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Analyse - Jugendverschuldung - Schulden

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Projekt <strong>Jugendverschuldung</strong> – <strong>Analyse</strong> und Präventionsansätzepe von Jugendlichen, die <strong>Schulden</strong> bei Banken haben, sind zu 93 % Lehrlinge miteinem eigenen Einkommen.6.2. Folgerungen1. <strong>Jugendverschuldung</strong> ist kein Massenphänomen, doch viele Jugendliche lernennur unzureichend mit einem beschränkten Betrag an Geld auszukommen. FolgendeMaßnahmen werden vorgeschlagen:• Prävention in den Schulen auf breiter Basis, wobei der kontrollierte Umgangmit Geld bewusst zu machen ist. Die Themen reichen von der Gegenüberstellungvon Einnahmen und Ausgaben für einen bestimmten Zeitraum über dieAufklärung bezüglich der Langzeitbelastung beim Kauf auf Kredit bis zu denGefahren von Bürgschaften.• Diese allgemeine Prävention in den Schulen kann durch entsprechend geschulteLehrerinnen und Lehrer übernommen werden, die Unterstützung durcheinschlägiges altersgemäßes Unterrichtsmaterial erhalten.• Wünschenswert wäre eine stärkere Verankerung des Themas in den Lehrplänen.• Da die Eltern in der Konsumerziehung eine entscheidende Rolle spielen, istder Elternbildung ein besonderes Augenmerk zu schenken.• Geldinstitute können im Umfeld ihrer Beratungsmaßnahmen und ihrer zielgruppenorientiertenAktivitäten für Jugendliche (Klubs, Zeitungen, …) einenwichtigen Beitrag zur Bewusstseinsbildung leisten.2. Eine kleine Minderheit von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist verschuldetoder von Verschuldung gefährdet. Ursachen sind neben einem zu sorglosen Alltagskonsumhäufig größere finanzielle Belastungen bei der Ablösung vom Elternhaus(Gründung eines eigenen Haushalts, KFZ-Anschaffung, …). Folgende Maßnahmenwerden vorgeschlagen:• Gezielte Präventionsmaßnahmen in Berufschulen (Lehrlinge sind überdurchschnittlichhäufig betroffen) sowie in beruflichen Schulungsmaßnahmen durchdie Präventionsdienste der Schuldnerberatungen.• Ausreichende personelle Ausstattung der Präventionsdienste.• Ein verantwortungsvoller Umgang der Geldinstitute mit jungen Kundinnen undKunden, die am Anfang ihres Berufsweges stehen. Dazu gehört eine optimaleAufklärung über Kontoführungsgebühren, Zinssätze, gesetzliche Bestimmungenund dgl.• Kooperation zwischen Schuldnerberatungen und Geldinstituten und Austauschvon Know-how über die Problematik der <strong>Jugendverschuldung</strong>.3. Ein Großteil der verschuldeten Jugendlichen lebt in schwierigen persönlichen Lebenssituationen,geprägt von Arbeitslosigkeit und prekären Arbeitsverhältnissen.Die Politik ist gefordert:• Zur Verstärkung beschäftigungspolitischer Maßnahmen zur Qualifizierung vonJugendlichen und zur Verminderung der Jugendarbeitslosigkeit, die zugleichauch Maßnahmen zur Verhinderung von <strong>Jugendverschuldung</strong> sind.• Auch in Phasen der Arbeitslosigkeit, Teilzeitarbeit oder der Teilnahme an Beschäftigungsmaßnahmenausreichende finanzielle Ressourcen zum Lebensunterhaltbereitzustellen, die Voraussetzung dafür sind, dass Jugendliche nichtmit der Hypothek eines <strong>Schulden</strong>pakets in ihre Zukunft starten.119

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