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Noch vor dem Heulen der Sirene marschierte Leopold am Zechentor
auf und ab. In der umgeschnallten Tasche steckten Kaffeeflasche
und Dubbeln, die Brote für die Pause. Hunderte Male
war Leo bereits unter Tage gewesen, hatte dort umsichtig und
gewissenhaft seine Arbeit verrichtet. Doch heute war Leopold
aufgewühlt. Zum ersten Mal seit dem Streik durfte er wieder
einfahren. Allmählich trudelten die Kumpels am Zechentor ein.
Bialo blickte in die vertrauten Gesichter und fühlte, wie sich sein
Herz erwärmte. Müde sahen sie aus, die Kameraden, doch Leo
wusste, dass sie hellwach waren, sobald es unter Tage ging. „Na,
Alter“, sprach ihn Fritz Fuhrmann an, „dann wolln wir ma wieder,
nä?“ Fritz hielt Leo ein Stück Kautabak hin.
Endlich öffnete sich das Zechentor. 5.30 Uhr. Die Männer
strömten hindurch, am Fenster des Steigers vorbei, und holten
an der Markenausgabe ihre kleine Blechmarke ab, die aus Sicherheits-
und Anwesenheitsgründen ihre Nummer trug. Leopold
hatte die 703. In der Kaue tauschten die Kumpels ihre Klamotten
gegen die Knappenkluft. Drillichhose und -jacke, gestreiftes
Hemd ohne Kragen darunter, Halstuch gegen den Staub, Speckdeckel,
die Kappe. Die Hauer legten dazu ihr Arschleder an, den
Schutz bei sitzenden und rutschenden Arbeiten. Leo grinste, als
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