundelemente des Islams kennen lernen und erfahren,wie Muslime ihren Glauben leben. In der Begegnung mit der anderen <strong>Religion</strong> sollen sie entdecken, dass esGemeinsamkeiten zwischen Muslimen und Christen gibt, über Vorurteile nachdenken und zu Achtung, Verständnisund tolerantem Verhalten muslimischen Mitbürgern gegenüber gelangen.4.8.1 Muslime und ihr GlaubeErfahren, was Muslimen an ihrem Glauben besonderswichtig ist6 Muslime nennen Gott „Allah“ und bekennen: „Esgibt keinen Gott (Allah) außer Gott (Allah) undMohammed ist sein Prophet“.6 Im Koran, seinem heiligen Buch, hat Allah offenbart,was er von den Gläubigen verlangt und wie ersie zum Guten leiten will.6 Die Einhaltung der täglichen Gebetszeiten, das gemeinsameFreitagsgebet in der Moschee, die Beachtungder Fastenregeln und das Achten der Festtagedes Kalenders sind wichtige Pflichten für Muslime.4.8.2 Gemeinsame VerantwortungDarauf aufmerksam werden, was Muslime und Christenmiteinander verbindet6 Muslime und Christen haben eine gemeinsame Verantwortungfür die Erhaltung der Schöpfung. Û 2.5Interviews mit muslimischen Mitschülern vorbereitenund durchführen Û D 4.1.2; muslimische Schüler alsExperten in den <strong>Religion</strong>sunterricht einladen; von Mohammed,seinem Leben und seinem Auftrag hören; daswichtigste Bekenntnisgebet hören, lesen und bedenken;Geschichten hören und bedenken, in denen Muslimeerzählen, was ihnen der Koran bedeutet; über die Bedeutungdes Fastens nachdenken; Bilder und Filme mitDarstellungen vom Äußeren und Inneren einer Moscheebetrachten; davon hören, wie muslimische Kindermit ihren Familien Feste feiern, z. B. das Zuckerfestals Abschluss des Ramadan, das Opferfestanhand der Geschichten von Nuh und von Noah entdecken,dass Gott/Allah das Leben auf Erden will, erhältund segnet; gemeinsame Aktion durchführen zur Bewahrungder Schöpfung Û 3.2, KR 4.3, Eth 4.4.2Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernen


<strong>Evangelische</strong> <strong>Religion</strong>slehre Jgst. 4ein Fest der Begegnung planen und durchführenÛ KR 4.3.3, Eth 4.4.2, D 4.4.4, HSU 4.4.2, KuE 4.3,MuE 4.1.1, 4.4, WTG 4.5; eine Ausstellung gestaltenÛ KR 4.3, Eth 4.4.2, D 4.2.1, 4.2.34.9 „Großen Fragen“ des Lebens nachspüren Û Pädagogisches Leitthema 4.3Kinder fragen nach der Sinnhaftigkeit dessen, was sie erleben. Beispiele der Kinder- und Jugendliteratur greifendiese „großen Fragen“ auf und entfalten sie in kindgemäßer Weise. In der Auseinandersetzung mit ausgewähltenBeispielen sollen die Schüler entdecken, welche Hilfen sie im <strong>Religion</strong>sunterricht der <strong>Grundschule</strong> für denUmgang mit diesen Fragen bekommen haben und wie auch die Inhalte und Zugangsweisen der anderen Fächer vondiesen Fragen berührt werden. Sie sollen angeregt werden, sich immer wieder neuen Fragen zu stellen undzunehmend selbstständig nach Antworten zu suchen. Dabei lernen sie auch, sich in fachgerechter Weise mitGrundfragen des Glaubens auseinander zu setzen.4.9.1 Große FragenSich bewusst „großen Fragen“ stellen und ihnen nachgehenÛ KR 4.2.1, HSU 4.2.16 Menschen fragen zu allen Zeiten z. B. nach Gott,nach Anfang und Ende der Welt, nach dem Geheimnisder Zeit, nach Glück und Unglück, nachGut und Böse, nach dem Wesen von Freundschaft,nach dem Sinn von allem, nach dem Verhältnis vonGlauben und Wissen.4.9.2 Versuche einer AntwortEntdecken, wie Menschen schon immer versucht haben,über diese Fragen dem Geheimnis der Welt aufden Grund zu kommen Û KuE 4.56 Sie entdecken verschiedene Bereiche, in denen manGrundfragen des Lebens nachgeht, z. B. in der Literatur,Kunst, Musik, in den Naturwissenschaften, inPhilosophie, <strong>Religion</strong>.6 Sie suchen nach Möglichkeiten, über ihre Fragenund Antwortversuche miteinander ins Gespräch zukommen.Kinder auf anregende Weise an solche Fragen heranführen,z. B. durch Angebote der Kinder- und JugendliteraturÛ D 4.4.5; Situationen schaffen, die das Fragenund Suchen als etwas Bereicherndes und Weiterführendeserleben lassen; eigene „große Fragen“ ineinem „Frageschatzkästchen“ sammeln; von der Bedeutungdieser Fragen im eigenen Leben erzählen; festeZeiten für „große Fragen“ im Unterrichtsalltag einrichten;Fragewege, Suchbewegungen und Antwortversuchedarstellen, z. B. in Form eines Irrweges, einerBergwanderung; ein Psalmwort gestalten, z. B. Psalm94,9; 139, 17-19Antworten zu eigenen Fragen suchen, z. B. in der Kinder-und Jugendliteratur, in Schulbüchern, Lexika,Sachbüchern, Kunstwerken, ausgewählten Musikbeispielen,Kinder- und Jugendfilmen, neuen Medien Û D4.4.5, KuE, MuE; verschiedene Antworten in einemRundgespräch diskutieren Û D 4.1.3; Kinderzeitschriftenanalysieren: Welche Fragen mit welchen Antwortenkommen dort vor? Û D 4.4.3, 4.4.4Hinweis: Solche Fragen können auch die Arbeit einesganzen Schuljahres begleiten.Anregungen zum fächerverbindenden und projektorientiertenLernenProjektwoche zum Thema „Kleine Kinder - große Fragen“236

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