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Analyse - Jugendverschuldung - Schulden

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Projekt <strong>Jugendverschuldung</strong> – <strong>Analyse</strong> und Präventionsansätze2.1.3. Was bedeutet es Jugendliche/r zu sein?In der Schule erfahren Jugendliche einen Anstieg der Anforderungen. Vermehrt sindsie auch bei der Bewältigung von Aufgaben auf sich gestellt. Wie der/die Jugendlichevon der Gesellschaft bewertet wird, hängt von den eigenen Leistungen in unterschiedlichensozialen Bereichen ab. Die Identität wird nicht mehr vorwiegend überdie Eltern bestimmt. (vgl. Hurrelmann 1999, S 41) Lenz betont, dass in der Jugendauch Selbstdefinitionen über die eigene Identitätsbildung erfolgen und diese nichtmehr bloß über elterliche Zuschreibungen entstehen. In der Familie erworbene Normenund Wertemuster bleiben im Jugendlichen verinnerlicht. (vgl. Lenz 1989, S 27 f)Die Selbständigkeit der/s Jugendlichen lockert familiäre Bindungen und verstärkt aufder anderen Seite die Bedeutung der Kontakte zu Gleichaltrigen. Der wesentlicheUnterschied bei der Wahl der Freunde besteht darin, dass Kinderfreundschaftenvorwiegend über Kontakte der Eltern geschlossen werden. Im Jugendalter wird derFreundeskreis jedoch vom Jugendlichen selbst gewählt. (vgl. Hurrelmann 1999, S 40f auch Lenz 1989, S 27 f)Jugendliche beginnen sich auch im Bereich der Freizeit und des Konsums zuverselbständigen. Die ähnliche Lebenssituation der Gleichaltrigen veranlasst, dasssich Jugendliche in diesen Bereichen zunehmend an anderen Jugendlichen (Peers)orientieren. (vgl. Hurrelmann 1999, S 40 f) Die gemeinsam mit Eltern verbrachte Freizeitwird weniger, die mit der Gleichaltrigengruppe wird mehr. Dadurch nimmt auchdie Intensität der Kontakte zu Eltern ab. Die freie Ausgestaltung der Freizeit durchden Jugendlichen trägt zur Autonomie bei, und durch den Wunsch möglichst viel Zeitmit den Peers zu verbringen, wird der Ablösungsprozess angetrieben. (vgl. Lenz1989, S 27 f) Auch innerhalb der Familie macht sich die Ablösung durch eigenesZimmer, eigene technische Einrichtung zur Freizeitausgestaltung und durch unterschiedlichenTagesablauf bemerkbar. Zunehmend wird auch der Urlaub mit Gleichaltrigenverbracht. (vgl. Schäfers 1994, S 183)Auch was finanzielle Mittel angeht, werden Jugendliche selbständiger. Mit finanziellerUnabhängigkeit besteht für Jugendliche die Möglichkeit auszuziehen. (vgl. Lenz1989, S 27 f) Besonders in den nördlichen EU-Ländern ist jedoch die Verzögerungdes Auszugs der Jugendlichen aus dem Elternhaus festzustellen. Hackauf und Winzenführen diesen Trend auf den verschlechterten Zugang der Jugendlichen zumArbeitsmarkt und damit auf schlechte ökonomische Bedingungen, auf die Abnahmegenerationsspezifischer Reibungspunkte durch Wandel in Eltern-Kinder-Beziehungen,die Ausdehnung der Jugendzeit und auf das Abwälzen von Verantwortung zurück.Durch diese Entwicklung wird die Jugendphase weiter ausgedehnt. (vgl. Hackauf/Winzen2004, S 34)Jugendliche nehmen nicht nur am öffentlichen Leben teil, sie haben fortan die Mitspracheam öffentlichen und sozialen Leben und erlangen politische Partizipationsmöglichkeiten.Schäfers betont ergänzend die Bedeutung der Erlangung der Geschlechtsreife fürden Anbruch der Jugendphase. (Schäfers 1994, S 29) Eine EU-weite Untersuchungdes Sexualverhaltens Jugendlicher zeigt, dass jede/r zweite Jugendliche im 17. Lebensjahrbereits erste Koituserfahrungen hatte. In Deutschland haben lediglich einViertel der Mädchen und ein Drittel der Jungen im Alter von 14 Jahren noch keine10

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