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Neue Partner von Absolut-Hund

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R E P O R T<br />

www.absolut-hund.de<br />

A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Dortmunder Appell<br />

... für eine Wende in der Zucht zum Wohle der <strong>Hund</strong>e<br />

Rasseportrait<br />

Australian Shepherd<br />

Gesundheit<br />

Degenerative Myelopathie<br />

Tierschutz: Augen auf!<br />

0 1 . J A N U A R 2 0 1 0


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

CAT4DOGS<br />

Inh. Cathrin Laurenz<br />

33824 Werther<br />

Problemhundetherapeutin,<br />

Gebrauchshundeausbilderin<br />

E-Mail: info@cat4dogs.de<br />

Mobil: 0176 / 297 289 14<br />

www.cat4dogs.de<br />

www.absolut-hund.de - info@absolut-hund.de Hotline: 0171-3225261<br />

Antje Henze<br />

passion4dogs<br />

Hagener Str. 283<br />

58256 Ennepetal<br />

Petra Marx<br />

alp-traumhund Problemhundetherapie<br />

Hammer Straße 73d<br />

45239 Essen<br />

Telefon: 0160. 8 55 50 25<br />

anfrage@alp-traumhund.de<br />

www.alp-traumhund.de<br />

Telefon: 02333-631140<br />

Telefax: 02333-631146<br />

E-Mail: a.henze@passion4dogs.de<br />

www.passion4dogs.de<br />

S E I T E 2


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 3<br />

Trick-Dog & Co.: Spiel, Sport &<br />

Spaß mit dem <strong>Hund</strong><br />

„Dortmunder Appell“ - News...<br />

Inhalt:<br />

Inhalt:<br />

VDHW News<br />

Termine ………………........……4<br />

Ausbildungen<br />

Prüfungsabsolventen……………7<br />

Weiterbildung<br />

Seminare & Sport………...……..8<br />

Fluch & Segen<br />

Aus dem Alltag geplaudert……. 9<br />

„Dortmunder Appell“<br />

News ……..…………………….12<br />

Tierschutz-Vorkontrollen<br />

Mehr Schein als Sein?................15<br />

Tierschutz-Vergehen<br />

Der Alltag in unserer Mitte……23<br />

<strong>Hund</strong>ekauf?<br />

Augen auf!................................24<br />

Gesundheit<br />

Todesurteil: Degenerative Myelopathie…………………………..25<br />

Symmetrische lupoide Onychodystrophie<br />

(SLO)………….…..29<br />

Erste Hilfe am <strong>Hund</strong> ………...31<br />

Ernährung<br />

Nahrungsergänzungen………...35<br />

Dies & Das…………………….. 37<br />

Rasseportrait<br />

Australian Shepherd …………..39<br />

Lesenswert……….……………..42<br />

Rechtsprechung<br />

Urteile…….…………………….43<br />

Wachstum<br />

Neuzugänge…………………….46<br />

Ausbildung<br />

Möglichkeiten…………………..47


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 4<br />

<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> News...<br />

Wir haben uns entschlossen, den VDHW-Report<br />

zukünftig <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> - Report zu nennen. Der<br />

Hintergrund zu dieser Umstellung liegt in der<br />

Missdeutung der Namensgebung. Da <strong>Absolut</strong>-<br />

<strong>Hund</strong> mit der Benennung "Verband der <strong>Hund</strong>e-<br />

Welt" nicht den Verband als Verband verkörpern<br />

will, sondern lediglich den Zusammenhalt/<br />

Zusammenschluss Gleichgesinnter zum Ausdruck<br />

bringen wollte, hat sich nach einiger Zeit die<br />

Problematik zum Verständnis heraus gestellt. <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong><br />

ist nicht daran gelegen, einen Verband<br />

mit Mitgliedern und Statuten sowie Versammlungen<br />

etc. mit Vereinscharakter auf zu<br />

bauen. Der gebildete Zusammenschluss Gleichgesinnter<br />

findet über Leistungspakete und Kooperation<br />

statt. Alle Kooperationspartner sind eigenverantwortlich<br />

in ihrer Arbeit. <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong><br />

GbR kontrolliert jährlich die Qualität der Kooperationspartner,<br />

um so ein Netzwerk in Kompetenz<br />

und Qualität für alle <strong>Hund</strong>einteressierten bieten<br />

zu können.<br />

Termine für die nächsten Ausbildungskurse:<br />

Januar 2010<br />

DOGLIVE in Münster NRW am 23.-24. Januar<br />

2010 findet zum 2. Mal die große <strong>Hund</strong>emesse in<br />

Münster statt.<br />

DIE MESSE - Zwei Tage volles Programm<br />

Samstag, 23.01.2010<br />

Sonntag, 24.01.2010<br />

Mitmachen und Ausprobieren<br />

Aktionsprogramm: – Gehorsamkeits-Parcours<br />

Geschicklichkeits-Parcours<br />

Agility-Jedermann-Parcours<br />

Schnupperkurse für Flyball<br />

Große Show und Informationsbühne in der Messehalle<br />

Mitte, moderiert <strong>von</strong> Klaus-Peter Kirchhoff<br />

mit Merlin<br />

DOGLIVE Academy im Grünen Saal<br />

Fachinformationen u.a. mit:<br />

Dr. Dorit Feddersen-Petersen<br />

Herr Kai-Uwe Klabes<br />

Veterinären<br />

<strong>Hund</strong>etrainern<br />

Workshop-Fläche<br />

Renate´s Film-Tier-Ranch<br />

Norbert Heisterkamp: Autogrammstunde täglich<br />

2 Stunden auf dem Raiffeisen-Markt-Stand; Comedy<br />

Dog Show<br />

Dogfarm Showteam, sponsered by Greyhound<br />

Herr Mathias Kellner; Zwingeranlagen Kellner<br />

u.v.a.<br />

DOGLIVE Ralley<br />

Zeigen Sie, was Ihr <strong>Hund</strong> kann und machen Sie<br />

mit bei der DOGLIVE-Rallye. An verschiedenen<br />

Stationen testen Sie Gehorsamkeit und Geschicklichkeit<br />

Ihres vierbeinigen Freundes. Für jede Aktion,<br />

bei der Sie mitgemacht haben, bekommen<br />

Sie auf Ihrer Rallye-Karte einen Stempel. Am<br />

Ende erhalten Sie eine Urkunde und die Chance<br />

auf einen großen Gewinn.<br />

Raiffeisen-Markt-Gewinnspiel<br />

Gewinnen Sie einen <strong>von</strong> 2 LCD Flachbild-<br />

Fernsehern!<br />

Die Messe-Themen im Überblick<br />

<strong>Hund</strong>ezubehör und Accessoires<br />

<strong>Hund</strong>enahrung<br />

<strong>Hund</strong>epflege und Hygiene<br />

<strong>Hund</strong>egesundheit<br />

<strong>Hund</strong>emode<br />

Reisen mit <strong>Hund</strong><br />

Wohnen mit <strong>Hund</strong><br />

Spiel und Sport<br />

Ausbildung und <strong>Hund</strong>eerziehung<br />

Berufe rund um den <strong>Hund</strong><br />

<strong>Hund</strong>erassen<br />

Wir sind auf der Messe an Stand Nr.: A 662 Halle<br />

Mitte zu finden und freuen uns über Ihren Besuch.


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 5<br />

<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> News...<br />

Februar 2010<br />

Ausbildung HVT<br />

<strong>Hund</strong>everhaltenstherapeut<br />

Beginn 06.02.<br />

10 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />

Essen<br />

2.100,00 Euro<br />

Ratenzahlung möglich<br />

info@absolut-hund.de<br />

Ausbildung zum MTT<br />

Mantrailing Trainer<br />

Beginn 13.02.<br />

5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />

Schleswig- Holstein<br />

Schiphorst<br />

840,00 Euro<br />

Ratenzahlung möglich<br />

info@absolut-hund.de<br />

März 2010<br />

Ausbildung HHT<br />

<strong>Hund</strong>ehaltertrainer<br />

Beginn 13.03.<br />

5 Wochenenden(Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />

Gronau<br />

(Westfalen)<br />

980,00 Euro<br />

Ratenzahlung möglich<br />

info@absolut-hund.de<br />

April 2010<br />

Mantrailing Schnupperseminar<br />

10.04.<br />

Schleswig- Holstein<br />

30,00 Euro<br />

info@absolut-hund.de<br />

Infoveranstaltung zum Thema:<br />

Kommunikation Mensch/<strong>Hund</strong><br />

16.04.<br />

Emden<br />

15,00 Euro<br />

info@absolut-hund.de<br />

Infoveranstaltung zum Thema:<br />

Aggressionen bei <strong>Hund</strong>en<br />

30.04.<br />

Emden<br />

15,00 Euro<br />

info@absolut-hund.de<br />

Mai 2010<br />

Ausbildung zum MTT<br />

Mantrailing Trainer<br />

Beginn 01.05.<br />

5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />

Gronau<br />

(Westfalen)<br />

840,00 Euro<br />

Ratenzahlung möglich<br />

info@absolut-hund.de<br />

Ausbildung HHT<br />

<strong>Hund</strong>ehaltertrainer<br />

Beginn 08.05.<br />

5 Wochenenden(Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />

Emden<br />

980,00 Euro<br />

Ratenzahlung möglich<br />

info@absolut-hund.de<br />

Mantrailing Seminar<br />

22./23.05.<br />

Emden<br />

160,00 Euro<br />

info@absolut-hund.de


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 6<br />

<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> News...<br />

Juni 2010<br />

Ausbildung HHT<br />

<strong>Hund</strong>ehaltertrainer<br />

Beginn 05.06.<br />

5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />

Augsburg<br />

980,00 Euro<br />

Ratenzahlung möglich<br />

info@absolut-hund.de<br />

Ausbildung HVT<br />

<strong>Hund</strong>everhaltenstherapeut<br />

Beginn 26.06.<br />

10 Wochenenden(Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />

Stuttgart<br />

2.100,00 Euro<br />

Ratenzahlung möglich<br />

info@absolut-hund.de<br />

Seminar für Verhaltensauffällige <strong>Hund</strong>e<br />

12.06.<br />

Essen<br />

80,00 Euro<br />

info@absolut-hund.de<br />

Juli 2010<br />

Ausbildung zum MTT<br />

Mantrailing Trainer<br />

Beginn 17.07.<br />

5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />

Berlin<br />

840,00 Euro<br />

Ratenzahlung möglich<br />

info@absolut-hund.de<br />

Mantrailing Schnupperseminar<br />

03.07.<br />

Gronau<br />

(Westfalen)<br />

30,00 Euro<br />

info@absolut-hund.de<br />

August 2010<br />

Ausbildung HHT<br />

<strong>Hund</strong>ehaltertrainer<br />

Beginn 14.08.<br />

5 Wochenenden(Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />

Berlin<br />

980,00 Euro<br />

Ratenzahlung möglich<br />

info@absolut-hund.de<br />

Ausbildung zum MTT<br />

Mantrailing Trainer<br />

Beginn 14.08.<br />

5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />

Emden<br />

840,00 Euro<br />

Ratenzahlung möglich<br />

info@absolut-hund.de<br />

September 2010<br />

Ausbildung zum MTT<br />

Mantrailing Trainer<br />

Beginn 18.09.<br />

5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />

Augsburg<br />

840,00 Euro<br />

Ratenzahlung möglich<br />

info@absolut-hund.de<br />

Mantrailing Schnupperseminar<br />

04.09.<br />

Berlin<br />

30,00 Euro<br />

info@absolut-hund.de


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 7<br />

<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> News...<br />

Oktober 2010<br />

Mantrailing Schnupperseminar<br />

09.10.<br />

Emden<br />

30,00 Euro<br />

info@absolut-hund.de<br />

Seminar für Verhaltensauffällige <strong>Hund</strong>e<br />

30.10.<br />

Stuttgart<br />

80,00 Euro<br />

info@absolut-hund.de<br />

November 2010<br />

Mantrailing Schnupperseminar<br />

06.11.<br />

Augsburg<br />

30,00 Euro<br />

info@absolut-hund.de<br />

Dagmar Wiggenhorn hat die Ausbildung zur<br />

<strong>Hund</strong>everhaltenstherapeutin erfolgreich abgelegt.<br />

Wir gratulieren<br />

zur<br />

bestandenen Prüfung!<br />

NEU******* Ab sofort bietet <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> eine Ausbildung<br />

zum Mantrailing Trainer (MTT) in Theorie und<br />

Praxis an. Bitte sprechen Sie uns an ! Tel: 0171 / 322 526 1<br />

oder über unser Kontaktfomular. *******NEU


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Seminare & Weiterbildung...<br />

Seminare werden durch <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> und<br />

auch den einzelnen Kooperationspartnern<br />

direkt angeboten. Im Zuge des Wachstum<br />

können Sie mehr und mehr Angebote in Ihrer<br />

Region nutzen.<br />

Die Ausschreibungen finden Sie auf den Seiten<br />

<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> unter Seminare und auf<br />

den Seiten der einzelnen <strong>Partner</strong>.<br />

Jeder <strong>Partner</strong> bietet unabhängig <strong>von</strong> <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong><br />

eigene Seminare, Vorträge und Informationsveranstaltungen<br />

an. Bitte informieren<br />

Sie sich bei Interesse auf den einzelnen<br />

Seiten…..<br />

Weiterbildungen sind für Nutzer des Dienstleistungspaketes<br />

VDHW. Hier werden Schulungen<br />

in verschiedenen Bereichen durchgeführt.<br />

• nonverbale Aufbauarbeit<br />

• weiterführende Aufbauarbeit<br />

• Trick Dog<br />

• Dog Dance<br />

• Agility<br />

• Obedience<br />

• Ball treiben<br />

• etc.<br />

Um die Arbeitsweise <strong>von</strong> <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> auch<br />

im sportlichen Bereich abzusichern, werden<br />

engagierte und interessierte Kooperationspartner<br />

zu Leistungsrichtern ausgebildet.<br />

S E I T E 8


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 9<br />

Aus dem Alltag geplaudert...<br />

Vorsicht, denn das Fachwissen kann auch zum<br />

Fluch werden...<br />

Der Beruf des <strong>Hund</strong>everhaltenstherapeuten,<br />

bzw. der des <strong>Hund</strong>ehaltertrainers stellt für viele<br />

Menschen eine Art Traumberuf dar. Wie oft<br />

habe ich diese Worte schon gehört: "Toll, mit<br />

Tieren würde ich auch gerne arbeiten!" oder<br />

"<strong>Hund</strong>etrainer, ja das wäre noch was...!" etc.<br />

etc. etc. Von dem Tag an, als sich aus meiner<br />

fixen Idee beruflich mit <strong>Hund</strong>en zu arbeiten,<br />

plötzlich so etwas wie eine reale Chance auftat,<br />

liebe ich meinen Beruf und glaube tatsächlich,<br />

es ist meine Berufung! Hochmotiviert bildete<br />

ich mich aus und weiter und durchlebte dabei<br />

einige emotionale Höhen und Tiefen, mit denen<br />

ich vor Beginn so GAR NICHT gerechnet hatte.<br />

Darum schreibe ich diese kleine Anekdote für<br />

diejenigen, die ähnlich wie ich damals, diesen<br />

Beruf durch eine "rosarote Brille" sehen. Über<br />

die Schattenseiten und Schwierigkeiten, die<br />

hinter den Kulissen bleiben, bzw. gerne auch<br />

mal gehalten werden, erfährt man oft erst einige<br />

hundert Euro später. Vorsicht mit dem was<br />

man sich wünscht.... Denn in der Branche<br />

<strong>Hund</strong> geht es viel mehr um Prestige, Ruhm,<br />

Anerkennung, wie auch um Neid, Missgunst<br />

und natürlich ums liebe Geld, als man denkt.<br />

Der <strong>Hund</strong> an sich und seine Bedürfnisse, bleiben<br />

dabei auch gerne (oder ungern) mal auf der<br />

Strecke.<br />

Nun gut, dies ist man mit knapp Mitte 30 und<br />

einigen Jahren der Selbstständigkeit, als freiberufliche<br />

Mediengestalterin nicht anders <strong>von</strong> der<br />

"ach so freien dt. Marktwirtschaft" gewohnt<br />

und darauf war ich vorbereitet. In der Medienbranche,<br />

das wurde mir damals schnell klar, ist<br />

nix zu machen und dort bleiben die Menschen<br />

wie sie sind. Ganz nach dem Motto: Mehr<br />

Schein als Sein und das, (wenn denn nötig!)<br />

problemlos auch als Schwein!<br />

NICHT meine Welt! Anders die <strong>Hund</strong>ebran-<br />

che, war irgendwann dann mein (zugegeben!)<br />

leicht naiver Gedanke! <strong>Hund</strong>emenschen sind<br />

schließlich ALLE verbunden durch die Liebe<br />

zum <strong>Hund</strong>, haben so wenigstens den einen gemeinsamen<br />

Nenner und sei dieser auch noch so<br />

klein....! FALSCH gedacht, denn um die Gesundheit<br />

der Tiere geht es in der sogenannten<br />

Fachwelt meist nur dann, wenn es sich gut vermarkten<br />

lässt und selbst da klaffen Theorie<br />

und Praxis weit auseinander!<br />

Ich war und bin nach wie vor dazu bereit, genau<br />

dies hier im deutschsprachigen Raum zu<br />

verändern und dankbar über das starke<br />

VDHW-Team an meiner Seite. Wir arbeiten<br />

gemeinsam mit vereinten Kräften daran, dem<br />

<strong>Hund</strong> ein möglichst artgerechtes Leben in unserer<br />

Gesellschaft zu ermöglichen. Das ist ein<br />

harter, unbequemer Weg und man macht sich<br />

wenig Freunde, wenn man ihn geht! Allein ein<br />

aussichtsloses Unterfangen!<br />

Als Team immer noch nicht wirklich leicht<br />

aber machbar! Das sind alles rein wirtschaftliche<br />

Punkte, die man sich nüchtern an fünf Fingern<br />

abrechnen kann (reich werden die Wenigsten<br />

dabei!). Was aber häufig unterschätzt wird,<br />

ist die emotionale Belastung dieses Berufs.<br />

Man lernt Dinge zu sehen, die nicht immer<br />

schön zu sehen sind, besonders dann nicht,<br />

wenn dies auf der "privaten" Ebene geschieht<br />

und man keinen Einfluss darauf hat.<br />

JEDER <strong>Hund</strong>, der einem begegnet zeigt deutlich<br />

durch seine Körpersprache, was man <strong>von</strong><br />

seiner Situation zu halten hat. Es mag sich<br />

übertrieben, vielleicht sogar arrogant für den<br />

ein oder anderen Leser anhören, aber ich bin<br />

mir sicher, so gut wie jeder <strong>Hund</strong>e-"fachmann"<br />

unterschreibt diese Aussage!<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 0<br />

