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Analyse - Jugendverschuldung - Schulden

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Projekt <strong>Jugendverschuldung</strong> – <strong>Analyse</strong> und Präventionsansätze<strong>Schulden</strong> muss man sich leisten könnenIm Unterschied zum alltäglichen ‚Geld ausborgen’ sollte man von ‚<strong>Schulden</strong> machen’erst bei höheren Beträgen sprechen, die nicht mehr innerhalb kurzer Zeit zurückgezahltwerden können. Setzt man die Grenze zwischen Geld ausborgen und <strong>Schulden</strong>machen bei Jugendlichen ab 15 Jahren bei Verbindlichkeiten von 100 Euro an, soergibt sich ein Anteil von sieben Prozent an verschuldeten Jugendlichen. Vier Prozenthaben 101-300 Euro <strong>Schulden</strong>, in den Bereich von über 300 Euro <strong>Schulden</strong> fallendrei Prozent der Jugendlichen.Was kennzeichnet Jugendlichen mit mehr als 100 Euro <strong>Schulden</strong>? 72 % sind Lehrlinge,74 % sind männlichen Geschlechts, 68 % sind 17 Jahre oder älter. Auf Basisdieser Charakteristik der betroffenen Gruppe ist das Ergebnis differenziert zu bewerten.Bei Schülern dieser Altersgruppe entsprechen 100 Euro der Summe von imSchnitt zwei Monaten Taschengeld plus der aliquoten Geldgeschenke. Dies ist einBetrag, der nur schwer aus eigenen Kräften innerhalb absehbarer Zeit zurückgezahltwerden kann. Bei Lehrlingen dagegen stellt die Rückzahlung höherer Summen angesichtsder Lehrlingsentschädigung ein erheblich geringeres Problem dar.<strong>Schulden</strong> bei Banken liegen in 70 % der Fälle in einer Höhe über 100 Euro. Zu 93 %handelt es sich in diesem Fall um Lehrlinge.Verschuldungsursachen bei jungen MenschenOffensichtlich geht der überwiegende Teil der 15- bis 18-jährigen Jugendlichen vernünftigmit Geld um, doch immerhin eine kleine Minderheit von sieben Prozent hat<strong>Schulden</strong> von mehr als 100 Euro. Daraus zu schließen, dass ein entsprechender Anteilder Bevölkerung gefährdet ist, in die <strong>Schulden</strong>falle zu tappen, wäre wohl überzogen.Die Frage, welche Risikofaktoren tatsächlich in die Verschuldung führen, war Ziel derBefragung junger Klienten und Klientinnen zwischen 18 und 25 Jahren der SchuldnerberatungOÖ. Von den 138 Befragten hatten 32 % <strong>Schulden</strong> unter 10.000 Euro,26 % <strong>Schulden</strong> zwischen 10.000 und 20.000 Euro, 35 % <strong>Schulden</strong> zwischen 20.000und 50.000 Euro, sieben Prozent <strong>Schulden</strong> über 50.000 Euro.Die Ursachen für die Verschuldung sind auf zwei Ebenen anzusiedeln: Zum einenhandelt es sich um Faktoren, die direkt mit dem Konsumverhalten zu tun haben, etwaein sorgloser alltäglicher Konsum, die Anschaffung von kostenintensiven Gütern (Autokauf,Wohnraumausstattung, Haus-/Wohnungskauf) oder allgemein zu hohe Kostenim Vergleich zum Einkommen (Leben am Existenzminimum, hohe Wohnungskosten,Unterhaltszahlungen). Zum anderen werden Lebensumstände und biographischeBrüche angegeben, die mit der vorhandenen finanziellen Ausstattung nicht zubewältigen sind: Arbeitslosigkeit, Trennung/Scheidung/Todesfall, Geldstrafe/ Schadenersatz,Bürgschaft/Haftungen.115

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