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Bergwerk Saar - RAG Deutsche Steinkohle

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7 Die Nachbarschaftszeitung<br />

trag von Dr. Ulf Merbold dar. Mit dem Titel „Wissenschaft<br />

im Weltraum“ berichtete der Wissenschaftler<br />

und Astronaut über seine ganz persönlichen<br />

Erfahrungen aus drei Weltraummissionen.<br />

Raumfahrttechnologie und Bergbau – auch hier<br />

gibt es eine Verbindung. Seit 1999 ist DSK aktiv an<br />

unterschiedlichen ESA-Aktivitäten beteiligt, die<br />

sich mit eventuellen Spin-offs und anderen Möglichkeiten<br />

des Einsatzes von neuen Schlüsseltechnologien<br />

für den Bergbau auseinander setzten. Im<br />

Rahmen eines ESA-Workshops „From space to<br />

mine“ soll so ein auf Basis der Raumfahrttechnologie<br />

entwickeltes optisches System zur kontinuierlichen<br />

Seilprüfung auf einem <strong>Bergwerk</strong> zum Einsatz<br />

kommen. Vorgesehen ist dieser Einsatz für das<br />

Frühjahr 2005. Forschung bei der DSK – wir gehen<br />

neue Wege für die Energieversorgungssicherheit.<br />

Kerstin Löhmann<br />

Redaktion: Herr Vosen, zuerst einmal<br />

die Frage: Haben Sie damit gerechnet,<br />

dass Sie mit Ihrem Projekt MINEO<br />

das Rennen machen?<br />

P. Vosen: Ganz ehrlich? Ein bisschen<br />

schon. Aber nicht, weil ich glaube,<br />

dass das Projekt besser ist als die anderen<br />

heute vorgestellten Projekte, sondern<br />

weil das Thema in der letzten<br />

Zeit in einigen Vorträgen und Publikationen<br />

– auch vom DSK-Vorstand –<br />

immer wieder als positives Beispiel für<br />

die Innovationsfreudigkeit und den<br />

Hightech-Einsatz im Bergbau angeführt<br />

wurde.<br />

Redaktion: Wie sind Sie zur DSK<br />

gekommen?<br />

P. Vosen: Mein „Leben bei der DSK“<br />

begann Ende der 80er-Jahre als Mitarbeiter<br />

eines Forschungsprojektes im<br />

Bereich GIS/Geoinformation –<br />

damals in Zusammenarbeit mit der<br />

RWTH Aachen, wo ich Markscheidewesen<br />

studiert habe. Seitdem bin ich<br />

im Bereich Geoinformation und Fernerkundung<br />

tätig. Mit diesem Preis<br />

schließt sich für mich also auch persönlich<br />

ein Kreis.<br />

Moderiert wurde die Veranstaltung von TV-Moderatorin Christiane Gerboth.<br />

Interview mit dem Preisträger Peter Vosen<br />

Redaktion: Herr Vosen, Sie gewinnen<br />

ja nicht nur Forschungspreise, sondern<br />

sind im wahren DSK-Leben vor allem<br />

mit den zahlreichen Anforderungen<br />

des Umweltmonitorings beschäftigt.<br />

Was genau können Sie mit den Ergebnissen<br />

Ihres Projekts hier anfangen,<br />

„die Firma will schließlich was davon<br />

haben“.<br />

P. Vosen: Ein Erfolg von MINEO war,<br />

dass wir nachweisen konnten, dass diese<br />

Methode überhaupt operativ zur<br />

Klassifizierung von Vegetation und<br />

Erkennung deren Veränderung einsetzbar<br />

ist – mit vertretbarem Kostenund<br />

Zeitaufwand. Das heißt es gibt<br />

jetzt einen funktionierenden Workflow<br />

vom Bildflug bis zur Ableitung<br />

umweltrelevanter Informationen aus<br />

hyperspektralen Daten.<br />

Dabei ist MINEO nur ein wichtiges<br />

Glied in einer Reihe von DSK-Forschungsprojekten<br />

im Bereich GIS und<br />

Fernerkundung seit Anfang der 90er-<br />

