Felgenreport Teil 1 - Reifenpresse.de
Felgenreport Teil 1 - Reifenpresse.de
Felgenreport Teil 1 - Reifenpresse.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
62<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
Run<strong>de</strong>s Milliar<strong>de</strong>ngeschäft<br />
Alugussfelgen weiter auf <strong>de</strong>m Vormarsch<br />
In diesem Jahr wer<strong>de</strong>n Schätzungen zur Folge weltweit über 52 Millionen Autos produziert<br />
– Ten<strong>de</strong>nz steigend. Dahinter verbirgt sich nicht nur ein riesiger Erstausrüstungsmarkt,<br />
<strong>de</strong>n viele Felgenhersteller beinahe ausschließlich bedienen. Auch die Ersatzgeschäfte bergen<br />
trotz zunehmen<strong>de</strong>r Erstausrüstungsquoten Potenzial. Auf <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Seiten werfen<br />
wir einen Blick auf das Felgengeschäft mit <strong>de</strong>n Autobauern, auf Entwicklungen innerhalb<br />
<strong>de</strong>r Branche sowie auf regionale Unterschie<strong>de</strong>. Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Betrachtungen, gera<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Erstausrüstungsmarktes, sollen dabei Aluminiumgussfelgen stehen, <strong>de</strong>ren<br />
wert- und mengenmäßige Be<strong>de</strong>utung im Vergleich zur traditionellen Stahlfelge stetig<br />
ansteigt.<br />
Ein Weltmarkt mit Be<strong>de</strong>utung<br />
Je<strong>de</strong>s Jahr benötigen Autobauer und <strong>de</strong>ren<br />
Kun<strong>de</strong>n insgesamt etwa 360 Millionen Felgen,<br />
um weltweit Pkw in <strong>de</strong>r Erstausrüstung<br />
o<strong>de</strong>r im Ersatzgeschäft auszustatten (siehe<br />
Schaubild 1). Davon gehen allein 250 Millionen<br />
Felgen direkt in die Erstausrüstung, so<br />
dass die Verhältnisse <strong>de</strong>r Erstausrüstung zum<br />
Ersatzgeschäft und <strong>de</strong>ren mengenmäßige Be<strong>de</strong>utung<br />
<strong>de</strong>utlich wer<strong>de</strong>n: 70 Prozent Erstausrüstung,<br />
30 Prozent Ersatzgeschäft (siehe<br />
Schaubild 2). Auch die Schätzungen zum<br />
jährlichen Umsatz, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Branche weltweit<br />
gemacht wird, lässt ebenso erahnen, dass<br />
Felgen in <strong>de</strong>r automobilen Welt nicht „irgend<br />
ein“ Bauteil darstellen, son<strong>de</strong>rn dass ihnen eine<br />
gewisse Be<strong>de</strong>utung zukommt: Je<strong>de</strong>s Jahr<br />
wer<strong>de</strong>n weltweit Pkw-Rä<strong>de</strong>r im Wert von rund<br />
8,3 Milliar<strong>de</strong>n Euro verkauft (siehe Schaubild<br />
3). Diese Summe klingt für sich genommen<br />
gigantisch, ist allerdings bei näherer Betrachtung<br />
zu relativieren. Volkswagen etwa hat al-<br />
Alugussrä<strong>de</strong>r<br />
Absatz Pkw-Rä<strong>de</strong>r weltweit 2003<br />
360 Mio. Einheiten, davon entfallen auf:<br />
35%<br />
Sonstige*<br />
2%<br />
lein im vergangenen Jahr einen Konzernumsatz<br />
gemacht, <strong>de</strong>r das zehnfache <strong>de</strong>s weltweiten<br />
Felgenmarktes übersteigt. Genauso<br />
beläuft sich <strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>s weltweiten Reifenmarktes<br />
auf das Zehnfache <strong>de</strong>ssen, was mit<br />
Felgen umgesetzt wird.<br />
Auch gehören Felgen nicht unbedingt zu<br />
<strong>de</strong>n Autobauteilen, die für sich einen <strong>de</strong>r<br />
sprichwörtlichen Zukunftsmärkte besetzen<br />
wie etwa die Fahrzeugelektronik, <strong>de</strong>r etwa <strong>de</strong>r<br />
Conti-Vorsitzen<strong>de</strong> Manfred Wennemer jährliche<br />
Steigerungsraten von bis zu 20 Prozent<br />
vorhersagt. Der Weltmarkt für elektronische<br />
Fahrzeugausstattungen wer<strong>de</strong> von 120 Milliar<strong>de</strong>n<br />
Dollar in 2000 auf 210 Milliar<strong>de</strong>n Dollar<br />
in 2010 ansteigen – eine Steigerung um<br />
75 Prozent in zehn Jahren. Alleine vor diesem<br />
Hintergrund verlieren Felgen, wie im Übrigen<br />
auch Reifen, an wirtschaftlicher Be<strong>de</strong>utung für<br />
Mischkonzerne wie eben Continental.<br />
Dennoch: Für sich genommen sind 8,3<br />
Milliar<strong>de</strong>n Euro Umsatz im Jahr eine beträchtliche<br />
Summe, die im Vergleich zu <strong>de</strong>n<br />
Stahlrä<strong>de</strong>r<br />
63%<br />
* Vor allem Schmie<strong>de</strong>-, Schmie<strong>de</strong>leichtbau- und Alubandrä<strong>de</strong>r<br />
Quelle: Eigene Recherchen/Schätzungen NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Schaubild 1<br />
gesamten Produktionskosten in <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />
auch nicht übersehen wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Dies ist auch <strong>de</strong>r Grund, warum Automobilhersteller<br />
bei ihren Felgenlieferanten an<br />
<strong>de</strong>n Preisschrauben drehen, um auf stagnieren<strong>de</strong>n<br />
Automärkten langfristig wettbewerbsfähig<br />
zu bleiben. An <strong>de</strong>r Preisschraube<br />
zu drehen, fällt <strong>de</strong>n Managern in <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />
auch <strong>de</strong>swegen leicht, weil es<br />
inzwischen weltweit Überkapazitäten auf <strong>de</strong>m<br />
Felgenmarkt gibt o<strong>de</strong>r diese im entstehen<br />
sind – ein hervorragen<strong>de</strong>s Argument bei<br />
Preisverhandlungen mit – oftmals – austauschbaren<br />
Lieferanten. In Europa haben alle<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Hersteller, die in <strong>de</strong>r uns hier<br />
interessieren<strong>de</strong>n Alugussbranche Geschäfte<br />
machen, auf die Kapazitätsengpässe vor etwa<br />
zwei, drei Jahren <strong>de</strong>n gleichen Reflex gezeigt:<br />
Sie haben bestehen<strong>de</strong> Werke erweitert o<strong>de</strong>r<br />
neue gebaut, rationalisiert und mo<strong>de</strong>rnisiert.<br />
Derzeit sind sie allerdings vorsichtiger gewor<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>nn die Auslastungsgra<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n hiesigen<br />
Fabriken gehen zurück. Schätzungsweise<br />
50 Millionen Aluminiumgussrä<strong>de</strong>r können je<strong>de</strong>s<br />
Jahr in Europa hergestellt wer<strong>de</strong>n, wovon<br />
allerdings weniger als drei Viertel auch tatsächlich<br />
nachgefragt wird. In Europa herrscht<br />
also <strong>de</strong>rzeit ein Überkapazitätsproblem, das<br />
in an<strong>de</strong>ren Regionen dieser Welt wie etwa<br />
Nordamerika o<strong>de</strong>r Asien ähnlich ist. Durch<br />
dieses Überangebot haben bereits einige,<br />
wenn auch wenige Hersteller Kapazitäten abgebaut<br />
wie etwa Speedline, unrentable Werke<br />
geschlossen (AWI bzw. Fintra<strong>de</strong> in Groß-<br />
Absatz Pkw-Rä<strong>de</strong>r weltweit 2003<br />
360 Millionen Einheiten, davon entfallen auf:<br />
Quelle: Eigene Recherchen/Schätzungen NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Schaubild 2<br />
Ersatzgeschäft<br />
30%<br />
70%<br />
Erstausrüstung<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
itannien, Ronal in Kanada, Hayes Lemmerz<br />
in USA). Auch die Hinwendung zu immer<br />
größer dimensionierten Rä<strong>de</strong>rn (aktuell in <strong>de</strong>r<br />
europäischen Erstausrüstung bei durchschnittlich<br />
zwischen 15 und 16 Zoll) fe<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n<br />
Kapazitätsüberhang ab, <strong>de</strong>nn je größer die<br />
Rä<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>sto eher sinkt das Volumen, das eine<br />
Fabrik generieren kann: Größere Rä<strong>de</strong>r<br />
bleiben in <strong>de</strong>r Regel zum Gießen und Auskühlen<br />
länger in <strong>de</strong>r Kokille, nehmen etwa<br />
mehr Platz bei <strong>de</strong>r Lackierung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r mechanischen<br />
Bearbeitung ein, was alles zu einer<br />
Kapazitätsverringerung führt.<br />
Was neben <strong>de</strong>n Überkapazitäten ebenfalls<br />
die Zukunftsaussichten <strong>de</strong>r Felgenhersteller<br />
stört, ist <strong>de</strong>r Trend zu Notlaufsystemen.<br />
Fahrzeuge, die mit solchen Systemen<br />
ausgestattet sind, können gut und<br />
gerne auf das fünfte Rad im Wagen verzichten,<br />
wenn dies in <strong>de</strong>r Praxis auch<br />
nicht immer <strong>de</strong>r Fall ist. Diese Entwicklung<br />
je<strong>de</strong>nfalls, die <strong>de</strong>rzeit von beinahe<br />
je<strong>de</strong>m Reifenhersteller getragen<br />
wird, könnte im Extremfall darauf hinauslaufen,<br />
dass in Zukunft je<strong>de</strong> fünfte<br />
Felge, also 20 Prozent <strong>de</strong>s Gesamtmarktes,<br />
einfach überflüssig ist. Dieses<br />
„Aussterben“ <strong>de</strong>s Reserverads wird sich<br />
aber – wenn überhaupt – nur sehr<br />
langsam vollziehen. Bis es das fünfte<br />
Rad am Wagen nicht mehr gibt, könnte<br />
<strong>de</strong>r vermeintlich geringere Absatz auf<br />
<strong>de</strong>m Felgenmarkt durch eine Steigerung<br />
bei <strong>de</strong>r weltweiten Nachfrage nach Automobilen<br />
ausgeglichen wer<strong>de</strong>n.<br />
Trotz dieser mehr o<strong>de</strong>r weniger negativen<br />
Entwicklungen für die Felgenbranche<br />
weltweit gibt es also auch Positives zu berich-<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Wert Pkw-Rä<strong>de</strong>r weltweit 2003<br />
8,3 Mrd. Euro, davon entfallen auf:<br />
* Vor allem Schmie<strong>de</strong>-, Schmie<strong>de</strong>leichtbau- und Alubandrä<strong>de</strong>r<br />
Quelle: Eigene Recherchen/Schätzungen NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Schaubild 3<br />
Stahlrä<strong>de</strong>r<br />
27%<br />
Sonstige*<br />
2%<br />
71%<br />
Alugussrä<strong>de</strong>r<br />
ten. So bergen die<br />
Märkte China und Indien<br />
mit ihren gut<br />
2,34 Milliar<strong>de</strong>n Einwohnern<br />
ein enormes<br />
Marktpotenzial.<br />
Der chinesische Automobilmarkt<br />
etwa ist<br />
im vergangenen Jahr<br />
um 27 Prozent auf<br />
4,45 Millionen Einheiten<br />
gewachsen. Im<br />
Vergleich dazu: Die<br />
europäischen Neuzulassungen<br />
sind im<br />
vergangenen Jahr<br />
um 1,1 Prozent auf<br />
knapp 14 Millionen<br />
Pkw zurückgegan-<br />
gen. Mit zunehmen<strong>de</strong>r Industrialisierung<br />
nimmt in Staaten wie China, Indien o<strong>de</strong>r auch<br />
Russland auch das Bedürfnis und die Notwendigkeit<br />
nach Mobilität zu. Die Felgenbranche<br />
kann sich hier zukunftsträchtige neue<br />
Märkte erschließen, die über stagnieren<strong>de</strong><br />
Geschäfte in <strong>de</strong>n angestammten Märkten hinweghelfen.<br />
Darüber hinaus<br />
könnte<br />
auch die allgemeine technische Entwicklung<br />
dafür Sorge tragen, dass auch in Zukunft<br />
beim System „Rad/Reifen“ Innovationen<br />
möglich sind, die <strong>de</strong>r Branche neue Absatzmöglichkeiten<br />
eröffnen. Die Reifenbauer geben<br />
mit <strong>de</strong>r Entwicklung von Reifen mit Notlaufeigenschaften<br />
ein gutes Beispiel für Innovationspotenzial<br />
bei einem vermeintlich uninteressanten<br />
Lowtech-Produkt. Solange die<br />
Rä<strong>de</strong>rindustrie weiterhin in Forschung und<br />
Entwicklung investiert, wird es auch am Felgenmarkt<br />
Impulse geben: Vielleicht wer<strong>de</strong>n<br />
in Zukunft weniger Rä<strong>de</strong>r benötigt, aber es<br />
wer<strong>de</strong>n vielleicht solche hergestellt, die Zusatznutzen<br />
und eventuell bessere Margen<br />
bringen. Als Beispiel: Die Stahlrä<strong>de</strong>rhersteller<br />
haben es verstan<strong>de</strong>n, nach <strong>de</strong>m für sie vorteilhaften<br />
Preisargument auch <strong>de</strong>n Gewichtsnachteil<br />
zumin<strong>de</strong>st zu neutralisieren. Hersteller<br />
wie Hayes Lemmerz, Michelin o<strong>de</strong>r die Gianetti-Gruppe<br />
nutzen gewisse Produktionsverfahren<br />
für die Herstellung von Stahlrä<strong>de</strong>rn<br />
(das so genannte Flow Forming o<strong>de</strong>r zu<br />
Deutsch: Abstreckverfahren), das<br />
<strong>de</strong>n Ge-<br />
63
wichtsvorteil einer Leichtmetallfelge beinahe<br />
aufhebt. Das Prinzip: Die Stahlrä<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n<br />
möglichst dünnwandig hergestellt. Dennoch<br />
sind Stahlrä<strong>de</strong>r gegenüber <strong>de</strong>m Leichtmetallrad<br />
im Hintertreffen: Das Handling <strong>de</strong>r gegossenen<br />
Alufelge ist einfacher, da etwa keine<br />
Radkappe erfor<strong>de</strong>rlich ist, ihr Glanz und<br />
die im Vergleich zur Stahlfelge größere Individualisierung,<br />
die auch dank kleinerer Losgrößen<br />
möglich ist, sind Pfun<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>nen<br />
die Hersteller dieser Art von Rä<strong>de</strong>rn noch viele<br />
Jahre wuchern können. Dennoch dürfen<br />
diese Aussagen nicht darüber hinwegtäuschen,<br />
dass nach wie vor zwei von drei Pkw-<br />
Rä<strong>de</strong>rn aus Stahl hergestellt wer<strong>de</strong>n; das restliche<br />
Drittel sind Alugussrä<strong>de</strong>r (siehe Schaubild<br />
1). Die Entwicklung geht aber in Richtung<br />
Alu, und das nicht nur bei Pkw-Rä<strong>de</strong>rn. Auch<br />
bei Llkw o<strong>de</strong>r SUVs scheint die Entwicklung<br />
ein<strong>de</strong>utig das Leichtmetall zu bevorzugen.<br />
Einen Hersteller, <strong>de</strong>r bei Alugussfelgen in<br />
technischer Hinsicht als „das führen<strong>de</strong> Unternehmen“<br />
bezeichnet wer<strong>de</strong>n darf, gibt es<br />
nicht. Und da ATS, Borbet, Ronal und Co. qualitativ<br />
dicht beieinan<strong>de</strong>r liegen, da in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren, was die Produktionsverfahren<br />
betrifft, kein technologischer Sprung<br />
gelungen o<strong>de</strong>r möglich gewesen ist, bleiben<br />
die Hersteller für die Autobauer oftmals relativ<br />
leicht austauschbar. In wenigen Monaten<br />
kann <strong>de</strong>r eine Rä<strong>de</strong>rhersteller durch einen an<strong>de</strong>ren<br />
ersetzt wer<strong>de</strong>n, was zusätzlich für die<br />
Perspektiven je<strong>de</strong>s einzelnen Unternehmens<br />
die unangenehme Erkenntnis birgt, für die<br />
„Preisschraube“ <strong>de</strong>r Autoindustrie, also <strong>de</strong>m<br />
Druck auf Rationalisierungsmaßnahmen bei<br />
<strong>de</strong>n Zulieferern, anfällig zu sein. Dies gilt auch<br />
<strong>de</strong>swegen, da die Hersteller auch preislich<br />
nicht weit voneinan<strong>de</strong>r entfernt liegen, je<strong>de</strong>nfalls<br />
was die Hersteller einer geografischen<br />
64<br />
Zone wie Europa betrifft.<br />
Zusätzlich arbeiten<br />
beinahe alle mit<br />
<strong>de</strong>n selben Maschinen,<br />
also <strong>de</strong>n selben<br />
technischen Standards,<br />
und beziehen<br />
dieselben Rohmaterialien.<br />
In Zukunft müssen<br />
die Felgenhersteller<br />
damit rechnen,<br />
dass die Automobilbranche<br />
pro Jahr drei<br />
bis fünf Prozent an<br />
Kostensenkungen auf<br />
<strong>de</strong>n Einkaufspreis verlangt,<br />
wissen verschie-<br />
Marktanteile Alugussrä<strong>de</strong>rhersteller weltweit 2003<br />
Hayes Lemmerz<br />
* Ca. 100 weitere Hersteller<br />
Quelle: Eigene Recherchen/Schätzungen NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Schaubild 5<br />
Enkei<br />
Superior<br />
Borbet<br />
Ronal 6%<br />
7%<br />
9%<br />
11%<br />
12%<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
Südostasien inkl. Japan<br />
<strong>de</strong>ne Hersteller zu berichten. Demnach sind<br />
die Felgenhersteller noch mehr als in <strong>de</strong>r Vergangenheit<br />
gezwungen, Produktions-, Transport-<br />
und Verwaltungskosten zu verringern,<br />
um diesem Druck standhalten zu können.<br />
Das wäre für die Europäer die zweite große<br />
Kostensenkungsrun<strong>de</strong>; die erste haben sie<br />
bereits hinter sich, nach<strong>de</strong>m es Anfang <strong>de</strong>r<br />
neunziger Jahre <strong>de</strong>r europäischen Autoindustrie<br />
vorübergehend schlecht ging und sie<br />
infolge <strong>de</strong>ssen niedrigere Preise für Rä<strong>de</strong>r<br />
durchsetzen konnte. Eine Chance liegt allerdings<br />
auch darin: Diese erste Run<strong>de</strong> haben<br />
die Hersteller in <strong>de</strong>n NAFTA-Län<strong>de</strong>rn noch<br />
vor sich. Die ersten Weichen sind gestellt, dass<br />
die US-Hersteller bald auch Felgen aus Europa<br />
o<strong>de</strong>r wenigstens von Herstellern mit<br />
Hauptsitz Europa montieren, um von <strong>de</strong>n<br />
dortigen Kostenvorteilen zu profitieren; in <strong>de</strong>n<br />
weltweiten Verbindungen zwischen Automobil-<br />
und Rä<strong>de</strong>rindustrie wer<strong>de</strong>n sich neue Allianzen<br />
bil<strong>de</strong>n.<br />
55%<br />
Sonstige*<br />
NAFTA-Staaten<br />
In Nordamerika wer<strong>de</strong>n<br />
alljährlich mehr<br />
Pkw und so genannte<br />
SUVs bzw. Leicht-<br />
Lkw neu zu gelassen<br />
als in <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
großen automobilen<br />
Regionen<br />
Europa und Japan/Südostasien,<br />
und <strong>de</strong>m entsprechend<br />
auch mehr<br />
Leichtmetallfelgen<br />
verbaut (siehe Schau-<br />
Absatz Alugussfelgen weltweit 2003<br />
Nach Regionen in Prozent<br />
Restl. Europa<br />
28%<br />
Sonstige*<br />
4%<br />
18%<br />
15%<br />
35%<br />
NAFTA<br />
Deutschland<br />
* Im Wesentlichen Australien/Neuseeland, Südafrika, Südamerika<br />
Quelle: Eigene Recherchen/Schätzungen NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Schaubild 4<br />
bild 4): Im Durchschnitt <strong>de</strong>r letzten Jahre wur<strong>de</strong>n<br />
in Nordamerika jeweils zwischen 16 und<br />
17 Millionen Autos in <strong>de</strong>n Verkehr gebracht<br />
(EU zum Vergleich: rund 14 Mio.), wobei die<br />
Ausstattungsrate mit Aluminiumfelgen jenseits<br />
<strong>de</strong>r 50 Prozent liegt. Alljährlich wer<strong>de</strong>n<br />
gut 45 Millionen Rä<strong>de</strong>r aus Aluminium an die<br />
Erstausrüstung geliefert. Zu erwähnen auch,<br />
dass die benötigten Rä<strong>de</strong>r im Durchschnitt etwa<br />
1,5 Zoll größer sind als zum Beispiel in Europa,<br />
also <strong>de</strong>rzeit bei etwa 17 Zoll liegen. Einer<br />
<strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong> für diesen Größenunterschied<br />
ist auch die Be<strong>de</strong>utung von SUVs in<br />
<strong>de</strong>n Vereinigten Staaten.<br />
Daraus allerdings <strong>de</strong>n Rückschluss zu ziehen,<br />
die in Nordamerika verbauten Aluminiumrä<strong>de</strong>r<br />
in <strong>de</strong>r Erstausrüstung seien höherwertiger<br />
als die in Europa o<strong>de</strong>r Japan, ist nicht<br />
ganz richtig. Es spricht viel dafür, dass sich die<br />
Qualitätsschere langsam schließt und sich<br />
eher an <strong>de</strong>n höheren Standards in Europa als<br />
an <strong>de</strong>nen in Nordamerika orientieren wird;<br />
nordamerikanische Hersteller ziehen also<br />
nach. Der NAFTA-Markt (USA, Kanada, Mexiko)<br />
für Leichtmetallfelgen in <strong>de</strong>r Erstausrüstung<br />
(EA) wird aktuell von Superior (ca. 35 %<br />
Marktanteil) angeführt, auf <strong>de</strong>n Plätzen folgen<br />
Hayes Lemmerz (12 %) und dahinter die entsprechen<strong>de</strong><br />
Alcoa-Division (10 %, vormals<br />
Reynolds) und Amcast sowie Enkei mit jeweils<br />
sieben Prozent. Um die restlichen 30 Prozent<br />
balgen sich etwa ein Dutzend Hersteller mit<br />
Herkunft aus aller Welt, wobei diese oftmals<br />
ihren autoherstellen<strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>n folgen und<br />
langfristig hoffen, aufgrund <strong>de</strong>r in Nordamerika<br />
noch nicht ausgereizten Qualitäten und<br />
Preise auch bei <strong>de</strong>n „Big Three“ einen Fuß in<br />