Aus dem Alltag geplaudert...<br />

Es kann zu einem Fluch werden, die oft SEHR<br />

deutlich negativen Körpersignale vieler (ich<br />

möchte fast sogar sagen "aller") unserer <strong>Hund</strong>e<br />

zu erkennen! Sehr wenigen <strong>Hund</strong>en geht es tatsächlich<br />

gut bei uns, sie machen nur wirklich<br />

gut das Beste draus! Das ist Fakt und meine<br />

persönliche Überzeugung, nicht NUR über Erfahrungen,<br />

gesammelt aus meiner Zeit als <strong>Hund</strong>everhaltenstherapeutin<br />

heraus. Nein, auch<br />

gefestigt durch die neu gewonnene Erkenntnisse,<br />

die ich bei der Aufarbeitung meiner diversen<br />

<strong>Hund</strong>e-Halter-Bekanntschaften und der<br />

vielen, vielen unterschiedlichsten <strong>Hund</strong>ebegegnungen<br />

die ich im Verlauf meines Lebens schon<br />

hatte. Unangenehme Erkenntnisse, zu denen<br />

ich oft nur über Umwege kam.<br />

Wir reden hier <strong>von</strong> zig Duzend, denn ich suchte<br />

bereits seit frühster Kindheit an, die Nähe zu<br />

diesen Tieren! Egal wie und wo ich an einen<br />

<strong>Hund</strong> heran kommen konnte! Meiner Mutter<br />

stehen noch heute die Haare zu Berge bei dem<br />

Gedanken daran, da bin ich sicher! Ob ich an<br />

meinen unerfreulichen Erstkontakt, mit dem<br />

nassen angeleinten <strong>Hund</strong> vor dem Supermarkt<br />

als Kleinkind zurück denke, oder an ein Erlebnis<br />

auf nahegelegenem Reiterhof, auf dem<br />

mich irgendwann ganz plötzlich, die sonst IM-<br />

MER eingesperrten Hofhunde angefallen haben....<br />

NIEMALS waren für mich die <strong>Hund</strong>e<br />

Schuld daran! Vielleicht ist es genau das, was<br />

mich zu einer (wie ich finde... hüstel!) guten<br />

Verhaltenstherapeutin macht...?!?<br />

Jede <strong>Hund</strong>ebegegnung wird <strong>von</strong> einem kompetenten,<br />

gewissenhaften Therapeuten/ bzw.<br />

Trainer reflektiert, ob dieser das nun will oder<br />

nicht! Es geschieht ganz automatisch, wenn<br />

man das gewisse Talent, den Blick, das Händchen<br />

(wie auch immer man es nennen möchte)<br />

für dieses Handwerk besitzt! Diese "Gabe" lässt<br />

sich nicht einfach aus- oder abschalten und<br />

kann auch zu einem Fluch werden! Man muss<br />

sich regelrecht "Scheuklappen" aufsetzen, ein<br />

dickes Fell zulegen oder ähnliches, um noch auf<br />

die Straße gehen zu können. Nach wie vor gibt<br />

es Momente, in denen ich es NICHT schaffe<br />

und schreien möchte. Hin und wieder tue ich<br />

das sogar, oft in mich hinein, manchmal aber<br />

auch laut!<br />

Auch meine Erinnerungen an alle <strong>Hund</strong>eschicksale,<br />

die aus einer Zeit VOR meiner Ausbildung<br />

zur Problemhundetherapeutin und<br />

Gebrauchshundeausbilderin stammen, sind<br />

durch dieses unvermeidbare Aufarbeiten, zu<br />

einem mehr oder weniger traurigen Bild<br />

"verkommen"! Frühere Verhaltensauffälligkeiten<br />

erklärten sich urplötzlich <strong>von</strong> selber und im<br />

selben Moment erkannte ich die Schuld und die<br />

eigene Fahrlässigkeit, bzw. mein damaliges<br />

Unvermögen und auch mein unendliches Glück<br />

in vielen brenzligen Situationen, das ich ohne<br />

Zweifel hatte!<br />

Teilweise war die Erkenntnis ein echter Schock<br />

für mich und das gebe ich nur sehr ungerne zu.<br />

Damals wusste ich es nicht besser und handelte<br />

nach bestem Wissen und Gewissen. Heute weiß<br />

ich, das ich weit mehr hätte wissen müssen, um<br />

mit <strong>Hund</strong>en umzugehen! Zu meiner eigenen<br />

Verteidigung, ich hatte in diesen Zeiten nie einen<br />

eigenen <strong>Hund</strong>, vielleicht genau aus dieser<br />

Verantwortung heraus? Bewusst ist mir das<br />

alles jedenfalls erst die letzten Jahre nach meiner<br />

Ausbildung geworden!<br />

Gerade während oder kurz nach der Ausbildung,<br />

meist hochmotiviert und dazu bereit der<br />

gesamten Welt sein geballtes Wissen über<br />

<strong>Hund</strong>e zu vermitteln fällt man tief, trifft man<br />

auf die "übliche" Mauer aus Beratungsresistenz<br />

und Ablehnung der Sorte Mensch, die nicht geholfen<br />

werden wollen! Man will doch schließlich<br />

helfen, unverbindlich NUR helfen! Dabei vergisst<br />

ein Greenhorn sehr schnell, das dazu Dinge<br />

gesagt werden müssen, die <strong>Hund</strong>ehalter im<br />

Normalfall aber gar nicht hören, bzw. wahrhaben<br />

WOLLEN.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 1<br />

Aus dem Alltag geplaudert...<br />

Nichts Sehen! Nichts Hören! Nichts Sprechen!<br />

(erst recht nicht ungefragt... schmunzel! Das<br />

lernt man als Berufseinsteiger recht schnell....)<br />

Mein Tipp: Kommen lassen, anders geht es<br />

nicht! Genau wie am <strong>Hund</strong>! Man erkennt plötzlich<br />

Gefahrsituationen, wo sonst niemand etwas<br />

gefährliches bei finden kann. Oder man<br />

erlebt elende Schicksale, wo <strong>Hund</strong>e Todesängste<br />

auszustehen haben, ohne das es der Halter<br />

zu bemerken scheint. (usw. usw. usw. die Liste<br />

ist endlos lang.....)<br />

Spricht man den Besitzer an, erntet man im<br />

Normalfall kein Lob, egal welche geschickte<br />

Formulierung man auch wählt! Jedenfalls sollte/wollte<br />

es mir, selbst mit der bestmöglichen<br />

Diplomatie die ich aufbringen konnte, NIE-<br />

MALS gelingen! Sagt man dazu aber Nichts,<br />

verfolgen einen die <strong>Hund</strong>eaugen in die man gesehen<br />

hat, noch Tage und/oder sogar Nächte<br />

hindurch. Auch "harmlosere" Dinge wie z.B.<br />

den häufig zu findenden harten Leinenruck,<br />

den man zufällig und auch nur aus dem Augenwinkel<br />

während einer roten Ampelphase aufschnappt,<br />

haben mir einen wunderschönen Tagesanfang<br />

schon komplett verdorben! Evtl.<br />

will man auch gerade seinen verdienten Feierabend<br />

in einer Bar genießen und kaum hat der<br />

Kellner die Bestellung aufgenommen, betritt<br />

Halter samt <strong>Hund</strong> die gut beschallte Kneipe,<br />

gerne auch schon mal bei lauter Live-Musik<br />

etc. Na ja, mag der Leser jetzt denken... DAS<br />

stört doch jeden <strong>Hund</strong>efreund. Da sagt man halt<br />

was!<br />

Tun Sie dies aber als "<strong>Hund</strong>eprofi" (wie oft<br />

schon das bedruckte Auto anhand auffälliger<br />

Firmenwerbung verrät), kann ein unüberlegter<br />

Satz in der Eckkneipe zur falschen Zeit, schon<br />

das absolute AUS im beruflichen Umkreis bedeuten!<br />

Wenigstens aber entsteht dadurch eine<br />

schweißtreibende Diskussion, bei der Sie in die<br />

Erklärungsnot getrieben werden und in die sich<br />

jeder im Lokal anwesende <strong>Hund</strong>ekenner einmischen<br />

wird! Wette, diesen Fehler haben ausnahmslos<br />

alle Kollegen schon so oder ähnlich<br />

irgendwo gemacht! Da bin ich sicher! All das<br />

sollte man bedenken, bevor man sich auf die<br />

Suche nach einer Ausbildung zum <strong>Hund</strong>efachmann<br />

macht! Nur mein kleiner persönlicher<br />

Tipp am Rande....<br />

Der (<strong>Hund</strong>e-) interessierte Leser wird denken,<br />

dass ich maßlos übertreibe. Alle meine Kollegen<br />

jedoch wissen wo<strong>von</strong> ich da spreche! Sie<br />

wissen auch, dass es keine seltenen Ausnahmesituationen<br />

sind die ich hier umschreibe, sondern<br />

der alltägliche Wahnsinn unserer (aus purem<br />

Luxus <strong>Hund</strong>ehaltenden) industriellen und<br />

naturentfremdeten Gesellschaft!<br />

Trotzdem liebe ich diesen Beruf und möchte<br />

keinen anderen haben, denn es gibt sehr viele<br />

tolle, bewegende und begeisternde Erlebnisse,<br />

die ich um kein Geld der Welt missen möchte!<br />

Beruf kommt <strong>von</strong> Berufung und das ist dann<br />

wohl meine!<br />

Text: Cathrin Laurenz


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

„Dortmunder Appell“ News...<br />

Im Juni wurde der Dortmunder Appell für eine<br />

Wende in der <strong>Hund</strong>ezucht zum Wohle der <strong>Hund</strong>e<br />

veröffentlicht. Nun, etwa ein halbes Jahr später,<br />

kann man eine erste Bilanz ziehen. Von den<br />

Zahlen her stellt sich das so dar: knapp 2.400 öffentliche<br />

Unterstützerinnen und Unterstützer,<br />

darüber hinaus weitere 450 nicht-öffentliche.<br />

Diese Zahlen sind wichtig, geben aber nur einen<br />

kleinen Einblick. Man muss immer bedenken,<br />

dass die knapp 3.000 Unterstützer zustande gekommen<br />

sind unter der Bedingung einer weitgehenden<br />

Nachrichtensperre der Medien. Alle <strong>Hund</strong>ezeitung<br />

wie auch die allgemeinen Medien in<br />

Print und TV sind informiert, aber nur Wuff und<br />

<strong>Hund</strong>eWelt und einige wenige andere berichteten.<br />

Auch ein Redakteur des NDR wurde <strong>von</strong><br />

diesem zurückgepfiffen als er über den Dortmunder<br />

Appell berichten wollte. Deutschland ist hier<br />

wohl noch um mehr als ein Jahr hinter Großbritannien<br />

zurück.<br />

Es ist auch bemerkenswert, dass bisher praktisch<br />

keinerlei Berichterstattung über "Pedigree Dogs<br />

Exposed" stattgefunden hat, eine BBC-<br />

Dokumentation, die in England heute jedes<br />

Kind kennt. Die großen Player und Werbeanzeigenschalter<br />

der <strong>Hund</strong>ewirtschaft scheinen in<br />

Deutschland mehr Macht zu haben.<br />

So waren wir schon etwas erstaunt, als um den<br />

1.November herum die Unterstützungserklärungen<br />

wirklich im Minutentakt hereinkamen, gut<br />

400 in 3 Tagen. Die Erklärung war schnell gefunden:<br />

Tasso hatte in einem seiner Newsletter berichtet.<br />

Für uns war diese große Resonanz ein<br />

Beleg, dass der Dortmunder Appell bei den<br />

"normalen" <strong>Hund</strong>efreunden sehr positiv aufgenommen<br />

wird, wenn sie ihn nur kennen.<br />

In den Foren hat sich inzwischen eine breite Diskussion<br />

entfaltet. Wie zu erwarten auch mit dem<br />

üblichen Gezerre. Manche Züchter stoßen sich an<br />

der Forderung nach "unabhängiger Kontrolle"<br />

der Zucht. Es wird Angst gemacht vor einem<br />

S E I T E 1 2<br />

Bürokratie-Moloch und behauptet, es gäbe bereits<br />

genug Kontrolle. Auch wurde den Initiatoren<br />

des Dortmunder Appells <strong>von</strong> einigen Züchtern<br />

unterstellt, damit einfach nur Geld verdienen<br />

zu wollen. Jeder, der seriös und ernsthaft an<br />

die Arbeit herangeht, kann auch eine entsprechend<br />

seriöse Entgeltung seiner Leistung erwarten.<br />

Auch ein Züchter verschenkt nicht seine<br />

Welpen und auch kein Tierarzt kann es sich leisten<br />

kostenlos zu arbeiten. Wenn mit einem <strong>Hund</strong>e-TÜV<br />

Geld verdient wird, so ist das vollkommen<br />

redlich, solange auch die Arbeit redlich gemacht<br />

wird.<br />

In seinem Bericht zur Lage der <strong>Hund</strong>ezucht <strong>von</strong><br />

November 2009 hat der Ausschuss für Tierschutz<br />

des britischen Parlamentes schließlich auch ausdrücklich<br />

empfohlen, gesetzliche Regelungen für<br />

die Kontrolle der <strong>Hund</strong>ezucht einzuführen. Würde<br />

die Selbstkontrolle der Zucht funktionieren,<br />

hätten wir die heutigen Probleme nicht.<br />

Anfang Dezember wurde schließlich eine Dokumentation<br />

zum Dortmunder Appell herausgegeben:<br />

"Unsere Stimmen für den <strong>Hund</strong>". 40 Autorinnen<br />

und Autoren haben einen ganz persönlichen<br />

Bericht beigetragen. Auch solche Aktionen<br />

tragen dazu bei, den Dortmunder Appell und<br />

sein Ansinnen nach und nach unübersehbar zu<br />

machen.<br />

Ein guter erster Schritt ist gemacht, aber ein langer<br />

Weg liegt noch vor uns.<br />

Initiatoren und Ansprechpartner:<br />

Christoph Jung<br />

Sprecher Initiative Petwatch<br />

info@petwatch.de<br />

Heike Beuse<br />

Sprecherin Qualitätsmanagement Zucht<br />

<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> GbR<br />

info@absolut-hund.de


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

„Dortmunder Appell“ News<br />

Johann Bucher, selbst Eurasier-Züchter und einer<br />

der ersten Unterstützer des Dortmunder Appells<br />

ergreift hier die Initiative:<br />

"An alle Züchter unter den DA Unterstützern!<br />

Damit auch an zentraler Stelle bekannt wird,<br />

dass sie als Züchter zu denen gehören, die die<br />

Forderungen des DAs unterstützen, würde ich<br />

mich freuen, wenn ich sie auf meiner BlogSeite<br />

http://rassehunde.wordpress.com/ vorstellen<br />

dürfte.<br />

Wer mitmachen möchte, schicke mir bitte eine<br />

Mail an johannbucher@web.de mit dem Stichwort<br />

"DA_ZÜCHTER" im Betreff und einen<br />

Text, der ihre Zuchtstätte vorstellt, mit Link -<br />

falls vorhanden - oder eben anderer Kontaktmöglichkeit<br />

- ganz wie sie es wünschen.<br />

Diesen Text werde ich unter der jeweiligen Rasse<br />

für die sie züchten dann als Beitrag einstellen<br />

(also bitte auch die Rasse konkret benennen).<br />

Jeder Beitrag wird zeitnah auch auf twitter veröffentlicht.<br />

Ich würde mich freuen, wenn sich<br />

viele präsentieren würden.<br />

Gruß J.Bucher"<br />

********<br />

Fallbeispiele aus der Zuchtszene - SO sollte es<br />

nicht sein!<br />

1. Fall:<br />

Manch großer Züchter, nennen wir ihn nun mal<br />

Züchter A, führt Testverpaarungen durch, indem<br />

er/sie Neuzüchter (Züchter B) vergünstigt<br />

eine gute potenzielle Zuchthündin verkauft. Parallel<br />

vereinbart man dann aber vertraglich, mit<br />

einer hohen Konventionalstrafe bei Nichteinhalten,<br />

dass der Züchter A ein Vorkaufsrecht für die<br />

Welpen der ersten beiden Würfe erhält, die Hün-<br />

S E I T E 1 3<br />

din wird bei diesen beiden Würfen aber <strong>von</strong> einem<br />

Rüden nach Wahl <strong>von</strong> Züchter A gedeckt.<br />

Züchter A testet so den Rüden, außerhalb seines<br />

Zwinger. Wenn der Wurf gelingt und die Welpen<br />

scheinbar gesund und schön sind, kauft er einen<br />

potenziell für die Zucht gut geeigneten Welpen<br />

aus diesem Wurf zurück, dieser erhält dann einen<br />

sogenannten Doppelzwingernamen <strong>von</strong> Züchter<br />

B und A.<br />

Wenn Welpen in diesem Wurf allerdings krank<br />

sind oder nicht dem Standard entsprechen, kümmert<br />

sich Züchter A nicht weiter um Züchter B.<br />

So halten vereinzelte Großzüchter ihre Zwinger<br />

frei <strong>von</strong> unkalkulierbaren Krankheitsfällen in<br />

Würfen, sowie "unschönen Welpen". Bis Neuzüchter<br />

die Aktion bemerkt, ist der Wurf schon<br />

auf der Welt oder die Züchter bemerken diese<br />

Vorgehensweise erst gar nicht, da sie ja eine vielversprechende<br />

Hündin haben.<br />

2. Fall:<br />

Ein Züchter handelt entgegen dem Willen so<br />

mancher einflussreicher Züchter. Er plädiert z.B.<br />

für gesündere <strong>Hund</strong>e oder Ähnliches, dann wird<br />

dieser unwillige Züchter sanktioniert,z.B. indem<br />

die bei Deckung ihrer Hündin Deckverträge mit<br />

Konventionalstrafe unterschreiben sollen, die<br />

beinhalten, dass die Welpen nicht an bestimmte<br />

Personen verkauft werden dürfen. Wenn dieser<br />

Deckvertrag nicht unterschrieben wird, bekommen<br />

die Züchter den Rüden nicht zum Decken.<br />

Bei vorheriger Terminvereinbarung zu Hause<br />

zum Decken, wurde aber nichts <strong>von</strong> diesem<br />

Deckvertrag erwähnt. Den Züchter lässt man<br />

bewusst erst anreisen.<br />

Wenn er den Vertrag dann trotzdem nicht unterzeichnet,<br />

wird diese Information an andere befreundete<br />

Deckrüdenhalter weiter gegeben, die<br />

dann genauso handeln, dass ein Züchter dann<br />

irgendwann entweder unterzeichnen Muss oder<br />

die Hündin ungedeckt bleibt.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

„Dortmunder Appell“ News<br />

3. Fall:<br />

Manch Welpen, für eine spätere Zucht werden<br />

an bestimmte Züchter und dessen Freunde bewusst<br />

nicht verkauft. Das wird unter befreundeten<br />

Züchtern vereinbart. Die so boykottierten<br />

Züchter sollen so in der Zucht kein Fuß fassen<br />

können. So wird die Zucht im Interesse manch<br />

einflussreicher Züchter geleitet. Manch Klein-<br />

und Neuzüchter bemerken dies schnell und<br />

schwimmen so lieber mit dem Strom, statt ihre<br />

Meinung zu vertreten, sonst ist auch deren Zucht<br />

schnell beendet, denn bei manchen Rassen ist der<br />

Genpool so klein, dass man sonst keine gesundheitsfördernden<br />

Alternativen hätte außer den<br />

monopolhaltenden Dachverband verlassen zu<br />

müssen.<br />

(Photo: xxxxx)<br />

Der Anblick eines Welpen verzaubert jeden <strong>Hund</strong>efreund<br />

- trotzdem, Welpenkauf auch mit Verstand!<br />

4. Fall:<br />

Hochtypische Welpen werden nur in Coownerschaft<br />

verkauft, damit der Verkäufer dann später<br />

noch Einfluss nehmen kann auf das Zuchtgeschehen<br />

dieser potenziellen Zuchthunde haben<br />

können. Neuzüchter haben es so besonders<br />

schwierig eigenständig eine gute Zucht aufzu-<br />

S E I T E 1 4<br />

bauen, sie stehen immer unter einem gewissen<br />

Druck des Verkäufers!<br />

Text: Kirsten Schiemann<br />

www.rassehundeforum.hack-webdesign.de


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 5<br />

Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />

Als ich 1977 nach langer Überzeugungsarbeit<br />

und ebenso langer privater Betreuung so mancher<br />

Nachbarshunde <strong>von</strong> meinen Eltern die<br />

Zusage für einen eigenen <strong>Hund</strong> bekam, war ich<br />

überglücklich. Wir fuhren in das nächstgelegene<br />

städtische Tierheim und stellten fest, dass<br />

wir auf das, was uns erwartete, in keinster Weise<br />

vorbereitet waren.<br />

Damals hatte Tierschutz noch einen ganz anderen<br />

Stellenwert in der Gesellschaft: Wohin man<br />

sah war es dreckig, nass und verkotet. Tierhaltung<br />

ist - keine Frage - nicht immer klinisch<br />

rein, aber dies hier war einfach nur erschreckend.<br />

Die <strong>Hund</strong>e standen diesem ersten Eindruck<br />

in Nichts nach. Sie fristeten ihr Dasein<br />

in überfüllten Zwingern, begleitet <strong>von</strong> ohrenbetäubendem<br />

Gebell. Neben flehenden Blicken,<br />

einer Vielzahl völlig verängstigter und sich<br />

selbst aufgebender <strong>Hund</strong>e in den hintersten<br />

Ecken waren Mobbing und Beißereien unter<br />

den <strong>Hund</strong>en an der Tagesordnung und somit<br />

Normalzustand.<br />

Informationen, abseits vom bekannten oder<br />

geschätzten Alter des einzelnen <strong>Hund</strong>es hinaus,<br />

gab es keine. Wir gingen durch die Zwingergänge,<br />

erschüttert und dennoch entschlossen, wenigstens<br />

einen <strong>Hund</strong> dort herauszuholen. Wir<br />

sahen Timmy, einen schwarzen mittelgroßen<br />

„Irgendetwas-Mix“. Laut Tierheimpersonal<br />

ein Fundtier, Einschätzungen zum <strong>Hund</strong> lagen<br />

nicht vor. Wir sagten „den möchten wir gerne“,<br />

daraufhin wurde er angeleint, wir gingen<br />

samt <strong>Hund</strong> schnurstraks ins Tierheimbüro,<br />

füllten einen Vertrag aus, und bezahlten. Nun<br />

durften wir Timmy sofort mitnehmen - ohne<br />

persönliches Gespräch zwecks Einschätzung<br />

unserer <strong>Hund</strong>eerfahrung, ohne Vorkontrolle,<br />

ohne Nachkontrolle.<br />

Anspruch & Wirklichkeit<br />

Man sollte meinen, dass über 30 Jahre später<br />

solche Vermittlungsabläufe längst ihr Ende<br />

gefunden haben. Man sagt, dass man<br />

„erfahren“ ist, hinterlässt einen „netten“ Eindruck,<br />

legt das Geld auf den Tisch und fährt<br />

mit <strong>Hund</strong> wieder nach Hause. Familienzuwachs<br />

im Schnelldurchlauf…<br />

Kaum ein Tierschutzverein, der heute nicht auf<br />

seiner Internetseite mit einer Vorkontrolle<br />

wirbt als Zeichen seiner Seriosität, ganz dem<br />

Wohle des <strong>Hund</strong>es verpflichtet. Doch was genau<br />

ist eigentlich eine Vorkontrolle? Die deutsche<br />

Sprache versteht sich leider nicht <strong>von</strong><br />

selbst; sie unterliegt einer Interpretation, dazu<br />

in aller Regel auch noch einer subjektiven …<br />

jeder versteht unter Vorkontrolle offensichtlich<br />

etwas höchst Eigenes. Der Zweck, den eine<br />

Vorkontrolle erfüllen soll, variiert je nach Tierschutzverein<br />

bzw. dem zuständigen Vermittler<br />

und dessen Ansprüche an eine seriöse Vermittlung,<br />

welche allen Seiten - Tierschutz/<strong>Hund</strong>/<br />

neuer Halter – gleichermaßen gerecht werden<br />

soll(te).<br />

Vorkontrolle - schon die Bezeichnung ist ein<br />

spöttisches Wortspiel, denn „kontrolliert“ werden<br />

will eigentlich niemand. Der Begriff an<br />

sich assoziiert eher etwas Negatives, was so<br />

manchen Interessenten zurückschrecken bzw.<br />

ihn eine „was-fällt-denen-denn-ein? Ich-hatteschließlich-schon-immer-<strong>Hund</strong>e“-<br />

