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R E P O R T<br />
www.absolut-hund.de<br />
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Dortmunder Appell<br />
... für eine Wende in der Zucht zum Wohle der <strong>Hund</strong>e<br />
Rasseportrait<br />
Australian Shepherd<br />
Gesundheit<br />
Degenerative Myelopathie<br />
Tierschutz: Augen auf!<br />
0 1 . J A N U A R 2 0 1 0
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
CAT4DOGS<br />
Inh. Cathrin Laurenz<br />
33824 Werther<br />
Problemhundetherapeutin,<br />
Gebrauchshundeausbilderin<br />
E-Mail: info@cat4dogs.de<br />
Mobil: 0176 / 297 289 14<br />
www.cat4dogs.de<br />
www.absolut-hund.de - info@absolut-hund.de Hotline: 0171-3225261<br />
Antje Henze<br />
passion4dogs<br />
Hagener Str. 283<br />
58256 Ennepetal<br />
Petra Marx<br />
alp-traumhund Problemhundetherapie<br />
Hammer Straße 73d<br />
45239 Essen<br />
Telefon: 0160. 8 55 50 25<br />
anfrage@alp-traumhund.de<br />
www.alp-traumhund.de<br />
Telefon: 02333-631140<br />
Telefax: 02333-631146<br />
E-Mail: a.henze@passion4dogs.de<br />
www.passion4dogs.de<br />
S E I T E 2
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 3<br />
Trick-Dog & Co.: Spiel, Sport &<br />
Spaß mit dem <strong>Hund</strong><br />
„Dortmunder Appell“ - News...<br />
Inhalt:<br />
Inhalt:<br />
VDHW News<br />
Termine ………………........……4<br />
Ausbildungen<br />
Prüfungsabsolventen……………7<br />
Weiterbildung<br />
Seminare & Sport………...……..8<br />
Fluch & Segen<br />
Aus dem Alltag geplaudert……. 9<br />
„Dortmunder Appell“<br />
News ……..…………………….12<br />
Tierschutz-Vorkontrollen<br />
Mehr Schein als Sein?................15<br />
Tierschutz-Vergehen<br />
Der Alltag in unserer Mitte……23<br />
<strong>Hund</strong>ekauf?<br />
Augen auf!................................24<br />
Gesundheit<br />
Todesurteil: Degenerative Myelopathie…………………………..25<br />
Symmetrische lupoide Onychodystrophie<br />
(SLO)………….…..29<br />
Erste Hilfe am <strong>Hund</strong> ………...31<br />
Ernährung<br />
Nahrungsergänzungen………...35<br />
Dies & Das…………………….. 37<br />
Rasseportrait<br />
Australian Shepherd …………..39<br />
Lesenswert……….……………..42<br />
Rechtsprechung<br />
Urteile…….…………………….43<br />
Wachstum<br />
Neuzugänge…………………….46<br />
Ausbildung<br />
Möglichkeiten…………………..47
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 4<br />
<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> News...<br />
Wir haben uns entschlossen, den VDHW-Report<br />
zukünftig <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> - Report zu nennen. Der<br />
Hintergrund zu dieser Umstellung liegt in der<br />
Missdeutung der Namensgebung. Da <strong>Absolut</strong>-<br />
<strong>Hund</strong> mit der Benennung "Verband der <strong>Hund</strong>e-<br />
Welt" nicht den Verband als Verband verkörpern<br />
will, sondern lediglich den Zusammenhalt/<br />
Zusammenschluss Gleichgesinnter zum Ausdruck<br />
bringen wollte, hat sich nach einiger Zeit die<br />
Problematik zum Verständnis heraus gestellt. <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong><br />
ist nicht daran gelegen, einen Verband<br />
mit Mitgliedern und Statuten sowie Versammlungen<br />
etc. mit Vereinscharakter auf zu<br />
bauen. Der gebildete Zusammenschluss Gleichgesinnter<br />
findet über Leistungspakete und Kooperation<br />
statt. Alle Kooperationspartner sind eigenverantwortlich<br />
in ihrer Arbeit. <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong><br />
GbR kontrolliert jährlich die Qualität der Kooperationspartner,<br />
um so ein Netzwerk in Kompetenz<br />
und Qualität für alle <strong>Hund</strong>einteressierten bieten<br />
zu können.<br />
Termine für die nächsten Ausbildungskurse:<br />
Januar 2010<br />
DOGLIVE in Münster NRW am 23.-24. Januar<br />
2010 findet zum 2. Mal die große <strong>Hund</strong>emesse in<br />
Münster statt.<br />
DIE MESSE - Zwei Tage volles Programm<br />
Samstag, 23.01.2010<br />
Sonntag, 24.01.2010<br />
Mitmachen und Ausprobieren<br />
Aktionsprogramm: – Gehorsamkeits-Parcours<br />
Geschicklichkeits-Parcours<br />
Agility-Jedermann-Parcours<br />
Schnupperkurse für Flyball<br />
Große Show und Informationsbühne in der Messehalle<br />
Mitte, moderiert <strong>von</strong> Klaus-Peter Kirchhoff<br />
mit Merlin<br />
DOGLIVE Academy im Grünen Saal<br />
Fachinformationen u.a. mit:<br />
Dr. Dorit Feddersen-Petersen<br />
Herr Kai-Uwe Klabes<br />
Veterinären<br />
<strong>Hund</strong>etrainern<br />
Workshop-Fläche<br />
Renate´s Film-Tier-Ranch<br />
Norbert Heisterkamp: Autogrammstunde täglich<br />
2 Stunden auf dem Raiffeisen-Markt-Stand; Comedy<br />
Dog Show<br />
Dogfarm Showteam, sponsered by Greyhound<br />
Herr Mathias Kellner; Zwingeranlagen Kellner<br />
u.v.a.<br />
DOGLIVE Ralley<br />
Zeigen Sie, was Ihr <strong>Hund</strong> kann und machen Sie<br />
mit bei der DOGLIVE-Rallye. An verschiedenen<br />
Stationen testen Sie Gehorsamkeit und Geschicklichkeit<br />
Ihres vierbeinigen Freundes. Für jede Aktion,<br />
bei der Sie mitgemacht haben, bekommen<br />
Sie auf Ihrer Rallye-Karte einen Stempel. Am<br />
Ende erhalten Sie eine Urkunde und die Chance<br />
auf einen großen Gewinn.<br />
Raiffeisen-Markt-Gewinnspiel<br />
Gewinnen Sie einen <strong>von</strong> 2 LCD Flachbild-<br />
Fernsehern!<br />
Die Messe-Themen im Überblick<br />
<strong>Hund</strong>ezubehör und Accessoires<br />
<strong>Hund</strong>enahrung<br />
<strong>Hund</strong>epflege und Hygiene<br />
<strong>Hund</strong>egesundheit<br />
<strong>Hund</strong>emode<br />
Reisen mit <strong>Hund</strong><br />
Wohnen mit <strong>Hund</strong><br />
Spiel und Sport<br />
Ausbildung und <strong>Hund</strong>eerziehung<br />
Berufe rund um den <strong>Hund</strong><br />
<strong>Hund</strong>erassen<br />
Wir sind auf der Messe an Stand Nr.: A 662 Halle<br />
Mitte zu finden und freuen uns über Ihren Besuch.
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 5<br />
<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> News...<br />
Februar 2010<br />
Ausbildung HVT<br />
<strong>Hund</strong>everhaltenstherapeut<br />
Beginn 06.02.<br />
10 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />
Essen<br />
2.100,00 Euro<br />
Ratenzahlung möglich<br />
info@absolut-hund.de<br />
Ausbildung zum MTT<br />
Mantrailing Trainer<br />
Beginn 13.02.<br />
5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />
Schleswig- Holstein<br />
Schiphorst<br />
840,00 Euro<br />
Ratenzahlung möglich<br />
info@absolut-hund.de<br />
März 2010<br />
Ausbildung HHT<br />
<strong>Hund</strong>ehaltertrainer<br />
Beginn 13.03.<br />
5 Wochenenden(Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />
Gronau<br />
(Westfalen)<br />
980,00 Euro<br />
Ratenzahlung möglich<br />
info@absolut-hund.de<br />
April 2010<br />
Mantrailing Schnupperseminar<br />
10.04.<br />
Schleswig- Holstein<br />
30,00 Euro<br />
info@absolut-hund.de<br />
Infoveranstaltung zum Thema:<br />
Kommunikation Mensch/<strong>Hund</strong><br />
16.04.<br />
Emden<br />
15,00 Euro<br />
info@absolut-hund.de<br />
Infoveranstaltung zum Thema:<br />
Aggressionen bei <strong>Hund</strong>en<br />
30.04.<br />
Emden<br />
15,00 Euro<br />
info@absolut-hund.de<br />
Mai 2010<br />
Ausbildung zum MTT<br />
Mantrailing Trainer<br />
Beginn 01.05.<br />
5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />
Gronau<br />
(Westfalen)<br />
840,00 Euro<br />
Ratenzahlung möglich<br />
info@absolut-hund.de<br />
Ausbildung HHT<br />
<strong>Hund</strong>ehaltertrainer<br />
Beginn 08.05.<br />
5 Wochenenden(Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />
Emden<br />
980,00 Euro<br />
Ratenzahlung möglich<br />
info@absolut-hund.de<br />
Mantrailing Seminar<br />
22./23.05.<br />
Emden<br />
160,00 Euro<br />
info@absolut-hund.de
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 6<br />
<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> News...<br />
Juni 2010<br />
Ausbildung HHT<br />
<strong>Hund</strong>ehaltertrainer<br />
Beginn 05.06.<br />
5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />
Augsburg<br />
980,00 Euro<br />
Ratenzahlung möglich<br />
info@absolut-hund.de<br />
Ausbildung HVT<br />
<strong>Hund</strong>everhaltenstherapeut<br />
Beginn 26.06.<br />
10 Wochenenden(Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />
Stuttgart<br />
2.100,00 Euro<br />
Ratenzahlung möglich<br />
info@absolut-hund.de<br />
Seminar für Verhaltensauffällige <strong>Hund</strong>e<br />
12.06.<br />
Essen<br />
80,00 Euro<br />
info@absolut-hund.de<br />
Juli 2010<br />
Ausbildung zum MTT<br />
Mantrailing Trainer<br />
Beginn 17.07.<br />
5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />
Berlin<br />
840,00 Euro<br />
Ratenzahlung möglich<br />
info@absolut-hund.de<br />
Mantrailing Schnupperseminar<br />
03.07.<br />
Gronau<br />
(Westfalen)<br />
30,00 Euro<br />
info@absolut-hund.de<br />
August 2010<br />
Ausbildung HHT<br />
<strong>Hund</strong>ehaltertrainer<br />
Beginn 14.08.<br />
5 Wochenenden(Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />
Berlin<br />
980,00 Euro<br />
Ratenzahlung möglich<br />
info@absolut-hund.de<br />
Ausbildung zum MTT<br />
Mantrailing Trainer<br />
Beginn 14.08.<br />
5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />
Emden<br />
840,00 Euro<br />
Ratenzahlung möglich<br />
info@absolut-hund.de<br />
September 2010<br />
Ausbildung zum MTT<br />
Mantrailing Trainer<br />
Beginn 18.09.<br />
5 Wochenenden (Sa. + So.) in Theorie und Praxis<br />
Augsburg<br />
840,00 Euro<br />
Ratenzahlung möglich<br />
info@absolut-hund.de<br />
Mantrailing Schnupperseminar<br />
04.09.<br />
Berlin<br />
30,00 Euro<br />
info@absolut-hund.de
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 7<br />
<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> News...<br />
Oktober 2010<br />
Mantrailing Schnupperseminar<br />
09.10.<br />
Emden<br />
30,00 Euro<br />
info@absolut-hund.de<br />
Seminar für Verhaltensauffällige <strong>Hund</strong>e<br />
30.10.<br />
Stuttgart<br />
80,00 Euro<br />
info@absolut-hund.de<br />
November 2010<br />
Mantrailing Schnupperseminar<br />
06.11.<br />
Augsburg<br />
30,00 Euro<br />
info@absolut-hund.de<br />
Dagmar Wiggenhorn hat die Ausbildung zur<br />
<strong>Hund</strong>everhaltenstherapeutin erfolgreich abgelegt.<br />
Wir gratulieren<br />
zur<br />
bestandenen Prüfung!<br />
NEU******* Ab sofort bietet <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> eine Ausbildung<br />
zum Mantrailing Trainer (MTT) in Theorie und<br />
Praxis an. Bitte sprechen Sie uns an ! Tel: 0171 / 322 526 1<br />
oder über unser Kontaktfomular. *******NEU
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Seminare & Weiterbildung...<br />
Seminare werden durch <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> und<br />
auch den einzelnen Kooperationspartnern<br />
direkt angeboten. Im Zuge des Wachstum<br />
können Sie mehr und mehr Angebote in Ihrer<br />
Region nutzen.<br />
Die Ausschreibungen finden Sie auf den Seiten<br />
<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> unter Seminare und auf<br />
den Seiten der einzelnen <strong>Partner</strong>.<br />
Jeder <strong>Partner</strong> bietet unabhängig <strong>von</strong> <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong><br />
eigene Seminare, Vorträge und Informationsveranstaltungen<br />
an. Bitte informieren<br />
Sie sich bei Interesse auf den einzelnen<br />
Seiten…..<br />
Weiterbildungen sind für Nutzer des Dienstleistungspaketes<br />
VDHW. Hier werden Schulungen<br />
in verschiedenen Bereichen durchgeführt.<br />
• nonverbale Aufbauarbeit<br />
• weiterführende Aufbauarbeit<br />
• Trick Dog<br />
• Dog Dance<br />
• Agility<br />
• Obedience<br />
• Ball treiben<br />
• etc.<br />
Um die Arbeitsweise <strong>von</strong> <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> auch<br />
im sportlichen Bereich abzusichern, werden<br />
engagierte und interessierte Kooperationspartner<br />
zu Leistungsrichtern ausgebildet.<br />
S E I T E 8
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 9<br />
Aus dem Alltag geplaudert...<br />
Vorsicht, denn das Fachwissen kann auch zum<br />
Fluch werden...<br />
Der Beruf des <strong>Hund</strong>everhaltenstherapeuten,<br />
bzw. der des <strong>Hund</strong>ehaltertrainers stellt für viele<br />
Menschen eine Art Traumberuf dar. Wie oft<br />
habe ich diese Worte schon gehört: "Toll, mit<br />
Tieren würde ich auch gerne arbeiten!" oder<br />
"<strong>Hund</strong>etrainer, ja das wäre noch was...!" etc.<br />
etc. etc. Von dem Tag an, als sich aus meiner<br />
fixen Idee beruflich mit <strong>Hund</strong>en zu arbeiten,<br />
plötzlich so etwas wie eine reale Chance auftat,<br />
liebe ich meinen Beruf und glaube tatsächlich,<br />
es ist meine Berufung! Hochmotiviert bildete<br />
ich mich aus und weiter und durchlebte dabei<br />
einige emotionale Höhen und Tiefen, mit denen<br />
ich vor Beginn so GAR NICHT gerechnet hatte.<br />
Darum schreibe ich diese kleine Anekdote für<br />
diejenigen, die ähnlich wie ich damals, diesen<br />
Beruf durch eine "rosarote Brille" sehen. Über<br />
die Schattenseiten und Schwierigkeiten, die<br />
hinter den Kulissen bleiben, bzw. gerne auch<br />
mal gehalten werden, erfährt man oft erst einige<br />
hundert Euro später. Vorsicht mit dem was<br />
man sich wünscht.... Denn in der Branche<br />
<strong>Hund</strong> geht es viel mehr um Prestige, Ruhm,<br />
Anerkennung, wie auch um Neid, Missgunst<br />
und natürlich ums liebe Geld, als man denkt.<br />
Der <strong>Hund</strong> an sich und seine Bedürfnisse, bleiben<br />
dabei auch gerne (oder ungern) mal auf der<br />
Strecke.<br />
Nun gut, dies ist man mit knapp Mitte 30 und<br />
einigen Jahren der Selbstständigkeit, als freiberufliche<br />
Mediengestalterin nicht anders <strong>von</strong> der<br />
"ach so freien dt. Marktwirtschaft" gewohnt<br />
und darauf war ich vorbereitet. In der Medienbranche,<br />
das wurde mir damals schnell klar, ist<br />
nix zu machen und dort bleiben die Menschen<br />
wie sie sind. Ganz nach dem Motto: Mehr<br />
Schein als Sein und das, (wenn denn nötig!)<br />
problemlos auch als Schwein!<br />
NICHT meine Welt! Anders die <strong>Hund</strong>ebran-<br />
che, war irgendwann dann mein (zugegeben!)<br />
leicht naiver Gedanke! <strong>Hund</strong>emenschen sind<br />
schließlich ALLE verbunden durch die Liebe<br />
zum <strong>Hund</strong>, haben so wenigstens den einen gemeinsamen<br />
Nenner und sei dieser auch noch so<br />
klein....! FALSCH gedacht, denn um die Gesundheit<br />
der Tiere geht es in der sogenannten<br />
Fachwelt meist nur dann, wenn es sich gut vermarkten<br />
lässt und selbst da klaffen Theorie<br />
und Praxis weit auseinander!<br />
Ich war und bin nach wie vor dazu bereit, genau<br />
dies hier im deutschsprachigen Raum zu<br />
verändern und dankbar über das starke<br />
VDHW-Team an meiner Seite. Wir arbeiten<br />
gemeinsam mit vereinten Kräften daran, dem<br />
<strong>Hund</strong> ein möglichst artgerechtes Leben in unserer<br />
Gesellschaft zu ermöglichen. Das ist ein<br />
harter, unbequemer Weg und man macht sich<br />
wenig Freunde, wenn man ihn geht! Allein ein<br />
aussichtsloses Unterfangen!<br />
Als Team immer noch nicht wirklich leicht<br />
aber machbar! Das sind alles rein wirtschaftliche<br />
Punkte, die man sich nüchtern an fünf Fingern<br />
abrechnen kann (reich werden die Wenigsten<br />
dabei!). Was aber häufig unterschätzt wird,<br />
ist die emotionale Belastung dieses Berufs.<br />
Man lernt Dinge zu sehen, die nicht immer<br />
schön zu sehen sind, besonders dann nicht,<br />
wenn dies auf der "privaten" Ebene geschieht<br />
und man keinen Einfluss darauf hat.<br />
JEDER <strong>Hund</strong>, der einem begegnet zeigt deutlich<br />
durch seine Körpersprache, was man <strong>von</strong><br />
seiner Situation zu halten hat. Es mag sich<br />
übertrieben, vielleicht sogar arrogant für den<br />
ein oder anderen Leser anhören, aber ich bin<br />
mir sicher, so gut wie jeder <strong>Hund</strong>e-"fachmann"<br />
unterschreibt diese Aussage!<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 0<br />
Aus dem Alltag geplaudert...<br />
Es kann zu einem Fluch werden, die oft SEHR<br />
deutlich negativen Körpersignale vieler (ich<br />
möchte fast sogar sagen "aller") unserer <strong>Hund</strong>e<br />
zu erkennen! Sehr wenigen <strong>Hund</strong>en geht es tatsächlich<br />
gut bei uns, sie machen nur wirklich<br />
gut das Beste draus! Das ist Fakt und meine<br />
persönliche Überzeugung, nicht NUR über Erfahrungen,<br />
gesammelt aus meiner Zeit als <strong>Hund</strong>everhaltenstherapeutin<br />
heraus. Nein, auch<br />
gefestigt durch die neu gewonnene Erkenntnisse,<br />
die ich bei der Aufarbeitung meiner diversen<br />
<strong>Hund</strong>e-Halter-Bekanntschaften und der<br />
vielen, vielen unterschiedlichsten <strong>Hund</strong>ebegegnungen<br />
die ich im Verlauf meines Lebens schon<br />
hatte. Unangenehme Erkenntnisse, zu denen<br />
ich oft nur über Umwege kam.<br />
Wir reden hier <strong>von</strong> zig Duzend, denn ich suchte<br />
bereits seit frühster Kindheit an, die Nähe zu<br />
diesen Tieren! Egal wie und wo ich an einen<br />
<strong>Hund</strong> heran kommen konnte! Meiner Mutter<br />
stehen noch heute die Haare zu Berge bei dem<br />
Gedanken daran, da bin ich sicher! Ob ich an<br />
meinen unerfreulichen Erstkontakt, mit dem<br />
nassen angeleinten <strong>Hund</strong> vor dem Supermarkt<br />
als Kleinkind zurück denke, oder an ein Erlebnis<br />
auf nahegelegenem Reiterhof, auf dem<br />
mich irgendwann ganz plötzlich, die sonst IM-<br />
MER eingesperrten Hofhunde angefallen haben....<br />
NIEMALS waren für mich die <strong>Hund</strong>e<br />
Schuld daran! Vielleicht ist es genau das, was<br />
mich zu einer (wie ich finde... hüstel!) guten<br />
Verhaltenstherapeutin macht...?!?<br />
Jede <strong>Hund</strong>ebegegnung wird <strong>von</strong> einem kompetenten,<br />
gewissenhaften Therapeuten/ bzw.<br />
Trainer reflektiert, ob dieser das nun will oder<br />
nicht! Es geschieht ganz automatisch, wenn<br />