die Tür zu bekommen. Der nordamerikanische<br />
EA-Markt wird sehr weitgehend aus<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
heimischer Produktion versorgt, so dass Importe<br />
aus Australien/Neuseeland, China und<br />
Europa <strong>de</strong>rzeit nur eine marginale Rolle in <strong>de</strong>r<br />
NAFTA spielen. Allerdings müssen – wie auch<br />
in Europa – die heimischen Zulieferer immer<br />
wie<strong>de</strong>r von ihren Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Automobilindustrie<br />
hören, kostengünstigere Standorte vor<br />
allem in China stärker ins Kalkül ziehen bzw.<br />
im günstigsten NAFTA-Staat Mexiko einkaufen<br />
zu wollen.<br />
Südostasien und Japan<br />
In Südostasien herrscht bezogen auf Aluminiumfelgen<br />
gera<strong>de</strong>zu eine Aufbruchstimmung,<br />
die angeheizt wird von <strong>de</strong>n Automobilherstellern,<br />
die Län<strong>de</strong>r wie China (s. oben),<br />
Indien o<strong>de</strong>r Thailand als Produktionsstandorte<br />
und neue Absatzmärkte für sich ent<strong>de</strong>cken.<br />
Das hat Auswirkungen auf die Zuliefererindustrie<br />
und folglich auch auf die Felgenhersteller.<br />
Einheimische Produzenten wie Lioho/Liufeng<br />
o<strong>de</strong>r Dicastal in China, Dooray in<br />
Korea, BSA in Malaysia expandieren in atemberauben<strong>de</strong>r<br />
Geschwindigkeit. Dies hat bisher<br />
auch dazu geführt, dass in Asien eine<br />
enorme Überkapazität entstan<strong>de</strong>n ist, Experten<br />
gehen von einer Nachfrage aus, die lediglich<br />
ein Drittel <strong>de</strong>r regionalen Produktionskapazität<br />
erreicht. Die Ausnahme ist das<br />
große Automobilland Japan, das <strong>de</strong>n eigenen<br />
Bedarf nicht <strong>de</strong>cken kann und somit auf zusätzliche<br />
Importe angewiesen ist. Im Übrigen<br />
haben alle Hersteller so ihre eigenen Strategien<br />
auf <strong>de</strong>n wachsen<strong>de</strong>n Märkten ihren Anteil<br />
einzufor<strong>de</strong>rn: Hayes Lemmerz beispielsweise<br />
festigt sein Engagement in Südostasien,<br />
in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Standort Thailand nicht mehr als<br />
billige Bezugsquelle importieren<strong>de</strong>r Westfirmen,<br />
son<strong>de</strong>rn zur Befriedigung <strong>de</strong>s regionalen<br />
Bedarfs genutzt wird; Speedline (Italien)<br />
hingegen kooperiert in China<br />
mit Dicastal; ihr bevorstehen<strong>de</strong>sEngagement<br />
in<br />
China ange<br />
66<br />
kündigt haben öffentlich<br />
auch Superior<br />
und BBS – in welcher<br />
Form ist noch nicht<br />
bekannt.<br />
Klare Nummer<br />
eins in <strong>de</strong>r Region ist<br />
Enkei aus Japan. Das<br />
Unternehmen rangiert<br />
weltweit hinter<br />
Superior und Hayes<br />
Lemmerz auf Position<br />
drei <strong>de</strong>r Hersteller<br />
von Leichtmetallrä<strong>de</strong>rn.<br />
Hinter Enkei<br />
rangieren regional<br />
Lioho/ Liufeng, Chuo<br />
Seiki (Japan), <strong>de</strong>r<br />
(analog zu Hayes<br />
Lemmerz) auch bei<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
Stahlrä<strong>de</strong>rn engagierte Anbieter Topy (ebenfalls<br />
Japan), Dooray/Synergies, Kosei und Ube<br />
(bei<strong>de</strong> Japan). Diese sieben Unternehmen<br />
kontrollieren etwa zwei Drittel <strong>de</strong>s regionalen<br />
Marktes und sind ten<strong>de</strong>nziell noch stärker in<br />
das Ersatzgeschäft involviert als ihre großen<br />
amerikanischen und europäischen Wettbewerber.<br />
Sie dienen auch so manchem hiesigen<br />
Anbieter als preisgünstiger Produzent. Im<br />
Gegensatz zu Nordamerika und Europa dominiert<br />
hier das so genannte Schwerkraftverfahren<br />
in <strong>de</strong>r Felgenproduktion (etwa Enkei:<br />
98%; siehe auch Felgen-Glossar); und Ube<br />
Industries sowie Toyota sind hingegen die einzigen<br />
Hersteller, die langfristig auf ein prinzipiell<br />
an<strong>de</strong>res Herstellverfahren von Alugussrä<strong>de</strong>rn<br />
setzen, das so genannte Squeeze-Casting<br />
o<strong>de</strong>r zu Deutsch: Pressgießen (siehe Felgen-Glossar).<br />
Wenigstens dreißig kleinere<br />
und mittlere Hersteller tummeln sich noch in<br />
<strong>de</strong>n Län<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Region, vor allem in China/Taiwan,<br />
Malaysia und<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Entwicklung Absatz Alugussfelgen Ersatzgeschäft<br />
nach Regionen<br />
Quelle: Eigene Recherchen/Schätzungen NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Schaubild 6<br />
4<br />
NAFTA<br />
Europa<br />
5<br />
3,5<br />
Japan<br />
Rest <strong>de</strong>r Welt<br />
1,5<br />
5<br />
6<br />
Thailand.<br />
Europa allgemein<br />
Angaben in Angaben Millionen in Einheiten Millionen<br />
6 6<br />
1997 2000 2003<br />
4<br />
2<br />
Neben <strong>de</strong>m NAFTA-Raum zusammen mit<br />
Südostasien, hier eigentlich besser: Japan, woher<br />
gemeinsam über 50 Prozent <strong>de</strong>r weltweit<br />
produzierten Alugussrä<strong>de</strong>r stammen, spielt<br />
Europa eine wesentliche Rolle für <strong>de</strong>n Gesamtmarkt.<br />
Von <strong>de</strong>n weltweit produzierten<br />
126 Millionen Alugussrä<strong>de</strong>rn im Jahr (siehe<br />
Schaubild 1) lan<strong>de</strong>n immerhin knapp 36 Millionen<br />
in <strong>de</strong>r europäischen Erstausrüstung (siehe<br />
dazu unten mehr) – also beinahe 30 Prozent<br />
<strong>de</strong>r Weltmarktproduktion an Alugussrä<strong>de</strong>rn<br />
wer<strong>de</strong>n auf in Europa gebaute Autos<br />
montiert. Hinzu kommt noch <strong>de</strong>r jährliche Absatz<br />
<strong>de</strong>s stagnieren<strong>de</strong>n bis zurückgehen<strong>de</strong>n<br />
europäischen Ersatzgeschäftes (jährlich gut 6<br />
Mio. Alugussrä<strong>de</strong>r; siehe Schaubild 6). Bei einer<br />
Betrachtung <strong>de</strong>s europäischen EA-Marktes<br />
sind zwar Verallgemeinerungen verführerisch,<br />
verstellen jedoch <strong>de</strong>n Blick auf die<br />
Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>n einzelnen europäischen<br />
Staaten. Insgesamt liegt in Europa<br />
<strong>de</strong>r Ausstattungsgrad mit Aluminiumfelgen<br />
in <strong>de</strong>r Erstausrüstung<br />
bei etwa 35 Prozent;<br />
eine Zahl, die <strong>de</strong>m Absatz<br />
auf <strong>de</strong>m Weltmarkt ziemlich<br />
genau entspricht: dieser<br />
liegt ebenfalls bei 35<br />
Prozent Alugussfelgen an<br />
<strong>de</strong>r weltweiten Rä<strong>de</strong>rproduktion<br />
(siehe Schaubild<br />
1). Sieht man sich allerdings im<br />
Vergleich dazu die Daten für das <strong>de</strong>utsche<br />
Erstausrüstungsgeschäft an, wird <strong>de</strong>ut-<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
4<br />
2,5
lich: <strong>de</strong>r Sättigungsgrad auf <strong>de</strong>m heimischen Markt ist wesentlich höher<br />
als auf <strong>de</strong>m europäischen Gesamtmarkt. Mit einer EA-Quote von<br />
gut 60 Prozent (eigene Schätzungen) liegt diese Zahl in Deutschland<br />
nicht nur über <strong>de</strong>m europäischen Durchschnitt, <strong>de</strong>r ohne Deutschland<br />
gerechnet sogar weit unterhalb <strong>de</strong>r <strong>de</strong>rzeit gegebenen 35 Prozent liegt.<br />
Die Quote <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Erstausrüstung liegt mit ihren über 60 Prozent<br />
sogar über <strong>de</strong>r Erstausrüstungsquote in <strong>de</strong>n Vereinigten Staaten,<br />
die allgemeinen Schätzungen zur Folge bei über 50 Prozent liegt.<br />
Deutschland: Nummer eins in Europa<br />
Innerhalb Europas spielt Deutschland als Markt für Alurä<strong>de</strong>r also eine<br />
herausragen<strong>de</strong> Rolle, und zwar in je<strong>de</strong>r Hinsicht. Zum einen stellt die<br />
<strong>de</strong>utsche Automobilindustrie allein durch ihre Größe an<strong>de</strong>re Märkte<br />
in <strong>de</strong>n Schatten. Im vergangenen Jahr wur<strong>de</strong>n hier etwa 5,1 Millionen<br />
Autos hergestellt. Davon gingen 3,5 Millionen in <strong>de</strong>n Export, also beinahe<br />
70 Prozent. Zum Vergleich dazu: In Frankreich, das hinter<br />
Deutschland auf Rang zwei <strong>de</strong>r europäischen Autoproduzenten liegt,<br />
wer<strong>de</strong>n jährlich lediglich gut 3,5 Millionen Fahrzeuge hergestellt. Zum<br />
an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong>n in Deutschland von <strong>de</strong>n Fahrzeugherstellern mehr<br />
Alurä<strong>de</strong>r montiert als in je<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren Land Europas, und zwar jährlich<br />
rund 16,5 Millionen (siehe Schaubild 8). Diese Zahl entspricht <strong>de</strong>r<br />
besagten hohen Erstausrüstungsquote von gut 60 Prozent. Deutschlands<br />
Rolle auf <strong>de</strong>m europäischen Markt für Alurä<strong>de</strong>r wird auch durch<br />
seine Hersteller unterstrichen. Die bei<strong>de</strong>n größten europäischen Hersteller<br />
Ronal (Sitz in Forst, Ba<strong>de</strong>n-Württemberg) und Borbet (Zentrale<br />
in Hallenberg-Hesborn, Nordrhein-Westfalen) sind <strong>de</strong>utsche Firmen;<br />
ATS gehört zwar mehrheitlich <strong>de</strong>r südafrikanischen Firma Tiger, das<br />
überragen<strong>de</strong> Erstausrüstungsgeschäft wird aber von Bad Dürkheim aus<br />
gesteuert. Bei allen Problemen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft im Allgemeinen<br />
und <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Automobilmarktes im Beson<strong>de</strong>ren haben<br />
BMW, Merce<strong>de</strong>s und Porsche weltweit ein glänzen<strong>de</strong>s Image. Trotz<br />
<strong>de</strong>s hohen Euro-Kurses gibt es in Nordamerika immer wie<strong>de</strong>r Steigerungsraten<br />
beim Absatz – Premiummo<strong>de</strong>lle „Ma<strong>de</strong> in Germany“, die<br />
natürlich auf Leichtmetallrä<strong>de</strong>rn stehen, sind ein Verkaufsschlager in<br />
<strong>de</strong>r ganzen Welt, was <strong>de</strong>m <strong>de</strong>utschen Felgenmarkt innerhalb Europas<br />
zusätzliche Be<strong>de</strong>utung verleiht. Bei einem Blick auf die <strong>de</strong>utschen Han<strong>de</strong>lsbilanzen<br />
zeigt sich allerdings, dass insgesamt im Jahr 2002 erstmalig<br />
nach langen Jahren <strong>de</strong>r Export von Pkw prozentual zurückgegangen<br />
ist (-0,5 %).<br />
In <strong>de</strong>r Erstausrüstung von Aluminiumgussrä<strong>de</strong>rn dominieren bei<br />
<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Autobauern auch die hiesigen Zulieferer, gleichwohl<br />
müssen sich ATS, BBS, Borbet und Ronal <strong>de</strong>n Millionen-Markt mit Herstellern<br />
aus an<strong>de</strong>ren Län<strong>de</strong>rn teilen. Oftmals helfen sie sogar diesen<br />
an<strong>de</strong>ren Herstellern auf sanften Druck <strong>de</strong>s Automobilherstellers, <strong>de</strong>r<br />
auch gerne einen <strong>Teil</strong> <strong>de</strong>r Zulieferprodukte aus so genannten Billiglohnlän<strong>de</strong>rn<br />
beziehen möchte, aber auf das hiesige Know-how nicht<br />
verzichten möchte. Was tun die <strong>de</strong>utschen Autobauer im Einzelnen:<br />
Audi hatte bei knapp 770.000 abgesetzten Fahrzeugen in 2003<br />
einen Rä<strong>de</strong>rbedarf von etwa 3,85 Millionen Einheiten. Stahlrä<strong>de</strong>r spielen<br />
dabei nur eine geringe Rolle, Audi benötigt sie als Winterrä<strong>de</strong>r bzw.<br />
für wenige Exportmärkte (z.B. Skandinavien), Basisausstattung sind sie<br />
nur beim A2, <strong>de</strong>r aber ohnehin auslaufen wird. Hinzuweisen auch noch<br />
darauf, dass Audi <strong>de</strong>r größte Abnehmer in Europa von geschmie<strong>de</strong>ten<br />
Rä<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Leichtbauweise ist. Nummer eins als Lieferant von<br />
Alugussrä<strong>de</strong>rn bei Audi ist die Firma ATS mit fast 700.000 Einheiten,<br />
wovon etwa zehn Prozent aus <strong>de</strong>m südafrikanischen Werk <strong>de</strong>s ATS-<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Design „CYBER“<br />
–highgloss– 7x16˝– 8x18˝<br />
FELGENFINDER 2004<br />
ALCAR setzt auf die Kraft starker Marken und ist das<br />
international führen<strong>de</strong> Unternehmen für Stahl- und<br />
Leichtmetallrä<strong>de</strong>r im Pkw-Nachrüstmarkt.<br />
In Deutschland hat ALCAR bereits seit 1995 seine Hand<br />
am Puls <strong>de</strong>s Marktes und versorgt mit seinem einzigartigen<br />
europäischen Distributionsnetzwerk <strong>de</strong>n Fachhan<strong>de</strong>l,<br />
zentrale Verbän<strong>de</strong> und Han<strong>de</strong>lsketten.<br />
ALCAR DEUTSCHLAND GMBH<br />
Industriestraße 4-6, D 53721 Siegburg<br />
Tel.: 0180/26 26 26 -120, Fax: 0180/26 26 26 -121<br />
E-Mail: info@alcar.<strong>de</strong>, Internet: www.alcar.<strong>de</strong>
Mehrheitsgesellschafters Tiger stammen.<br />
Mehr als jeweils eine halbe Million Rä<strong>de</strong>r liefern<br />
auch die Firmen Speedline (Italien) und<br />
Fundamus (Norwegen), gefolgt von Ronal.<br />
Fünfter im Bun<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Alugussradlieferanten<br />
ist die Borbet-Gruppe, die aber <strong>de</strong>rzeit aufgrund<br />
unterschiedlicher Auffassungen bei <strong>de</strong>r<br />
abschließen<strong>de</strong>n Kontrolle <strong>de</strong>r Produktqualität<br />
<strong>de</strong>r hergestellten Rä<strong>de</strong>r unter Rechtfertigungsdruck<br />
steht. Neben BBS (marginal beim<br />
A4) sorgt vor allem für Unruhe unter <strong>de</strong>n<br />
etablierten Lieferanten, dass Gussrä<strong>de</strong>r von<br />
Dicastal (China) seit neuestem bei Audi in Ingolstadt<br />
montiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Der außergewöhnlich hohe Anteil an Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />
bei Audi, <strong>de</strong>r bei etwa 95 Prozent<br />
in <strong>de</strong>r Erstausrüstung liegt, könnte dazu<br />
führen, dass ein Großteil <strong>de</strong>r Autokäufer für<br />
das Ersatzgeschäft keine Rolle mehr spielt.<br />
Trotz<strong>de</strong>m sind die Felgenvermarkter hierzulan<strong>de</strong><br />
nicht ohne Chancen: Zum einen ist Audi<br />
bei <strong>de</strong>r Dimensionierung <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>r oftmals<br />
recht konservativ. Ein, vielleicht sogar zwei Zoll<br />
mehr Rä<strong>de</strong>rdurchmesser sorgen dafür, dass<br />
auch die eher bie<strong>de</strong>ren Mo<strong>de</strong>llvarianten einen<br />
sportiveren Anstrich erhalten. Zum an<strong>de</strong>ren<br />
ist darauf hinzuweisen, dass die von Audi verbauten<br />
Schmie<strong>de</strong>leichtbaurä<strong>de</strong>r aufgrund <strong>de</strong>s<br />
Produktionsverfahrens zwar einen bestechen<strong>de</strong>n<br />
Glanz haben, aber beim Styling<br />
recht einfallslos sind. Das hat damit zu tun,<br />
dass Otto Fuchs wesentlich größere Losgrößen<br />
(ca. 70.000 Einheiten pro Radtyp) für diese<br />
Rä<strong>de</strong>r produzieren muss, damit sich die<br />
Werkzeugkosten amortisieren. Mit Gussfelgen,<br />
für die wesentlich geringere Losgrößen<br />
von mehreren tausend Rä<strong>de</strong>rn ausreichen,<br />
um die Werkzeugkosten wie<strong>de</strong>r reinzubekommen,<br />
in kreativen Stylings können<br />
68<br />
Absatz Alugussrä<strong>de</strong>r Deutschland 2003<br />
18,8 Millionen Einheiten, davon entfallen auf:<br />
zur Umrüstung bereite<br />
Kun<strong>de</strong>n angesprochen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
BMW hat einen<br />
Bedarf an über vier<br />
Millionen Alugussrä<strong>de</strong>rn,<br />
ein <strong>Teil</strong> davon<br />
wird in Großbritannien<br />
auf <strong>de</strong>m Mini<br />
verbaut. Dabei ist die<br />
Ausstattungsquote<br />
bei diesem Auto <strong>de</strong>r<br />
Kleinwagenklasse extrem<br />
hoch, weil es<br />
innerhalb <strong>de</strong>s Segmentes<br />
als Premium<br />
<strong>de</strong>finiert ist. Autos <strong>de</strong>r<br />
Leitmarke BMW wer<strong>de</strong>n<br />
aber überwie-<br />
Quelle: Eigene Recherchen/Schätzungen NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Schaubild 8<br />
Ersatzgeschäft<br />
13%<br />
87%<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
gend in Deutschland hergestellt, so dass die<br />
<strong>de</strong>utschen Bedarfszahlen weitest gehend <strong>de</strong>n<br />
europäischen entsprechen. BMW hat zwar eine<br />
beson<strong>de</strong>rs hohe Ausstattungsrate von nahe<br />
80 Prozent bei Alugussrä<strong>de</strong>rn, ist beim<br />
Bauteil Rad aber stets offen für alle Alternativen<br />
und verbaut diese auch, ob Stahl-, Alubandrä<strong>de</strong>r,<br />
etc. Wahrscheinlich wird die Ausstattungsrate<br />
insgesamt sogar sinken, wenn<br />
BMW mit <strong>de</strong>m neuen Mo<strong>de</strong>ll 1er in <strong>de</strong>n<br />
Markt kommt, <strong>de</strong>ssen Basisversion auf Stahlfelgen<br />
stehen wird. Gut die Hälfte <strong>de</strong>r vier<br />
Millionen BMW-Rä<strong>de</strong>r wird von <strong>de</strong>r Borbet-<br />
Gruppe geliefert, <strong>de</strong>ren Zuliefer-Werk AAG<br />
aber in Österreich an <strong>de</strong>r Grenze zu Bayern<br />
liegt. Rang zwei unter <strong>de</strong>n BMW-Lieferanten<br />
hat seit Jahren und mit <strong>de</strong>utlichem Abstand<br />
sowohl zu Borbet als auch zu <strong>de</strong>n kleineren<br />
Zulieferern Hayes Lemmerz inne. Das Unternehmen<br />
liefert etwa eine Million Alugussrä<strong>de</strong>r<br />
an BMW. Wäh-<br />
Erstausrüstung<br />
Stahlrä<strong>de</strong>r<br />
rend Ronal als Zulieferer<br />
mit schätzungsweise<br />
<strong>de</strong>utlich über<br />
200.000 Rä<strong>de</strong>rn bereits<br />
2003 Fuß fasste,<br />
wird ATS in diesem<br />
Jahr zu einem auch<br />
volumenmäßig interessantenWettbewerber<br />
aufsteigen.<br />
Stabil das Superior-<br />
Werk in Ungarn<br />
(250.000 Einheiten),<br />
bröckelnd <strong>de</strong>r Anteil<br />
<strong>de</strong>s norwegischen<br />
Herstel- lers Fundamus,<br />
inzwischen dürf-<br />
OE-Absatz Pkw-Rä<strong>de</strong>r Deutschland 2003<br />
25,2 Millionen Einheiten, davon entfallen auf:<br />
31%<br />
Sonstige*<br />
4%<br />
65%<br />
Alugussrä<strong>de</strong>r<br />
*Sonstige: Schmie<strong>de</strong>-, Schmie<strong>de</strong>leichtbau-, Alubandrä<strong>de</strong>r<br />
Quelle: Eigene Recherchen/Schätzungen NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Schaubild 7<br />
te das Volumen auf weniger als 100.000 gefallen<br />
sein. Ferner hat als Hightech-Lieferant<br />
und solcher vor allem von Mehrteilern BBS<br />
bei BMW ein gutes Image, auch wenn das<br />
PAX-Rolls-Royce-Rad bei AAG hergestellt<br />
wird.<br />
Der aus <strong>de</strong>n USA zu uns rüberschwappen<strong>de</strong><br />
Trend zu immer größeren SUVs (X5,<br />
Cayenne, Touareg) führt dazu, dass immer<br />
größere Rä<strong>de</strong>r benötigt wer<strong>de</strong>n. Noch sind 22<br />
Zoll und mehr volumenmäßig die Ausnahme.<br />
Aber da X5-Fahrer nicht gera<strong>de</strong> als beson<strong>de</strong>rs<br />
preissensibel gelten dürfen bei einem Anschaffungspreis<br />
ab 44.000 Euro könnte sich<br />
in diesem Trend zur Größe eine Chance für<br />
die Erstausrüster wie auch für das Ersatzgeschäft<br />
befin<strong>de</strong>n; in <strong>de</strong>r Umrüstung auf größer<br />
dimensionierte Rad-Reifen-Kombinationen<br />
liegt Potenzial.<br />
Während die Schwestermarken von Ford<br />
wie Jaguar/Aston Martin, Land Rover o<strong>de</strong>r<br />
Volvo mit üppigen Ausstattungsraten glänzen,<br />
liegt die Haupt- und Volumenmarke mit<br />
rund 30 Prozent <strong>de</strong>utlich unter <strong>de</strong>m Durchschnitt.<br />
Knapp drei Millionen Alugussrä<strong>de</strong>r<br />
benötigte Ford in 2003 für die Montage, wobei<br />