Haltung einnehmen<br />

lässt. So wird dann schnell aus einer<br />

Vorkontrolle ein Beschwichtigungsversuch à la<br />

„Nein, nein ... wir wollen nur einfach mal vorbei<br />

schauen und uns vergewissern, dass alles in<br />

Ordnung ist.“<br />

Eine Vorkontrolle im eigentlichen Sinne und<br />

um dem Zweck zu dienen, dessen sie überhaupt<br />

ein Werkzeug des Tierschutzes geworden ist,<br />

beinhaltet aber genau das: eine KONTROLLE<br />

<strong>von</strong> harten und weichen Fakten; <strong>von</strong> Wohnverhältnissen<br />

einerseits und einer sachkundigen<br />

Einschätzung der (<strong>Hund</strong>e-)Erfahrung des Halters<br />

andererseits.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 6<br />

Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />

Letzteres wiederum lässt sich weitestgehend<br />

nur dann verlässlich vornehmen, wenn man die<br />

Erfahrungen der Halter mit dem Wesen/<br />

Charakter/ Verhalten/Triebveranlagung des<br />

auserkorenen <strong>Hund</strong>es abgleichen kann. Welche<br />

bestimmten Erfahrungen bringt HALTER A<br />

für HUND B mit? Und nicht… hat er Erfahrungen<br />

MIT HUNDEN? [Das wäre so, als würde<br />

man in ein Schuhgeschäft gehen und nach<br />

Schuhen fragen, ohne angeben zu wollen, für<br />

welchen Anlass. Turnschuhe sind eine prima<br />

Sache, aber eben nicht für den Besuch einer<br />

Oper.]<br />

Um verlässlich das<br />

„Gesamtpaket“ (Erfahrungen/Fähigkeiten der<br />

Halter nebst vorhandenen Umwelt-/<br />

Alltagseinflüssen) beurteilen zu können, muss<br />

man diese vor dem Hintergrund einer entsprechenden<br />

Ausgangslage (hier: des zu vermittelnden<br />

<strong>Hund</strong>es, nicht IRGENDEINES <strong>Hund</strong>es)<br />

sehen. Ansonsten bliebe nur die Möglichkeit<br />

einer Pauschalbeurteilung der Halter, was wiederum<br />

keine zuverlässige Aussage über die Eignung<br />

für einen INDIVIDUELLEN, aber<br />

„unbekannten“ <strong>Hund</strong> zulässt.<br />

Eine Vorkontrolle sollte nicht „irgendetwas“<br />

sein und zum pflichtgetreuen Alibi verkommen.<br />

Sie stellt vorrangig die PFLICHT des<br />

Vermittlers/des Tierschutzvereins in den Vordergrund,<br />

im Zeitpunkt der Vermittlung mehr<br />

wissen „zu müssen“ als der Interessent selbst -<br />

speziell hinsichtlich des zu vermittelnden <strong>Hund</strong>es<br />

einerseits und der für DIESEN <strong>Hund</strong> benötigten<br />

Kenntnis über <strong>Hund</strong>everhalten/<br />

<strong>Hund</strong>esprache/“Problemzonen“ (je nachdem,<br />

welche Anforderungen der zu vermittelnde<br />

<strong>Hund</strong> stellt) andererseits. Denn wer letztendlich<br />

darüber entscheidet, wohin ein <strong>Hund</strong> geht<br />

und auf dessen Angaben sich ein Interessent<br />

auch verlässt (und sich auch mit gutem Gewissen<br />

verlassen können muss…), kann sich dieser<br />

Verantwortung nicht mit Halbwissen oder naiver<br />

Tierliebe entziehen.<br />

(Vor-)Kontrolle bedeutet auch, Ereignisse bzw.<br />

Entwicklungen tendenziell voraussehen zu<br />

können oder auch bereits eingetretene Entwicklungen<br />

erklären zu können. Spätestens<br />

daran scheitern die meisten Vorkontrollen<br />

heutzutage…<br />

Verantwortung ohne Wissensfundament<br />

Jeder „Job“ setzt Erfahrung voraus, meistens<br />

sogar eine Ausbildung, egal in welcher Form<br />

und <strong>von</strong> welcher Dauer. Jedoch… Vorkontrollen<br />

kann jeder übernehmen. Jeder, der gerade<br />

Zeit hat und sich „anbietet“. Je nach Notlage<br />

des vermittelnden Vereins („wer kann für uns<br />

DRINGEND eine VK in XY übernehmen…<br />

haben immer noch niemanden gefunden und<br />

der <strong>Hund</strong> kann morgen schon fliegen…“) wird<br />

demzufolge auch „jeder“ genommen. Bietet<br />

man sich zur Vorkontrolle an und erwähnt,<br />

dass man selber schon immer <strong>Hund</strong>e hatte,<br />

stirbt bereits hier jede gesunde Skepsis seitens<br />

der meisten Tierschutzvereine. Da wird flugs<br />

ein bei der Vorkontrolle abzuarbeitender Fragebogen<br />

an die Hand gegeben und schon geht´s<br />

los. Antworten werden stupide und ohne sachkundige<br />

Interpretation oder Nachfrage notiert<br />

– die Vorgehensweise lässt oftmals an eine dieser<br />

Telefonumfragen erinnern: „Haben Sie bereits<br />

<strong>Hund</strong>eerfahrung? Ja oder Nein? Würden<br />

Sie einen <strong>Hund</strong> abgeben, wenn er Probleme<br />

bereitet? Ja oder Nein?“. Standardwerke ohne<br />

„Seele“… ohne Kenntnis-Tiefgang. Aber…<br />

man kann stolz verkünden: Vorkontrolle<br />

durchgeführt – Ergebnis: selbstverständlich<br />

wunderbar!<br />

Manche Vorkontrolle birgt das unfreiwillige<br />

Potenzial einer lustigen Klassenfahrt: wenig<br />

Lebenserfahrung, zweifelhafte Naivität gepaart<br />

mit dem Willen, die Welt zu verändern.<br />

Ohne Substanz, ohne Objektivität, ohne Pragmatismus.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 7<br />

Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />

Die Feierlichkeiten beginnen mit dem leckeren<br />

Kaffee und hören beim lustigen Schwank aus<br />

der Jugend auf. Der eigentliche „Job“, DIESE<br />

Interessenten vorbehaltlos und objektiv (egal,<br />

ob sehr sympathisch oder nicht) in Bezug auf<br />

DIESEN <strong>Hund</strong> einzuschätzen, bleibt auf der<br />

Strecke. Aber scheen war´s…<br />

Ganz traditionell geht´s dann auch weiter…<br />

keine Seltenheit, dass das Ergebnis einer Vorkontrolle<br />

mit kurzen, inhaltslosen Halbsätzen<br />

an den Vermittler weitergeleitet wird: „war alles<br />

in Ordnung… nette Leute“. Und es gibt genug<br />

Vermittler, die mit 6 Worten mehr als zufrieden<br />

sind: das Alibi – es lebe hoch!<br />

Seriöse Vorkontrolleure nehmen in dieser Hinsicht<br />

auch heute noch immer eine Vorreiter-<br />

Position ein. Fragen sie gezielt auf die Anfrage<br />

nach einer Vorkontrolle beim Vermittler nach,<br />

welche Informationen a) bereits über den Interessenten<br />

vorliegen und b) welche Anforderungen<br />

der zu vermittelnde <strong>Hund</strong> stellt bzw. wie<br />

dieser vom Verein eingeschätzt wird, dann hört<br />

man schon einmal ganz schnell: „Wieso wollen<br />

Sie das wissen…? Sie sollen doch einfach nur<br />

schauen, ob diese Leute o.K. sind!“. Kein Wort<br />

zum <strong>Hund</strong>… was in den meisten Fällen auch<br />

nicht wirklich überrascht, denn diesen kennen<br />

die Vermittler oftmals gar nicht; die Pflegestellen<br />

(sofern der <strong>Hund</strong> überhaupt auf einer solchen<br />

ist – meistens weilt er noch im Ausland<br />

oder beim derzeitigen Halter, der ihn möglichst<br />

gestern schon loswerden wollte…) halten sich<br />

bedeckt oder dürfen mitunter keine Auskunft<br />

geben oder sie sind selbst nicht in der Lage, den<br />

<strong>Hund</strong> adäquat einzuschätzen.<br />

Manche erfahrene Vorkontrolleure mit dem<br />

Anspruch, diese Aufgabe (gemessen an der<br />

Tragweite der Verantwortung für <strong>Hund</strong> und<br />

Halter in spe) auch zweckdienlich zu erfüllen,<br />

werden unter der Hand - bereits namentlich<br />

stigmatisiert - innerhalb der Vereine<br />

„weitergereicht“ („Frag bloß nicht den/die, der<br />

ist immer so kritisch und empfiehlt zu oft, kei-<br />

nen <strong>Hund</strong> dorthin zu vermitteln...“). Man<br />

sucht also mitunter ganz gezielt nach jemanden,<br />

der die Vorkontrolle quasi durchwinkt,<br />

damit man mit „gutem Gewissen“ möglichst<br />

zügig einen <strong>Hund</strong> vermitteln kann. Die Qualität<br />

und damit das Verantwortungsbewusstsein<br />

gegenüber dem <strong>Hund</strong> und letztendlich auch<br />

dem Halter in spe bleiben auf der Strecke. Leider,<br />

leider… werden Vermittlungen, die<br />

zwangsläufig im Nachhinein aufgrund unsorgfältiger<br />

Vorkontrollen scheitern/scheitern müssen,<br />

nicht öffentlich. Kommt ein <strong>Hund</strong> in die<br />

Vermittlung zurück und wird dieser Umstand<br />

tatsächlich explizit erwähnt (was immer noch<br />

die Ausnahme ist…), liegt es selbstverständlich<br />

an den „unfähigen“ Haltern, die sich einfach<br />

keine Mühe gegeben haben. Tatsächlich? Ob<br />

sich diese Halter wirklich für DIESEN <strong>Hund</strong><br />

entschieden hätten, hätte man ihnen im Rahmen<br />

der Vorgespräche und letztendlich der<br />

Vorkontrolle als alles entscheidende Instanz<br />

zeigen können, was DIESER <strong>Hund</strong> an Erfahrung<br />

voraussetzt….? Oder wenn man Sätze der<br />

Halter à la „doch, doch, das schaffen wir<br />

schon…“ mit etwas mehr <strong>Hund</strong>esachverstand<br />

und –erfahrung kritischer hinterfragt und ggf.<br />

sogar <strong>von</strong> einer Vermittlung Abstand genommen<br />

hätte…?<br />

Echte Vorreiter haben aber – wie so oft im Leben<br />

– immer mit Spöttern zu kämpfen, oder<br />

Vorurteilen, oder, oder… Die Zahl der zunehmenden<br />

Fehlvermittlungen, Rückläufern, Umplatzierung<br />

<strong>von</strong> <strong>Hund</strong>en <strong>von</strong> Pflegestelle zu<br />

Pflegestelle, Rücktransport (z.B. <strong>von</strong> Auslandshunden<br />

in ihr Heimatland als letzte, als<br />

ultimative Möglichkeit für so manchen Verein),<br />

spricht aber eine andere, sehr deutliche Sprache.<br />

Es hat mitnichten etwas mit einem Anspruch<br />

auf Perfektion zu tun, wenn sich seriöse<br />

Tierschutzvereine, Vermittler und Vorkontrolleure<br />

dafür aussprechen, wohlwollend aber kritisch<br />

das Werkzeug der Vorkontrolle zu nutzen.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 8<br />

Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />

Es ist niemanden damit gedient, einen<br />

„unpassenden“ <strong>Hund</strong> in eine „nette“ Familie<br />

zu vermitteln an dessen Ende beide Parteien<br />

überfordert und unglücklich sind. Eine richtige<br />

<strong>Partner</strong>schaft muss „passen“ oder man muss<br />

dazu lernen, damit sie „passt“. Dieses Dazulernen<br />

muss aber realistischerweise auch möglich<br />

sein und nicht an bereits erkennbaren Umständen<br />

scheitern. Um sich dann vereinsseitig mit<br />

einer achselzuckenden Feststellung „… hätte<br />

ja auch klappen können, wenn…“ herauszureden.<br />

Da scheitern Vermittlungen, die bereits im<br />

Vorfeld zum Scheitern verurteilt waren… und<br />

niemand hat es kommen sehen: nicht der Vermittler,<br />

nicht der Vorkontrolleur, nicht der<br />

Halter selbst, obwohl…<br />

Der Halter gerade arbeitslos ist, gegenwärtig<br />

viel Zeit für einen <strong>Hund</strong> hat… und ihn<br />

auch vermittelt bekommt. Nach 3 Wochen<br />

steht der <strong>Hund</strong> wieder auf der HP des Vereins<br />

XY: „… sucht leider aus berufsbedingten<br />

Gründen wieder ein neues Zuhause.“<br />

Bedarf es hellseherischer Fähigkeiten, um<br />

in Erwägung zu ziehen, dass man – gerade<br />

arbeitslos – genauso gut gerade wieder Arbeit<br />

bekommen kann…?<br />

Der <strong>Hund</strong>, zugehörig einer Jagdhundrasse,<br />

wieder abgegeben wird, weil er die Kaninchen<br />

der Familie jagt. Nun wird vom Verein<br />

eine Familie „ohne Kleintiere“ gesucht.<br />

Wieso wird die Familie – spätestens bei der<br />

Vorkontrolle – nicht auf ihre Kenntnisse<br />

und Erfahrungen hinsichtlich der Kontrolle<br />

eines Jagdtriebes überprüft? Wieso<br />

„glaubt“ man mündlichen Versicherungen,<br />

das „schon zu schaffen“, anstatt sich als<br />

Vorkontrolleur durch genaues, gezieltes<br />

Hinterfragen über das „wie denn…?“ ein<br />

besseres Bild über die Kenntnisse der Halter<br />

zu machen?<br />

Ein sehr agiler, junger, arbeitstriebiger<br />

<strong>Hund</strong> an ein älteres Ehepaar vermittelt<br />

wird, das lt. Vorkontrolle einen<br />

„wunderbaren, großen, eingezäunten Garten“<br />

besitzt, in dem der <strong>Hund</strong> nach<br />

„Herzenslust“ toben kann. Der <strong>Hund</strong> wurde<br />

nach weniger als 4 Wochen zurückgegeben,<br />

weil die Halter auf den Spaziergängen<br />

total mit dem <strong>Hund</strong> überfordert waren und<br />

im Garten - nunmehr einzige Betätigungsquelle<br />

des <strong>Hund</strong>es - im Alleingang, alles<br />

verbellt und gejagt wurde (einschließlich<br />

Passanten und Nachbarn). Nicht<br />

„vorhersehbar“….?<br />

Der Vermittlungshund des Tierschutzvereines<br />

XY zum dritten Mal innerhalb der Pflegestellen<br />

umgesetzt wird, weil niemand Erfahrung<br />

mit einem „Schutz- bzw. Territorialtrieb“<br />

und seinen Auswirkungen (wenn<br />

unkontrolliert) hat. Da es wieder einmal<br />

DRINGENDST ist, wird die erstbeste Pflegestelle,<br />

die sich meldet, mit offenen Armen<br />

empfangen… und bekommt den <strong>Hund</strong> als<br />

Pflegestelle Nr. 4. Kritische Überprüfung,<br />

ob nun wenigstens DIESE Pflegestelle die<br />

notwendige Erfahrung mitbringt… unerwünscht<br />

und auch nicht möglich, wenn<br />

man als Verein derart mit dem Rücken zur<br />

Wand steht.<br />

Ein Welpe als „Spielkamerad“ zu einer 10jährigen,<br />

an HD-leidenden Hündin vermittelt<br />

wird und man „überrascht“ ist, dass die<br />

alte Hündin sich nicht mit dem aufdringlichen<br />

Welpen („der will doch nur spielen…“)<br />

versteht und ihn regelmäßig wegreißt.<br />

Halter unerfahren – Vermittler/<br />

Vorkontrolleur ebenso!<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 9<br />

Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />

Diese Liste der „typischen“ Ursachen, warum<br />

Vermittlungen aufgrund <strong>von</strong> Laxheit, Unerfahrenheit<br />

oder oftmals auch aufgrund mangelnder<br />

Sorgfaltspflicht der Tierschutzparteien<br />

selbst scheitern, wäre ellenlang… und sie<br />

wächst jeden Tag.<br />

Die „zweckdienliche“ Vorkontrolle bedeutet Arbeit<br />

& Ahnung – nicht nur „lecker Kaffee trinken“…<br />

Gute (sprich: aussagefähige) Vorkontrollen haben<br />

mittlerweile Seltenheitswert. Aber es gibt<br />

sie, Gott sei Dank. Viele Tierschutzvereine haben<br />

sich fachlich und organisatorisch bewusst<br />

so aufgestellt, dass sie alle Möglichkeiten haben,<br />

diese mit Sinn und Verstand durchzuführen,<br />

ggf. eine Vermittlung abzulehnen oder vor<br />

Ort persönliche Hilfe zu gewährleisten, falls ein<br />

Halter zwar geeignet ist, aber ggf. Hilfestellung<br />

am Anfang benötigt. Solche Vereine prüfen<br />

nicht nur die harten Fakten, sondern insbesondere<br />

auch die „weichen“ Fakten, also Erkenntnisse,<br />

die nicht objektiv quantifizierbare Merkmale<br />

enthalten, die aber einen großen Einfluss<br />

auf eine erfolgreiche Vermittlung haben. Harte<br />

Fakten lassen sich problemlos überprüfen:<br />

Wohnung oder Haus, wie groß ist der Garten,<br />

wie viele Personen leben im Haus, wie viele andere<br />

Tiere? etc…<br />

Es sind die weichen Fakten, jene Dinge, die<br />

sich nicht in „Maßeinheiten“ beurteilen lassen,<br />

die eine sachkundige Vorkontrolle <strong>von</strong> einem<br />

Pseudo-Alibi-Besuch unterscheiden. Wie beurteilt<br />

man z.B. <strong>Hund</strong>eerfahrung? Wie lässt sich<br />

die Selbsteinschätzung eines Interessenten<br />

(„ich hatte schon immer <strong>Hund</strong>e“) mit ggf. dem<br />

abgleichen, was man vor Ort zwischen Interessent<br />

und vorhandenem <strong>Hund</strong> sieht? Wie kann<br />

man dies beurteilen, wenn es noch keinen (Erst<br />

-)<strong>Hund</strong> vor Ort gibt oder der vorhandene<br />

<strong>Hund</strong> ein ganz anderer „Typ“ <strong>Hund</strong> ist als der<br />

zweite, um den man sich gerade bewirbt? Wie<br />

prüft man „Verantwortungsbewusstsein“ bei<br />

einem Menschen und was genau meint der In-<br />

teressent, wenn er sagt, dass er bei Problemen<br />

mit dem <strong>Hund</strong> selbstverständlich bereit sei, in<br />

die <strong>Hund</strong>eschule zu gehen? Was hat die Aussage<br />

„wir würden NIE einen <strong>Hund</strong> abgeben“ für<br />

einen Wert?<br />

Weiche Fakten sind immer aussagefähiger als<br />

harte Fakten; sie entscheiden über den Grundsatz,<br />

ob man jemandem „zutraut“, für den<br />

<strong>Hund</strong> X oder Y der oder die Richtige zu sein.<br />

Dies bedeutet, die Kombination und den Bezug<br />

<strong>von</strong> mehreren Elementen unter- und zueinander<br />

abzuwägen und zu berücksichtigen: einschlägige<br />

Erfahrung, Verantwortung, Geduld,<br />

Mitgefühl, Konsequenz, Sensibilität… Und<br />

hier zeigt sich dann auch gleich das nächste<br />

Problem: viele, die über Vermittlungen entscheiden<br />

bzw. zum Entscheidungsprozess beitragen,<br />

z.B. auch durch Vorkontrollen, sind<br />

unerfahren in dieser Hinsicht. Sie besitzen wenig<br />

bis keine Menschenkenntnis, können nicht<br />

„zwischen den Zeilen“ lesen und besitzen keinerlei<br />

Sensibilität oder kognitive Fähigkeiten,<br />

wenn es um die Einschätzung <strong>von</strong> Worten, Taten<br />

und Körpersprache ihres menschlichen Gegenübers<br />

geht. Sie sehen, was sie sehen wollen/<br />

können und fällen ihr Urteil. Oftmals reicht<br />

dennoch selbst dieses Maß an „Erfahrung“, um<br />

eine richtige Entscheidung zu treffen - nämlich<br />

immer dann, wenn der <strong>Hund</strong> die vorherige<br />

Pauschaleinschätzung („anspruchslos“) in der<br />

Tat erfüllt, quasi ein „Selbstläufer“ in jeder<br />

Hinsicht ist und die Halter vor keine nennenswerten<br />

Problematiken stellt.<br />

Erkenntnisse einer sachkundigen Vorkontrolle<br />

beziehen sich nicht nur auf den präsenten IST-<br />

Zustand des z.B. vorhandenen <strong>Hund</strong>es, sondern<br />

auch auf eine verlässliche Prognose, wie<br />

wohl dieser „Typ <strong>Hund</strong>“ mit einem weiteren<br />

harmonieren würde.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 2 0<br />

Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />

Neben den optimalen oder ggf. weniger optimalen<br />

Bedingungen einer Zweit-/Dritt-/<br />

Mehrhundehaltung gilt es herauszufinden, welches<br />

Maß an „Mehrverantwortung“ (für den<br />

Fall, dass es weniger harmonisch zugeht) damit<br />

vom Halter abverlangt wird. Mehrverantwortung,<br />

die eben nicht darin resultiert, dass man<br />

den <strong>Hund</strong> wieder abgibt („die mögen sich nicht<br />

wirklich – mein <strong>Hund</strong> will mich wohl doch<br />

ganz für mich alleine haben“), sondern Verantwortung<br />

im Sinne <strong>von</strong> Dazulernen (können und<br />

wollen!) um den <strong>Hund</strong>en ein konfliktfreies Miteinander<br />

zu ermöglichen.<br />

Prognosen auch in Bezug auf die Beurteilung<br />

des jeweiligen Halters in spe: ist er bereits jetzt<br />

schon mit der „normalen“ Erziehung eines<br />

(seines) vorhandenen <strong>Hund</strong>es überfordert („der<br />

zieht immer so an der Leine und bellt gerne jeden<br />

fremden <strong>Hund</strong> an, und alleine bleiben<br />

kann er auch noch nicht – er ist ja erst 2 Jahre<br />

alt…“), dann sind dies keine befürwortenden<br />

Argumente, sich JETZT einen weiteren <strong>Hund</strong><br />

dazu zu holen.<br />

Es gibt NIE eine Garantie, dass ein <strong>Hund</strong> für<br />

immer – glücklich und zufrieden – bei seinem<br />

Halter bis an das Lebensende leben kann. Auch<br />

versierte Vereine/Vermittler/Vorkontrolleure<br />

sind keine Hellseher, aber vieles würde nicht<br />

passieren, wenn man eine Vermittlungseinschätzung<br />

<strong>von</strong> mehr Anspruch auf Qualität<br />

abhängig machen würde, als nur auf den netten<br />

Eindruck und die glaubhaften und auch<br />

meistens ernst gemeinten Beteuerungen der<br />

Interessenten zu vertrauen. Meldungen wie unter<br />

AHO (http://www.animal-healthonline.de/klein)<br />

zusammengetragen, sind nur<br />

ein BRUCHTEIL der Auswirkungen: Beißvorfälle,<br />

<strong>Hund</strong>e, die einschläfert werden, weil die<br />

Halter mit ihrer Aufsichts- und Sorgfaltspflicht<br />

überfordert waren; misshandelte und<br />

verwahrloste Tiere, weil die Zustände vor einer<br />

Vermittlung nicht geprüft wurden; <strong>Hund</strong>e, die<br />

Besitzer mittels eines qualvollen Tods entsorgen,<br />

weil irgendwo am Anfang einmal eine vor-<br />

schnelle Vermittlung stand als Auftakt zum<br />

Wanderpokal… niemand hat es gewollt – aber<br />

auch niemand fühlt sich verantwortlich dafür.<br />

Tierschutz bedeutet Verantwortung; Tierliebe<br />

auch…<br />

Ein seriöser Tierschutzverein agiert ähnlich wie<br />

ein seriöses Unternehmen auf Mitarbeitersuche:<br />

es kennt die Anforderungen bis ins Detail,<br />

die an die Position XY gestellt werden und<br />

sucht aus den eingehenden Bewerbungen diejenige<br />

heraus, die die Anforderungen optimal erfüllt.<br />

Hier reicht es auch nicht, wenn der Bewerber<br />

versichert, er „könne den Job schon“<br />

und habe schon immer „ähnliche Aufgaben“<br />

erfüllt. Wenn das Unternehmen explizit nachfragt<br />

und nachprüft, ist es nicht<br />

„besserwisserisch“ oder „bevormundet“ den<br />

Bewerber, sondern stellt sicher, dass hier zusammenfindet,<br />

was auch zukünftig erfolgreich<br />

zusammen gehören soll ... und zwar in dem Maße,<br />

dass ALLE Beteiligten zufrieden sind.<br />

Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Beurteilung<br />

der Bewerber kann man nicht<br />

„jedermann“ anvertrauen, nur weil er/sie sich<br />

dafür anbietet und ins Spiel bringt. Wer beurteilen<br />

will, ob der Bewerber für die Stelle X<br />

auch wirklich geeignet ist, muss selber diese<br />

Aufgaben genauestens kennen oder jemanden<br />

zu Hilfe holen, der dies tut.<br />

<strong>Hund</strong>ehaltung hat sehr viel mit Respekt und<br />

Verantwortung zu tun: dem eigenen <strong>Hund</strong> gegenüber,<br />

dass er artgerecht aber auch abgesichert<br />

leben kann und darf; der Umwelt gegenüber,<br />

dass sie nicht belästigt oder geängstigt<br />

wird durch den eigenen <strong>Hund</strong> („der tut nix und<br />

es ist doch nicht so schlimm, wenn er an Ihrem<br />

Kind hochspringt…“) und auch allen ggf. weiteren<br />

vorhandenen <strong>Hund</strong>en im eigenen Hausstand<br />

gegenüber, denn der Abgabegrund der<br />

„Unverträglichkeit“ gegenüber vorhandenen<br />

Artgenossen nimmt ständig an Bedeutung zu.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 2 1<br />

Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />

Die Beurteilung des IST-Zustandes und daraus<br />

gewonnene Erkenntnisse als Basis für eine rationale<br />

Prognose, wie sich dieser Zustand unter<br />

veränderten Bedingungen weiter entwickelt<br />

(Zweithund zieht ins Haus oder erstmalig ein<br />

unsicherer, ängstlicher <strong>Hund</strong>…), das ist ebenfalls<br />

die Aufgabe einer Vorkontrolle, die ihren<br />

Namen zu Recht trägt. Alles andere ist Augenwischerei<br />

mit reiner Alibifunktion: Vorkontrolle<br />

durchgeführt – Erkenntnisse? Null! Aber,<br />

das wird schon gut gehen, gelle?! Naiver Optimismus<br />

contra vernunftsorientierter Realität –<br />

leider alles andere als eine Seltenheit im heutigen<br />

Tierschutz. Was das Risiko <strong>von</strong> Fehlentscheidungen<br />

nicht gerade vermindert…<br />

Aus nachvollziehbaren Gründen werden die<br />

wirklichen Umstände und Ursachen <strong>von</strong> Fehlvermittlungen<br />

nicht veröffentlicht – jeder Verein<br />

oder betroffene Halter ist um Stillschweigen<br />

bemüht und wie groß und schnell wachsend<br />

die Zahl der Rückläufer wirklich ist, weiß<br />

man nur, wenn man „im Thema“ ist oder aus<br />

anderen Gründen regelmäßig mit Betroffenen<br />

zu tun hat. Die Fakten sind erschreckend…<br />

und die meisten Halter können einen seriösen<br />

<strong>von</strong> einem unseriösen Tierschutzverein erst<br />

dann unterscheiden, wenn sie selbst betroffen<br />

sind.<br />

Tierschutzarbeit ist wichtig, in all ihren Facetten.<br />

Aber nur helfen wollen, reicht nicht. Es<br />

gibt Aufgabenbereiche, die erfordern entsprechende<br />

Erfahrungen und nicht nur Goodwill<br />

und Tierliebe. Die These „das ist das Beste,<br />

was wir leisten können unter den Umständen<br />

XY“ verdient heutzutage keine <strong>Absolut</strong>ion<br />

mehr. Manche Dinge tut man besser gar nicht,<br />

als nur „irgendwie“… Wenn man mit einer bestimmten<br />

Aufgabe, auch wenn sie „nur“ ein<br />

Ehrenamt darstellt, eine weitreichende Verantwortung<br />

für Tier & Mensch übernimmt, muss<br />

man dieser auch gerecht werden.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass durch die seit einiger<br />

Zeit an Intensität zunehmende Berichterstat-<br />

tung in den Medien und in der Presse die<br />

schwarzen Schafe zunehmend - auch namentlich<br />

– genannt werden, um weiteres Unheil zu<br />

verhindern.<br />

• Um <strong>Hund</strong>ehaltern eine bessere Informationsbasis<br />

und objektivere Auswahlmöglichkeit<br />

zu bieten, BEVOR sie an den falschen Tierschutzverein<br />

geraten…<br />

• Um nicht alle Tierschutzvereine, kommunal<br />

wie privat, im In- oder Ausland tätig, über<br />

einen Kamm zu scheren und unter Generalverdacht<br />

zu stellen, sondern die Arbeit der seriösen<br />

Tierschützer auch als solche erkennbar zu<br />

machen für die breite Masse…<br />

• Um die Zahl der Rückläufer aufgrund<br />

sachkundiger Vorkontrollen zu minimieren,<br />

damit die tagtäglichen dringenden Hilferufe im<br />

Anschluss an eine Schnellvermittlung der Marke<br />

„passt schon…“ in den nächsten Jahren<br />

(wieder) weniger werden.<br />

Vorkontrollen – mehr Schein als Sein…?<br />

Seien wir ehrlich und realistisch: schwarze<br />

Schafe – auch im Tierschutz – gab es schon immer<br />

und wird es immer geben. Ebenso wie<br />

graue, die glauben, sie seien rein weiß und gar<br />

nicht erkennen, dass sie ihrer Verantwortung<br />

gegenüber ihren Vermittlungshunden und Interessenten<br />

uneinholbar hinterher hinken. Aber<br />

es gibt viele gute, seriöse Tierschutzvereine, die<br />

sich durch Professionalität und Fachkenntnisse<br />

abgrenzen vom Durchschnitts-Tierschutz-<br />

Allerlei. Die sehr erfahrene, verantwortungsbewusste<br />

Vermittler haben; die ihre Pflegestellen<br />

schulen, die ihre Vermittlungshunde in- und<br />

auswendig kennen; die sich Zeit nehmen, die<br />

Stärken und Schwächen der Interessenten auf<br />

eine „nette Art“ auf Herz und Nieren zu prüfen,<br />

damit niemand später eine unerwartete<br />

Überraschung erlebt.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 2 2<br />

Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />

DAS ist für mich persönlich Tierschutz, in dem<br />

sich auch der Begriff der Tierliebe widerspiegelt.<br />

Wir können nicht alle <strong>Hund</strong>e dieser Welt retten,<br />

obwohl wir das alle nur allzu gerne tun<br />

würden. Aber wir dürfen auch nicht das Wohl<br />

des einzelnen <strong>Hund</strong>es der Masse an <strong>Hund</strong>en im<br />

(N)Irgendwo opfern. Die Abstriche in einer<br />

Vermittlung <strong>von</strong> so manchen Tierschutzvereinen,<br />

die sich mit der Anzahl ihrer Vermittlungshunde<br />

selbst hoffnungslos überfordern...<br />

Abstriche, die so gerne mit der Aussage<br />

„Immer noch besser als…“ gemacht werden,<br />

sind sehr gefährlich und die Folgen dieser<br />

Kurzsicht in all ihren Ausprägungen lesen wir<br />

jeden Tag in der Zeitung, im Internet, im Fernsehen.<br />

Sie werfen ein schlechtes Licht nicht nur<br />

zunächst pauschal auf den Tierschutz im allgemeinen;<br />

sondern auch auf die betroffenen, aber<br />

„unverschuldeten“ <strong>Hund</strong>e: waren es früher die<br />

„super sozial verträglichen kleinen <strong>Hund</strong>e aus<br />

dem Süden“, die jeder wollte (aber in den ortsansässigen<br />

Tierheimen irgendwie nicht fand...),<br />

sind es heute immer öfter lt. pauschaler, undifferenzierter<br />

Presse die „Südländer, die Krankheiten<br />

und Seuchen einschleppen“ und sich<br />

schlecht oder gar nicht in den Trubel des hiesigen<br />

Alltags einfinden können.<br />

Die Stimmung schlägt um, nicht erst seit gestern,<br />

und die „Schuld“ daran trifft all jene, die<br />

unbedarft und <strong>von</strong> falsch verstandener Tierliebe<br />

beseelt JEDEN <strong>Hund</strong> in JEDERMANNs<br />

Hände vermitteln, solange diese nur einen netten<br />

Eindruck machen und… zahlen.<br />

Es bleibt hierbei nicht nur die fachkundige<br />

Einschätzung des <strong>Hund</strong>es und der Interessenten<br />

gleichermaßen auf der Strecke, sondern<br />

darüber hinaus und viel zu oft auch noch die<br />

Gewährleistung für den geimpften, „gesunden<br />

<strong>Hund</strong>“.<br />

Wo das zukünftig hinführen wird…, darüber<br />

mag sich jeder seine eigenen Gedanken machen.<br />

Text: Martina Wald<br />

<strong>Hund</strong>ehilfe Krefeld & Vulkaneifel


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 2 3<br />

Tierschutzvergehen… der Alltag in unserer Mitte!<br />

Der grauenvolle Anblick verschlägt den Mitarbeiten<br />

<strong>von</strong> Polizei, Tierschutz, Ordnungs- und<br />

Veterinäramt die Sprache: Zwischen fast verhungerten<br />

Hühnern und Enten liegen Kadaver.<br />

Eingesperrt in Haus und Schuppen: Zwölf<br />

verängstigte, kranke Welpen und <strong>Hund</strong>e, deren<br />

Rippen sich durch das Fall abzeichnen. Einem<br />

Fall brutaler Tierquälerei und Vernachlässigung<br />

kamen die Ermittler gestern in Flettmar<br />

auf die Spur.<br />

Ein Elend in solchen Ausmaßen hat Dr. Jürgen<br />

Thoms vom Gifhorner Kreisveterinäramt während<br />

seiner Gifhorner Laufbahn noch nicht gesehen.<br />

Er berichtet, wie er den Bewohnern des<br />

Hauses in Flettmar auf die Spur kam: Danach<br />

wollten sie sich als <strong>Hund</strong>ezüchter beim Deutschen<br />

Rassehundeclub eintragen lassen. Von<br />

dieser Seite aus seien vorab jedoch die Örtlichkeiten<br />

in Flettmar überprüft worden. Und das,<br />

was die Clubmitglieder dort vorfanden, habe<br />

sie umgehend das Veterinäramt einschalten<br />

lassen. Folge: Thoms rückte gestern mit Polizei<br />

und Tierschutz in Flettmar an.<br />

Die Bewohner sind nicht zu Hause, wohl aber<br />

etliche Tiere. Die Ermittler betreten das<br />

Grundstück. Völlig verwahrlost zwischen<br />

Schrott und Müll sitzen dort Enten, Hühner,<br />

eine Taube hungernd und durstend neben<br />

längst verendeten Tieren. Im kalten Schuppen<br />

eingesperrt – wimmernde <strong>Hund</strong> der Rassen<br />

Retriever, Labrador, Dobermann. Durch ein<br />

dreckiges Fenster kaum zu erkennen: Eine Dobermannhündin<br />

mit Welpen. Tierelend pur.<br />

Zwei Anlieger kommen heim. Verwundert sehen<br />

sie den Großeinsatz in der Nachbarschaft.<br />

„Da wohnen zwei Leute, wohl <strong>Hund</strong>ezüchter“,<br />

sagen sie auf AZ-Anfrage. Aufgefallen sei<br />

ihnen nichts: „Wir kümmern uns nicht um<br />

andere.“<br />

Quelle: http://www.waz-online.de/Gifhorn/<br />

Gifhorn/Uebersicht/Grauenvoll-Tierelend-purin-Flettmar<br />

Dresden / Uhyst (aho) – Von einem Bauernhof<br />

in Uhyst am Taucher hat das Veterinäramt des<br />

Landkreises Bautzen 100 Jack-Russel-Terrier<br />

geborgen. Die <strong>Hund</strong>e werden <strong>von</strong> Tierheimen<br />

aufgenommen. Viele sind verwahrlost, haben<br />

Bisswunden und geschwollene Beine. Mehrfach<br />

erteilte Auflagen des Veterinäramtes, die Zahl<br />

der <strong>Hund</strong>e zu reduzieren und die hygienischen<br />

Bedingungen zu verbessern, hat die Besitzerin<br />

ignorierte, sagte Gernot Schweitzer, Sprecher<br />

des Landratsamtes der „Sächsischen Zeitung“.<br />

Die <strong>Hund</strong>ehalterin hatte gegen die Auflagen<br />

des Veterinäramtes geklagt. Das Verwaltungsgericht<br />

Dresden gab jedoch dem Landkreis<br />

Recht und ermöglichte gestern die Aktion.<br />

Nachbarn hatten mit Anzeigen seit Jahren auf<br />

das Problem der nicht artgerechten <strong>Hund</strong>ehaltung<br />

aufmerksam gemacht. 20 <strong>Hund</strong>e darf die<br />

Uhysterin behalten. Die Tiere muss sie kastrieren<br />

lassen. Das Landratsamt werde das kontrollieren,<br />

sagte dessen Sprecher der Zeitung.<br />

Quelle: http://www.animal-health-online.de/<br />

klein/2009/12/04/verwahrlost-bisswundengeschwollene-beine-100-<strong>von</strong>-120-hunden-aus-


