Psychiatrie in Berlin - Information und Orientierung - Pinel gGmbH

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| 12 | Arbeit, Beschäftigung und Ausbildung Arbeit hat für jeden Menschen eine zentrale Bedeutung für sein Leben. Dies gilt ebenso für Menschen mit einer schweren psychischen Erkrankung. Selbst nach einer Berentung aufgrund der psychischen Erkrankung bleibt die Frage nach einer Beschäftigung bestehen, denn nur wenige können, wollen und sollen „den ganzen Tag nur behandelt und betreut“ werden. Unter Arbeit ist nicht alleine die Arbeitsstelle auf dem regulären Arbeitsmarkt zu verstehen, sondern eine große Vielfalt an Möglichkeiten der Beschäftigung. Dies sind zum Beispiel ehrenamtliche Tätigkeit, Beschäftigungstagesstätte, Arbeits- und Beschäftigungstherapie, stundenweise Beschäftigung im Zuverdienst, Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen, Teilnahme an Maßnahmen des Arbeitsamtes, Schule und Ausbildung, Arbeitsverhältnis in einer Integrationsfirma usw. Speziell für den Personenkreis psychisch erkrankter Menschen liegt ein Branchenführer „Soziale Unternehmen Berlin“ vor, in dem die Möglichkeiten von Rehabilitations-, Integrations- und Zuverdienstbetrieben beschrieben werden. Eine Möglichkeit sich zu informieren ist die Internetseite www.sozialeunternehmen-berlin.de. Darüber hinaus gibt es Möglichkeiten der Berufsausbildung, die an die Bedürfnisse von psychisch behinderten jungen Erwachsenen angepasst sind. Die Ausbildung findet in Berufsbildungswerken statt (in Berlin im BBW-RKI: www.drkberlin.de/rkinstitut/index.htm). Fragen der Förderung und Anmeldung beantwortet die zuständige Arbeitsagentur. Zuverdienst Gerade für langjährig erkrankte Menschen haben Arbeit und Beschäftigung eine besondere Bedeutung für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die Zeit- und Tagesstruktur, das Selbstvertrauen und nicht zuletzt für soziale Anerkennung und Sinnstiftung nach zumeist langen Jah- ren der Ausgrenzung aus der Arbeitswelt. Eine Möglichkeit der Beschäftigung in der regionalen psychiatrischen Versorgung bietet der Zuverdienst, der in Berlin zum Teil öffentlich finanziert wird. Zuverdienste bieten insbesondere chronisch psychisch kranken Menschen eine niedrigschwellige Beschäftigungs- oder Arbeitsmöglichkeit. Dabei können sich die Nutzer nach Absprache mit flexibel gestaltbaren täglichen Arbeitszeiten in verschiedenen Betätigungsfeldern erproben. Zuverdienstangebote berücksichtigen das Leistungsvermögen von chronisch psychisch kranken Menschen und sind speziell auf diese ausgerichtet. Eine geringe Aufwandsentschädigung wird gezahlt. Werkstätten für behinderte Menschen Das Angebot der Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) richtet sich an Menschen mit Behinderung, die nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem Allgemeinen Arbeitsmarkt beschäftigt werden können, jedoch in der Lage sind, ein gewisses Maß an Arbeitsleistung zu erbringen und damit die Aufnahmevoraussetzungen erfüllen. Dabei haben die WfbM alle Menschen mit Behinderung unabhängig von Art und Schwere der Behinderung aufzunehmen. Nach einem Eingangsverfahren, in dem festgestellt werden soll, ob die WfbM die geeignete Einrichtung ist, schließt sich in der Regel eine 2-jährige Förderung zur Verbesserung der Teilhabe am Arbeitsleben im Berufsbildungsbereich der WfbM an. Für Menschen mit Behinderung, die im Anschluss an diese Maßnahmen nicht auf den Allgemeinen Arbeitsmarkt oder in eine berufliche Bildungs- oder Qualifizierungsmaßnahme vermittelt werden können, bieten die Werkstätten im Arbeitsbereich ein breites Angebot an Arbeitsplätzen an, um der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit, den Entwicklungsmöglichkeiten sowie Eignung