die Marke außer in Deutschland (Köln,<br />
Saarlouis) auch in Belgien, Großbritannien,<br />
Polen und Spanien für <strong>de</strong>n hiesigen Markt<br />
produziert. Die Palette <strong>de</strong>r Marke Ford ist im<br />
Wesentlichen von Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>r Kleinwagen-,<br />
Kompakt- und <strong>de</strong>r unteren Mittelklasse<br />
geprägt. Bei diesen Mo<strong>de</strong>llen ist die Ausstattungsrate<br />
ohnehin unterdurchschnittlich. Aus<br />
Zuliefererkreisen ist immer wie<strong>de</strong>r zu hören,<br />
dass <strong>de</strong>r Automobilhersteller die Neigung hat,<br />
größere Volumina in Aussicht zu stellen als<br />
nachher tatsächlich abgefragt wer<strong>de</strong>n. Unter<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
<strong>de</strong>n großen Autobauer nimmt Ford gewissermaßen<br />
eine Son<strong>de</strong>rstellung ein. Im Gegensatz<br />
zu an<strong>de</strong>ren Automobilherstellern, die ein<br />
halbes Dutzend o<strong>de</strong>r sogar noch mehr Zulieferer<br />
von Alugussfelgen haben, begnügt<br />
sich Ford mit Ronal (knapp zwei Drittel) und<br />
Hayes Lemmerz als Stammlieferanten. Im Geschäft<br />
mit <strong>de</strong>n Autohäusern dominiert mit<br />
Borbet ein dritter Hersteller, <strong>de</strong>ssen Lieferungen<br />
(mehr als 200.000 in 2003) bei Bedarf<br />
aber umgeleitet wer<strong>de</strong>n und teilweise eben<br />
nicht über <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>ntisch gehen, son<strong>de</strong>rn am<br />
Band wie echte Erstausrüstung verbaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Diese Rä<strong>de</strong>r sind übrigens fast alle „Ma<strong>de</strong><br />
in Germany“ und wer<strong>de</strong>n im Borbet-<br />
Stammwerk in Hallenberg-Hesborn (Sauerland)<br />
produziert.<br />
Weil bei Ford die Ausstattungsraten mit<br />
rund 30 Prozent unterdurchschnittlich sind im<br />
Vergleich zu Deutschland insgesamt, scheint<br />
im Ersatzmarkt das Potenzial um so größer.<br />
Allerdings sollte man darauf hinweisen, dass<br />
das Image <strong>de</strong>r Marke wenig Impulse gibt, die<br />
Autos aufzuwerten mit größeren Raddurchmessern,<br />
es sei <strong>de</strong>nn, es han<strong>de</strong>lt sich um Mon-<br />
<strong>de</strong>o-Mo<strong>de</strong>lle.<br />
General Motors in Europa stellt die Marken<br />
Saab, Vauxhall und Opel her. Mo<strong>de</strong>lle <strong>de</strong>r<br />
Marke Opel wer<strong>de</strong>n außer in Deutschland<br />
(Rüsselsheim, Bochum, Eisenach) auch in Belgien,<br />
Polen und Spanien hergestellt. Der Gesamtbedarf<br />
für alle drei GM-Marken in Europa<br />
liegt bei 3,3 Millionen, <strong>de</strong>r Bedarf allein für<br />
die Marke Opel bei etwa 2,7 Millionen Einheiten.<br />
Ähnlich Ford ist auch bei Opel die Ausstattungsrate<br />
unterdurchschnittlich, wird doch<br />
<strong>de</strong>r Corsa stark über <strong>de</strong>n Preis verkauft und<br />
konnte <strong>de</strong>r alte Astra letztlich gegen <strong>de</strong>n Erzrivalen<br />
Golf keinen Bo<strong>de</strong>n gut machen. Impulse<br />
kamen bis zum letzten Jahr aber immerhin<br />
durch die von keinem an<strong>de</strong>ren Hersteller<br />
in diesem Maße hochgetriebene Anzahl von<br />
Son<strong>de</strong>rserien, die bevorzugt auf Aluminiumfelgen<br />
stan<strong>de</strong>n. Damit konnte Opel drohen<strong>de</strong>n<br />
Marktanteilsverlusten zwar entgegenwirken,<br />
die Margen pro Auto schrumpften aber<br />
empfindlich. Seit 2002/2003 ist die Serie an<br />
Son<strong>de</strong>reditionen gestoppt, Opel gehört zu<br />
<strong>de</strong>n Marken in Europa und auch bezogen auf<br />
die <strong>de</strong>utschen Werke, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Alu-<br />
That’s competition !<br />
Neu !<br />
Comet<br />
7,0 x 16’’<br />
7,0 x 17’’<br />
8,0 x 17’’<br />
8,0 x 18’’<br />
8,0 x 19’’<br />
kristall metallic<br />
crystal metallic<br />
Aquila<br />
gussradabsatz gesunken ist. Größte Lieferanten<br />
sind in dieser Reihenfolge die drei <strong>de</strong>utschen<br />
Produzenten Ronal, Borbet und ATS,<br />
wobei die letztgenannte Marke bereits mehr<br />
als 100.000 Rä<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r südafrikanischen<br />
Muttergesellschaft Tiger beisteuert. Ebenfalls<br />
noch im Rennen Hayes Lemmerz und die<br />
<strong>de</strong>utsche Firma Intra (Bruchsal), die allerdings<br />
schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung hatte. Da General<br />
Motors in <strong>de</strong>n USA bereits Erstausrüstungsfelgen<br />
von Liufeng (China) bezieht, wäre es<br />
keine Überraschung, wenn dieser Zulieferer<br />
künftig auch bei Opel Deutschland auftaucht.<br />
Im Prinzip gilt für <strong>de</strong>n „Massenhersteller“<br />
Opel Ähnliches wie für Ford, erschwert wird<br />
die Lage noch durch die Tatsache, dass viele<br />
<strong>de</strong>r genannten Son<strong>de</strong>rserienfahrzeuge ja<br />
noch auf <strong>de</strong>n Straßen sind und <strong>de</strong>r Verbraucher<br />
nicht überzeugt wer<strong>de</strong>n müsste, von einem<br />
Stahl- aufs Alurad zu wechseln, son<strong>de</strong>rn<br />
von einem Alu<strong>de</strong>sign auf ein an<strong>de</strong>res. Da aber<br />
die montierten Alus vielleicht nicht mehr <strong>de</strong>r<br />
neuesten Rä<strong>de</strong>rmo<strong>de</strong> entsprechen o<strong>de</strong>r auch<br />
nicht mehr ganz neuwertig aussehen, bietet<br />
sich auch hier <strong>de</strong>r Vorschlag an, die alten Alus<br />
7,0 x 17’’<br />
8,5 x 17’’<br />
8,0 x 18’’<br />
8,0 x 19’’<br />
silber / silver<br />
hochglanz poliert<br />
mirror polished<br />
7,5 x 17’’<br />
9,0 x 17’’<br />
8,0 x 18’’<br />
9,5 x 18’’<br />
highgloss<br />
DTM Competition<br />
aluStar ® Wheels Trading GmbH· Bruchstr. 34 · D-67098 Bad Dürkheim · www.ats-company.com<br />
Telefon-Hotline: +49 (0) 63 22/6 04 - 1 20 · Fax: +49 (0) 63 22/6 84 19<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004 69
Sieben Schritte zur Aluminiumgussfelge<br />
Felgen sind heutzutage mehr als nur ein<br />
extravagantes und einer kleinen Randgruppe<br />
vorbehaltenes weil teures Extra am Automobil.<br />
Die Zahlen, die in diesem Artikel veröffentlicht<br />
wer<strong>de</strong>n, sprechen für sich: Nicht<br />
mehr die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Opel-Gang, die allabendlich<br />
an <strong>de</strong>r dörflichen Shell-Tankstelle<br />
ihre getunten Ka<strong>de</strong>tts vorzeigen, sind die<br />
Min<strong>de</strong>rheit, son<strong>de</strong>rn diejenigen, die beim<br />
Kauf eines Neuwagens ohne irgendwelche<br />
Extras auskommen. Wesentliches Tuningelement<br />
stellen also nicht erst seit vorgestern<br />
Leichtmetallfelgen dar. Da kann es schon<br />
einmal vorkommen, dass <strong>de</strong>r unbedarfte<br />
Autofahrer zum Händler kommt und <strong>de</strong>n –<br />
eventuell – noch unbedarfteren Verkäufer<br />
um die Möglichkeiten einer Nachrüstung<br />
befragt. Da sollte sich das Thekenpersonal<br />
mit <strong>de</strong>r Materie auskennen, um auch auf eine<br />
vermeintlich „dumme Frage“ eine Antwort<br />
anbieten zu können.<br />
Fragen über Fragen über Fragen<br />
Was sind also Leichtmetallfelgen? Wie lassen<br />
sich Abgrenzungen zwischen diesen<br />
Leichtmetall- o<strong>de</strong>r auch Alugussfelgen zu<br />
an<strong>de</strong>ren Felgen wie Stahlrä<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r Alu-<br />
Arbeitsschritte bei <strong>de</strong>r Fertigung von Stahlfelgen<br />
70<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
bandrä<strong>de</strong>rn machen? Welche unterschiedlichen<br />
Verfahren wer<strong>de</strong>n heute in Europa<br />
angewandt, um Alugussrä<strong>de</strong>r herzustellen?<br />
Und wie sehen die verschie<strong>de</strong>nen Produktionsschritte<br />
vom Aluminiumbarren bis zum<br />
fertigen Rad aus?<br />
Warum sprechen wir also von scheinbar<br />
„leichten“ Felgen und nicht nur von Felgen?<br />
Das Unterscheidungskriterium ist <strong>de</strong>utlich<br />
und simpel: Der Werkstoff Aluminium –<br />
Hauptbestandteil einer herkömmlichen<br />
Leichtmetallfelge neben an<strong>de</strong>ren Materialien<br />
(s. unten) – wiegt einfach weniger, ist also<br />
leichter als Stahl. Während ein Kubikmeter<br />
Aluminium 2.698 Kilogramm wiegt,<br />
kommt han<strong>de</strong>lsüblicher Stahl auf 7.850 Kilogramm.<br />
Stahl ist also im Schnitt dreimal<br />
schwerer als Aluminium, was <strong>de</strong>m Leichtmetall<br />
einen klaren Vorsprung in Sachen<br />
Gewichtsersparnis einbringt und somit auch<br />
für einen geringeren Kraftstoffverbrauch<br />
sorgt. Dieser Gewichtsunterschied lässt sich<br />
allerdings nicht ohne Weiteres auf <strong>de</strong>n Vergleich<br />
zweier Felgen (Alu o<strong>de</strong>r Stahl) anwen<strong>de</strong>n,<br />
da sich durch Materialverarbeitung,<br />
Design und Zusammensetzung <strong>de</strong>r<br />
Legierungen im Grun<strong>de</strong> nur sehr allgemeine<br />
Aussagen über <strong>de</strong>n Gewichtsunterschied<br />
Quelle: Verl. Mo<strong>de</strong>rne Industrie NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
machen lassen; so gibt es etwa Stahlleichtbaurä<strong>de</strong>r.<br />
Dass wir heute in aller Regel <strong>de</strong>n<br />
Begriff „Felge“ als Synonym für „Rad“ benutzen,<br />
hat sich eher zufällig eingebürgert.<br />
Eigentlich bezeichnet Felge lediglich <strong>de</strong>n <strong>Teil</strong><br />
<strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>s, auf <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Reifen, genauer gesagt:<br />
die Wulst <strong>de</strong>s Reifens sitzt und nicht etwa<br />
das gesamte Rad. Allerdings hat sich <strong>de</strong>r<br />
Begriff „Felge“ als – ursprünglich falsches –<br />
Synonym für „Rad“ durchgesetzt. Quasi per<br />
Gewohnheitsrecht wird daraus heute aber<br />
eine korrekte Verallgemeinerung, <strong>de</strong>rer wir<br />
uns an dieser Stelle auch bedienen.<br />
Felgen, die heutzutage in <strong>de</strong>r Erstausrüstung<br />
verbaut o<strong>de</strong>r im Ersatzgeschäft verkauft<br />
wer<strong>de</strong>n, bestehen im Wesentlichen<br />
aus zwei Bestandteilen: entwe<strong>de</strong>r han<strong>de</strong>lt es<br />
sich um Stahl o<strong>de</strong>r es han<strong>de</strong>lt sich um Aluminium.<br />
An<strong>de</strong>re Materialien, <strong>de</strong>nen Entwickler<br />
<strong>de</strong>r großen Felgenhersteller eine Zukunft<br />
am Markt zugedacht haben, fristen<br />
heute mehr o<strong>de</strong>r weniger ein Schattendasein,<br />
obwohl Magnesium o<strong>de</strong>r Titan in herkömmlichen<br />
Aluminiumfelgen auch eingeschmolzen<br />
und zu einer Legierung verarbeitet<br />
wer<strong>de</strong>n. Beson<strong>de</strong>rs kostspielig aber im<br />
wahrsten Sinne <strong>de</strong>s Wortes „hart im Nehmen“<br />
sind Magnesiumfelgen, die heute<br />
vorwiegend im Motorsport<br />
wie in <strong>de</strong>r WRC-Rallye-WM<br />
Verwendung fin<strong>de</strong>n. Für <strong>de</strong>n<br />
Allerweltsfelgenmarkt spielen<br />
diese Materialien heute<br />
allerdings kaum eine Rolle,<br />
was etwa auch für Felgen aus<br />
Kunststoffen gilt.<br />
Die Herstellung von<br />
Stahl- o<strong>de</strong>r Alubandrä<strong>de</strong>rn<br />
ist grundsätzlich verschie<strong>de</strong>n<br />
von <strong>de</strong>r Herstellung han<strong>de</strong>lsüblicherLeichtmetallrä<strong>de</strong>r,<br />
die – wie bereits erwähnt<br />
– gegossen wer<strong>de</strong>n<br />
und nicht im Rahmen einer<br />
<strong>de</strong>m Verfahren nach komplexen<br />
Materialverformung<br />
entstehen. Über die zahlreichen<br />
verschie<strong>de</strong>nen Arbeitsschritte,<br />
die notwendig sind,<br />
um aus einer Rolle Blech –<br />
<strong>de</strong>m so genannten Coil – eine<br />
fertige Stahlfelge zu produzieren,<br />
informiert das<br />
nebenstehen<strong>de</strong> Schaubild.<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
Bei <strong>de</strong>r Herstellung von Alugussrä<strong>de</strong>rn han<strong>de</strong>lt<br />
es sich hingegen um ein völlig an<strong>de</strong>res<br />
Verfahren, bei <strong>de</strong>m selbst <strong>de</strong>r Aggregatzustand<br />
<strong>de</strong>r Ausgangsmaterialien zweimal verän<strong>de</strong>rt<br />
wird: von fest zu flüssig zu fest.<br />
Aluminiumrä<strong>de</strong>r, die in Großserie für die<br />
Erstausrüstung o<strong>de</strong>r das Ersatzgeschäft gegossen<br />
wer<strong>de</strong>n, durchlaufen dabei mehrere<br />
Verfahrensschritte, die insgesamt ohne nennenswerte<br />
Unterbrechungen ablaufen. Folgt<br />
man <strong>de</strong>r Schematisierung von Werner Kermelk,<br />
so han<strong>de</strong>lt es sich dabei um folgen<strong>de</strong><br />
Schritte:<br />
• Schmelzen,<br />
• Gießen,<br />
• Röntgen,<br />
• Wärmebehandlung,<br />
• mechanische Bearbeitung,<br />
• Entgraten und<br />
• Oberflächenbehandlung.<br />
Dieses Standardfertigungsverfahren<br />
kommt heute bei einer Vielzahl <strong>de</strong>r in Serie<br />
gefertigten Aluminiumrä<strong>de</strong>rn zum Einsatz<br />
und kann entsprechend gewisser produktionstechnischer<br />
Vorgaben ergänzt o<strong>de</strong>r reduziert<br />
wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m zum Beispiel auf die<br />
Wärmebehandlung verzichtet wird. Im Allgemeinen<br />
geht man davon aus, dass gut 90<br />
Prozent aller Erstausrüstungsrä<strong>de</strong>r im<br />
Nie<strong>de</strong>rdruckgussverfahren hergestellt wer<strong>de</strong>n;<br />
im europäischen Ersatzgeschäft sind<br />
dies immerhin noch rund 80 Prozent.<br />
Man spricht zwar im Allgemeinen von<br />
Aluminiumfelgen, muss aber wissen, dass es<br />
sich dabei nicht um einen 100-prozentigen<br />
Aluminiumanteil im Endprodukt han<strong>de</strong>lt.<br />
Neben <strong>de</strong>m Aluminium, dass natürlich <strong>de</strong>n<br />
wesentlichen Bestandteil <strong>de</strong>s Produktes ausmacht,<br />
kommen sechs bis zwölf Prozent Silizium<br />
zum Einsatz. Hinzu kommen noch<br />
weitere die Eigenschaften <strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>s beeinflussen<strong>de</strong><br />
Legierungselemente wie etwa<br />
Magnesium. Dieses wird insbeson<strong>de</strong>re dann<br />
verwen<strong>de</strong>t, wenn aushärtbare Legierungen<br />
entstehen sollen. Je nach<strong>de</strong>m, ob eher Festigkeit<br />
o<strong>de</strong>r gute Gießbarkeit <strong>de</strong>r Legierung<br />
wichtig ist, haben sich zwei grundsätzliche<br />
Legierungstypen in <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rfertigung etabliert,<br />
wobei die genauen Bestandteile <strong>de</strong>r<br />
Legierungen jeweils in das Ressort Betriebsgeheimnis<br />
fallen, vergleichbar mit <strong>de</strong>r Gummimischung<br />
in <strong>de</strong>r Reifenindustrie. Der eine<br />
Legierungstyp hat seinen wesentlichen<br />
Vorteil im geringen Gewicht, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re in<br />
seinen guten Gießeigenschaften. Neben<br />
<strong>de</strong>n gewünschten Legierungselementen zur<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Produkteigenschaften wie<br />
Silizium, Magnesium und Mangan wirken<br />
sich Beimengungen von Eisen und Kupfer<br />
ab einer bestimmten Konzentration wie<strong>de</strong>rum<br />
negativ auf die Eigenschaften <strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>s<br />
aus.<br />
Das Aluminium sowie alle weiteren Bestandteile<br />
<strong>de</strong>s Materialrezepts wer<strong>de</strong>n in einem<br />
Gas-, Öl o<strong>de</strong>r Induktionsofen geschmolzen,<br />
was im Wesentlichen von <strong>de</strong>n<br />
Investitionskosten, <strong>de</strong>n Betriebskosten und<br />
<strong>de</strong>r notwendigen Regelgenauigkeit abhängt.<br />
Während <strong>de</strong>s Schmelzvorgangs wird<br />
die Legierung ständig auf ihre Gleichmäßigkeit<br />
hin überprüft, bei Bedarf wird nachlegiert.<br />
Das heute meistverwandte Gießverfahren<br />
– <strong>de</strong>r dritte Schritt <strong>de</strong>r Herstellung – ist<br />
<strong>de</strong>r Nie<strong>de</strong>rdruckguss. Dazu wird eine meist<br />
sechsteilige Stahlkokille, also eine Gießform,<br />
eingesetzt. Mittels eines über <strong>de</strong>r Schmelze<br />
aufgebauten Gasdrucks von ein bis 1,3 bar<br />
wird das flüssige Metall in die Kokille gedrückt,<br />
in <strong>de</strong>r es erstarrt – <strong>de</strong>r Druck wird<br />
dabei aufrecht erhalten. Nach<strong>de</strong>m die flüssige<br />
Metalllegierung völlig erstarrt ist, wird<br />
das Rad aus <strong>de</strong>r Gießform entnommen und<br />
zum Röntgen transportiert.<br />
Genau wie Reifen sind auch Rä<strong>de</strong>r sicherheitsrelevante<br />
Bauteile, die vor Auslieferung<br />
einer beson<strong>de</strong>ren Qualitätsüberprüfung<br />
unterliegen müssen. Der Röntgenkamera<br />
entgehen we<strong>de</strong>r minimale noch kritische<br />
Fehler; Rä<strong>de</strong>r, die nicht <strong>de</strong>n hohen Ansprüchen<br />
genügen, wer<strong>de</strong>n erneut eingeschmolzen.<br />
Der Legierungstyp, <strong>de</strong>r vorwiegend für<br />
aushärtbare Rä<strong>de</strong>r mit geringem Gewicht<br />
genutzt wird, wird nach <strong>de</strong>m Gießen und<br />
Röntgen einer Wärmebehandlung unterzogen,<br />
mit <strong>de</strong>r sich die mechanischen Eigenschaften<br />
<strong>de</strong>s Produktes verbessern. In drei<br />
Stufen erhält das Rad bei unterschiedlichen<br />
Temperaturen (bis über 500 Grad) und über<br />
mehrere Stun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n gewünschten Härtegrad.<br />
Anschließend wird das Rad mechanisch<br />
bearbeitet.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re beim Nie<strong>de</strong>rdruckguss<br />
können die für die Qualität <strong>de</strong>s Produkts<br />
notwendigen genauen Wanddicken und<br />
Gleichförmigkeiten nicht immer eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n. Wie bereits erwähnt, wer<strong>de</strong>n die<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Bauteile mit Aufmaß, also<br />
dicker hergestellt und im Nachhinein auf<br />
CNC basieren<strong>de</strong>n Dreh- und Bohrmaschinen<br />
auf die genauen Maße gebracht. Dieser<br />
Produktionsschritt kann in einigen Fällen<br />
je<strong>de</strong>s Bauteil <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Felge betreffen;<br />
die Bolzenlöcher sowie das Ventilloch<br />
müssen in je<strong>de</strong>m Fall immer gebohrt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Durch das Gießen einer Felge in einer<br />
mehrteiligen Kokille bleiben Bearbeitungsgrate<br />
bzw. scharfe Kanten, und zwar an <strong>de</strong>n<br />
Stößen <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen <strong>Teil</strong>e <strong>de</strong>r Gießform.<br />
Diese müssen entfernt wer<strong>de</strong>n um ein<br />
Verletzungsrisiko, Kantenkorrosion o<strong>de</strong>r Ermüdungsbrüche<br />
zu verhin<strong>de</strong>rn. Das so genannte<br />
Entgraten fin<strong>de</strong>t – abhängig von <strong>de</strong>r<br />
Radform und <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>s Grates – manuell,<br />
maschinell o<strong>de</strong>r sogar vollautomatisch statt.<br />
Aluminiumgussrä<strong>de</strong>r sind nicht nur attraktiv,<br />
weil sie leicht im Gewicht und äußerlich<br />
aufwendig gestaltet sind, son<strong>de</strong>rn<br />
auch weil sie korrosionsbeständig und attraktiv<br />
lackiert sind. Die gesamte Oberflächenbehandlung<br />
– <strong>de</strong>r letzte <strong>de</strong>r Produktionsschritte<br />
– erfolgt ihrerseits in mehreren<br />
Schritten, in <strong>de</strong>nen mehrere Schichten aufgebracht<br />
