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Analyse - Jugendverschuldung - Schulden

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Projekt <strong>Jugendverschuldung</strong> – <strong>Analyse</strong> und Präventionsansätzeterrichtszeit abzudecken. Pädagogen /-innen, die Präventionsarbeit nachfragen,nehmen die Thematik wichtig, - so ist die Wahrnehmung der Experten. Denn schließlichist mit der Stundeneinplanung eine gewisse Koordinationsarbeit verbunden.Schulen, die nur einmalige zwei- bis dreistündige Veranstaltungen wünschen, müssenoft abgewiesen werden. Damit sie die Thematik jedoch trotzdem im Unterrichteinbringen können, wird auf das Expertenwissen im „<strong>Schulden</strong>koffer“ verwiesen.Themen werden nach Relevanz für die jeweilige Altersstufe gewählt. So stehen beiSchüler /-innen ab 15 Jahren Freizeit und Geld, <strong>Schulden</strong>falle Handy, Markenartikel,Jugendkonten der Banken und Werbung im Vordergrund. Bei 17-Jährigen und älterenSchüler /-innen werden zusätzlich Themen wie Autofinanzierung und Wohnenaufgegriffen, weil sie für diese Altersgruppe bereits in naher Zukunft relevant werden.Didaktisch wird versucht, über eine Themen- und Methodenmischung Abwechslungund Interesse zu schaffen. Im Rahmen von Einzelarbeiten, Gruppenarbeiten, Präsentationenund Diskussionen werden Schüler /-innen animiert, sich am Projektunterrichtzu beteiligen. Anstelle moralisierender Reden über <strong>Schulden</strong>fallen wird versucht, dieSchüler /-innen über die eigene Lebenssituation zu erreichen und somit die Aufmerksamkeitzu gewinnen. Über die persönliche Relevanz der Themen gelingt es - nachMeinung der befragten Experten - auch anfänglich skeptische Schüler /-innen für dieMitarbeit zu gewinnen.Konsumverhalten der Jugendlichen: schulische Prägung, Problembereiche,RisikogruppenDie Experten sind der Meinung, dass das Konsumverhalten der Schüler /-innen inder Schule durch Mitschüler /-innen geprägt wird. Doch auch die Wahrnehmung derKonsumhaltung der Pädagogen /-innen geht an den Schülern /-innen nicht spurlosvorbei. Oft wird durch exklusive Klassenfahrten, durch aufwendige Projektwochenaber auch durch Vorschreibung von Artikeln bestimmter Markenhersteller ein Konsumdruckverursacht, - diesen Eindruck bekommen die Experten im Rahmen derZusammenarbeit immer wieder. Eltern – selbst jene, deren finanzielle Situationschwierig ist – sehen sich gezwungen mitzuhalten, um das Kind vom sozialen Ausschlussaus der Klassengemeinschaft zu bewahren.Andererseits versuchen Lehrer /-innen Jugendlichen ein sorgsames Konsumverhaltenzu vermitteln: Wenn sie etwa mit Schülern /-innen ein Kochbuch mit alten Rezeptender Großmutter erstellen, dieses verkaufen und aus dem Erlös eine Klassenreisefinanzieren. Damit wird den Schülern /-innen vermittelt, dass das Geld, welches ausgegebenwird, eine Arbeitsleistung voraussetzt. Dieses Beispiel haben die Expertenim Rahmen eines Projektes selbst wahrgenommen.Eine weitere massive Beeinflussung stellt das in den letzten Jahren aufkommendePhänomen des Schul-Sponsoring dar. Dieses bringt den Aushang reizvoller auf dieZielgruppe der Jugendlichen abgestimmter Werbeplakate mit sich. Dieser Trend erleichtertsicherlich nicht die Präventionsarbeit. Stiftet es bei Schülern /-innen nichtVerwirrung, wenn einerseits tolle neue Handymodelle im vollen Glanz an Schulwändenpräsentiert werden, auf der anderen Seite über Präventionsprojekte gerade vordiesen Reizen gewarnt werden?98

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