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 2 4<br />

<strong>Hund</strong>ekauf: Augen auf!<br />

Es geht ganz schnell: Im Getümmel der City<br />

erobert ein niedlicher Welpe das Herz eines<br />

<strong>Hund</strong>efreundes. Die Polizei – und nicht nur<br />

sie – warnt vor Spontankäufen. Ihr Tipp: Wer<br />

einen <strong>Hund</strong> haben will, der soll ihn aus dem<br />

Tierheim holen.<br />

Saarbrücken. Er war ja so süß. Der kleine weiße<br />

<strong>Hund</strong>, ein putziger Spitzmischling, zog die<br />

Blicke selbst im Gedränge in der Bahnhofstraße<br />

auf sich. Eine saarländische Tierschützerin,<br />

die anonym bleiben möchte, sah den Welpen.<br />

Die Frau, die ihn dabei hatte, spürte das Interesse.<br />

„Sie kam aus Polen. Das hat man gemerkt.<br />

Und sie fragte mich, ob ich Interesse<br />

an <strong>Hund</strong>en hätte“, sagt die Tierschützerin.<br />

Die wollte jetzt einfach wissen, was dahintersteckt.<br />

Sie ging mit der Frau durch die<br />

Bahnhofstraße. „Ich sollte ihr zu einem Mann<br />

folgen, der einen Welpen dabei hatte.“ Dem<br />

war nicht so.<br />

Der Mann hatte keinen <strong>Hund</strong> dabei – aber eine<br />

glasklare Forderung, was das Tier kosten<br />

sollte. „Er verlangte 200 Euro für einen<br />

Mischlingswelpen. Ich fand das unverschämt.<br />

Er sagte nur, das sei nun mal der Preis. Als ich<br />

nach den Bedingungen fragte, in denen der<br />

Welpe lebte, verstand er plötzlich kein<br />

Deutsch mehr.“<br />

'Schmutzige Praktiken'<br />

Für Rolf Borkenhagen, den Vorsitzenden der<br />

Tierversuchsgegner Saar, ist das ein weiterer<br />

Beweis für die schmutzigen Praktiken krimineller<br />

<strong>Hund</strong>ehändler in Saarbrücken. „Das ist<br />

ein großes Problem. Sieben bis acht Anrufe<br />

pro Woche bei uns sind die Regel.<br />

Einige kommen <strong>von</strong> Bürgern, die <strong>von</strong> diesen<br />

Leuten angesprochen worden sind. Andere<br />

Anrufer haben gesehen, was in der Bahnhofstraße<br />

passiert.“ Borkenhagen sieht dort, aber<br />

auch am Staden, in der Kaiserstraße und am<br />

Beethovenplatz eine „sehr strukturierte Orga-<br />

nisation“ am Werk. „Da läuft ein riesiger<br />

Handel.<br />

Weibchen als 'Gebärmaschinen' missbraucht<br />

Am Anfang stehen <strong>Hund</strong>efabriken in Tschechien,<br />

Rumänien und vor allen Dingen Polen.<br />

Dort werden die Weibchen als Gebärmaschinen<br />

missbraucht und ausgelaugt bis zum qualvollen<br />

Ende. Wer die Hintermänner sind, die<br />

das große Geld machen, wissen wir nicht.“<br />

Dafür weiß Borkenhagen genau, was Tierfreunde<br />

tun sollten: „Auch wenn es mich bei<br />

diesem Ratschlag fast zerreißt: Kaufen Sie<br />

diese Welpen auf keinen Fall. Nur wegen solcher<br />

Käufe verrecken Tausende <strong>Hund</strong>e in<br />

Kofferräumen.“<br />

Andere, die bis nach Saarbrücken überleben,<br />

leiden hier Höllenqualen. Augenzeugin Cornelia<br />

Wellhäuser: „Ich sah beim Blick auf die<br />

Untere Berliner Promenade eine Tasche, in<br />

der Welpen steckten. Als einige rauskrabbelten,<br />

stopfte sie eine Frau zurück und klopfte<br />

mit der Faust auf die Tasche.“<br />

Wellhäuser sieht dieselben Händler bis heute<br />

am Werk. „Die Leute <strong>von</strong> damals sitzen definitiv<br />

noch in der Bahnhofstraße.“ Weil die<br />

schwer zu packen seien, rät die Polizei zur<br />

Wachsamkeit. Ein Sprecher des Bezirks Saarbrücken-Stadt:<br />

„Rufen Sie die Polizei, wenn<br />

sie einen dubiosen Handel mit <strong>Hund</strong>en sehen.<br />

Kaufen Sie auf keinen Fall eines der Tiere.<br />

Damit es zu solchen Geschäften kommt, muss<br />

erst mal einer da sein, der bezahlt. Es gibt viele<br />

gute Adressen, um einen <strong>Hund</strong> zu kaufen –<br />

zum Beispiel die Tierheime –, nutzen Sie sie.“<br />

Quelle:<br />

http://www.saarbruecker-zeitung.de/<br />

aufmacher/lokalnews/Tiere-Welpen-<strong>Hund</strong>e-<br />

Tierhaendler;art27857,3124854<br />

Leider nur ein Beispiel aus dem Tierschutzalltag…<br />

die Dunkelziffern sind unermesslich!


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Gesundheit<br />

Todesurteil - Degenerative Myelopathie<br />

Als Degenerative Myelopathien fasst man eine<br />

Reihe langsam verlaufender neurologischer Erkrankungen<br />

zusammen, die mit einer Zerstörung<br />

(Degeneration) des Rückenmarks (griech.: myelos)<br />

einhergehen. Diese Erkrankungen gehen mit<br />

langsam fortschreitenden Bewegungsstörungen<br />

der Hinterhand einher und sind im Gegensatz zu<br />

anderen Erkrankungen des Rückens nicht<br />

schmerzhaft.<br />

Die Degenerative Myelopathien der <strong>Hund</strong>e lassen<br />

sich nach der Altersverteilung in zwei große<br />

Gruppen einteilen, in die der alten <strong>Hund</strong>e und<br />

die der Junghunde.<br />

Die Degenerative Myelopathie älterer <strong>Hund</strong>e<br />

ist relativ häufig und betrifft vor allem große<br />

<strong>Hund</strong>erassen. Sie entwickelt sich etwa ab dem 5.<br />

– 6. Lebensjahr, wird aber leider recht häufig<br />

falsch diagnostiziert.<br />

Die Erkrankung ist durch eine Degeneration des<br />

Myelins im Brust- und Lendenteil des Rückenmarks<br />

gekennzeichnet. Myelin ist vereinfacht<br />

ausgedrückt eine Biomembran, die die leitenden<br />

Enden <strong>von</strong> Nervenzellen elektrisch isoliert. Dadurch<br />

wird die Leitfähigkeit der Nerven zur<br />

Hinterhand nach und nach immer schlechter.<br />

So kommt es nach<br />

und nach zu unkoordinierteBewegungen<br />

der Hinterhand,<br />

eine gestörte Eigenwahrnehmung<br />

und<br />

gestörte Reflexe.<br />

Stellt man beispielsweise eine Hinterpfote auf die<br />

Zehen, korrigiert der <strong>Hund</strong> diese Fehlstellung<br />

nur verzögert oder gar nicht (siehe Bild). Dieser<br />

Test alleine ist aber nicht aussagefähig.<br />

S E I T E 2 5<br />

Die Diagnose kann am lebenden <strong>Hund</strong> nur durch<br />

Ausschluss aller anderen Krankheiten gestellt<br />

werden. Vor allem ein Bandscheibenvorfall und<br />

eine Fibrokartilaginöse Embolie (Infarkt des Rückenmarks,<br />

ausgelöst durch Eindringen <strong>von</strong> Faserknorpel<br />

in die Blutgefäße, beide treten akut<br />

auf), Cauda-equina-Syndrom (häufig auftretende,<br />

degenerative neurologische Erkrankung<br />

durch eine Kompression der Nervenwurzeln am<br />

Ende des Rückenmarks, verbunden mit starken<br />

Schmerzen und Lähmungen) und Wobbler-<br />

Syndrom (Verengung / Stauchung des Rückenmarks<br />

durch fehlgebildete / verschobene Wirbel)<br />

und schließlich Tumoren des Rückenmarks müssen<br />

ausgeschlossen werden.<br />

In der Rückenmarksflüssigkeit kann bei Deg.<br />

Myelopathie eine leichte Erhöhung des Proteingehalts<br />

auftreten.<br />

Typisch und für die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen<br />

ganz wichtig, verläuft degenerative<br />

Myelopathie schmerzlos.<br />

Mittels Physiotherapie sollte versucht werden,<br />

den Muskelschwund aufzuhalten. Andere<br />

(seriöse) Behandlungsmöglichkeiten gibt es leider<br />

nicht.<br />

Ein positiv diagnostizierter <strong>Hund</strong> mit ersten<br />

Ausfallserscheinungen hat eine weitere Lebenserwartung<br />

<strong>von</strong> etwa 3 Monaten bis maximal 2<br />

Jahren.<br />

Im Gegensatz zur Degenerativen Myelopathie<br />

älterer <strong>Hund</strong>e sind die Degenerativen Myelopathien<br />

der Junghunde insgesamt sehr selten.<br />

Sie treten durch nahezu alle Rassen hindurch auf<br />

und können allesamt nicht therapiert werden.<br />

Meist beginnen sie bereits ab dem dritten Monat,<br />

oftmals erreicht die Erkrankung ihr Endstadium<br />

(vollständige Lähmung der Gliedmaßen sowie<br />

des Darmes), noch bevor die <strong>Hund</strong>e acht Monate<br />

alt werden.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Gesundheit<br />

Differentialdiagnostisch müssen bei diesen Erkrankungen<br />

vor allem angeborene Fehlbildungen<br />

des Rückenmarks sowie infektiöse Erkrankungen<br />

(Toxoplasmose, Neosporose, Staupe) berücksichtigt<br />

werden.<br />

Ursachen<br />

Ursächlich ist eine Mutation des SOD1-Gens verantwortlich.<br />

Dieses Gen ist aber allein nicht ausschlaggebend.<br />

Es scheint eine Art modifizierendes<br />

Gen ( „modifier gen“ ) zu geben, welches einen<br />

direkten Einfluss auf den Ausbruch der<br />

Krankheit hat.<br />

Die Universität Bern übernimmt unter der Leitung<br />

<strong>von</strong> Herrn Professor Leeb und Frau Dr.<br />

Elisabeth Dietschi die Koordinierung für die<br />

Universität Uppsala, die vor einiger Zeit den<br />

Forschungsauftrag erhalten hat, den Ursachen<br />

dieser schrecklichen Krankheit auf den Grund zu<br />

gehen.<br />

So forscht in Uppsala eine der wohl weltweit führende<br />

<strong>Hund</strong>egenetikerin Frau Professor<br />

Lindblad-Toh daran, warum manche SOD-1 heterozygote<br />

Hovawarte an DM erkranken, andere<br />

mit ähnlichem Erbgut aber nicht. Sie war es<br />

auch, die mit ihrer Arbeitsgruppe das SOD1-Gen<br />

entdeckte.<br />

Hovawarte im Test<br />

Bei der Erforschung der Krankheit stehen die<br />

Hovawart-Leute an erster Stelle. Nicht, weil diese<br />

Rasse besonders stark betroffen wäre. An DM<br />

erkranken <strong>Hund</strong>e unterschiedlichster, großer<br />

Rassen.<br />

Doch durch persönliches Engagement wurde hier<br />

die Forschung gezielt vorangetrieben.<br />

Es werden dazu möglichst viele Blutproben <strong>von</strong><br />

Hovawarten benötigt, um mittelfristig genügend<br />

Kenntnisse der genetischen Hintergründe der so<br />

genannten DM zu ermitteln. Diese Grundlagen-<br />

S E I T E 2 6<br />

forschung ( „modifier gen“ ) wird ursächlich dazu<br />

beitragen, Zuchtstrategien zu entwickeln, die<br />

das Auftreten dieser Erkrankung reduzieren und<br />

auch mittelfristig ausmerzen sollen, ohne die genetische<br />

Vielfalt der Rasse nennenswert zu beeinträchtigen.<br />

Leider reicht die Zahl der bisherigen Blutproben<br />

noch nicht aus…<br />

Benötigt werden dringend :<br />

– 50 Proben <strong>von</strong> DM-kranken Hovawarten<br />

(mit sicherer Diagnose)<br />

– und 50 Proben <strong>von</strong> Hovis, bei denen Deg.<br />

Myelopathie SICHER nicht ausbricht - ganz<br />

konkret: Blutproben <strong>von</strong> möglichst alten Hovis,<br />

11, 12 Jahre, je älter je lieber und völlig symptomfrei<br />

( also keinerlei Form <strong>von</strong> Hinterhandschwäche).<br />

Eine Blutprobe umfasst 5 ml EDTA-Blut – eine<br />

Menge, die jeder große <strong>Hund</strong> problemlos verschmerzen<br />

kann. Jede einzelne Blutprobe leistet<br />

einen unschätzbaren Beitrag zur Bekämpfung<br />

dieser heimtückischen Erkrankung.<br />

Ungewöhnlicher Kampf gegen eine kaum bekannte<br />

Krankheit<br />

Familie Eysel hatte einen Traumhund – einen<br />

schwarzen Hovawart. Eines Tages traf auch sie<br />

die folgenschwere Diagnose. Ihr <strong>Hund</strong> konnte<br />

nicht gerettet werden.<br />

Der Verlust <strong>von</strong> DEX durch die Krankheit Degenerative<br />

Myelopathie steckt seinen Menschen<br />

immer in den Knochen und lässt ihnen keine Ruhe.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Gesundheit<br />

Nur wenige <strong>Hund</strong>emenschen kennen die Krankheit<br />

überhaupt und nicht einmal Spezialisten<br />

wissen etwas darüber. Das soll sich ändern !<br />

Beine gestellt:<br />

Reinhold Eysel möchte<br />

das Wissen um diese<br />

Krankheit und die Erforschung<br />

dieser weitgehend<br />

unbekannten<br />

Krankheit weiter voran<br />

bringen damit zukünftige<br />

Generationen<br />

nicht mehr erkranken<br />

und hat ein einzigartiges<br />

Konzept auf die<br />

Durch den Verkauf eines streng limitierten<br />

Plüschhovis <strong>von</strong> STEIFF soll Geld für die Forschung<br />

zusammenkommen.<br />

Die Geschichte <strong>von</strong> DEX (gekürzte Fassung):<br />

"Er war neun Jahre geworden, als er plötzlich<br />

humpelte und wir bemerkten, dass die Krallen<br />

an der rechten Hinterhand viel stärker abgenutzt<br />

waren als links.<br />

Ganz leicht zog er die Zehenspitze nach und<br />

wetzte dabei die Krallen ab. Wir suchten einen<br />

Tierarzt (empfohlener Experte für Hovawarte)<br />

auf. Nach kurzer Untersuchung hieß es<br />

"Spondylose". Dex' Mutter wurde wegen Spondylose<br />

eingeschläfert. Wir waren zutiefst verunsichert.<br />

Zunächst haben wir auf Asphalt den Fuß mit<br />

einem Fleece-Schuh geschützt, aber bald musste<br />

es schon ein Neoprenschuh sein. Das Schleifen<br />

wurde immer schlimmer. Am 19. Juli 2002 fuhr<br />

Reinhold mit Dex zur TiHo Hannover. Wir hofften,<br />

vielleicht ist ja nur eine Kleinigkeit mit der<br />

Bandscheibe. Die ersten Worte des Arztes:<br />

"Schon wieder ein <strong>Hund</strong> mit Degenerativer<br />

Myelopathie".<br />

S E I T E 2 7<br />

Es wurden mehrere Röntgenaufnahmen, Leitfähigkeitsmessungen<br />

und Kontrastaufnahmen des<br />

Spinalkanals gemacht. Spondylose, Cauda Equina,<br />

etc. wurden ausgeschlossen.<br />

Leider bestätigte sich der ganz spontan geäußerte<br />

Verdacht des Arztes: Degenerative Myelopathie.<br />

Mit dem Todesurteil in der Hand, einem<br />

ansonsten aber kerngesunden Dex machte ich<br />

mich auf den Heimweg und fing an zu recherchieren.<br />

Ich dachte an das Einschläfern seiner<br />

Mutter wegen Spondylose und hörte <strong>von</strong> mehreren<br />

verdächtigen Diagnosen im Umfeld. Degenerative<br />

Myelopathie war nicht dabei. Aber auch<br />

ich hatte zuerst auch eine falsche Diagnose <strong>von</strong><br />

einem sog. Experten bekommen. Und wer lässt<br />

schon in einer Uniklinik für viele hundert DM<br />

Kontrastaufnahmen vom Rückenmarkskanal<br />

mit Leitfähigkeitsmessungen machen. Kaum ein<br />

niedergelassener Tierarzt ist dafür ausgerüstet,<br />

kann diese Untersuchungen durchführen, ja etliche<br />

kannten, wie ich bald merkte, nicht einmal<br />

diese Krankheit.<br />

Die Krankheit tritt erst ab dem 6. Lebensjahr<br />

auf. Die Krankheit ist selbst unter TÄ wenig bekannt,<br />

die Diagnose ist technisch aufwendig, oft<br />

fehlerhaft.<br />

Mir kam der Gedanke, dass es - weil die Krankheit<br />

erst NACH der Zuchtlaufbahn eines <strong>Hund</strong>es<br />

auftritt - recht leicht ist, diese Krankheit bei<br />

der Zuchtauswahl zu übersehen. Womit ich<br />

AUSDRÜCKLICH NIEMANDEM eine böse<br />

Absicht unterstellen möchte!!!<br />

Ich entwickelte die Idee der Gendatenbank und<br />

schickte diese an sämtliche Vorsitzenden und<br />

Zuchtwarte aller VDH-Vereine. Die Resonanz<br />

war ernüchternd! Mit Frau Dr. Berges<br />

(Zuchtwart RZV) diskutierte ich meinen Vorschlag,<br />

sie trug ihn dem Vorstand vor und seit<br />

Anfang 2005 wird eine Gendatenbank aller neu<br />

geborenen RZV Welpen angelegt.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Gesundheit<br />

