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Analyse - Jugendverschuldung - Schulden

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Projekt <strong>Jugendverschuldung</strong> – <strong>Analyse</strong> und PräventionsansätzeKonsumerziehung in der SchuleUm den Einfluss des Schulunterrichts auf das Konsumverhalten in Erfahrung zu bringen,wurden die Jugendlichen gefragt, ob in der Schule der sparsame Umgang mitGeld ein Thema war. Die Antworten verteilen sich bei allen drei Alterskategorien ähnlich:Ein Viertel bis ein Drittel geben an, sie seien im Unterricht der Thematik bereitsbegegnet. Ungewissheit besteht bei etwa 35 % bis 47 % aller Befragten. Der Anteiljener, die dezidiert die Behandlung dieser Thematik verneinen, bewegt sich zwischen28 % bis 32 % in den drei Alterskategorien. Generell scheint der Einfluss des Schulunterrichtsauf die Erziehung Jugendlicher zu einem verantwortungsbewussten Umgangmit Geld demnach eher gering zu sein.Die Interviews mit Lehrern und Lehrerinnen, die gezielt das Thema Jugendkonsumverhaltenund <strong>Jugendverschuldung</strong> im Rahmen von Projekten in den Unterricht einbauen,ergeben ein positives Bild. Für viele von ihnen sind Erfahrungen mit demKonsumverhalten ihrer Schüler und Schülerinnen Anlass für die Behandlung diesesThemas: ihr schnelles unbedachtes Umgehen mit Geld. Dieses Verhalten erleben sieallerdings nicht allgemein, etwa in einer gesamten Klasse. Vielmehr kommt es ehervereinzelt bei Schülern und Schülerinnen vor, wie sie übereinstimmend aus demSchulalltag schildern. Um das Thema <strong>Jugendverschuldung</strong> praxisnah zu gestalten,arbeiten viele mit den Präventionsverantwortlichen der Schuldnerberatungsstellenzusammen. Wenn die Themen auf ihre Lebenssituation zugeschnitten sind, arbeitendie Schüler und Schülerinnen erfahrungsgemäß mit Interesse und Engagement mit.Die Rolle der GeldinstituteBereits in der Kindheit treten Geldinstitute in das Leben der Jugend. Vorerst sind sieder Ort des Sparens und damit des Aufschubs von unmittelbaren Konsumwünschen.90 % der 10- bis 11-Jährigen und drei Viertel der 12- bis 14-Jährigen geben Geldgeschenkezu Weihnachten und zum Geburtstag nicht zur Gänze aus sondern sparenzumindest einen Teil. Und diese Sparfreude nimmt auch mit zunehmendem Alterkaum ab. Vier von fünf Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren sparen regelmäßig.Häufig wird in der öffentlichen Debatte die Möglichkeit des bargeldlosen Zahlens unddie damit verbundene Gefahr, den Überblick über die finanzielle Lage zu verlieren,als Ursache für <strong>Jugendverschuldung</strong> angegeben. Tatsächlich sind bargeldlose Zahlungsmittelbereits früh ein Thema. Geben bei den 10-Jährigen nur neun Prozent aneine Kontokarte zu haben, so sind es unter den 12-Jährigen bereits 22 % und unterden 14-Jährigen 42 %. Bei den 15- bis 18-Jährigen haben bereits 83 % eine Bankomatkarte.Allerdings kommt diese nur bei einer Minderheit von 23 % regelmäßig, alsotäglich oder mehrmals in der Woche, zum Einsatz. Noch seltener wird die „Quickfunktion“zur Bezahlung verwendet.Eine wichtige Rolle, die Geldinstitute in der <strong>Schulden</strong>prävention spielen können, istdie Gewährleistung jener Konsequenz, welche die Eltern und Verwandten beim Taschengeldhäufig nicht haben: wenn das vorhandene Geld für die Konsumwünschenicht reicht, dann heißt es sich einschränken - und nicht Nachschub an Geld! Diebescheidene Rolle der Banken als Gläubiger von Jugendlichen zeigt, dass diesekonsequente Haltung auch in der Praxis weitestgehend üblich ist. Jene kleine Grup-118

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