Jahre, die in Summe dazu geführt<br />

haben, dass wir heute im Tagesgeschäft<br />

die hohen Anforderungen im<br />

Rahmen der Genehmigungsverfahren<br />

und Umweltplanung erfüllen und weiteren<br />

Anforderungen der Genehmigungsbehörden<br />

gelassen entgegensehen.<br />

Gerade die Fernerkundung – sei es<br />

vom Flugzeug oder vom Satelliten –<br />

liefert einen großen Beitrag zur flächendeckenden<br />

Dokumentation und<br />

Bewertung der von der DSK beeinflussten<br />

Gebiete. Ergebnisse sind digitale<br />

Geländemodelle, 3-D-Gewässernetze<br />

oder – wie hier bei MINEO –<br />

Daten über die Vegetation und deren<br />

Veränderung. Also hier ist die Forschung<br />

ganz klar Grundlage für unser<br />

Tagesgeschäft.<br />

Redaktion: Preisträger sind Sie aber<br />

auch deshalb geworden, weil MINEO<br />

eben bei weitem nicht nur Bedeutung<br />

für den <strong>Steinkohle</strong>bergbau hat. Worin<br />

liegt denn so etwas wie ein übergeordneter<br />

Nutzen? Wem und wo können<br />

Sie mit Ihren Neuerungen dienlich<br />

sein?<br />

P. Vosen: Im Rahmen von MINEO<br />

sind einige grundlegende bergbauunabhängige<br />

Tools entwickelt worden,<br />

wie eine Spektralbibliothek und Auswertesoftware<br />

für die mit HyMap<br />

erfassten Daten.<br />

Gerade in letzter Zeit gibt es Anfragen<br />

zur Nutzung dieser Werkzeuge auch<br />

in anderen europäischen Forschungs-<br />

Projekten.<br />

Und obwohl<br />

das Projekt jetzt<br />

beendet ist, gibt<br />

es weiterhin<br />

regen Kontakt<br />

und Austausch<br />

innerhalb der<br />

„MINEO-Familie“.<br />

Für nächstes<br />

Jahr ist ein<br />

Treffen in Warschau<br />

geplant,<br />

um sowohl die<br />

weitere wissenschaftliche<br />

Entwicklung der<br />

Methode (Wie<br />

die Nutzung<br />

neuer Sensoren),<br />

die Anwendung<br />

der Methode in weiteren<br />

Anwendungsbereichen als auch die<br />

Vermarktung der MINEO-Tools voranzutreiben.<br />

Mögliche Anwendungsgebiete<br />

außerhalb des aktiven Bergbaus<br />

sind überall dort zu sehen, wo<br />

großflächig, aber trotzdem detailliert<br />

Umweltdaten benötigt werden – so<br />

für die Waldzustandserhebung oder<br />

Gewässergütekartierung.<br />

Redaktion: Welche Folgevorhaben<br />

gibt es noch? Wie geht es jetzt nach<br />

Projektabschluss weiter, haben Sie<br />

etwas in Planung?<br />

P. Vosen: Stimmt! MINEO ist ja<br />

schon seit Mitte 2003 zu Ende. Über<br />

die bereits erwähnten Aktivitäten der<br />

„MINEO-Familie“ auf europäischer<br />

Ebene hinaus haben wir DSK-intern<br />

die Ergebnisse von MINEO in einem<br />

Folgevorhaben weiterentwickelt. Und<br />

zurzeit sind wir dabei, alle Daten<br />

(vom Boden, vom Flugzeug, vom<br />

Satelliten) und Methoden in einem<br />

Umweltinformationssystem zu bün-<br />

deln. Das wird uns noch bis 2006<br />

beschäftigen. Mich fasziniert persönlich<br />

die Möglichkeit, strategisch und<br />

langfristig an Projekten zu arbeiten –<br />

und wir planen immerhin noch bis<br />

weit in das nächste Jahrzehnt.<br />

Redaktion: Herr Vosen, vielen Dank<br />

für die interessanten Einblicke in die<br />

Forschungsarbeit bei der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Steinkohle</strong> AG.

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