Arbeit, Beschäftigung und Ausbildung und Neigung so weit wie möglich Rechnung zu tragen. Im Land Berlin werden für diese Aufgabe von 16 Werkstattträgern zur Zeit rd. 6.800 Werkstattplätze in zahlreichen Betriebsstätten angeboten, die sich auf das gesamte Stadtgebiet verteilen. Neben fünf Werkstattträgern, die sich insbesondere auf die Förderung von Menschen mit seelischer Behinderung eingestellt haben, werden Menschen mit seelischer Behinderung auch bei allen anderen Werkstattträgern aufgenommen. Auskünfte über die berufliche Eingliederung in Werkstätten für behinderte Menschen erteilen die Rehabilitationsträger, insbesondere z. B. die Träger der Sozialhilfe (Bezirksämter), die Bundesagentur für Arbeit (Arbeitsagenturen) und Träger der Rentenversicherung (BfA, LVA u.a.). Selbstverständlich können Auskünfte auch bei allen Werkstattträgern eingeholt werden. Entsprechende Links sind auf der Website der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Berlin e.V. www.wfbm- berlin.de verfügbar. Einen ausführlichen Überblick bieten die Internetseiten der Senatsverwaltug für Integration, Arbeit und Soziales unter www.berlin.de/sen/soziales/ behinderung/erwerbsleben/index.html. Integrationsprojekte Integrationsprojekte bieten Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung, deren Eingliederung in eine sonstige Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt aufgrund von Art und Schwere ihrer Behinderung auf besondere Schwierigkeiten stößt. Hierzu zählen insbesondere Menschen mit geistiger oder psychischer Behinderung oder mit einer schweren Körper-, Sinnes- oder Mehrfachbehinderung. Abgänger aus Werkstätten für behinderte Menschen und Sonderschulen zählen ebenfalls zur Zielgruppe von Integrationsprojekten. Im Unterschied zu anderen Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarkts bieten Integrationsprojekte ihren schwerbehinderten Mitarbeitern arbeitsbegleitende Betreuung durch sozialpädagogisch geschultes Personal an. Die Gewinnerzielung bestimmt nicht alleine das unternehmerische Handeln. Der Unternehmenszweck, die Beschäftigung schwerbehinderter Menschen und die Förderung ihrer beruflichen und gesellschaftlichen Teilhabe, steht im Vordergrund. Im Land Berlin existieren 15 Integrationsprojekte mit insgesamt 535 Mitarbeitern, von denen 250 Menschen mit Behinderungen in Dienstleistungsbereichen wie Garten - u. Landschaftsbau, Gebäudereinigung, Malerei, Gastronomie, Vollkornbäckerei u. Partyservice tätig sind. Adressen von Integrationsprojekten finden Sie unter www.soziale-unternehmen.de. Nähere Auskünfte erhalten Sie auch unter der Telefonnummer (030) 9012 - 7162 im Integrationsamt Berlin. | 13 |

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Arbeit, Beschäftigung <strong>und</strong> Ausbildung<br />

Arbeit hat für jeden Menschen e<strong>in</strong>e zentrale Bedeutung<br />

für se<strong>in</strong> Leben. Dies gilt ebenso für Menschen mit e<strong>in</strong>er<br />

schweren psychischen Erkrankung. Selbst nach e<strong>in</strong>er<br />

Berentung aufgr<strong>und</strong> der psychischen Erkrankung bleibt<br />

die Frage nach e<strong>in</strong>er Beschäftigung bestehen, denn nur<br />

wenige können, wollen <strong>und</strong> sollen „den ganzen Tag nur<br />

behandelt <strong>und</strong> betreut“ werden.<br />

Unter Arbeit ist nicht alle<strong>in</strong>e die Arbeitsstelle auf dem<br />

regulären Arbeitsmarkt zu verstehen, sondern e<strong>in</strong>e große<br />

Vielfalt an Möglichkeiten der Beschäftigung. Dies s<strong>in</strong>d zum<br />

Beispiel ehrenamtliche Tätigkeit, Beschäftigungstagesstätte,<br />

Arbeits- <strong>und</strong> Beschäftigungstherapie, st<strong>und</strong>enweise<br />

