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Ausbildung auf dem Bergwerk Lippe

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Durchblick vor Ort: <strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong> Sommer/2003<br />

Dialog- und Service-Initiative<br />

<strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong><br />

Sehr geehrte Nachbarn,<br />

schön, dass ich Sie auch für diese<br />

Ausgabe der Nachbarschaftszeitung<br />

begrüßen kann. Auf diesem<br />

Weg erhalten Sie zum zweiten<br />

Mal Informationen vom <strong>Bergwerk</strong><br />

<strong>Lippe</strong> aus erster Hand. Wir stellen<br />

Ihnen Baumaßnahmen unseres<br />

Tagesbetriebs vor und berichten<br />

über unsere <strong>Ausbildung</strong>. Ein<br />

wesentlicher Teil der Berichterstattung<br />

ist <strong>dem</strong> Naturraum Bergehalde<br />

gewidmet. Um diesen zu<br />

erleben, möchte ich Sie schon<br />

jetzt <strong>auf</strong> unsere Bergehalde „Im<br />

Hürfeld” zu einem gemeinsamen<br />

Haldenspaziergang am 17. Juli<br />

2003 um 16.00 Uhr herzlich einladen.<br />

Dieser Spaziergang wird uns<br />

darüber hinaus die Möglichkeit<br />

des persönlichen Kennenlernens<br />

geben. Wir werden Ihnen Fragen<br />

zum Haldenbau und zur Rekultivierung<br />

beantworten. Sicher<br />

ergeben sich auch Gespräche<br />

rund um das Thema Bergbau. Ich<br />

würde mich freuen, möglichst<br />

viele Leser an diesem Nachmittag<br />

im Juli begrüßen zu dürfen.<br />

[Seite 3] <strong>Ausbildung</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong> –<br />

Dieses Jahr starten 72 Schulabgänger ins Berufsleben.<br />

[Seite 4] Kurzmeldungen<br />

�<br />

Bergehalde „Im Hürfeld“ –<br />

Viele Bergehalden wie z. B. „Hoppenbruch“ in<br />

Herten oder „Pattberg“ in Moers sind im Ruhrgebiet<br />

längst feste Größen im Wochenendplan<br />

vieler Familien: Da kann man sich erholen,<br />

da erlebt man Natur pur, da können die<br />

Kinder spielen, da werden kulturelle Veranstaltungen<br />

durchgeführt und, und ....<br />

Die kostenfreie Telefon-Hotline des ServiceCenter Bergschäden<br />

ist unter 0 800/27 27 27 1 wochentags von 07.30<br />

bis 16.00 Uhr, donnerstags bis 18.00 Uhr freigeschaltet.<br />

Weitere Informationsangebote des Bergbaus finden Sie<br />

unter der Internetadresse www.bergbau-im-dialog.de<br />

Neue Lebensräume<br />

schaffen<br />

Wichtige Schritte zur Zukunftssicherung<br />

des <strong>Bergwerk</strong>es <strong>Lippe</strong><br />

werden zurzeit <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Werksgelände<br />

in Westerholt getan. Mit<br />

Investitionen in die neue Verladung<br />

und in die Flotation ist das<br />

<strong>Bergwerk</strong> für zukünftige Aufgaben<br />

gerüstet.<br />

Viele Grüße und<br />

ein herzliches Glück<strong>auf</strong><br />

Was sind denn<br />

eigentlich „Berge“?<br />

„Was ist das denn für ein Berg <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> plat-<br />

ten Land?” Eine Frage, <strong>auf</strong> die gern die Antwort<br />

gegeben wird:„Ein Berg eben, vom Bergbau<br />

angelegt, von der Zeche. Ein Landschaftsbauwerk.<br />

Ein neuer Lebensraum.“ Aber was<br />

Friedrich Breinig<br />

Werksleiter <strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong>


Durchblick vor Ort: <strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong> 2<br />

steckt dahinter? Beim Steinkohlenabbau fallen<br />

neben der verwertbaren Kohle gleichzeitig<br />

„Berge“ an. Dieses Gestein wird vom Bergmann<br />

auch „taubes Gestein” genannt, weil es<br />

keine nutzbaren Mineralien enthält. Das <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> <strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong> anfallende „taube<br />

