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Analyse - Jugendverschuldung - Schulden

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Projekt <strong>Jugendverschuldung</strong> – <strong>Analyse</strong> und PräventionsansätzeAusgaben für das Handy wurden in der Studie speziell untersucht. 70 % der Jugendlichenbesitzen ein Handy. Der Handybesitz steigt mit dem Alter an, sodass 94 % der17-Jährigen ein Handy besitzen. (vgl. Fries/Lange 2006, S 52) Einem Viertel der Jugendlichenwerden Handykosten von den Eltern finanziert. 60 % der Jugendlichenzahlen nicht mehr als 15 Euro im Monat für das Handy. Je höher das Haushaltseinkommen,desto öfter übernehmen Eltern die Kosten. Werden die durch Eltern übernommenenHandykosten berücksichtigt so lässt sich feststellen, dass durchschnittlichein Viertel bzw. ein Drittel der Ausgaben von Jugendlichen für das Handy verwendetwerden. Insgesamt gesehen ist die Gefahr der Verschuldung über das Handybei Jugendlichen kaum gegeben. (vgl. Fries/Lange 2006, S 65 f)6 % der Kinder und Jugendlichen sind in der Weise verschuldet, dass sie den ausstehendenBetrag nicht sofort begleichen können. Im Schnitt betragen ihre <strong>Schulden</strong>72 Euro. (vgl. Fries/Lange 2006, S 67) Rund 90 % haben <strong>Schulden</strong> unter 50 Euro.78 % können die <strong>Schulden</strong> in einem Monat tilgen. (vgl. Fries/Lange 2006, S 69) EinViertel hat sich für Fastfood Geld ausgeborgt. Zu jeweils 16 % bestehen <strong>Schulden</strong>aufgrund von Kosten fürs Ausgehen und für Kleidung. Die Verschuldung durch dasHandy liegt im Promillebereich. Die Verschuldung Jugendlicher scheint im Rahmender Entwicklung von Kindern zum marktkonformen Verbraucher üblich zu sein. DieGläubiger stellen in mehr als der Hälfte der Fälle Freunde und in 44 % der Fälle dieEltern. Schuldnerberatungsstellen spielen in diesem Alter keine Rolle. (vgl. Fries/Lange2006, S 71) „Jeder Versuch, die Verschuldung der Jugendlichen, aus familiären,schulischen oder Peergruppen spezifischen Bedingungen zu erklären, scheitert genausowie der Versuch, die Verschuldung auf individuelle Persönlichkeitsmerkmaleoder Einstellungen zurückzuführen. (Fries/Lange 2006, S 73) Nur mit kompensatorischenKonsum und der Kaufsucht steht die Verschuldung in einem direkten Zusammenhang.(vgl. Fries/Lange 2006, S 74)2.3.2. Verschuldung in der GesamtbevölkerungÜberschuldung privater Haushalte – Gunter E. ZimmermannDie Datenbasis für diese Untersuchung bildet das Schuldnerberatungsdokumentationssystem,das vom Deutschen Caritasverband und vom Diakonischen Werk derEvangelischen Kirche in Deutschland entwickelt worden ist. Im Sommer 1997 wurdendie Daten dem soziologischen Institut der Universität Karlsruhe für die <strong>Analyse</strong> derSituation überschuldeter privater Haushalte überlassen.Für das Jahr 1994 wurden in Summe rund zwei Millionen überschuldete Haushaltefür die BRD, und zwar in etwa 1,5 Millionen für die alten und in etwa 0,5 Millionen fürdie neuen Bundesländer, ermittelt. (vgl. Zimmermann 2000, S 1) Die Studie verwendetden Überschuldungsbegriff nach Groth, wonach Überschuldung eine Situationbezeichnet, wo nach Abzug der fixen Lebenskosten für die Grundbedürfnisse nichtgenug Geld für die Rückzahlung der laufenden Raten übrig bleibt. (vgl. Zimmermann2000, S 7)Die überschuldeten Personen werden folgendermaßen charakterisiert:• Das Geschlechterverhältnis ist ziemlich ausgewogen. Unterschiede bestehen insofern,als ein Großteil der alleinerziehenden Überschuldeten weiblich ist und bei22

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