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Analyse - Jugendverschuldung - Schulden

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Projekt <strong>Jugendverschuldung</strong> – <strong>Analyse</strong> und Präventionsansätze• Auslöser der Überschuldung stellen kritische Lebensereignisse oder subjektiveVerhaltensweisen dar. Als Auslöser für die Überschuldungssituation konnten zweiGründe angegeben werden. Am häufigsten wurde Arbeitslosigkeit/gescheiterteSelbständigkeit verzeichnet, gefolgt von den Kategorien Haushaltsplanung undTrennung/Scheidung/Beziehungsprobleme. Die mangelnde Haushaltsführung istein weiterer bedeutender Auslöser und für jede vierte Überschuldungssituation relevant.In jedem fünften Haushalt entstand die Überschuldungssituation infolgevon Trennung/Scheidung. Niedrigeinkommen als Auslöser trifft bei einer von fünfPersonen zu. (vgl. Zimmermann 2000, S 154 f) Überschuldung ist ein multifaktoriellesPhänomen. In den meisten Fällen wurde mehr als eine Ursache genannt.• Das durchschnittliche Äquivalenzeinkommen jener Haushalte, die Kreditschuldenhaben, liegt deutlich über dem durchschnittlichen Äquivalenzeinkommen der Gesamtzahlder untersuchten Überschuldeten. Genau umgekehrt ist die Situation beiHaushalten mit Forderungen aus Warenlieferungen/Dienstleistungen. Haushaltemit Forderungen aus Bürgschaften, Beitrags-/Gebührenrückständen, Schadenersatz/Regressansprüchenbzw. Beitreibungs-/Gerichtskosten liegen nahe bei denmittleren Äquivalenzeinkommen. Daraus kann gefolgert werden, dass Haushaltedie nicht von relativer Einkommensarmut betroffen sind, weitgehend andere Konsummusteraufweisen als Armutsschuldner. Nicht die Haushaltsform oder derSchulabschluss ist entscheidend für die Häufigkeit der Verteilung von Forderungsarten.Die Höhe des Äquivalenzeinkommens und damit die Berufsgruppenzugehörigkeitund das Alter der Verschuldeten spielen die entscheidende Rolle.(vgl. Zimmermann 2000, S 170 f)2.3.3. ZusammenfassungDie Studien zum Konsumverhalten und zur Verschuldung von jungen Menschen deutengroßteils auf gute ökonomische Situation in den Herkunftsfamilien hin. JungeMenschen erleben weitgehend, dass die Eltern im hohen Ausmaß am Konsumlebenteilnehmen können. Trotzdem sind sie der Meinung, dass sie ein sorgfältiges undbedachtes Konsumverhalten an den Tag legen.Mangelnde ökonomische Kenntnisse, ein wenig vorbildhaftes Verhalten der Elternund mangelnde Konsumerziehung werden für jene problematisch, die wenig finanzielleRessourcen haben. Die finanzielle Situation steht meist mit der (Aus)Bildung imZusammenhang. Können die Eltern selbst keine Unterstützung leisten, droht die<strong>Schulden</strong>falle.Die <strong>Analyse</strong> überschuldeter Haushalte in Deutschland präzisiert die Situation derschwer Verschuldeten: Die geringe Ausbildung und die damit einhergehende ökonomischeSituation münden häufig bei kritischen Lebenssituationen in der Verschuldung.Begleitet wird die <strong>Schulden</strong>karriere meist von geringen ökonomischen Kenntnissen.Gesondert müssen jene Überschuldete betrachtet werden, die weniger aufgrundvon Armutsphänomenen, sondern aufgrund einer „verkalkulierten“, selbständigenGeschäftstätigkeit in die roten Zahlen schlittern.24

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