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A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 8<br />
Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />
Es ist niemanden damit gedient, einen<br />
„unpassenden“ <strong>Hund</strong> in eine „nette“ Familie<br />
zu vermitteln an dessen Ende beide Parteien<br />
überfordert und unglücklich sind. Eine richtige<br />
<strong>Partner</strong>schaft muss „passen“ oder man muss<br />
dazu lernen, damit sie „passt“. Dieses Dazulernen<br />
muss aber realistischerweise auch möglich<br />
sein und nicht an bereits erkennbaren Umständen<br />
scheitern. Um sich dann vereinsseitig mit<br />
einer achselzuckenden Feststellung „… hätte<br />
ja auch klappen können, wenn…“ herauszureden.<br />
Da scheitern Vermittlungen, die bereits im<br />
Vorfeld zum Scheitern verurteilt waren… und<br />
niemand hat es kommen sehen: nicht der Vermittler,<br />
nicht der Vorkontrolleur, nicht der<br />
Halter selbst, obwohl…<br />
Der Halter gerade arbeitslos ist, gegenwärtig<br />
viel Zeit für einen <strong>Hund</strong> hat… und ihn<br />
auch vermittelt bekommt. Nach 3 Wochen<br />
steht der <strong>Hund</strong> wieder auf der HP des Vereins<br />
XY: „… sucht leider aus berufsbedingten<br />
Gründen wieder ein neues Zuhause.“<br />
Bedarf es hellseherischer Fähigkeiten, um<br />
in Erwägung zu ziehen, dass man – gerade<br />
arbeitslos – genauso gut gerade wieder Arbeit<br />
bekommen kann…?<br />
Der <strong>Hund</strong>, zugehörig einer Jagdhundrasse,<br />
wieder abgegeben wird, weil er die Kaninchen<br />
der Familie jagt. Nun wird vom Verein<br />
eine Familie „ohne Kleintiere“ gesucht.<br />
Wieso wird die Familie – spätestens bei der<br />
Vorkontrolle – nicht auf ihre Kenntnisse<br />
und Erfahrungen hinsichtlich der Kontrolle<br />
eines Jagdtriebes überprüft? Wieso<br />
„glaubt“ man mündlichen Versicherungen,<br />
das „schon zu schaffen“, anstatt sich als<br />
Vorkontrolleur durch genaues, gezieltes<br />
Hinterfragen über das „wie denn…?“ ein<br />
besseres Bild über die Kenntnisse der Halter<br />
zu machen?<br />
Ein sehr agiler, junger, arbeitstriebiger<br />
<strong>Hund</strong> an ein älteres Ehepaar vermittelt<br />
wird, das lt. Vorkontrolle einen<br />
„wunderbaren, großen, eingezäunten Garten“<br />
besitzt, in dem der <strong>Hund</strong> nach<br />
„Herzenslust“ toben kann. Der <strong>Hund</strong> wurde<br />
nach weniger als 4 Wochen zurückgegeben,<br />
weil die Halter auf den Spaziergängen<br />
total mit dem <strong>Hund</strong> überfordert waren und<br />
im Garten - nunmehr einzige Betätigungsquelle<br />
des <strong>Hund</strong>es - im Alleingang, alles<br />
verbellt und gejagt wurde (einschließlich<br />
Passanten und Nachbarn). Nicht<br />
„vorhersehbar“….?<br />
Der Vermittlungshund des Tierschutzvereines<br />
XY zum dritten Mal innerhalb der Pflegestellen<br />
umgesetzt wird, weil niemand Erfahrung<br />
mit einem „Schutz- bzw. Territorialtrieb“<br />
und seinen Auswirkungen (wenn<br />
unkontrolliert) hat. Da es wieder einmal<br />
DRINGENDST ist, wird die erstbeste Pflegestelle,<br />
die sich meldet, mit offenen Armen<br />
empfangen… und bekommt den <strong>Hund</strong> als<br />
Pflegestelle Nr. 4. Kritische Überprüfung,<br />
ob nun wenigstens DIESE Pflegestelle die<br />
notwendige Erfahrung mitbringt… unerwünscht<br />
und auch nicht möglich, wenn<br />
man als Verein derart mit dem Rücken zur<br />
Wand steht.<br />
Ein Welpe als „Spielkamerad“ zu einer 10jährigen,<br />
an HD-leidenden Hündin vermittelt<br />
wird und man „überrascht“ ist, dass die<br />
alte Hündin sich nicht mit dem aufdringlichen<br />
Welpen („der will doch nur spielen…“)<br />
versteht und ihn regelmäßig wegreißt.<br />
Halter unerfahren – Vermittler/<br />
Vorkontrolleur ebenso!<br />
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