man das gewisse Talent, den Blick, das Händchen<br />
(wie auch immer man es nennen möchte)<br />
für dieses Handwerk besitzt! Diese "Gabe" lässt<br />
sich nicht einfach aus- oder abschalten und<br />
kann auch zu einem Fluch werden! Man muss<br />
sich regelrecht "Scheuklappen" aufsetzen, ein<br />
dickes Fell zulegen oder ähnliches, um noch auf<br />
die Straße gehen zu können. Nach wie vor gibt<br />
es Momente, in denen ich es NICHT schaffe<br />
und schreien möchte. Hin und wieder tue ich<br />
das sogar, oft in mich hinein, manchmal aber<br />
auch laut!<br />
Auch meine Erinnerungen an alle <strong>Hund</strong>eschicksale,<br />
die aus einer Zeit VOR meiner Ausbildung<br />
zur Problemhundetherapeutin und<br />
Gebrauchshundeausbilderin stammen, sind<br />
durch dieses unvermeidbare Aufarbeiten, zu<br />
einem mehr oder weniger traurigen Bild<br />
"verkommen"! Frühere Verhaltensauffälligkeiten<br />
erklärten sich urplötzlich <strong>von</strong> selber und im<br />
selben Moment erkannte ich die Schuld und die<br />
eigene Fahrlässigkeit, bzw. mein damaliges<br />
Unvermögen und auch mein unendliches Glück<br />
in vielen brenzligen Situationen, das ich ohne<br />
Zweifel hatte!<br />
Teilweise war die Erkenntnis ein echter Schock<br />
für mich und das gebe ich nur sehr ungerne zu.<br />
Damals wusste ich es nicht besser und handelte<br />
nach bestem Wissen und Gewissen. Heute weiß<br />
ich, das ich weit mehr hätte wissen müssen, um<br />
mit <strong>Hund</strong>en umzugehen! Zu meiner eigenen<br />
Verteidigung, ich hatte in diesen Zeiten nie einen<br />
eigenen <strong>Hund</strong>, vielleicht genau aus dieser<br />
Verantwortung heraus? Bewusst ist mir das<br />
alles jedenfalls erst die letzten Jahre nach meiner<br />
Ausbildung geworden!<br />
Gerade während oder kurz nach der Ausbildung,<br />
meist hochmotiviert und dazu bereit der<br />
gesamten Welt sein geballtes Wissen über<br />
<strong>Hund</strong>e zu vermitteln fällt man tief, trifft man<br />
auf die "übliche" Mauer aus Beratungsresistenz<br />
und Ablehnung der Sorte Mensch, die nicht geholfen<br />
werden wollen! Man will doch schließlich<br />
helfen, unverbindlich NUR helfen! Dabei vergisst<br />
ein Greenhorn sehr schnell, das dazu Dinge<br />
gesagt werden müssen, die <strong>Hund</strong>ehalter im<br />
Normalfall aber gar nicht hören, bzw. wahrhaben<br />
WOLLEN.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 1<br />
Aus dem Alltag geplaudert...<br />
Nichts Sehen! Nichts Hören! Nichts Sprechen!<br />
(erst recht nicht ungefragt... schmunzel! Das<br />
lernt man als Berufseinsteiger recht schnell....)<br />
Mein Tipp: Kommen lassen, anders geht es<br />
nicht! Genau wie am <strong>Hund</strong>! Man erkennt plötzlich<br />
Gefahrsituationen, wo sonst niemand etwas<br />
gefährliches bei finden kann. Oder man<br />
erlebt elende Schicksale, wo <strong>Hund</strong>e Todesängste<br />
auszustehen haben, ohne das es der Halter<br />
zu bemerken scheint. (usw. usw. usw. die Liste<br />
ist endlos lang.....)<br />
Spricht man den Besitzer an, erntet man im<br />
Normalfall kein Lob, egal welche geschickte<br />
Formulierung man auch wählt! Jedenfalls sollte/wollte<br />
es mir, selbst mit der bestmöglichen<br />
Diplomatie die ich aufbringen konnte, NIE-<br />
MALS gelingen! Sagt man dazu aber Nichts,<br />
verfolgen einen die <strong>Hund</strong>eaugen in die man gesehen<br />
hat, noch Tage und/oder sogar Nächte<br />
hindurch. Auch "harmlosere" Dinge wie z.B.<br />
den häufig zu findenden harten Leinenruck,<br />
den man zufällig und auch nur aus dem Augenwinkel<br />
während einer roten Ampelphase aufschnappt,<br />
haben mir einen wunderschönen Tagesanfang<br />
schon komplett verdorben! Evtl.<br />
will man auch gerade seinen verdienten Feierabend<br />
in einer Bar genießen und kaum hat der<br />
Kellner die Bestellung aufgenommen, betritt<br />
Halter samt <strong>Hund</strong> die gut beschallte Kneipe,<br />
gerne auch schon mal bei lauter Live-Musik<br />
etc. Na ja, mag der Leser jetzt denken... DAS<br />
stört doch jeden <strong>Hund</strong>efreund. Da sagt man halt<br />
was!<br />
Tun Sie dies aber als "<strong>Hund</strong>eprofi" (wie oft<br />
schon das bedruckte Auto anhand auffälliger<br />
Firmenwerbung verrät), kann ein unüberlegter<br />
Satz in der Eckkneipe zur falschen Zeit, schon<br />
das absolute AUS im beruflichen Umkreis bedeuten!<br />
Wenigstens aber entsteht dadurch eine<br />
schweißtreibende Diskussion, bei der Sie in die<br />
Erklärungsnot getrieben werden und in die sich<br />
jeder im Lokal anwesende <strong>Hund</strong>ekenner einmischen<br />
wird! Wette, diesen Fehler haben ausnahmslos<br />
alle Kollegen schon so oder ähnlich<br />
irgendwo gemacht! Da bin ich sicher! All das<br />
sollte man bedenken, bevor man sich auf die<br />
Suche nach einer Ausbildung zum <strong>Hund</strong>efachmann<br />
macht! Nur mein kleiner persönlicher<br />
Tipp am Rande....<br />
Der (<strong>Hund</strong>e-) interessierte Leser wird denken,<br />
dass ich maßlos übertreibe. Alle meine Kollegen<br />
jedoch wissen wo<strong>von</strong> ich da spreche! Sie<br />
wissen auch, dass es keine seltenen Ausnahmesituationen<br />
sind die ich hier umschreibe, sondern<br />
der alltägliche Wahnsinn unserer (aus purem<br />
Luxus <strong>Hund</strong>ehaltenden) industriellen und<br />
naturentfremdeten Gesellschaft!<br />
Trotzdem liebe ich diesen Beruf und möchte<br />
keinen anderen haben, denn es gibt sehr viele<br />
tolle, bewegende und begeisternde Erlebnisse,<br />
die ich um kein Geld der Welt missen möchte!<br />
Beruf kommt <strong>von</strong> Berufung und das ist dann<br />
wohl meine!<br />
Text: Cathrin Laurenz
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
„Dortmunder Appell“ News...<br />
Im Juni wurde der Dortmunder Appell für eine<br />
Wende in der <strong>Hund</strong>ezucht zum Wohle der <strong>Hund</strong>e<br />
veröffentlicht. Nun, etwa ein halbes Jahr später,<br />
kann man eine erste Bilanz ziehen. Von den<br />
Zahlen her stellt sich das so dar: knapp 2.400 öffentliche<br />
Unterstützerinnen und Unterstützer,<br />
darüber hinaus weitere 450 nicht-öffentliche.<br />
Diese Zahlen sind wichtig, geben aber nur einen<br />
kleinen Einblick. Man muss immer bedenken,<br />
dass die knapp 3.000 Unterstützer zustande gekommen<br />
sind unter der Bedingung einer weitgehenden<br />
Nachrichtensperre der Medien. Alle <strong>Hund</strong>ezeitung<br />
wie auch die allgemeinen Medien in<br />
Print und TV sind informiert, aber nur Wuff und<br />
<strong>Hund</strong>eWelt und einige wenige andere berichteten.<br />
Auch ein Redakteur des NDR wurde <strong>von</strong><br />
diesem zurückgepfiffen als er über den Dortmunder<br />
Appell berichten wollte. Deutschland ist hier<br />
wohl noch um mehr als ein Jahr hinter Großbritannien<br />
zurück.<br />
Es ist auch bemerkenswert, dass bisher praktisch<br />
keinerlei Berichterstattung über "Pedigree Dogs<br />
Exposed" stattgefunden hat, eine BBC-<br />
Dokumentation, die in England heute jedes<br />
Kind kennt. Die großen Player und Werbeanzeigenschalter<br />
der <strong>Hund</strong>ewirtschaft scheinen in<br />
Deutschland mehr Macht zu haben.<br />
So waren wir schon etwas erstaunt, als um den<br />
1.November herum die Unterstützungserklärungen<br />
wirklich im Minutentakt hereinkamen, gut<br />
400 in 3 Tagen. Die Erklärung war schnell gefunden:<br />
Tasso hatte in einem seiner Newsletter berichtet.<br />
Für uns war diese große Resonanz ein<br />
Beleg, dass der Dortmunder Appell bei den<br />
"normalen" <strong>Hund</strong>efreunden sehr positiv aufgenommen<br />
wird, wenn sie ihn nur kennen.<br />
In den Foren hat sich inzwischen eine breite Diskussion<br />
entfaltet. Wie zu erwarten auch mit dem<br />
üblichen Gezerre. Manche Züchter stoßen sich an<br />
der Forderung nach "unabhängiger Kontrolle"<br />
der Zucht. Es wird Angst gemacht vor einem<br />
S E I T E 1 2<br />
Bürokratie-Moloch und behauptet, es gäbe bereits<br />
genug Kontrolle. Auch wurde den Initiatoren<br />
des Dortmunder Appells <strong>von</strong> einigen Züchtern<br />
unterstellt, damit einfach nur Geld verdienen<br />
zu wollen. Jeder, der seriös und ernsthaft an<br />
die Arbeit herangeht, kann auch eine entsprechend<br />
seriöse Entgeltung seiner Leistung erwarten.<br />
Auch ein Züchter verschenkt nicht seine<br />
Welpen und auch kein Tierarzt kann es sich leisten<br />
kostenlos zu arbeiten. Wenn mit einem <strong>Hund</strong>e-TÜV<br />
Geld verdient wird, so ist das vollkommen<br />
redlich, solange auch die Arbeit redlich gemacht<br />
wird.<br />
In seinem Bericht zur Lage der <strong>Hund</strong>ezucht <strong>von</strong><br />
November 2009 hat der Ausschuss für Tierschutz<br />
des britischen Parlamentes schließlich auch ausdrücklich<br />
empfohlen, gesetzliche Regelungen für<br />
die Kontrolle der <strong>Hund</strong>ezucht einzuführen. Würde<br />
die Selbstkontrolle der Zucht funktionieren,<br />
hätten wir die heutigen Probleme nicht.<br />
Anfang Dezember wurde schließlich eine Dokumentation<br />
zum Dortmunder Appell herausgegeben:<br />
"Unsere Stimmen für den <strong>Hund</strong>". 40 Autorinnen<br />
und Autoren haben einen ganz persönlichen<br />
Bericht beigetragen. Auch solche Aktionen<br />
tragen dazu bei, den Dortmunder Appell und<br />
sein Ansinnen nach und nach unübersehbar zu<br />
machen.<br />
Ein guter erster Schritt ist gemacht, aber ein langer<br />
Weg liegt noch vor uns.<br />
Initiatoren und Ansprechpartner:<br />
Christoph Jung<br />
Sprecher Initiative Petwatch<br />
info@petwatch.de<br />
Heike Beuse<br />
Sprecherin Qualitätsmanagement Zucht<br />
<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> GbR<br />
info@absolut-hund.de
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
„Dortmunder Appell“ News<br />
Johann Bucher, selbst Eurasier-Züchter und einer<br />
der ersten Unterstützer des Dortmunder Appells<br />
ergreift hier die Initiative:<br />
"An alle Züchter unter den DA Unterstützern!<br />
Damit auch an zentraler Stelle bekannt wird,<br />
dass sie als Züchter zu denen gehören, die die<br />
Forderungen des DAs unterstützen, würde ich<br />
mich freuen, wenn ich sie auf meiner BlogSeite<br />
http://rassehunde.wordpress.com/ vorstellen<br />
dürfte.<br />
Wer mitmachen möchte, schicke mir bitte eine<br />
Mail an johannbucher@web.de mit dem Stichwort<br />
"DA_ZÜCHTER" im Betreff und einen<br />
Text, der ihre Zuchtstätte vorstellt, mit Link -<br />
falls vorhanden - oder eben anderer Kontaktmöglichkeit<br />
- ganz wie sie es wünschen.<br />
Diesen Text werde ich unter der jeweiligen Rasse<br />
für die sie züchten dann als Beitrag einstellen<br />
(also bitte auch die Rasse konkret benennen).<br />
Jeder Beitrag wird zeitnah auch auf twitter veröffentlicht.<br />
Ich würde mich freuen, wenn sich<br />
viele präsentieren würden.<br />
Gruß J.Bucher"<br />
********<br />
Fallbeispiele aus der Zuchtszene - SO sollte es<br />
nicht sein!<br />
1. Fall:<br />
Manch großer Züchter, nennen wir ihn nun mal<br />
Züchter A, führt Testverpaarungen durch, indem<br />
er/sie Neuzüchter (Züchter B) vergünstigt<br />
eine gute potenzielle Zuchthündin verkauft. Parallel<br />
vereinbart man dann aber vertraglich, mit<br />
einer hohen Konventionalstrafe bei Nichteinhalten,<br />
dass der Züchter A ein Vorkaufsrecht für die<br />
Welpen der ersten beiden Würfe erhält, die Hün-<br />
S E I T E 1 3<br />
din wird bei diesen beiden Würfen aber <strong>von</strong> einem<br />
Rüden nach Wahl <strong>von</strong> Züchter A gedeckt.<br />
Züchter A testet so den Rüden, außerhalb seines<br />
Zwinger. Wenn der Wurf gelingt und die Welpen<br />
scheinbar gesund und schön sind, kauft er einen<br />
potenziell für die Zucht gut geeigneten Welpen<br />
aus diesem Wurf zurück, dieser erhält dann einen<br />
sogenannten Doppelzwingernamen <strong>von</strong> Züchter<br />
B und A.<br />
Wenn Welpen in diesem Wurf allerdings krank<br />
sind oder nicht dem Standard entsprechen, kümmert<br />
sich Züchter A nicht weiter um Züchter B.<br />
So halten vereinzelte Großzüchter ihre Zwinger<br />
frei <strong>von</strong> unkalkulierbaren Krankheitsfällen in<br />
Würfen, sowie "unschönen Welpen". Bis Neuzüchter<br />
die Aktion bemerkt, ist der Wurf schon<br />
auf der Welt oder die Züchter bemerken diese<br />
Vorgehensweise erst gar nicht, da sie ja eine vielversprechende<br />
Hündin haben.<br />
2. Fall:<br />
Ein Züchter handelt entgegen dem Willen so<br />
mancher einflussreicher Züchter. Er plädiert z.B.<br />
für gesündere <strong>Hund</strong>e oder Ähnliches, dann wird<br />
dieser unwillige Züchter sanktioniert,z.B. indem<br />
die bei Deckung ihrer Hündin Deckverträge mit<br />
Konventionalstrafe unterschreiben sollen, die<br />
beinhalten, dass die Welpen nicht an bestimmte<br />
Personen verkauft werden dürfen. Wenn dieser<br />
Deckvertrag nicht unterschrieben wird, bekommen<br />
die Züchter den Rüden nicht zum Decken.<br />
Bei vorheriger Terminvereinbarung zu Hause<br />
zum Decken, wurde aber nichts <strong>von</strong> diesem<br />
Deckvertrag erwähnt. Den Züchter lässt man<br />
bewusst erst anreisen.<br />
Wenn er den Vertrag dann trotzdem nicht unterzeichnet,<br />
wird diese Information an andere befreundete<br />
Deckrüdenhalter weiter gegeben, die<br />
dann genauso handeln, dass ein Züchter dann<br />
irgendwann entweder unterzeichnen Muss oder<br />
die Hündin ungedeckt bleibt.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
„Dortmunder Appell“ News<br />
3. Fall:<br />
Manch Welpen, für eine spätere Zucht werden<br />
an bestimmte Züchter und dessen Freunde bewusst<br />
nicht verkauft. Das wird unter befreundeten<br />
Züchtern vereinbart. Die so boykottierten<br />
Züchter sollen so in der Zucht kein Fuß fassen<br />
können. So wird die Zucht im Interesse manch<br />
einflussreicher Züchter geleitet. Manch Klein-<br />
und Neuzüchter bemerken dies schnell und<br />
schwimmen so lieber mit dem Strom, statt ihre<br />
Meinung zu vertreten, sonst ist auch deren Zucht<br />
schnell beendet, denn bei manchen Rassen ist der<br />
Genpool so klein, dass man sonst keine gesundheitsfördernden<br />
Alternativen hätte außer den<br />
monopolhaltenden Dachverband verlassen zu<br />
müssen.<br />
(Photo: xxxxx)<br />
Der Anblick eines Welpen verzaubert jeden <strong>Hund</strong>efreund<br />
- trotzdem, Welpenkauf auch mit Verstand!<br />
4. Fall:<br />
Hochtypische Welpen werden nur in Coownerschaft<br />
verkauft, damit der Verkäufer dann später<br />
noch Einfluss nehmen kann auf das Zuchtgeschehen<br />
dieser potenziellen Zuchthunde haben<br />
können. Neuzüchter haben es so besonders<br />
schwierig eigenständig eine gute Zucht aufzu-<br />
S E I T E 1 4<br />
bauen, sie stehen immer unter einem gewissen<br />
Druck des Verkäufers!<br />
Text: Kirsten Schiemann<br />
www.rassehundeforum.hack-webdesign.de
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 5<br />
Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />
Als ich 1977 nach langer Überzeugungsarbeit<br />
und ebenso langer privater Betreuung so mancher<br />
Nachbarshunde <strong>von</strong> meinen Eltern die<br />
Zusage für einen eigenen <strong>Hund</strong> bekam, war ich<br />
überglücklich. Wir fuhren in das nächstgelegene<br />
städtische Tierheim und stellten fest, dass<br />
wir auf das, was uns erwartete, in keinster Weise<br />
vorbereitet waren.<br />
Damals hatte Tierschutz noch einen ganz anderen<br />
Stellenwert in der Gesellschaft: Wohin man<br />
sah war es dreckig, nass und verkotet. Tierhaltung<br />
ist - keine Frage - nicht immer klinisch<br />
rein, aber dies hier war einfach nur erschreckend.<br />
Die <strong>Hund</strong>e standen diesem ersten Eindruck<br />
in Nichts nach. Sie fristeten ihr Dasein<br />
in überfüllten Zwingern, begleitet <strong>von</strong> ohrenbetäubendem<br />
Gebell. Neben flehenden Blicken,<br />
einer Vielzahl völlig verängstigter und sich<br />
selbst aufgebender <strong>Hund</strong>e in den hintersten<br />
Ecken waren Mobbing und Beißereien unter<br />
den <strong>Hund</strong>en an der Tagesordnung und somit<br />
Normalzustand.<br />
Informationen, abseits vom bekannten oder<br />
geschätzten Alter des einzelnen <strong>Hund</strong>es hinaus,<br />
gab es keine. Wir gingen durch die Zwingergänge,<br />
erschüttert und dennoch entschlossen, wenigstens<br />
einen <strong>Hund</strong> dort herauszuholen. Wir<br />
sahen Timmy, einen schwarzen mittelgroßen<br />
„Irgendetwas-Mix“. Laut Tierheimpersonal<br />
ein Fundtier, Einschätzungen zum <strong>Hund</strong> lagen<br />
nicht vor. Wir sagten „den möchten wir gerne“,<br />
daraufhin wurde er angeleint, wir gingen<br />
samt <strong>Hund</strong> schnurstraks ins Tierheimbüro,<br />
füllten einen Vertrag aus, und bezahlten. Nun<br />
durften wir Timmy sofort mitnehmen - ohne<br />
persönliches Gespräch zwecks Einschätzung<br />
unserer <strong>Hund</strong>eerfahrung, ohne Vorkontrolle,<br />
ohne Nachkontrolle.<br />
Anspruch & Wirklichkeit<br />
Man sollte meinen, dass über 30 Jahre später<br />
solche Vermittlungsabläufe längst ihr Ende<br />
gefunden haben. Man sagt, dass man<br />
„erfahren“ ist, hinterlässt einen „netten“ Eindruck,<br />
legt das Geld auf den Tisch und fährt<br />
mit <strong>Hund</strong> wieder nach Hause. Familienzuwachs<br />
im Schnelldurchlauf…<br />
Kaum ein Tierschutzverein, der heute nicht auf<br />
seiner Internetseite mit einer Vorkontrolle<br />
wirbt als Zeichen seiner Seriosität, ganz dem<br />
Wohle des <strong>Hund</strong>es verpflichtet. Doch was genau<br />
ist eigentlich eine Vorkontrolle? Die deutsche<br />
Sprache versteht sich leider nicht <strong>von</strong><br />
selbst; sie unterliegt einer Interpretation, dazu<br />
in aller Regel auch noch einer subjektiven …<br />
jeder versteht unter Vorkontrolle offensichtlich<br />
etwas höchst Eigenes. Der Zweck, den eine<br />
Vorkontrolle erfüllen soll, variiert je nach Tierschutzverein<br />
bzw. dem zuständigen Vermittler<br />
und dessen Ansprüche an eine seriöse Vermittlung,<br />
welche allen Seiten - Tierschutz/<strong>Hund</strong>/<br />
neuer Halter – gleichermaßen gerecht werden<br />