wer<strong>de</strong>n. Nach <strong>de</strong>m Waschen <strong>de</strong>s<br />
Rohlings wird eine Chromatschicht aufgebracht,<br />
die als Korrosionsschutz und als<br />
Grundierung für die nächste Beschichtung<br />
gilt, einer relativ dicken Pulverbeschichtung,<br />
die wie<strong>de</strong>rum elektrostatisch aufgebracht<br />
wird. Diese Schicht dient <strong>de</strong>m Glätten leichter<br />
Unebenheiten sowie <strong>de</strong>s eigentlichen<br />
Schutzes vor Beschädigungen wie Steinschlag<br />
o<strong>de</strong>r Korrosion. Nach <strong>de</strong>m Einbrennen<br />
dieser Schicht wird dann in zwei weiteren<br />
Lackierprozessen die Radaußenseite mit<br />
einer Silber- und Klarlackschicht bespritzt<br />
und nochmals eingebrannt. Das Rad kann<br />
ausgeliefert wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Nie<strong>de</strong>rdruckgussverfahren ist das in<br />
Europa dominieren<strong>de</strong> Verfahren für die Herstellung<br />
von Aluminiumrä<strong>de</strong>rn. Daneben<br />
existieren noch an<strong>de</strong>re Verfahren, die auf<br />
an<strong>de</strong>ren Märkten eine große Be<strong>de</strong>utung<br />
haben, wie etwa das so genannte Schwerkraftverfahren.<br />
Auch an<strong>de</strong>re Herstellungsverfahren<br />
sind bekannt, stellen aber für die<br />
Produktion in Europa eine nur untergeordnete<br />
Rolle dar; Beispiele: Gegendruck- o<strong>de</strong>r<br />
Sandgussverfahren, Squeeze Casting.<br />
arno.borchers@reifenpresse.<strong>de</strong><br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004 71
zu Winterkompletträ<strong>de</strong>rn zu erklären und für<br />
die Sommerbereifung eine schmucke Designaufwertung<br />
<strong>de</strong>s Autos in Form von Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />
auszuwählen.<br />
Die DaimlerChrysler-Marken heißen Merce<strong>de</strong>s-Benz,<br />
Smart (Frankreich) und Chrysler<br />
(Österreich), auch die Tuningabteilung AMG<br />
wird weitgehend wie echte Erstausrüstung<br />
behan<strong>de</strong>lt. Die Chrysler-Mo<strong>de</strong>lle wer<strong>de</strong>n<br />
noch exklusiv von Alcoa/Reynolds (Werk Ferrara/Italien)<br />
ausgestattet, bei <strong>de</strong>n neuen Mo<strong>de</strong>llen<br />
<strong>de</strong>s Smart, die ab diesem Jahr im ehemaligen<br />
NedCar-Werk in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />
gebaut wer<strong>de</strong>n sollen, haben sich bereits die<br />
bisherigen Smart-Lieferanten ATS, Ronal und<br />
Hayes Lemmerz bei <strong>de</strong>r Auftragsvergabe<br />
durchsetzen können. Aber <strong>de</strong>r Löwenanteil<br />
<strong>de</strong>s Alurä<strong>de</strong>rbedarfes fällt auf Merce<strong>de</strong>s-Benz.<br />
Rund 3,6 Millionen Alugussrä<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong>n für<br />
Merce<strong>de</strong>s in 2003 benötigt, hinzu kam noch<br />
einmal etwa eine halbe Million für AMG. Zulieferer<br />
Nummer eins ist Ronal mit über einer,<br />
Nummer zwei ATS mit ziemlich genau einer<br />
Million und Nummer drei Hayes Lemmerz<br />
mit knapp 900.000 Einheiten. Ferner ist zu<br />
nennen mit aufsteigen<strong>de</strong>r Ten<strong>de</strong>nz über die<br />
vergangenen Jahre Borbet. Schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Mengen (noch etwa 300.000 Einheiten) hat<br />
Speedline zu beklagen; ein im vergangenen<br />
Jahr erfolgter Besitzerwechsel schaffte Verunsicherung.<br />
Zu nennen ferner Fuchs (Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>r)<br />
und Superior (vor allem M-Klasse<br />
USA) und bei AMG mit geringem Umfang<br />
BBS. Dass Merce<strong>de</strong>s bei einer Ausstattungsrate<br />
von über 60 Prozent etwas hinter <strong>de</strong>m<br />
Erzrivalen BMW herhängt, liegt vor allem da-<br />
72<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
ran, dass Merce<strong>de</strong>s beim fünften Rad am Wagen<br />
häufiger aufs Stahlrad zurückgreift.<br />
Bei Porsche sind die Zeiten <strong>de</strong>s Einheitsra<strong>de</strong>s<br />
längst Vergangenheit. Der Sportwagen-<br />
Hersteller benötigte für 2003 mehr als<br />
300.000 Rä<strong>de</strong>r, wobei darauf hinzuweisen ist,<br />
dass auch das Notrad aus Aluminium ist, die<br />
Ausstattungsquote mit Alufelgen beträgt hun<strong>de</strong>rt<br />
Prozent. Porsche leistet sich mit ATS, BBS,<br />
Borbet, Hayes Lemmerz, Ronal und Speedline<br />
trotz <strong>de</strong>r überschaubaren Menge gleich<br />
sechs Zulieferer. Primus war bislang ATS<br />
(90.000 Einheiten), wird diesen Platz aber<br />
wohl künftig abgeben, weil beim absatzstarken<br />
Porsche Cayenne nicht präsent.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r beschränkten Fahrzeugvolumina<br />
von etwa 67.000 Stück mögen Porsche-Mo<strong>de</strong>lle<br />
nicht zu einem Mengengeschäft<br />
in <strong>de</strong>r Umrüstung wer<strong>de</strong>n. An<strong>de</strong>rerseits:<br />
Weil bei einem Sportwagenhersteller die<br />
Laufleistungen <strong>de</strong>r Reifen wesentlich geringer<br />
sind, wird er häufiger auf <strong>de</strong>m Hof seines Reifenhändlers<br />
sein. Gelegenheit also, bei <strong>de</strong>r zumeist<br />
gut betuchten Klientel Porsche-Fahrer<br />
auch einmal die Möglichkeit einer Umrüstung<br />
auf ein an<strong>de</strong>res Rad<strong>de</strong>sign anzusprechen. Ein<br />
Beispiel: Noch vor Jahren war die Kreuzspeiche<br />
bei Porsche-Fahrern verpönt, inzwischen<br />
ist es BBS gelungen, dieses Design auch bei<br />
dieser Klientel hoffähig zu machen.<br />
Letzter im Alphabet <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Autohersteller<br />
ist Volkswagen. Die Schwestermarke<br />
Audi, ebenfalls „Ma<strong>de</strong> in Germany“, haben<br />
wir oben beleuchtet, die Marken Seat (Spanien)<br />
und Skoda (Tschechien) haben unterdurchschnittliche<br />
Ausstattungsraten wie auch<br />
VW selbst mit etwa 27 Prozent. VW-Mo<strong>de</strong>lle<br />
wer<strong>de</strong>n außer in Deutschland auch vor allem<br />
in Belgien (Brüssel) und <strong>de</strong>r Slowakei (Bratislava)<br />
gefertigt. Der europaweite Bedarf von<br />
Volkswagen lag mit etwa 3,8 Millionen Einheiten<br />
in 2003 knapp unter Vorjahresniveau,<br />
was auch damit zusammenhängt, dass VW<br />
bei <strong>de</strong>n Verkaufszahlen Einbußen hinnehmen<br />
musste. Größter Gussradlieferant ist die Borbet-Gruppe,<br />
gefolgt von Ronal, mit knapp<br />
über eine Million Einheiten. Um <strong>de</strong>n restlichen<br />
Kuchen von etwa zwei Millionen stritten<br />
sich vor allem BBS, ATS und Speedline in<br />
2003. Der noch kleine Zulieferer CMS wird<br />
in diesem Jahr kräftige Zuwachsraten haben,<br />
vom neuen Golf und vom Touran dürfte auch<br />
ATS kräftig profitieren und vor allem <strong>de</strong>r etablierten<br />
Marke BBS Anteile abjagen. Ferner liefern<br />
noch Superior (Guss-Rä<strong>de</strong>r aus Ungarn),<br />
Hayes Lemmerz und ist Montupet neu hinzugekommen.<br />
Ebenfalls, wenn auch mit geringen<br />
Volumina mit im Spiel: Otto Fuchs mit<br />
geschmie<strong>de</strong>ten Rä<strong>de</strong>rn. Ab 2004 wer<strong>de</strong>n ferner<br />
erstmalig auch Gussrä<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Borbet-Werk<br />
in Südafrika <strong>de</strong>n Weg nach<br />
Deutschland fin<strong>de</strong>n.<br />
Die unterdurchschnittlichen Ausstattungsquoten<br />
bei Volkswagen lassen durchaus<br />
noch Luft fürs Umrüstgeschäft. Wird <strong>de</strong>r Golf<br />
vom Verbraucher als Familienauto gesehen,<br />
McGard bietet Registrierung online<br />
Die McGard Deutschland GmbH will noch<br />
in diesem Jahr ihre ausführliche Zuordnungsliste<br />
für ihr Radsicherungsprogramm<br />
auch auf CD-ROM verfügbar machen.<br />
McGard vertreibt seine Produkte<br />
zwar im Ersatzgeschäft, stellt sie aber nach<br />
Kriterien <strong>de</strong>r Erstausrüstung her, schreibt<br />
das Unternehmen in einer Presseerklärung.<br />
„In unserem Aftermarktbereich <strong>de</strong>cken<br />
wir nahezu alle Maße für Radsicherungen<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Fahrzeug- und Felgenmo<strong>de</strong>lle<br />
ab“, heißt es weiter. Die neue<br />
CD-ROM wer<strong>de</strong> mit einer Suchfunktion<br />
ausgestattet sein, in <strong>de</strong>r sich <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />
über die Eingabe seiner Auto- und seiner<br />
Felgenmarke sowie <strong>de</strong>s entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Fabrikats die zu verwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> McGard-<br />
Raddiebstahlsicherung anzeigen lassen<br />
kann. Dieser zusätzliche Service wer<strong>de</strong><br />
durch die Kun<strong>de</strong>nbetreuung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
unterstützt, die per Email erreichbar<br />
ist und bei <strong>de</strong>r man auch seine<br />
Raddiebstahlsicherung online registrieren<br />
lassen kann. ab<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
so wird er vornehmlich auf Stahlfelgen rollen.<br />
Der GTI-Fan aber benötigt Tuning-Accessoires<br />
wie das Alurad ganz dringend. Aus Sicht<br />
<strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rhersteller hat es Volkswagen versäumt,<br />
die Basisversion <strong>de</strong>r fünften Generation<br />
Golf auf 16-Zoll-Rä<strong>de</strong>r zu stellen. Für <strong>de</strong>n<br />
Nachrüstmarkt ist das eine Chance: Der Golf-<br />
Fahrer wird doch nicht mit Rä<strong>de</strong>rn unterwegs<br />
sein wollen, die schmaler sind als auf <strong>de</strong>m<br />
neuesten Astra...<br />
Deutscher Umrüstmarkt bietet Chancen<br />
Die Aluminiumfelge ist das beliebteste Tuningteil<br />
von allen, entwe<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r Serienbereifung<br />
in gleicher Größe o<strong>de</strong>r ein, zwei<br />
Zoll mehr auch mit breiteren Reifen. Der klassische<br />
Ersatzmarkt stagniert zwar in Deutschland,<br />
aber auf immer noch recht hohem Niveau.<br />
Etwa 2,2 Millionen Alugussfelgen wer<strong>de</strong>n<br />
nach wie vor je<strong>de</strong>s Jahr im <strong>de</strong>utschen Ersatzmarkt<br />
verkauft, mehr als 50 Prozent davon<br />
im Reifenfachhan<strong>de</strong>l. Der Wermutstropfen<br />
ist bekannt: In keinem Land Europas ist<br />
das Preisniveau geringer als in Deutschland.<br />
Bestzeit.<br />
Bestform.<br />
Automobile Län<strong>de</strong>r wie Frankreich, Spanien,<br />
Italien o<strong>de</strong>r Großbritannien sind weit von <strong>de</strong>n<br />
Absatzzahlen in Deutschland entfernt. Das<br />
Auto ist nach wie vor <strong>de</strong>s Deutschen liebstes<br />
Kind, wie es gelegentlich heißt. Abzulesen ist<br />
das an <strong>de</strong>n Zahlen <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Tuningindustrie,<br />
<strong>de</strong>ssen Verband VDAT für 2003 einen<br />
Gesamtumsatz von 4,3 Milliar<strong>de</strong>n Euro<br />
vermel<strong>de</strong>t hat. Der Tuningmarkt steht auch in<br />
schwierigen wirtschaftlichen Zeiten nicht zu<br />
schlecht da. Alle Anzeichen <strong>de</strong>uten darauf hin,<br />
dass <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utsche Verbraucher in 2004 überdies<br />
damit beginnt, seine in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
Jahren gezeigte Konsumzurückhaltung aufzugeben<br />
und auch wie<strong>de</strong>r mehr Geld fürs<br />
Automobil auszugeben, <strong>de</strong>ssen Durchschnittsalter<br />
auf 7,4 Jahre gestiegen ist.<br />
Deutschland ist weltweit das Vorzeigeland bei<br />
<strong>de</strong>r Aufrüstung von Automobilen, etwa 50<br />
Prozent ihrer Umsätze macht die Tuningbranche<br />
im Ausland. Das Know-how liegt<br />
hier, bei <strong>de</strong>n Fahrzeugherstellern, <strong>de</strong>n Aluminiumfelgenproduzenten,<br />
bei <strong>de</strong>n Reifenhändlern.<br />
Wer sich intensiv mit <strong>de</strong>r Um- o<strong>de</strong>r<br />
sogar Aufrüstung von Fahrzeugen durch Alu-<br />
miniumrä<strong>de</strong>r beschäftigt, kann satte Erträge<br />
erzielen. Es gibt Reifenbetriebe, in <strong>de</strong>nen 800<br />
Alugussfelgen pro Jahr verkauft wer<strong>de</strong>n, die<br />
sich mit hochwertigen Umrüstungen auf 20<br />
Zoll gegenüber <strong>de</strong>m lokalen Autohaus profilieren<br />
und ein gutes Geschäft mit diesem<br />
Autoteil machen. Diese Händler mögen das<br />
Automobil, haben Spaß an getunten Autos<br />
und können diese Begeisterung an einen<br />
Großteil ihrer Kundschaft weitergeben. Der<br />
Markt bietet immer noch große Chancen.<br />
Europa: Unter <strong>de</strong>utschem Durchschnitt<br />
Die gesamte europäische Erstausrüstung mit<br />
Alugussfelgen, die wie gesagt <strong>de</strong>rzeit eine<br />
Quote von 36 Prozent erreicht (siehe Schaubild<br />
9), hat sich in <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit<br />
stetig entwickelt. Marktanalysen sprechen<br />
von jährlichen Zuwachsraten in <strong>de</strong>r Größenordnung<br />
von ein bis zwei Prozentpunkten. Im<br />
vergangenen Jahr ist allerdings <strong>de</strong>r Absatz <strong>de</strong>r<br />
europäischen Alugussrä<strong>de</strong>rhersteller an die<br />
Autobauer erstmals nicht mehr o<strong>de</strong>r bestenfalls<br />
nur geringfügig gestiegen. So hat Fiat sei-<br />
+49 (0) 78 36 52 - 13 33 o<strong>de</strong>r www.bbs.com<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004 73
nen Bedarf an Alugussfelgen im vergangenen<br />
Jahr be<strong>de</strong>utend gesenkt: Experten gehen von<br />
einer Verringerung um etwa ein Viertel aus<br />
(in 2002: Bedarf rund zwei Millionen), was zumin<strong>de</strong>st<br />
<strong>de</strong>m allgemeinen Trend nach auch<br />
zur europäischen Zulassungsstatistik passt, in<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r italienische Konzern in 2003 etwa<br />
durch einen Rückgang von 10,2 Prozent<br />
(ACEA-Zahlen) gegenüber <strong>de</strong>m Vorjahr beson<strong>de</strong>rs<br />
negativ auffällt. Aber auch die Autobauer<br />
aus Rüsselsheim haben im vergangenen<br />
Jahr in <strong>de</strong>r Menge geringere Aufträge an<br />
die europäischen Felgenhersteller geschickt.<br />
Der Grund: weniger Son<strong>de</strong>reditionen. Auch<br />
die Möglichkeit, beim Ersatzrad Kosten zu<br />
sparen, in<strong>de</strong>m dort keine Alufelge im Kofferraum<br />
verstaut liegt, son<strong>de</strong>rn eben eine Stahlfelge<br />
wie beispielsweise bei Merce<strong>de</strong>s, hat im<br />
zurückliegen<strong>de</strong>n Jahr die Aufträge aus <strong>de</strong>r<br />
Automobilbranche stagnieren o<strong>de</strong>r lediglich<br />
geringer steigen lassen. Diese Rückgänge<br />
konnten durch die Autohersteller, die im vergangenen<br />
Jahr mehr Alugussfelgen in <strong>de</strong>r<br />
Erstausrüstung verbaut haben wie etwa <strong>de</strong>r<br />
französische PSA-Konzern (Peugeot und Citroen),<br />
hier insbeson<strong>de</strong>re Citroen, sowie<br />
BMW, gera<strong>de</strong> mal kompensiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>r europäischen<br />
Autobauer sowie <strong>de</strong>ren europäischer Felgenlieferanten<br />
fällt auf, dass die Kun<strong>de</strong>/Auftraggeber-Beziehung<br />
über nationale Grenzen<br />
hinausgeht. So wie Opel etwa <strong>de</strong>n Corsa in<br />
Eisenach und in Saragossa (Spanien) fertigt,<br />
so kann die BMW-Felge von Hayes Lemmerz<br />
aus Antwerpen o<strong>de</strong>r Dello in Italien stammen.<br />
Der europäische Felgenmarkt ist zusammen-<br />
74<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Entwicklung Absatz Alugussfelgen Erstausrüstung<br />
nach Regionen<br />
NAFTA<br />
Europa<br />
Japan<br />
Rest <strong>de</strong>r Welt<br />
24,5<br />
17<br />
12<br />
4,5<br />
32<br />
Angaben in<br />
Millionen Einheiten<br />
25<br />
1997 2000 2003<br />
Quelle: Eigene Recherchen/Schätzungen NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Schaubild 9<br />
13<br />
7<br />
45<br />
36<br />
15,5<br />
11<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
gewachsen, <strong>de</strong>nnoch<br />
bleibt die räumliche<br />
Nähe eines Automobilzulieferers<br />
zu seinem<br />
Kun<strong>de</strong>n immer<br />
ein wichtiger Wettbewerbsfaktor,<br />
da die<br />
Transportkosten bei<br />
Felgen stärker ins<br />
Gewicht fallen als etwa<br />
bei leichten<br />
elektronischen Bauteilen.<br />
Wer also in <strong>de</strong>r<br />
Tschechischen Republik<br />
ein Felgenwerk<br />
hat wie etwa Hayes<br />
Lemmerz, <strong>de</strong>r hat im<br />
Wettbewerb um <strong>de</strong>n<br />
Kun<strong>de</strong>n Skoda einen<br />
Kostenvorteil; wenn<br />
PSA im französischen<br />
Mülhausen ein Rä<strong>de</strong>rproblem hat, könnte die<br />
Lösung im benachbarten Soultzmatt liegen,<br />
wo SRF als kleiner Erstausrüster Felgen für<br />
<strong>de</strong>n französischen Autokonzern fertigt.<br />
Überhaupt setzen<br />
die be<strong>de</strong>utsamen europäischen<br />
Hersteller<br />
entwe<strong>de</strong>r völlig auf<br />
140<br />
das Geschäft mit <strong>de</strong>r 120<br />
Erstausrüstung wie<br />
Hayes Lemmerz, Mon- 100<br />
tupet o<strong>de</strong>r SUOF-<br />
TEC/Otto Fuchs. O<strong>de</strong>r 80<br />
72<br />
aber sie liefern wenigs-<br />
J<br />
tens 90 Prozent ihrer<br />
60<br />
J<br />
Produktion direkt an<br />
die Automobilhersteller<br />
40<br />
58<br />
wie etwa die Borbet-<br />
Gruppe, Ronal, Ti-<br />
20<br />
14<br />
J<br />
ger/ATS o<strong>de</strong>r Speedline.<br />
Selbst kleinere europäischeWettbewerber<br />
konzentrieren sich<br />
0<br />
völlig auf die Erstausrüstung<br />
o<strong>de</strong>r holen<br />
dort zumin<strong>de</strong>st ihre<br />
Schaubild 10<br />
Wachstumsraten wie etwa BBS o<strong>de</strong>r CMS aus<br />
<strong>de</strong>r Türkei. Der Grund für dieses Drängen in<br />
die Alurä<strong>de</strong>r-Erstausrüstung liegt auf <strong>de</strong>r<br />
Hand: Während lediglich 35 Prozent <strong>de</strong>s jährlichen<br />
Pkw-Rä<strong>de</strong>rabsatzes Alugussrä<strong>de</strong>r sind<br />
(siehe Schaubild 1a), stellen sie immerhin 71<br />
Prozent <strong>de</strong>s geschätzten Weltmarktwertes von<br />
8,3 Milliar<strong>de</strong>n Euro dar. Mit Alufelgen lässt<br />
sich also erst einmal ein prozentual höherer<br />
Umsatz generieren als mit Stahlfelgen, was<br />
aber noch nichts über die Ertragsmöglichkeiten<br />
aussagt. Des Weiteren machen sich Aufträge<br />
aus <strong>de</strong>r Autoindustrie über eine Million<br />
Alugussfelgen jährlich, was bei <strong>de</strong>n großen<br />
Autobauern durchaus üblich ist, für die Planungssicherheit<br />
und <strong>de</strong>n Auslastungsgrad einer<br />
Rä<strong>de</strong>rfabrik besser als gelegentliche und<br />
in <strong>de</strong>r Größenordnung schwer vorhersagbare<br />
Produktionen für das Han<strong>de</strong>lsgeschäft. Wer<br />
entsprechen<strong>de</strong> Losgrößen für die Autoindustrie<br />
herstellt, kann darüber hinaus seine Umrüstkosten<br />
verringern. Han<strong>de</strong>lsrä<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n<br />
in wesentlich kleineren Mengen hergestellt<br />
und vermarktet, so dass die Umstellung <strong>de</strong>r<br />
Produktionsanlagen – neue Kokillen, an<strong>de</strong>re<br />
mechanische Bearbeitung (siehe unten) – <strong>de</strong>n<br />
Hersteller finanziell belastet. Hinzu kommt,<br />
dass durch <strong>de</strong>n hohen Sättigungsgrad gera<strong>de</strong><br />
in Deutschland, wo die Erstausrüstungsquote<br />
bei gut 60 Prozent liegt, das klassische<br />
Han<strong>de</strong>lsgeschäft stagniert (siehe Schaubil<strong>de</strong>r<br />
7 und 10), im Verhältnis zur wachsen<strong>de</strong>n Erstausrüstung<br />
sogar zurückgeht.<br />
Der europäische EA-Markt wird weitest<br />
gehend auch aus europäischer Produktion<br />
