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„Dortmunder Appell“ News...<br />
Im Juni wurde der Dortmunder Appell für eine<br />
Wende in der <strong>Hund</strong>ezucht zum Wohle der <strong>Hund</strong>e<br />
veröffentlicht. Nun, etwa ein halbes Jahr später,<br />
kann man eine erste Bilanz ziehen. Von den<br />
Zahlen her stellt sich das so dar: knapp 2.400 öffentliche<br />
Unterstützerinnen und Unterstützer,<br />
darüber hinaus weitere 450 nicht-öffentliche.<br />
Diese Zahlen sind wichtig, geben aber nur einen<br />
kleinen Einblick. Man muss immer bedenken,<br />
dass die knapp 3.000 Unterstützer zustande gekommen<br />
sind unter der Bedingung einer weitgehenden<br />
Nachrichtensperre der Medien. Alle <strong>Hund</strong>ezeitung<br />
wie auch die allgemeinen Medien in<br />
Print und TV sind informiert, aber nur Wuff und<br />
<strong>Hund</strong>eWelt und einige wenige andere berichteten.<br />
Auch ein Redakteur des NDR wurde <strong>von</strong><br />
diesem zurückgepfiffen als er über den Dortmunder<br />
Appell berichten wollte. Deutschland ist hier<br />
wohl noch um mehr als ein Jahr hinter Großbritannien<br />
zurück.<br />
Es ist auch bemerkenswert, dass bisher praktisch<br />
keinerlei Berichterstattung über "Pedigree Dogs<br />
Exposed" stattgefunden hat, eine BBC-<br />
Dokumentation, die in England heute jedes<br />
Kind kennt. Die großen Player und Werbeanzeigenschalter<br />
der <strong>Hund</strong>ewirtschaft scheinen in<br />
Deutschland mehr Macht zu haben.<br />
So waren wir schon etwas erstaunt, als um den<br />
1.November herum die Unterstützungserklärungen<br />
wirklich im Minutentakt hereinkamen, gut<br />
400 in 3 Tagen. Die Erklärung war schnell gefunden:<br />
Tasso hatte in einem seiner Newsletter berichtet.<br />
Für uns war diese große Resonanz ein<br />
Beleg, dass der Dortmunder Appell bei den<br />
"normalen" <strong>Hund</strong>efreunden sehr positiv aufgenommen<br />
wird, wenn sie ihn nur kennen.<br />
In den Foren hat sich inzwischen eine breite Diskussion<br />
entfaltet. Wie zu erwarten auch mit dem<br />
üblichen Gezerre. Manche Züchter stoßen sich an<br />
der Forderung nach "unabhängiger Kontrolle"<br />
der Zucht. Es wird Angst gemacht vor einem<br />
S E I T E 1 2<br />
Bürokratie-Moloch und behauptet, es gäbe bereits<br />
genug Kontrolle. Auch wurde den Initiatoren<br />
des Dortmunder Appells <strong>von</strong> einigen Züchtern<br />
unterstellt, damit einfach nur Geld verdienen<br />
zu wollen. Jeder, der seriös und ernsthaft an<br />
die Arbeit herangeht, kann auch eine entsprechend<br />
seriöse Entgeltung seiner Leistung erwarten.<br />
Auch ein Züchter verschenkt nicht seine<br />
Welpen und auch kein Tierarzt kann es sich leisten<br />
kostenlos zu arbeiten. Wenn mit einem <strong>Hund</strong>e-TÜV<br />
Geld verdient wird, so ist das vollkommen<br />
redlich, solange auch die Arbeit redlich gemacht<br />
wird.<br />
In seinem Bericht zur Lage der <strong>Hund</strong>ezucht <strong>von</strong><br />
November 2009 hat der Ausschuss für Tierschutz<br />
des britischen Parlamentes schließlich auch ausdrücklich<br />
empfohlen, gesetzliche Regelungen für<br />
die Kontrolle der <strong>Hund</strong>ezucht einzuführen. Würde<br />
die Selbstkontrolle der Zucht funktionieren,<br />
hätten wir die heutigen Probleme nicht.<br />
Anfang Dezember wurde schließlich eine Dokumentation<br />
zum Dortmunder Appell herausgegeben:<br />
"Unsere Stimmen für den <strong>Hund</strong>". 40 Autorinnen<br />
und Autoren haben einen ganz persönlichen<br />
Bericht beigetragen. Auch solche Aktionen<br />
tragen dazu bei, den Dortmunder Appell und<br />
sein Ansinnen nach und nach unübersehbar zu<br />
machen.<br />
Ein guter erster Schritt ist gemacht, aber ein langer<br />
Weg liegt noch vor uns.<br />
Initiatoren und Ansprechpartner:<br />
Christoph Jung<br />
Sprecher Initiative Petwatch<br />
info@petwatch.de<br />
Heike Beuse<br />
Sprecherin Qualitätsmanagement Zucht<br />
<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> GbR<br />
info@absolut-hund.de