2. Siedlungsstruktur - Regionale Planungsgemeinschaften in ...
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und Wellness ausgebaut werden. Im Städtedreieck am Saalebogen sollen die<br />
touristischen Aufgaben kooperativ wahrgenommen werden.<br />
Begründung G 4-29<br />
Der vorwiegend witterungsunabhängige Kultur- und Bildungstourismus ist im geschichtsträchtigen<br />
Thür<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong> wichtiges Marktsegment, das <strong>in</strong> den letzten Jahren <strong>in</strong> Altenburg, Gera, Greiz,<br />
Jena und im Städtedreieck am Saalebogen auf bedeutende Zuwächse verweisen kann.<br />
Die Planungsregion Ostthür<strong>in</strong>gen verfügt mit der „Wissenschaftsstadt“ Jena, der Stadt Saalfeld<br />
als „ste<strong>in</strong>erne Chronik Thür<strong>in</strong>gens“ und den „Residenzstädten“ Altenburg, Gera, Greiz und Rudolstadt<br />
über Alle<strong>in</strong>stellungsmerkmale, mit denen anspruchsvolle, überdurchschnittlich gebildete<br />
und e<strong>in</strong>kommensstarke Kundengruppen gewonnen werden können. Zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d<br />
zunehmend auch jüngere Altersgruppen mit moderneren Kulturformen, bei denen Nachfragepotenzial<br />
für zielgruppenspezifische Angebote, <strong>in</strong>sbesondere nach kulturellen Events, besteht.<br />
Städtereisende s<strong>in</strong>d wichtige Multiplikatoren. Die Städte profitieren dabei von der Belebung der<br />
Stadt durch Kultur- und Bildungstouristen, von der Verbesserung ihres Images und der Auslastung<br />
und Sicherung kultureller, Handels-, gastronomischer und Beherbergungse<strong>in</strong>richtungen.<br />
Zur Erreichung dieser Effekte ist die Umsetzung e<strong>in</strong>er Vielzahl von städtebaulichen Maßnahmen<br />
erforderlich, denn die Ausstattung ist e<strong>in</strong>e wichtige Grundlage für e<strong>in</strong>en kultur- und bildungsorientierten<br />
Tourismus.<br />
Neben den Aufgaben für den Kultur- und Bildungstourismus s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> diesen Städten vorhandenen<br />
touristischen Infrastrukturen im Bereich Aktiv-Tourismus und Kur / Wellness Grundlagen<br />
der Tourismuswirtschaft und müssen deshalb langfristig erhalten und entsprechend den aktuellen<br />
Erfordernissen des Marktes ausgebaut werden (z.B. mit der Verkehrs<strong>in</strong>frastruktur).<br />
Die im Städtedreieck am Saalebogen zu koord<strong>in</strong>ierenden vielfältigen touristische Aufgabenstellungen<br />
ergeben sich aus der Zusammenarbeit von Saalfeld, Rudolstadt und Bad Blankenburg<br />
im Rahmen der vertraglich gebundenen Städtekooperation, aus der Lage an der touristischen<br />
Infrastrukturachse Saaletal und im Vorbehaltsgebiet Tourismus und Erholung Thür<strong>in</strong>ger Wald /<br />
Thür<strong>in</strong>ger Schiefergebirge mit Saalestauseen sowie wegen der <strong>in</strong> diesem Raum vorhandenen<br />
zahlreichen touristischen Elemente.<br />
G 4-30 In Jena als Teil der ImPuls-Region Erfurt-Weimar-Jena soll das Stadtzentrum als<br />
städtischer Erlebnisbereich multifunktional erweitert und qualitativ ausgebaut<br />
werden. Es sollen <strong>in</strong>frastrukturelle Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e Dest<strong>in</strong>ation Städtetourismus,<br />
<strong>in</strong>sbesondere im Bereich e<strong>in</strong>es hochwertigen Tagungs- und Kongresstourismus,<br />
geschaffen werden.<br />
Begründung G 4-30<br />
Der Städtetourismus gehört entsprechend der Landestourismuskonzeption Thür<strong>in</strong>gen 2004 zu<br />
den „STARS“ im Portfolio der Tourismussegmente h<strong>in</strong>sichtlich der zu erwartenden Wachstumspotenziale<br />
und schließt den Tagungs- und Kongresstourismus <strong>in</strong> den Oberzentren sowie Wirtschafts-<br />
und Wissenschaftszentren mit e<strong>in</strong>. Wichtige Voraussetzungen für den Tagungs- und<br />
Kongresstourismus s<strong>in</strong>d die Schaffung von Tagungs- und Kongresskapazitäten <strong>in</strong> der Größenordnung<br />
bis <strong>2.</strong>000 Personen, die Bereitstellung von Hotelkapazitäten auch im 5-Sterne-Segment<br />
und die Schaffung sowohl e<strong>in</strong>es exzellenten <strong>in</strong>nerstädtischen Verkehrsnetzes als auch die<br />
Anb<strong>in</strong>dung des ÖPNV-Netzes an e<strong>in</strong> überregionales bis <strong>in</strong>ternationales Verkehrsnetz.<br />
Die Stadt Jena verfügt aufgrund ihrer Geschichte, ihrem hervorragenden Rang unter den wirtschaftlich<br />
stärksten deutschen Städten, ihrer städtebaulichen Ausstattung, ihrer vielfältigen<br />
gastronomischen und Beherbergungsangebote, kulturellen E<strong>in</strong>richtungen, modernen Shopp<strong>in</strong>gcentern<br />
und Events über gute Voraussetzungen für den Ausbau des Städtetourismus. Wegen<br />
der zahlreichen Wissenschafts- und Forschungse<strong>in</strong>richtungen können die Potenziale im Segment<br />
Geschäfts-, Tagungs- und Kongressreisen weiterentwickelt werden. Im Verbund mit Weimar<br />
und Erfurt können diese Optionen besonders gut umgesetzt werden. Dabei kommt dem<br />
weiteren Ausbau des Zentrums der Stadt Jena als multifunktionaler Erlebnisbereich besondere<br />
Bedeutung zu.<br />
Der Städtetourismus lässt sich mit den vielfältigen Möglichkeiten des Kultur- und Bildungstourismus<br />
Jenas mit dem regionalen Umfeld verknüpfen. Dabei kann auch die Kulturlandschaft um<br />
das Schlachtfeld von 1806 bei Jena und Auerstedt unter Berücksichtigung der Anforderungen<br />
der Er<strong>in</strong>nerungskultur und denkmalpflegerischer Aspekte gestaltet und <strong>in</strong> den Städtetourismus<br />
e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
Regionalplan Ostthür<strong>in</strong>gen