soll(te).<br />
Vorkontrolle - schon die Bezeichnung ist ein<br />
spöttisches Wortspiel, denn „kontrolliert“ werden<br />
will eigentlich niemand. Der Begriff an<br />
sich assoziiert eher etwas Negatives, was so<br />
manchen Interessenten zurückschrecken bzw.<br />
ihn eine „was-fällt-denen-denn-ein? Ich-hatteschließlich-schon-immer-<strong>Hund</strong>e“-<br />
Haltung einnehmen<br />
lässt. So wird dann schnell aus einer<br />
Vorkontrolle ein Beschwichtigungsversuch à la<br />
„Nein, nein ... wir wollen nur einfach mal vorbei<br />
schauen und uns vergewissern, dass alles in<br />
Ordnung ist.“<br />
Eine Vorkontrolle im eigentlichen Sinne und<br />
um dem Zweck zu dienen, dessen sie überhaupt<br />
ein Werkzeug des Tierschutzes geworden ist,<br />
beinhaltet aber genau das: eine KONTROLLE<br />
<strong>von</strong> harten und weichen Fakten; <strong>von</strong> Wohnverhältnissen<br />
einerseits und einer sachkundigen<br />
Einschätzung der (<strong>Hund</strong>e-)Erfahrung des Halters<br />
andererseits.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 6<br />
Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />
Letzteres wiederum lässt sich weitestgehend<br />
nur dann verlässlich vornehmen, wenn man die<br />
Erfahrungen der Halter mit dem Wesen/<br />
Charakter/ Verhalten/Triebveranlagung des<br />
auserkorenen <strong>Hund</strong>es abgleichen kann. Welche<br />
bestimmten Erfahrungen bringt HALTER A<br />
für HUND B mit? Und nicht… hat er Erfahrungen<br />
MIT HUNDEN? [Das wäre so, als würde<br />
man in ein Schuhgeschäft gehen und nach<br />
Schuhen fragen, ohne angeben zu wollen, für<br />
welchen Anlass. Turnschuhe sind eine prima<br />
Sache, aber eben nicht für den Besuch einer<br />
Oper.]<br />
Um verlässlich das<br />
„Gesamtpaket“ (Erfahrungen/Fähigkeiten der<br />
Halter nebst vorhandenen Umwelt-/<br />
Alltagseinflüssen) beurteilen zu können, muss<br />
man diese vor dem Hintergrund einer entsprechenden<br />
Ausgangslage (hier: des zu vermittelnden<br />
<strong>Hund</strong>es, nicht IRGENDEINES <strong>Hund</strong>es)<br />
sehen. Ansonsten bliebe nur die Möglichkeit<br />
einer Pauschalbeurteilung der Halter, was wiederum<br />
keine zuverlässige Aussage über die Eignung<br />
für einen INDIVIDUELLEN, aber<br />
„unbekannten“ <strong>Hund</strong> zulässt.<br />
Eine Vorkontrolle sollte nicht „irgendetwas“<br />
sein und zum pflichtgetreuen Alibi verkommen.<br />
Sie stellt vorrangig die PFLICHT des<br />
Vermittlers/des Tierschutzvereins in den Vordergrund,<br />
im Zeitpunkt der Vermittlung mehr<br />
wissen „zu müssen“ als der Interessent selbst -<br />
speziell hinsichtlich des zu vermittelnden <strong>Hund</strong>es<br />
einerseits und der für DIESEN <strong>Hund</strong> benötigten<br />
Kenntnis über <strong>Hund</strong>everhalten/<br />
<strong>Hund</strong>esprache/“Problemzonen“ (je nachdem,<br />
welche Anforderungen der zu vermittelnde<br />
<strong>Hund</strong> stellt) andererseits. Denn wer letztendlich<br />
darüber entscheidet, wohin ein <strong>Hund</strong> geht<br />
und auf dessen Angaben sich ein Interessent<br />
auch verlässt (und sich auch mit gutem Gewissen<br />
verlassen können muss…), kann sich dieser<br />
Verantwortung nicht mit Halbwissen oder naiver<br />
Tierliebe entziehen.<br />
(Vor-)Kontrolle bedeutet auch, Ereignisse bzw.<br />
Entwicklungen tendenziell voraussehen zu<br />
können oder auch bereits eingetretene Entwicklungen<br />
erklären zu können. Spätestens<br />
daran scheitern die meisten Vorkontrollen<br />
heutzutage…<br />
Verantwortung ohne Wissensfundament<br />
Jeder „Job“ setzt Erfahrung voraus, meistens<br />
sogar eine Ausbildung, egal in welcher Form<br />
und <strong>von</strong> welcher Dauer. Jedoch… Vorkontrollen<br />
kann jeder übernehmen. Jeder, der gerade<br />
Zeit hat und sich „anbietet“. Je nach Notlage<br />
des vermittelnden Vereins („wer kann für uns<br />
DRINGEND eine VK in XY übernehmen…<br />
haben immer noch niemanden gefunden und<br />
der <strong>Hund</strong> kann morgen schon fliegen…“) wird<br />
demzufolge auch „jeder“ genommen. Bietet<br />
man sich zur Vorkontrolle an und erwähnt,<br />
dass man selber schon immer <strong>Hund</strong>e hatte,<br />
stirbt bereits hier jede gesunde Skepsis seitens<br />
der meisten Tierschutzvereine. Da wird flugs<br />
ein bei der Vorkontrolle abzuarbeitender Fragebogen<br />
an die Hand gegeben und schon geht´s<br />
los. Antworten werden stupide und ohne sachkundige<br />
Interpretation oder Nachfrage notiert<br />
– die Vorgehensweise lässt oftmals an eine dieser<br />
Telefonumfragen erinnern: „Haben Sie bereits<br />
<strong>Hund</strong>eerfahrung? Ja oder Nein? Würden<br />
Sie einen <strong>Hund</strong> abgeben, wenn er Probleme<br />
bereitet? Ja oder Nein?“. Standardwerke ohne<br />
„Seele“… ohne Kenntnis-Tiefgang. Aber…<br />
man kann stolz verkünden: Vorkontrolle<br />
durchgeführt – Ergebnis: selbstverständlich<br />
wunderbar!<br />
Manche Vorkontrolle birgt das unfreiwillige<br />
Potenzial einer lustigen Klassenfahrt: wenig<br />
Lebenserfahrung, zweifelhafte Naivität gepaart<br />
mit dem Willen, die Welt zu verändern.<br />
Ohne Substanz, ohne Objektivität, ohne Pragmatismus.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 7<br />
Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />
Die Feierlichkeiten beginnen mit dem leckeren<br />
Kaffee und hören beim lustigen Schwank aus<br />
der Jugend auf. Der eigentliche „Job“, DIESE<br />
Interessenten vorbehaltlos und objektiv (egal,<br />
ob sehr sympathisch oder nicht) in Bezug auf<br />
DIESEN <strong>Hund</strong> einzuschätzen, bleibt auf der<br />
Strecke. Aber scheen war´s…<br />
Ganz traditionell geht´s dann auch weiter…<br />
keine Seltenheit, dass das Ergebnis einer Vorkontrolle<br />
mit kurzen, inhaltslosen Halbsätzen<br />
an den Vermittler weitergeleitet wird: „war alles<br />
in Ordnung… nette Leute“. Und es gibt genug<br />
Vermittler, die mit 6 Worten mehr als zufrieden<br />
sind: das Alibi – es lebe hoch!<br />
Seriöse Vorkontrolleure nehmen in dieser Hinsicht<br />
auch heute noch immer eine Vorreiter-<br />
Position ein. Fragen sie gezielt auf die Anfrage<br />
nach einer Vorkontrolle beim Vermittler nach,<br />
welche Informationen a) bereits über den Interessenten<br />
vorliegen und b) welche Anforderungen<br />
der zu vermittelnde <strong>Hund</strong> stellt bzw. wie<br />
dieser vom Verein eingeschätzt wird, dann hört<br />
man schon einmal ganz schnell: „Wieso wollen<br />
Sie das wissen…? Sie sollen doch einfach nur<br />
schauen, ob diese Leute o.K. sind!“. Kein Wort<br />
zum <strong>Hund</strong>… was in den meisten Fällen auch<br />
nicht wirklich überrascht, denn diesen kennen<br />
die Vermittler oftmals gar nicht; die Pflegestellen<br />
(sofern der <strong>Hund</strong> überhaupt auf einer solchen<br />
ist – meistens weilt er noch im Ausland<br />
oder beim derzeitigen Halter, der ihn möglichst<br />
gestern schon loswerden wollte…) halten sich<br />
bedeckt oder dürfen mitunter keine Auskunft<br />
geben oder sie sind selbst nicht in der Lage, den<br />
<strong>Hund</strong> adäquat einzuschätzen.<br />
Manche erfahrene Vorkontrolleure mit dem<br />
Anspruch, diese Aufgabe (gemessen an der<br />
Tragweite der Verantwortung für <strong>Hund</strong> und<br />
Halter in spe) auch zweckdienlich zu erfüllen,<br />
werden unter der Hand - bereits namentlich<br />
stigmatisiert - innerhalb der Vereine<br />
„weitergereicht“ („Frag bloß nicht den/die, der<br />
ist immer so kritisch und empfiehlt zu oft, kei-<br />
nen <strong>Hund</strong> dorthin zu vermitteln...“). Man<br />
sucht also mitunter ganz gezielt nach jemanden,<br />
der die Vorkontrolle quasi durchwinkt,<br />
damit man mit „gutem Gewissen“ möglichst<br />
zügig einen <strong>Hund</strong> vermitteln kann. Die Qualität<br />
und damit das Verantwortungsbewusstsein<br />
gegenüber dem <strong>Hund</strong> und letztendlich auch<br />
dem Halter in spe bleiben auf der Strecke. Leider,<br />
leider… werden Vermittlungen, die<br />
zwangsläufig im Nachhinein aufgrund unsorgfältiger<br />
Vorkontrollen scheitern/scheitern müssen,<br />
nicht öffentlich. Kommt ein <strong>Hund</strong> in die<br />
Vermittlung zurück und wird dieser Umstand<br />
tatsächlich explizit erwähnt (was immer noch<br />
die Ausnahme ist…), liegt es selbstverständlich<br />
an den „unfähigen“ Haltern, die sich einfach<br />
keine Mühe gegeben haben. Tatsächlich? Ob<br />
sich diese Halter wirklich für DIESEN <strong>Hund</strong><br />
entschieden hätten, hätte man ihnen im Rahmen<br />
der Vorgespräche und letztendlich der<br />
Vorkontrolle als alles entscheidende Instanz<br />
zeigen können, was DIESER <strong>Hund</strong> an Erfahrung<br />
voraussetzt….? Oder wenn man Sätze der<br />
Halter à la „doch, doch, das schaffen wir<br />
schon…“ mit etwas mehr <strong>Hund</strong>esachverstand<br />
und –erfahrung kritischer hinterfragt und ggf.<br />
sogar <strong>von</strong> einer Vermittlung Abstand genommen<br />
hätte…?<br />
Echte Vorreiter haben aber – wie so oft im Leben<br />
– immer mit Spöttern zu kämpfen, oder<br />
Vorurteilen, oder, oder… Die Zahl der zunehmenden<br />
Fehlvermittlungen, Rückläufern, Umplatzierung<br />
<strong>von</strong> <strong>Hund</strong>en <strong>von</strong> Pflegestelle zu<br />
Pflegestelle, Rücktransport (z.B. <strong>von</strong> Auslandshunden<br />
in ihr Heimatland als letzte, als<br />
ultimative Möglichkeit für so manchen Verein),<br />
spricht aber eine andere, sehr deutliche Sprache.<br />
Es hat mitnichten etwas mit einem Anspruch<br />
auf Perfektion zu tun, wenn sich seriöse<br />
Tierschutzvereine, Vermittler und Vorkontrolleure<br />
dafür aussprechen, wohlwollend aber kritisch<br />
das Werkzeug der Vorkontrolle zu nutzen.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 8<br />
Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />
Es ist niemanden damit gedient, einen<br />
„unpassenden“ <strong>Hund</strong> in eine „nette“ Familie<br />
zu vermitteln an dessen Ende beide Parteien<br />
überfordert und unglücklich sind. Eine richtige<br />
<strong>Partner</strong>schaft muss „passen“ oder man muss<br />
dazu lernen, damit sie „passt“. Dieses Dazulernen<br />
muss aber realistischerweise auch möglich<br />
sein und nicht an bereits erkennbaren Umständen<br />
scheitern. Um sich dann vereinsseitig mit<br />
einer achselzuckenden Feststellung „… hätte<br />
ja auch klappen können, wenn…“ herauszureden.<br />
Da scheitern Vermittlungen, die bereits im<br />
Vorfeld zum Scheitern verurteilt waren… und<br />
niemand hat es kommen sehen: nicht der Vermittler,<br />
nicht der Vorkontrolleur, nicht der<br />
Halter selbst, obwohl…<br />
Der Halter gerade arbeitslos ist, gegenwärtig<br />
viel Zeit für einen <strong>Hund</strong> hat… und ihn<br />
auch vermittelt bekommt. Nach 3 Wochen<br />
steht der <strong>Hund</strong> wieder auf der HP des Vereins<br />
XY: „… sucht leider aus berufsbedingten<br />
Gründen wieder ein neues Zuhause.“<br />
Bedarf es hellseherischer Fähigkeiten, um<br />
in Erwägung zu ziehen, dass man – gerade<br />
arbeitslos – genauso gut gerade wieder Arbeit<br />
bekommen kann…?<br />
Der <strong>Hund</strong>, zugehörig einer Jagdhundrasse,<br />
wieder abgegeben wird, weil er die Kaninchen<br />
der Familie jagt. Nun wird vom Verein<br />
eine Familie „ohne Kleintiere“ gesucht.<br />
Wieso wird die Familie – spätestens bei der<br />
Vorkontrolle – nicht auf ihre Kenntnisse<br />
und Erfahrungen hinsichtlich der Kontrolle<br />
eines Jagdtriebes überprüft? Wieso<br />
„glaubt“ man mündlichen Versicherungen,<br />
das „schon zu schaffen“, anstatt sich als<br />
Vorkontrolleur durch genaues, gezieltes<br />
Hinterfragen über das „wie denn…?“ ein<br />
besseres Bild über die Kenntnisse der Halter<br />
zu machen?<br />
Ein sehr agiler, junger, arbeitstriebiger<br />
<strong>Hund</strong> an ein älteres Ehepaar vermittelt<br />
wird, das lt. Vorkontrolle einen<br />
„wunderbaren, großen, eingezäunten Garten“<br />
besitzt, in dem der <strong>Hund</strong> nach<br />
„Herzenslust“ toben kann. Der <strong>Hund</strong> wurde<br />
nach weniger als 4 Wochen zurückgegeben,<br />
weil die Halter auf den Spaziergängen<br />
total mit dem <strong>Hund</strong> überfordert waren und<br />
im Garten - nunmehr einzige Betätigungsquelle<br />
des <strong>Hund</strong>es - im Alleingang, alles<br />
verbellt und gejagt wurde (einschließlich<br />
Passanten und Nachbarn). Nicht<br />
„vorhersehbar“….?<br />
Der Vermittlungshund des Tierschutzvereines<br />
XY zum dritten Mal innerhalb der Pflegestellen<br />
umgesetzt wird, weil niemand Erfahrung<br />
mit einem „Schutz- bzw. Territorialtrieb“<br />
und seinen Auswirkungen (wenn<br />
unkontrolliert) hat. Da es wieder einmal<br />
DRINGENDST ist, wird die erstbeste Pflegestelle,<br />
die sich meldet, mit offenen Armen<br />
empfangen… und bekommt den <strong>Hund</strong> als<br />
Pflegestelle Nr. 4. Kritische Überprüfung,<br />
ob nun wenigstens DIESE Pflegestelle die<br />
notwendige Erfahrung mitbringt… unerwünscht<br />
und auch nicht möglich, wenn<br />
man als Verein derart mit dem Rücken zur<br />
Wand steht.<br />
Ein Welpe als „Spielkamerad“ zu einer 10jährigen,<br />
an HD-leidenden Hündin vermittelt<br />
wird und man „überrascht“ ist, dass die<br />
alte Hündin sich nicht mit dem aufdringlichen<br />
Welpen („der will doch nur spielen…“)<br />
versteht und ihn regelmäßig wegreißt.<br />
Halter unerfahren – Vermittler/<br />
Vorkontrolleur ebenso!<br />
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A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 1 9<br />
Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />
Diese Liste der „typischen“ Ursachen, warum<br />
Vermittlungen aufgrund <strong>von</strong> Laxheit, Unerfahrenheit<br />
oder oftmals auch aufgrund mangelnder<br />
Sorgfaltspflicht der Tierschutzparteien<br />
selbst scheitern, wäre ellenlang… und sie<br />
wächst jeden Tag.<br />
Die „zweckdienliche“ Vorkontrolle bedeutet Arbeit<br />
& Ahnung – nicht nur „lecker Kaffee trinken“…<br />
Gute (sprich: aussagefähige) Vorkontrollen haben<br />
mittlerweile Seltenheitswert. Aber es gibt<br />
sie, Gott sei Dank. Viele Tierschutzvereine haben<br />
sich fachlich und organisatorisch bewusst<br />
so aufgestellt, dass sie alle Möglichkeiten haben,<br />
diese mit Sinn und Verstand durchzuführen,<br />
ggf. eine Vermittlung abzulehnen oder vor<br />
Ort persönliche Hilfe zu gewährleisten, falls ein<br />
Halter zwar geeignet ist, aber ggf. Hilfestellung<br />
am Anfang benötigt. Solche Vereine prüfen<br />
nicht nur die harten Fakten, sondern insbesondere<br />
auch die „weichen“ Fakten, also Erkenntnisse,<br />
die nicht objektiv quantifizierbare Merkmale<br />
enthalten, die aber einen großen Einfluss<br />
auf eine erfolgreiche Vermittlung haben. Harte<br />
Fakten lassen sich problemlos überprüfen:<br />
Wohnung oder Haus, wie groß ist der Garten,<br />
wie viele Personen leben im Haus, wie viele andere<br />
Tiere? etc…<br />
Es sind die weichen Fakten, jene Dinge, die<br />
sich nicht in „Maßeinheiten“ beurteilen lassen,<br />
die eine sachkundige Vorkontrolle <strong>von</strong> einem<br />
Pseudo-Alibi-Besuch unterscheiden. Wie beurteilt<br />
man z.B. <strong>Hund</strong>eerfahrung? Wie lässt sich<br />
die Selbsteinschätzung eines Interessenten<br />
(„ich hatte schon immer <strong>Hund</strong>e“) mit ggf. dem<br />
abgleichen, was man vor Ort zwischen Interessent<br />
und vorhandenem <strong>Hund</strong> sieht? Wie kann<br />
man dies beurteilen, wenn es noch keinen (Erst<br />
-)<strong>Hund</strong> vor Ort gibt oder der vorhandene<br />
<strong>Hund</strong> ein ganz anderer „Typ“ <strong>Hund</strong> ist als der<br />
zweite, um den man sich gerade bewirbt? Wie<br />
prüft man „Verantwortungsbewusstsein“ bei<br />
einem Menschen und was genau meint der In-<br />
teressent, wenn er sagt, dass er bei Problemen<br />
mit dem <strong>Hund</strong> selbstverständlich bereit sei, in<br />
die <strong>Hund</strong>eschule zu gehen? Was hat die Aussage<br />
„wir würden NIE einen <strong>Hund</strong> abgeben“ für<br />
einen Wert?<br />
Weiche Fakten sind immer aussagefähiger als<br />
harte Fakten; sie entscheiden über den Grundsatz,<br />
ob man jemandem „zutraut“, für den<br />
<strong>Hund</strong> X oder Y der oder die Richtige zu sein.<br />
Dies bedeutet, die Kombination und den Bezug<br />
<strong>von</strong> mehreren Elementen unter- und zueinander<br />
abzuwägen und zu berücksichtigen: einschlägige<br />
Erfahrung, Verantwortung, Geduld,<br />
Mitgefühl, Konsequenz, Sensibilität… Und<br />
hier zeigt sich dann auch gleich das nächste<br />
Problem: viele, die über Vermittlungen entscheiden<br />
bzw. zum Entscheidungsprozess beitragen,<br />
z.B. auch durch Vorkontrollen, sind<br />
unerfahren in dieser Hinsicht. Sie besitzen wenig<br />
bis keine Menschenkenntnis, können nicht<br />
„zwischen den Zeilen“ lesen und besitzen keinerlei<br />
Sensibilität oder kognitive Fähigkeiten,<br />
wenn es um die Einschätzung <strong>von</strong> Worten, Taten<br />
und Körpersprache ihres menschlichen Gegenübers<br />
geht. Sie sehen, was sie sehen wollen/<br />
können und fällen ihr Urteil. Oftmals reicht<br />
dennoch selbst dieses Maß an „Erfahrung“, um<br />
eine richtige Entscheidung zu treffen - nämlich<br />
immer dann, wenn der <strong>Hund</strong> die vorherige<br />
Pauschaleinschätzung („anspruchslos“) in der<br />
Tat erfüllt, quasi ein „Selbstläufer“ in jeder<br />
Hinsicht ist und die Halter vor keine nennenswerten<br />
Problematiken stellt.<br />
Erkenntnisse einer sachkundigen Vorkontrolle<br />
beziehen sich nicht nur auf den präsenten IST-<br />
Zustand des z.B. vorhandenen <strong>Hund</strong>es, sondern<br />
auch auf eine verlässliche Prognose, wie<br />
wohl dieser „Typ <strong>Hund</strong>“ mit einem weiteren<br />
harmonieren würde.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 2 0<br />
Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />
Neben den optimalen oder ggf. weniger optimalen<br />
Bedingungen einer Zweit-/Dritt-/<br />
Mehrhundehaltung gilt es herauszufinden, welches<br />
