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Tiefbauamt Graubünden

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<strong>Tiefbauamt</strong> GraubündenUfficio tecnico Uffizi da construcziun bassa Nr. 82 April 2009H19 Oberalpstrasse, Garmischeras – TscheppaMit Wettbewerb Projekt und Bauausführung optimiertMit einem Gesamtleistungswettbewerbwurde die optimale bautechnischeLösung gefunden fürden Ausbau des noch fehlendenKilometers der Oberalpstrassezwischen Disentis und Sedrun.Damit kann bereits diesen Aprilmit den Bauarbeiten begonnenwerden.Die Oberalpstrasse zwischen Disentisund Sedrun wurde in den vergangenenJahren sukzessive ausgebaut.Das Schlussstück bildet der1 Kilometer lange Abschnitt Garmischeras– Tscheppa, der sich in geologischschwierigem und teilweiseinstabilem Gelände befindet. Im GebietArschella, waren die Bewegungensowohl für die Strasse wieauch für die Bahn nicht mehr tolerierbar.Deshalb wurden in den Jahren1989 bis 1992 umfangreicheVerankerungen ausgeführt, die inder Folge eine deutliche Stabilisierungbewirkt haben. Die mit demAusbau zusammenhängende Strassenverbreiterungbedingt über weiteStrecken Stützmauern, Lehnenbrückenoder Brücken.Die neue Strassenanlage gemäss dem Wettbewerbssieger MONOLITHBeim Projekt für diesen Strassenabschnittist der Bauausführung unterVerkehr die nötige Beachtung zuschenken, die Lage zwischen demVorderrhein und der MatterhornGotthard Bahn im offenen Geländebedingt eine sorgfältige Gestaltungund letztlich ist auch eine wirtschaftlicheLösung gefragt. Für dieAusarbeitung dieses anspruchsvollenProjekts und für die Bauausführungwurde ein zweistufiger Gesamtleistungswettbewerbdurchgeführt.Bei dieser Wettbewerbsformkonnten in der ersten Phase beliebigeTeams aus Bauingenieurenund Unternehmern Projektvorschlägeeinreichen. Fünf Teams habensich an der Ausschreibung beteiligt.Auf Empfehlung der eingesetztenJury wurden drei Projekte für dieweitere Bearbeitung und Einreichungeines Angebotes mit konkretenKostenangaben ausgewählt. Inder zweiten Phase des Wettbewerbesist das Projekt MONOLITH mitGesamtkosten von 15.5 MillionenFranken als Sieger hervorgegangen.Die Regierung hat den Juryentscheidgutgeheissen. Damitkann mit den Bauarbeiten bereitsim April begonnen werden.Drei typische Querschnitte zeigen die bautechnische Überwindung des geologisch und topologisch schwierigen Geländes.


