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2. Siedlungsstruktur - Regionale Planungsgemeinschaften in ...

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umfassende, <strong>in</strong>tegrierte, also das gesamte Energiesystem und die sozioökonomische Entwicklung<br />

berücksichtigende Aussagen zur zukünftigen Entwicklung getroffen werden. Dabei muss<br />

e<strong>in</strong>er der Schwerpunkte auf dem, <strong>in</strong> der nationalen Klimaschutzpolitik klar formulierten Ziel des<br />

Ausbaues e<strong>in</strong>es effizienten Mix von erneuerbaren Energien liegen. Denn die Nutzung der erneuerbaren<br />

Energien ist der wichtigste Weg zur Erreichung der Reduktionsziele für klimaschädliche<br />

Treibhausgase. Aus diesen gesetzlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen ergibt sich also aktuell die<br />

Notwendigkeit, neben der Ausweisung von Vorranggebieten W<strong>in</strong>denergie auch regionalplanerisch<br />

bedeutsame Aussagen über die anderen erneuerbaren Energien zu treffen. Dem trägt der<br />

Regionalplan Ostthür<strong>in</strong>gen Rechnung, <strong>in</strong> dem er <strong>in</strong> � 3.<strong>2.</strong>1 Energieversorgung dem Ausbau der<br />

erneuerbaren Energien e<strong>in</strong> besonderes Schwergewicht beimisst und <strong>in</strong> � 3.<strong>2.</strong>2 Vorranggebiete<br />

W<strong>in</strong>denergie auf die spezifischen gesetzlichen Regelungen zur Privilegierung der Nutzung der<br />

W<strong>in</strong>denergie im Außenbereich gesondert e<strong>in</strong>geht.<br />

Die <strong>Regionale</strong> Planungsgeme<strong>in</strong>schaft Ostthür<strong>in</strong>gen wird perspektivisch an der Erarbeitung e<strong>in</strong>es<br />

Integrierten <strong>Regionale</strong>n Energiekonzeptes unter umfassender Betrachtung aller Arten erneuerbarer<br />

Energien festhalten. Erste Untersuchungen der Arbeitsgruppe Regionalklima und<br />

Nachhaltigkeit an der Friedrich-Schiller-Universität Jena aus den Jahren 2008/2009 und zu Beg<strong>in</strong>n<br />

des Jahres 2010 liegen hierzu vor. Als Fazit dieser Untersuchungen kann davon ausgegangen<br />

werden, dass bis zum Jahr 2050 der Anteil erneuerbarer Energien an der pro E<strong>in</strong>wohner<br />

<strong>in</strong> Ostthür<strong>in</strong>gen verbrauchten Endenergie bis zu 50 % bei voller Ausschöpfung der ermittelten<br />

Potenziale betragen könnte und sogar bis zu 65 % bei Komb<strong>in</strong>ation mit e<strong>in</strong>er Energiee<strong>in</strong>sparung<br />

von e<strong>in</strong>em Fünftel des heutigen Verbrauches. Bis zum Jahr 2020 können bei realistischer<br />

Nutzung von etwa 20 % des Potenziales e<strong>in</strong> Anteil der erneuerbaren Energien an der pro<br />

E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> Ostthür<strong>in</strong>gen verbrauchten Endenergie bis zu 26 % und unter Berücksichtigung<br />

von Energiee<strong>in</strong>sparmaßnahmen sogar ca. 32 % erreicht werden. Die <strong>Regionale</strong> Planungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

macht diese wissenschaftlich begründete Orientierung zur Arbeitsgrundlage und<br />

Handlungsmaxime. Mit dem Integrierten <strong>Regionale</strong>n Energiekonzept werden dazu weitere vertiefte<br />

Arbeitsschritte vollzogen.<br />

G 3-27 Beim weiteren Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien <strong>in</strong> der Planungsregion<br />

soll der räumlich nachhaltigen Biogas- und Biomasseproduktion und deren<br />

effizienter Nutzung e<strong>in</strong>e herausragende Bedeutung zukommen. Dabei sollen die<br />

agrarstrukturellen Voraussetzungen und Potenziale des Altenburger Landes und<br />

der nördlichen Teile des Saale-Holzland-Kreises verstärkt genutzt werden. In den<br />