Maß an „Mehrverantwortung“ (für den<br />
Fall, dass es weniger harmonisch zugeht) damit<br />
vom Halter abverlangt wird. Mehrverantwortung,<br />
die eben nicht darin resultiert, dass man<br />
den <strong>Hund</strong> wieder abgibt („die mögen sich nicht<br />
wirklich – mein <strong>Hund</strong> will mich wohl doch<br />
ganz für mich alleine haben“), sondern Verantwortung<br />
im Sinne <strong>von</strong> Dazulernen (können und<br />
wollen!) um den <strong>Hund</strong>en ein konfliktfreies Miteinander<br />
zu ermöglichen.<br />
Prognosen auch in Bezug auf die Beurteilung<br />
des jeweiligen Halters in spe: ist er bereits jetzt<br />
schon mit der „normalen“ Erziehung eines<br />
(seines) vorhandenen <strong>Hund</strong>es überfordert („der<br />
zieht immer so an der Leine und bellt gerne jeden<br />
fremden <strong>Hund</strong> an, und alleine bleiben<br />
kann er auch noch nicht – er ist ja erst 2 Jahre<br />
alt…“), dann sind dies keine befürwortenden<br />
Argumente, sich JETZT einen weiteren <strong>Hund</strong><br />
dazu zu holen.<br />
Es gibt NIE eine Garantie, dass ein <strong>Hund</strong> für<br />
immer – glücklich und zufrieden – bei seinem<br />
Halter bis an das Lebensende leben kann. Auch<br />
versierte Vereine/Vermittler/Vorkontrolleure<br />
sind keine Hellseher, aber vieles würde nicht<br />
passieren, wenn man eine Vermittlungseinschätzung<br />
<strong>von</strong> mehr Anspruch auf Qualität<br />
abhängig machen würde, als nur auf den netten<br />
Eindruck und die glaubhaften und auch<br />
meistens ernst gemeinten Beteuerungen der<br />
Interessenten zu vertrauen. Meldungen wie unter<br />
AHO (http://www.animal-healthonline.de/klein)<br />
zusammengetragen, sind nur<br />
ein BRUCHTEIL der Auswirkungen: Beißvorfälle,<br />
<strong>Hund</strong>e, die einschläfert werden, weil die<br />
Halter mit ihrer Aufsichts- und Sorgfaltspflicht<br />
überfordert waren; misshandelte und<br />
verwahrloste Tiere, weil die Zustände vor einer<br />
Vermittlung nicht geprüft wurden; <strong>Hund</strong>e, die<br />
Besitzer mittels eines qualvollen Tods entsorgen,<br />
weil irgendwo am Anfang einmal eine vor-<br />
schnelle Vermittlung stand als Auftakt zum<br />
Wanderpokal… niemand hat es gewollt – aber<br />
auch niemand fühlt sich verantwortlich dafür.<br />
Tierschutz bedeutet Verantwortung; Tierliebe<br />
auch…<br />
Ein seriöser Tierschutzverein agiert ähnlich wie<br />
ein seriöses Unternehmen auf Mitarbeitersuche:<br />
es kennt die Anforderungen bis ins Detail,<br />
die an die Position XY gestellt werden und<br />
sucht aus den eingehenden Bewerbungen diejenige<br />
heraus, die die Anforderungen optimal erfüllt.<br />
Hier reicht es auch nicht, wenn der Bewerber<br />
versichert, er „könne den Job schon“<br />
und habe schon immer „ähnliche Aufgaben“<br />
erfüllt. Wenn das Unternehmen explizit nachfragt<br />
und nachprüft, ist es nicht<br />
„besserwisserisch“ oder „bevormundet“ den<br />
Bewerber, sondern stellt sicher, dass hier zusammenfindet,<br />
was auch zukünftig erfolgreich<br />
zusammen gehören soll ... und zwar in dem Maße,<br />
dass ALLE Beteiligten zufrieden sind.<br />
Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Beurteilung<br />
der Bewerber kann man nicht<br />
„jedermann“ anvertrauen, nur weil er/sie sich<br />
dafür anbietet und ins Spiel bringt. Wer beurteilen<br />
will, ob der Bewerber für die Stelle X<br />
auch wirklich geeignet ist, muss selber diese<br />
Aufgaben genauestens kennen oder jemanden<br />
zu Hilfe holen, der dies tut.<br />
<strong>Hund</strong>ehaltung hat sehr viel mit Respekt und<br />
Verantwortung zu tun: dem eigenen <strong>Hund</strong> gegenüber,<br />
dass er artgerecht aber auch abgesichert<br />
leben kann und darf; der Umwelt gegenüber,<br />
dass sie nicht belästigt oder geängstigt<br />
wird durch den eigenen <strong>Hund</strong> („der tut nix und<br />
es ist doch nicht so schlimm, wenn er an Ihrem<br />
Kind hochspringt…“) und auch allen ggf. weiteren<br />
vorhandenen <strong>Hund</strong>en im eigenen Hausstand<br />
gegenüber, denn der Abgabegrund der<br />
„Unverträglichkeit“ gegenüber vorhandenen<br />
Artgenossen nimmt ständig an Bedeutung zu.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 2 1<br />
Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />
Die Beurteilung des IST-Zustandes und daraus<br />
gewonnene Erkenntnisse als Basis für eine rationale<br />
Prognose, wie sich dieser Zustand unter<br />
veränderten Bedingungen weiter entwickelt<br />
(Zweithund zieht ins Haus oder erstmalig ein<br />
unsicherer, ängstlicher <strong>Hund</strong>…), das ist ebenfalls<br />
die Aufgabe einer Vorkontrolle, die ihren<br />
Namen zu Recht trägt. Alles andere ist Augenwischerei<br />
mit reiner Alibifunktion: Vorkontrolle<br />
durchgeführt – Erkenntnisse? Null! Aber,<br />
das wird schon gut gehen, gelle?! Naiver Optimismus<br />
contra vernunftsorientierter Realität –<br />
leider alles andere als eine Seltenheit im heutigen<br />
Tierschutz. Was das Risiko <strong>von</strong> Fehlentscheidungen<br />
nicht gerade vermindert…<br />
Aus nachvollziehbaren Gründen werden die<br />
wirklichen Umstände und Ursachen <strong>von</strong> Fehlvermittlungen<br />
nicht veröffentlicht – jeder Verein<br />
oder betroffene Halter ist um Stillschweigen<br />
bemüht und wie groß und schnell wachsend<br />
die Zahl der Rückläufer wirklich ist, weiß<br />
man nur, wenn man „im Thema“ ist oder aus<br />
anderen Gründen regelmäßig mit Betroffenen<br />
zu tun hat. Die Fakten sind erschreckend…<br />
und die meisten Halter können einen seriösen<br />
<strong>von</strong> einem unseriösen Tierschutzverein erst<br />
dann unterscheiden, wenn sie selbst betroffen<br />
sind.<br />
Tierschutzarbeit ist wichtig, in all ihren Facetten.<br />
Aber nur helfen wollen, reicht nicht. Es<br />
gibt Aufgabenbereiche, die erfordern entsprechende<br />
Erfahrungen und nicht nur Goodwill<br />
und Tierliebe. Die These „das ist das Beste,<br />
was wir leisten können unter den Umständen<br />
XY“ verdient heutzutage keine <strong>Absolut</strong>ion<br />
mehr. Manche Dinge tut man besser gar nicht,<br />
als nur „irgendwie“… Wenn man mit einer bestimmten<br />
Aufgabe, auch wenn sie „nur“ ein<br />
Ehrenamt darstellt, eine weitreichende Verantwortung<br />
für Tier & Mensch übernimmt, muss<br />
man dieser auch gerecht werden.<br />
Es bleibt zu hoffen, dass durch die seit einiger<br />
Zeit an Intensität zunehmende Berichterstat-<br />
tung in den Medien und in der Presse die<br />
schwarzen Schafe zunehmend - auch namentlich<br />
– genannt werden, um weiteres Unheil zu<br />
verhindern.<br />
• Um <strong>Hund</strong>ehaltern eine bessere Informationsbasis<br />
und objektivere Auswahlmöglichkeit<br />
zu bieten, BEVOR sie an den falschen Tierschutzverein<br />
geraten…<br />
• Um nicht alle Tierschutzvereine, kommunal<br />
wie privat, im In- oder Ausland tätig, über<br />
einen Kamm zu scheren und unter Generalverdacht<br />
zu stellen, sondern die Arbeit der seriösen<br />
Tierschützer auch als solche erkennbar zu<br />
machen für die breite Masse…<br />
• Um die Zahl der Rückläufer aufgrund<br />
sachkundiger Vorkontrollen zu minimieren,<br />
damit die tagtäglichen dringenden Hilferufe im<br />
Anschluss an eine Schnellvermittlung der Marke<br />
„passt schon…“ in den nächsten Jahren<br />
(wieder) weniger werden.<br />
Vorkontrollen – mehr Schein als Sein…?<br />
Seien wir ehrlich und realistisch: schwarze<br />
Schafe – auch im Tierschutz – gab es schon immer<br />
und wird es immer geben. Ebenso wie<br />
graue, die glauben, sie seien rein weiß und gar<br />
nicht erkennen, dass sie ihrer Verantwortung<br />
gegenüber ihren Vermittlungshunden und Interessenten<br />
uneinholbar hinterher hinken. Aber<br />
es gibt viele gute, seriöse Tierschutzvereine, die<br />
sich durch Professionalität und Fachkenntnisse<br />
abgrenzen vom Durchschnitts-Tierschutz-<br />
Allerlei. Die sehr erfahrene, verantwortungsbewusste<br />
Vermittler haben; die ihre Pflegestellen<br />
schulen, die ihre Vermittlungshunde in- und<br />
auswendig kennen; die sich Zeit nehmen, die<br />
Stärken und Schwächen der Interessenten auf<br />
eine „nette Art“ auf Herz und Nieren zu prüfen,<br />
damit niemand später eine unerwartete<br />
Überraschung erlebt.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 2 2<br />
Tierschutz-Vorkontrollen: mehr Schein als Sein…?<br />
DAS ist für mich persönlich Tierschutz, in dem<br />
sich auch der Begriff der Tierliebe widerspiegelt.<br />
Wir können nicht alle <strong>Hund</strong>e dieser Welt retten,<br />
obwohl wir das alle nur allzu gerne tun<br />
würden. Aber wir dürfen auch nicht das Wohl<br />
des einzelnen <strong>Hund</strong>es der Masse an <strong>Hund</strong>en im<br />
(N)Irgendwo opfern. Die Abstriche in einer<br />
Vermittlung <strong>von</strong> so manchen Tierschutzvereinen,<br />
die sich mit der Anzahl ihrer Vermittlungshunde<br />
selbst hoffnungslos überfordern...<br />
Abstriche, die so gerne mit der Aussage<br />
„Immer noch besser als…“ gemacht werden,<br />
sind sehr gefährlich und die Folgen dieser<br />
Kurzsicht in all ihren Ausprägungen lesen wir<br />
jeden Tag in der Zeitung, im Internet, im Fernsehen.<br />
Sie werfen ein schlechtes Licht nicht nur<br />
zunächst pauschal auf den Tierschutz im allgemeinen;<br />
sondern auch auf die betroffenen, aber<br />
„unverschuldeten“ <strong>Hund</strong>e: waren es früher die<br />
„super sozial verträglichen kleinen <strong>Hund</strong>e aus<br />
dem Süden“, die jeder wollte (aber in den ortsansässigen<br />
Tierheimen irgendwie nicht fand...),<br />
sind es heute immer öfter lt. pauschaler, undifferenzierter<br />
Presse die „Südländer, die Krankheiten<br />
und Seuchen einschleppen“ und sich<br />
schlecht oder gar nicht in den Trubel des hiesigen<br />
Alltags einfinden können.<br />
Die Stimmung schlägt um, nicht erst seit gestern,<br />
und die „Schuld“ daran trifft all jene, die<br />
unbedarft und <strong>von</strong> falsch verstandener Tierliebe<br />
beseelt JEDEN <strong>Hund</strong> in JEDERMANNs<br />
Hände vermitteln, solange diese nur einen netten<br />
Eindruck machen und… zahlen.<br />
Es bleibt hierbei nicht nur die fachkundige<br />
Einschätzung des <strong>Hund</strong>es und der Interessenten<br />
gleichermaßen auf der Strecke, sondern<br />
darüber hinaus und viel zu oft auch noch die<br />
Gewährleistung für den geimpften, „gesunden<br />
<strong>Hund</strong>“.<br />
Wo das zukünftig hinführen wird…, darüber<br />
mag sich jeder seine eigenen Gedanken machen.<br />
Text: Martina Wald<br />
<strong>Hund</strong>ehilfe Krefeld & Vulkaneifel
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 2 3<br />
Tierschutzvergehen… der Alltag in unserer Mitte!<br />
Der grauenvolle Anblick verschlägt den Mitarbeiten<br />
<strong>von</strong> Polizei, Tierschutz, Ordnungs- und<br />
Veterinäramt die Sprache: Zwischen fast verhungerten<br />
Hühnern und Enten liegen Kadaver.<br />
Eingesperrt in Haus und Schuppen: Zwölf<br />
verängstigte, kranke Welpen und <strong>Hund</strong>e, deren<br />
Rippen sich durch das Fall abzeichnen. Einem<br />
Fall brutaler Tierquälerei und Vernachlässigung<br />
kamen die Ermittler gestern in Flettmar<br />
auf die Spur.<br />
Ein Elend in solchen Ausmaßen hat Dr. Jürgen<br />
Thoms vom Gifhorner Kreisveterinäramt während<br />
seiner Gifhorner Laufbahn noch nicht gesehen.<br />
Er berichtet, wie er den Bewohnern des<br />
Hauses in Flettmar auf die Spur kam: Danach<br />
wollten sie sich als <strong>Hund</strong>ezüchter beim Deutschen<br />
Rassehundeclub eintragen lassen. Von<br />
dieser Seite aus seien vorab jedoch die Örtlichkeiten<br />
in Flettmar überprüft worden. Und das,<br />
was die Clubmitglieder dort vorfanden, habe<br />
sie umgehend das Veterinäramt einschalten<br />
lassen. Folge: Thoms rückte gestern mit Polizei<br />
und Tierschutz in Flettmar an.<br />
Die Bewohner sind nicht zu Hause, wohl aber<br />
etliche Tiere. Die Ermittler betreten das<br />
Grundstück. Völlig verwahrlost zwischen<br />
Schrott und Müll sitzen dort Enten, Hühner,<br />
eine Taube hungernd und durstend neben<br />
längst verendeten Tieren. Im kalten Schuppen<br />
eingesperrt – wimmernde <strong>Hund</strong> der Rassen<br />
Retriever, Labrador, Dobermann. Durch ein<br />
dreckiges Fenster kaum zu erkennen: Eine Dobermannhündin<br />
mit Welpen. Tierelend pur.<br />
Zwei Anlieger kommen heim. Verwundert sehen<br />
sie den Großeinsatz in der Nachbarschaft.<br />
„Da wohnen zwei Leute, wohl <strong>Hund</strong>ezüchter“,<br />
sagen sie auf AZ-Anfrage. Aufgefallen sei<br />
ihnen nichts: „Wir kümmern uns nicht um<br />
andere.“<br />
Quelle: http://www.waz-online.de/Gifhorn/<br />
Gifhorn/Uebersicht/Grauenvoll-Tierelend-purin-Flettmar<br />
Dresden / Uhyst (aho) – Von einem Bauernhof<br />
in Uhyst am Taucher hat das Veterinäramt des<br />
Landkreises Bautzen 100 Jack-Russel-Terrier<br />
geborgen. Die <strong>Hund</strong>e werden <strong>von</strong> Tierheimen<br />
aufgenommen. Viele sind verwahrlost, haben<br />
Bisswunden und geschwollene Beine. Mehrfach<br />
erteilte Auflagen des Veterinäramtes, die Zahl<br />
der <strong>Hund</strong>e zu reduzieren und die hygienischen<br />
Bedingungen zu verbessern, hat die Besitzerin<br />
ignorierte, sagte Gernot Schweitzer, Sprecher<br />
des Landratsamtes der „Sächsischen Zeitung“.<br />
Die <strong>Hund</strong>ehalterin hatte gegen die Auflagen<br />
des Veterinäramtes geklagt. Das Verwaltungsgericht<br />
Dresden gab jedoch dem Landkreis<br />
Recht und ermöglichte gestern die Aktion.<br />
Nachbarn hatten mit Anzeigen seit Jahren auf<br />
das Problem der nicht artgerechten <strong>Hund</strong>ehaltung<br />
aufmerksam gemacht. 20 <strong>Hund</strong>e darf die<br />
Uhysterin behalten. Die Tiere muss sie kastrieren<br />
lassen. Das Landratsamt werde das kontrollieren,<br />
sagte dessen Sprecher der Zeitung.<br />
Quelle: http://www.animal-health-online.de/<br />
klein/2009/12/04/verwahrlost-bisswundengeschwollene-beine-100-<strong>von</strong>-120-hunden-aus-
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 2 4<br />
<strong>Hund</strong>ekauf: Augen auf!<br />
Es geht ganz schnell: Im Getümmel der City<br />
erobert ein niedlicher Welpe das Herz eines<br />
<strong>Hund</strong>efreundes. Die Polizei – und nicht nur<br />
sie – warnt vor Spontankäufen. Ihr Tipp: Wer<br />
einen <strong>Hund</strong> haben will, der soll ihn aus dem<br />
Tierheim holen.<br />
Saarbrücken. Er war ja so süß. Der kleine weiße<br />
<strong>Hund</strong>, ein putziger Spitzmischling, zog die<br />
Blicke selbst im Gedränge in der Bahnhofstraße<br />
auf sich. Eine saarländische Tierschützerin,<br />
die anonym bleiben möchte, sah den Welpen.<br />
Die Frau, die ihn dabei hatte, spürte das Interesse.<br />
„Sie kam aus Polen. Das hat man gemerkt.<br />
Und sie fragte mich, ob ich Interesse<br />
an <strong>Hund</strong>en hätte“, sagt die Tierschützerin.<br />
Die wollte jetzt einfach wissen, was dahintersteckt.<br />
Sie ging mit der Frau durch die<br />
Bahnhofstraße. „Ich sollte ihr zu einem Mann<br />
folgen, der einen Welpen dabei hatte.“ Dem<br />
war nicht so.<br />
Der Mann hatte keinen <strong>Hund</strong> dabei – aber eine<br />
glasklare Forderung, was das Tier kosten<br />
sollte. „Er verlangte 200 Euro für einen<br />
Mischlingswelpen. Ich fand das unverschämt.<br />
Er sagte nur, das sei nun mal der Preis. Als ich<br />
nach den Bedingungen fragte, in denen der<br />
Welpe lebte, verstand er plötzlich kein<br />
Deutsch mehr.“<br />
'Schmutzige Praktiken'<br />
Für Rolf Borkenhagen, den Vorsitzenden der<br />
Tierversuchsgegner Saar, ist das ein weiterer<br />
Beweis für die schmutzigen Praktiken krimineller<br />
<strong>Hund</strong>ehändler in Saarbrücken. „Das ist<br />
ein großes Problem. Sieben bis acht Anrufe<br />
pro Woche bei uns sind die Regel.<br />
Einige kommen <strong>von</strong> Bürgern, die <strong>von</strong> diesen<br />
Leuten angesprochen worden sind. Andere<br />
Anrufer haben gesehen, was in der Bahnhofstraße<br />
passiert.“ Borkenhagen sieht dort, aber<br />
auch am Staden, in der Kaiserstraße und am<br />
Beethovenplatz eine „sehr strukturierte Orga-<br />
nisation“ am Werk. „Da läuft ein riesiger<br />
Handel.<br />
Weibchen als 'Gebärmaschinen' missbraucht<br />
Am Anfang stehen <strong>Hund</strong>efabriken in Tschechien,<br />
Rumänien und vor allen Dingen Polen.<br />
Dort werden die Weibchen als Gebärmaschinen<br />
missbraucht und ausgelaugt bis zum qualvollen<br />
Ende. Wer die Hintermänner sind, die<br />
das große Geld machen, wissen wir nicht.“<br />
Dafür weiß Borkenhagen genau, was Tierfreunde<br />
tun sollten: „Auch wenn es mich bei<br />
diesem Ratschlag fast zerreißt: Kaufen Sie<br />
diese Welpen auf keinen Fall. Nur wegen solcher<br />
Käufe verrecken Tausende <strong>Hund</strong>e in<br />
Kofferräumen.“<br />
Andere, die bis nach Saarbrücken überleben,<br />
leiden hier Höllenqualen. Augenzeugin Cornelia<br />
Wellhäuser: „Ich sah beim Blick auf die<br />
Untere Berliner Promenade eine Tasche, in<br />
der Welpen steckten. Als einige rauskrabbelten,<br />
stopfte sie eine Frau zurück und klopfte<br />
mit der Faust auf die Tasche.“<br />
Wellhäuser sieht dieselben Händler bis heute<br />
am Werk. „Die Leute <strong>von</strong> damals sitzen definitiv<br />
noch in der Bahnhofstraße.“ Weil die<br />
schwer zu packen seien, rät die Polizei zur<br />
Wachsamkeit. Ein Sprecher des Bezirks Saarbrücken-Stadt:<br />
„Rufen Sie die Polizei, wenn<br />
sie einen dubiosen Handel mit <strong>Hund</strong>en sehen.<br />
Kaufen Sie auf keinen Fall eines der Tiere.<br />
Damit es zu solchen Geschäften kommt, muss<br />
erst mal einer da sein, der bezahlt. Es gibt viele<br />
gute Adressen, um einen <strong>Hund</strong> zu kaufen –<br />
zum Beispiel die Tierheime –, nutzen Sie sie.“<br />
Quelle:<br />
http://www.saarbruecker-zeitung.de/<br />
aufmacher/lokalnews/Tiere-Welpen-<strong>Hund</strong>e-<br />
Tierhaendler;art27857,3124854<br />
Leider nur ein Beispiel aus dem Tierschutzalltag…<br />
die Dunkelziffern sind unermesslich!