Beschäftigung im Zuverdienst, Beschäftigung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Werkstatt für beh<strong>in</strong>derte Menschen, Teilnahme an Maßnahmen<br />

des Arbeitsamtes, Schule <strong>und</strong> Ausbildung, Arbeitsverhältnis<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Integrationsfirma usw. Speziell für<br />

den Personenkreis psychisch erkrankter Menschen liegt e<strong>in</strong><br />

Branchenführer „Soziale Unternehmen Berl<strong>in</strong>“ vor, <strong>in</strong> dem<br />

die Möglichkeiten von Rehabilitations-, Integrations- <strong>und</strong><br />

Zuverdienstbetrieben beschrieben werden. E<strong>in</strong>e Möglichkeit<br />

sich zu <strong>in</strong>formieren ist die Internetseite www.sozialeunternehmen-berl<strong>in</strong>.de.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus gibt es Möglichkeiten der Berufsausbildung,<br />

die an die Bedürfnisse von psychisch beh<strong>in</strong>derten jungen<br />

Erwachsenen angepasst s<strong>in</strong>d. Die Ausbildung f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> Berufsbildungswerken<br />

statt (<strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> im BBW-RKI: www.drkberl<strong>in</strong>.de/rk<strong>in</strong>stitut/<strong>in</strong>dex.htm).<br />

Fragen der Förderung <strong>und</strong><br />

Anmeldung beantwortet die zuständige Arbeitsagentur.<br />

Zuverdienst<br />

Gerade für langjährig erkrankte Menschen haben Arbeit<br />

<strong>und</strong> Beschäftigung e<strong>in</strong>e besondere Bedeutung für die<br />

Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die Zeit- <strong>und</strong> Tagesstruktur,<br />

das Selbstvertrauen <strong>und</strong> nicht zuletzt für soziale<br />

Anerkennung <strong>und</strong> S<strong>in</strong>nstiftung nach zumeist langen Jah-<br />

ren der Ausgrenzung aus der Arbeitswelt. E<strong>in</strong>e Möglichkeit<br />

der Beschäftigung <strong>in</strong> der regionalen psychiatrischen<br />

Versorgung bietet der Zuverdienst, der <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zum Teil<br />

öffentlich f<strong>in</strong>anziert wird.<br />

Zuverdienste bieten <strong>in</strong>sbesondere chronisch psychisch<br />

kranken Menschen e<strong>in</strong>e niedrigschwellige Beschäftigungs-<br />

oder Arbeitsmöglichkeit. Dabei können sich die Nutzer<br />

nach Absprache mit flexibel gestaltbaren täglichen Arbeitszeiten<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Betätigungsfeldern erproben.<br />

Zuverdienstangebote berücksichtigen das Leistungsvermögen<br />

von chronisch psychisch kranken Menschen <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d<br />

speziell auf diese ausgerichtet. E<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Aufwandsentschädigung<br />

wird gezahlt.<br />

Werkstätten für beh<strong>in</strong>derte Menschen<br />

Das Angebot der Werkstätten für beh<strong>in</strong>derte Menschen<br />

(WfbM) richtet sich an Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung, die<br />

nicht, noch nicht oder noch nicht wieder auf dem Allgeme<strong>in</strong>en<br />

Arbeitsmarkt beschäftigt werden können, jedoch<br />

<strong>in</strong> der Lage s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> gewisses Maß an Arbeitsleistung zu<br />

erbr<strong>in</strong>gen <strong>und</strong> damit die Aufnahmevoraussetzungen erfüllen.<br />

Dabei haben die WfbM alle Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung<br />

unabhängig von Art <strong>und</strong> Schwere der Beh<strong>in</strong>derung<br />

aufzunehmen.<br />

Nach e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>gangsverfahren, <strong>in</strong> dem festgestellt werden<br />

soll, ob die WfbM die geeignete E<strong>in</strong>richtung ist, schließt<br />

sich <strong>in</strong> der Regel e<strong>in</strong>e 2-jährige Förderung zur Verbesserung<br />

der Teilhabe am Arbeitsleben im Berufsbildungsbereich<br />

der WfbM an. Für Menschen mit Beh<strong>in</strong>derung, die im<br />

Anschluss an diese Maßnahmen nicht auf den Allgeme<strong>in</strong>en<br />

Arbeitsmarkt oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e berufliche Bildungs- oder<br />

Qualifizierungsmaßnahme vermittelt werden können, bieten<br />

die Werkstätten im Arbeitsbereich e<strong>in</strong> breites Angebot<br />

an Arbeitsplätzen an, um der unterschiedlichen Leistungsfähigkeit,<br />

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