Tasten testenDer sanfte Einstieg in den Klavierunterricht fürVorschulkinder und SchulanfängergepardtSeit Schulbeginn biete ich an der Zentralmusikschule Neusiedlam See einen speziell für Kinder im Vorschulalter konzipiertenKlavierunterricht als Schulversuch an. Meine Erfahrungen habengezeigt, dass für viele Kinder die traditionelle Methodik nichtgeeignet ist, um sich mit den komplexen Aufgaben desKlavierspielens vertraut zu machen. Deshalb kann sich vor allembei sehr jungen Tastentigern der anfängliche Spaß baldverflüchtigen. TASTEN – TESTEN bietet nun einenkindgerechten Einstieg in die Welt des Tastenspiels.Als Dreiergruppe erscheinen die TASTEN - TESTER JohannaFeigl, Stephan Czopak und Stephan Matz jeden Donnerstagpünktlich um halb Vier. Der Steinwayflügel wartet bereits. ZuBeginn und am Ende jeder Stunde spielt der Lehrer einbekanntes Klavierstück vor. Denn auch das Zuhören will gelerntsein und so manches Klavierstück wird den Kindern späterwieder begegnen.Als Vorübung für das allseits gefürchtete Notenlesen wird inganz kleinen Schritten die visuelle Wahrnehmung geschärft. MitHilfe sogenannter Fehlersuchbilder trainieren die Kinder dasAufspüren kleinster Unterschiede. Eine Fähigkeit, die beimNotenlesen später von großem Nutzen sein wird.Zwischendurch tauchen immer wieder solche komischenKugeln auf.Dann kommen plötzlich Striche dazu.Schon gilt es, die ersten Aufgaben zu lösen. Wie viele Kugelnfehlen <strong>hier</strong> in jedem Takt?Längst ist der Umgang mit Taktarten für unsere TASTEN –TESTER selbstverständlich geworden. Auch die Noten habenbereits Gestalt angenommen. Im folgenden Beispiel mussvorerst nur der Unterschied zwischen beiden Notenbildernherausgefunden werden. Johanna, Stephan und Stephanbeherrschen diese Aufgaben mittlerweile meisterhaft.Dieses Bild zeigt bereits eines der ersten, eigens für unserekleinen Klavierforscher komponierten Klavierstücke.Selbstverständlich darf und soll beim TASTEN – TESTEN auch„geklimpert“ werden. Das macht nicht nur unglaublichen Spaß,es trainiert auch ganz nebenbei die Geläufigkeit der Finger. Beiden phantasievollen Spielereien der jungen Taster fühlt sichunser Steinway so richtig wohl.6Als TASTEN – TESTER wird Kindern der spätere Umstieg inden regulären Einzelunterricht am Klavier sicher sehr leichtfallen.Wer Lust hat, kann uns beim TASTEN – TESTEN im Rahmender „Offenen Woche“ am Donnerstag, den 8. Mai 2008 gernezuschauen.
Gesang und Klavier - eine tolleKombination!jazzka hdwTrifft man Anna-Sophie Weidinger in der Musikschule, wirkt siewie jede andere MusikschülerIn. <strong>Sie</strong> wartet auf den Unterricht,unterhält sich mit ihrer Mutter und macht Hausübung, währendihre Schwester Sarah (7) Klavierstunde hat. Nie würde manvermuten, dass sie mit ihren zehn Jahren bereits enormeBühnenerfahrung hat. 50 Mal war sie in der Wiener Volksoperzu sehen. In Stücken mit klingenden Namen: Carmen vonGeorges Bizet, Turandot von Giacomo Puccini, Gräfin Marizaund Evangelimann.Zu einem Bühnenleben gehört natürlich auch regelmäßigesProben mit dem Chor und Stimmbildungsunterricht, beides unterMag. Brigitte Lehr, der Leiterin des Kinderchores und derKinderkomparserie. Wie kam es eigentlich dazu? „An meinemsiebten Geburtstag hat mich mein Papa gefragt, ob ich zumCasting in der Volksoper gehen möchte. Ich habe gesagt: Ja,das will ich! Dann war ich ziemlich aufgeregt, aber es hat sofortgeklappt.