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Gesundheit<br />
Todesurteil - Degenerative Myelopathie<br />
Als Degenerative Myelopathien fasst man eine<br />
Reihe langsam verlaufender neurologischer Erkrankungen<br />
zusammen, die mit einer Zerstörung<br />
(Degeneration) des Rückenmarks (griech.: myelos)<br />
einhergehen. Diese Erkrankungen gehen mit<br />
langsam fortschreitenden Bewegungsstörungen<br />
der Hinterhand einher und sind im Gegensatz zu<br />
anderen Erkrankungen des Rückens nicht<br />
schmerzhaft.<br />
Die Degenerative Myelopathien der <strong>Hund</strong>e lassen<br />
sich nach der Altersverteilung in zwei große<br />
Gruppen einteilen, in die der alten <strong>Hund</strong>e und<br />
die der Junghunde.<br />
Die Degenerative Myelopathie älterer <strong>Hund</strong>e<br />
ist relativ häufig und betrifft vor allem große<br />
<strong>Hund</strong>erassen. Sie entwickelt sich etwa ab dem 5.<br />
– 6. Lebensjahr, wird aber leider recht häufig<br />
falsch diagnostiziert.<br />
Die Erkrankung ist durch eine Degeneration des<br />
Myelins im Brust- und Lendenteil des Rückenmarks<br />
gekennzeichnet. Myelin ist vereinfacht<br />
ausgedrückt eine Biomembran, die die leitenden<br />
Enden <strong>von</strong> Nervenzellen elektrisch isoliert. Dadurch<br />
wird die Leitfähigkeit der Nerven zur<br />
Hinterhand nach und nach immer schlechter.<br />
So kommt es nach<br />
und nach zu unkoordinierteBewegungen<br />
der Hinterhand,<br />
eine gestörte Eigenwahrnehmung<br />
und<br />
gestörte Reflexe.<br />
Stellt man beispielsweise eine Hinterpfote auf die<br />
Zehen, korrigiert der <strong>Hund</strong> diese Fehlstellung<br />
nur verzögert oder gar nicht (siehe Bild). Dieser<br />
Test alleine ist aber nicht aussagefähig.<br />
S E I T E 2 5<br />
Die Diagnose kann am lebenden <strong>Hund</strong> nur durch<br />
Ausschluss aller anderen Krankheiten gestellt<br />
werden. Vor allem ein Bandscheibenvorfall und<br />
eine Fibrokartilaginöse Embolie (Infarkt des Rückenmarks,<br />
ausgelöst durch Eindringen <strong>von</strong> Faserknorpel<br />
in die Blutgefäße, beide treten akut<br />
auf), Cauda-equina-Syndrom (häufig auftretende,<br />
degenerative neurologische Erkrankung<br />
durch eine Kompression der Nervenwurzeln am<br />
Ende des Rückenmarks, verbunden mit starken<br />
Schmerzen und Lähmungen) und Wobbler-<br />
Syndrom (Verengung / Stauchung des Rückenmarks<br />
durch fehlgebildete / verschobene Wirbel)<br />
und schließlich Tumoren des Rückenmarks müssen<br />
ausgeschlossen werden.<br />
In der Rückenmarksflüssigkeit kann bei Deg.<br />
Myelopathie eine leichte Erhöhung des Proteingehalts<br />
auftreten.<br />
Typisch und für die Abgrenzung zu anderen Erkrankungen<br />
ganz wichtig, verläuft degenerative<br />
Myelopathie schmerzlos.<br />
Mittels Physiotherapie sollte versucht werden,<br />
den Muskelschwund aufzuhalten. Andere<br />
(seriöse) Behandlungsmöglichkeiten gibt es leider<br />
nicht.<br />
Ein positiv diagnostizierter <strong>Hund</strong> mit ersten<br />
Ausfallserscheinungen hat eine weitere Lebenserwartung<br />
<strong>von</strong> etwa 3 Monaten bis maximal 2<br />
Jahren.<br />
Im Gegensatz zur Degenerativen Myelopathie<br />
älterer <strong>Hund</strong>e sind die Degenerativen Myelopathien<br />
der Junghunde insgesamt sehr selten.<br />
Sie treten durch nahezu alle Rassen hindurch auf<br />
und können allesamt nicht therapiert werden.<br />
Meist beginnen sie bereits ab dem dritten Monat,<br />
oftmals erreicht die Erkrankung ihr Endstadium<br />
(vollständige Lähmung der Gliedmaßen sowie<br />
des Darmes), noch bevor die <strong>Hund</strong>e acht Monate<br />
alt werden.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Gesundheit<br />
Differentialdiagnostisch müssen bei diesen Erkrankungen<br />
vor allem angeborene Fehlbildungen<br />
des Rückenmarks sowie infektiöse Erkrankungen<br />
(Toxoplasmose, Neosporose, Staupe) berücksichtigt<br />
werden.<br />
Ursachen<br />
Ursächlich ist eine Mutation des SOD1-Gens verantwortlich.<br />
Dieses Gen ist aber allein nicht ausschlaggebend.<br />
Es scheint eine Art modifizierendes<br />
Gen ( „modifier gen“ ) zu geben, welches einen<br />
direkten Einfluss auf den Ausbruch der<br />
Krankheit hat.<br />
Die Universität Bern übernimmt unter der Leitung<br />
<strong>von</strong> Herrn Professor Leeb und Frau Dr.<br />
Elisabeth Dietschi die Koordinierung für die<br />
Universität Uppsala, die vor einiger Zeit den<br />
Forschungsauftrag erhalten hat, den Ursachen<br />
dieser schrecklichen Krankheit auf den Grund zu<br />
gehen.<br />
So forscht in Uppsala eine der wohl weltweit führende<br />
<strong>Hund</strong>egenetikerin Frau Professor<br />
Lindblad-Toh daran, warum manche SOD-1 heterozygote<br />
Hovawarte an DM erkranken, andere<br />
mit ähnlichem Erbgut aber nicht. Sie war es<br />
auch, die mit ihrer Arbeitsgruppe das SOD1-Gen<br />
entdeckte.<br />
Hovawarte im Test<br />
Bei der Erforschung der Krankheit stehen die<br />
Hovawart-Leute an erster Stelle. Nicht, weil diese<br />
Rasse besonders stark betroffen wäre. An DM<br />
erkranken <strong>Hund</strong>e unterschiedlichster, großer<br />
Rassen.<br />
Doch durch persönliches Engagement wurde hier<br />
die Forschung gezielt vorangetrieben.<br />
Es werden dazu möglichst viele Blutproben <strong>von</strong><br />
Hovawarten benötigt, um mittelfristig genügend<br />
Kenntnisse der genetischen Hintergründe der so<br />
genannten DM zu ermitteln. Diese Grundlagen-<br />
S E I T E 2 6<br />
forschung ( „modifier gen“ ) wird ursächlich dazu<br />
beitragen, Zuchtstrategien zu entwickeln, die<br />
das Auftreten dieser Erkrankung reduzieren und<br />
auch mittelfristig ausmerzen sollen, ohne die genetische<br />
Vielfalt der Rasse nennenswert zu beeinträchtigen.<br />
Leider reicht die Zahl der bisherigen Blutproben<br />
noch nicht aus…<br />
Benötigt werden dringend :<br />
– 50 Proben <strong>von</strong> DM-kranken Hovawarten<br />
(mit sicherer Diagnose)<br />
– und 50 Proben <strong>von</strong> Hovis, bei denen Deg.<br />
Myelopathie SICHER nicht ausbricht - ganz<br />
konkret: Blutproben <strong>von</strong> möglichst alten Hovis,<br />
11, 12 Jahre, je älter je lieber und völlig symptomfrei<br />
( also keinerlei Form <strong>von</strong> Hinterhandschwäche).<br />
Eine Blutprobe umfasst 5 ml EDTA-Blut – eine<br />
Menge, die jeder große <strong>Hund</strong> problemlos verschmerzen<br />
kann. Jede einzelne Blutprobe leistet<br />
einen unschätzbaren Beitrag zur Bekämpfung<br />
dieser heimtückischen Erkrankung.<br />
Ungewöhnlicher Kampf gegen eine kaum bekannte<br />
Krankheit<br />
Familie Eysel hatte einen Traumhund – einen<br />
schwarzen Hovawart. Eines Tages traf auch sie<br />
die folgenschwere Diagnose. Ihr <strong>Hund</strong> konnte<br />
nicht gerettet werden.<br />
Der Verlust <strong>von</strong> DEX durch die Krankheit Degenerative<br />
Myelopathie steckt seinen Menschen<br />
immer in den Knochen und lässt ihnen keine Ruhe.<br />
Weiter...
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Gesundheit<br />
Nur wenige <strong>Hund</strong>emenschen kennen die Krankheit<br />
überhaupt und nicht einmal Spezialisten<br />
wissen etwas darüber. Das soll sich ändern !<br />
Beine gestellt:<br />
Reinhold Eysel möchte<br />
das Wissen um diese<br />
Krankheit und die Erforschung<br />
dieser weitgehend<br />
unbekannten<br />
Krankheit weiter voran<br />
bringen damit zukünftige<br />
Generationen<br />
nicht mehr erkranken<br />
und hat ein einzigartiges<br />
Konzept auf die<br />
Durch den Verkauf eines streng limitierten<br />
Plüschhovis <strong>von</strong> STEIFF soll Geld für die Forschung<br />
zusammenkommen.<br />
Die Geschichte <strong>von</strong> DEX (gekürzte Fassung):<br />
"Er war neun Jahre geworden, als er plötzlich<br />
humpelte und wir bemerkten, dass die Krallen<br />
an der rechten Hinterhand viel stärker abgenutzt<br />
waren als links.<br />
Ganz leicht zog er die Zehenspitze nach und<br />
wetzte dabei die Krallen ab. Wir suchten einen<br />
Tierarzt (empfohlener Experte für Hovawarte)<br />
auf. Nach kurzer Untersuchung hieß es<br />
"Spondylose". Dex' Mutter wurde wegen Spondylose<br />
eingeschläfert. Wir waren zutiefst verunsichert.<br />
Zunächst haben wir auf Asphalt den Fuß mit<br />
einem Fleece-Schuh geschützt, aber bald musste<br />
es schon ein Neoprenschuh sein. Das Schleifen<br />
wurde immer schlimmer. Am 19. Juli 2002 fuhr<br />
Reinhold mit Dex zur TiHo Hannover. Wir hofften,<br />
vielleicht ist ja nur eine Kleinigkeit mit der<br />
Bandscheibe. Die ersten Worte des Arztes:<br />
"Schon wieder ein <strong>Hund</strong> mit Degenerativer<br />
Myelopathie".<br />
S E I T E 2 7<br />
Es wurden mehrere Röntgenaufnahmen, Leitfähigkeitsmessungen<br />
und Kontrastaufnahmen des<br />
Spinalkanals gemacht. Spondylose, Cauda Equina,<br />
etc. wurden ausgeschlossen.<br />
Leider bestätigte sich der ganz spontan geäußerte<br />
Verdacht des Arztes: Degenerative Myelopathie.<br />
Mit dem Todesurteil in der Hand, einem<br />
ansonsten aber kerngesunden Dex machte ich<br />
mich auf den Heimweg und fing an zu recherchieren.<br />
Ich dachte an das Einschläfern seiner<br />
Mutter wegen Spondylose und hörte <strong>von</strong> mehreren<br />
verdächtigen Diagnosen im Umfeld. Degenerative<br />
Myelopathie war nicht dabei. Aber auch<br />
ich hatte zuerst auch eine falsche Diagnose <strong>von</strong><br />
einem sog. Experten bekommen. Und wer lässt<br />
schon in einer Uniklinik für viele hundert DM<br />
Kontrastaufnahmen vom Rückenmarkskanal<br />
mit Leitfähigkeitsmessungen machen. Kaum ein<br />
niedergelassener Tierarzt ist dafür ausgerüstet,<br />
kann diese Untersuchungen durchführen, ja etliche<br />
kannten, wie ich bald merkte, nicht einmal<br />
diese Krankheit.<br />
Die Krankheit tritt erst ab dem 6. Lebensjahr<br />
auf. Die Krankheit ist selbst unter TÄ wenig bekannt,<br />
die Diagnose ist technisch aufwendig, oft<br />
fehlerhaft.<br />
Mir kam der Gedanke, dass es - weil die Krankheit<br />
erst NACH der Zuchtlaufbahn eines <strong>Hund</strong>es<br />
auftritt - recht leicht ist, diese Krankheit bei<br />
der Zuchtauswahl zu übersehen. Womit ich<br />
AUSDRÜCKLICH NIEMANDEM eine böse<br />
Absicht unterstellen möchte!!!<br />
Ich entwickelte die Idee der Gendatenbank und<br />
schickte diese an sämtliche Vorsitzenden und<br />
Zuchtwarte aller VDH-Vereine. Die Resonanz<br />
war ernüchternd! Mit Frau Dr. Berges<br />
(Zuchtwart RZV) diskutierte ich meinen Vorschlag,<br />
sie trug ihn dem Vorstand vor und seit<br />
Anfang 2005 wird eine Gendatenbank aller neu<br />
geborenen RZV Welpen angelegt.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Gesundheit<br />
Über diese Aktion gingen DEX' letzte Monate<br />
dahin.<br />
Dex Lebensfunke erlosch langsam. Es folgten<br />
unendlich traurige Wochen. Jetzt musste er immer<br />
Schuhe tragen. Den Fussboden im ganzen<br />
Haus legten wir mit Teppichresten aus, damit er<br />
nicht rutschte. Um die Treppe hoch zu kommen,<br />
schlangen wir ein Handtuch unter seinem Bauch<br />
durch und trugen so seine hintere Hälfte.<br />
Schließlich brauchte er diese Hilfe auch immer<br />
öfter schon beim Aufstehen.<br />
Dazwischen gab es immer wieder wundervolle<br />
GUTE Tage, an denen es etwas besser ging und<br />
wir schöne Spaziergänge machen konnten. Und<br />
dann wieder ein Krankheitsschub.<br />
Eines Morgens konnte man ihm an den Augen<br />
ansehen, dass er sich nur noch quälte.<br />
Nach einem letzten gemeinsamen Spaziergang<br />
und einer Kalbshaxe ganz für ihn allein, haben<br />
wir Dex am 22. Januar 2003 erlöst. Er starb in<br />
unseren Armen.<br />
Wir haben ihn in seinen Korb gelegt und in Badbergen<br />
im Kleintierkrematorium im Rosengarten<br />
einäschern lassen. Ein Regenbogen ging auf, als<br />
unser Dex sich auf den Weg in den Himmel<br />
machte. Trauer, Wut, Verzweiflung ...<br />
Und dann entstand die Idee <strong>von</strong> DEX, dem<br />
STEIFF - HOVI, dem Stofftier, das dazu beiträgt,<br />
die Erforschung der Krankheit, an<br />
der DEX starb, zu finanzieren. Forschung -<br />
aus dem Verkauf finanziert - kann zukünftigen<br />
<strong>Hund</strong>en dieses grausame Schicksal ersparen. Die<br />
gesamte Differenz zwischen dem Preis, den ich<br />
bei Steiff bezahlen musste und dem Verkaufspreis<br />
werden in die Forschung investiert !!!<br />
Jetzt wissen sie, warum wir uns die Arbeit<br />
machen, alleine das finanzielle Risiko einer<br />
extra für diesen Zweck angefertigten Sonderserie<br />
tragen, alle sonstigen Kosten aus eigener Tasche<br />
bezahlen.<br />
S E I T E 2 8<br />
Es ist nicht nur die Freude am Plüschhovawart,<br />
es steckt sehr viel mehr dahinter.<br />
Was das Mehr wohl sein mag, das mag jeder nun<br />
für sich erspüren.<br />
Sicher ist unser DEX nicht umsonst gestorben."<br />
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~<br />
DEX, der Steiff- Hovi ist limitiert auf nur 1000<br />
Stück!<br />
Wenn Sie die Aktion der Familie Eysel sowie die<br />
Erforschung der Krankheit "Degenerative Myelopathie"<br />
unterstützen möchten, oder einfach<br />
gern einen der limitierten original Steiff-DEXe<br />
hätten, wenden Sie sich bitte an Herrn Reinhold<br />
Eysel ( 02564 934112 ) oder schauen Sie hier<br />
nach :<br />
www.r-eysel.de .<br />
Auf seiner Website finden Sie auch alle nötigen<br />
Informationen, zu Bestellungen, Blutproben,<br />
sowie weiterführende Informationen zum Thema.<br />
Text : C.Landgrafe, Signal-<strong>Hund</strong><br />
Quellen : Wikipedia & Texte mit freundlicher Genehmigung<br />
der Fam. Eysel
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Gesundheit<br />
Symmetrische lupoide Onychodystrophie (SLO)<br />
SLO ist eine Autoimmunkrankheit bei <strong>Hund</strong>en,<br />
welche schwerwiegende Krallenprobleme bei ansonsten<br />
scheinbar gesunden <strong>Hund</strong>en zur Folge<br />
hat. Sie zeichnet sich durch den Ausfall der Krallentüten<br />
bzw. des Horns bei mehr als einer Pfote<br />
aus - letztendlich können alle Krallen betroffen<br />
sein.<br />
Die Krallen müssen eine bestimmte Länge wachsen<br />
bevor sie wieder ausfallen. Das stellt ein<br />
deutliches Muster dar: Die Krallen fallen aus,<br />
dann wachsen sie über Monate erneut bis sie lang<br />
genug sind, um wieder auszufallen und dies wiederholt<br />
sich immer und immer wieder.<br />
Symptome: Eingerissene Krallen, Entzündung<br />
des Krallenbetts, Ausfallen der Kralle, Vermehrtes<br />
Lecken der Krallen. SLO ist behandelbar<br />
aber nicht heilbar.<br />
Diese Seite hat mir geholfen Aussagen <strong>von</strong> Tierärzten<br />
zu hinterfragen und mich weiterforschen<br />
zu lassen. SLO ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung<br />
für den <strong>Hund</strong>. Man muss sich vorstellen<br />
jeder einzelne Fingernagel ist entzündet und<br />
fällt schließlich aus.<br />
Leider kennen sich die meisten Tierärzte mit dieser<br />
Erkrankung nicht aus, da sie selten ist. Ich<br />
würde mich freuen, wenn Tierärzte und <strong>Hund</strong>ebesitzer<br />
mehr darüber wüssten, damit den <strong>Hund</strong>en<br />
eine Odyssee erspart bleibt.<br />
Krallentüte/Krallenhorn<br />
S E I T E 2 9<br />
So sieht ein verlorenes Krallenhorn aus. Knapp<br />
2,5 cm lang.<br />
Hier kann man erkennen wie hohl ein Krallenhorn<br />
ist. Das Horn ist am Anfang aufgesprungen<br />
und wurde locker.<br />
Krallenreste<br />
Komplettes Krallenhorn und Teile <strong>von</strong> Krallenhörnern.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Gesundheit<br />
Pfote ohne Krallenhörnern<br />
Ungewohntes Bild?!<br />
Eine <strong>Hund</strong>epfote ohne Krallenhörnern.<br />
Krallensohle<br />
Hier kann man an der Pfote die Krallensohle<br />
(Krallenstummel) erkennen. Diese ist normalerweise<br />
durch das Krallenhorn verdeckt und geschützt.<br />
Ohne Horn liegen die Krallensohlen frei<br />
und der <strong>Hund</strong> ist am Anfang empfindlicher an<br />
S E I T E 3 0<br />
den Pfoten. Mit der Zeit bildet sich hier eine Art<br />
Schutzschicht und der <strong>Hund</strong> kann wieder ohne<br />
Probleme laufen. Abruptes Abstoppen und enges<br />
Kurven rennen sollte vermieden werden.<br />
Quelle: www.oase-im-licht.de/SLO.html<br />
Mit freundlicher Genehmigung <strong>von</strong> Martina Pöller-Husmann
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Gesundheit<br />
Erste Hilfe am <strong>Hund</strong><br />
Jeder <strong>Hund</strong>ebesitzer sollte es können, doch die<br />
wenigsten wissen wirklich, was zu tun ist, wenn<br />
einem <strong>Hund</strong> – sei es der eigene oder ein fremder –<br />
ein Unfall passiert. Denn wer mit blindem Aktionismus<br />
zu Werke geht, riskiert oft auch seine eigene<br />
Sicherheit.<br />
ACHTUNG - Die folgend aufgelisteten Maßnahmen<br />
ersetzen keinesfalls den sofortigen Besuch,<br />
eine Diagnose und die Behandlung durch<br />