Entwicklung Absatz Alugussfelgen weltweit<br />
Angaben in Millionen Einheiten<br />
1997 2000 2003<br />
J OE + Ersatz J Erstausrüstung J Ersatzgeschäft<br />
Quelle: Eigene Recherchen/Schätzungen NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
94<br />
J<br />
J<br />
77<br />
17<br />
J<br />
126<br />
bedient – wie gesagt: über Lan<strong>de</strong>sgrenzen<br />
hinweg. Dies än<strong>de</strong>rt allerdings nichts daran,<br />
dass Europas Autobauer auch von außerhalb<br />
<strong>de</strong>s Kontinents ihre Rä<strong>de</strong>r beziehen. So lieferten<br />
etwa Hayes Lemmerz, Tiger wie auch<br />
Borbet Felgen aus ihren jeweiligen südafrikanischen<br />
Werken nach Europa. Aufgrund von<br />
Währungsschwankungen zwischen Euro und<br />
Rand, die die Produktion am Horn von Afrika<br />
in 2003 um etwa 20 Prozent verteuerten,<br />
J<br />
J<br />
107,5<br />
18,5<br />
J<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
gingen die Wettbewerbsvorteile <strong>de</strong>r afrikanischen<br />
Hersteller aber stark zurück; aus <strong>de</strong>m<br />
vermeintlichen Low-Cost-Country Südafrika<br />
ist ein herkömmlicher Wettbewerber gewor<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>r zusätzlich zu <strong>de</strong>n Währungsschwankungen<br />
mit hohen Logistikkosten zu<br />
kämpfen hat. Und gera<strong>de</strong> vor <strong>de</strong>m Hintergrund<br />
weltweiter Überkapazitäten wie auch<br />
neuerrichteter Rä<strong>de</strong>rfabriken in Südostasien,<br />
die die stark wachsen<strong>de</strong> heimische Nachfrage<br />
<strong>de</strong>cken sollen (siehe oben), spielt <strong>de</strong>r interkontinentale<br />
Han<strong>de</strong>l mit Felgen keine übermäßige<br />
Be<strong>de</strong>utung, zumal auch vor <strong>de</strong>r eigenen<br />
europäischen Haustür o<strong>de</strong>r sogar im<br />
Haus kostengünstige Hersteller von Alugussfelgen<br />
beheimatet sind, wie etwa in Polen (Ronal<br />
o<strong>de</strong>r etwa ATS).<br />
Wer sind die größten Abnehmer?<br />
Der größte Verbraucher von Alugussfelgen in<br />
Europa ist mit weitem Abstand die Volkswagen-Gruppe<br />
mit über 7,5 Millionen Stück (eigene<br />
Recherche), und davon natürlich am<br />
ehesten die Volumenmarke VW selbst (etwa<br />
die Hälfte). Gleichwohl waren die Aluminiumrä<strong>de</strong>rhersteller<br />
in 2003 auch vom Verkaufsrückgang<br />
dieser Marke in Europa betroffen:<br />
Während in 2001 noch beinahe drei<br />
Millionen Fahrzeuge in Westeuropa ausgeliefert<br />
wur<strong>de</strong>n, ging dieses bereits ein Jahr später<br />
um 5,1 Prozent auf 2,82 Millionen zurück.<br />
Darüber hinaus gilt Audi zwar gera<strong>de</strong>zu als<br />
Synonym für Alu-Leichtbauweise, wird aber<br />
bei künftigen A3-Generationen – also im<br />
Segment <strong>de</strong>r Kompaktautos – nicht umhin<br />
können, aus Kostengrün<strong>de</strong>n auch Stahlrä<strong>de</strong>r<br />
ins Kalkül zu ziehen. Zum Vergleich: Das Basismo<strong>de</strong>ll<br />
<strong>de</strong>s Audi A3 steht mit 19.050 Euro<br />
in <strong>de</strong>n Preislisten, während <strong>de</strong>r neue Golf<br />
schon ab 15.200 Euro zu haben ist; das heißt,<br />
<strong>de</strong>r Audi ist etwa ein Viertel teurer als die Konkurrenz<br />
aus <strong>de</strong>m eigenen Haus. Außer<strong>de</strong>m<br />
ist Audi nach wie vor Europas stärkster Abnehmer<br />
von Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>rn in Leichtbauweise.<br />
Auf Rang zwei ist in Europa sicherlich die<br />
Ford-Gruppe zu sehen, die auf hohe Ausstattungsraten<br />
bei <strong>de</strong>n Luxuslimousinen von<br />
Jaguar/Aston Martin sowie Land Rover verweisen<br />
kann und überdurchschnittlich auch<br />
Alurä<strong>de</strong>r bei Volvo verbaut, wenngleich <strong>de</strong>r<br />
Absatzschwund dieser Marke in 2003 seine<br />
Spuren hinterließ.<br />
Etwa gleichauf mit jeweils etwas über vier<br />
Millionen verbauten Alugussrä<strong>de</strong>rn liegen<br />
DaimlerChrysler und BMW/Mini. Klar, bei<br />
Maybach, AMG o<strong>de</strong>r S-Klasse liegt die Ausstattungsrate<br />
bei hun<strong>de</strong>rt Prozent und nimmt<br />
dann bis hinab zur A-Klasse und zu <strong>de</strong>n einfachen<br />
Smart-Varianten ab. Wohl nirgendwo<br />
lässt sich so gut wie beim Smart ablesen, welche<br />
Auswirkungen die Positionierung <strong>de</strong>s<br />
Autos auf <strong>de</strong>n Alufelgenanteil hat: Für das<br />
„Mobilitätskonzept“ Smart sind Stahlrä<strong>de</strong>r<br />
ausreichend, für das „Funmobil Smart“ müssen‘s<br />
Alurä<strong>de</strong>r sein. Ganz ähnlich die Positionierungen<br />
<strong>de</strong>r BMW-Baureihen: Für 7er und<br />
M-Mo<strong>de</strong>lle sind Alugussfelgen verpflichtend,<br />
darunter mit abnehmen<strong>de</strong>r Ten<strong>de</strong>nz; ist <strong>de</strong>r<br />
Mini als „Premium“ in <strong>de</strong>r Kleinwagenklasse<br />
<strong>de</strong>finiert, so be<strong>de</strong>utet dies automatisch, dass<br />
das Stahlrad keine Chance hat.<br />
Was bei General Motors noch freundlich<br />
als „Rückgang“ <strong>de</strong>s Alurä<strong>de</strong>rbedarfs formuliert<br />
wird, kann bei <strong>de</strong>r Fiat-Gruppe nur als<br />
„Einbruch“ <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n: We<strong>de</strong>r von Alfa<br />
Romeo noch von Lancia gehen positive Impulse<br />
aus, Fiats Volumenbringer Punto gerät<br />
gegen Golf, Astra und Co. in <strong>de</strong>r Kompaktklasse<br />
ins Hintertreffen. Nicht zu vergessen<br />
die Franzosen: Die PSA-Gruppe hat vor einigen<br />
Jahren große Ziele bei <strong>de</strong>n Ausstattungsquoten<br />
formuliert: fünf Millionen Alugussfelgen<br />
wollten die Franzosen je<strong>de</strong>s Jahr<br />
verbauen. Sie kommen auch tatsächlich voran<br />
– aber nicht annähernd so schnell wie<br />
selbst verkün<strong>de</strong>t. Derzeit nimmt die PSA-<br />
Gruppe jährlich etwa 3,5 Millionen Stück ab.<br />
Außer<strong>de</strong>m kommen die Zuwachsraten eher<br />
von <strong>de</strong>r zweiten Marke Citroen <strong>de</strong>nn von Peugeot,<br />
die etwa im vergangenen Jahr in Europa<br />
6,3 Prozent weniger Neuzulassungen ertragen<br />
musste. Renault stagnierte in 2003,<br />
lässt gegenüber <strong>de</strong>n Zulieferern die Option<br />
auf die Zukunft aber nie unerwähnt: Dacia soll<br />
zum Trumpf-Ass für die noch kaufschwachen<br />
osteuropäischen Märkte, <strong>de</strong>r Einkauf mit Nissan<br />
abgestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />
Womit wir bei <strong>de</strong>n Japanern wären: Die<br />
Toyota-Ausstattungsquote lässt ebenfalls zu<br />
wünschen übrig. Während das Unternehmen<br />
im vergangenen Jahr in Europa etwa 387.000<br />
Fahrzeuge baute, hat es nicht einmal 300.000<br />
Alugussrä<strong>de</strong>r montiert. Immerhin wird die<br />
Fahrzeugproduktion durch neue Werke in<br />
Frankreich und Tschechien <strong>de</strong>rart hochgefahren<br />
(2002: 258.000 Fahrzeuge), dass <strong>de</strong>n Zulieferern<br />
gar keine Alternative verbleibt, als<br />
sich um diesen Kun<strong>de</strong>n zu mühen. Bezogen<br />
auf Stückzahlen sind Subaru/Suzuki (Ungarn/Spanien)<br />
sowie Mitsubishi (Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>)<br />
zwar nicht zu vernachlässigen, aber die großen<br />
Aluradhersteller wer<strong>de</strong>n hier kaum vor<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004 75
Felgen-Glossar<br />
Unwucht:<br />
Ähnlich wie beim Reifen können auch bei<br />
Rä<strong>de</strong>rn verschie<strong>de</strong>ner Bauart gelegentlich<br />
Unwuchten auftauchen, die aus Ungleichmäßigkeiten<br />
in <strong>de</strong>r Materialverarbeitung<br />
entstehen. Gera<strong>de</strong> im weit verbreiteten<br />
Nie<strong>de</strong>rdruckgussverfahren können die für<br />
<strong>de</strong>n Einsatz einer Felge als sicherheitsrelevanter<br />
Bestandteil am Fahrzeug notwendigen<br />
Qualitäten nicht immer eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n. Oftmals wer<strong>de</strong>n daher Felgen mit<br />
Aufmaß produziert, das dann durch mechanische<br />
Bearbeitung mittels Dreh- und<br />
Bohrmaschinen abgetragen wird, eine hohe<br />
Maßhaltigkeit wird erreicht. Die übrigbleiben<strong>de</strong><br />
Radunwucht wird beim Auswuchten<br />
<strong>de</strong>s Reifens mitbehoben.<br />
Einpresstiefe (ET):<br />
Die Einpresstiefe einer Felge bezeichnet<br />
<strong>de</strong>n Abstand in Millimetern gemessen von<br />
<strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>s in Laufrichtung bis<br />
Radanschlussfläche, mit <strong>de</strong>r die Felge am<br />
Fahrwerk befestigt wird. Grundsätzlich<br />
kann man also sagen, dass eine Felge, <strong>de</strong>ren<br />
sonstige Maße sich nicht verän<strong>de</strong>rn,<br />
bei abnehmen<strong>de</strong>r Einpresstiefe weiter heraussteht,<br />
also zu einer Verbreiterung <strong>de</strong>r<br />
Spur führt (s. Grafik).<br />
Lunker:<br />
Bei <strong>de</strong>r Produktion einer gegossenen Felge<br />
können sich kleine Lufteinschlüsse in<br />
<strong>de</strong>r Felge bil<strong>de</strong>n, die unter Umstän<strong>de</strong>n zu<br />
einer frühzeitigen Materialermüdung und<br />
somit einem Sicherheitsrisiko führen. Daher<br />
wer<strong>de</strong>n Felgen nach <strong>de</strong>m Gießen erst<br />
einmal geröntgt, bevor sie weiter bearbeitet<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Größenbezeichnung:<br />
Die Dimensionsbezeichnung einer Felge<br />
wie etwa 7Jx14H2 gibt <strong>de</strong>n Raddurchmesser,<br />
die Felgenkontur sowie die Breite<br />
einer Felge an, oftmals kommt noch die<br />
Anzahl <strong>de</strong>r so genannten Humps hinzu. In<br />
<strong>de</strong>m hier genannten Beispiel hat die Felge<br />
eine Maulweite/Breite von sieben und einen<br />
Durchmesser von 14 Zoll. Traditionellerweise<br />
wer<strong>de</strong>n die meisten Felgendimensionen<br />
in Zoll angegeben, wobei es<br />
hier Ausnahmen gibt. Das „J“ steht für die<br />
entsprechen<strong>de</strong> Felgenkontur; die Kontur,<br />
76<br />
Einpresstiefe<br />
Radmitte<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
die das „J“ beschreibt, ist die in Europa vorherrschen<strong>de</strong>.<br />
Und das „H2“ signalisiert,<br />
dass die Felge zwei an <strong>de</strong>n Felgenschultern<br />
außen und innen rundumlaufen<strong>de</strong> Höcker,<br />
so genannte Humps, besitzt. Diese<br />
Durchmesser und Maulweite<br />
Humps<br />
Durchmesser<br />
Maulweite<br />
Einpresstiefe<br />
(ET)<br />
Höcker sollen dafür sorgen, dass <strong>de</strong>r Reifenwulst<br />
bei starken Querbelastungen<br />
o<strong>de</strong>r zu geringem Luftdruck nicht vom Felgenbett<br />
springen.<br />
Squeeze Casting:<br />
Am ehesten lässt sich <strong>de</strong>r Begriff „Squeeze<br />
Casting“ mit Hochdruckguss, Pressguss<br />
o<strong>de</strong>r Hochdruckpressung übersetzen. Dieses<br />
Gießverfahren fin<strong>de</strong>t bei <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Metallen und bei diversen Automobilteilen<br />
Verwendung. Bereits seit <strong>de</strong>n<br />
neunziger Jahren wird es auch bei Aluminiumfelgen<br />
angewen<strong>de</strong>t, aktuell in Japan<br />
und Nordamerika durch Toyota und Ube<br />
Automotive. Die Anwen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Verfahrens<br />
versprechen eine Oberfläche, die Schmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>rn<br />
entspricht, sowie leichtere und<br />
<strong>de</strong>utlich festere Rä<strong>de</strong>r bei einer größeren<br />
Designflexibilität. Skeptiker sehen potenzielle<br />
Nachteile auf <strong>de</strong>r Kostenseite, so<br />
dürften die Werkzeugkosten erheblich höher<br />
als beim Nie<strong>de</strong>rdruck-Kokillenguss<br />
sein und sich nur durch höhere Losgrößen<br />
amortisieren.<br />
Schwerkraftverfahren:<br />
Das Schwerkraftverfahren o<strong>de</strong>r Gravitationsgießen<br />
ist weltweit durchaus verbreitet,<br />
spielt aber in Europa und <strong>de</strong>r europäischen<br />
Erstausrüstung beim Bauteil Fahrzeugrä<strong>de</strong>r<br />
keine Rolle. Hier dominiert <strong>de</strong>r<br />
Nie<strong>de</strong>rdruck-Kokillenguss. Dennoch muss<br />
diese Technologie als jahrzehntelang bewährt<br />
bezeichnet wer<strong>de</strong>n, auch bei Pkw-<br />
Rä<strong>de</strong>rn setzen vor allem die sü<strong>de</strong>uropäischen<br />
Hersteller, die ihre Felgen im Ersatzmarkt<br />
platzieren, auf das Schwerkraftverfahren,<br />
einige setzen bei<strong>de</strong> Technologien<br />
ein. Vor allem in Fernost ist dieser Produktionsprozess<br />
dominant, auch in <strong>de</strong>r<br />
Erstausrüstung. Obwohl hierzulan<strong>de</strong><br />
Nie<strong>de</strong>rdruck-Kokillenguss in <strong>de</strong>n letzten<br />
zwei Jahrzehnten zum Standard avancierte,<br />
muss festgestellt wer<strong>de</strong>n, dass bei<strong>de</strong><br />
Technologien sowohl unter Kostengesichtspunkten<br />
als auch unter qualitativen<br />
Aspekten dicht beieinan<strong>de</strong>r liegen. Befürworter<br />
loben die höhere Genauigkeit und<br />
größere Flexibilität <strong>de</strong>s Schwerkraftverfahrens,<br />
als Gegenargument wird zumeist die<br />
geringere Produktionsgeschwindigkeit genannt.<br />
ab/dv<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
<strong>de</strong>r Tür <strong>de</strong>s Einkäufers mit Ellenbogen <strong>de</strong>n<br />
Wettbewerber traktieren.<br />
Entscheidung nach Kostenanteil<br />
Welche Fahrzeuge mit Alu- und welche mit<br />
Stahlrä<strong>de</strong>rn bestückt wer<strong>de</strong>n, hängt mit <strong>de</strong>r<br />
Positionierung <strong>de</strong>s jeweiligen Automo<strong>de</strong>lls zusammen<br />
und selbstverständlich gibt es auch<br />
eine Korrelation mit <strong>de</strong>m Autopreis. Bei Fahrzeugen<br />
<strong>de</strong>r Oberklasse sind Alufelgen obligatorisch<br />
gewor<strong>de</strong>n, auch in <strong>de</strong>r oberen<br />
Mittelklasse wird das Stahlrad zunehmend zur<br />
Rarität. Kleinwagen sind viel preissensibler,<br />
was die Kalkulation <strong>de</strong>r <strong>Teil</strong>epreise für <strong>de</strong>n<br />
Autobauer betrifft. Wenn man beispielsweise<br />
die Kosten für einen Kleinwagen mit 12.000<br />
Euro kalkuliert, dann liegen die Kosten für vier<br />
Alurä<strong>de</strong>r plus einem Stahlersatzrad (etwa 150<br />
Euro) bei etwa 1,2 Prozent vom Kalkulationspreis;<br />
für fünf Stahlrä<strong>de</strong>r (etwa 30 Euro) beträgt<br />
dieser Anteil lediglich 0,25 Prozent. Bei<br />
einem Oberklassefahrzeug, das mit 60.000<br />
Euro kalkuliert wird, machen fünf konventionelle,<br />
aber groß dimensionierte Alugussrä<strong>de</strong>r<br />
(270 Euro) einen Kostenanteil von weniger als<br />
0,5 Prozent aus; selbst wenn vier beson<strong>de</strong>rs<br />
anspruchsvolle Rä<strong>de</strong>r montiert wer<strong>de</strong>n (500<br />
Euro), liegt <strong>de</strong>r Kostenanteil noch unter einem<br />
Prozent. Die Schlussfolgerung daraus: Alurä<strong>de</strong>r<br />
beim Kleinwagen schlagen verhältnismäßig<br />
stark zu Buche und belastet vermutlich die<br />
Absatzchancen <strong>de</strong>s Mo<strong>de</strong>lls. Je teurer das<br />
Auto, <strong>de</strong>sto weniger spielt <strong>de</strong>r Preis <strong>de</strong>s Zubehörteiles<br />
eine Rolle, <strong>de</strong>sto weniger kommt<br />
das Stahlrad zum Einsatz. Eine feste Grenze<br />
gibt es zwar nicht. Man kann aber allgemein<br />
davon ausgehen, dass ab einem Neupreis von<br />
20.000 Euro die Erwartungshaltung <strong>de</strong>s Verbrauchers<br />
so hoch ist, dass ihm Stahlfelgen<br />
nur schwer zu vermitteln sind.<br />
Ebenso haben die Ausstattungsvarianten<br />
in einzelnen Mo<strong>de</strong>llreihen Einfluss darauf, ob<br />
ein Alurad o<strong>de</strong>r eines aus Stahl gewählt wird.<br />
Je luxuriöser o<strong>de</strong>r sportlicher die Ausstattung,<br />
<strong>de</strong>sto eher wird <strong>de</strong>r Autohersteller geneigt<br />
sein, Alurä<strong>de</strong>r anzubieten. Die Premiummo<strong>de</strong>lle<br />
<strong>de</strong>r A-Klasse stehen auf Leichtmetallfelgen,<br />
die Classic-Ausstattungen auf Stahl. Ist<br />
ein Auto als Sportwagen o<strong>de</strong>r Funmobil <strong>de</strong>finiert,<br />
so kommt dies <strong>de</strong>r Ausstattungsrate in<br />
Aluminium zugute. Das „Fortbewegungsmittel“<br />
o<strong>de</strong>r „Nutzfahrzeug“ (Kleintransporter)<br />
wird ten<strong>de</strong>nziell eher auf Stahlfelgen stehen.<br />
Wobei es nicht immer um rationale Argumente<br />
geht, <strong>de</strong>nn manch ein Offroa<strong>de</strong>r, mit<br />
<strong>de</strong>m man tatsächlich durchs Gelän<strong>de</strong> fährt,<br />
wäre mit Stahlfelgen ebenso gut bedient wie<br />
die edle SUV-Mo<strong>de</strong>llvariante, die vor <strong>de</strong>r<br />
Großstadt-Disko eingeparkt wird und selbstre<strong>de</strong>nd<br />
auf schmucken Alus steht und möglicherweise<br />
tiefergelegt ist.<br />
Europäisches Führungstrio<br />
Den Markt <strong>de</strong>r europäischen Aluminiumrä<strong>de</strong>rhersteller<br />
teilen sich einige große Unternehmen<br />
mit einigen kleineren Unternehmen.<br />
Als die „Big Three“ <strong>de</strong>r Branche könnten – in<br />
<strong>de</strong>r gegebenen Reihenfolge – Ronal (etwa 20<br />
%), die Borbet-Gruppe (etwa 19 %) sowie<br />
Hayes Lemmerz (etwa 17 %) bezeichnet wer<strong>de</strong>n,<br />
die sich gemeinsam bereits mehr als die<br />
Hälfte <strong>de</strong>s Marktes teilen (rund 56 %). Das<br />
Verfolgerfeld wird angeführt von Tiger/ATS,<br />
noch hinzu gerechnet Montupet und Speedline<br />
bringen es diese sechs auf etwa 80 Prozent<br />
Marktanteil. Um die restlichen 20 Prozent<br />
<strong>de</strong>s Marktes in Europa rangeln etwa 15<br />
weitere Hersteller. Der Konsolidierungsgrad<br />
am Alufelgenmarkt ist folglich eher gering. In<br />
nicht allen Zuliefererbereichen <strong>de</strong>r Automobilbranche<br />
tummeln sich 20 Anbieter; in <strong>de</strong>r<br />
Regel dominieren drei bis vier Hersteller ein<strong>de</strong>utig<br />
das Geschäft. Einer <strong>de</strong>r gravieren<strong>de</strong>n<br />
Unterschie<strong>de</strong> zwischen <strong>de</strong>m nordamerikanischen<br />
und <strong>de</strong>m europäischen Markt besteht<br />
darüber hinaus darin, dass sich im NAFTA-<br />
Raum Superior als Hersteller <strong>de</strong>utlich absetzen<br />
konnte, <strong>de</strong>rzeit gute 35 Prozent <strong>de</strong>r rund<br />
40 Millionen Leichtmetallrä<strong>de</strong>r herstellt, während<br />
sich in Europa eben ein Führungstrio die<br />
Hälfte <strong>de</strong>s Marktes teilen muss.<br />
Ist die Felge ein Allerweltsprodukt?<br />
Ist das Aluminiumrad nun eher ein technisch<br />
anspruchsvolles und ästhetisches, ja modisches<br />
Accessoire o<strong>de</strong>r eher ein Autoteil unter<br />
vielen, <strong>de</strong>ssen Hauptaufgabe es ist zu funktionieren?<br />
Das ist eine Frage <strong>de</strong>r Perspektive<br />
und wird ganz unterschiedlich beantwortet je<br />
nach<strong>de</strong>m, wer gefragt ist. Natürlich hat ein<br />
Autohersteller eine an<strong>de</strong>re Sichtweise als ein<br />
Tuner, ein Felgenhersteller sieht „sein“ Produkt<br />
aus einem an<strong>de</strong>ren Blickwinkel als – auf Verbraucherseite<br />
– <strong>de</strong>r automobile Freak, <strong>de</strong>r gutsituierte<br />
Zahnarzt o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r junge Familienvater,<br />
<strong>de</strong>r das Auto nutzt, um damit <strong>de</strong>n Arbeitsplatz<br />
zu erreichen o<strong>de</strong>r sommers zur<br />
Wochenen<strong>de</strong>rholung <strong>de</strong>n nahen Baggersee.