Über diese Aktion gingen DEX' letzte Monate<br />

dahin.<br />

Dex Lebensfunke erlosch langsam. Es folgten<br />

unendlich traurige Wochen. Jetzt musste er immer<br />

Schuhe tragen. Den Fussboden im ganzen<br />

Haus legten wir mit Teppichresten aus, damit er<br />

nicht rutschte. Um die Treppe hoch zu kommen,<br />

schlangen wir ein Handtuch unter seinem Bauch<br />

durch und trugen so seine hintere Hälfte.<br />

Schließlich brauchte er diese Hilfe auch immer<br />

öfter schon beim Aufstehen.<br />

Dazwischen gab es immer wieder wundervolle<br />

GUTE Tage, an denen es etwas besser ging und<br />

wir schöne Spaziergänge machen konnten. Und<br />

dann wieder ein Krankheitsschub.<br />

Eines Morgens konnte man ihm an den Augen<br />

ansehen, dass er sich nur noch quälte.<br />

Nach einem letzten gemeinsamen Spaziergang<br />

und einer Kalbshaxe ganz für ihn allein, haben<br />

wir Dex am 22. Januar 2003 erlöst. Er starb in<br />

unseren Armen.<br />

Wir haben ihn in seinen Korb gelegt und in Badbergen<br />

im Kleintierkrematorium im Rosengarten<br />

einäschern lassen. Ein Regenbogen ging auf, als<br />

unser Dex sich auf den Weg in den Himmel<br />

machte. Trauer, Wut, Verzweiflung ...<br />

Und dann entstand die Idee <strong>von</strong> DEX, dem<br />

STEIFF - HOVI, dem Stofftier, das dazu beiträgt,<br />

die Erforschung der Krankheit, an<br />

der DEX starb, zu finanzieren. Forschung -<br />

aus dem Verkauf finanziert - kann zukünftigen<br />

<strong>Hund</strong>en dieses grausame Schicksal ersparen. Die<br />

gesamte Differenz zwischen dem Preis, den ich<br />

bei Steiff bezahlen musste und dem Verkaufspreis<br />

werden in die Forschung investiert !!!<br />

Jetzt wissen sie, warum wir uns die Arbeit<br />

machen, alleine das finanzielle Risiko einer<br />

extra für diesen Zweck angefertigten Sonderserie<br />

tragen, alle sonstigen Kosten aus eigener Tasche<br />

bezahlen.<br />

S E I T E 2 8<br />

Es ist nicht nur die Freude am Plüschhovawart,<br />

es steckt sehr viel mehr dahinter.<br />

Was das Mehr wohl sein mag, das mag jeder nun<br />

für sich erspüren.<br />

Sicher ist unser DEX nicht umsonst gestorben."<br />

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~<br />

DEX, der Steiff- Hovi ist limitiert auf nur 1000<br />

Stück!<br />

Wenn Sie die Aktion der Familie Eysel sowie die<br />

Erforschung der Krankheit "Degenerative Myelopathie"<br />

unterstützen möchten, oder einfach<br />

gern einen der limitierten original Steiff-DEXe<br />

hätten, wenden Sie sich bitte an Herrn Reinhold<br />

Eysel ( 02564 934112 ) oder schauen Sie hier<br />

nach :<br />

www.r-eysel.de .<br />

Auf seiner Website finden Sie auch alle nötigen<br />

Informationen, zu Bestellungen, Blutproben,<br />

sowie weiterführende Informationen zum Thema.<br />

Text : C.Landgrafe, Signal-<strong>Hund</strong><br />

Quellen : Wikipedia & Texte mit freundlicher Genehmigung<br />

der Fam. Eysel


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Gesundheit<br />

Symmetrische lupoide Onychodystrophie (SLO)<br />

SLO ist eine Autoimmunkrankheit bei <strong>Hund</strong>en,<br />

welche schwerwiegende Krallenprobleme bei ansonsten<br />

scheinbar gesunden <strong>Hund</strong>en zur Folge<br />

hat. Sie zeichnet sich durch den Ausfall der Krallentüten<br />

bzw. des Horns bei mehr als einer Pfote<br />

aus - letztendlich können alle Krallen betroffen<br />

sein.<br />

Die Krallen müssen eine bestimmte Länge wachsen<br />

bevor sie wieder ausfallen. Das stellt ein<br />

deutliches Muster dar: Die Krallen fallen aus,<br />

dann wachsen sie über Monate erneut bis sie lang<br />

genug sind, um wieder auszufallen und dies wiederholt<br />

sich immer und immer wieder.<br />

Symptome: Eingerissene Krallen, Entzündung<br />

des Krallenbetts, Ausfallen der Kralle, Vermehrtes<br />

Lecken der Krallen. SLO ist behandelbar<br />

aber nicht heilbar.<br />

Diese Seite hat mir geholfen Aussagen <strong>von</strong> Tierärzten<br />

zu hinterfragen und mich weiterforschen<br />

zu lassen. SLO ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung<br />

für den <strong>Hund</strong>. Man muss sich vorstellen<br />

jeder einzelne Fingernagel ist entzündet und<br />

fällt schließlich aus.<br />

Leider kennen sich die meisten Tierärzte mit dieser<br />

Erkrankung nicht aus, da sie selten ist. Ich<br />

würde mich freuen, wenn Tierärzte und <strong>Hund</strong>ebesitzer<br />

mehr darüber wüssten, damit den <strong>Hund</strong>en<br />

eine Odyssee erspart bleibt.<br />

Krallentüte/Krallenhorn<br />

S E I T E 2 9<br />

So sieht ein verlorenes Krallenhorn aus. Knapp<br />

2,5 cm lang.<br />

Hier kann man erkennen wie hohl ein Krallenhorn<br />

ist. Das Horn ist am Anfang aufgesprungen<br />

und wurde locker.<br />

Krallenreste<br />

Komplettes Krallenhorn und Teile <strong>von</strong> Krallenhörnern.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Gesundheit<br />

Pfote ohne Krallenhörnern<br />

Ungewohntes Bild?!<br />

Eine <strong>Hund</strong>epfote ohne Krallenhörnern.<br />

Krallensohle<br />

Hier kann man an der Pfote die Krallensohle<br />

(Krallenstummel) erkennen. Diese ist normalerweise<br />

durch das Krallenhorn verdeckt und geschützt.<br />

Ohne Horn liegen die Krallensohlen frei<br />

und der <strong>Hund</strong> ist am Anfang empfindlicher an<br />

S E I T E 3 0<br />

den Pfoten. Mit der Zeit bildet sich hier eine Art<br />

Schutzschicht und der <strong>Hund</strong> kann wieder ohne<br />

Probleme laufen. Abruptes Abstoppen und enges<br />

Kurven rennen sollte vermieden werden.<br />

Quelle: www.oase-im-licht.de/SLO.html<br />

Mit freundlicher Genehmigung <strong>von</strong> Martina Pöller-Husmann


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Gesundheit<br />

Erste Hilfe am <strong>Hund</strong><br />

Jeder <strong>Hund</strong>ebesitzer sollte es können, doch die<br />

wenigsten wissen wirklich, was zu tun ist, wenn<br />

einem <strong>Hund</strong> – sei es der eigene oder ein fremder –<br />

ein Unfall passiert. Denn wer mit blindem Aktionismus<br />

zu Werke geht, riskiert oft auch seine eigene<br />

Sicherheit.<br />

ACHTUNG - Die folgend aufgelisteten Maßnahmen<br />

ersetzen keinesfalls den sofortigen Besuch,<br />

eine Diagnose und die Behandlung durch<br />

einen Tierarzt !<br />

• Eigensicherung<br />

Die eigene Sicherheit hat immer Vorrang, wenn<br />

man jemandem helfen möchte, egal ob es sich<br />

dabei um einen Menschen oder ein Tier handelt !<br />

Schnell kann man sonst selbst in Gefahr geraten.<br />

Sichern Sie die Umgebung ab, achten Sie auf den<br />

Verkehr und Ihre Umwelt !!!<br />

Nähern Sie sich einem verletzten <strong>Hund</strong> vorsichtig,<br />

auch wenn es der eigene ist. Verletzte Tiere<br />

reagieren oftmals anders. Die Beißhemmung<br />

sinkt aufgrund <strong>von</strong> Schock und Schmerz, durch<br />

die Stresssituation kann der <strong>Hund</strong> überreagieren.<br />

• Maulkorb<br />

Besteht die Gefahr, dass der <strong>Hund</strong> beißt, sollte<br />

man den Fang zubinden.<br />

Da ein Maulkorb oft nicht unmittelbar verfügbar<br />

oder zu schwierig anzulegen ist, können Sie<br />

auch einen nicht zu dünnen Strick, eine Leine,<br />

ein Halstuch oder eine Mullbinde verwenden.<br />

Formen Sie eine einfache, offene Schlinge (halber<br />

Knoten), führen Sie diese <strong>von</strong> vorn/oben über<br />

den Fang des <strong>Hund</strong>es und ziehen Sie sie schnell,<br />

aber nicht mit Gewalt, fest zu. Bedenken Sie dabei,<br />

dass der <strong>Hund</strong> jetzt durch die Nase atmen<br />

können muss.<br />

S E I T E 3 1<br />

Verhindern Sie oder eine zweite Person dabei,<br />

dass der <strong>Hund</strong> sich rückwärts entzieht. Kreuzen<br />

Sie nun die Bänder unter dem Kinn und schließen<br />

Sie die Schlinge hinter den Ohren im Nacken<br />

des <strong>Hund</strong>es.<br />

Aber Achtung : nicht bei bewusstlosen <strong>Hund</strong>en<br />

oder solchen mit Würgereiz anwenden ! Es besteht<br />

die akute Gefahr des Erstickens !! Beginnt<br />

der <strong>Hund</strong> plötzlich zu Würgen, muss die Maulschlinge<br />

unverzüglich entfernt werden, da sonst<br />

Magensaft / Futter in die Luftröhre gepresst werden<br />

kann.<br />

• Transport<br />

Muss der <strong>Hund</strong> getragen werden, sollte man aufgrund<br />

der Größe / des Gewichtes des <strong>Hund</strong>es sowie<br />

dem Umfang der Verletzungen abwägen, ob<br />

man ihn auf den Arm nehmen kann oder besser<br />

auf einer Unterlage (Decke, großes Handtuch,<br />

Jacke etc.) bewegt. Letzteres ist schonender, da<br />

durch einen Unfall auch innere Verletzungen zustande<br />

gekommen sein könnten. Wichtig ist,<br />

nicht auf den Bauch des <strong>Hund</strong>es zu drücken,<br />

wenn man ihn hoch hebt. Bitte achten Sie darauf,<br />

nicht auf die verletzten Stellen zu drücken.<br />

Ist der <strong>Hund</strong> bei Bewusstsein, sollte er sich im<br />

Auto selbst so legen dürfen, wie er es möchte.<br />

Ist er zu unruhig, kann es sein, dass Sie ihn fixieren<br />

müssen. Bitte auch hier auf die verletzten<br />

Bereiche achten.<br />

• Kontrolle der Lebenszeichen<br />

Die Atmung kann bei einem auf der Seite liegenden<br />

<strong>Hund</strong> anhand der Brust-Bauch-Bewegung<br />

gesehen werden. Sie können auch einen kleinen<br />

Spiegel vor die Nase / den Fang halten.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Gesundheit<br />

Den Herzschlag können sie am besten an folgenden<br />

Stellen überprüfen:<br />

- an der seitlichen Brustwand knapp hinter dem<br />

Ellenbogen<br />

- an der Arterie an der Innenseite des Oberschenkels.<br />

Die Reflexe können Sie testen, indem Sie mit der<br />

Fingerspitze vorsichtig auf den inneren Augenwinkel<br />

tippen, er löst den Lidschlussreflex aus<br />

oder Sie kneifen in die Haut zwischen den Zehen.<br />

Der <strong>Hund</strong> wird mit der Pfote zucken oder versuchen,<br />

diese wegzuziehen.<br />

Aber Vorsicht, schlimmstenfalls kann er auch<br />

herumfahren und schnappen !<br />

Lebensrettende Sofortmaßnahmen<br />

Lebensrettende Sofortmaßnahmen haben grundsätzlich<br />

Vorrang vor allen anderen Maßnahmen,<br />

mit Ausnahme <strong>von</strong> starken Blutungen.<br />

Sehen Sie, dass der <strong>Hund</strong> noch atmet, wird er<br />

i.d.R. auch einen Herzschlag haben, da beim<br />

Sterben zuerst der Atemreflex erlischt, bevor das<br />

Herz aufhört zu schlagen.<br />

Überprüfen des Allgemeinzustandes<br />

Die meisten <strong>Hund</strong>e befinden sich nach einem<br />

Unfall oder Angriff durch einen anderen <strong>Hund</strong><br />

im Schockzustand. Dies zeigt sich unter anderem<br />

durch sehr blasse Schleimhäute. Im Schockzustand<br />

versucht der Körper, möglichst nur die lebenswichtigsten<br />

Organe mit Blut zu versorgen.<br />

Das Tier kann verlangsamt reagieren, apathisch<br />

oder kurzfristig auch völlig aufgedreht sein.<br />

Ziehen Sie eine Lefze hoch und drücken Sie kurz<br />

auf die unpigmentierte Mundschleimhaut, um<br />

die kleinen Kapillargefäße zu leeren. Der Druckpunkt<br />

wird weiß. Bei einem guten Kreislaufzustand<br />

füllen sich die Kapillaren in weniger als<br />

einer Sekunde wieder mit Blut. Je langsamer<br />

S E I T E 3 2<br />

sich die Stelle wieder rosa färbt, umso schlechter<br />

ist der Kreislauf und Zustand des <strong>Hund</strong>es.<br />

Beatmen<br />

Finden Sie bei einem leblos erscheinenden <strong>Hund</strong><br />

zwar einen Herzschlag, aber keine Atmung vor,<br />

müssen Sie das Tier beatmen. Überprüfen Sie<br />

zunächst, dass der Fang frei <strong>von</strong> Fremdkörpern /<br />

Erbrochenem ist. Ziehen Sie die Zunge aus dem<br />

Maul und klemmen sie vorsichtig zwischen den<br />

Schneidezähnen des <strong>Hund</strong>es fest. Umschließen<br />

Sie mit den Händen den Fang, wobei Sie mithilfe<br />

der Lefzen das Maul luftdicht abschließen. Strecken<br />

Sie den Hals des <strong>Hund</strong>es, damit die Atemwege<br />

frei sind. Umschließen Sie nun mit dem<br />

Mund die Nase des <strong>Hund</strong>es und beatmen Sie ihn<br />

ca. 10 – 20 Mal pro Minute. Achten Sie darauf,<br />

ob sich der Brustkorb des <strong>Hund</strong>es durch Ihre<br />

Atemspende auch bewegt. Passiert das nicht,<br />

können die Atemwege blockiert sein oder Sie haben<br />

den Fang nicht gut genug verschlossen.<br />

Machen Sie zwischendurch kleine Pausen, prüfen<br />

Sie den Herzschlag und ob der <strong>Hund</strong> vielleicht<br />

spontan <strong>von</strong> selbst zu atmen beginnt.<br />

Herzmassage<br />

Bei einem Herz-Kreislaufstillstand stehen die<br />

Chancen, einen <strong>Hund</strong> wiederzubeleben sehr<br />

schlecht, selbst wenn tierärztliche Maßnahmen<br />

und Medikamente zeitnah zur Verfügung stehen.<br />

Legen Sie den <strong>Hund</strong> auf die rechte Seite, beugen<br />

Sie die Gliedmaßen leicht an und schieben Sie sie<br />

etwas nach hinten. Nun kann durch Druck auf<br />

den Ellenbogen das Herz massiert werden. Drücken<br />

Sie kurz und fest, aber nicht mit Gewalt<br />

nach unten.<br />

Vergessen Sie nicht, den <strong>Hund</strong> zwischenzeitlich 1<br />

– 3 Mal zu beatmen, da sonst das Blut keinen<br />

Sauerstoff aufnehmen kann. Anders als beim<br />

Menschen gibt es keinen festen Rhythmus, in<br />

dem Sie massieren / beatmen müssen.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Gesundheit<br />

Überprüfen Sie immer wieder, ob das Herz spontan<br />

anfängt zu schlagen.<br />

starke Blutungen<br />

Da ein <strong>Hund</strong> nur 90 ml Blut pro Kilo Körpergewicht<br />

hat, sollte man starke Blutungen schnell<br />

stoppen. Hier hilft i.d.R. ein Druckverband. Dazu<br />

wird möglichst eine sterile Wundauflage mittels<br />

einiger Verbandsumwicklungen befestigt,<br />

dann legt man ein Druckpäckchen auf<br />

(verschlossenes Päckchen Mullbinde, Päckchen<br />

Taschentücher etc.) und wickelt fest weiter.<br />

Achtung – steckt ein Gegenstand in einer Wunde,<br />

bitte nicht entfernen !!! Dieser Gegenstand<br />

kann die Wunde verschließen und heftige Blutungen<br />

verhindern ! Zudem kann die Wunde<br />

beim Herausziehen noch verschlimmert werden.<br />

Notfälle<br />

Im Alltag können die verschiedensten Notfälle<br />

auftreten.<br />

Hitzeschlag<br />

<strong>Hund</strong>e können nur über die Pfoten schwitzen<br />

und die Körpertemperatur durch Hecheln<br />

(Verdunstungskälte) regeln. Setzt man einen<br />

<strong>Hund</strong> zu starker Wärme aus, z.B. im Kofferraum<br />

eines aufgeheizten Autos, kann er in den meisten<br />

Fällen keinen Wärmeausgleich schaffen. Die<br />

schlimmen Folgen sind heftiges Hecheln,<br />

Schwanken, Umfallen bis hin zum Herz-<br />

Kreislaufstillstand.<br />

Folgendes können Sie für einen überhitzten <strong>Hund</strong><br />

tun :<br />

- bringen Sie ihn ins Kühle / in den Schatten<br />

- sorgen Sie für Ruhe und legen Sie ihn flach hin<br />

- kühlen Sie ihn langsam ab, mit allem was möglich<br />

ist (nasse Handtücher etc.)<br />

Verbrennungen<br />

Kühlen Sie, möglichst mit fließendem Wasser.<br />

S E I T E 3 3<br />

Bei schweren oder großflächigen Verbrennungen<br />

möglichst steril abdecken und aufgrund der starken<br />

Infektions- und Vergiftungsgefahr schnellstmöglich<br />

einen Tierarzt aufsuchen.<br />

Tipp eines Heilpraktikers : nehmen Sie statt eiskaltem<br />

besser leicht warmes Wasser zum Kühlen,<br />

auch wenn es paradox klingt. Der Wundschmerz<br />

ist geringer und die Heilung verläuft<br />

besser.<br />

Kälteschäden<br />

Besonders bei <strong>von</strong> Natur aus extrem schlanken,<br />

dünnfelligen oder haarlosen <strong>Hund</strong>en sowie bei<br />

Welpen kann es zu Unterkühlungen kommen.<br />

Erste Anzeichen dafür sind heftiges Zittern, ein<br />

aufgewölbter Rücken oder Zusammenrollen des<br />

<strong>Hund</strong>es – später führt es zu Apathie, verlangsamter<br />

Atmung und zum Tod des <strong>Hund</strong>es.<br />

Erste Gegenmaßnahmen : bewegen Sie den <strong>Hund</strong>,<br />

bringen Sie ihn ins Warme, geben sie etwas Warmes<br />

zu trinken oder essen (angewärmten Futterbrei).<br />

Zittert der <strong>Hund</strong> schon nicht mehr oder befindet<br />

sich bereits in einem desolaten Zustand – nicht<br />

mehr bewegen! Durch Bewegung verbessert sich<br />

zwar lokal die Temperatur der Gliedmaßen, doch<br />

die Körperinnentemperatur sinkt, was zum Tode<br />

führen kann.<br />

Decken Sie stattdessen den <strong>Hund</strong> gut zu, um<br />

weitere Wärmeverluste zu vermeiden (z.B. mit<br />

der Rettungsdecke aus dem Verbandskasten).<br />

Wärmen Sie den <strong>Hund</strong> langsam auf, am besten<br />

nur durch die eigene Körperwärme. Bitte keine<br />

Heizgeräte benutzen.<br />

Bei Erfrierungen selbst nichts tun, sofort zum<br />

Tierarzt. Durch das Erfrieren stirbt das Gewebe<br />

ab und kann beim Auftauen durch die wiederhergestellte<br />

Blutzufuhr zu Vergiftungen und somit<br />

zum Tod führen.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Gesundheit<br />