einen Tierarzt !<br />
• Eigensicherung<br />
Die eigene Sicherheit hat immer Vorrang, wenn<br />
man jemandem helfen möchte, egal ob es sich<br />
dabei um einen Menschen oder ein Tier handelt !<br />
Schnell kann man sonst selbst in Gefahr geraten.<br />
Sichern Sie die Umgebung ab, achten Sie auf den<br />
Verkehr und Ihre Umwelt !!!<br />
Nähern Sie sich einem verletzten <strong>Hund</strong> vorsichtig,<br />
auch wenn es der eigene ist. Verletzte Tiere<br />
reagieren oftmals anders. Die Beißhemmung<br />
sinkt aufgrund <strong>von</strong> Schock und Schmerz, durch<br />
die Stresssituation kann der <strong>Hund</strong> überreagieren.<br />
• Maulkorb<br />
Besteht die Gefahr, dass der <strong>Hund</strong> beißt, sollte<br />
man den Fang zubinden.<br />
Da ein Maulkorb oft nicht unmittelbar verfügbar<br />
oder zu schwierig anzulegen ist, können Sie<br />
auch einen nicht zu dünnen Strick, eine Leine,<br />
ein Halstuch oder eine Mullbinde verwenden.<br />
Formen Sie eine einfache, offene Schlinge (halber<br />
Knoten), führen Sie diese <strong>von</strong> vorn/oben über<br />
den Fang des <strong>Hund</strong>es und ziehen Sie sie schnell,<br />
aber nicht mit Gewalt, fest zu. Bedenken Sie dabei,<br />
dass der <strong>Hund</strong> jetzt durch die Nase atmen<br />
können muss.<br />
S E I T E 3 1<br />
Verhindern Sie oder eine zweite Person dabei,<br />
dass der <strong>Hund</strong> sich rückwärts entzieht. Kreuzen<br />
Sie nun die Bänder unter dem Kinn und schließen<br />
Sie die Schlinge hinter den Ohren im Nacken<br />
des <strong>Hund</strong>es.<br />
Aber Achtung : nicht bei bewusstlosen <strong>Hund</strong>en<br />
oder solchen mit Würgereiz anwenden ! Es besteht<br />
die akute Gefahr des Erstickens !! Beginnt<br />
der <strong>Hund</strong> plötzlich zu Würgen, muss die Maulschlinge<br />
unverzüglich entfernt werden, da sonst<br />
Magensaft / Futter in die Luftröhre gepresst werden<br />
kann.<br />
• Transport<br />
Muss der <strong>Hund</strong> getragen werden, sollte man aufgrund<br />
der Größe / des Gewichtes des <strong>Hund</strong>es sowie<br />
dem Umfang der Verletzungen abwägen, ob<br />
man ihn auf den Arm nehmen kann oder besser<br />
auf einer Unterlage (Decke, großes Handtuch,<br />
Jacke etc.) bewegt. Letzteres ist schonender, da<br />
durch einen Unfall auch innere Verletzungen zustande<br />
gekommen sein könnten. Wichtig ist,<br />
nicht auf den Bauch des <strong>Hund</strong>es zu drücken,<br />
wenn man ihn hoch hebt. Bitte achten Sie darauf,<br />
nicht auf die verletzten Stellen zu drücken.<br />
Ist der <strong>Hund</strong> bei Bewusstsein, sollte er sich im<br />
Auto selbst so legen dürfen, wie er es möchte.<br />
Ist er zu unruhig, kann es sein, dass Sie ihn fixieren<br />
müssen. Bitte auch hier auf die verletzten<br />
Bereiche achten.<br />
• Kontrolle der Lebenszeichen<br />
Die Atmung kann bei einem auf der Seite liegenden<br />
<strong>Hund</strong> anhand der Brust-Bauch-Bewegung<br />
gesehen werden. Sie können auch einen kleinen<br />
Spiegel vor die Nase / den Fang halten.<br />
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A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Gesundheit<br />
Den Herzschlag können sie am besten an folgenden<br />
Stellen überprüfen:<br />
- an der seitlichen Brustwand knapp hinter dem<br />
Ellenbogen<br />
- an der Arterie an der Innenseite des Oberschenkels.<br />
Die Reflexe können Sie testen, indem Sie mit der<br />
Fingerspitze vorsichtig auf den inneren Augenwinkel<br />
tippen, er löst den Lidschlussreflex aus<br />
oder Sie kneifen in die Haut zwischen den Zehen.<br />
Der <strong>Hund</strong> wird mit der Pfote zucken oder versuchen,<br />
diese wegzuziehen.<br />
Aber Vorsicht, schlimmstenfalls kann er auch<br />
herumfahren und schnappen !<br />
Lebensrettende Sofortmaßnahmen<br />
Lebensrettende Sofortmaßnahmen haben grundsätzlich<br />
Vorrang vor allen anderen Maßnahmen,<br />
mit Ausnahme <strong>von</strong> starken Blutungen.<br />
Sehen Sie, dass der <strong>Hund</strong> noch atmet, wird er<br />
i.d.R. auch einen Herzschlag haben, da beim<br />
Sterben zuerst der Atemreflex erlischt, bevor das<br />
Herz aufhört zu schlagen.<br />
Überprüfen des Allgemeinzustandes<br />
Die meisten <strong>Hund</strong>e befinden sich nach einem<br />
Unfall oder Angriff durch einen anderen <strong>Hund</strong><br />
im Schockzustand. Dies zeigt sich unter anderem<br />
durch sehr blasse Schleimhäute. Im Schockzustand<br />
versucht der Körper, möglichst nur die lebenswichtigsten<br />
Organe mit Blut zu versorgen.<br />
Das Tier kann verlangsamt reagieren, apathisch<br />
oder kurzfristig auch völlig aufgedreht sein.<br />
Ziehen Sie eine Lefze hoch und drücken Sie kurz<br />
auf die unpigmentierte Mundschleimhaut, um<br />
die kleinen Kapillargefäße zu leeren. Der Druckpunkt<br />
wird weiß. Bei einem guten Kreislaufzustand<br />
füllen sich die Kapillaren in weniger als<br />
einer Sekunde wieder mit Blut. Je langsamer<br />
S E I T E 3 2<br />
sich die Stelle wieder rosa färbt, umso schlechter<br />
ist der Kreislauf und Zustand des <strong>Hund</strong>es.<br />
Beatmen<br />
Finden Sie bei einem leblos erscheinenden <strong>Hund</strong><br />
zwar einen Herzschlag, aber keine Atmung vor,<br />
müssen Sie das Tier beatmen. Überprüfen Sie<br />
zunächst, dass der Fang frei <strong>von</strong> Fremdkörpern /<br />
Erbrochenem ist. Ziehen Sie die Zunge aus dem<br />
Maul und klemmen sie vorsichtig zwischen den<br />
Schneidezähnen des <strong>Hund</strong>es fest. Umschließen<br />
Sie mit den Händen den Fang, wobei Sie mithilfe<br />
der Lefzen das Maul luftdicht abschließen. Strecken<br />
Sie den Hals des <strong>Hund</strong>es, damit die Atemwege<br />
frei sind. Umschließen Sie nun mit dem<br />
Mund die Nase des <strong>Hund</strong>es und beatmen Sie ihn<br />
ca. 10 – 20 Mal pro Minute. Achten Sie darauf,<br />
ob sich der Brustkorb des <strong>Hund</strong>es durch Ihre<br />
Atemspende auch bewegt. Passiert das nicht,<br />
können die Atemwege blockiert sein oder Sie haben<br />
den Fang nicht gut genug verschlossen.<br />
Machen Sie zwischendurch kleine Pausen, prüfen<br />
Sie den Herzschlag und ob der <strong>Hund</strong> vielleicht<br />
spontan <strong>von</strong> selbst zu atmen beginnt.<br />
Herzmassage<br />
Bei einem Herz-Kreislaufstillstand stehen die<br />
Chancen, einen <strong>Hund</strong> wiederzubeleben sehr<br />
schlecht, selbst wenn tierärztliche Maßnahmen<br />
und Medikamente zeitnah zur Verfügung stehen.<br />
Legen Sie den <strong>Hund</strong> auf die rechte Seite, beugen<br />
Sie die Gliedmaßen leicht an und schieben Sie sie<br />
etwas nach hinten. Nun kann durch Druck auf<br />
den Ellenbogen das Herz massiert werden. Drücken<br />
Sie kurz und fest, aber nicht mit Gewalt<br />
nach unten.<br />
Vergessen Sie nicht, den <strong>Hund</strong> zwischenzeitlich 1<br />
– 3 Mal zu beatmen, da sonst das Blut keinen<br />
Sauerstoff aufnehmen kann. Anders als beim<br />
Menschen gibt es keinen festen Rhythmus, in<br />
dem Sie massieren / beatmen müssen.<br />
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A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Gesundheit<br />
Überprüfen Sie immer wieder, ob das Herz spontan<br />
anfängt zu schlagen.<br />
starke Blutungen<br />
Da ein <strong>Hund</strong> nur 90 ml Blut pro Kilo Körpergewicht<br />
hat, sollte man starke Blutungen schnell<br />
stoppen. Hier hilft i.d.R. ein Druckverband. Dazu<br />
wird möglichst eine sterile Wundauflage mittels<br />
einiger Verbandsumwicklungen befestigt,<br />
dann legt man ein Druckpäckchen auf<br />
(verschlossenes Päckchen Mullbinde, Päckchen<br />
Taschentücher etc.) und wickelt fest weiter.<br />
Achtung – steckt ein Gegenstand in einer Wunde,<br />
bitte nicht entfernen !!! Dieser Gegenstand<br />
kann die Wunde verschließen und heftige Blutungen<br />
verhindern ! Zudem kann die Wunde<br />
beim Herausziehen noch verschlimmert werden.<br />
Notfälle<br />
Im Alltag können die verschiedensten Notfälle<br />
auftreten.<br />
Hitzeschlag<br />
<strong>Hund</strong>e können nur über die Pfoten schwitzen<br />
und die Körpertemperatur durch Hecheln<br />
(Verdunstungskälte) regeln. Setzt man einen<br />
<strong>Hund</strong> zu starker Wärme aus, z.B. im Kofferraum<br />
eines aufgeheizten Autos, kann er in den meisten<br />
Fällen keinen Wärmeausgleich schaffen. Die<br />
schlimmen Folgen sind heftiges Hecheln,<br />
Schwanken, Umfallen bis hin zum Herz-<br />
Kreislaufstillstand.<br />
Folgendes können Sie für einen überhitzten <strong>Hund</strong><br />
tun :<br />
- bringen Sie ihn ins Kühle / in den Schatten<br />
- sorgen Sie für Ruhe und legen Sie ihn flach hin<br />
- kühlen Sie ihn langsam ab, mit allem was möglich<br />
ist (nasse Handtücher etc.)<br />
Verbrennungen<br />
Kühlen Sie, möglichst mit fließendem Wasser.<br />
S E I T E 3 3<br />
Bei schweren oder großflächigen Verbrennungen<br />
möglichst steril abdecken und aufgrund der starken<br />
Infektions- und Vergiftungsgefahr schnellstmöglich<br />
einen Tierarzt aufsuchen.<br />
Tipp eines Heilpraktikers : nehmen Sie statt eiskaltem<br />
besser leicht warmes Wasser zum Kühlen,<br />
auch wenn es paradox klingt. Der Wundschmerz<br />
ist geringer und die Heilung verläuft<br />
besser.<br />
Kälteschäden<br />
Besonders bei <strong>von</strong> Natur aus extrem schlanken,<br />
dünnfelligen oder haarlosen <strong>Hund</strong>en sowie bei<br />
Welpen kann es zu Unterkühlungen kommen.<br />
Erste Anzeichen dafür sind heftiges Zittern, ein<br />
aufgewölbter Rücken oder Zusammenrollen des<br />
<strong>Hund</strong>es – später führt es zu Apathie, verlangsamter<br />
Atmung und zum Tod des <strong>Hund</strong>es.<br />
Erste Gegenmaßnahmen : bewegen Sie den <strong>Hund</strong>,<br />
bringen Sie ihn ins Warme, geben sie etwas Warmes<br />
zu trinken oder essen (angewärmten Futterbrei).<br />
Zittert der <strong>Hund</strong> schon nicht mehr oder befindet<br />
sich bereits in einem desolaten Zustand – nicht<br />
mehr bewegen! Durch Bewegung verbessert sich<br />
zwar lokal die Temperatur der Gliedmaßen, doch<br />
die Körperinnentemperatur sinkt, was zum Tode<br />
führen kann.<br />
Decken Sie stattdessen den <strong>Hund</strong> gut zu, um<br />
weitere Wärmeverluste zu vermeiden (z.B. mit<br />
der Rettungsdecke aus dem Verbandskasten).<br />
Wärmen Sie den <strong>Hund</strong> langsam auf, am besten<br />
nur durch die eigene Körperwärme. Bitte keine<br />
Heizgeräte benutzen.<br />
Bei Erfrierungen selbst nichts tun, sofort zum<br />
Tierarzt. Durch das Erfrieren stirbt das Gewebe<br />
ab und kann beim Auftauen durch die wiederhergestellte<br />
Blutzufuhr zu Vergiftungen und somit<br />
zum Tod führen.<br />
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A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Gesundheit<br />
Magendrehung<br />
Hier handelt es sich um einen akuten Notfall mit<br />
schnellstmöglichem Handlungsbedarf ! Zögern<br />
Sie im Verdachtsfall keine Sekunde, selbst mitten<br />
in der Nacht, denn jetzt zählt jede Minute, um<br />
das Leben des <strong>Hund</strong>es zu retten.<br />
Eine Magendrehung tritt oft im Zusammenhang<br />
mit Bewegung nach dem Füttern auf. Einige Experten<br />
machen auch stark kohlenhydratreiche<br />
(Trocken-)Nahrung dafür verantwortlich.<br />
Einige Rassen wie z.B. Boxer, Schäferhunde und<br />
Labradore sowie große <strong>Hund</strong>e mit tiefer Brust<br />
und ältere Tiere sind öfter betroffen als kleinere<br />
Rassen.<br />
Die ersten Symptome beginnen ca. 2 bis 6 Stunden<br />
nach einer Fütterung.<br />
Der <strong>Hund</strong> wirkt unruhig, der Bauch gast auf,<br />
wird merklich dicker und schmerzempfindlich.<br />
Klopft man leicht gegen die Seite, klingt es hohl<br />
(Trommelbauch).<br />
Der <strong>Hund</strong> speichelt und versucht vergeblich zu<br />
erbrechen. Schließlich wird der <strong>Hund</strong> merklich<br />
schwächer bis hin zur Apathie.<br />
Durch eine Magendrehung werden sowohl der<br />
Mageneingang als auch der Ausgang verschlossen<br />
und Arterien abgedrückt, während durch<br />
Gärprozesse Gase entstehen und den <strong>Hund</strong> aufblähen.<br />
Schnellstmöglich muss ein Tierarzt die<br />
Erstversorgung vornehmen (Gas ablassen, Infusion<br />
legen).<br />
Eine Magendrehung kann oft nur operativ behoben<br />
werden, seltener mittels einer Magensonde.<br />
Meist wird danach der Magen an einer der<br />
Bauchwände fixiert, um eine erneute Drehung<br />
zu verhindern. Da oft auch die Milz mit gedreht<br />
und abgedrückt wird, muss sie häufig entfernt<br />
werden. Selbst Tage nach der OP kann es zu<br />
Herzrhythmusstörungen und weiteren Komplikationen<br />
kommen.<br />
S E I T E 3 4<br />
Um eine Magendrehung im Vorfeld unwahrscheinlicher<br />
zu machen – denn verhindern kann<br />
man sie leider nicht – sollten Sie kleinere Portionen<br />
füttern und den <strong>Hund</strong> nach dem Essen wenigstens<br />
für zwei Stunden ruhen lassen. Verzichten<br />
Sie auf getreidereiches Trocken-Futter, welches<br />
schnell im Magen aufquellen kann.<br />
Achten Sie genau auf erste Anzeichen, wenn Ihr<br />
<strong>Hund</strong> sich anders verhält als sonst.<br />
Text: C. Landgrafe, Signal-<strong>Hund</strong>
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 3 5<br />
Ernährung<br />
Über den Sinn und Unsinn <strong>von</strong> Nahrungsergänzungen<br />
in der <strong>Hund</strong>efütterung<br />
Heutzutage gibt es zahllose Nahrungsergänzungen<br />
auf dem Markt. Und es gibt sie in jeder<br />
erdenklichen Qualität. Es handelt sich um chemische<br />
Supplemente, natürliche Zusatzstoffe<br />
oder um mit Zusatzstoffen angereicherte Trocken-<br />
und Nassfuttersorten.<br />
Es gibt kein industriell gefertigtes Futter, das<br />
nicht Vitamine und Mineralstoffe enthält. Die<br />
meisten da<strong>von</strong> enthalten außerdem Konservierungsstoffe,<br />
Geschmackverstärker, Farbstoffe,<br />
Zucker etc.<br />
Die Tierfutterfirmen übertrumpfen sich gegenseitig<br />
mit immer neueren Kreationen für jeden<br />
<strong>Hund</strong>, den jungen, den alten, den gesunden,<br />
den kranken.<br />
In diesem Dschungel der Futter- und Nahrungsergänzungsmittel<br />
muss man fast schon<br />
ein Experte sein um noch durchzublicken. Der<br />
<strong>Hund</strong>ehalter ist auf die Empfehlungen und /<br />
oder Warnungen der Futtermittelindustrie und<br />
der Fachleute angewiesen - oft leider keine Lösung<br />
für das Individuum <strong>Hund</strong>.<br />
Die Futtermittelindustrie bietet kein Fertigfutter<br />
mehr ohne Vitamin- und Mineralzusätze.<br />
Bei verschiedenen Untersuchungen wurde festgestellt,<br />
dass die meisten industriell hergestellten<br />
Futtermittel zu viel an Vitaminen und Mineralstoffen<br />
enthalten. Man spricht <strong>von</strong> einem<br />
drohenden "Vitamin- und Mineralstoff-<br />
Overkill".<br />
Wenn also alles in Futtersack und -dose enthalten<br />
ist, wozu braucht <strong>Hund</strong> dann noch extra<br />
bunte Kügelchen und Pülverchen?<br />
Es ist immer noch nicht bekannt, wie viel <strong>von</strong><br />
welchem Stoff vom Organismus gebraucht und<br />
verstoffwechselt wird.<br />
Allerdings weiß man heutzutage, dass zu viel<br />
da<strong>von</strong> u.a. Knochen, Nieren und andere Ausscheidungs-<br />
und Entgiftungsorgane schädigt,<br />
vor allem, wenn es sich um chemisch hergestellte<br />
Stoffe handelt.<br />
Man weiß inzwischen auch, dass ein in zu hoher<br />
Dosis verabreichtes Vitamin ein anderes blockieren<br />
kann. Es kann außerdem die Fähigkeit<br />
des Organismus zur Selbstsynthese und zur<br />
Abspaltung aus natürlicher (!) Nahrung verloren<br />
gehen.<br />
Zu viele Vitamine, Mineralien und Zusatzstoffe<br />
können u.a. folgende Beschwerden hervorrufen:<br />
Wachstumsstörungen, Schäden des Bewegungsapparates,<br />
Hyperaktivität, Allergien,<br />
Magen-Darm-Probleme, neurologische Störungen<br />
usw.<br />
Andererseits kann auch ein Mangel an Vitaminen,<br />
Mineralstoffen, Fetten oder Faserstoffen<br />
zu Problemen führen: u.a. zu Haut- und Fellproblemen,<br />
Stress, Müdigkeit, Störungen/<br />
Schäden des Bewegungsapparates, Magen- und<br />
Darmstörungen etc.<br />
Bei der Rohfütterung erhält der Organismus<br />
des <strong>Hund</strong>es alle benötigten Vitalstoffe aus den<br />
natürlichen Komponenten. Hier sind (beim gesunden<br />
<strong>Hund</strong>) nur wenige Zusätze nötig, z.B.<br />
Vitamin C und Vitamin E in natürlicher Form<br />
(z.B. Hagebutten) und essentielle Fettsäuren<br />
wegen unserer belasteten Umwelt und Stress;<br />
Meeresalgen wegen der Spurenelemente.<br />
Kräuter gehören zur Ernährung mit Rohfutter<br />
dazu. Sie liefern wichtige Vitamine, Mineralien<br />
und sekundäre Pflanzenstoffe. Im Krankheitsfall<br />
können sie gezielt eingesetzt werden, um<br />
ihre heilende Wirkung zu entfalten.
