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FALSCHE DEBATTE IM WESTEN BEZÜGLICH DES<br />
SCHÄCHTENS<br />
Unkenntnis der jüdischen und islamischen Normen: am Beispiel der Schweiz<br />
von Sami A. Aldeeb Abu-Sahlieh,<br />
Dr. jur. (1), Verantwortlicher für das arabische und islamische Recht im Schweizer Institut für<br />
vergleichendes Recht Dorigny, 1015 Lausanne<br />
(1) Arabischer Christ palästinensischer Herkunft und Schweizer Bürger. Autor zahlreicher<br />
Werke und Artikel über arabisches und islamisches Recht und über den Nahen Osten.<br />
Seite 4<br />
Geflügel wird in der Schweiz immer noch betäubungslos geschächtet.<br />
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Manche Leute sehen im Verbot des betäubungslosen Schächtens ein Zeichen von<br />
Antisemitismus.....Ohne das Vorhandensein einer antisemitischen Strömung zu leugnen, scheint<br />
uns eine solche Beschuldigung allzu allgemein zu sein. Man kann gegen den Stierkampf oder<br />
den Walfang sein, ohne spanier- oder japanerfeindlich zu sein. Die Gegner des betäubungslosen<br />
Schächtens als Antisemiten zu bezeichnen, ist ein Einschüchterungsversuch und ein<br />
Ablenkungsmanöver.<br />
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Autoren, die gegen das betäubungslose Schächten sind, wie u.a. Werner Hartinger, haben auf<br />
das Fehlen eines solchen Verbotes in den biblischen und talmudischen Texten hingewiesen.<br />
Diese Feststellung wird vom Rabbiner Levinger nicht verneint. Dieser hat sich trotzdem als Ziel<br />
gesetzt, das Verbot des betäubungslosen Schächtens in ganz Europa aufzuheben.<br />
21) Wir haben Kontakt mit ca. 20 Rabbinern aus den englischen und französischen<br />
Sprachbereichen aufgenommen, die uns alle auf das Werk des Rabbiners Levinger<br />
verwiesen haben.<br />
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Für die Juden muß das Tier beim Ausbluten weiterleben. Außerdem darf es nicht verletzt werden.<br />
Diese sind die zwei Forderungen, worauf sich die gegen die Betäubung eingestellten jüdischen<br />
Kreise stützen. Das ist beispielsweise die Position des Rabbiners Levinger, der sich in diesem<br />
Zusammenhang auf Schulchen Aruch bezieht, der die Meinung vertritt, daß das Tier beim<br />
Schächten weiterleben muß. Levinger schließt die Möglichkeit aus, mit chemischer Anästhesie<br />
zu betäuben, die die Qualität des Fleisches beeinträchtigt und es gefährlich macht, sowie die<br />
Anwendung von Karbondioxyd, die zur Erstickung des Tieres führen könnte. Was die Betäubung<br />
mit Elektronarkose angeht, verwirft er sie an sich nicht, er zweifelt aber, daß sie praktiziert<br />
werden könnte, ohne das Tier zu töten. Er bringt auch vor, daß die Elektronarkose aufgrund<br />
der Anwendung von Wasser in Schlachthöfen gefährlich sein könnte. Außerdem befürchtet er,<br />
24 Falsche Debatte im Westen bezüglich des Schächtens<br />
<strong>Kleiner</strong> <strong>Guide</strong> 2