Magendrehung<br />

Hier handelt es sich um einen akuten Notfall mit<br />

schnellstmöglichem Handlungsbedarf ! Zögern<br />

Sie im Verdachtsfall keine Sekunde, selbst mitten<br />

in der Nacht, denn jetzt zählt jede Minute, um<br />

das Leben des <strong>Hund</strong>es zu retten.<br />

Eine Magendrehung tritt oft im Zusammenhang<br />

mit Bewegung nach dem Füttern auf. Einige Experten<br />

machen auch stark kohlenhydratreiche<br />

(Trocken-)Nahrung dafür verantwortlich.<br />

Einige Rassen wie z.B. Boxer, Schäferhunde und<br />

Labradore sowie große <strong>Hund</strong>e mit tiefer Brust<br />

und ältere Tiere sind öfter betroffen als kleinere<br />

Rassen.<br />

Die ersten Symptome beginnen ca. 2 bis 6 Stunden<br />

nach einer Fütterung.<br />

Der <strong>Hund</strong> wirkt unruhig, der Bauch gast auf,<br />

wird merklich dicker und schmerzempfindlich.<br />

Klopft man leicht gegen die Seite, klingt es hohl<br />

(Trommelbauch).<br />

Der <strong>Hund</strong> speichelt und versucht vergeblich zu<br />

erbrechen. Schließlich wird der <strong>Hund</strong> merklich<br />

schwächer bis hin zur Apathie.<br />

Durch eine Magendrehung werden sowohl der<br />

Mageneingang als auch der Ausgang verschlossen<br />

und Arterien abgedrückt, während durch<br />

Gärprozesse Gase entstehen und den <strong>Hund</strong> aufblähen.<br />

Schnellstmöglich muss ein Tierarzt die<br />

Erstversorgung vornehmen (Gas ablassen, Infusion<br />

legen).<br />

Eine Magendrehung kann oft nur operativ behoben<br />

werden, seltener mittels einer Magensonde.<br />

Meist wird danach der Magen an einer der<br />

Bauchwände fixiert, um eine erneute Drehung<br />

zu verhindern. Da oft auch die Milz mit gedreht<br />

und abgedrückt wird, muss sie häufig entfernt<br />

werden. Selbst Tage nach der OP kann es zu<br />

Herzrhythmusstörungen und weiteren Komplikationen<br />

kommen.<br />

S E I T E 3 4<br />

Um eine Magendrehung im Vorfeld unwahrscheinlicher<br />

zu machen – denn verhindern kann<br />

man sie leider nicht – sollten Sie kleinere Portionen<br />

füttern und den <strong>Hund</strong> nach dem Essen wenigstens<br />

für zwei Stunden ruhen lassen. Verzichten<br />

Sie auf getreidereiches Trocken-Futter, welches<br />

schnell im Magen aufquellen kann.<br />

Achten Sie genau auf erste Anzeichen, wenn Ihr<br />

<strong>Hund</strong> sich anders verhält als sonst.<br />

Text: C. Landgrafe, Signal-<strong>Hund</strong>


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 3 5<br />

Ernährung<br />

Über den Sinn und Unsinn <strong>von</strong> Nahrungsergänzungen<br />

in der <strong>Hund</strong>efütterung<br />

Heutzutage gibt es zahllose Nahrungsergänzungen<br />

auf dem Markt. Und es gibt sie in jeder<br />

erdenklichen Qualität. Es handelt sich um chemische<br />

Supplemente, natürliche Zusatzstoffe<br />

oder um mit Zusatzstoffen angereicherte Trocken-<br />

und Nassfuttersorten.<br />

Es gibt kein industriell gefertigtes Futter, das<br />

nicht Vitamine und Mineralstoffe enthält. Die<br />

meisten da<strong>von</strong> enthalten außerdem Konservierungsstoffe,<br />

Geschmackverstärker, Farbstoffe,<br />

Zucker etc.<br />

Die Tierfutterfirmen übertrumpfen sich gegenseitig<br />

mit immer neueren Kreationen für jeden<br />

<strong>Hund</strong>, den jungen, den alten, den gesunden,<br />

den kranken.<br />

In diesem Dschungel der Futter- und Nahrungsergänzungsmittel<br />

muss man fast schon<br />

ein Experte sein um noch durchzublicken. Der<br />

<strong>Hund</strong>ehalter ist auf die Empfehlungen und /<br />

oder Warnungen der Futtermittelindustrie und<br />

der Fachleute angewiesen - oft leider keine Lösung<br />

für das Individuum <strong>Hund</strong>.<br />

Die Futtermittelindustrie bietet kein Fertigfutter<br />

mehr ohne Vitamin- und Mineralzusätze.<br />

Bei verschiedenen Untersuchungen wurde festgestellt,<br />

dass die meisten industriell hergestellten<br />

Futtermittel zu viel an Vitaminen und Mineralstoffen<br />

enthalten. Man spricht <strong>von</strong> einem<br />

drohenden "Vitamin- und Mineralstoff-<br />

Overkill".<br />

Wenn also alles in Futtersack und -dose enthalten<br />

ist, wozu braucht <strong>Hund</strong> dann noch extra<br />

bunte Kügelchen und Pülverchen?<br />

Es ist immer noch nicht bekannt, wie viel <strong>von</strong><br />

welchem Stoff vom Organismus gebraucht und<br />

verstoffwechselt wird.<br />

Allerdings weiß man heutzutage, dass zu viel<br />

da<strong>von</strong> u.a. Knochen, Nieren und andere Ausscheidungs-<br />

und Entgiftungsorgane schädigt,<br />

vor allem, wenn es sich um chemisch hergestellte<br />

Stoffe handelt.<br />

Man weiß inzwischen auch, dass ein in zu hoher<br />

Dosis verabreichtes Vitamin ein anderes blockieren<br />

kann. Es kann außerdem die Fähigkeit<br />

des Organismus zur Selbstsynthese und zur<br />

Abspaltung aus natürlicher (!) Nahrung verloren<br />

gehen.<br />

Zu viele Vitamine, Mineralien und Zusatzstoffe<br />

können u.a. folgende Beschwerden hervorrufen:<br />

Wachstumsstörungen, Schäden des Bewegungsapparates,<br />

Hyperaktivität, Allergien,<br />

Magen-Darm-Probleme, neurologische Störungen<br />

usw.<br />

Andererseits kann auch ein Mangel an Vitaminen,<br />

Mineralstoffen, Fetten oder Faserstoffen<br />

zu Problemen führen: u.a. zu Haut- und Fellproblemen,<br />

Stress, Müdigkeit, Störungen/<br />

Schäden des Bewegungsapparates, Magen- und<br />

Darmstörungen etc.<br />

Bei der Rohfütterung erhält der Organismus<br />

des <strong>Hund</strong>es alle benötigten Vitalstoffe aus den<br />

natürlichen Komponenten. Hier sind (beim gesunden<br />

<strong>Hund</strong>) nur wenige Zusätze nötig, z.B.<br />

Vitamin C und Vitamin E in natürlicher Form<br />

(z.B. Hagebutten) und essentielle Fettsäuren<br />

wegen unserer belasteten Umwelt und Stress;<br />

Meeresalgen wegen der Spurenelemente.<br />

Kräuter gehören zur Ernährung mit Rohfutter<br />

dazu. Sie liefern wichtige Vitamine, Mineralien<br />

und sekundäre Pflanzenstoffe. Im Krankheitsfall<br />

können sie gezielt eingesetzt werden, um<br />

ihre heilende Wirkung zu entfalten.


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 3 6<br />

Ernährung<br />

Auch bei der Nahrungsergänzung bzw. Ernährung<br />

gilt nicht "viel hilft viel"… und zu wenig<br />

ist auch nicht gut. Die Ernährung unserer<br />

<strong>Hund</strong>e muss auf die speziellen Bedürfnisse des<br />

jeweiligen <strong>Hund</strong>es abgestimmt werden.<br />

Deshalb ist es wichtig, seinen <strong>Hund</strong> genau zu<br />

beobachten. Bei Unsicherheit sollte man einen<br />

Ernährungsberater und / oder Tierheilpraktiker<br />

/ Tierarzt aufsuchen.<br />

Simone Mangold, <strong>Hund</strong>ezentrum Rems-Murr<br />

Ernährungsberaterin Fachrichtung <strong>Hund</strong>


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 3 7<br />

Dies & Das...<br />

Schweinegrippe: Ansteckend oder ungefährlich<br />

für unsere Haustiere?<br />

Die Frage, ob die sogenannte Schweinegrippe<br />

auch auf unsere Haustiere übertragbar ist, beschäftigt<br />

derzeit viele Tierfreunde. Allerdings<br />

ist die Bezeichnung Schweinegrippe sehr irreführend.<br />

Denn bei dem Virus H1N1, das laut<br />

Informationen des Bundesforschungsinstitut<br />

für Tiergesundheit nur <strong>von</strong> Mensch zu Mensch<br />

übertragen wird, handelt es sich im Gegensatz<br />

zur Vogelgrippe um eine Humaninfektion. Die<br />

Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht<br />

daher auch <strong>von</strong> der „Nordamerikanischen<br />

Grippe“. Das Virus wurde bisher weder bei<br />

Schweinen noch bei Haustieren nachgewiesen.<br />

Deshalb seien besondere Vorsichtsmaßnahmen<br />

für <strong>Hund</strong>e und Katzen derzeit nicht nötig. Aus<br />

diesen Gründen sei auch nicht zu befürchten,<br />

dass Haustiere den Menschen anstecken könnten.<br />

Die momentane Entwarnung bedeutet allerdings<br />

nicht, dass sich die Sachlage nicht ändern<br />

könnte. Denn wie sich die Situation weiter<br />

entwickelt, kann niemand sagen. Grundsätzlich<br />

kann jedes Virus mutieren und damit<br />

gefährlich werden.<br />

Drittes deutsches Tierregister nun auch bei petmaxx.com<br />

vertreten<br />

Neben Europas größtem Haustierregister TAS-<br />

SO e.V. und dem Register des Deutschen Tierschutzbund<br />

ist nun auch das dritte und kleinste<br />

Haustierregister Deutschlands - IFTA - als<br />

31. Mitglied bei petmaxx.com, der internationalen<br />

Transponder-Meta-Suchmaschine für<br />

gefundene Tiere, vertreten. Philip McCreight<br />

<strong>von</strong> TASSO begrüßt diesen Schritt des in<br />

Schwabach ansässigen Unternehmens, weil ab<br />

sofort auch Tiere, die bei IFTA registriert sind,<br />

im Verlustfall weltweit abfragbar und damit<br />

zurückvermittelbar sind.<br />

Dank petmaxx.com kann ein Fundtier auch im<br />

Ausland ganz schnell auf Knopfdruck dem Re-<br />

gister zugeordnet werden, bei dem es angemeldet<br />

ist. Als Finder eines Tieres gibt man einfach<br />

die Transpondernummer des Tieres bei<br />

petmaxx.com ein und sieht sofort, in welcher<br />

nationalen Datenbank das Tier geführt ist. Ein<br />

Anruf bei dem entsprechenden Tierregister genügt<br />

in der Regel: Das Haustierregister kümmert<br />

sich dann um die Rückvermittlung. TAS-<br />

SO ist an der Meta-Suchmaschine seit Bestehen<br />

angebunden und konnte dadurch bereits tausende<br />

im Ausland entlaufenen Tiere zurückvermitteln.<br />

Artenschutz-Spürhunde : Die Vierbeiner Amy<br />

und Uno erschnüffeln Schmuggelware<br />

Der weltweite Artenhandel ist ein Milliardengeschäft<br />

und nach Waffen und Drogen das lukrativste<br />

Betätigungsfeld für Schmuggler.<br />

Längst ist der Schmuggel damit zu einem<br />

ernsthaften Bedrohungsfaktor für das Überleben<br />

gefährdeter Tiere und Pflanzen geworden.<br />

Die beiden Artenschutzspürhunde Amy und<br />

Uno sind seit einem Jahr auf dem Frankfurter<br />

Flughaften tätig. Das dortige Hauptzollamt<br />

und der WWF sind mit dem Erfolg der vierbeinigen<br />

Helfer mehr als zufrieden. Amy und Uno<br />

erschnüffelten in den vergangenen Monaten u.<br />

a. mehrere Kilogramm Kaviar, Elfenbein-<br />

Figuren, Handtaschen aus Schlangenleder,<br />

Haifischflossen und sogar einen kompletten<br />

Bärenschädel, so der WWF. Das Konzept des<br />

Artenschutzspürhundes geht auf eine Initiative<br />

der Umweltschutzorganisationen WWF zurück.<br />

"<strong>Hund</strong>e haben im Vergleich zum Menschen einfach<br />

den besseren Riecher", erklärt Volker Homes<br />

vom WWF die Idee. "Sie können selbst Objekte<br />

mit geringem Eigengeruch wahrnehmen und<br />

sind daher ideal für die schnelle Kontrolle <strong>von</strong><br />

Gepäckstücken, Postsendungen oder ganzen Containern."<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 3 8<br />

Dies & Das...<br />

Vor allem Flüge aus für den Artenschmuggel<br />

besonders beliebten Regionen wie Südost-<br />

Asien, Lateinamerika oder Afrika erreichen<br />

Deutschland und Europa über das Drehkreuz<br />

Frankfurt. Deswegen sei der Einsatz der <strong>Hund</strong>e<br />

am Frankfurter Flughafen ein Meilenstein,<br />

so der WWF.<br />

Der WWF nimmt die Ergebnisse des ersten<br />

Einsatzjahres zum Anlass ein europaweites<br />

Projekt zu starten. "Die EU ist weitgehend zu<br />

einem Binnenmarkt ohne innere Grenzen geworden.<br />

Deshalb brauchen wir ein effektives und<br />

konsequentes Vorgehen gegen den Artenschmuggel<br />

an den Einfallstoren in die EU in allen Mitgliedsstaaten",<br />

sagt Volker Homes vom WWF.<br />

Ziel des WWF-Projekts sei es, an den größten<br />

europäischen Flug- und Seehäfen und in den<br />

bedeutenden Postverteilerzentren zukünftig<br />

Artenschutzspürhunde einzusetzen.<br />

Quelle : TASSO News<br />

********<br />

<strong>Hund</strong>esteuern im Vergleich: So viel kostet ein<br />

<strong>Hund</strong> in deutschen Großstädten Die deutsche<br />

<strong>Hund</strong>esteuer ist fast 200 Jahre alt. Ursprünglich<br />

als Luxussteuer für Wohlhabende eingeführt,<br />

kann sich heutzutage fast jeder einen<br />

vierbeinigen Gefährten leisten. Kommt nur<br />

drauf an, wo man wohnt. Denn die Höhe der<br />

<strong>Hund</strong>esteuer wird jeweils <strong>von</strong> den Gemeinden<br />

bestimmt und schwankt extrem.<br />

Unter den 15 größten deutschen Städten ist<br />

Köln die teuerste Stadt für <strong>Hund</strong>ebesitzer.<br />

Pro Jahr kostet dort ein <strong>Hund</strong> 156 Euro Steuern.<br />

Noch nicht einmal die Hälfte da<strong>von</strong> zahlt<br />

ein <strong>Hund</strong>ehalter in München, mit gerade mal<br />

76,80 Euro im Jahr ist die bayerische Landeshauptstadt<br />

die billigste in Sachen <strong>Hund</strong>esteuer.<br />

In der Hauptstadt der stinkenden Tretminen,<br />

also Berlin, werden pro Jahr für den ersten<br />

<strong>Hund</strong> 120 Euro fällig, für jeden weiteren<br />

sogar 180 Euro. Auch andere Städte erheben<br />

für den zweiten oder dritten <strong>Hund</strong> jeweils höhere<br />

Steuersätze. Doch vergleichen Sie selbst:<br />

<strong>Hund</strong>esteuern in 15 deutschen Großstädten:<br />

1 Köln: 156 für jeden <strong>Hund</strong><br />

2 Dortmund: 144 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />

192 Euro für den zweiten <strong>Hund</strong>, 216 Euro<br />

für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />

3 Nürnberg: 132 für jeden <strong>Hund</strong><br />

4 Bremen: 122,64 Euro für jeden <strong>Hund</strong><br />

5 Hannover: 120 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />

240 Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />

6 Berlin: 120 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>, 180<br />

Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />

7 Duisburg: 114 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />

132 Euro für den zweiten <strong>Hund</strong>, 150 Euro<br />

für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />

8 Stuttgart: 108 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />

216 Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />

9 Dresden: 108 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>, 144<br />

Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />

10 Leipzig: 96 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>, 192<br />

Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />

11 Düsseldorf: 96 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />

150 Euro für den zweiten <strong>Hund</strong>, 180 Euro<br />

für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />

12 Essen: 96 Euro den ersten <strong>Hund</strong>, 150 Euro<br />

für den zweiten <strong>Hund</strong>, 180 Euro für jeden<br />

weiteren <strong>Hund</strong><br />

13 Frankfurt: 90 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />

180 Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />

14 Hamburg: 90 Euro für jeden <strong>Hund</strong><br />

15 München: 76,80 Euro für jeden <strong>Hund</strong><br />

Quelle:<br />

http://www.geld-kompakt.de/2009/11/23/<br />

hundesteuer-im-vergleich-so-viel-kostet-einhund-in-deutschen-grossstaedten/


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Rasseportrait...<br />

Der Australian Shepherd – mehr als nur ein<br />

"bunter <strong>Hund</strong>"<br />

Herkunft :<br />

Im neunzehnten Jahrhundert begannen baskische<br />

Schäfer nach Australien und in die USA<br />

auszuwandern. Auch immigrierten baskische<br />

Schäfer <strong>von</strong> Australien in die USA, als die<br />

Nachfrage nach australischer Wolle in den<br />

USA immer stärker anstieg.<br />

So importiertenamerikanischeSchafzüchter<br />

im<br />

späten 19.<br />

Jahrhundert<br />

und zu Beginn<br />

des zwanzigstenJahrhunderts<br />

Schafe<br />

aus Australien<br />

- und mit ihnen<br />

kamen die<br />

baskischen<br />

Schäfer begleitet<br />

<strong>von</strong><br />

ihren <strong>Hund</strong>en.<br />

Diese <strong>Hund</strong>e glichen den heutigen Australian<br />

Shepherds.<br />

Bekannt wurde die Rasse erst nach und nach,<br />

und erst 1996 wurde die Rasse vorläufig durch<br />

die FCI anerkannt.<br />

Man vermutet im Australian Shepherd eine<br />

Kreuzung zwischen verschieden Hütehund-<br />

Rassen wie Collie, Deutscher Schäferhund,<br />

Pyrenäen Schäferhund, Australian Cattle Dog<br />

und dem Australian Kelpie.<br />

Durch das harte Leben ohne jeglichen Komfort<br />

wurde der Aussie zu einem widerstandsfä-<br />

S E I T E 3 9<br />

higen <strong>Hund</strong> mit einem starken Hüteinstinkt<br />

und einem enormen "will to please" – dem Willen<br />

zu arbeiten und es seinem Besitzer Recht<br />

zu machen.<br />

Aussehen<br />

Er besitzt einen ausgeglichenen Körperbau<br />

<strong>von</strong> mittlerer Größe und Knochenstärke.<br />

Die Rüden sollten laut FCI-Standard <strong>von</strong> 50,8<br />

bis 58,5 cm und die Hündinnen zwischen 45,7<br />

und 53,4 cm groß sein.<br />

Sein Fell ist halblang, wetterbeständig und<br />

besitzt eine dichte Unterwolle, wobei die Haare<br />

starr und leicht gewellt sind.<br />

Das Haar ist kurz und glatt am Kopf, an der<br />

Außenseite der Ohren, der Vorderseite der vorderen<br />

Läufe und unterhalb der Sprunggelenke.<br />

Die Fellfärbungen sind kräftig, rein und satt.<br />

Es wird unterschieden zwischen folgenden<br />

Grundfarben:<br />

• black (schwarz)<br />

• red (rot)<br />

• blue-merle (marmoriertes Schwarz mit<br />

grauer Grundfarbe)<br />

• red-merle (marmoriertes Rot/Braun mit<br />

hellroter/beiger Grundfarbe)<br />

Jede dieser Grundfarben kann für sich alleine<br />

stehen oder mit weißen und/oder kupferfarbenen<br />

Abzeichen kombiniert werden. Somit ergeben<br />

sich 16 mögliche Farbvarianten – 4<br />

Grundfarben mal 4 möglichen Abzeichenkombinationen<br />

(ohne/weiß/kupfer/kupfer und<br />

weiß).<br />

Bei allen Farben sind die Bereiche um die Augen<br />

und Ohren überwiegend <strong>von</strong> anderen Farben<br />

als weiß beherrscht.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Rasseportrait...<br />

Charakteristisch ist auch seine kupierte Rute.<br />

In Ländern wie Deutschland, der Schweiz und<br />

Österreich ist das Kupieren bei Tieren verboten,<br />

es gibt in der Rasse aber auch angeborene<br />

Stummelruten (NBT = Naturalbobtail).<br />

Der Standard der FCI schreibt offiziell eine<br />

Stummelrute <strong>von</strong> maximal 10 cm oder 4 inch<br />

vor, in Deutschland, der Schweiz und Österreich<br />

müssen aber auch lange Ruten toleriert<br />

werden.<br />

Die Augen dieses <strong>Hund</strong>es sind mandelförmig<br />

und <strong>von</strong> mittlerer Größe. Farben sind Blau,<br />

Braun, Bernsteinfarben (Amber) oder jede andere<br />

Variation oder Kombination dieser Farben,<br />

einschließlich Flecken und Marmorierung.<br />

Die Kippohren sind dreieckig und an der Spitze<br />

leicht abgerundet.<br />

Der Miniature Australian Shepherd<br />

Kleinere Aussies gab es immer schon, doch<br />

Farmer und Züchter <strong>von</strong> Großvieh bevorzugten<br />

oft die größeren <strong>Hund</strong>e.<br />

1968 wurden die Minis sozusagen wiederentdeckt<br />

und gezielt gezüchtet, seit den Achtzigern<br />

konnten sie beim "National Stock Dog<br />

Register" erfasst werden. Beim Mini Aussie<br />

sollten die Rüden eine Widerristhöhe <strong>von</strong> ca.<br />

S E I T E 4 0<br />

35-46 cm und Hündinnen etwa 35-45 cm haben.<br />

Kleine Abweichungen werden zugunsten<br />

der Gesamterscheinung geduldet. Farblich<br />

gleicht er seinem "großen Bruder".<br />

Charakter / Eignung<br />

Sowohl der Australian Shepherd als auch der<br />

Mini Aussie sind in erster Linie Arbeits- und<br />

Hütehunde. Zwei kleine Spaziergänge am Tag<br />

reichen ihm nicht aus. Dieser <strong>Hund</strong> will gefordert<br />

und beschäftigt werden.<br />

Die Rasse eignet sich sowohl als Rettungs-<br />

und Suchhund, sowie für jegliche Art <strong>von</strong><br />

<strong>Hund</strong>esport. Wichtig ist, diesen intelligenten<br />

<strong>Hund</strong> auch geistig auszulasten. Körperlich allein<br />

wird man einen Aussie kaum zufrieden<br />

stellen können.<br />

Rassetypische Krankheiten<br />

Wie bei Collies tritt beim Australian Shepherd<br />

der MDR1-Defekt auf, der eine Überempfindlichkeit<br />

gegenüber mehreren Arzneistoffen<br />

hervorruft. 6,9 % der untersuchten <strong>Hund</strong>e<br />

sind reinerbig für den Defekt; daraus ergibt<br />

sich eine Trägerfrequenz <strong>von</strong> 38,7 %.<br />

Ebenfalls vorhanden sind Epilepsie, Katarakt,<br />

Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie (HD/<br />

ED), Autoimmunkrankheiten, Gebissfehler,<br />

Allergien, Schilddrüsen- und Herzprobleme.<br />

Diese Krankheiten nahmen in den letzten Jahren<br />

vermehrt zu, was sicherlich auch an dem<br />

Boom in der Zucht und der damit teilweise<br />

wilden Vermehrung dieser Rasse lag.<br />

Bei Merle x Merle-Verpaarungen kann es zu<br />

schweren Defekten wie Blindheit oder Taubheit<br />

kommen. Solche Paarungen sind darum<br />

in der Schweiz und Deutschland verboten.<br />

Weiter...