Das Spektrum ist gewaltig und reicht von <strong>de</strong>r<br />
mehr als tausend Euro teuren Tuningfelge, für<br />
<strong>de</strong>n schon die Käuferschicht limitiert ist, bis hin<br />
zur „Billigfelge“, bei <strong>de</strong>r man sich fragt, ob nur<br />
<strong>de</strong>r Materialwert zur Kalkulation <strong>de</strong>s<br />
Endverbraucherpreises zugrun<strong>de</strong><br />
gelegt wur<strong>de</strong>. Die Extreme<br />
liegen enorm weit auseinan<strong>de</strong>r<br />
und dazwischen ist weitgehend<br />
Leere. Typische<br />
mittelpreisige Anbieter sind<br />
ausgeschie<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n letzten<br />
an<strong>de</strong>rthalb Jahrzehnten<br />
bzw. wur<strong>de</strong>n aufgesogen<br />
von <strong>de</strong>n Anbietern im<br />
unteren Preisbereich.<br />
Und das ist kein isoliertes<br />
Phänomen <strong>de</strong>s Ersatzmarktes,<br />
son<strong>de</strong>rn ist (auch) Folge<br />
von Entwicklungen in <strong>de</strong>r Erstausrüstung:<br />
So sind Jahr für Jahr die Ausstattungsquoten<br />
mit Aluminiumfelgen gestiegen,<br />
in allen wichtigen automobilen Märkten <strong>de</strong>r<br />
Welt, allen voran Deutschland und die USA.<br />
Die Aluminiumfelge hat <strong>de</strong>n Anschein <strong>de</strong>s Beson<strong>de</strong>ren<br />
verloren. Sie ist von <strong>de</strong>r Mittelklasse<br />
an aufwärts zum Serienteil gewor<strong>de</strong>n und<br />
von <strong>de</strong>n optionalen Ausstattungslisten verschwun<strong>de</strong>n.<br />
Oberklasse, Premiummo<strong>de</strong>lle,<br />
Sportwagen, Luxus-SUVs – Ausstattungsquoten<br />
von hun<strong>de</strong>rt Prozent. Und wo doch<br />
noch spezielle Rad-Reifen-Kombinationen auf<br />
<strong>de</strong>n Zubehörlisten <strong>de</strong>r Autohersteller auftauchen,<br />
da han<strong>de</strong>lt es sich um ein Zoll mehr<br />
o<strong>de</strong>r ein beson<strong>de</strong>rs extravagantes Design. Eine<br />
Alufelge ersetzt je<strong>de</strong>nfalls eine an<strong>de</strong>re Alufelge.<br />
Von <strong>de</strong>r Mittelklasse an abwärts gibt es die<br />
Aluminiumfelge noch auf <strong>de</strong>n Zubehörlisten,<br />
vielfach kann <strong>de</strong>r Verbraucher sogar zwischen<br />
mehreren Designs wählen. Für diese Rä<strong>de</strong>r<br />
sind Aufpreise zu bezahlen – o<strong>de</strong>r sie haben<br />
die Funktion von Beistellungen. Der Trend, in<br />
<strong>de</strong>r Mittel- und Kompaktklasse das Stahldurch<br />
ein Aluminiumrad zu ersetzen, hält an,<br />
gera<strong>de</strong> in beson<strong>de</strong>rs wettbewerbsintensiven<br />
Segmenten wie <strong>de</strong>r Golf-Klasse wird die Kaufentscheidung<br />
auch durch das Ausstattungspaket<br />
beeinflusst. Die Automobilhersteller<br />
wer<strong>de</strong>n die Ausstattungsraten weiter steigern,<br />
die Alufelge wird in <strong>de</strong>r Erstausrüstung immer<br />
mehr zur Normalität und ist längst kein „Hingucker“<br />
mehr.<br />
Kein Trend ohne Gegentrend, obwohl <strong>de</strong>r<br />
natürlich schwächer ist als die Hauptentwicklung.<br />
Ist – und das gilt vornehmlich für Kleinwagen<br />
und Autos, die eher zu kommerziel-<br />
78<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
len Zwecken angeschafft<br />
wer<strong>de</strong>n – <strong>de</strong>r Preis für das zu kaufen<strong>de</strong><br />
Auto das Hauptargument, wird ein Autohersteller<br />
kaum umhin können, Stahlrä<strong>de</strong>r als<br />
Ausstattung zu wählen, lässt sich doch allein<br />
durch diese Maßnahme die Kalkulation um<br />
150 Euro o<strong>de</strong>r gar mehr nach unten drücken.<br />
Das Stahlrad kostet <strong>de</strong>n Autohersteller zehn<br />
Euro o<strong>de</strong>r weniger, das Alurad ab 30 Euro aufwärts<br />
(durchaus mit Ausrutschern nach unten),<br />
je nach Größe, Gewicht etc. Nimmt man<br />
die durchschnittlichen Preise für Aluguss- und<br />
Stahlrad in <strong>de</strong>r Erstausrüstung, so ist das Alurad<br />
ca. um <strong>de</strong>n Faktor 4,5 teurer. Wer ins Lastenheft<br />
einer Autoentwicklung im Kleinwagenbereich<br />
<strong>de</strong>n Abverkaufspreis ganz dick<br />
schreibt und mit einem streng durchkalkulierten<br />
Auto im Markt antreten will, hat ansonsten<br />
wenig an<strong>de</strong>re <strong>Teil</strong>e, mit <strong>de</strong>nen er relativ<br />
einfach (und ganz direkt ohne an<strong>de</strong>rweitig<br />
große Nachteile hinnehmen zu müssen)<br />
auf <strong>de</strong>n Preis einwirken kann. Der vor einigen<br />
Jahren gerne herangezogene Gewichtsvorteil<br />
<strong>de</strong>s „Leichtmetall“-Ra<strong>de</strong>s hat sich<br />
übrigens in <strong>de</strong>n letzten Jahren zum Ärger <strong>de</strong>r<br />
Aluradhersteller teilweise erledigt. Das heute<br />
bereits verfügbare Leichtbau-Stahlrad ist nicht<br />
nur <strong>de</strong>utlich billiger als das aus Aluminiumguss,<br />
dank <strong>de</strong>s so genannten Abstreckverfahrens,<br />
über das Hayes Lemmerz, Michelin<br />
und Gianetti in Europa verfügen, ist es oftmals<br />
auch auf <strong>de</strong>m gleichen Gewichtsniveau. Nur<br />
beim Design, da ist es <strong>de</strong>m Alurad noch klar<br />
unterlegen.<br />
Beson<strong>de</strong>rs aufwändige, anspruchsvolle<br />
Leichtmetallrä<strong>de</strong>r sind in <strong>de</strong>r Erstausrüstung<br />
Luxuslimousinen und teuren Sportautos vorbehalten.<br />
Diese Rä<strong>de</strong>r sind zwar teurer als „ge-<br />
wöhnliche“Aluminiumgussfelgen, <strong>de</strong>nnoch wer<strong>de</strong>n sie verbaut, weil sie<br />
<strong>de</strong>m exklusiven Auto <strong>de</strong>n Touch <strong>de</strong>s Beson<strong>de</strong>ren<br />
geben. Für <strong>de</strong>n Autohersteller spielt <strong>de</strong>r<br />
Rä<strong>de</strong>rpreis bei Fahrzeugen von 100.000 Euro<br />
an aufwärts nur eine untergeordnete Rolle.<br />
Diese exklusiven Silberlinge können aus<br />
Magnesium sein wie bei <strong>de</strong>r Corvette, konventionell<br />
geschmie<strong>de</strong>t sein wie beim Audi<br />
A8, hohle Speichen haben wie bei 911er,<br />
mehrteilig sein wie beim 7er BMW o<strong>de</strong>r<br />
schlicht beson<strong>de</strong>rs großdimensioniert wie<br />
beim Jaguar XJR. Welche <strong>de</strong>r genannten<br />
Spielarten auch immer – sie sind in <strong>de</strong>r Nische<br />
und nicht wirklich umkämpft durch die<br />
Rä<strong>de</strong>rhersteller. Die Felgen mögen auch dazu<br />
dienen, das „Image“ zu heben, aber es ist<br />
jeweils das Image <strong>de</strong>s Fahrzeugherstellers<br />
bzw. genau dieses Mo<strong>de</strong>lls, um das es geht.<br />
Nie das Image <strong>de</strong>s Zulieferers.<br />
Das ist im Ersatzgeschäft an<strong>de</strong>rs, dort geht<br />
es um das Image <strong>de</strong>r Marke. Dies kann die<br />
Marke eines Herstellers sein (BBS, OZ), aber<br />
auch ein Tunername (Lorinser, AMG, Breyton).<br />
Die Tuner kaufen oftmals bei Felgenproduzenten,<br />
die so überhaupt kein Image im<br />
Hochpreissektor haben. Tuner können beim<br />
Einkaufspreis sehr wohl höchste Preissensibilität<br />
zeigen, haben beim Abverkauf aber keine<br />
Hemmungen, richtig zuzulangen, was das<br />
Para<strong>de</strong>beispiel <strong>de</strong>r Branche beweist: Lorinser.<br />
O<strong>de</strong>r sie tun so, als seien sie Tuner und bieten<br />
ihre guten Stücke ein, besser zwei Zoll<br />
größer an als in Serie.<br />
Über die letzten Jahre ist es <strong>de</strong>r sehr elitären<br />
Gruppe von Anbietern <strong>de</strong>r Hochpreisfelgen<br />
einigermaßen gelungen, das Niveau zu<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
halten. Wer standhaft blieb und sich <strong>de</strong>m<br />
Preisdruck erfolgreich wi<strong>de</strong>rsetzen konnte,<br />
musste vielleicht geringere Stückzahleinbußen<br />
hinnehmen, hat aber so etwas wie Markenstatus,<br />
seine Felgen sind vielleicht nicht für<br />
je<strong>de</strong>rmann erschwinglich, aber das soll ein exklusives<br />
Produkt ja eben auch nicht sein.<br />
Auch auf <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Seite <strong>de</strong>s Nachund<br />
Umrüstmarktes blieb das Volumen in Europa<br />
und auch in Deutschland in <strong>de</strong>n letzten<br />
Jahren in etwa stabil. Nur wur<strong>de</strong> dieses Mengenergebnis<br />
teuer erkauft: Die Preiserosion ist<br />
ungebrochen. Es rollen Rä<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Markt,<br />
bei <strong>de</strong>ren Kalkulation (so es sie <strong>de</strong>nn gibt) <strong>de</strong>r<br />
Bleistift noch spitzer sein muss als in <strong>de</strong>r Erstausrüstung.<br />
Die Preisunterschie<strong>de</strong> zwischen<br />
Alu- (wird billiger) und Stahlrad (ist ausgereizt)<br />
wer<strong>de</strong>n immer geringer. Die Trends <strong>de</strong>s Marktes<br />
machen nicht wirklich Freu<strong>de</strong>, Beispiel<br />
„Winterrä<strong>de</strong>r“: Das sind die Einfach<strong>de</strong>signs,<br />
die Größen orientieren sich fast ausschließlich<br />
an <strong>de</strong>n Serienrä<strong>de</strong>rn. Wenn Winterrä<strong>de</strong>r im<br />
Trend sind, dann heißt dies, dass Billigrä<strong>de</strong>r<br />
im Trend sind. Einziger positiver Aspekt: Es<br />
gibt jetzt einen zweiten Saisonhöhepunkt für<br />
<strong>de</strong>n Abverkauf von Alurä<strong>de</strong>rn.<br />
Die Anzahl <strong>de</strong>r Aluradvermarkter, die „mit<br />
Herzblut“ bei <strong>de</strong>r Sache ist, wird geringer. „Ich<br />
kann mich abends freuen, wenn es mir gelungen<br />
ist, heute einen Satz hochwertiger 18“-<br />
Felgen zu verkaufen“, sagt ein Überbleibsel<br />
dieser aussterben<strong>de</strong>n Spezies. Tatsächlich<br />
wer<strong>de</strong>n überwiegend „Stückzahlen gebolzt“,<br />
die Menge macht’s, lautet die Devise. Große<br />
<strong>Teil</strong>e <strong>de</strong>s Ersatzmarktes haben sich ihrem<br />
Schicksal ergeben, „Schuld“ haben die Auto-<br />
mobilhersteller – so je<strong>de</strong>nfalls ihre Sichtweise.<br />
BMW, Merce<strong>de</strong>s und Co. haben die Vermarkter<br />
<strong>de</strong>s klassischen Ersatzmarktes schon<br />
ans Autohaus verloren gegeben, sie kämpfen<br />
um <strong>de</strong>n Passat- o<strong>de</strong>r Focus-Kun<strong>de</strong>n. Doch die<br />
Designs, die im Ersatzmarkt angeboten wer<strong>de</strong>n,<br />
sind in ähnlicher Form auch Bestandteile<br />
<strong>de</strong>r Zubehörprogramme <strong>de</strong>r Autohersteller.<br />
Die Alufelge wird so zum Standard-Accessoire,<br />
zum Commodity, zum Allerweltsprodukt.<br />
Ob Ronal- o<strong>de</strong>r Artec-Felge – <strong>de</strong>r<br />
Preis entschei<strong>de</strong>t, nicht die Marke.<br />
Die Austauschbarkeit <strong>de</strong>s „Mo<strong>de</strong>artikels“<br />
Aluminiumfelge ist groß gewor<strong>de</strong>n, statt Haute<br />
Couture gibt es Ware von <strong>de</strong>r Stange. Entwe<strong>de</strong>r<br />
hat die Kreativität <strong>de</strong>r Branche gelitten,<br />
o<strong>de</strong>r es ist schlicht alles schon mal da gewesen.<br />
Noch eine Kreuzspeichenmodifikation<br />
und noch eine Variante <strong>de</strong>s Fünf-Speichen-<br />
Designs. Ob Erstausrüstung o<strong>de</strong>r Ersatzgeschäft:<br />
Die Felge verliert an Be<strong>de</strong>utung als Stylingelement.<br />
Und dies, obwohl doch selbst die<br />
Chef<strong>de</strong>signer <strong>de</strong>r großen Autohersteller feststellen,<br />
dass sich mit kaum einem Element das<br />
Aussehen eines Automo<strong>de</strong>lls so stark beeinflussen<br />
lässt wie mit <strong>de</strong>r Felge.<br />
Angesichts all dieser auch von <strong>de</strong>n Rä<strong>de</strong>rherstellern<br />
selbst beklagten Entwicklungen<br />
sei an zwei in <strong>de</strong>r Diskussion erstaunlich selten<br />
anzutreffen<strong>de</strong> Argumente erinnert: Zum<br />
einen sind Fahrzeugrä<strong>de</strong>r absolute Sicherheitsteile,<br />
gebrochene Rä<strong>de</strong>r haben schon zu<br />
fatalen Unfällen geführt. Dieser Hinweis gilt<br />
all <strong>de</strong>nen, die glauben, „No names“ könnten<br />
die gleichen Anfor<strong>de</strong>rungen erfüllen wie die<br />
bekannten hiesigen Erstausrüster o<strong>de</strong>r auch<br />
die etablierten Namen <strong>de</strong>s Ersatzmarktes.<br />
Auch in Osteuropa o<strong>de</strong>r Fernost gefälschte<br />
Markenfelgen sind bereits aufgetaucht, zu<br />
extrem günstigen Preisen, aber mit im Rahmen<br />
von Tests (zum Beispiel durch <strong>de</strong>n Tunerverband<br />
VDAT) festgestellten erheblichen<br />
Mängeln, die <strong>de</strong>m Rad beim bloßen Augenschein<br />
nicht anzusehen sind. Der zweite Aspekt:<br />
Nicht umsonst fallen prozentual mehr<br />
18-Zöller in <strong>de</strong>r Endkontrolle bei Borbet, ATS<br />
und Co. durch als 14 Zoll-Rä<strong>de</strong>r und wer<strong>de</strong>n<br />
wie<strong>de</strong>r eingeschmolzen. Die größeren Rä<strong>de</strong>r<br />
sind einfach schwieriger zu produzieren, auch<br />
hier gilt: Wer sich schon für ein teures Rad entschei<strong>de</strong>t,<br />
sollte auch Vertrauen in <strong>de</strong>n Herstellernamen<br />
haben und be<strong>de</strong>nken, dass <strong>de</strong>r<br />
fernöstliche o<strong>de</strong>r osteuropäische Markt charakterisiert<br />
ist von durchschnittlichen Felgengrößen<br />
um die 14 Zoll. „Exotischen Herstellern“<br />
mangelt es an Erfahrung, <strong>de</strong>m Produkt<br />
ist nicht anzusehen, ob es zum Beispiel durch<br />
eine Wärmebehandlung geschickt wur<strong>de</strong>, um<br />
die mechanischen Eigenschaften <strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>s<br />
wie Festigkeit zu optimieren. Die Wärmebehandlung<br />
schlägt auch mit einigen Euro auf<br />
<strong>de</strong>n Rä<strong>de</strong>rpreis durch. Zumal selbst bei diesem<br />
Produktionsschritt „unrun<strong>de</strong>“ Rä<strong>de</strong>r herausgefiltert<br />
wer<strong>de</strong>n und die renommierten<br />
Hersteller gewährleisten, dass sie gar nicht erst<br />
in <strong>de</strong>n Han<strong>de</strong>l gelangen. Auch ein „Allerweltsprodukt“<br />
kann technisch anspruchsvoll sein,<br />
und das gilt auch und gera<strong>de</strong> für das Autoteil<br />
Aluminiumgussrad.<br />
<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />
arno.borchers@reifenpresse.<strong>de</strong>
80<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
Ofenkonzept mit Rationalisierungseffekt<br />
für die Wärmebehandlung von Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />
Von Dipl.-Ing. Ulrich Fischenich, Eisenmann Spezial-Verfahrenstechnik, Böblingen<br />
Pkw-Rä<strong>de</strong>r aus Aluminium sind „in“. Ihre Hersteller sehen sich allerdings erheblichem Wettbewerbsdruck<br />
ausgesetzt. Auf <strong>de</strong>r Suche nach Rationalisierungsreserven im Produktionsprozess<br />
sollte unbedingt auch die Wärmebehandlung <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>r-Rohlinge Beachtung fin<strong>de</strong>n.<br />
Hier wird ein Ofenkonzept vorgestellt, das vor allem dank pfiffig gelöstem Werkstücktransport<br />
nicht unerheblich zu einem rationelleren Ablauf <strong>de</strong>r Wärmebehandlung beitragen<br />
kann.<br />
Betrachten wir zunächst kurz die Ausgangssituation<br />
bzw. <strong>de</strong>n Ansatzpunkt für<br />
die Verbesserung: Um Streckgrenze, Bruch<strong>de</strong>hnung<br />
und Zugfestigkeit <strong>de</strong>r Gussteile auf<br />
das gewünschte Maß zu bringen, ist eine<br />
Wärmebehandlung in <strong>de</strong>n drei Schritten Lösungsglühen,<br />
Abschrecken und Tempern<br />
(Warmauslagern) unerlässlich. Beim Glühen<br />
<strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>r bei einer Werkstücktemperatur von<br />
535 ± 3 °C über einen Zeitraum von vier bis<br />
fünf Stun<strong>de</strong>n entstehen Al-Mischkristalle, in<br />
<strong>de</strong>nen die Legierungsbestandteile wie Silizium<br />
und Magnesium vollständig gelöst sind.<br />
Das Abschrecken <strong>de</strong>r <strong>Teil</strong>e in Wasser mit<br />
Das neue Ofenkonzept von Eisenmann für die Wärmebehandlung<br />
von Pkw-Rä<strong>de</strong>rn kommt ohne Körbe<br />
aus (Abb. 1)<br />
Zwei spiegelbildlich angeordnete Wärmebehandlungsanlagen<br />
für Pkw-Rä<strong>de</strong>r mit Werkstückzuführung<br />
über Rollenbahnen (Abb. 3)<br />
80 °C dient <strong>de</strong>m „Einfrieren“ dieses Zustands:<br />
So wird eine Ausscheidung <strong>de</strong>r im Mischkristall<br />
gelösten Legierungsbestandteile vermie<strong>de</strong>n.<br />
Beim anschließen<strong>de</strong>n Tempern im Auslagerungsofen<br />
bei einer Werkstücktemperatur<br />
von 160 °C mit ebenfalls ± 3 °C Toleranz wird<br />
durch Entmischungsvorgänge im Kristall die<br />
notwendige Festigkeit erzielt.<br />
Die exakte Einhaltung aller Prozessdaten<br />
muss selbstverständlich bei je<strong>de</strong>r Art von<br />
Ofenkonzept sichergestellt sein. Dagegen sei<br />
die Frage erlaubt, ob <strong>de</strong>r „klassische“ Transport<br />
in Körben samt manuellem Ein- und Ausstapeln<br />
heute noch zeitgemäß ist. Bei einem<br />
– ja durchaus realistischen – Durchsatz von<br />
3.000 Rä<strong>de</strong>rn pro Tag und Anlage und einem<br />
durchschnittlichen Gewicht von 17 Kilogramm<br />
pro Rad bewegt das Personal im Laufe<br />
eines Tages so nämlich rund hun<strong>de</strong>rt Tonnen<br />
Gewicht.<br />
Neues Ofenkonzept mit Pfiff<br />
Eisenmann, <strong>de</strong>r Branche und nicht zuletzt <strong>de</strong>n<br />
Lesern <strong>de</strong>r NEUE REIFENZEITUNG (vgl. vor<br />
allem 8/2003) unter an<strong>de</strong>rem durch Rä<strong>de</strong>rlackierstraßen<br />
neuester Konzeption bekannt,<br />
hat seine Kun<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Last <strong>de</strong>s manuellen<br />
Handlings im Wärmebehandlungsbereich<br />
befreit. Bei <strong>de</strong>m in Böblingen entwickelten<br />
Ofenkonzept wer<strong>de</strong>n die Rä<strong>de</strong>r nicht mehr in<br />
Körben, son<strong>de</strong>rn direkt auf Rollen transportiert,<br />
und zwar auf drei Ebenen übereinan<strong>de</strong>r<br />
(Foto Abb. 1). Innen im (Durchlauf-)Ofen befin<strong>de</strong>n<br />
sich neben <strong>de</strong>n Werkstücken nur die<br />
Transportrollen, Antriebe und Lagerungen<br />
sind Material schonend außerhalb untergebracht.<br />
Die praxisbewährte Problemlösung (Schemazeichnung<br />
Abb. 2) zeichnet sich durch<br />
Platz sparen<strong>de</strong> Kompaktbauweise aus: Warmauslagerungs-<br />
und Glühofen sind übereinan-<br />
Abb. 4: Hier wer<strong>de</strong>n Setzbil<strong>de</strong>r erzeugt und die drei<br />
Etagen <strong>de</strong>r Hubstation I entsprechend gefüllt<br />
Antrieb (Bildmitte) und Lagerung sind außerhalb<br />
<strong>de</strong>r Öfen untergebracht (Abb. 5)<br />
Abb. 6: das direkt unter <strong>de</strong>m Glühofen angeordnete<br />
Abschreckbecken<br />
<strong>de</strong>r angebracht, das Abschreckbecken ist<br />
unterhalb <strong>de</strong>s Glühofenauslaufs angeordnet.<br />
Als weitere wichtige Bestandteile <strong>de</strong>r Wärmebehandlungsanlage<br />
fungieren zwei Hubstationen.<br />
Eine davon bedient <strong>de</strong>n Einlauf Glühofen,<br />
während die an<strong>de</strong>re <strong>de</strong>m Glühofenauslauf<br />
und <strong>de</strong>m Abschreckbecken zugeordnet<br />
ist.<br />
Für Werkstückzuführung und -abtransport<br />
wer<strong>de</strong>n Rollenbahnen eingesetzt (Foto<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
Abb. 3). Die Steuerung <strong>de</strong>r Anlage erfolgt über SPS, die Visualisierung<br />
über einen angeschlossenen PC.<br />
Automatischer Ablauf<br />
Die gegossenen Rad-Rohlinge gelangen nach <strong>de</strong>m Röntgen einlagig<br />
auf Rollenbahnen bis in <strong>de</strong>n Wärmebehandlungsbereich. Dort wer<strong>de</strong>n<br />
von <strong>de</strong>r Steuerung angepasst an die Radgrößen Setzbil<strong>de</strong>r erzeugt und<br />
die drei Ebenen <strong>de</strong>r Hubstation I entsprechend gefüllt (Foto Abb. 4).<br />
Die Hubstation fährt von unten in <strong>de</strong>n Glühofen, sie hebt dabei <strong>de</strong>n<br />
lose aufliegen<strong>de</strong>n Ofen<strong>de</strong>ckel mit an. Die Rä<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n dreilagig übergeben.<br />
Danach senkt sich die Hubstation ab und bringt dabei <strong>de</strong>n<br />
Ofen<strong>de</strong>ckel wie<strong>de</strong>r in die richtige Position.<br />
Während <strong>de</strong>s Glühprozesses wer<strong>de</strong>n die Rä<strong>de</strong>r von <strong>de</strong>n Rollenför<strong>de</strong>rern<br />
kontinuierlich mit v = etwa 0,07 m/min. weitertransportiert.<br />
Die verschie<strong>de</strong>nen Übergaben erfolgen allerdings um ein Vielfaches<br />
schneller, hier liegt die Geschwindigkeit bei v = 6 m/min.<br />
Am Glühofenauslauf wer<strong>de</strong>n die Rä<strong>de</strong>r von Hubstation II übernommen<br />
und in das Abschreckbecken getaucht. Daran schließt sich<br />