Landkreisen Saalfeld-Rudolstadt, dem südlichen Teil des Saale-Holzland-Kreises<br />

und dem Saale-Orla-Kreis sowie im Landkreis Greiz sollen die Potenziale der<br />

energetischen Waldnutzung weiter ausgebaut werden.<br />

Begründung G 3-27<br />

Die Bioenergie ist e<strong>in</strong>es der Schlüsselthemen im Klima- und Umweltschutz, bei der Ressourcenschonung<br />

und als E<strong>in</strong>kommensalternative im Agrarsektor. Im Vergleich zu anderen Energieträgern<br />

bietet Biomasse vielfältige Vorzüge. So ist es möglich, diese als feste, flüssige und gasförmige<br />

Energieträger zur Verfügung zu stellen. Folglich können mit Biomasse im Gegensatz zu<br />

anderen erneuerbaren Energien alle Energieformen (Wärme, Strom und Kraftstoffe) ersetzt<br />

werden. E<strong>in</strong> großer Vorteil der Biomasse sowie der daraus erzeugten Energieträger ist außerdem,<br />

dass aufgrund ihrer guten Lagerfähigkeit Energie zeitlich und räumlich flexibel bereitgestellt<br />

werden kann. Mit Blick auf den voranschreitenden Klimawandel stellt gerade die Nutzung<br />

der Bioenergie e<strong>in</strong>e wirksame und notwendige Möglichkeit dar. Im Vergleich zu den heute noch<br />

dom<strong>in</strong>ierenden fossilen Energieträgern sprechen neben ökologischen zunehmend auch wirtschaftliche<br />

Vorteile für ihre verstärkte Anwendung. Wie die erstellte Studie „Modelluntersuchungen<br />

zur Nutzung der erneuerbaren Energien <strong>in</strong> der Planungsregion Ostthür<strong>in</strong>gen“ (Gude 2008)<br />

gezeigt hat, beträgt der Anteil der Bioenergie am Bestand der erneuerbaren Energien <strong>in</strong> der<br />

Planungsregion Ostthür<strong>in</strong>gen ca. 90 % (ca. 3.250 GWh). Bioenergie stellt damit das Fundament<br />

im Bereich erneuerbarer Energien dar. Auf die E<strong>in</strong>wohner bezogen ist Ostthür<strong>in</strong>gen damit im<br />

Thür<strong>in</strong>gen- und Bundesvergleich exzellent aufgestellt (ca. 4.500 kWh / E<strong>in</strong>wohner zu <strong>2.</strong>240<br />

bzw. 1.150 kWh / E<strong>in</strong>wohner). Die o.g. Studie weist die Potenziale der Bioenergie für die e<strong>in</strong>zelnen<br />

Landkreise aus. Grundsätzlich s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allen Landkreisen Steigerungen der Nutzung möglich,<br />

jedoch <strong>in</strong> sehr unterschiedlichem Maße. Ger<strong>in</strong>gere Steigerungsraten ergeben sich dort, wo<br />

die nutzbaren Flächen für Biomasse-Produktion ger<strong>in</strong>ger s<strong>in</strong>d oder bereits e<strong>in</strong> hoher Ausbaugrad<br />

gegeben ist. Es wird jedoch e<strong>in</strong>geschätzt, dass nahezu alle Landkreise zusätzliche Potenziale<br />

von 400 bis 700 GWh aufweisen. Bei der energetischen Waldnutzung ergeben sich noch<br />

Potenziale <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Landkreisen Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Holzland-Kreis und<br />

Greiz, also den Kreisen mit hohem Waldanteil. Nach den berechneten Daten trifft dies auch für<br />

den Saale-Orla-Kreis zu. Signifikantes Potenzial birgt die stärkere E<strong>in</strong>b<strong>in</strong>dung von Privatwäl-<br />

Regionalplan Ostthür<strong>in</strong>gen

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