Gestein“ wird seit 1989 <strong>auf</strong> Dorstener<br />

Stadtgebiet zum Leben erweckt. Durch<br />

Schüttung, nach einem landschaftspflegerischen<br />

Gestaltungs- und<br />

Rekultivierungsplan, entsteht an<br />

der B 225 Marler Straße neben <strong>dem</strong><br />

Barloer Busch die Bergehalde „Im<br />

Hürfeld“. Dieses Landschaftsbauwerk<br />

zeichnet sich durch die ganzheitliche<br />

Berücksichtigung aller<br />

räumlich strukturellen, ökologischen,<br />

gestalterischen und sicherheitstechnischen<br />

Anforderungen aus. Der Haldenkörper<br />

wird, soweit möglich, in den Landschaftsraum<br />

eingebunden. Damit wird die<br />

Sicherung oder Wiederherstellung der ökologischen<br />

Funktion gewährleistet.<br />

So entsteht eine Halde<br />

Die Halde „Im Hürfeld” wird <strong>auf</strong> einer wasserundurchlässigen<br />

Basisabdichtung in Schichten<br />

von maximal zwei Metern hinter einem<br />

Schutzwall geschüttet. Die Begrünung und<br />

Renaturierung der Haldenoberfläche erfolgt<br />

umgehend nach Fertigstellung der<br />

Böschungs- und Plateaubereiche. Bis die Endhöhe<br />

von 69 Metern erreicht ist, müssen<br />

jedoch noch viele Tonnen Berge gekippt werden.<br />

Ungefähr die Hälfte des Gesamtvolumens<br />

ist bereits geschüttet.<br />

40 Hektar <strong>auf</strong> der Halde sind rekultiviert.<br />

Rund 400.000 Bäume und Sträucher von der<br />

Schwarzkiefer über den Bergahorn bis zum<br />

Wildapfel wurden gepflanzt. Grasflächen dienen<br />

Merinoschafen als Weideflächen. Die Tierwelt<br />

findet Gefallen am Haldengrün. Neben<br />

den Schafen haben Rehe, Fasane, Füchse,<br />

Hasen und Mauswiesel einen neuen<br />

Lebensraum <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Landschaftsbauwerk<br />

gefunden. Mit Unterstützung<br />

des NABU-Dorsten wurde Ende<br />

2001 an der Hürfeld-Halde eine<br />

Streuobstwiese angelegt. Von den<br />

insgesamt 400 neuen Bäumen stehen<br />

100 <strong>auf</strong> der Halde. Auf intakten<br />

Streuobstwiesen kann dauerhaft<br />

ein neuer Lebensraum für mehrere<br />

tausend Tierarten entstehen. Darunter<br />

befinden sich auch bedrohte und<br />

selten gewordene Arten wie Pirol, Steinkauz<br />

und Gartenrotschwanz.<br />

Die Entwicklung der Halde zum Landschaftsbauwerk<br />

mit seinen neuen Lebensräumen<br />

möchten wir Ihnen gern bei einem Haldenspaziergang<br />

am 17. Juli 2003 um 16.00 Uhr<br />

näher bringen. Wir freuen uns <strong>auf</strong> Ihren<br />

Besuch.<br />

Fotos (5) : Dietmar Klingenburg, Klaus Sannemann


3 Durchblick vor Ort: <strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong><br />

<strong>Ausbildung</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

<strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong><br />

Das<br />

Berufsleben<br />

beginnt<br />

Zum 1. September diesen Jahres erfolgt für 72<br />

Schulabgänger <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong> der<br />

Start ins Berufsleben. Sie werden in den Berufen<br />

Industriemechaniker und Energieelektroniker<br />

ausgebildet.<br />

Damit leistet das <strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong> auch in diesem<br />

Jahr wieder einen wichtigen Beitrag zur<br />

Verbesserung der <strong>Ausbildung</strong>ssituation im<br />

Raum Gelsenkirchen/Dorsten.<br />

Insgesamt werden dann <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Bergwerk</strong><br />

<strong>Lippe</strong> 201 Auszubildende in den Berufen Industriemechaniker,<br />

Energieelektroniker und<br />

Bergmechaniker ausgebildet.<br />

Die Jugendlichen erhalten <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Bergwerk</strong><br />

<strong>Lippe</strong> eine fundierte <strong>Ausbildung</strong>. Die <strong>Ausbildung</strong>sabteilung<br />

ist mit modernen technischen<br />

Einrichtungen ausgestattet. Engagierte<br />

und erfahrene Ausbilder begleiten die Auszu-<br />

bildenden <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> Weg vom ersten Schritt ins<br />