die Übergabe zum Tempern im Auslagerungsofen an. Nach Prozessen<strong>de</strong><br />
wer<strong>de</strong>n die drei Lagen über Hubtisch vereinzelt und die Rä<strong>de</strong>r<br />
1-lagig in Richtung mechanische Fertigung weitertransportiert.<br />
Markante Vorteile<br />
Die Meinung einer bereits beachtlichen Zahl von Rä<strong>de</strong>rherstellern, die<br />
sich für die vorgestellte Wärmebehandlungskonzeption entschied, ist<br />
einhellig positiv. Verständlicherweise, <strong>de</strong>nn aus <strong>de</strong>m direkten Transport<br />
<strong>de</strong>r Werkstücke auf Rollen folgern als Pluspunkte: keine Körbe, damit<br />
kein Be- und Entla<strong>de</strong>personal, keine Wartung und kein Ersatz von Körben,<br />
kein Staplerverkehr in diesem Bereich.<br />
Speziell in <strong>de</strong>n Ofenbereichen ermöglicht die Rollenför<strong>de</strong>rtechnik<br />
die Unterbringung von Antrieb und Lagerung außerhalb <strong>de</strong>r Öfen in<br />
Umgebungs- statt Hochtemperatur (Foto Abb. 5). Deshalb gibt es keinen<br />
durch hohe Temperaturen bedingten Verschleiß. Außer<strong>de</strong>m sind<br />
Inspektion und Wartung während <strong>de</strong>r Produktion durchführbar.<br />
Die A-Schleusen <strong>de</strong>s – hochgestellten – Glühofens wirken sich<br />
ebenfalls vorteilhaft aus: Es gibt keine angetriebenen Tore, also auch<br />
keinen Verschleiß daran und keine dafür notwendige Wartung. Darüber<br />
hinaus sind Wärmeverluste dank dieser Konzeption minimiert. Im<br />
Übrigen ist durch die Platzierung <strong>de</strong>s Abschreckbeckens direkt unter<br />
<strong>de</strong>m Glühofen ein gleichmäßiges Abschrecken aller Radlagen sichergestellt<br />
(Foto Abb. 6).<br />
Weitergehen<strong>de</strong> Materialflussautomatisierung ist machbar<br />
Wer will, kann eine Automatisierung <strong>de</strong>s Materialflusses auch über diesen<br />
Bereich hinaus vorsehen. Eisenmann hat beispielsweise folgen<strong>de</strong>n<br />
Fall realisiert: Die nach <strong>de</strong>m Röntgen auf eine Rollenbahn auslaufen<strong>de</strong>n<br />
– unsortierten – Rä<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n auf zwei Wärmebehandlungsanlagen<br />
<strong>de</strong>r beschriebenen Konzeption verteilt und nach Prozessen<strong>de</strong> einem<br />
weiteren Rollenbahnsystem zugeführt. Hier wer<strong>de</strong>n die Rä<strong>de</strong>r<br />
i<strong>de</strong>ntifiziert. Die Fertigungssteuerung entschei<strong>de</strong>t über <strong>de</strong>n weiteren<br />
Weg: An einer <strong>de</strong>r mechanischen Bearbeitungsmaschinen benötigte<br />
Rä<strong>de</strong>r laufen gleich durch bis zu einem Übergabepunkt. Momentan<br />
nicht benötigte wer<strong>de</strong>n ausgeschleust zur Palettierinsel 1, dort von<br />
Knickarmrobotern sortiert, sortenrein palettiert zwischengelagert und<br />
Abb. 2: das Ofenkonzept als vereinfachte Schemadarstellung<br />
später entsprechend <strong>de</strong>r Anfor<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r mechanischen Bearbeitung<br />
erneut <strong>de</strong>m Rollenbahnsystem zugeführt.<br />
Am Übergabepunkt wird je<strong>de</strong>s Rad nochmals von <strong>de</strong>r Steuerung<br />
i<strong>de</strong>ntifiziert, von einem „Power + Free-Gehänge“ übernommen und<br />
<strong>de</strong>r anfor<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>n Bearbeitungsmaschine zugestellt. Das in diesem Bereich<br />
installierte Power + Free-För<strong>de</strong>rsystem übernimmt auch die Maschinenentsorgung,<br />
d.h. <strong>de</strong>n Transport <strong>de</strong>r mechanisch bearbeiteten<br />
Rä<strong>de</strong>r bis zu einem weiteren Rollenbahnsystem. Hier steht erneut eine<br />
Entscheidung <strong>de</strong>r Steuerung an: Die Rä<strong>de</strong>r gelangen entwe<strong>de</strong>r direkt<br />
o<strong>de</strong>r nach sortierter Zwischenlagerung in <strong>de</strong>r ebenfalls mit Robotern<br />
ausgestatteten Palettierinsel 2 zu <strong>de</strong>n Finish-Plätzen. Von dort erfolgt<br />
– wie<strong>de</strong>r über Rollenbahnen – die sortenreine Zuführung zur Lackiererei.<br />
Selbstverständlich muss je<strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rhersteller selbst entschei<strong>de</strong>n,<br />
wie weit eine solche Materialfluss-Automatisierung für ihn sinnvoll ist.<br />
Dies gilt auch – siehe nochmals Ausgabe August 2003 in dieser Zeitung<br />
– für die Auf- und Übergaben im Lackierbereich. Das hier vorgestellte<br />
Ofenkonzept für die Wärmebehandlung von Aluminiumrä<strong>de</strong>rn<br />
ist allerdings auf je<strong>de</strong>n Fall wirtschaftlich. Ein Rationalisierungseffekt<br />
kann durchaus auch da erzielt wer<strong>de</strong>n, wo sich die Rä<strong>de</strong>rproduktion<br />
in kleineren Größenordnungen bewegt.<br />
Fotos/Zeichn. Eisenmann<br />
Das jüngste Design aus<br />
<strong>de</strong>m Hause Wheels-<br />
4-you, <strong>de</strong>m Komplettradanbieter<br />
aus Osnabrück,<br />
überzeugt durch<br />
kraftvolles Design<br />
und sportliche<br />
Optik. Das dark<br />
Gloss lackierte TS<br />
Rad wird in 7 x 17<br />
und 8 x 18 in allen gängigen<br />
5 Loch Varianten angeboten.<br />
Bei <strong>de</strong>r Konstruktion<br />
<strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>r wur<strong>de</strong> bewußt auf eine<br />
anwen<strong>de</strong>rfreundliche Einpresstiefe geachtet.<br />
Unter an<strong>de</strong>rem besteht eine Freigabe für <strong>de</strong>n<br />
neuen VW T5 in 17 Zoll<br />
www.wheels-for-you.<strong>de</strong><br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004 81
Nanos – <strong>de</strong>r Zwerg<br />
Dass nicht immer „große Dinge“ diese Welt<br />
bewegen, son<strong>de</strong>rn oftmals sehr kleine, beweist<br />
die Nano-Technologie. Das griechische<br />
Wort „nanos“ heißt Zwerg. In <strong>de</strong>r Wissenschaft<br />
ist ein Nano <strong>de</strong>r Milliardste <strong>Teil</strong> einer<br />
Einheit, ein Nanometer ist ein Milliardstel<br />
Meter.<br />
Dieser Wissenschaftszweig ist noch äußerst<br />
jung, Anwendungen noch eine Rarität.<br />
Denn dass <strong>de</strong>r Mensch einst <strong>de</strong>n „Nano-<br />
Kosmos“ erschließen könnte, erschien um<br />
1960 noch als pure Utopie, es fehlten die<br />
technischen Voraussetzungen, um mit Atomen<br />
und Molekülen zu arbeiten. Noch vor<br />
zwanzig Jahren erlaubten selbst die leistungsfähigsten<br />
Mikroskope nur einen äußerst<br />
verschwommenen Blick auf die Atome.<br />
1989 erfolgte so etwas wie ein Durch-<br />
82<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
Selbstreinigen<strong>de</strong> Felgen – Mehr als eine Utopie<br />
Hochglänzen<strong>de</strong> Aluminiumfelgen, die in <strong>de</strong>r Lage sein sollen, sich<br />
selbst immer wie<strong>de</strong>r zu reinigen – eine Utopie o<strong>de</strong>r ein Projekt mit<br />
durchaus realem Hintergrund? Letzteres, <strong>de</strong>nn beispielsweise in <strong>de</strong>n<br />
Forschungslabors <strong>de</strong>r Lackindustrie und einiger Autohersteller wird<br />
konkret an nano-strukturierten und schmutzabweisen<strong>de</strong>n Oberflächen<br />
gearbeitet, Vorreiter ist DaimlerChrysler.<br />
Denn En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Jahres 2003 kamen die<br />
ersten Merce<strong>de</strong>s-Mo<strong>de</strong>lle in <strong>de</strong>n Markt,<br />
die dank <strong>de</strong>r Nano-Technologie (siehe auch<br />
Kastentext) einen <strong>de</strong>utlich kratzfesteren Klarlack<br />
als Oberflächenbeschichtung aufwiesen<br />
und obendrein einen besseren Glanz als herkömmliche<br />
Lacke.<br />
Der neuartige Klarlack beinhaltet mikroskopisch<br />
kleine Keramikpartikel, die zunächst<br />
ziemlich ungeordnet in <strong>de</strong>m flüssigen Klarlack<br />
schwimmen, sich aber beim Trocknen während<br />
<strong>de</strong>s Lackierprozesses zu einer dichten<br />
und regelmäßigen Netzstruktur verbin<strong>de</strong>n.<br />
Das ist nicht nur als Schutzschicht zu begreifen,<br />
<strong>de</strong>nn Merce<strong>de</strong>s hat bei Tests (entsprechend<br />
bis zu hun<strong>de</strong>rt Durchfahrten) in einer<br />
Waschanlage einen um rund 40 Prozent höheren<br />
Lackglanz (Brillanz) gemessen als bei<br />
herkömmlichen Lacken.<br />
Was für die Karosserielackierungen<br />
(metallic ebenso wie uni) gilt, trifft auch auf<br />
die Rä<strong>de</strong>r zu. Innerhalb <strong>de</strong>s Produktionsprozesses<br />
von Aluminiumfelgen gilt das Hauptaugenmerk<br />
<strong>de</strong>r be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n Hersteller heute<br />
in beson<strong>de</strong>rem Maße <strong>de</strong>r Oberflächenbe-<br />
handlung und dabei<br />
vor allem <strong>de</strong>r obersten<br />
Schicht.<br />
Die „konventionelle“<br />
Lackierung besteht<br />
aus vier Arbeitsschritten<br />
bzw. Beschichtungen,<br />
die insgesamt eine Dicke von<br />
etwa hun<strong>de</strong>rt Mikrometern erreicht. Was sich<br />
da ziemlich dick anhört, ist allerdings in <strong>de</strong>r<br />
Praxis kaum zu „begreifen“, entspricht das<br />
doch gera<strong>de</strong> mal einem Zehntel Millimeter. In<br />
<strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rlackierung erfolgt zuerst die so genannte<br />
Vorbehandlung (die in einer Reihe von<br />
Produktionsanlagen noch anzutreffen<strong>de</strong><br />
Gelbchromatierung wird aus Umweltgrün<strong>de</strong>n<br />
heute skeptisch gesehen), dann die<br />
Grundierung (bzw. <strong>de</strong>r Basislack), darüber<br />
wird ein Decklack aufgetragen und schließlich<br />
– zuoberst – eine transparente Schicht, um<br />
die es in technologischer Hinsicht vor allem<br />
geht.<br />
Denn diese oberste Schicht <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rlackierung<br />
ist <strong>de</strong>n vielfältigsten Belastungen<br />
ausgesetzt: Neben <strong>de</strong>n aggressiven Bürsten<br />
bruch, als es mit Hilfe eines Rastermikroskops<br />
möglich wur<strong>de</strong>, Atome bewusst zu verschieben.<br />
Das war so etwas wie eine Initialzündung.<br />
Die Nano-Technologie rückte in<br />
<strong>de</strong>n Fokus vieler Wissenschaftler, Visionen<br />
wur<strong>de</strong>n entwickelt, das Potenzial schien unerschöpflich.<br />
Diese Euphorie mag gewichen sein,<br />
<strong>de</strong>nnoch wur<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n letzten Jahren bereits<br />
vieles Realität, was noch vor an<strong>de</strong>rthalb Jahrzehnten<br />
jenseits <strong>de</strong>s Vorstellungsvermögens<br />
war und stehen einige Anwendungen kurz<br />
vor <strong>de</strong>r Umsetzung. Es gibt bereits Schalter,<br />
die sind weniger als zehn Nanometer groß<br />
und <strong>de</strong>r Schaltvorgang wird durch ein einzelnes<br />
Atom ausgelöst. Die kleinste Düse <strong>de</strong>r<br />
Welt ist tausendmal dünner als ein Haar.<br />
Neue Werkstoffe (wie Nano-Klarlacke)<br />
in Waschanlagen (wegen dort festgesetzter<br />
Staub- und Sandpartikel) <strong>de</strong>nkt man vor allem<br />
an Bremsstaub, aber als physikalische<br />
Lackfein<strong>de</strong> sind auch Steinschlag, Sonnenlicht,<br />
Abrieb und Temperaturschwankungen<br />
zu nennen. Daneben gibt es umweltbedingte<br />
Faktoren wie <strong>de</strong>n „sauren“ Nie<strong>de</strong>rschlag,<br />
Baumharze, Vogelkot, Staub und Ruß, die <strong>de</strong>r<br />
Fahrzeuglackierung und auch <strong>de</strong>m Rä<strong>de</strong>rlack<br />
gefährlich wer<strong>de</strong>n können. Allerdings sei klargestellt,<br />
dass sich selbst bei großen Fortschritten<br />
in <strong>de</strong>r Lackiertechnik mechanisch herbeigeführte<br />
tiefe Verletzungen nicht ausschließen<br />
lassen: Neue Lacke basierend auf <strong>de</strong>r Nano-<br />
Technologie sind ein sehr großer Fortschritt,<br />
aber sie minimieren nur die genannten Gefahren<br />
und können sie nicht völlig vernachlässigbar<br />
machen. <strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />
entstehen, hauchdünne Folienbeschichtungen<br />
könnten winzige Solarzellen beinhalten,<br />
die Sonnenlicht in Strom umwan<strong>de</strong>ln. Vor<br />
allem in <strong>de</strong>r Medizin ist eine Grenze von <strong>de</strong>r<br />
Phantasie zur Wirklichkeit gefallen: So genannte<br />
„Nano-Sphore“ könnten sich an Viren<br />
o<strong>de</strong>r Bakterien andocken und sie durch<br />
fluoreszieren<strong>de</strong>s Licht sichtbar machen; statt<br />
aufwändiger Labortests genügt ein Tröpfchen<br />
Blut o<strong>de</strong>r Speichel, um zum Beispiel<br />
Medikamentenunverträglichkeiten zu diagnostizieren.<br />
Die Eigenschaften <strong>de</strong>r meisten<br />
Elemente sind überhaupt noch nicht und einige<br />
erst im Ansatz auf Nano-Tauglichkeit erforscht,<br />
das gesamte Potenzial ist noch längst<br />
nicht erschlossen.<br />
<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />
Quelle: DaimlerChrysler<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
Erstes geschmie<strong>de</strong>tes Lkw-Aluminiumrad<br />
im Supersingleformat 17.00 x 22.5<br />
Mit einem geschmie<strong>de</strong>ten Aluminiumrad im<br />
Format 17.00 x 22.5 hat Alcoa das nach eigenen<br />
Angaben erste <strong>de</strong>rartige Rad für Lkw-<br />
Supersinglebereifungen vorgestellt. Es hat eine<br />
Einpresstiefe von -67 Millimetern, ist bestimmt<br />
für die Reifengröße 495/45 R22.5 und<br />
kann dadurch zwei herkömmliche Rä<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Dimension 9.00 x 22,5 an <strong>de</strong>r Antriebsachse<br />
von Lkw ersetzen. Das Gewicht <strong>de</strong>s Ra<strong>de</strong>s<br />
wird mit 33 Kilogramm angegeben. „Eine<br />
enorme Gewichtseinsparung im Vergleich<br />
zum Gewicht zweier Stahlrä<strong>de</strong>r 9.00 x 22.5<br />
von 80 kg“, wie das Unternehmen meint. Als<br />
Folge <strong>de</strong>s geringeren Gewichts lasse sich nicht<br />
nur <strong>de</strong>r Treibstoffverbrauch verringern, son<strong>de</strong>rn<br />
auch die ungefe<strong>de</strong>rten Massen könnten<br />
auf diese Weise entsprechend stark reduziert<br />
wer<strong>de</strong>n, sodass Fe<strong>de</strong>rung und Stoßdämpfer<br />
weniger beansprucht wür<strong>de</strong>n.<br />
„Beim Einsatz von Aluminiumrä<strong>de</strong>rn anstelle<br />
von Stahlrä<strong>de</strong>rn beträgt die Gewichtsreduzierung<br />
– je nach Fahrzeugkonfiguration<br />
– bis zu 490 Kilogramm. Ein Wechsel von<br />
Zwillingsstahlrä<strong>de</strong>rn zu <strong>de</strong>m neuen Alcoa-<br />
Supersinglerad spart bei einem 4x2-Lkw ohne<br />
Ersatzrad 233,4 Kilogramm Gewicht“,<br />
rechnet <strong>de</strong>r Hersteller ein konkretes Beispiel<br />
vor. Dies be<strong>de</strong>ute eine erhöhte Zuladung, sodass<br />
bei entsprechen<strong>de</strong>r Nutzung dieses Vorteils<br />
eine Amortisation innerhalb von an<strong>de</strong>rthalb<br />
bis zwei Jahren gegeben sei. Angesichts<br />
<strong>de</strong>r hohen Wärmeableitung <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>r verspricht<br />
das Unternehmen darüber hinaus erhebliche<br />
Einsparungen im Bereich von Brem-<br />
RH Alurad: Zwang zur Größe<br />
sen und Reifen. „Der perfekte Rundlauf dieser<br />
Rä<strong>de</strong>r trägt ebenfalls zu einem verringerten<br />
Reifenverschleiß bei. Für die meisten Fuhrparks<br />
haben sich Alcoa-Rä<strong>de</strong>r als gewinnbringen<strong>de</strong><br />
Investition erwiesen“, ist <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rhersteller<br />
überzeugt.<br />
Wie alle Rä<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Herstellers, <strong>de</strong>r seit<br />
1949 geschmie<strong>de</strong>te Aluminiumrä<strong>de</strong>r für<br />
Nutzfahrzeuge produziert und sich selbst als<br />
Marktführer in diesem Segment bezeichnet,<br />
gilt auch für die neue Supersinglevariante eine<br />
Fünfjahresgarantie ohne Kilometerbegrenzung.<br />
„Unsere Rä<strong>de</strong>r sind schließlich die<br />
stärksten im Markt. Annerkannte Prüfungen<br />
– durch LBF, TÜV und JWL-T – haben dies<br />
belegt“, sagt Alcoa. Deshalb wür<strong>de</strong>n die Rä<strong>de</strong>r<br />
weltweit unter <strong>de</strong>n schwierigsten Einsatzbedingungen<br />
und extremsten Straßenverhältnissen<br />
eingesetzt, wie zum Beispiel auf<br />
Baustellen, in Minen und beim Holztransport<br />
in Skandinavien, Südafrika und Südamerika.<br />
In Europa sollen bereits über 20 Prozent aller<br />
Zugfahrzeuge und Anhänger bzw. Auflieger<br />
mit Aluminiumrä<strong>de</strong>rn ausgestattet sein. cm<br />
Investment<br />
ohne Risiko!<br />
Mit nur 1 Diebstahlsicherungsschraube pro<br />
Leichtmetallrad erreichen Sie, dass die<br />
Investitionen (Rad und Reifen) Ihres Kun<strong>de</strong>n<br />
an ihrem Platz bleiben - wo sie hingehören.<br />
RAD-DIEBSTAHLSTOPPER sind hochwertige<br />
Qualitätsprodukte ”ma<strong>de</strong> in Germany” mit<br />
eingebauter Schlagschraubersicherheit.<br />
Für <strong>de</strong>n preiskritischen Kun<strong>de</strong>n jetzt auch als<br />
BLACKLINE ohne Qualitätseinbussen zu Son<strong>de</strong>rkonditionen<br />
lieferbar. Das gab es noch nie:<br />
Top-Qualität zum Schlagerpreis!<br />
Der Trend zu immer größeren Rä<strong>de</strong>rn ist ungebrochen. Das gilt mehr <strong>de</strong>nn je für <strong>de</strong>n Zubehörmarkt,<br />
auf <strong>de</strong>m sich RH Alurad im vergangenen Jahr mit <strong>de</strong>m Rekor<strong>de</strong>rgebnis von 200.000 Felgen<br />
(eigene Angaben) behauptete.<br />
„Es laufen im Frühjahr und im Sommer 2004 vor allem die Spezialitäten“, sagt Geschäftsfüh-<br />
RAD fertigt ein umfangreiches Programm<br />
hochwertiger codierter Rä<strong>de</strong>rsicherungen.<br />
Außer<strong>de</strong>m eine komplette Palette an hochfesten<br />
Sechskantbefestigungsteilen von<br />
20-60mm Schaftlänge, 6- kt.- Radmuttern,<br />
rer Rüdiger Höffken. Einteilige Standardgrößen bis 17“ böten die Autokonzerne inzwischen selbst<br />
Naben<strong>de</strong>ckel-Sicherungen M8X1.25,<br />
an. Um <strong>de</strong>nnoch erfolgreich sein zu können, müsse man sich in <strong>de</strong>n Bereichen tummeln, in <strong>de</strong>-<br />
Rän<strong>de</strong>lbolzen und Steckschlüssel-Konvertern<br />
nen die Hersteller noch nicht sind. Also: „Je größer die Rä<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>sto größer sind unsere<br />
(SW19 auf SW17 und SW21 auf SW19).<br />
Chancen.“ Die 15“- und 16“-Dimensionen wer<strong>de</strong>n bei RH Alurad immer weniger nachgefragt. Dafür<br />
sind 18“-Designs im Jahr 2004 enorm im Kommen. Höffken: „Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n wir auf die<br />
zunehmen<strong>de</strong> Nachfrage nach SUV-Umrüstungen mit einer wahren Design-Offensive reagieren.“<br />
Viele Auto- und Reifenhändler können die ganz großen Rä<strong>de</strong>r ab 19“ nicht montieren. Dazu<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei:<br />
TM<br />
fehlen ihnen schlichtweg die aufwändigen Maschinen. Und so laufen auf <strong>de</strong>r zweiten Mo<strong>de</strong>schiene<br />
von RH Alurad in <strong>de</strong>r Saison 2004 mit Erfolg groß dimensionierte und häufig mehrteilige Kompletträ<strong>de</strong>r<br />
mit Breitreifen von Dunlop, Conti o<strong>de</strong>r Goodyear. Trendy, so Höffken, sei schließlich im- P A D<br />
mer mehr blitzen<strong>de</strong>s E<strong>de</strong>lstahl in <strong>de</strong>n Tiefbetten und das Bemühen um noch glänzen<strong>de</strong>re Lacke.<br />
Fragen Sie UNS, <strong>de</strong>nn WIR sind Hersteller!<br />
dv<br />
RAD GmbH, Industriestr. 7, DE-76646 Bruchsal<br />
Freecall-Beratungs-Hotline: 0800-RADGMBH<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004<br />
Freecall-Fax-Bestell-Hotline: 0800-7512050<br />
E-Mail: radgmbh@radgmbh.com<br />
83<br />
www.radgmbh.com
84<br />
Kurzgefasst ...<br />
Hayes Lemmerz Europa<br />
wird international<br />
Der weltgrößte Rä<strong>de</strong>rhersteller Hayes<br />
Lemmerz hat seine „European Wheel<br />
Group“ in „International Wheel Group“<br />
umbenannt und trägt damit <strong>de</strong>r Präsenz<br />
dieser Sparte in außereuropäischen Län<strong>de</strong>rn<br />
Rechnung. Fred Bentley, Präsi<strong>de</strong>nt<br />
<strong>de</strong>r International Wheel Group, verantwortet<br />
außerhalb Europas auch Stahl- und<br />
Aluminiumrä<strong>de</strong>rfabriken in Mexiko, Brasilien,<br />
Südafrika, <strong>de</strong>r Türkei, Indien und Thailand.<br />
Die Umbenennung sei laut Bentley<br />
Ausdruck einer strategischen Ausrichtung,<br />
nach <strong>de</strong>r Investments vor allem Billiglohnlän<strong>de</strong>rn<br />
auf <strong>de</strong>r Welt zugute kommen sollen,<br />
wie an <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n kürzlich erfolgten<br />
Mehrheitsübernahmen in <strong>de</strong>r Türkei und<br />
Mexiko zu sehen. Die Botschaft an die<br />
Kun<strong>de</strong>n lautet auch, dass <strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>rhersteller<br />
