Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 0<br />
Aus dem Alltag geplaudert...<br />
Es kann zu einem Fluch werden, die oft SEHR<br />
deutlich negativen Körpersignale vieler (ich<br />
möchte fast sogar sagen "aller") unserer <strong>Hund</strong>e<br />
zu erkennen! Sehr wenigen <strong>Hund</strong>en geht es tatsächlich<br />
gut bei uns, sie machen nur wirklich<br />
gut das Beste draus! Das ist Fakt und meine<br />
persönliche Überzeugung, nicht NUR über Erfahrungen,<br />
gesammelt aus meiner Zeit als <strong>Hund</strong>everhaltenstherapeutin<br />
heraus. Nein, auch<br />
gefestigt durch die neu gewonnene Erkenntnisse,<br />
die ich bei der Aufarbeitung meiner diversen<br />
<strong>Hund</strong>e-Halter-Bekanntschaften und der<br />
vielen, vielen unterschiedlichsten <strong>Hund</strong>ebegegnungen<br />
die ich im Verlauf meines Lebens schon<br />
hatte. Unangenehme Erkenntnisse, zu denen<br />
ich oft nur über Umwege kam.<br />
Wir reden hier <strong>von</strong> zig Duzend, denn ich suchte<br />
bereits seit frühster Kindheit an, die Nähe zu<br />
diesen Tieren! Egal wie und wo ich an einen<br />
<strong>Hund</strong> heran kommen konnte! Meiner Mutter<br />
stehen noch heute die Haare zu Berge bei dem<br />
Gedanken daran, da bin ich sicher! Ob ich an<br />
meinen unerfreulichen Erstkontakt, mit dem<br />
nassen angeleinten <strong>Hund</strong> vor dem Supermarkt<br />
als Kleinkind zurück denke, oder an ein Erlebnis<br />
auf nahegelegenem Reiterhof, auf dem<br />
mich irgendwann ganz plötzlich, die sonst IM-<br />
MER eingesperrten Hofhunde angefallen haben....<br />
NIEMALS waren für mich die <strong>Hund</strong>e<br />
Schuld daran! Vielleicht ist es genau das, was<br />
mich zu einer (wie ich finde... hüstel!) guten<br />
Verhaltenstherapeutin macht...?!?<br />
Jede <strong>Hund</strong>ebegegnung wird <strong>von</strong> einem kompetenten,<br />
gewissenhaften Therapeuten/ bzw.<br />
Trainer reflektiert, ob dieser das nun will oder<br />
nicht! Es geschieht ganz automatisch, wenn<br />
man das gewisse Talent, den Blick, das Händchen<br />
(wie auch immer man es nennen möchte)<br />
für dieses Handwerk besitzt! Diese "Gabe" lässt<br />
sich nicht einfach aus- oder abschalten und<br />
kann auch zu einem Fluch werden! Man muss<br />
sich regelrecht "Scheuklappen" aufsetzen, ein<br />
dickes Fell zulegen oder ähnliches, um noch auf<br />
die Straße gehen zu können. Nach wie vor gibt<br />
es Momente, in denen ich es NICHT schaffe<br />
und schreien möchte. Hin und wieder tue ich<br />
das sogar, oft in mich hinein, manchmal aber<br />
auch laut!<br />
Auch meine Erinnerungen an alle <strong>Hund</strong>eschicksale,<br />
die aus einer Zeit VOR meiner Ausbildung<br />
zur Problemhundetherapeutin und<br />
Gebrauchshundeausbilderin stammen, sind<br />
durch dieses unvermeidbare Aufarbeiten, zu<br />
einem mehr oder weniger traurigen Bild<br />
"verkommen"! Frühere Verhaltensauffälligkeiten<br />
erklärten sich urplötzlich <strong>von</strong> selber und im<br />
selben Moment erkannte ich die Schuld und die<br />
eigene Fahrlässigkeit, bzw. mein damaliges<br />
Unvermögen und auch mein unendliches Glück<br />
in vielen brenzligen Situationen, das ich ohne<br />
Zweifel hatte!<br />
Teilweise war die Erkenntnis ein echter Schock<br />
für mich und das gebe ich nur sehr ungerne zu.<br />
Damals wusste ich es nicht besser und handelte<br />
nach bestem Wissen und Gewissen. Heute weiß<br />
ich, das ich weit mehr hätte wissen müssen, um<br />
mit <strong>Hund</strong>en umzugehen! Zu meiner eigenen<br />
Verteidigung, ich hatte in diesen Zeiten nie einen<br />
eigenen <strong>Hund</strong>, vielleicht genau aus dieser<br />
Verantwortung heraus? Bewusst ist mir das<br />
alles jedenfalls erst die letzten Jahre nach meiner<br />
Ausbildung geworden!<br />
Gerade während oder kurz nach der Ausbildung,<br />
meist hochmotiviert und dazu bereit der<br />
gesamten Welt sein geballtes Wissen über<br />
<strong>Hund</strong>e zu vermitteln fällt man tief, trifft man<br />
auf die "übliche" Mauer aus Beratungsresistenz<br />
und Ablehnung der Sorte Mensch, die nicht geholfen<br />
werden wollen! Man will doch schließlich<br />
helfen, unverbindlich NUR helfen! Dabei vergisst<br />
ein Greenhorn sehr schnell, das dazu Dinge<br />
gesagt werden müssen, die <strong>Hund</strong>ehalter im<br />
Normalfall aber gar nicht hören, bzw. wahrhaben<br />
WOLLEN.<br />
Weiter...