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Analyse - Jugendverschuldung - Schulden

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Projekt <strong>Jugendverschuldung</strong> – <strong>Analyse</strong> und PräventionsansätzeJugend und Geld – Elmar Lange und Karin R. Fries1003 Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 17 Jahren und jeweils ein Elternteilwurden im Rahmen einer repräsentativen Studie in München durch das Institut fürJugendforschung befragt (vgl. Fries/Lange 2006, S 4). Ausgehend von der Annahme,dass das Konsumverhalten von Jugendlichen von ihrer Kommunikations- und Konfliktintensitätsowie von Partizipationsmustern in der Familie abhängt, haben Langeund Fries diese Determinanten untersucht:Zwar weisen die Familien der Befragten eine hohe Kommunikationsintensität bei Alltagsthemenauf, über Geld, Finanzen und Wirtschaften wird allerdings nur sehr weniggeredet. (vgl. Fries/Lange 2006, S 21) Aus der Studie geht eine geringe Konfliktintensitäthervor, wenn es um Ausgaben der Jugendlichen geht. Wenn Konflikte auftreten,dann im Zusammenhang mit Handynutzung, mit dem Kauf von Süßigkeitenund mit dem Spielen am Computer. Die Mitbestimmungsmöglichkeit der Kinder infinanziellen Angelegenheiten ist gering, andererseits üben die Eltern Kontrolle überdie Ausgaben von Kindern aus. (vgl. Fries/Lange 2006, S 22 f) Was Partizipation beiKonsumentscheidungen in der Familie angeht, haben nur 14 % der Jugendlichen einMitspracherecht. (vgl. Fries/Lange 2006, S 24)In den meisten Familien ist ein demokratischer Erziehungsstil vorzufinden, bei demKinder Recht auf Mitgestaltung des Familienlebens haben. Trotzdem sind auch Elementeeines autoritären bzw. überbehüteten Erziehungsstils vorzufinden, bei denenKinder weitgehend elterliche Anweisungen folgen müssen und strenge Erziehungerleben. Die Absicht, Kindern einen gemäßigten Umgang mit Geld zu vermitteln, istbei Eltern stark ausgeprägt. Nichtsdestotrotz mangelt es an einem entsprechendenVorbildverhalten der Eltern und einer Einbindung der Kinder in finanzielle Entscheidungen.(vgl. Fries/Lange 2006, S 74)Neben dem Taschengeld beziehen Kinder und Jugendliche vielfach noch Einkünfteaus Nebenjobs, Ausbildungsvergütungen oder Geldbeträge zu unterschiedlichen Anlässenund andere regelmäßige Einnahmen. 85 % bekommen ein Taschengeld inHöhe von ca. 30 Euro. (vgl. Fries/Lange 2006, S 35) 70 % bekommen Geld „zwischendurch“in der Höhe von 17 Euro. (vgl. Lange 2006, S 37) 17 % erhalten Geld imAusmaß von durchschnittlich 62 Euro aufgrund der Ausübung eines Nebenjobs. (vgl.Fries/Lange 2006, S 38) Mit dem Alter steigen die Einnahmen, wobei in Familien mitliberalem Erziehungsstil Jugendliche durchschnittlich mehr Geld erhalten. (vgl.Fries/Lange 2006, S 42)Die Ausgaben der Jugendlichen belaufen sich monatlich auf ungefähr 39 Euro. Mitdem Alter und dem Einkommen steigen auch die Ausgaben. (vgl. Lange 2006, S 43)Liberale Erziehung geht mit höheren Ausgaben einher. Je stärker die Orientierung anFreunden und je geringer die Orientierung an den Eltern ist, desto ausgeprägter istdas Ausgabeverhalten. (vgl. Fries/Lange 2006, S 44)Am häufigsten wird Geld für Süßigkeiten, Fastfood und Getränke ausgegeben. Anzweiter Stelle steht das Handy und an dritter die Print- und Audiomedien. Danachfolgen Ausgaben für das Aussehen: Kleidung, Kosmetika usw. (vgl. Fries/Lange2006, S 45) Die höchsten Summen werden in Kleidung, Schuhe und das Ausseheninvestiert. Das Ausgabeverhalten ist unabhängig von familiären und schulischenVerhältnissen. (vgl. Fries/Lange 2006, S 48 f)21

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