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11 M]bq[lt_m Aif^ Das Geschehen in den Zechen bewegt die ...

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„Dat kommt nich <strong>in</strong> Frage!“, rief der Ä<strong>lt</strong>ere und packte <strong>den</strong><br />

Schamhaften am Rock. „Lass doch me<strong>in</strong>en zukünftigen Schwiegersohn<br />

nich e<strong>in</strong>fach ziehn …“<br />

Leos Widerspruch blieb vergebens. Hauser schleppte <strong>den</strong><br />

Widerborstigen ab und brachte ihn bei sich unter. Anna und ihre<br />

Mutter waren glücklich. Es fügte sich, wie es se<strong>in</strong> sol<strong>lt</strong>e, weil alle<br />

es so wol<strong>lt</strong>en. Zwei Monate später verban<strong>den</strong> sich Leo und Anna<br />

vor Gott, zum<strong>in</strong>dest unter der Obhut der katholischen Kirche.<br />

Um se<strong>in</strong>e geliebte Frau zu heiraten, willigte Bialo sogar e<strong>in</strong>, vor<br />

<strong>den</strong> Traua<strong>lt</strong>ar zu treten.<br />

<strong>Das</strong> junge Paar wohnte weiter bei <strong>den</strong> Schwiegere<strong>lt</strong>ern. Leo<br />

versuchte, sich im Hause nützlich zu machen. Er grub <strong>den</strong> Garten<br />

um, pflanzte Steckrüben und setzte <strong>den</strong> lä<strong>die</strong>rten Zaun <strong>in</strong>stand. Er<br />

baute e<strong>in</strong>en neuen Taubenschlag auf dem Dach. <strong>Das</strong> morsche Holz<br />

des a<strong>lt</strong>en Taubenhauses verbaute Leo oder hieb es kle<strong>in</strong> und nutzte<br />

es als Dünger. Auch <strong>in</strong> der Wohnung war der Hausmeister, wie ihn<br />

bald alle nannten, rastlos von früh bis spät tätig. Hier setzte er e<strong>in</strong>e<br />

neue Diele e<strong>in</strong>, dort strich er <strong>den</strong> Küchenschrank. Siegfried Hauser<br />

begriff, dass se<strong>in</strong> Schwiegersohn sich schämte, weil er ke<strong>in</strong>e Arbeit<br />

und ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen hatte. Also verstärkte er se<strong>in</strong>e Anstrengungen<br />

im <strong>Zechen</strong>büro, damit Leo wieder unter Tage durfte. Der Arbeitsdirektor<br />

lehnte zunächst brüsk ab.<br />

„Leopold Bialowons oder wie sich der Polacke sonst nennen<br />

mag“ sei e<strong>in</strong> „gewa<strong>lt</strong>tätiges Subjekt, e<strong>in</strong> übler Aufwiegler“ und so<br />

weiter. „E<strong>in</strong>e Beschäftigung vor Kohle kommt für <strong>die</strong>sen Kamera<strong>den</strong><br />

bei uns nicht <strong>in</strong> Betracht.“<br />

Bialo blieb nichts übrig, als erneut <strong>in</strong> der Kohlenwäsche anzuheuern.<br />

Leo murrte nicht. Hauptsache, er musste nicht länger<br />

unter <strong>den</strong> Weibern und K<strong>in</strong>dern herumsitzen, er hatte se<strong>in</strong>e Arbeit<br />

und e<strong>in</strong>en, wenn auch ger<strong>in</strong>gen, Lohn. Bereits nach wenigen<br />

Wochen durfte Leo wieder vor Kohle. Die Zeche brauchte<br />

erfahrene Hauer. Der Direktor ließ Bialo <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Büro kommen.<br />

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