global agiert. dv<br />
Engstler bietet schlichtes 19-Zoll-Rad<br />
Für die Alfa-Mo<strong>de</strong>lle 147, 156, Sportwagon,<br />
GTA, GTV und Spi<strong>de</strong>r bieten die Allgäuer<br />
Tuning-Spezialisten von Engstler<br />
Motorsport eine neue 19-Zoll-Felge im<br />
Fünf-Speichen-Design. Das Alurad soll<br />
durch seine schlichte Formgebung je<strong>de</strong>m<br />
Alfa einen sportiven Charakter verleihen,<br />
verspricht <strong>de</strong>r Tuner aus Süd<strong>de</strong>utschland.<br />
ab<br />
Hayes Lemmerz bereinigt<br />
Mexico-Aktivitäten bei Alurä<strong>de</strong>rn<br />
Der weltgrößte Rä<strong>de</strong>rhersteller Hayes<br />
Lemmerz hat seine bisherige 40-Prozent-<br />
Beteiligung am mexikanischen Aluminiumgussfelgenwerk<br />
Hayes Wheels <strong>de</strong> México<br />
in Chihuahua um einen nicht genannten<br />
Anteil aufgestockt und integriert<br />
die in Hayes Lemmerz Alumino, S. <strong>de</strong> R.L.<br />
<strong>de</strong> CV umbenannte Fabrik in die eigene<br />
International Wheel Group, zu <strong>de</strong>r auch<br />
die Werke in Europa gehören. Jointventure-Partner<br />
ist eine Firmengruppe namens<br />
DESC Sociedad <strong>de</strong> Fomento Industrial<br />
(Bosques <strong>de</strong> las Lomas), die unter an<strong>de</strong>rem<br />
im Bereich Autoteile aktiv ist und<br />
das Rä<strong>de</strong>rwerk bislang in seiner Sparte<br />
Uniko integriert hatte. dv<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
Rial Leichtmetallfelgen: Alle Bereiche im Plus<br />
Für die Automobilindustrie und weite <strong>Teil</strong>e <strong>de</strong>s Zubehörbereichs muss 2003 wohl als Krisenjahr<br />
bewertet wer<strong>de</strong>n. Wenn ein Unternehmen dieses Jahr gestärkt been<strong>de</strong>t hat, eine<br />
zweistellige Wachstumsrate erzielte und auch alle an<strong>de</strong>ren Indikatoren positiv sind, ist diese<br />
Leistung umso höher einzustufen. Rial (Sitz in Fußgönheim) ist es gelungen, in 2003 ein<br />
Umsatz- und Mengenwachstum von mehr als 20 Prozent zu erzielen, wobei das Wachstum<br />
ausschließlich im Inland generiert wur<strong>de</strong>. Im Ausland waren in einigen Län<strong>de</strong>rn währungsbedingte<br />
Einbußen zu verzeichnen, die nicht ganz durch Steigerungen in an<strong>de</strong>ren<br />
Exportmärkten kompensiert wer<strong>de</strong>n konnten. Insgesamt hat sich <strong>de</strong>r Exportanteil dadurch<br />
etwas reduziert.<br />
Ausschließlich mit <strong>de</strong>n Markenlabels Rial<br />
o<strong>de</strong>r Viper by Rial wur<strong>de</strong>n nach Firmenangaben<br />
2003 annähernd 700.000 Rä<strong>de</strong>r<br />
ausgeliefert. Eine Umfrage bei <strong>de</strong>n Top-Kun<strong>de</strong>n<br />
ergab, dass die disponierten Mengen<br />
auch weitestgehend abgeflossen sind. In diesem<br />
Zusammenhang wur<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>r Zufrie<strong>de</strong>nheitsgrad<br />
in allen relevanten Bereichen<br />
ermittelt. Die Ergebnisse haben sich durchweg<br />
verbessert und bestätigen, dass die richtigen<br />
Maßnahmen getroffen wur<strong>de</strong>n.<br />
„Winterrä<strong>de</strong>r“ haben erneut <strong>de</strong>utliche<br />
Wachstumsraten erzielt. Die schon seit Jahren<br />
eingeschlagene Strategie, für das Wintergeschäft<br />
speziell geeignete Designs und Dimensionen<br />
zu entwickeln, hat sich bewährt.<br />
Ebenso wur<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>r Ab<strong>de</strong>ckung von Nischenmärkten<br />
Kompetenz bewiesen.<br />
Im Frühjahrsgeschäft ist die Akzeptanz für<br />
großdimensionierte Rä<strong>de</strong>r wie auch für Mehrteiler<br />
<strong>de</strong>utlich gestiegen. Im Massengeschäft<br />
war jedoch noch unübersehbar, dass <strong>de</strong>r Preis<br />
eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong> Rolle spielte. Bevorratet wur<strong>de</strong>n<br />
weitgehend „Low-Budget-Produkte“. In<br />
Werk Polen<br />
dieser Hinsicht war <strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>l nach Rial-Einschätzung<br />
nach wie vor recht risikoscheu.<br />
Preissensibilität war 2003 insgesamt ein<br />
beherrschen<strong>de</strong>s Thema sowohl im Frühjahrsals<br />
auch erst recht im Wintergeschäft, wo ja<br />
das Mengenwachstum auch in Konkurrenz<br />
zu Stahlrä<strong>de</strong>rn erreicht wer<strong>de</strong>n muss. Zusätzlich<br />
drückten speziell bei Winterrä<strong>de</strong>rn<br />
Fernost-Importe aufgrund währungsbedingter<br />
Kostenvorteile die Margen. Wer hier mithalten<br />
will, schafft dies nur mit rigi<strong>de</strong>m Kostenmanagement,<br />
hierzu sieht sich Rial in <strong>de</strong>r<br />
Lage: Denn das hocheffiziente Produktionswerk<br />
in Polen hat natürlich einen hervorragen<strong>de</strong>n<br />
Beitrag geleistet, um die Wettbewerbsfähigkeit<br />
weiter zu steigern.<br />
Nach<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n zurückliegen<strong>de</strong>n Jahren<br />
jeweils zweistellige Zuwachsraten erzielt wer<strong>de</strong>n<br />
konnten, ist für 2004 kein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>s<br />
Mengenwachstum geplant. Die Festigung <strong>de</strong>s<br />
erreichten Marktanteils steht im Vor<strong>de</strong>rgrund.<br />
Im Exportbereich wer<strong>de</strong>n jedoch verstärkte<br />
Anstrengungen unternommen, um in Märkten,<br />
die bisher noch schwach ausgeprägt sind,<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
weitere Fortschritte zu erzielen.<br />
In diese Richtung zielt auch die Programmgestaltung.<br />
Bei <strong>de</strong>r Entwicklung von<br />
mehrteiligen Rä<strong>de</strong>rn in 20“ und 22“ stehen<br />
ein<strong>de</strong>utig <strong>de</strong>r amerikanische und<br />
asiatische Markt im Fokus.<br />
Nicht primär, aber auch auf<br />
diese Märkte ausgerichtet<br />
erfolgte die Entwicklung<br />
<strong>de</strong>s neuen Mehrteilers<br />
„Montreal Race“. Diese<br />
Produktlinie soll künftig<br />
<strong>de</strong>n überragen<strong>de</strong>n Erfolg<br />
<strong>de</strong>r Rä<strong>de</strong>r „Daytona Race“<br />
bestätigen und zusätzliche<br />
Mengen generieren.<br />
ckierung eine weit steigen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung gewinnen<br />
wird. Kurz- o<strong>de</strong>r mittelfristig erwartet<br />
man, dass die anspruchsvolle Lackierung zum<br />
Standard bei großdimensionierten Rä<strong>de</strong>rn<br />
wird. Diese Entwicklung wür<strong>de</strong> man<br />
durchaus begrüßen, da dann<br />
zwangsläufig die Preisakzeptanz<br />
wächst und nicht alle<br />
Wettbewerber in diesem<br />
Segment präsent sein<br />
können (mangels mo<strong>de</strong>rner<br />
Lackiertechnik).<br />
Nicht zuletzt darauf<br />
basiert die Entscheidung, bis<br />
Anfang 2005 das polnische<br />
Werk um eine Lackierstraße zu<br />
Speziell im mehrteiligen Bereich<br />
erweitern, die <strong>de</strong>m neuesten Stand<br />
sind Innovationen eingeflossen. Die Design Montreal Race <strong>de</strong>r Technik entspricht. Damit wird<br />
Außenhälften sind künftig überwie-<br />
das Werk dann vollstufig und fähig<br />
gend in E<strong>de</strong>lstahl ausgeführt. Das bringt ge- – so Rial –, auch Aufträge für die Erstausrüsringfügige<br />
Nachteile im Radgewicht mit sich, tung übernehmen zu können.<br />
bietet jedoch an<strong>de</strong>rerseits wichtige Vorteile Parallel zum Ausbau <strong>de</strong>s Han<strong>de</strong>lsbereichs<br />
wie verbesserte Festigkeitswerte o<strong>de</strong>r weit hö- sei es gelungen, auch im Industriegeschäft<br />
here Brillanz <strong>de</strong>r polierten Flächen. Bei ge- Fortschritte zu erzielen. Durch eine Erweitewichtssensiblen<br />
Rä<strong>de</strong>rn, beispielsweise für rung <strong>de</strong>s Fertigwarenlagers ist künftig die<br />
Verwendung auf Porsche-Fahrzeugen, bleibt Möglichkeit gegeben, in Service und Logistik<br />
man jedoch bei Außenhälften aus Aluminium. die Leistungen zu verbessern. Hiervon ver-<br />
Künftig wer<strong>de</strong>n alle Mehrteiler in Hyper- spricht man sich eine stärkere Potentialer-<br />
Silber lackiert. Bei <strong>de</strong>n ersten Präsentationen, schließung. Bis En<strong>de</strong> 2005 will Rial seinen<br />
z.B. auf <strong>de</strong>r Essen-Motor-Show, lobten die Kun<strong>de</strong>n auch eine B2B-Plattform anbieten<br />
Kun<strong>de</strong>n die edle Optik, die durch die chrom- können. Mit <strong>de</strong>m bereits Erreichten und <strong>de</strong>n<br />
ähnliche Lackierung erreicht wird.<br />
unmittelbar zur Realisierung anstehen<strong>de</strong>n<br />
In <strong>de</strong>r Lackierung Hyper-Silber wur<strong>de</strong> Maßnahmen sieht sich Rial ausgezeichnet po-<br />
auch die einteilige Felge Montreal vorgestellt.<br />
Man geht bei Rial davon aus, dass diese Lasitioniert.<br />
dv<br />
Drei neue Designs<br />
für <strong>de</strong>n A3<br />
Die Artec Autoteile Han<strong>de</strong>lsgesellschaft mbH<br />
aus Herborn-Hörbach bietet seit 1991 Leichtmetallrä<strong>de</strong>r<br />
an und wird seit<strong>de</strong>m von Wolfgang<br />
Späth geführt. Drei neue Rad<strong>de</strong>signs für <strong>de</strong>n<br />
Audi A3 sollen <strong>de</strong>n Anspruch von Artec unterstreichen,<br />
Fahrzeugen mehr Dynamik, Sportlichkeit<br />
o<strong>de</strong>r Extravaganz zu verleihen.<br />
Das neue, einteilige Rad MZ in mehrteiliger<br />
Optik verfügt über ein poliertes Felgenhorn<br />
und eine brillant silber lackierte Radmitte. Das<br />
Rad mit seinen fünf geschwungenen Speichen<br />
ist in <strong>de</strong>r Größe 8x18“ zu haben und sorgt für<br />
einen unverwechselbaren Straßenauftritt <strong>de</strong>s<br />
kompakten Audi. Zu<strong>de</strong>m ist dieser Radtyp auch<br />
in <strong>de</strong>r Größe 8x17“ erhältlich. Das exklusive<br />
zweiteilige Rad vom Typ PZ im Fünfspeichen-<br />
Design überzeugt durch die handpolierte Flachbettaußenfelge<br />
und das in highgloss silber lackierte<br />
Mittelteil und verleiht – in 8x17“ – <strong>de</strong>m<br />
A3 ein dynamischeres sowie edles Erscheinungsbild.<br />
Design PZ ist in <strong>de</strong>n Größen 8, 8,5<br />
und 9x17“ sowie in 8, 8,5 und 9x18“ verfügbar.<br />
Das dreiteilige Leichtmetallrad MK beeindruckt<br />
vor allem durch das elegante Zehn-Speichen<strong>de</strong>sign<br />
und <strong>de</strong>n in Hochglanzsilber lackierten<br />
Stern. Zu<strong>de</strong>m verfügt es über handpolierte<br />
Flachbettaußenhälften sowie E<strong>de</strong>lstahlverschraubungen<br />
und unterstreicht das sportlich<br />
elegante Design <strong>de</strong>s A3. Das Rad ist erhältlich<br />
in Größen von 8x17“ bis 8,5x20“, für<br />
<strong>de</strong>n A3 hat Artec sich für die Größe 8,5x19“ entschie<strong>de</strong>n.<br />
dv
86<br />
Kurzgefasst ...<br />
Dreiteilige Brock-Felge „B9“ jetzt<br />
auch mit E<strong>de</strong>lstahlbett<br />
Schon seit einem Jahr hat die Brock Alloy<br />
Wheels GmbH die dreiteilige Aluminiumfelge<br />
„B9“ im Programm. Ab diesem Frühjahr<br />
können Kun<strong>de</strong>n das<br />
Rad in 18 und 19 Zoll<br />
nun auch mit E<strong>de</strong>lstahlbetten<br />
fertigen lassen,<br />
die – so <strong>de</strong>r Anbieter –<br />
eine „enorme Festigkeit“<br />
aufweisen. „Ein Felgenhorn<br />
aus E<strong>de</strong>lstahl ist nahezu resistent<br />
gegen Bordsteine, Kratzer und<br />
Steinschlag“, streicht das in Weilerswist-<br />
Derkum beheimatete Unternehmen die<br />
Vorteile heraus. Darüber hinaus wird <strong>de</strong>r<br />
Felgenstern in <strong>de</strong>r hauseigenen Lackiervariante<br />
CSS (Chrom Silver Shadow) mit<br />
Acrylbeschichtung angeboten, die beson<strong>de</strong>rs<br />
pflegeleicht und Bremsstaub abweisend<br />
sein soll. cm<br />
Nutzfahrzeuganhänger mit Komponenten<br />
von Hayes Lemmerz<br />
Hayes Lemmerz hat vom Anhänger-/Aufliegerhersteller<br />
Strick Corp. (Monroe/Indiana,<br />
USA) einen Erstausrüstungsauftrag<br />
für diverse Komponenten erhalten, darunter<br />
Stahlfelgen. Der jetzt geschlossene Vertrag<br />
gibt Hayes Lemmerz für die Jahre<br />
2004 und 2005 einen Exklusivstatus für<br />
alle Standardmo<strong>de</strong>lle. dv<br />
22 Zoll für <strong>de</strong>n neuen Range Rover<br />
Um 22“-Rä<strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n neuen Range Rover<br />
hat die Ar<strong>de</strong>n Automobilbau<br />
GmbH (Krefeld)<br />
ihr Angebot an dreiteiligenSchmie<strong>de</strong>rä<strong>de</strong>rn<br />
im exklusiven<br />
„Sportline“-Design erweitert.<br />
Die 10x22“-<br />
Rä<strong>de</strong>r, die bei OZ Racing<br />
gefertigt wer<strong>de</strong>n, wer<strong>de</strong>n<br />
mit Pirelli-Reifen vom Typ Scorpion<br />
Zero in <strong>de</strong>r Dimension 305/40 ZR 22 bestückt.<br />
Die „Sportline“-Designlinie ist ausschließlich<br />
Jaguar- und Range Rover-Mo<strong>de</strong>llreihen<br />
vorbehalten. dv<br />
<strong>Felgenreport</strong>, <strong>Teil</strong> 1<br />
Tuningportal von DTS<br />
Ein umfassen<strong>de</strong>s Tuningportal<br />
mit Shopbereich<br />
für Autozubehör präsentiert<br />
sich im Jahr 2004 in coolem,<br />
neuem Frontend und mit völlig<br />
neuem Aufbau, <strong>de</strong>r das<br />
Navigieren erleichtert. Die<br />
Website www.dtsshop.<strong>de</strong> ist<br />
jetzt in die zwei Bereiche<br />
DTS-Online-Shop und DTS-<br />
Tuningportal aufgeteilt, was<br />
<strong>de</strong>m User einen direkten Zugriff auf <strong>de</strong>n gewünschten<br />
Bereich erlaubt.<br />
Der DTS Online Shop bietet eine Auswahl<br />
von über 43.000 Artikeln sowie wöchentlich<br />
ein Son<strong>de</strong>rangebot für ein ausgesuchtes Tuningteil.<br />
Eine Verfügbarkeitsanzeige teilt mit,<br />
ob <strong>de</strong>r gewünschte Artikel noch lieferbar ist.<br />
Die Anzeige wird nahezu in Echtzeit aktualisiert,<br />
was eine präzise Aussage über Verfügbarkeit<br />
und Liefertermin <strong>de</strong>s Artikels ermöglicht.<br />
Neu im Tuningportal ist <strong>de</strong>r DTS Gold<br />
Club. Er bietet <strong>de</strong>n Mitglie<strong>de</strong>rn viele Vorteile<br />
SLC-Felgenbeschichtung im Trend<br />
Auf Grund einer ansteigen<strong>de</strong>n Nachfrage<br />
„SLC“-beschichteter Alufelgen (Surface<br />
like chrome, also Beschichtung wie Chrom) im<br />
Ersatzmarkt – ergab je<strong>de</strong>nfalls eine Umfrage<br />
auf <strong>de</strong>r diesjährigen Essen-Motor-Show – bietet<br />
Brock Car Fashion im Jahre 2004 nachstehen<strong>de</strong><br />
Radtypen in SLC verstärkt an: Brock<br />
B5 in 7 und 8x14“, B6 von 7,5x16“ bis 10x18“,<br />
B7 in 5,5 und 6,5x15“ exklusiv für Smart, B8<br />
von 7x17“ bis 8x18“ sowie B10 in 9,5x20“ für<br />
Vans und SUV-Fahrzeuge.<br />
Ca. 80 Prozent aller auf <strong>de</strong>r Messe Befragten<br />
zeigten ein beson<strong>de</strong>res Interesse an<br />
diesem beson<strong>de</strong>ren Beschichtungsverfahren.<br />
Dieses Ergebnis bestätigt einen ständig wachsen<strong>de</strong>n<br />
Trend hin zu individuelleren Rad<strong>de</strong>sign.<br />
Die SLC-Schicht ist eine Kombination<br />
aus Pulverlack- und PVD-Technik. Die Beschichtung<br />
besteht aus nachstehen<strong>de</strong>n Verfahrensschritten:<br />
Im Anschluss an die chromfreie<br />
Vorbehandlung erfolgt eine elektrostatisch<br />
aufgebrachte Pulvergrundierung. Nachfolgend<br />
wird mittels PVD-Technik eine Metallschicht<br />
aufgebracht, in<strong>de</strong>m ein entsprechen<strong>de</strong>s<br />
Vakuum verdampft wird. Die Wahl dieses<br />
Metalls bestimmt neben <strong>de</strong>r Korrosionsbeständigkeit<br />
ebenfalls die Farbe, Helligkeit und<br />
wie z.B. fünf Prozent<br />
Rabatt auf alle<br />
Bestellungen, Versand<br />
frei Haus, <strong>de</strong>n<br />
DTS-Jahreskatalog<br />
gratis usw. Neu ist<br />
auch <strong>de</strong>r DTS-<br />
Newsletter, für <strong>de</strong>n<br />
man sich über das<br />
erscheinen<strong>de</strong> Popup-Fenster<br />
o<strong>de</strong>r über<br />
<strong>de</strong>n Link „Newsletter“ anmel<strong>de</strong>n kann.<br />
Der Newsletter kommt monatlich per E-Mail<br />
mit <strong>de</strong>n günstigsten Angeboten, aktuellen<br />
News rund um DTS und die Tuning-Branche,<br />
Messe-Specials und Berichten und Impressionen<br />
zu allen DTS-Events.<br />
Auf <strong>de</strong>r DTS-Website gibt es natürlich<br />
nach wie vor die beliebte Galerie mit <strong>de</strong>n DTS-<br />
Girls, <strong>de</strong>n Tuningchat, das Tuningforum, <strong>de</strong>n<br />
Event-Kalen<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n wichtigsten DTS-<br />
Events sowie zahlreiche Informationen rund<br />
ums Thema Tuning. dv<br />
Brillanz <strong>de</strong>r Felge.<br />
Abschließend erhält<br />
das Rad eine<br />
sehr hochwertigeAcrylklarbeschichtung.Nebeneffekt:<br />
Der Lack<br />
ist beson<strong>de</strong>rs pflegeleicht<br />
und bremsstau- Design B6 in 8,5 x 17“<br />
babweisend. Die<br />
Leichtmetallrä<strong>de</strong>r sind wesentlich weniger anfällig<br />
für Schä<strong>de</strong>n und bestmöglich gegen<br />
Korrosionen geschützt.<br />
Bei <strong>de</strong>r SLC-Beschichtung han<strong>de</strong>lt es sich<br />
um ein einmaliges, weltweit patentiertes Beschichtungsverfahren,<br />
welches <strong>de</strong>m galvanischen<br />
durchaus nahe kommt. Es ist technisch<br />
äußerst problematisch, Alufelgen aufgrund<br />
<strong>de</strong>r mangeln<strong>de</strong>n Haltbarkeit zu verchromen.<br />
Durch dieses beson<strong>de</strong>re Verfahren ist es jedoch<br />
möglich, hochwertige und exklusive<br />
Aluminiumfelgen in einem Echtchrom sehr<br />
ähnlichen Farbton umweltfreundlich und haltbar<br />
zu beschichten. Des Weiteren besteht die<br />
Möglichkeit für Händler, je<strong>de</strong> Felge bei <strong>de</strong>r<br />
Brock-Tochterfirma Metec ab 50 Stück in SLC<br />
zu produzieren. dv<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004
BBS-Programm 2004 um RF- und RS-GT-<br />
Rad ausgebaut<br />
Die BBS Kraftfahrzeugtechnik AG (Schiltach)<br />
hat ihr Umrüstprogramm für die<br />
anstehen<strong>de</strong> Frühjahrssaison 2004 um die bei<strong>de</strong>n<br />
Designs „RF“ und „RS-GT“ erweitert und<br />
orientiert sich dabei an <strong>de</strong>n Stärken <strong>de</strong>s<br />
Unternehmens: Bezogen aufs Design ist das<br />
die Kreuzspeiche, bezogen auf die Technik<br />
sind dies beim RS-GT die Mehrteiligkeit und<br />
Schmie<strong>de</strong>technik, bezogen auf <strong>de</strong>n Markt ist<br />
das das Premiumsegment.<br />
Bestechend jung und dynamisch ist das<br />
neue einteilige BBS-Rad aus <strong>de</strong>r so genannten<br />
Sports-Line. Die Formel 1 stand Pate für<br />
das klassische Kreuzspeichenrad mit Zentralverschlussoptik.<br />
Das Design <strong>de</strong>r markant abgesetzten<br />
Speichen stammt aus <strong>de</strong>m Motorsport<br />
und bürgt für Leichtigkeit bei hoher Stabilität.<br />
Eine brillantsilberne Oberfläche unterstreicht<br />
die sportliche Dynamik <strong>de</strong>s Newcomers.<br />
Seit Januar ist es erhältlich in <strong>de</strong>n Größen<br />
6,5 x 15“ bis 7 x 17“, hinzuweisen auch<br />
darauf, dass BBS das Rad für sportlich Ambitionierte<br />
zu einem äußerst attraktiven Preis<br />
anbietet.<br />
Zeitlos zeigt sich das RS-GT-Rad im BBS-<br />
Kreuzspeichen-Design in Kombination mit aggressiver<br />
Motorsportoptik und exklusiver Eleganz.<br />
Titanschrauben verbin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>n geschmie<strong>de</strong>ten<br />
Stern und die diamant-bedrehte<br />
Schmie<strong>de</strong>felge mit <strong>de</strong>m tiefen Außenbett.<br />
Hohe Präzision bei <strong>de</strong>r Fertigung und <strong>de</strong>r Einsatz<br />
hochwertiger Materialien garantieren ein<br />
maximal gewichtsoptimiertes High-End-Produkt<br />
für <strong>de</strong>n Kenner. Das reparaturfähige,<br />
zweiteilige Rad bietet eine exklusive Optik<br />
dank brillantsilber lackiertem Stern und polierter<br />
Felge. Zu haben ist es in <strong>de</strong>n Größen<br />
8,5 x 18“ bis 10 x 20“.<br />
<strong>de</strong>tlef.vogt@reifenpresse.<strong>de</strong><br />
Ron<strong>de</strong>ll-Design<br />
„0022“<br />
Das Aluminiumgussrad „Design 0022“<br />
von Ron<strong>de</strong>ll ist ab sofort in <strong>de</strong>n Größen<br />
7,0x16“, 7,5x17“ und 8,0x18“ lieferbar. Ron<strong>de</strong>ll<br />
(Sitz <strong>de</strong>r Gesellschaft in Wei<strong>de</strong>n/Oberpfalz,<br />
Vertriebsbüro in Gräfelfing) baut dieses<br />
sportlich, breite Fünf-Speichen-Design in <strong>de</strong>n<br />
Lochkreisen 5/100, 5/112 und 5/120. In Kürze<br />
ist das Design 0022 auch in 9,0x19“ für<br />
BMW X5, Merce<strong>de</strong>s<br />
M-Klasse,<br />
VW Phaeton,<br />
VW Touareg,<br />
VW T5 und<br />
Porsche Cayenne<br />
mit einer<br />
Radlast von<br />
1.000 Kilogramm<br />
lieferbar. Alle Rä<strong>de</strong>r<br />
besitzen eine ABE und können zum größten<br />
<strong>Teil</strong> eintragungsfrei gefahren wer<strong>de</strong>n. dv<br />
NEUE ReifenZeitung 2/2004 87