2Aus dem JuryberichtDas Projekt MONOLITH basiert aufeiner umfassenden Analyse der gegebenenRandbedingungen undzeigt Lösungsansätze für die relevantenProbleme auf. Es zeichnetsich aus durch die konsequente Einbindungdes Bauablaufs und der Herstellungsverfahrenund erfüllt damiteine wesentliche Zielsetzung des Gesamtleistungswettbewerbs.Die talseitige Verbreiterung wird überdie ganze Länge des Projekts in derselbenAusbildung erstellt. Die Brücken,Lehnenbrücken und Stützkonstruktionenmit Konsolen sind monolithischmiteinander verbunden. DieKonstruktion mit Verzicht auf jeglicheLager und Dilatationen überzeugt.Die Brücke Nislas und die Lehnenbrückenweisen Spannweiten von12.0 m auf, welche einerseits die bestehendenrückverankerten Pfahlriegelberücksichtigen und andererseitsdas in den Hang einzuleitende Zusatzgewichtunter den Pfeilern minimieren.Die geringen Spannweitenund leichten Querschnitte führen zubescheidenen Auflagerkräften, diemittels Mikropfählen in der Tiefe inden Hang eingeleitet werden. DieHerstellung der Mikropfähle ist mitKleinbohrgeräten möglich. Dabei werdendie engen Platzverhältnisse imBauzustand berücksichtigt. Die leichte,gut durchdachte Lehrgerüstkonstruktionmuss zwischen den Pfeilernnicht zusätzlich abgestützt werden.Konzeptionell überzeugend,günstig und schönDas Konzept geht gut auf die relevantenRandbedingungen ein undüberzeugt mit einer konsequentenkonstruktiven und gestalterischen Lösungunter Einbezug der Bauausführung.Das gestalterische Leitmotiv istdie auf seitlichen Längsträgern gelagerteFahrbahnplatte, die talseitigauf Stützen, im Bereich der Brückebeidseitig aufgeständert ist. So ergibtsich eine sehr gut gestaltete, überden gesamten Streckenabschnittdurchgängige „Pfahlbau-Lehnenbrücke“.Die gut studierte Querschnittsgestaltungvon Überbau und Pfeiler unddie einfache Fundation der leichtenBrücke sind die Basis für ein wirtschaftlichesBauwerk. Schalung, Be-Der heutige Zustand des Strassenabschnittes Garmischeras – Tscheppa zeigt deutlichdie Spuren der besonders in den 1980-er Jahren aktiven Hangverschiebungen.wehrung und Betonkubatur sind imVergleich zu den andern Projektenbedeutend geringer. Die effizientenGerüste, der geringe Aufwand für dieInstallationen und der optimale Bauablaufwirken sich günstig auf dieKosten aus.MONOLITHWettbewerbs-GewinnerDurchlaufende Lehnenbrücke mit einerauf seitlichen Längsträgern gelagertenFahrbahnplatteGesamtkosten: 15.5 Mio. Fr.Hauptunternehmer:F.lli Somaini SA, Grono (federführendeFirma); Muttoni SA, Bellinzona (technischleitende Bauunternehmung).Projektverfasser:Grignoli Muttoni Partner SA, Lugano(technisch leitendes Projektierungsbüro);Chitvanni + Wille GmbH, Bauingenieure,Chur.STRETGLehnenbrücke mit konventionell durchlaufenderFahrbahnplatteGesamtkosten: 18.5 Mio. Fr.Hauptunternehmer:Implenia Bau AG, Chur (federführendeund technisch leitende Bauunternehmung).Projektverfasser:Fanzun AG, Chur (technisch leitendesProjektierungsbüro), Widmer, Krause &Partner AG, Chur; Höltschi & Schurterdipl. Ing. ETH/SIA AG, Zürich; SC+H Sieber,Cassina + Handke AG,Chur.Die vorgesehene Bauausführung erfordertnur minimale Eingriffe im steilenHang und ermöglicht eine guteErschliessung der Baustelle, die denVerkehr nur wenig tangiert. Es handeltsich um ein dauerhaftes, gut konzipiertesBauwerk.AUSSTELLUNGder Wettbewerbsprojektevom 4. bis 13. April 2009im Schulhaus Rueras, jeweilsoffen von 14.00 – 18.00 UhrST TSCHEPPADurchlaufende Stützmauer mit schrägauskragendem Mauerkopf und Unterbrüchendurch die dreifeldrige BrückeNislas und zwei Wilddurchgänge.Gesamtkosten: 18.2 Mio. Fr.Hauptunternehmer:Berther Bauunternehmung AG, Disentis/Mustér(federführende Firma); PRA-DER AG, Chur (technisch leitende Bauunternehmung).Projektverfasser:Edy Toscano AG, Chur (technisch leitendesProjektierungsbüro); ewp AG, Chur;Synaxis AG, Zürich.ImpressumText, Grafik und Gestaltung: <strong>Tiefbauamt</strong>Graubünden. Die Weiterverwendungvon Bild und Text mit Quellenangabeist erwünscht. Weitere Exemplarekönnen bestellt werden unter Telefon081 257 37 15,info@tba.gr.choder www.tiefbauamt.gr.ch.

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