UM UTZU G N N - Restaurator im Handwerk eV
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Auf Grundlage dieser oben genannten Konzeption<br />
konnten wir die Kosten für die Restaurierung des<br />
Bauwerks genau best<strong>im</strong>men und so dem Kunden ein<br />
verbindliches Kostenangebot für die Komplettrestaurierung<br />
von der Planung bis zur Fertigstellung unterbreiten,<br />
ebenso durften wir den Bauherrn bei der Zuschussbeantragung<br />
von Fördermitteln unterstützen.<br />
Nachdem für unsere Planungsabteilung mit der Fertigstellung<br />
der Planung die erste Hürde genommen war,<br />
begann für unsere <strong>Handwerk</strong>er die Herausforderung.<br />
Als erstes waren die Arbeiten am Dach zu bewältigen.<br />
Es wurde mit einer Aufdachdämmung versehen, um <strong>im</strong><br />
Innenraum den historischen Dachraum mit dem original<br />
erhaltenen Dachstuhl und seiner Schindeldeckung<br />
zu erhalten. Drei Gauben wurden eingebracht, um den<br />
Dachraum großzügiger nutzen zu können und viel Licht<br />
in den Innenraum zu bekommen. Am Walm und an der<br />
Traufe über dem Laubengang wurden Glasflächen bündig<br />
eingebracht, um dem Dachraum und dem Laubengang<br />
Licht und Luft zu verschaffen.<br />
Ansicht Glasflächen<br />
Schlafz<strong>im</strong>mer Dachraum<br />
Im nächsten Schritt wurde das<br />
Gesamttragwerk statisch ertüchtigt,<br />
die Decken wurden für unsere heutigen<br />
Belastungsansprüche ausgebildet,<br />
die Sparren erhielten an schadhaften<br />
Stellen Ausbesserungen, die<br />
in alter Z<strong>im</strong>mermannskunst gefertigt<br />
wurden.<br />
An der Außenfassade wurde eine<br />
Dämmung aufgebracht und mit einer<br />
Schindellage in kleiner geschwungener<br />
Form, wie sie <strong>im</strong> Bestand als<br />
unterste verborgene mehrfach überlagerte<br />
Schicht zu finden war, versehen.<br />
Mit den neuen Sprossenfenstern<br />
nach historischem Vorbild und<br />
der alten Haustür erhielt das Haus<br />
ein neues strahlendes Gesicht. Das<br />
I-Tüpfelchen bildet die vorgelagerte<br />
Brücke als Aufgang und Sonnenplatz<br />
zum Verweilen.<br />
Tritt man nun durch die ursprüngliche<br />
Haustür ein, findet man sich in<br />
einem Eingangsbereich, der zu Skikeller,<br />
Wohnungen und Treppenhaus<br />
führt. Im Treppenhaus findet man<br />
eine weitere Besonderheit aus früheren<br />
Tagen: einen original erhaltenen<br />
Rauchfang, der früher von der unten<br />
liegenden Küche aus genutzt wurde,<br />
um den berühmten Schwärzwälder<br />
Schinken herzustellen.<br />
Es entstand Wohnraum, der für<br />
sich spricht, indem er Historie und<br />
<strong>Handwerk</strong>skunst bewahrt und dabei<br />
den heutigen Anforderungen<br />
an Wohnkomfort und Bauphysik in<br />
nichts nachsteht. Die einzelnen Wohnungen erschließen<br />
sich nun aus dem Treppenhaus und gehen teilweise über<br />
zwei Ebenen. Jede Wohnung hat Ihre eigene Besonderheit,<br />
sei es eine historische Stube, einen bewundernswerten<br />
Laubengang oder einen beeindruckenden Dachraum<br />
mit historischen Bodenbelag. Ausgestattet sind sämtliche<br />
Wohnungen mit Bad, Küche, Wohn- und Schlafräumen,<br />
funktionell nach heutigem Standard, mit vielen<br />
ursprünglichen Möbeln und Liebe zum Detail einge-<br />
Brücke Laubengang<br />
<strong>Restaurator</strong> <strong>im</strong> <strong>Handwerk</strong> – Ausgabe 4/2011 21<br />
Restaurierte<br />
Innenräume,<br />
von oben:<br />
Wohnstube,<br />
Pilasterschrank,<br />
Küche EG.<br />
Dachraum mit<br />
historischer<br />
Schindeldeckung.