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 3 6<br />
Ernährung<br />
Auch bei der Nahrungsergänzung bzw. Ernährung<br />
gilt nicht "viel hilft viel"… und zu wenig<br />
ist auch nicht gut. Die Ernährung unserer<br />
<strong>Hund</strong>e muss auf die speziellen Bedürfnisse des<br />
jeweiligen <strong>Hund</strong>es abgestimmt werden.<br />
Deshalb ist es wichtig, seinen <strong>Hund</strong> genau zu<br />
beobachten. Bei Unsicherheit sollte man einen<br />
Ernährungsberater und / oder Tierheilpraktiker<br />
/ Tierarzt aufsuchen.<br />
Simone Mangold, <strong>Hund</strong>ezentrum Rems-Murr<br />
Ernährungsberaterin Fachrichtung <strong>Hund</strong>
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 3 7<br />
Dies & Das...<br />
Schweinegrippe: Ansteckend oder ungefährlich<br />
für unsere Haustiere?<br />
Die Frage, ob die sogenannte Schweinegrippe<br />
auch auf unsere Haustiere übertragbar ist, beschäftigt<br />
derzeit viele Tierfreunde. Allerdings<br />
ist die Bezeichnung Schweinegrippe sehr irreführend.<br />
Denn bei dem Virus H1N1, das laut<br />
Informationen des Bundesforschungsinstitut<br />
für Tiergesundheit nur <strong>von</strong> Mensch zu Mensch<br />
übertragen wird, handelt es sich im Gegensatz<br />
zur Vogelgrippe um eine Humaninfektion. Die<br />
Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht<br />
daher auch <strong>von</strong> der „Nordamerikanischen<br />
Grippe“. Das Virus wurde bisher weder bei<br />
Schweinen noch bei Haustieren nachgewiesen.<br />
Deshalb seien besondere Vorsichtsmaßnahmen<br />
für <strong>Hund</strong>e und Katzen derzeit nicht nötig. Aus<br />
diesen Gründen sei auch nicht zu befürchten,<br />
dass Haustiere den Menschen anstecken könnten.<br />
Die momentane Entwarnung bedeutet allerdings<br />
nicht, dass sich die Sachlage nicht ändern<br />
könnte. Denn wie sich die Situation weiter<br />
entwickelt, kann niemand sagen. Grundsätzlich<br />
kann jedes Virus mutieren und damit<br />
gefährlich werden.<br />
Drittes deutsches Tierregister nun auch bei petmaxx.com<br />
vertreten<br />
Neben Europas größtem Haustierregister TAS-<br />
SO e.V. und dem Register des Deutschen Tierschutzbund<br />
ist nun auch das dritte und kleinste<br />
Haustierregister Deutschlands - IFTA - als<br />
31. Mitglied bei petmaxx.com, der internationalen<br />
Transponder-Meta-Suchmaschine für<br />
gefundene Tiere, vertreten. Philip McCreight<br />
<strong>von</strong> TASSO begrüßt diesen Schritt des in<br />
Schwabach ansässigen Unternehmens, weil ab<br />
sofort auch Tiere, die bei IFTA registriert sind,<br />
im Verlustfall weltweit abfragbar und damit<br />
zurückvermittelbar sind.<br />
Dank petmaxx.com kann ein Fundtier auch im<br />
Ausland ganz schnell auf Knopfdruck dem Re-<br />
gister zugeordnet werden, bei dem es angemeldet<br />
ist. Als Finder eines Tieres gibt man einfach<br />
die Transpondernummer des Tieres bei<br />
petmaxx.com ein und sieht sofort, in welcher<br />
nationalen Datenbank das Tier geführt ist. Ein<br />
Anruf bei dem entsprechenden Tierregister genügt<br />
in der Regel: Das Haustierregister kümmert<br />
sich dann um die Rückvermittlung. TAS-<br />
SO ist an der Meta-Suchmaschine seit Bestehen<br />
angebunden und konnte dadurch bereits tausende<br />
im Ausland entlaufenen Tiere zurückvermitteln.<br />
Artenschutz-Spürhunde : Die Vierbeiner Amy<br />
und Uno erschnüffeln Schmuggelware<br />
Der weltweite Artenhandel ist ein Milliardengeschäft<br />
und nach Waffen und Drogen das lukrativste<br />
Betätigungsfeld für Schmuggler.<br />
Längst ist der Schmuggel damit zu einem<br />
ernsthaften Bedrohungsfaktor für das Überleben<br />
gefährdeter Tiere und Pflanzen geworden.<br />
Die beiden Artenschutzspürhunde Amy und<br />
Uno sind seit einem Jahr auf dem Frankfurter<br />
Flughaften tätig. Das dortige Hauptzollamt<br />
und der WWF sind mit dem Erfolg der vierbeinigen<br />
Helfer mehr als zufrieden. Amy und Uno<br />
erschnüffelten in den vergangenen Monaten u.<br />
a. mehrere Kilogramm Kaviar, Elfenbein-<br />
Figuren, Handtaschen aus Schlangenleder,<br />
Haifischflossen und sogar einen kompletten<br />
Bärenschädel, so der WWF. Das Konzept des<br />
Artenschutzspürhundes geht auf eine Initiative<br />
der Umweltschutzorganisationen WWF zurück.<br />
"<strong>Hund</strong>e haben im Vergleich zum Menschen einfach<br />
den besseren Riecher", erklärt Volker Homes<br />
vom WWF die Idee. "Sie können selbst Objekte<br />
mit geringem Eigengeruch wahrnehmen und<br />
sind daher ideal für die schnelle Kontrolle <strong>von</strong><br />
Gepäckstücken, Postsendungen oder ganzen Containern."<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0 S E I T E 3 8<br />
Dies & Das...<br />
Vor allem Flüge aus für den Artenschmuggel<br />
besonders beliebten Regionen wie Südost-<br />
Asien, Lateinamerika oder Afrika erreichen<br />
Deutschland und Europa über das Drehkreuz<br />
Frankfurt. Deswegen sei der Einsatz der <strong>Hund</strong>e<br />
am Frankfurter Flughafen ein Meilenstein,<br />
so der WWF.<br />
Der WWF nimmt die Ergebnisse des ersten<br />
Einsatzjahres zum Anlass ein europaweites<br />
Projekt zu starten. "Die EU ist weitgehend zu<br />
einem Binnenmarkt ohne innere Grenzen geworden.<br />
Deshalb brauchen wir ein effektives und<br />
konsequentes Vorgehen gegen den Artenschmuggel<br />
an den Einfallstoren in die EU in allen Mitgliedsstaaten",<br />
sagt Volker Homes vom WWF.<br />
Ziel des WWF-Projekts sei es, an den größten<br />
europäischen Flug- und Seehäfen und in den<br />
bedeutenden Postverteilerzentren zukünftig<br />
Artenschutzspürhunde einzusetzen.<br />
Quelle : TASSO News<br />
********<br />
<strong>Hund</strong>esteuern im Vergleich: So viel kostet ein<br />
<strong>Hund</strong> in deutschen Großstädten Die deutsche<br />
<strong>Hund</strong>esteuer ist fast 200 Jahre alt. Ursprünglich<br />
als Luxussteuer für Wohlhabende eingeführt,<br />
kann sich heutzutage fast jeder einen<br />
vierbeinigen Gefährten leisten. Kommt nur<br />
drauf an, wo man wohnt. Denn die Höhe der<br />
<strong>Hund</strong>esteuer wird jeweils <strong>von</strong> den Gemeinden<br />
bestimmt und schwankt extrem.<br />
Unter den 15 größten deutschen Städten ist<br />
Köln die teuerste Stadt für <strong>Hund</strong>ebesitzer.<br />
Pro Jahr kostet dort ein <strong>Hund</strong> 156 Euro Steuern.<br />
Noch nicht einmal die Hälfte da<strong>von</strong> zahlt<br />
ein <strong>Hund</strong>ehalter in München, mit gerade mal<br />
76,80 Euro im Jahr ist die bayerische Landeshauptstadt<br />
die billigste in Sachen <strong>Hund</strong>esteuer.<br />
In der Hauptstadt der stinkenden Tretminen,<br />
also Berlin, werden pro Jahr für den ersten<br />
<strong>Hund</strong> 120 Euro fällig, für jeden weiteren<br />
sogar 180 Euro. Auch andere Städte erheben<br />
für den zweiten oder dritten <strong>Hund</strong> jeweils höhere<br />
Steuersätze. Doch vergleichen Sie selbst:<br />
<strong>Hund</strong>esteuern in 15 deutschen Großstädten:<br />
1 Köln: 156 für jeden <strong>Hund</strong><br />
2 Dortmund: 144 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />
192 Euro für den zweiten <strong>Hund</strong>, 216 Euro<br />
für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />
3 Nürnberg: 132 für jeden <strong>Hund</strong><br />
4 Bremen: 122,64 Euro für jeden <strong>Hund</strong><br />
5 Hannover: 120 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />
240 Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />
6 Berlin: 120 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>, 180<br />
Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />
7 Duisburg: 114 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />
132 Euro für den zweiten <strong>Hund</strong>, 150 Euro<br />
für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />
8 Stuttgart: 108 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />
216 Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />
9 Dresden: 108 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>, 144<br />
Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />
10 Leipzig: 96 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>, 192<br />
Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />
11 Düsseldorf: 96 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />
150 Euro für den zweiten <strong>Hund</strong>, 180 Euro<br />
für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />
12 Essen: 96 Euro den ersten <strong>Hund</strong>, 150 Euro<br />
für den zweiten <strong>Hund</strong>, 180 Euro für jeden<br />
weiteren <strong>Hund</strong><br />
13 Frankfurt: 90 Euro für den ersten <strong>Hund</strong>,<br />
180 Euro für jeden weiteren <strong>Hund</strong><br />
14 Hamburg: 90 Euro für jeden <strong>Hund</strong><br />
15 München: 76,80 Euro für jeden <strong>Hund</strong><br />
Quelle:<br />
http://www.geld-kompakt.de/2009/11/23/<br />
hundesteuer-im-vergleich-so-viel-kostet-einhund-in-deutschen-grossstaedten/
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Rasseportrait...<br />
Der Australian Shepherd – mehr als nur ein<br />
"bunter <strong>Hund</strong>"<br />
Herkunft :<br />
Im neunzehnten Jahrhundert begannen baskische<br />
Schäfer nach Australien und in die USA<br />
auszuwandern. Auch immigrierten baskische<br />
Schäfer <strong>von</strong> Australien in die USA, als die<br />
Nachfrage nach australischer Wolle in den<br />
USA immer stärker anstieg.<br />
So importiertenamerikanischeSchafzüchter<br />
im<br />
späten 19.<br />
Jahrhundert<br />
und zu Beginn<br />
des zwanzigstenJahrhunderts<br />
Schafe<br />
aus Australien<br />
- und mit ihnen<br />
kamen die<br />
baskischen<br />
Schäfer begleitet<br />
<strong>von</strong><br />
ihren <strong>Hund</strong>en.<br />
Diese <strong>Hund</strong>e glichen den heutigen Australian<br />
Shepherds.<br />
Bekannt wurde die Rasse erst nach und nach,<br />
und erst 1996 wurde die Rasse vorläufig durch<br />
die FCI anerkannt.<br />
Man vermutet im Australian Shepherd eine<br />
Kreuzung zwischen verschieden Hütehund-<br />
Rassen wie Collie, Deutscher Schäferhund,<br />
Pyrenäen Schäferhund, Australian Cattle Dog<br />
und dem Australian Kelpie.<br />
Durch das harte Leben ohne jeglichen Komfort<br />
wurde der Aussie zu einem widerstandsfä-<br />
S E I T E 3 9<br />
higen <strong>Hund</strong> mit einem starken Hüteinstinkt<br />
und einem enormen "will to please" – dem Willen<br />
zu arbeiten und es seinem Besitzer Recht<br />
zu machen.<br />
Aussehen<br />
Er besitzt einen ausgeglichenen Körperbau<br />
<strong>von</strong> mittlerer Größe und Knochenstärke.<br />
Die Rüden sollten laut FCI-Standard <strong>von</strong> 50,8<br />
bis 58,5 cm und die Hündinnen zwischen 45,7<br />
und 53,4 cm groß sein.<br />
Sein Fell ist halblang, wetterbeständig und<br />
besitzt eine dichte Unterwolle, wobei die Haare<br />
starr und leicht gewellt sind.<br />
Das Haar ist kurz und glatt am Kopf, an der<br />
Außenseite der Ohren, der Vorderseite der vorderen<br />
Läufe und unterhalb der Sprunggelenke.<br />
Die Fellfärbungen sind kräftig, rein und satt.<br />
Es wird unterschieden zwischen folgenden<br />
Grundfarben:<br />
• black (schwarz)<br />
• red (rot)<br />
• blue-merle (marmoriertes Schwarz mit<br />
grauer Grundfarbe)<br />
• red-merle (marmoriertes Rot/Braun mit<br />
hellroter/beiger Grundfarbe)<br />
Jede dieser Grundfarben kann für sich alleine<br />
stehen oder mit weißen und/oder kupferfarbenen<br />
Abzeichen kombiniert werden. Somit ergeben<br />
sich 16 mögliche Farbvarianten – 4<br />
Grundfarben mal 4 möglichen Abzeichenkombinationen<br />
(ohne/weiß/kupfer/kupfer und<br />
weiß).<br />
Bei allen Farben sind die Bereiche um die Augen<br />
und Ohren überwiegend <strong>von</strong> anderen Farben<br />
als weiß beherrscht.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Rasseportrait...<br />
Charakteristisch ist auch seine kupierte Rute.<br />
In Ländern wie Deutschland, der Schweiz und<br />
Österreich ist das Kupieren bei Tieren verboten,<br />
es gibt in der Rasse aber auch angeborene<br />
Stummelruten (NBT = Naturalbobtail).<br />
Der Standard der FCI schreibt offiziell eine<br />
Stummelrute <strong>von</strong> maximal 10 cm oder 4 inch<br />
vor, in Deutschland, der Schweiz und Österreich<br />
müssen aber auch lange Ruten toleriert<br />
werden.<br />
Die Augen dieses <strong>Hund</strong>es sind mandelförmig<br />
und <strong>von</strong> mittlerer Größe. Farben sind Blau,<br />
Braun, Bernsteinfarben (Amber) oder jede andere<br />
Variation oder Kombination dieser Farben,<br />
einschließlich Flecken und Marmorierung.<br />
Die Kippohren sind dreieckig und an der Spitze<br />
leicht abgerundet.<br />
Der Miniature Australian Shepherd<br />
Kleinere Aussies gab es immer schon, doch<br />
Farmer und Züchter <strong>von</strong> Großvieh bevorzugten<br />
oft die größeren <strong>Hund</strong>e.<br />
1968 wurden die Minis sozusagen wiederentdeckt<br />
und gezielt gezüchtet, seit den Achtzigern<br />
konnten sie beim "National Stock Dog<br />
Register" erfasst werden. Beim Mini Aussie<br />
sollten die Rüden eine Widerristhöhe <strong>von</strong> ca.<br />
S E I T E 4 0<br />
35-46 cm und Hündinnen etwa 35-45 cm haben.<br />
Kleine Abweichungen werden zugunsten<br />
der Gesamterscheinung geduldet. Farblich<br />
gleicht er seinem "großen Bruder".<br />
Charakter / Eignung<br />
Sowohl der Australian Shepherd als auch der<br />
Mini Aussie sind in erster Linie Arbeits- und<br />
Hütehunde. Zwei kleine Spaziergänge am Tag<br />
reichen ihm nicht aus. Dieser <strong>Hund</strong> will gefordert<br />
und beschäftigt werden.<br />
Die Rasse eignet sich sowohl als Rettungs-<br />
und Suchhund, sowie für jegliche Art <strong>von</strong><br />
<strong>Hund</strong>esport. Wichtig ist, diesen intelligenten<br />
<strong>Hund</strong> auch geistig auszulasten. Körperlich allein<br />
wird man einen Aussie kaum zufrieden<br />
stellen können.<br />
Rassetypische Krankheiten<br />
Wie bei Collies tritt beim Australian Shepherd<br />
der MDR1-Defekt auf, der eine Überempfindlichkeit<br />
gegenüber mehreren Arzneistoffen<br />
hervorruft. 6,9 % der untersuchten <strong>Hund</strong>e<br />
sind reinerbig für den Defekt; daraus ergibt<br />
sich eine Trägerfrequenz <strong>von</strong> 38,7 %.<br />
Ebenfalls vorhanden sind Epilepsie, Katarakt,<br />
Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie (HD/<br />
ED), Autoimmunkrankheiten, Gebissfehler,<br />
Allergien, Schilddrüsen- und Herzprobleme.<br />
Diese Krankheiten nahmen in den letzten Jahren<br />
vermehrt zu, was sicherlich auch an dem<br />
Boom in der Zucht und der damit teilweise<br />
wilden Vermehrung dieser Rasse lag.<br />
Bei Merle x Merle-Verpaarungen kann es zu<br />
schweren Defekten wie Blindheit oder Taubheit<br />
kommen. Solche Paarungen sind darum<br />
in der Schweiz und Deutschland verboten.<br />
Weiter...