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Rasseportrait...<br />

Der Aussie heute<br />

In den letzten Jahren erlebten die bunten<br />

<strong>Hund</strong>e einen regelrechten Boom. Einen Aussie<br />

zu haben war schick – und leider vergessen<br />

dabei viele Menschen, was für eine Art <strong>Hund</strong><br />

sie sich da ins Haus holten. Unterforderte<br />

<strong>Hund</strong>e beginnen, sich eine Aufgabe zu suchen<br />

– sei es nun das Bewachen <strong>von</strong> Möbeln, das<br />

Hetzen <strong>von</strong> Joggern oder Autos oder das energische<br />

Hüten der Kinder inklusive Bisse in die<br />

Beine (Fersenbiss).<br />

Und ebenso oft schießen übereifrige Halter<br />

über das eigentliche Ziel – den Aussie artgerecht<br />

zu fördern – weit hinaus. Die <strong>Hund</strong>e<br />

wurden, wenn oft auch mangels Wissen, schon<br />

als Welpen gnadenlos überfordert.<br />

Auch so kann man sich einen unausgeglichenen,<br />

hyperaktiven <strong>Hund</strong> mit Sucht- und<br />

Zwangsverhalten erschaffen. Besonders, wenn<br />

man schon im Welpenalter den <strong>Hund</strong> zu sehr<br />

auf stereotype Beutespiele fixiert (Ball, Frisbee<br />

etc.)<br />

Beide Vorgehensweisen enden allzu oft mit<br />

ähnlichem Ergebnis : man bekommt aggressive,<br />

völlig übertrieben reagierende <strong>Hund</strong>e mit<br />

unzähligen Verhaltensproblemen. Auffang-<br />

Stationen und die Aussie-Nothilfe kennen das<br />

Leid zur Genüge.<br />

S E I T E 4 1<br />

Wie beschäftigt man nun aber einen Aussie<br />

richtig ?<br />

Bewegung ist natürlich wichtig und notwendig.<br />

So sollte mindestens ein längerer Spaziergang<br />

am Tag nicht fehlen. Aber kein <strong>Hund</strong><br />

muss stundenlang neben einem Fahrrad laufen,<br />

um ausgelastet zu sein.<br />

Mehrmals täglich kleine, geistige Trainingseinheiten<br />

<strong>von</strong> 10 bis 15 Minuten erschöpfen den<br />

<strong>Hund</strong> oft mehr als eine Stunde monotones<br />

Laufen.<br />

Unterordnungsübungen, Tricks oder kleine<br />

Spielchen (z.B. Futter im Gras / Waldboden<br />

suchen) kann man auch während des Spaziergangs<br />

einbauen. Wichtig ist, nicht täglich zur<br />

selben Zeit den gleichen Ablauf zu machen.<br />

Sonst wird es nach einiger Zeit langweilig – für<br />

Sie und den <strong>Hund</strong>.<br />

Natürlich können Sie den Aussie auch in jeder<br />

Art des <strong>Hund</strong>esports arbeiten.<br />

Quellen : Wikipedia, Club für Australian<br />

Shepherd Deutschland e.V.<br />

Fotos : Wikipedia commons


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Lesenswert...<br />

NEUERSCHEINUNG:<br />

Unser e Stimmen für de n <strong>Hund</strong><br />

Anmerkungen zur Lage des Rassehundes<br />

K l a p p e n t e x t d e s B u c h e s<br />

Der Rassehund, ein verdrängtes Thema des<br />

Tierschutzes. Überzüchtet und krank.<br />

Erstmals erheben Vertreter verschiedenster<br />

<strong>Hund</strong>erassen gemeinsam das Wort.<br />

<strong>Hund</strong>ehalter, Züchter, Verantwortliche in den<br />

Vereinen, Tierärzte, Kynologen, <strong>Hund</strong>etrainer<br />

erheben ihre Stimmen für den Rassehund. Sie<br />

geben einen vielseitigen und lebendigen, ja<br />

persönlichen Einblick in die Schattenseiten<br />

unseres Umgangs mit dem <strong>Hund</strong>. Sie zeigen<br />

zugleich, was wir ändern müssen und ändern<br />

können. Und sie zeigen auf, dass es gar nicht<br />

so schwer ist, etwas für die Gesundheit der<br />

Rassehunde zu tun - wenn man nur will.<br />

Es werden Fakten angesprochen, die <strong>von</strong> den<br />

bunten kynologischen Magazinen, wöchentlichen<br />

TV-Sendungen und mediengewandten<br />

<strong>Hund</strong>eprofis allzu gerne gemieden werden.<br />

Denn diese heile Welt nutzt dem Geschäft mit<br />

dem <strong>Hund</strong>, dem Geschäft auf Kosten des<br />

<strong>Hund</strong>es.<br />

S E I T E 4 2<br />

Stimmen für den <strong>Hund</strong> heißt, 44 kritische Anmerkungen<br />

zur Lage des Rassehundes. 44<br />

Stimmen für einen fairen Umgang mit dem<br />

<strong>Hund</strong>. 44 Stimmen für eine Wende in der<br />

<strong>Hund</strong>ezucht.<br />

In Großbritannien wurde nach dem schockierenden<br />

BBC-Bericht "Pedigree Dogs Exposed"<br />

bereits 2008 eine Wende in der <strong>Hund</strong>ezucht<br />

eingeleitet. Das britische Parlament befasste<br />

sich mit der Lage der Rassehunde und fordert<br />

eine gesündere Zukunft für Rassehunde; wenn<br />

nötig auch mit Hilfe gesetzlicher Regelungen.<br />

Der Rassehund, ein verdrängtes Thema des<br />

Tierschutzes - mitten in Europa, mitten unter<br />

uns.<br />

Unser bester Freund hat mehr Fürsorge verdient.<br />

B o o k s o n D e m a n d<br />

ISBN 978-3-8391-1404-9, Paperback, 172 Seiten


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Rechtsprechung: kurz notiert...<br />

Ungewollter Deckakt<br />

In der Rechtsprechung (BGH, Az.: VI ZR<br />

177/75; OLG Schleswig, Az.: 7 U 9/92) ist<br />

inzwischen anerkannt, dass der vom <strong>Hund</strong>ehalter<br />

nicht gewünschte Deckakt zur Tiergefahr<br />

(§ 833 BGB) gehört, sodass der Halter<br />

des Rüden dem Halter der Hündin zum<br />

Schadensersatz verpflichtet ist, wenn die<br />

Hündin durch den unerwünschten Deckakt<br />

trächtig wird. Rechtlich gesehen wird der<br />

Deckakt damit als Sachbeschädigung eingestuft.<br />

Im Rahmen der Schadensminderungspflicht<br />

ist in einem solchen Fall der Halter<br />

der Hündin aber verpflichtet, für eine Abtreibung<br />

zu sorgen. Landesgericht Kassel,<br />

ZfS 81263/95<br />

Verführerische <strong>Hund</strong>e<br />

Fühlt sich ein <strong>Hund</strong> durch den Duft<br />

einer paarungsbereiten Hündin unwiderstehlich<br />

angezogen, so hat der Eigentümer<br />

keinen Anspruch auf Schadensersatz,<br />

wenn aus dieser Begegnung<br />

ungewollter <strong>Hund</strong>enachwuchs<br />

hervorgeht. Das Amtsgericht Daun<br />

hatte jedenfalls Nachsicht mit einem<br />

Rüden, der einer Hündin einen ungebetenen<br />

Besuch abstattete: Die Klage<br />

der Eigentümerin der Hündin auf<br />

Schadensersatz wegen der Geburt <strong>von</strong><br />

sechs Mischlingswelpen wies es ab.<br />

(siehe Nr.10: für Abtreibung sorgen).<br />

Amtsgericht Daun, 3 C 436/95<br />

Erkrankung eines Tieres<br />

Bei Erkrankung des Tieres muss der Tierarzt aufgesucht werden! Tierhalter, die aus<br />

finanziellen Gründen ihr krankes oder verletztes Tier nicht oder nicht rechtzeitig in<br />

tierärztliche Behandlung geben, machen sich der Tierquälerei schuldig, wenn hierdurch<br />

die Tiere über einen längeren Zeitraum erhebliche Schmerzen erdulden mussten.<br />

Damit wurde ein Schaf- und <strong>Hund</strong>ehalter zu einer Geldstrafe <strong>von</strong> DM 2.700 verurteilt,<br />

weil er tatenlos zugesehen hatte, wie ein krankes Schaflamm vor Schmerzen<br />

laut schrie und später eingeschläfert werden musste. Da auch noch der <strong>Hund</strong> stark<br />

<strong>von</strong> Parasiten befallen war, auf einem Bein nicht auftreten konnte und unheilbar<br />

lahmte, musste der Tierarzt auch dieses Tier einschläfern. Dem Angeklagten war bewusst<br />

gewesen, dass er zum Tierarzt hätte gehen müssen. Sein Argument, dass nur<br />

seine finanzielle Situation dies nicht zugelassen hätte, liess das Gericht nicht gelten.<br />

Amtsgericht Bensheim, Az.: 4 Js 1958/00 5 Ds VIII<br />

S E I T E 4 3


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Rechtsprechung: kurz notiert...<br />

<strong>Hund</strong>ekratzspuren in der Mietwohnung<br />

Hat nach dem Mietvertrag der Vermieter<br />

die Verpflichtung übernommen, bei Mietvertragsende<br />

die Wohnung zu renovieren, so<br />

muß der Vermieter die Schönheitsreparaturen<br />

selbst dann übernehmen, wenn der Türanstrich<br />

Kratzspuren vom <strong>Hund</strong> des Mieters<br />

aufweist. Etwas anderes gilt nur dann,<br />

wenn die Kratzspuren so tiefgehend sind,<br />

daß auch das Türholz selbst in Mitleidenschaft<br />

gezogen worden ist. Läßt sich dies<br />

aber nicht feststellen, so muß der Vermieter<br />

diese <strong>Hund</strong>ekratzspuren hinnehmen und die<br />

Kratzer selbst beseitigen. Amtsgericht<br />

Steinfurt, Az.: 4 C 51/95.<br />

Kleiner <strong>Hund</strong> in Mietwohnung<br />

Weil Yorkshire-Terrier harmlos wie<br />

Meerschweinchen sind, darf der Vermieter<br />

dem Mieter nicht verbieten, in<br />

der Wohnung einen Yorkshire-Terrier<br />

zu halten. OLG Kassel, 1 S 503/96<br />

Verbissene <strong>Hund</strong>e: Hilfe zahlt sich nicht aus<br />

Ein <strong>Hund</strong>ehalter führte seine beiden Schäferhunde an kurz gehaltener Leine aus, als<br />

ihm zwei kleine unangeleinte <strong>Hund</strong>e entgegenkamen. Der <strong>Hund</strong>ehalter dieser frei<br />

laufenden Tiere rief seine <strong>Hund</strong>e nicht zurück, sodass einer der beiden <strong>Hund</strong>e auf die<br />

Schäferhunde zulief, worauf es zu einem Kampf kam. Als der Halter der Schäferhunde<br />

versuchte, die kämpfenden Tiere zu trennen, wurde er sehr schmerzhaft <strong>von</strong> dem<br />

fremden <strong>Hund</strong> in die Hand gebissen. Er verklagte den <strong>Hund</strong>ebesitzer auf Schmerzensgeld,<br />

das ihm aber verwehrt wurde. Zwar ist grundsätzlich eine Haftung des Halters<br />

der frei laufenden <strong>Hund</strong>e gegeben, doch wertete das Gericht das Eingreifen des<br />

Schäferhundehalters als Mitverschulden. Nach Auffassung des Richters hätte der<br />

verletzte <strong>Hund</strong>ehalter seinen <strong>Hund</strong> <strong>von</strong> der Leine lösen müssen, um eine Selbstgefährdung<br />

auszuschalten. Wer in einer solchen Situation eingreift, geht ein so hohes<br />

Risiko ein, dass die Gefährdungshaftung des anderen <strong>Hund</strong>ehalters zurücktritt.<br />

Amtsgericht Lampertsheim<br />

S E I T E 4 4


A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

Rechtsprechung: kurz notiert...<br />

Kind beim Gassigehen ausgerutscht<br />

Haus- und Grundstückseigentümer, die im Winter ihrer Räum- und Streupflicht<br />

nicht nachkommen, haften gegenüber solchen Fußgängern, die dort<br />

wegen Schnee- und Eisglätte zu Fall kommen und sich verletzen. Diese<br />

Pflicht gilt aber nicht uneingeschränkt, wie jetzt in dem Fall eines siebenjährigen<br />

Kindes festgestellt wurde. Zwar war das Kind tatsächlich wegen<br />

Glatteis gestürzt und hatte sich dabei eine Gehirnerschütterung zugezogen,<br />

doch wurde die Klage auf Zuerkennung eines Schmerzensgeldes abgewiesen,<br />

weil sich im Prozess ein anderer Sachverhalt herausstellte. Das Kind führte<br />

nämlich den recht lebhaften Welpen der Familie an der Leine aus. Dieser<br />

<strong>Hund</strong> wollte weglaufen und zog an der Leine. Bei dem Ruck, dem das Kind<br />

mit einem Druck auf den Knopf der Automatikleine begegnen wollte,<br />

rutschte das Kind aus und fiel hin. Das Amtsgericht München war der Auffassung,<br />

dass ein siebenjähriges Kind in einer solchen Situation, bei starker<br />

Glätte mit einem lebhaften <strong>Hund</strong> unterwegs zu sein, überfordert ist und<br />

wies deshalb die Klage gegen den Hauseigentümer ab. Es liegt ein Fehlverhalten<br />

des Kindes selbst und eine Aufsichtsverletzung der Eltern vor. Amtsgericht<br />

München, 1999-10-22 411 C 16443/99<br />

<strong>Hund</strong>ekot im Garten<br />

Seiner Verpflichtung zur Gebrauchsgewährung kommt der<br />

Vermieter bereits dann nicht in vollem Umfang nach,<br />

wenn er seinen <strong>Hund</strong> in dem vom Mieter gemieteten Gartenbereich<br />

sein “Geschäft” verrichten lässt. Zur Gewährung<br />

des Gebrauchs eines vermieteten Gartens gehört es,<br />

dass der Garten frei <strong>von</strong> <strong>Hund</strong>ekot ist. Einmal abgesehen<br />

<strong>von</strong> der optischen Beeinträchtigung durch herumliegenden<br />

<strong>Hund</strong>ekot, stellt sich <strong>Hund</strong>ekot auch als Quelle gesundheitlicher<br />

Gefährdung dar. Dies gilt jedenfalls für den Fall,<br />

dass ein Garten in typischer Weise, nämlich durch Liegen<br />

auf dem Rasen und Barfussgehen, genutzt wird. Amtsgericht<br />

Köln, Az.: 217 C 483/93<br />

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A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

<strong>Neue</strong> <strong>Partner</strong> <strong>von</strong> <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong><br />

Silvia Löw<br />

PRO CANE mobile <strong>Hund</strong>eschule<br />

36039 Fulda<br />

Telefon: 0160 / 315 534 3<br />

Christina Weber & Karin Markou<br />

85368 Moosburg<br />

Telefon: 0177 / 912 096 0 + 0174 / 302 483 9<br />

E-Mail: info@pfoteneinfach.de<br />

www.pfoteneinfach.de<br />

Susanne Mittasch<br />

A– 4020 Linz<br />

Telefon: (0043)699 / 109 575 32<br />

Anke Springorum<br />

<strong>Hund</strong>ezentrum-Springorum<br />

58332 Schwelm<br />

Telefon: 0160 / 964 721 47<br />

E-mail: info@hundezentrum.springorum.info<br />

www.hundezentrum.springorum.info<br />

Janine Bengs<br />

<strong>Hund</strong>ehexe<br />

10967 Berlin<br />

Telefon: 0176/238 342 24<br />

E-mail: bengs@hundehexe.de<br />

www.hundehexe.de<br />

Ingrid Köcher<br />

ego-dog<br />

91315 Hoechstadt<br />

Telefon: 0162 / 9661057<br />

E-Mail: ikoecher@ego-dog.de<br />

www.ego-dog.de<br />

Sandra Prade<br />

<strong>Hund</strong>eschule Weserstein<br />

34346 Hann. Münden<br />

Telefon: 0151 / 561 538 97<br />

E-Mail: kontakt@hundeschule-weserstein.de<br />

www.hundeschule-weserstein.de<br />

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A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />

<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong>-Hotline<br />

0171/3225261<br />

0170/6270183<br />

E-Mail: info@absolut-hund.de<br />

HP: www.absolut-hund.de<br />

Ausbildung - aber welche?<br />

<strong>Hund</strong>ehaltertrainer<br />

(HHT)<br />

Zielgruppe:<br />

Menschen, die sich in der<br />

Anleitung <strong>von</strong> Mensch-<br />

<strong>Hund</strong>-Team aktiv sehen,<br />

gerne in der Gemeinschaft<br />

arbeiten und vorbeugend /<br />

aufbauend tätig sein<br />

möchten.<br />

Schwerpunkte:<br />

Aufbau / Anleitung eines<br />

Mensch-<strong>Hund</strong>-Teams<br />

<strong>Hund</strong>everhaltenstherapeut<br />

(HVT)<br />

Zielgruppe:<br />

Menschen, die sich in der<br />

aktiven Verhaltensumlenkung<br />

<strong>von</strong> Fehl– und Problemverhalten<br />

mit <strong>Hund</strong><br />

und Halter in therapeutis<br />

c her F or m sehe n.<br />

Schwerpunkte:<br />

Fehlgelenkte Verhaltensweisen<br />

<strong>von</strong> <strong>Hund</strong> und Halter<br />

Mantrailer-Trainer (MTT)<br />

Zielgruppe:<br />

Menschen die Menschen<br />

helfen, oder auch eine gute<br />

Auslastungsmöglichkeit für<br />

<strong>Hund</strong>ehalter anbieten<br />

möchten.<br />

Schwerpunkt:<br />

Anleitung <strong>von</strong> Gruppen<br />

oder Einzelpersonen<br />

R E P O R T<br />

Impressum:<br />

<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> GbR<br />

4. Ausgabe; 31. Dezember 2009<br />

Redaktion:<br />

Martina Wald<br />

Claudia Landgrafe<br />

Chefredakteurin:<br />

Heike Beuse<br />

Autoren dieser Ausgabe:<br />

Christoph Jung<br />

Claudia Landgrafe<br />

Cathrin Laurenz<br />

Kirsten Schiemann<br />

Gabriele Spinner<br />

Martina Wald

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