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2. Siedlungsstruktur - Regionale Planungsgemeinschaften in ...

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dern <strong>in</strong> die energetische Holzverwertung.<br />

E<strong>in</strong>e deutlich ausbaufähige energetische Nutzung landwirtschaftlicher Produkte aufgrund e<strong>in</strong>es<br />

hohen Anteiles landwirtschaftlicher Flächen ist <strong>in</strong> der gesamten Planungsregion außer <strong>in</strong> der<br />

kreisfreien Stadt Jena und im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt gegeben. Insbesondere das Altenburger<br />

Land fällt hier durch e<strong>in</strong>en hohen Wert auf, da bislang nur <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gem Umfang e<strong>in</strong>e<br />

energetische Nutzung stattf<strong>in</strong>det. Positiv wirkt sich die durch landwirtschaftliche Großbetriebe<br />

gut geeignete Agrarstruktur aus. Zudem ist <strong>in</strong> allen Landkreisen die energetische Nutzung von<br />

Wirtschaftsdünger markant ausbaufähig, da weit verbreitet Tierproduktion <strong>in</strong> größerem Umfang<br />

betrieben wird.<br />

Sowohl die Bioenergie-Region Altenburger Land als auch die Bioenergie-Region Jena-Saale-<br />

Holzland und die Bioenergie-Region Thür<strong>in</strong>ger Vogtland beteiligten sich am Bundeswettbewerb<br />

der Bioenergie-Regionen. Die beiden letztgenannten gehören zu den 25 Siegern des Wettbewerbes.<br />

Damit bestehen für die Planungsregion sehr gute Voraussetzungen, nachhaltige Bioenergiestrukturen<br />

zu schaffen. Es werden weitere Kompetenzen auf regionaler Ebene frei gesetzt<br />

und funktionierende Netzwerke geschaffen.<br />

G 3-28 Bei der Energiegew<strong>in</strong>nung aus Biomasse sollen besonders regionale Wertschöpfungsketten<br />

vom Anbau der Biomasse bis zum Verbraucher gestärkt werden.<br />

Begründung G 3-28<br />

Der Grundsatz dient der Umsetzung der Bioenergiekonzepte <strong>in</strong> den Landkreisen, die im Rahmen<br />

der Tätigkeit der regionalen Arbeitsgruppen im LEADER-Prozess mit den regionalen Akteuren<br />

entwickelt wurden. Die Schaffung von Biogasanlagen mit weiträumigen Transporten von<br />

bioenergetischen Massen aus anderen Planungsregionen Deutschlands ist planerisch nicht beabsichtigt.<br />

Das bedeutet, dass Bioenergieanlagen aus dem jeweils nahen Umfeld <strong>in</strong>nerhalb der<br />

Planungsregion sicher versorgt werden können, ohne dass die Nahrungs- und Futtermittelproduktion<br />

ernsthaft bee<strong>in</strong>trächtigt wird. Bei den Flächenpotenzialen für die Erzeugung von Bioenergie<br />

ist auf der Biomassepotenzialbewertung des Freistaates Thür<strong>in</strong>gen (2010) und dem Integrierten<br />

<strong>Regionale</strong>n Energiekonzept Ostthür<strong>in</strong>gen (2008 und Fortschreibungen) aufzubauen.<br />

Die Forderung nach räumlicher Nähe von Rohstoff, Verarbeitung und Verbrauch gründet sich<br />

auf verschiedene Überlegungen. Durch die Nähe der Erzeugungsflächen der Biomasse zu verarbeitenden<br />

E<strong>in</strong>richtungen (Biomasse- und Biogasanlagen) wird zum e<strong>in</strong>en der Biomasse-Import<br />

aus anderen Regionen e<strong>in</strong>geschränkt. Dies hat durch die Verm<strong>in</strong>derung von Fahrwegen<br />

und damit Emissionen positive Effekte auf die Treibhausgasbilanz. Zum anderen wird hierdurch<br />

die Entwicklung h<strong>in</strong> zur Verr<strong>in</strong>gerung der Energieimporte der jeweiligen Region verbessert. Nur<br />

bei e<strong>in</strong>er nachhaltigen Energiewirtschaft auf Basis heimischer erneuerbarer Energien verschiebt<br />

sich die Wertschöpfung <strong>in</strong> die Planungsregion. Die Nähe von Energieproduzenten und -verbrauchern<br />

begründet sich durch die Möglichkeiten der optimierten Nutzung von Prozess- und Restwärme<br />

mittels Kraft-Wärme-Kopplung und führt zu e<strong>in</strong>er Effizienzsteigerung. Dabei haben sich<br />

Blockheizkraftwerke als besonders geeignet erwiesen, können durch die ortsnahe Nutzung der<br />

Abwärme doch 80 bis 90 % der e<strong>in</strong>gesetzten Primärenergie genutzt werden. Besonders der<br />

wärmegeführte Betrieb e<strong>in</strong>es Blockheizkraftwerkes (dessen Leistungsabgabe richtet sich nach<br />

dem lokalen Wärmebedarf) mit der E<strong>in</strong>speisung nicht gebrauchten Stromes <strong>in</strong> das öffentliche<br />

Netz gegen Vergütung, entspricht e<strong>in</strong>er zugleich wirtschaftlich und ökologisch nachhaltigen Praxis.<br />

G 3-29 Der Betrieb, die Sanierung und Reaktivierung von Wasserkraftanlagen <strong>in</strong> der Planungsregion<br />

soll so erfolgen, dass e<strong>in</strong>e Leistungssteigerung mit der Verbesserung<br />

der gewässerökologischen Situation verbunden wird. Dabei soll der ökologische<br />

notwendige M<strong>in</strong>destwasserabfluss sichergestellt werden.<br />

Begründung G 3-29<br />

Wasserkraftwerke bedürfen konkreter Standortausweisungen, da sie aufgrund ihrer Größe, der<br />

Standortanforderungen, aber auch wegen ihrer Auswirkungen auf die Umwelt nicht überall errichtet<br />

werden können. Sie s<strong>in</strong>d wie W<strong>in</strong>dkraftanlagen privilegierte Vorhaben im Außenbereich<br />

und grundsätzlich raumbedeutsame Vorhaben. Zu den Auswirkungen auf die Umwelt gehört vor<br />

allem, dass sie die Strömung und Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit sowie den natürlichen Lauf und den<br />

Wasserstand bee<strong>in</strong>flussen. Dadurch kann es zu schwerwiegenden Folgen für das Ökosystem<br />

und die Gewässergüte kommen, was e<strong>in</strong>e Gefahr für Flora und Fauna darstellt. Trotz der relativ<br />

ger<strong>in</strong>gen Gesamtenergieleistung (ca. 85 GWh) im Vergleich zu anderen erneuerbaren Energien<br />

spielt jedoch die Wasserkraft aufgrund der zuverlässigen und beständigen grundlastfähigen<br />

Stromerzeugung e<strong>in</strong>e wichtige Rolle bei der Energieversorgung <strong>in</strong> Ostthür<strong>in</strong>gen. Der hohe Wirkungsgrad<br />

(ca. 90 %) und die lange Lebensdauer der Anlagen s<strong>in</strong>d hierbei ebenfalls von wesentlicher<br />

Bedeutung. Die Erweiterungsmöglichkeiten s<strong>in</strong>d realistisch betrachtet jedoch relativ<br />

49<br />

Regionalplan Ostthür<strong>in</strong>gen

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