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Rasseportrait...<br />
Der Aussie heute<br />
In den letzten Jahren erlebten die bunten<br />
<strong>Hund</strong>e einen regelrechten Boom. Einen Aussie<br />
zu haben war schick – und leider vergessen<br />
dabei viele Menschen, was für eine Art <strong>Hund</strong><br />
sie sich da ins Haus holten. Unterforderte<br />
<strong>Hund</strong>e beginnen, sich eine Aufgabe zu suchen<br />
– sei es nun das Bewachen <strong>von</strong> Möbeln, das<br />
Hetzen <strong>von</strong> Joggern oder Autos oder das energische<br />
Hüten der Kinder inklusive Bisse in die<br />
Beine (Fersenbiss).<br />
Und ebenso oft schießen übereifrige Halter<br />
über das eigentliche Ziel – den Aussie artgerecht<br />
zu fördern – weit hinaus. Die <strong>Hund</strong>e<br />
wurden, wenn oft auch mangels Wissen, schon<br />
als Welpen gnadenlos überfordert.<br />
Auch so kann man sich einen unausgeglichenen,<br />
hyperaktiven <strong>Hund</strong> mit Sucht- und<br />
Zwangsverhalten erschaffen. Besonders, wenn<br />
man schon im Welpenalter den <strong>Hund</strong> zu sehr<br />
auf stereotype Beutespiele fixiert (Ball, Frisbee<br />
etc.)<br />
Beide Vorgehensweisen enden allzu oft mit<br />
ähnlichem Ergebnis : man bekommt aggressive,<br />
völlig übertrieben reagierende <strong>Hund</strong>e mit<br />
unzähligen Verhaltensproblemen. Auffang-<br />
Stationen und die Aussie-Nothilfe kennen das<br />
Leid zur Genüge.<br />
S E I T E 4 1<br />
Wie beschäftigt man nun aber einen Aussie<br />
richtig ?<br />
Bewegung ist natürlich wichtig und notwendig.<br />
So sollte mindestens ein längerer Spaziergang<br />
am Tag nicht fehlen. Aber kein <strong>Hund</strong><br />
muss stundenlang neben einem Fahrrad laufen,<br />
um ausgelastet zu sein.<br />
Mehrmals täglich kleine, geistige Trainingseinheiten<br />
<strong>von</strong> 10 bis 15 Minuten erschöpfen den<br />
<strong>Hund</strong> oft mehr als eine Stunde monotones<br />
Laufen.<br />
Unterordnungsübungen, Tricks oder kleine<br />
Spielchen (z.B. Futter im Gras / Waldboden<br />
suchen) kann man auch während des Spaziergangs<br />
einbauen. Wichtig ist, nicht täglich zur<br />
selben Zeit den gleichen Ablauf zu machen.<br />
Sonst wird es nach einiger Zeit langweilig – für<br />
Sie und den <strong>Hund</strong>.<br />
Natürlich können Sie den Aussie auch in jeder<br />
Art des <strong>Hund</strong>esports arbeiten.<br />
Quellen : Wikipedia, Club für Australian<br />
Shepherd Deutschland e.V.<br />
Fotos : Wikipedia commons
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Lesenswert...<br />
NEUERSCHEINUNG:<br />
Unser e Stimmen für de n <strong>Hund</strong><br />
Anmerkungen zur Lage des Rassehundes<br />
K l a p p e n t e x t d e s B u c h e s<br />
Der Rassehund, ein verdrängtes Thema des<br />
Tierschutzes. Überzüchtet und krank.<br />
Erstmals erheben Vertreter verschiedenster<br />
<strong>Hund</strong>erassen gemeinsam das Wort.<br />
<strong>Hund</strong>ehalter, Züchter, Verantwortliche in den<br />
Vereinen, Tierärzte, Kynologen, <strong>Hund</strong>etrainer<br />
erheben ihre Stimmen für den Rassehund. Sie<br />
geben einen vielseitigen und lebendigen, ja<br />
persönlichen Einblick in die Schattenseiten<br />
unseres Umgangs mit dem <strong>Hund</strong>. Sie zeigen<br />
zugleich, was wir ändern müssen und ändern<br />
können. Und sie zeigen auf, dass es gar nicht<br />
so schwer ist, etwas für die Gesundheit der<br />
Rassehunde zu tun - wenn man nur will.<br />
Es werden Fakten angesprochen, die <strong>von</strong> den<br />
bunten kynologischen Magazinen, wöchentlichen<br />
TV-Sendungen und mediengewandten<br />
<strong>Hund</strong>eprofis allzu gerne gemieden werden.<br />
Denn diese heile Welt nutzt dem Geschäft mit<br />
dem <strong>Hund</strong>, dem Geschäft auf Kosten des<br />
<strong>Hund</strong>es.<br />
S E I T E 4 2<br />
Stimmen für den <strong>Hund</strong> heißt, 44 kritische Anmerkungen<br />
zur Lage des Rassehundes. 44<br />
Stimmen für einen fairen Umgang mit dem<br />
<strong>Hund</strong>. 44 Stimmen für eine Wende in der<br />
<strong>Hund</strong>ezucht.<br />
In Großbritannien wurde nach dem schockierenden<br />
BBC-Bericht "Pedigree Dogs Exposed"<br />
bereits 2008 eine Wende in der <strong>Hund</strong>ezucht<br />
eingeleitet. Das britische Parlament befasste<br />
sich mit der Lage der Rassehunde und fordert<br />
eine gesündere Zukunft für Rassehunde; wenn<br />
nötig auch mit Hilfe gesetzlicher Regelungen.<br />
Der Rassehund, ein verdrängtes Thema des<br />
Tierschutzes - mitten in Europa, mitten unter<br />
uns.<br />
Unser bester Freund hat mehr Fürsorge verdient.<br />
B o o k s o n D e m a n d<br />
ISBN 978-3-8391-1404-9, Paperback, 172 Seiten
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Rechtsprechung: kurz notiert...<br />
Ungewollter Deckakt<br />
In der Rechtsprechung (BGH, Az.: VI ZR<br />
177/75; OLG Schleswig, Az.: 7 U 9/92) ist<br />
inzwischen anerkannt, dass der vom <strong>Hund</strong>ehalter<br />
nicht gewünschte Deckakt zur Tiergefahr<br />
(§ 833 BGB) gehört, sodass der Halter<br />
des Rüden dem Halter der Hündin zum<br />
Schadensersatz verpflichtet ist, wenn die<br />
Hündin durch den unerwünschten Deckakt<br />
trächtig wird. Rechtlich gesehen wird der<br />
Deckakt damit als Sachbeschädigung eingestuft.<br />
Im Rahmen der Schadensminderungspflicht<br />
ist in einem solchen Fall der Halter<br />
der Hündin aber verpflichtet, für eine Abtreibung<br />
zu sorgen. Landesgericht Kassel,<br />
ZfS 81263/95<br />
Verführerische <strong>Hund</strong>e<br />
Fühlt sich ein <strong>Hund</strong> durch den Duft<br />
einer paarungsbereiten Hündin unwiderstehlich<br />
angezogen, so hat der Eigentümer<br />
keinen Anspruch auf Schadensersatz,<br />
wenn aus dieser Begegnung<br />
ungewollter <strong>Hund</strong>enachwuchs<br />
hervorgeht. Das Amtsgericht Daun<br />
hatte jedenfalls Nachsicht mit einem<br />
Rüden, der einer Hündin einen ungebetenen<br />
Besuch abstattete: Die Klage<br />
der Eigentümerin der Hündin auf<br />
Schadensersatz wegen der Geburt <strong>von</strong><br />
sechs Mischlingswelpen wies es ab.<br />
(siehe Nr.10: für Abtreibung sorgen).<br />
Amtsgericht Daun, 3 C 436/95<br />
Erkrankung eines Tieres<br />
Bei Erkrankung des Tieres muss der Tierarzt aufgesucht werden! Tierhalter, die aus<br />
finanziellen Gründen ihr krankes oder verletztes Tier nicht oder nicht rechtzeitig in<br />
tierärztliche Behandlung geben, machen sich der Tierquälerei schuldig, wenn hierdurch<br />
die Tiere über einen längeren Zeitraum erhebliche Schmerzen erdulden mussten.<br />
Damit wurde ein Schaf- und <strong>Hund</strong>ehalter zu einer Geldstrafe <strong>von</strong> DM 2.700 verurteilt,<br />
weil er tatenlos zugesehen hatte, wie ein krankes Schaflamm vor Schmerzen<br />
laut schrie und später eingeschläfert werden musste. Da auch noch der <strong>Hund</strong> stark<br />
<strong>von</strong> Parasiten befallen war, auf einem Bein nicht auftreten konnte und unheilbar<br />
lahmte, musste der Tierarzt auch dieses Tier einschläfern. Dem Angeklagten war bewusst<br />
gewesen, dass er zum Tierarzt hätte gehen müssen. Sein Argument, dass nur<br />
seine finanzielle Situation dies nicht zugelassen hätte, liess das Gericht nicht gelten.<br />
Amtsgericht Bensheim, Az.: 4 Js 1958/00 5 Ds VIII<br />
S E I T E 4 3
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Rechtsprechung: kurz notiert...<br />
<strong>Hund</strong>ekratzspuren in der Mietwohnung<br />
Hat nach dem Mietvertrag der Vermieter<br />
die Verpflichtung übernommen, bei Mietvertragsende<br />
die Wohnung zu renovieren, so<br />
muß der Vermieter die Schönheitsreparaturen<br />
selbst dann übernehmen, wenn der Türanstrich<br />
Kratzspuren vom <strong>Hund</strong> des Mieters<br />
aufweist. Etwas anderes gilt nur dann,<br />
wenn die Kratzspuren so tiefgehend sind,<br />
daß auch das Türholz selbst in Mitleidenschaft<br />
gezogen worden ist. Läßt sich dies<br />
aber nicht feststellen, so muß der Vermieter<br />
diese <strong>Hund</strong>ekratzspuren hinnehmen und die<br />
Kratzer selbst beseitigen. Amtsgericht<br />
Steinfurt, Az.: 4 C 51/95.<br />
Kleiner <strong>Hund</strong> in Mietwohnung<br />
Weil Yorkshire-Terrier harmlos wie<br />
Meerschweinchen sind, darf der Vermieter<br />
dem Mieter nicht verbieten, in<br />
der Wohnung einen Yorkshire-Terrier<br />
zu halten. OLG Kassel, 1 S 503/96<br />
Verbissene <strong>Hund</strong>e: Hilfe zahlt sich nicht aus<br />
Ein <strong>Hund</strong>ehalter führte seine beiden Schäferhunde an kurz gehaltener Leine aus, als<br />
ihm zwei kleine unangeleinte <strong>Hund</strong>e entgegenkamen. Der <strong>Hund</strong>ehalter dieser frei<br />
laufenden Tiere rief seine <strong>Hund</strong>e nicht zurück, sodass einer der beiden <strong>Hund</strong>e auf die<br />
Schäferhunde zulief, worauf es zu einem Kampf kam. Als der Halter der Schäferhunde<br />
versuchte, die kämpfenden Tiere zu trennen, wurde er sehr schmerzhaft <strong>von</strong> dem<br />
fremden <strong>Hund</strong> in die Hand gebissen. Er verklagte den <strong>Hund</strong>ebesitzer auf Schmerzensgeld,<br />
das ihm aber verwehrt wurde. Zwar ist grundsätzlich eine Haftung des Halters<br />
der frei laufenden <strong>Hund</strong>e gegeben, doch wertete das Gericht das Eingreifen des<br />
Schäferhundehalters als Mitverschulden. Nach Auffassung des Richters hätte der<br />
verletzte <strong>Hund</strong>ehalter seinen <strong>Hund</strong> <strong>von</strong> der Leine lösen müssen, um eine Selbstgefährdung<br />
auszuschalten. Wer in einer solchen Situation eingreift, geht ein so hohes<br />
Risiko ein, dass die Gefährdungshaftung des anderen <strong>Hund</strong>ehalters zurücktritt.<br />
Amtsgericht Lampertsheim<br />
S E I T E 4 4
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
Rechtsprechung: kurz notiert...<br />
Kind beim Gassigehen ausgerutscht<br />
Haus- und Grundstückseigentümer, die im Winter ihrer Räum- und Streupflicht<br />
nicht nachkommen, haften gegenüber solchen Fußgängern, die dort<br />
wegen Schnee- und Eisglätte zu Fall kommen und sich verletzen. Diese<br />
Pflicht gilt aber nicht uneingeschränkt, wie jetzt in dem Fall eines siebenjährigen<br />
Kindes festgestellt wurde. Zwar war das Kind tatsächlich wegen<br />
Glatteis gestürzt und hatte sich dabei eine Gehirnerschütterung zugezogen,<br />
doch wurde die Klage auf Zuerkennung eines Schmerzensgeldes abgewiesen,<br />
weil sich im Prozess ein anderer Sachverhalt herausstellte. Das Kind führte<br />
nämlich den recht lebhaften Welpen der Familie an der Leine aus. Dieser<br />
<strong>Hund</strong> wollte weglaufen und zog an der Leine. Bei dem Ruck, dem das Kind<br />
mit einem Druck auf den Knopf der Automatikleine begegnen wollte,<br />
rutschte das Kind aus und fiel hin. Das Amtsgericht München war der Auffassung,<br />
dass ein siebenjähriges Kind in einer solchen Situation, bei starker<br />
Glätte mit einem lebhaften <strong>Hund</strong> unterwegs zu sein, überfordert ist und<br />
wies deshalb die Klage gegen den Hauseigentümer ab. Es liegt ein Fehlverhalten<br />
des Kindes selbst und eine Aufsichtsverletzung der Eltern vor. Amtsgericht<br />
München, 1999-10-22 411 C 16443/99<br />
<strong>Hund</strong>ekot im Garten<br />
Seiner Verpflichtung zur Gebrauchsgewährung kommt der<br />
Vermieter bereits dann nicht in vollem Umfang nach,<br />
wenn er seinen <strong>Hund</strong> in dem vom Mieter gemieteten Gartenbereich<br />
sein “Geschäft” verrichten lässt. Zur Gewährung<br />
des Gebrauchs eines vermieteten Gartens gehört es,<br />
dass der Garten frei <strong>von</strong> <strong>Hund</strong>ekot ist. Einmal abgesehen<br />
<strong>von</strong> der optischen Beeinträchtigung durch herumliegenden<br />
<strong>Hund</strong>ekot, stellt sich <strong>Hund</strong>ekot auch als Quelle gesundheitlicher<br />
Gefährdung dar. Dies gilt jedenfalls für den Fall,<br />
dass ein Garten in typischer Weise, nämlich durch Liegen<br />
auf dem Rasen und Barfussgehen, genutzt wird. Amtsgericht<br />
Köln, Az.: 217 C 483/93<br />
S E I T E 4 5
A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
<strong>Neue</strong> <strong>Partner</strong> <strong>von</strong> <strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong><br />
Silvia Löw<br />
PRO CANE mobile <strong>Hund</strong>eschule<br />
36039 Fulda<br />
Telefon: 0160 / 315 534 3<br />
Christina Weber & Karin Markou<br />
85368 Moosburg<br />
Telefon: 0177 / 912 096 0 + 0174 / 302 483 9<br />
E-Mail: info@pfoteneinfach.de<br />
www.pfoteneinfach.de<br />
Susanne Mittasch<br />
A– 4020 Linz<br />
Telefon: (0043)699 / 109 575 32<br />
Anke Springorum<br />
<strong>Hund</strong>ezentrum-Springorum<br />
58332 Schwelm<br />
Telefon: 0160 / 964 721 47<br />
E-mail: info@hundezentrum.springorum.info<br />
www.hundezentrum.springorum.info<br />
Janine Bengs<br />
<strong>Hund</strong>ehexe<br />
10967 Berlin<br />
Telefon: 0176/238 342 24<br />
E-mail: bengs@hundehexe.de<br />
www.hundehexe.de<br />
Ingrid Köcher<br />
ego-dog<br />
91315 Hoechstadt<br />
Telefon: 0162 / 9661057<br />
E-Mail: ikoecher@ego-dog.de<br />
www.ego-dog.de<br />
Sandra Prade<br />
<strong>Hund</strong>eschule Weserstein<br />
34346 Hann. Münden<br />
Telefon: 0151 / 561 538 97<br />
E-Mail: kontakt@hundeschule-weserstein.de<br />
www.hundeschule-weserstein.de<br />
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A U S G A B E 1 / 2 0 1 0<br />
<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong>-Hotline<br />
0171/3225261<br />
0170/6270183<br />
E-Mail: info@absolut-hund.de<br />
HP: www.absolut-hund.de<br />
Ausbildung - aber welche?<br />
<strong>Hund</strong>ehaltertrainer<br />
(HHT)<br />
Zielgruppe:<br />
Menschen, die sich in der<br />
Anleitung <strong>von</strong> Mensch-<br />
<strong>Hund</strong>-Team aktiv sehen,<br />
gerne in der Gemeinschaft<br />
arbeiten und vorbeugend /<br />
aufbauend tätig sein<br />
möchten.<br />
Schwerpunkte:<br />
Aufbau / Anleitung eines<br />
Mensch-<strong>Hund</strong>-Teams<br />
<strong>Hund</strong>everhaltenstherapeut<br />
(HVT)<br />
Zielgruppe:<br />
Menschen, die sich in der<br />
aktiven Verhaltensumlenkung<br />
<strong>von</strong> Fehl– und Problemverhalten<br />
mit <strong>Hund</strong><br />
und Halter in therapeutis<br />
c her F or m sehe n.<br />
Schwerpunkte:<br />
Fehlgelenkte Verhaltensweisen<br />
<strong>von</strong> <strong>Hund</strong> und Halter<br />
Mantrailer-Trainer (MTT)<br />
Zielgruppe:<br />
Menschen die Menschen<br />
helfen, oder auch eine gute<br />
Auslastungsmöglichkeit für<br />
<strong>Hund</strong>ehalter anbieten<br />
möchten.<br />
Schwerpunkt:<br />
Anleitung <strong>von</strong> Gruppen<br />
oder Einzelpersonen<br />
R E P O R T<br />
Impressum:<br />
<strong>Absolut</strong>-<strong>Hund</strong> GbR<br />
4. Ausgabe; 31. Dezember 2009<br />
Redaktion:<br />
Martina Wald<br />
Claudia Landgrafe<br />
Chefredakteurin:<br />
Heike Beuse<br />
Autoren dieser Ausgabe:<br />
Christoph Jung<br />
Claudia Landgrafe<br />
Cathrin Laurenz<br />
Kirsten Schiemann<br />
Gabriele Spinner<br />
Martina Wald