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2. Siedlungsstruktur - Regionale Planungsgemeinschaften in ...

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<strong>2.</strong> <strong>Siedlungsstruktur</strong><br />

<strong>2.</strong>1 Siedlungsentwicklung<br />

Gemäß Landesentwicklungsplan soll die dezentrale <strong>Siedlungsstruktur</strong> erhalten � LEP, 3.1.1<br />

und allen Geme<strong>in</strong>den entsprechend ihrer Größe, Struktur und Ausstattung e<strong>in</strong>e bauliche Eigenentwicklung<br />

unter Berücksichtigung der Strukturen im Umland sowie der ökologischen Belastbarkeit<br />

des Raumes ermöglicht werden � LEP, 3.1.<strong>2.</strong> Dabei soll e<strong>in</strong>er Siedlungsentwicklung im<br />

Bestand Vorzug vor e<strong>in</strong>er Siedlungserweiterung im Freiraum gegeben werden � LEP, 3.1.4.<br />

G 2-1 Durch Innenentwicklung, Revitalisierung von Siedlungskernen, Erhöhung der<br />

Flächenproduktivität, Verbesserung der Infrastruktureffizienz, Sicherung von<br />

Freiräumen und Freihaltung von Retentionsflächen sowie durch <strong>in</strong>terkommunale<br />

Abstimmungen und Zusammenarbeit soll e<strong>in</strong> Beitrag zur nachhaltigen Siedlungsentwicklung<br />

erreicht werden. Dabei sollen die zukünftigen Bedürfnisse der<br />

Dase<strong>in</strong>svorsorge berücksichtigt werden.<br />

Begründung G 2-1<br />

Die stark nach außen gerichtete Siedlungsentwicklung der letzten Jahre hat zu Leerstand und<br />

Brachen <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> den Ortskernen und damit zu e<strong>in</strong>em Attraktivitätsverlust geführt.<br />

Durch die Stärkung der Innenstädte und Ortszentren und die Schaffung bzw. Sicherung von <strong>in</strong>nerörtlichen<br />

Freiräumen wird die Lebensqualität <strong>in</strong> den Ortschaften erhalten und verbessert und<br />

so auch der Abwanderung der Bevölkerung aus den Ortschaften und der Region entgegengewirkt.<br />

Durch e<strong>in</strong>e Reduktion der Flächen<strong>in</strong>anspruchnahme können trotz s<strong>in</strong>kender Bevölkerungszahlen<br />

die Funktionsfähigkeit der Netze erhalten und die Kosten für die Infrastruktur stabil<br />

gehalten werden. Dabei ist e<strong>in</strong>e Anpassung an die sich wandelnden Bedürfnisse z.B. bezüglich<br />

der Wohnformen und im Dienstleistungsbereich erforderlich.<br />

Die genannten Problemfelder gehen immer häufiger über den örtlichen Rahmen h<strong>in</strong>aus, so<br />

dass sie regionalplanerische Lösungsansätze erfordern. Dies ist für die Gewährleistung e<strong>in</strong>er<br />

tragfähigen regionalen <strong>Siedlungsstruktur</strong> unter Berücksichtigung der spezifischen räumlichen<br />

Gegebenheiten erforderlich. Die Rahmenvorgaben des Plansatzes dienen der Erhaltung bzw.<br />

Verbesserung der Lebensqualität <strong>in</strong> den Städten und Dörfern der Planungsregion und zielen auf<br />

e<strong>in</strong>e nachhaltige Siedlungsentwicklung. Die Ausrichtung auf e<strong>in</strong>en sorgsamen Umgang mit<br />

Grund und Boden entspricht regionalen Erfordernissen, die über den örtlichen Aufgaben- und<br />

Gestaltungsrahmen h<strong>in</strong>ausgehen.<br />

Die Freihaltung von Retentionsflächen, also Flächen, auf denen das Gewässer bei Hochwasser<br />

zeitweilig steht oder auf denen e<strong>in</strong>e erhebliche Durchflussverzögerung e<strong>in</strong>tritt, dient der M<strong>in</strong>imierung<br />

der Folgen von Hochwasserereignissen und der damit verbundenen gesamtgesellschaftlichen<br />

Kosten � 4.<strong>2.</strong><br />

Durch <strong>in</strong>terkommunale Kooperationen und die daraus hervorgehenden abgestimmten und von<br />

allen Beteiligten getragenen Konzepte und Maßnahmen können die Folgen des Bevölkerungsrückganges<br />

und die damit verbundenen Auslastungsprobleme und Verluste von Infrastrukture<strong>in</strong>richtungen<br />

m<strong>in</strong>imiert, konkurrierende Entwicklungen vermieden und somit die f<strong>in</strong>anziellen Risiken<br />

der Geme<strong>in</strong>den reduziert werden. Die geme<strong>in</strong>same Entwicklung und Nutzung neuer Siedlungsflächen<br />

kann so ebenfalls zwischen Nachbargeme<strong>in</strong>den koord<strong>in</strong>iert werden wie auch die<br />

Errichtung von aufgrund der fortschreitenden Überalterung erforderlichen neuen E<strong>in</strong>richtungen<br />

und Angeboten der Dase<strong>in</strong>svorsorge. In den Stadt-Umland-Räumen können diese Kooperation<br />

und die Abstimmung der Siedlungsentwicklung zwischen der Stadt und den umliegenden Geme<strong>in</strong>den<br />

auf der Grundlage von Stadt-Umland-Konzepten erfolgen. Statt e<strong>in</strong>er bisher teilweise<br />

erfolgten Entwicklung der an größere Städte angrenzenden Geme<strong>in</strong>den auf Kosten der Stadt<br />

können diesen Geme<strong>in</strong>den so ergänzende Funktionen zugeordnet werden, die zu e<strong>in</strong>er Stärkung<br />

der Stadt und ihres Umlandes beitragen und e<strong>in</strong>e nachhaltige Entwicklung des Stadt-Umland-Raumes<br />

ermöglichen.<br />

G 2-2 Die Stadtzentren Zentraler Orte sollen mit bedarfsgerechter verkehrstechnischer<br />

Erschließung als multifunktionale Erlebnisbereiche mit attraktiver städtebaulicher<br />

Gestaltung, als Standortschwerpunkte des E<strong>in</strong>zelhandels mit e<strong>in</strong>er komplexen<br />

räumlichen Verb<strong>in</strong>dung der Funktionen Handel, Dienstleistung, Versorgen,<br />

Erholen, Wohnen und Arbeiten bevorzugt entwickelt werden. E<strong>in</strong>zelhandelsgroßprojekte<br />

sollen zur Stärkung des Stadtzentrums beitragen und Brachflächen be-<br />

19<br />

Regionalplan Ostthür<strong>in</strong>gen

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