Berufsleben bis hin zum qualifizierten Facharbeiterbrief.<br />

Wenn Sie Interesse an der Berufsausbildung<br />

oder Fragen zu den <strong>Ausbildung</strong>sberufen <strong>auf</strong><br />

unserem <strong>Bergwerk</strong> haben, stehen wir Ihnen<br />

gerne zur Verfügung. Rufen Sie doch einfach<br />

an. Ihre Ansprechpartnerin <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Bergwerk</strong><br />

ist Doris Urban, Tel. 0209/602-4627.<br />

Überblick über <strong>Ausbildung</strong>sinhalte,<br />

-schwerpunkte und -voraussetzungen:<br />

Industriemechaniker/-in<br />

• <strong>Ausbildung</strong>sdauer: 3,5 Jahre<br />

• Gewünschte Schulausbildung - mindestens Hauptschulabschluss 10A<br />

<strong>Ausbildung</strong>sinhalte/Tätigkeiten<br />

• Manuelle und maschinelle Werkstoffbearbeitung<br />

• Verbindungstechniken wie Schweißen, Löten usw.<br />

• Aufbauen und Prüfen von pneumatischen, hydraulischen<br />

und elektropneumatischen Steuerungen<br />

• In Betrieb nehmen von Maschinen und Anlagen<br />

• Erhalten der Betriebsfähigkeit von Maschinen und Anlagen<br />

Energieelektroniker/-in<br />

• <strong>Ausbildung</strong>sdauer: 3,5 Jahre<br />

• Gewünschte Schulausbildung - mindestens Hauptschulabschluss 10A<br />

<strong>Ausbildung</strong>sinhalte/Tätigkeiten<br />

• Zusammenbauen von mechanischen, elektromechanischen und<br />

elektronischen Baugruppen<br />

• Verlegen und Anschließen von Leitungen<br />

• Messen elektrischer Größen und Prüfen von Bauteilen<br />

• Instandhalten von Anlagen der Energieversorgung, Steuerungs-, Regelungsund<br />

Antriebstechnik etc.<br />

Fotos: Klaus Sannemann


Durchblick vor Ort: <strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong> Sommer/2003<br />

Wie in <strong>dem</strong> Beitrag <strong>auf</strong> den Seiten 1 und 2<br />

berichtet, wird beim Abbau von Kohle auch<br />

Gestein mit nach über Tage gefördert. Um die<br />

Kohle von den nicht brennbaren Bestandteilen<br />

zu trennen, wird sie mit speziellen Verfahren<br />

in der so genannten Aufbereitung (Wäsche)<br />

behandelt. Aufgrund der veränderten Kornzusammensetzung<br />

der Rohförderkohle (zunehmender<br />

Feinstkornanteil) mussten die nahezu<br />

30 Jahre alten Maschinen in der Feinstkohle<strong>auf</strong>bereitung<br />

den neuen Gegebenheiten<br />

angepasst werden. Hierzu wurden zwei Vakuum-Trommelfilter<br />

(im Bild) und eine pneumatische<br />

Flotationsanlage eingebaut.<br />

Die Gesamtmaßnahme wird mit Unternehmen<br />

der Region durchgeführt und soll mit<br />

<strong>dem</strong> weiteren Einbau von zwei Trommelfiltern<br />

im Sommer 2003 abgeschlossen sein.<br />

KURZ NOTIERT<br />

Um die <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Bergwerk</strong> geförderten Kohlen<br />

an die Kunden auszuliefern, ist ein optimaler<br />

Versand erforderlich. Das <strong>Bergwerk</strong> <strong>Lippe</strong><br />

beschreitet hier neue Wege. Bis 2002 wurde<br />

ein Großteil der Kohle über eine Bandanlage<br />

direkt zum benachbarten E.ON-Kraftwerk<br />

befördert. Da dies nach Stilllegung des Kraftwerks<br />

nicht mehr möglich war und die vorhandenenGleisverladeanlagen<br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

<strong>Bergwerk</strong> eine zu<br />

geringe Kapazität hatten,<br />

wurde eine komplett<br />

neue Verladung<br />

installiert.<br />

Zwei moderne und<br />

<strong>dem</strong> neuesten technischen<br />

Stand entsprechendeGleisverlade-<br />

Im Feinwaschgang<br />

Impressum: Verantwortlich: Hauptabteilung Kommunikation (SK), Redaktion: BW <strong>Lippe</strong>/SK<br />

Fotos: Klaus Sannemann<br />

Auf <strong>dem</strong> Weg zum Kunden<br />

anlagen garantieren jetzt, dass wechselseitig<br />

1.200 Tonnen Kohle je Stunde in Großraumzüge<br />

geladen werden können. Durch die optimierte<br />

Verladung verringern sich darüber hinaus<br />

die Rangierarbeiten im Zechenbahnhof.<br />

Die damit verbundene Geräuschentwicklung<br />

für die Umgebung sinkt weiter ab.<br />

Foto: Klaus Sannemann

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