“ So ist der Traum, auf einer großen Bühne zu stehen,wahr geworden. Sarah hat ihrer Schwester bei den Probenimmer wieder zugesehen. Weil ältere Geschwister oft diegrößten Vorbilder sind, hat auch sie am Casting teilgenommenund wurde für die jüngste Hauptrolle der „Gretel“ im berühmtenMusical „The Sound of music“ ausgewählt. Ab 4. Mai 2008 wirdsie in sechs Vorstellungen an der Volksoper zu sehen sein.Trotz des enormen Probenaufwandes und den Fahrten nachWien kommt auch der Klavierunterricht nicht zu kurz. BeideMädchen haben schon erfolgreich am Landeswettbewerb„Prima la musica“ teilgenommen. Durch den Klavierunterrichtbei Mag. Christina Renghofer entwickelt sich dieVorstellungskraft auf einer anderen Ebene als auf der Bühne:man setzt sich mit interessanten Kompositionen auseinander,lernt Mehrstimmigkeit mit zwei Händen zu produzieren und zukoordinieren, und ist für die musikalische Gestaltung imGegensatz zu einer Musicalproduktion allein verantwortlich.Alles in allem eine wunderbare Kombination.Natürlich brauchen Kinder die Unterstützung der Eltern undkompetenter Lehrer, damit sie Träume wie diesen verwirklichenkönnen.<strong>Sie</strong> spielen und spielen undspielen… immer noch!jazzkaMit zehn Jahren hat Gloria Kusztrich zum ersten Mal bei einemVorspielabend die Querflöte gehört. Mit eisernem Willen konntesie ihre Eltern davon zu überzeugen, dass die Querflöte ihrInstrument ist, und nicht das Klavier. In der Zwischenzeit sindfünfzehn Jahre vergangen, sie hat das Studium fürBauingenieurwesen abgeschlossen, arbeitet an der Statik vonBauwerken, und hat daneben so viele musikalischeErfahrungen gesammelt, dass sie nicht weiß, wovon sie alsErstes erzählen soll:„Besonders mit den Streichern im ZMS-Orchester habe ichimmer gerne musiziert. Einmal haben wir ein Queen-Medleygespielt. Das ist bis heute das schönste Stück für michgeblieben.“ Aber nicht nur erdige Rockmusik kann Gloriabegeistern: „Verena Hitzinger hat mir in der Musikschuleerzählt, dass sie im Blasmusikverein Mönchhof mitmacht, weiles dort einen engagierten Kapellmeister gibt. Worauf ich michihr angeschlossen habe.“ Verena, Studentin derWirtschaftswissenschaften, rechnet noch einmal genau nach:„Das war vor sieben Jahre. Wir haben viel konzertanteBlasmusik und Filmmusik gespielt. Nach einem großen Konzert,auf das wir monatelang hingearbeitet haben, lernt man diebodenständige böhmische Blasmusik wieder richtig zuschätzen.“ „Ja, eine Weinkost oder ein Frühschoppen ohne einePolka ist undenkbar!“ betont Gloria.Neben dem Musizieren in großen Formationen wie ZMS-Orchester, BMV Mönchhof und SJBO besuchen die beidenFlötistinnen immer noch die Musikschule. „Im Orchester ist manletzten Endes nur ein kleines Rädchen im Gesamtwerk. In derMusikschule arbeiten wir alles viel genauer. Da kommt es aufjede Note an, die man spielt – oder nicht.“, erklärt Gloria. Undfragt ihre Flötenpartnerin: „Wann haben wir eigentlichangefangen zusammen zu musizieren?“ Verena weiß dieAntwort genau: „Das legendär-peinliche Konzert mit Cara warunser großer Durchbruch! Da haben wir uns gedacht:Schlimmer kann es ich nicht mehr kommen. Jetzt können wireigentlich auch weiterspielen. Seither haben wir vielKammermusik im Unterricht gespielt.“ Die Lieblingsstücke aufder Flöte: das Flötenkonzert in G-Dur von Mozart und „Dansede la chèvre“ von Honegger, Standardrepertoire an jederMusikuniversität.„Es hört nicht, auf interessant zu sein. Nachdem wir dasgoldene Leistungsabzeichen gemacht haben, befürchten wirnur, dass wir eines Tages unser Abschiedskonzert spielenmüssen.“7